-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft einen Personenkraftwagen mit einem umklappbaren hinteren Sitz. Sie bezieht sich insbesondere auf einen Personenkraftwagen mit drei Sitzreihen und dahinter befindlichem Laderaum, wobei mindestens einer der Sitze der hinteren Sitzreihe derart gestaltet ist, dass der Sitzrücken dieses Sitzes zur Vergrößerung bzw. Verlängerung des Laderaums nach vorne klappbar sind.
-
Hintergrund
-
Es sind Personenkraftwagen, insbesondere Kombi-Personenkraftwagen bekannt, bei denen sich der im hinteren Bereich des Fahrzeugs befindliche Laderaum durch Umklappen eines oder mehrerer Sitze der hinteren Sitzreihe vergrößern lässt. Durch Umklappen mindestens eines Sitzes der hinteren Sitzreihe lässt sich der Laderaum verlängern, derart, dass, bezogen auf die nach vorne geklappte Nichtgebrauchsstellung des Sitzes, der Sitzrücken im Bereich seiner Oberseite zusätzlich der Aufnahme von Ladegut dienen kann.
-
Bei Personenkraftwagen mit drei Sitzreihen ist es bekannt, einen oder alle Sitze der hinteren Sitzreihe aus der aufrechten Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung nach vorne zu klappen. Hierbei gelangt, bezogen auf die Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens, dieser mit seinem hinteren Bereich unter das vordere Ende des Laderaumbodens, womit sich die obere Fläche des Laderaumbodens auf einem höheren Niveau befindet als die obere Fläche des in Nichtgebrauchsstellung befindlichen Sitzrückens. Während diese Kante im Übergang von Laderaumboden zu Sitzrücken beim Beladen des Laderaums unproblematisch ist, stellt diese beim Entladen eine Störkante dar, weil das im Bereich des Sitzrückens angeordnete Ladegut beim Bewegen in Richtung des Laderaumbodens angehoben werden muss, um über diese Störkante hinweg auf den Laderaumboden bewegt werden zu können. Es ist deshalb auch schon vorgeschlagen worden, die im Übergang von Laderaumboden und in Nichtgebrauchsstellung befindlichem Sitzrücken gebildete Stufe mittels einer zusätzlichen Abdeckklappe zu überbrücken. Eine solche Abdeckklappe erhöht den baulichen Aufwand im Personenkraftfahrzeug erheblich und bedingt zusätzliche Kosten bei der Herstellung des Fahrzeugs.
-
Aus der
DE 10 2007 059 375 A1 ist es bekannt, einen sich im Wesentlichen über die Breite des Laderaums erstreckenden, in Längsrichtung des Laderaums verschieblichen Keil vorzusehen, der gegen den in Nichtgebrauchsstellung und nach vorne geklappten Sitzrücken eines hinteren Sitzes eines Personenkraftwagens verfahren wird, um so den Höhenunterschied zwischen dem tieferliegenden Laderaumboden und dem höher angeordneten Sitzrücken im Bereich dessen Oberfläche zu überbrücken.
-
Erfindung
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Personenkraftwagen zu schaffen, bei dem baulich einfach und kostengünstig eine Verlängerung des Laderaums bei ergonomisch optimaler Gestaltung des Übergangsbereichs von ursprünglichem Laderaum zum in Nichtgebrauchsstellung befindlichen Sitzrücken gewährleistet ist.
-
Die Erfindung schlägt einen Personenkraftwagen vor, mit einem benachbart zu einem hinteren Laderaumboden eines Laderaums angeordneten Sitzrücken eines klappbaren hinteren Sitzes, wobei der Sitzrücken, zur Verlängerung des Laderaums, aus einer aufrechten Gebrauchsstellung in eine Nichtgebrauchsstellung nach vorne klappbar ist, in der ein vertiefter hinterer Bereich des Sitzrückens unterhalb dem vorderen Ende des Laderaumbodens angeordnet ist und ein sich an den vertieften Bereich anschließender vorderer Bereich des Sitzrückens eine Ebene mit dem Laderaumboden bildet.
-
Bei dem Fahrzeug wird somit durch die besondere Ausbildung des Sitzrückens mit den unterschiedlichen Bereichen sichergestellt, dass bei nach vorne geklapptem Sitzrücken das vordere Ende des Laderaumbodens in den vertieften Bereich des Sitzrückens ragt. Durch diese Formgebung des Sitzrückens im Bereich dessen Oberseite lässt sich eine Aufnahmefläche für Ladegut darstellen, die eben ist, sich somit in einer Ebene im Bereich des Laderaumbodens und des in Nichtgebrauchsstellung befindlