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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Isolierungseinrichtung und eine Isolierungseinrichtung für ein Fahrzeug.
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Hintergrund:
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Es ist bekannt, Isolierungseinrichtungen zwischen einer Fahrzeugkarosserie und einem Kotflügel anzuordnen, um einen Antriebsbereich des Fahrzeugs, beispielsweise einen Motorraum oder ein Radgehäuse, gegen Geräusche und Feuchtigkeit zu einem Fahrgastraum des Fahrzeugs abzudichten bzw. zu dämmen.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 10 2011 118 889 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Kombination in einem Kraftfahrzeug mit einer Geräuschisolatorverkleidung. Die Geräuschisolatorverkleidung ist entgegen einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs hinter einem Fahrzeugreifen zwischen einem Karosserieabschnittsbereich und dem Kotflügel eingepresst und stützt sich seitlich entlang ihrer Längserstreckung an beiden ab.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug bereitzustellen, dessen Fahrgastraum funktionssicher gegen Geräusche und/oder Feuchtigkeit aus einem Antriebsbereich gedämmt bzw. isoliert ist. Diese Aufgabe wird durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Isolierungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird ein Fahrzeug, insbesondere ein Pkw oder Lkw, mit einem Karosserieabschnitt, einem Kotflügel und einer Isolierungseinrichtung vorgeschlagen. Vorzugsweise ist der Karosserieabschnitt als eine Fahrzeugsäule, z. B. eine A-Säule, oder als ein Radgehäuse für ein Rad des Fahrzeugs, ausgebildet. Der Kotflügel ist vorzugsweise auf dem Karosserieabschnitt aufgesetzt und steht von diesem vorzugsweise in einer konvexen Form ab.
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Zwischen dem Karosserieabschnitt und dem Kotflügel ist ein Freiraum gebildet, in dem die Isolierungseinrichtung zur Geräuschs- und/oder Feuchtigkeitsisolation zwischen einem Antriebsbereich und einem Übergangsbereich der Fahrzeugtür zu einem Fahrgastraum des Fahrzeugs angeordnet ist. Vorzugsweise ist in dem Antriebsbereich ein Motorraum und/oder das Radgehäuse angeordnet.
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Vorzugsweise grenzt der Freiraum und/oder die darin angeordnete Isolierungseinrichtung an den Antriebsbereich und/oder an den Übergangsbereich der Fahrzeugtür zu dem Fahrgastraum an oder er ist benachbart zu diesem/diesen angeordnet. Alternativ oder optional ergänzend ist der Freiraum entgegen einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs hinter dem Rad angeordnet.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Isolierungseinrichtung, insbesondere im verbauten Zustand in das Fahrzeug, eine Längserstreckung aufweist, die einer Höhe des Kotflügels entspricht, ähnelt oder an diese angepasst ist. Insbesondere beträgt die Längserstreckung der Isolierungseinrichtung mindestens 60%, vorzugsweise mindestens 70%, insbesondere mindestens 80% bzw. füllt die Höhe des Kotflügels aus.
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Die Isolierungseinrichtung weist entlang ihrer Längserstreckung erste seitliche Abstützbereiche auf, mit denen sie sich am Karosserieabschnitt und am Kotflügel abstützt. Insbesondere ist die Isolierungseinrichtung zwischen dem Karosserieabschnitt und dem Kotflügel eingepresst, sodass die ersten seitlichen Abstützbereiche am Karosserieabschnitt und am Kotflügel anliegen bzw. abdichten.
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Die Isolierungseinrichtung weist zweite seitliche Abstützbereiche auf, mit denen sich die Isolierungseinrichtung winklig, z. B. rechtwinklig, zur Längserstreckung am Karosserieabschnitt und am Kotflügel abstützt. Vorzugsweise stützt sich die Isolierungseinrichtung mit den zweiten seitlichen Abstützbereichen in oder entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs am Karosserieabschnitt und am Kotflügel ab.
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Alternativ zu den zweiten seitlichen Abstützbereichen oder ergänzend zu diesen weist die Isolierungseinrichtung dritte seitliche Abstützbereiche auf. Die dritten Abstützbereiche verlaufen parallel oder gleichgerichtet zu den ersten Abstützbereichen, allerdings sind die dritten Abstützbereiche zumindest bereichsweise oder vollständig versetzt, also parallel versetzt zu den ersten Abstützbereichen angeordnet. Die Versatzrichtung ist in oder entgegen der Fahrtrichtung ausgerichtet. Die dritten Abstützbereiche stützen sich ebenfalls am Karosserieabschnitt und am Kotflügel ab.
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Für den Fall, dass die Isolierungseinrichtung die zweiten und die dritten Abstützbereiche aufweist, ist es besonders bevorzugt, wenn zwischen den ersten, den zweiten und den dritten Abstützbereiche vierte seitliche Abstützbereiche angeordnet sind, welche ebenfalls die Isolierungseinrichtung am Karosserieabschnitt und am Kotflügel abstützen. Diese vierten Abstützbereiche vergrößern zum einen die Abstützfläche neben den ersten Abstützbereichen, zum anderen können sich die Abstützbereiche über die vierten Abstützbereiche gegeneinander abstützen, so dass die mechanische Steifigkeit oder Robustheit der Isolierungseinrichtung verbessert ist.
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Die Erfindung weist den Vorteil auf, dass die Isolierungseinrichtung durch die zweiten und/oder dritten seitlichen Abstützbereiche funktionssicher im Freiraum zwischen dem Karosserieabschnitt und dem Kotflügel positioniert bzw. positionierbar ist. Insbesondere wird ein Lösen, Verrutschen oder Verdrehen der Isolierungseinrichtung aus ihrer vorgesehenen Position im Freiraum vermieden oder verhindert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Isolierungseinrichtung mindestens einen Fortsatz auf, der die zweiten und/oder die dritten seitlichen Abstützbereiche aufweist. Durch die Abstützung der zweiten und/oder dritten Abstützbereiche ist ein Verdrehschutz gegen ein Verdrehen der Isolierungseinrichtung um eine in der Längserstreckung verlaufende Längsachse der Isolierungseinrichtung gebildet.
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Es ist besonders bevorzugt, dass die Isolierungseinrichtung in einer Draufsicht (Fertigungslage) mindestens eine quer zur Längserstreckung verlaufende Faltkante aufweist. Vorzugsweise unterteilt die mindestens eine Faltkante die Isolierungseinrichtung in mindestens einen Endabschnitt und in einen Hauptabschnitt. Beispielsweise unterteilen zwei Faltkanten die Isolierungseinrichtung in zwei Endabschnitten und in einen Mittelabschnitt. Insbesondere weist die Isolierungseinrichtung mindestens einen Endabschnitt auf, der um die mindestens eine Faltkante gefaltet ist, sodass der mindestens eine winklig von der Längserstreckung abstehende Fortsatz gebildet ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der mindestens eine Fortsatz durch Formschluss gegen ein Verrutschen in oder entgegen der Fahrtrichtung gesichert. Insbesondere ist der mindestens eine Fortsatz durch den Kotflügel und/oder durch weitere Bauteile des Fahrzeugs formschlüssig gegen das Verrutschen gesichert. Somit kann sich die Isolierungseinrichtung, insbesondere im Fahrbetrieb des Fahrzeugs, nicht von der vorhergesehenen Position lösen und erfüllt dadurch zuverlässig die Geräuschs- und Feuchtigkeitsisolierungsfunktion.
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In einer besonders bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist der mindestens eine Fortsatz als ein erster Fortsatz ausgebildet. Vorzugsweise ist der erste Fortsatz an einem ersten, z. B. oberen Ende der Längserstersteckung der Isolierungseinrichtung angeordnet und steht von diesem winklig zur Längserstreckung ab.
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Besonders bevorzugt ist, dass der erste Fortsatz durch einen umgreifenden Kotflügelfalz und durch Anlage an einem Blinker oder einem anderen Bauteil des Fahrzeugs formschlüssig gegen das Verrutschen in oder entgegen der Fahrtrichtung gesichert ist. Insbesondere wird der erste Fortsatz in Fahrtrichtung durch den Kotflügelfalz und entgegen der Fahrtrichtung durch den Blinker oder das andere Bauteil des Fahrzeugs formschlüssig gehalten.
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Alternativ oder optional ergänzend ist der mindestens eine Fortsatz als ein zweiter Fortsatz ausgebildet. Vorzugsweise ist der zweite Fortsatz an einem zweiten, z. B. unteren Ende der Längserstreckung der Isolierungseinrichtung angeordnet, wobei der zweite Fortsatz winklig von der Längserstreckung der Isolierungseinrichtung absteht.
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Beispielsweise ist der zweite Fortsatz beidseitig durch weitere umgreifende Kotflügelfalze formschlüssig gegen das Verrutschen in und/oder entgegen der Fahrtrichtung des Fahrzeugs gesichert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in den zweiten Fortsatz eine Flüssigkeitsablauföffnung eingebracht, durch die Flüssigkeit, insbesondere aus dem Freiraum, ablaufen kann. Bei der Flüssigkeit kann es sich z. B. um im Radgehäuse angesammeltes Spritzwasser oder Tauwasser handeln.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist die Isolierungseinrichtung in einer Draufsicht eine Wannenform mit einem umlaufenden Rand oder Wulst auf, wodurch die Isolierungseinrichtung eine offene Höhlung aufweist. Vorzugsweise ist die Isolierungseinrichtung in ihrer Wannenform der Form des Kotflügels folgend ausgebildet, insbesondere an die Form des Kotflügels angepasst. Im Speziellen weist die Isolierungseinrichtung einen Radienverlauf auf, der einem Radienverlauf des Kotflügels gleicht oder an diesen angepasst ist. Somit passt sich die Isolierungseinrichtung, insbesondere beim Einbau in den Freiraum, gut an den Kotflügel an und kann sicher ihre Isolierungswirkung umsetzen.
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Es ist besonders bevorzugt, dass in den umlaufenden Rand oder Wulst in einer Verlängerung der mindestens einen Faltkante Einkerbungen eingebracht sind. Beispielsweise sind die Einkerbungen v-förmig ausgebildet. Vorzugsweise erleichtern bzw. ermöglichen die Einkerbungen das Falten des mindestens einen Abschnitts der Isolierungseinrichtung um die Faltkante und die Bildung des mindestens einen winklig zur Längserstreckung der Isolierungseinrichtung abstehenden Fortsatzes.
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Da der Rand oder Wulst optional auch am Fortsatz entlang verläuft, steht dieser durch seine winklige Anordnung parallel oder gleichgerichtet zur Längsrichtung und in oder entgegen der Fahrtrichtung versetzt von dem Fortsatz ab. Insbesondere sind die zweiten und/oder dritten und/oder vierten seitlichen Abstützbereiche durch den Rand oder Wulst gebildet bzw. an diesem angeordnet.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung weist der umlaufende Rand oder Wulst, vorzugsweise fertigungsbedingt, einen Falz auf, der von dem Rand oder Wulst seitlich absteht. Bevorzugt bildet der Falz eine Abdichtlippe, die die geräuschs- und/oder feuchtigkeitsisolierende Wirkung der Isolierungseinrichtung unterstützt oder verstärkt.
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Es ist von Vorteil, dass die Isolierungseinrichtung durch den Falz enger und/oder näher am Karosserieabschnitt und/oder Kotflügel anliegt und Toleranzen aufgrund der Befestigung des Kotflügels am Karosserieabschnitt ausgleichen kann. Vorzugsweise weist der Falz eine Breite von maximal 10 mm, insbesondere maximal 5 mm, im Speziellen maximal 3 mm auf. Beispielsweise wird der Falz bei der Fertigung der Isolierungseinrichtung gebildet, insbesondere bei einem Tiefzieh-; Formpress- oder Aufschäumvorgang.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in die offene Höhlung der Isolierungseinrichtung eine die Geräuschs- und/oder Feuchtigkeitsisolation verstärkende Einlage einlegbar ist. Vorzugsweise kann die Einlage, insbesondere durch den Fortsatz, formschlüssig in der offenen Höhlung gehalten werden. Alternativ oder optional ergänzend kann die Einlage in der offenen Höhlung verschweißt oder verklebt werden, um einen sicheren Halt darin zu gewährleisten.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Isolierungseinrichtung und optional ergänzend die Einlage aus einem Geräusch absorbierenden und/oder Feuchtigkeit abdichtenden Material gebildet. Beispielsweise ist die Isolierungseinrichtung und optional ergänzend die Einlage aus einem PE-Schaum und/oder aus einer EPDM-Folie (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) gebildet. Möglich ist auch der Einsatz eines Sandwich-Materials aus unterschiedlichen Materialien, das bevorzugt den PE-Schaum und die EPDM-Folie umfasst. Durch den Einsatz derartiger Materialen kann in vorteilhafter Weise Gewicht eingespart werden. Die Gewichtseinsparung hat auch positive Auswirkungen auf einen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs und hilft somit, Kosten zu sparen.
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Bevorzugt wird bei der Fertigung der Isolierungseinrichtung ein Tiefzieh-; Formpress- oder Schaumvorgang ausgeführt. Optional ergänzend wird ein Beschnittvorgang durchgeführt, der sich vorzugsweise an den Tiefzieh-; Formpress- oder Schaumvorgang anschließt oder mit diesem zeitgleich erfolgt. Somit kann die Isolierungseinrichtung auf einfach und kostengünstige Art hergestellt werden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft eine Isoliereinrichtung, die für ein Fahrzeug nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach den Ansprüchen 1–14 ausgebildet ist. Die Isolierungseinrichtung ist zur Geräuschs- und/oder Feuchtigkeitsisolation zwischen dem Antriebsbereich und dem Fahrgastraum im Freiraum anordbar. Die Isolierungseinrichtung weist entlang ihrer Längserstreckung erste seitliche Abstützbereiche auf, mit denen sie sich am Karosserieabschnitt und am Kotflügel des Fahrzeugs abstützen kann. Sie weist auch zweite seitliche Abstützbereiche auf, mit denen sie sich winklig zur Längserstreckung am Karosserieabschnitt und am Kotflügel abstützen kann. Alternativ zu den zweiten seitlichen Abstützbereichen oder optional ergänzend weist die Isolierungseinrichtung dritte seitliche Abstützbereiche auf, mit denen sie sich parallel zur Längserstreckung und in oder entgegen der Fahrtrichtung versetzt am Karosserieabschnitt und am Kotflügel abstützen kann.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 einen horizontalen Schnitt D-D durch einen vorderen Bereich eines Fahrzeugs mit einer zwischen einem Karosserieabschnitt und einem Kotflügel angeordneten Isolierungseinrichtung;
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2 die Isolierungseinrichtung in einem nicht in das Fahrzeug eingebauten Zustand;
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3 den Karosserieabschnitt, den Kotflügel und die Isolierungseinrichtung in einer Ansicht auf einem Schnitt X-X, der vertikal zu einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs verläuft;
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4 eine Seitenansicht auf den Kotflügel an einer Fahrzeuglängsseite mit der hinter dem Kotflügel angeordneten Isolierungseinrichtung aus 5;
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5a eine Schnittansicht eines ersten Fortsatzes entlang der Schnittlinie A-A aus 4;
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5b eine Schnittansicht eines zweiten Fortsatzes entlang der Schnittlinie B-B aus 4;
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6 die Isolierungseinrichtung aus 2 in einer Schnittdarstellung, wobei der Schnitt C-C entlang einer Längsachse der Isolierungseinrichtung verläuft;
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7 die Isolierungseinrichtung in der Ansicht der 6 mit dem ersten und zweiten Fortsatz aus den 5a und 5b geklappt in Einbaulage Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen horizontal verlaufenden Schnitt D-D durch einen Ausschnitt eines Fahrzeugs 1 als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Fahrzeug 1 umfasst einen Fahrgastraum 2 und einen Antriebsbereich 3, der einen Motor 31 und ein Radgehäuse 32 umfasst, wobei in dem Radgehäuse ein Rad 33 angeordnet ist. Der Fahrgastraum 2 schließt sich entgegen einer Fahrtrichtung F des Fahrzeugs an den Antriebsbereich 3 an und wird nach außen von einer Fahrzeugtür 21 verschlossen.
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Das Fahrzeug 1 weist einen Karosserieabschnitt 4 auf, der z. B. als eine A-Säule ausgebildet ist. Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 einen Kotflügel 5, der in Fahrtrichtung F im Wesentlichen parallel, parallel oder gleichgerichtet zum Karosserieabschnitt 4 angeordnet ist. Zwischen dem Karosserieabschnitt 4 und dem Kotflügel 5 liegt ein Freiraum 6, der benachbart zum Fahrgastraum 2 und zum Antriebsbereich 3 angeordnet ist.
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Das Fahrzeug 1 umfasst eine Isolierungseinrichtung 7, die in dem Freiraum 6 angeordnet ist und zur Geräuschs- und/oder Feuchtigkeitsisolation zwischen dem Antriebsbereich 3 und dem Fahrgastraum 2 ausgebildet ist. Somit wird verhindert, vermieden oder verhindert, dass Feuchtigkeit und/oder Antriebsgeräusche vom Antriebsbereich 3 in den Fahrgastraum 2 gelangen.
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Die Isolierungseinrichtung 7 ist aus einem Geräusch absorbierenden und Feuchtigkeit isolierenden Material, z. B. aus einem expandiertem PE-Schaum, PUR-Schaum und/oder aus einer EPDM-Folie gebildet. Sie wird durch einen Schaumvorgang oder durch ein Tiefzieh-; oder Pressverfahren hergestellt und anschließend oder gleichzeitig durch einen Beschnittvorgang fertig gestellt.
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2 zeigt eine Draufsicht auf die Isolierungseinrichtung 7 im nicht in das Fahrzeug verbauten Zustand. In 3 ist die Draufsicht auf die Isolierungseinrichtung 7 aus 2 gezeigt, wobei sie im Fahrzeug verbaut ist. Insbesondere zeigt 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie X-X aus 1, 4 durch den Freiraum 6, der vom Karosserieabschnitt 4 und vom Kotflügel 5 begrenzt ist, wobei der Schnitt senkrecht zur Fahrtrichtung F des Fahrzeugs 1 verläuft.
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Die Isolierungseinrichtung 7 weist im unverbauten Zustand gemäß 2 eine Länge L1 in Längserstreckung auf, die größer ist als eine Länge L in Längserstreckung im in 3 gezeigten verbauten Zustand.
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Gemäß 2 weist die Isolierungseinrichtung 7 eine Wannenform mit einem umlaufenden Rand oder Wulst 73 auf, durch den eine offene Höhlung 9 gebildet ist. Der umlaufende Rand oder Wulst 73 weist z. B. eine Höhe zwischen 20 mm und 100 mm auf. An den umlaufenden Rand bzw. Wulst 73 ist ein z. B. umlaufender Falz 14 angeordnet, der von diesem seitlich, insbesondere senkrecht nach außen absteht. Der Falz 14 ist z. B. beim Schaumvorgang zur Herstellung der Isolierungseinrichtung 7 an den Rand oder Wulst 73 angeformt oder wird bei der Fertigung durch das Tiefzieh-, Pressverfahren gebildet. Der Falz 14 ist im bei der Fertigung nachfolgenden Beschnittvorgang auf eine passende Breite von z. B. maximal 10 mm, vorzugsweise maximal 5 mm, zuschneidbar.
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Die Isolierungseinrichtung 7 weist eine erste und eine zweite quer bzw. senkrecht zur Längserstreckung verlaufende Faltkante 10a; 10b auf, die die Isolierungseinrichtung 7 in einen Mittelabschnitt 74 und in einen ersten und zweiten Abschnitt 71; 72 als freie Endabschnitte unterteilt.
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Durch ein Umfalten des ersten und zweiten Abschnitts 71; 72 um die entsprechende Faltkante 10a; 10b wird die Isolationseinrichtung 7 von der Länge L1 (2) des unverbauten Zustands in die Länge L (3, 7) des verbauten Zustands (1; 4) überführt.
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Durch das Umfalten des ersten und zweiten Abschnitts 71; 72 um die entsprechende Faltkante 10a; 10b ist ein erster und ein zweiter Fortsatz 11; 12 (3, 7) gebildet. Der erste Fortsatz 11 ist an einem ersten, insbesondere oberen Ende E1 der Isolierungseinrichtung 7 angeordnet und steht winklig, insbesondere rechtwinklig, zu der Längsersteckung der Isolierungseinrichtung 7 ab.
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Der zweite Fortsatz 12 ist an einem zweiten, insbesondere unteren Ende E2 der Isolierungseinrichtung 7 angeordnet und steht winklig, insbesondere rechtwinklig, zu der Längsersteckung der Isolierungseinrichtung 7 ab. Bei der Ansicht auf die Isolierungseinrichtung gemäß der 3 stehen beide Fortsätze 11; 12 aus der Bildebene heraus.
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Wie in 3 gezeigt ist die Isolierungseinrichtung 7 im verbauten Zustand in das Fahrzeug 1 im Freiraum 6 angeordnet. In dieser Anordnung nimmt ihre Länge L ca. 60%, vorzugsweise ca. 70%, insbesondere ca. 80% einer Höhe H des Kotflügels 5 ein bzw. füllt die Höhe aus. Die Isolierungseinrichtung 7 ist in ihrer Außenkontur an eine Form des Kotflügels 5, insbesondere an einen Radienverlauf des Kotflügels, angepasst oder gleicht dieser, sodass sie den Abstand zwischen dem Karosserieabschnitt 4 und dem Kotflügel im Freiraum 6 vollständig ausfüllt und isolieren kann.
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In die durch den umlaufenden Rand oder Wulst 73 gebildete offene Höhlung 9 der Isolierungseinrichtung 7 ist die eine die Isolationswirkung verstärkende Einlage einlegbar. Bevorzugt ist die Einlage formschlüssig durch die Fortsätze 11; 12 in der offenen Höhlung 9 gehalten. Optional kann sie zur sicheren Befestigung auch darin verschweißt oder verklebt sein.
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In 4 ist eine Seitenansicht auf den Kotflügel 5 mit der hinter dem Kotflügel 5 angeordneten Isolierungseinrichtung aus 5 gezeigt. 5a zeigt eine Schnittansicht des ersten Fortsatzes 11 entlang der Schnittlinie A-A aus 4. In 5b ist die Schnittansicht des zweiten Fortsatzes 12 entlang der Schnittlinie B-B aus 4 dargestellt.
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Die Isolierungseinrichtung 7 liegt mit ersten seitlichen Abstützbereichen 8a; 8b (siehe 3, 4, 5a und 5b), die entlang der Länge L ihrer Längserstreckung, insbesondere entlang des Mittelabschnitts 74 angeordnet sind, am Karosserieabschnitt 4 und am Kotflügel 5 an. Insbesondere ist die Isolierungseinrichtung 7 entlang der Länge L in ihrer Längserstreckung, insbesondere entlang des Mittelabschnitts 74, zwischen dem Karosserieabschnitt 4 und dem Kotflügel 5 eingepresst, sodass die ersten seitlichen Abstützbereiche 8a; 8b den Karosserieabschnitt 4 und den Kotflügel 5 kontaktieren.
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Mit zweiten seitlichen Abstützbereichen 15a; 15b; 16a; 16b (siehe 3; 4; 5a; 5b) liegt die Isolierungseinrichtung 7 winklig zur Längserstreckung am Karosserieabschnitt 4 und am Kotflügel 5 an.
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Der erste Fortsatz 11 weist die zweiten seitlichen Abstützbereiche 15a; 15b und der zweite Fortsatz 12 die zweiten seitlichen Abstützbereiche 16a; 16b auf. Dadurch dass die Fortsätze 11; 12 winklig von der Längserstreckung L der Isolierungseinrichtung 7 abstehen, liegen deren zweite seitliche Abstützbereiche 15a; 15b; 16a; 16b ebenfalls winklig zur Längserstreckung L am Karosserieabschnitt 4 und am Kotflügel 5 an.
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Die Isolierungseinrichtung 7 weist dritte seitliche Abstützbereiche 17a; 17b; 18a; 18b (3, 4; 5a; 5b) auf, die parallel zur Längserstreckung L und in Fahrtrichtung versetzt zu den ersten seitlichen Abstützbereichen 8a; 8b verlaufen und sich dort am Karosserieabschnitt 4 und am Kotflügel 5 abstützen. Insbesondere sind die dritten seitlichen Abstützbereiche 17a; 17b; 18a; 18b winklig zu den zweiten seitlichen Abstützbereichen 15a; 15b; 16a; 16b angeordnet bzw. ausgerichtet.
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Der um den ersten Fortsatz 11 verlaufende Rand oder Wulst 73 weist die dritten seitlichen Abstützbereiche 17a; 17b auf. Die dritten seitlichen Abstützbereiche 18a; 18b sind am Rand oder Wulst 73 des zweiten Fortsatzes 12 angeordnet und durch diesen gebildet. Dadurch dass der Rand oder Wulst 73 auf den Fortsätzen 11; 12 angeordnet ist und von diesem winklig absteht, liegt der Rand oder Wulst 73 mit seinen dritten seitlichen Abstützbereichen 17a; 17b; 18a; 18b parallel zur Längserstreckung L und, insbesondere in Fahrtrichtung F versetzt, am Karosserieabschnitt 4 und am Kotflügel 5 an.
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Die winklig zur Längsersteckung ausgerichtete Abstützung der Isolierungseinrichtung 7, die durch die zweiten seitlichen Abstützbereiche 15a; 15b; 16a; 16b umgesetzt ist und/oder die parallel zur Längserstreckung L und in Fahrtrichtung F versetzt verlaufende Abstützung, die durch die dritten seitlichen Abstützbereiche 17a; 17b; 18a; 18b gebildet ist, bildet einen Verdrehschutz für die Isolierungseinrichtung 7 aus. Durch den Verdrehschutz wird ein Verdrehen der Isolierungseinrichtung 7 um eine in der Längserstreckung L verlaufende Längsachse A (3), insbesondere im Fahrbetrieb des Fahrzeugs 1, verhindert. Somit kann eine dauerhaft sichere Positionierung der Isolationseinrichtung 7 im Freiraum 6 gewährleistet werden.
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Die Isolierungseinrichtung 7 weist zwischen den Abstützbereichen 8b, 15b, 17b des ersten Fortsatzes 11 bzw. zwischen Abstützbereichen 8b, 16b, 18b des zweiten Fortsatzes 12 vierte Abstützbereiche 75 bzw. 76 auf. Die vierten Abstützbereiche 75 bzw. 76 ergänzen die anderen Abstützbereiche 8b, 15b, 17b des ersten Fortsatzes 11 bzw. 8b, 16b, 18b des zweiten Fortsatzes 12 zu einer durchgängigen Abstützfläche. Die vierten Abstützbereiche 75, 76 sind sowohl auf der Seite des Kotflügels 5 (wie in der 4 gezeigt) als auch auf der Seite des Karosserieabschnitts 4 vorgesehen.
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Gemäß 4; 5a und 5b sind der erste und zweite Fortsatz 11; 12 formschlüssig gegen ein Verrutschen in oder entgegen der Fahrtrichtung F des Fahrzeugs 1 gesichert. Insbesondere ist der erste Fortsatz 11 entgegen der Fahrtrichtung F durch einen umgreifenden Kotflügelfalz 51 und in Fahrtrichtung F durch Anlage an einen Blinker oder Karosserieanbauteil 20 des Fahrzeugs 1 formschlüssig gesichert. Der zweite Fortsatz 12 ist in und entgegen der Fahrtrichtung F durch zwei weitere Kotflügelfalze 52; 53 formschlüssig gegen das Verrutschen gesichert.
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Wie in 3 und 6 gezeigt, bildet der vom Rand oder Wulst 73 abstehenden Falz 14 eine zusätzliche Abdichtlippe, die die Geräusch- und/oder Feuchtigkeit isolierende Wirkung der in das Fahrzeug verbauten Isolierungseinrichtung 7 (3) gegenüber dem Karosserieabschnitt 4 und dem Kotflügel 5 verstärkt. Insbesondere passt sich die Isolierungseinrichtung 7 durch den Falz/Abdichtlippe 14 mit den ersten, zweiten und dritten seitlichen Abstützbereichen 8a; 8b; 15a; 15b; 16a; 16b; 17a; 17b; 18a; 18b noch genauer bzw. bündiger an den Verlauf des Karosserieabschnitts 4 und des Kotflügels 5 an, wobei etwaige montagebedingte Toleranzen zwischen dem Karosserieabschnitt und dem Kotflügel durch den Falz/Abdichtlippe 14 ausgeglichen werden können. Somit kann auch bei großen Toleranzen die Geräuschs- und/oder Feuchtigkeitsisolation durch die Isolierungseinrichtung 7 gewährleistet werden.
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6 zeigt die Isolierungseinrichtung 7 in einer Schnittansicht C-C entlang einer in der Längserstreckung L verlaufenden Längsachse A1 (2) im nicht in das Fahrzeug 1 verbauten Zustand.
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Die Isolierungseinrichtung 7 ist durch die erste und zweite Faltkante 10a; 10b (6) in den Mittelabschnitt 74 und in den ersten und zweiten Abschnitt 71; 72 unterteilt. Der erste und zweite Abschnitt 71; 72 erstrecken sich zunächst weiter entlang der Längserstreckung L. Dann wechselt der Verlauf des ersten und zweiten Abschnitts 71; 72 die Richtung, wobei diese rechtwinklig zur Längsersteckung L gerichtet ist.
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In Verlängerung der ersten und zweiten Faltkante 10a; 10b ist in den umlaufenden Rand oder Wulst 73 eine v-förmige erste und zweite Einkerbung 13a; 13b eingebracht, die das Falten des ersten und zweiten Abschnitts 71; 72 um die entsprechende Faltkante 10a; 10b erleichtert und dadurch die Bildung des ersten und zweiten winklig zur Längserstreckung L abstehenden Fortsatzes 11; 12 ermöglicht.
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Der zweite Abschnitt 72, der später nach dem Falten um die zweite Faltkante 10 den zweiten Fortsatz 12 bildet, weist eine Flüssigkeitsdurchlassöffnung 19 auf. Durch diese kann, wie in 4 gezeigt, z. B. im Radgehäuse 32 angesammeltes Spritzwasser aus dem zweiten Fortsatz 12 ablaufen. Die v-förmigen Einkerbungen 13a; 13b werden mit angeformt oder wie die Flüssigkeitsdurchlassöffnung 19 durch den Beschnittvorgang bei der Fertigung der Isolierungseinrichtung 7 gebildet.
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In 7 ist die Isolierungseinrichtung 7 in der Ansicht der 6 mit dem ersten und zweiten Abschnitt 71; 72 der Isolierungseinrichtung 7, die zu den Fortsätzen 11; 12 umgeklappt sind, dargestellt.
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Beim Einbau der Isolierungseinrichtung 7 in den Freiraum 6 des Fahrzeugs 1 (1) wird diese vom in 6 gezeigten Zustand in den in 7 gezeigten Zustand überführt. Insbesondere klappen die Abschnitte 71; 72 durch das Einschieben der Isolierungseinrichtung 7 in den Freiraum 6 um die Faltkanten 10a; 10b und bilden die winklig von der Längserstreckung L abstehenden Fortsätze 11; 12.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrgastraum
- 3
- Antriebsbereich
- 4
- Karosserieabschnitt
- 5
- Kotflügel
- 6
- Freiraum
- 7
- Isolierungseinrichtung
- 8a; 8b
- erste seitliche Abstützbereiche
- 9
- offene Höhlung
- 10a
- erste Faltkante
- 10b
- zweite Faltkante
- 11
- erster Fortsatz
- 12
- zweiter Fortsatz
- 13a; 13b
- v-förmige Einkerbungen
- 14
- Falz/Abdichtlippe, insbesondere umlaufend
- 15a; 15b
- zweite seitliche Abstützbereiche am ersten Fortsatz
- 16a; 16b
- zweite seitliche Abstützbereiche am zweiten Fortsatz
- 17a; 17b
- dritte seitliche Abstützbereiche am Rand oder Wulst des ersten Fortsatzes
- 18a; 18b
- dritte seitliche Abstützbereiche am Rand oder Wulst des zweiten Fortsatzes
- 19
- Flüssigkeitsdurchlassöffnung
- 20
- Blinker/Karosserieanbauteil
- 21
- Fahrzeugtür
- 31
- Motor
- 32
- Radgehäuse
- 33
- Rad
- 51
- erster Kotflügelfalz
- 52
- zweiter Kotflügelfalz
- 53
- dritter Kotflügelfalz
- 71
- erster Abschnitt
- 72
- zweiter Abschnitt
- 73
- Rand oder Wulst, insbesondere umlaufend
- 74
- Mittelabschnitt
- 75
- vierte Abstützbereiche
- 76
- vierte Abstützbereiche
- A
- Längsachse verbauter Zustand
- A1
- Längsachse unverbauter Zustand
- E1
- erstes, oberes Ende
- E2
- zweites, unteres Ende
- F
- Fahrtrichtung
- H
- Höhe des Kotflügels
- L
- Länge verbauter Zustand
- L1
- Länge unverbauter Zustand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011118889 A1 [0003]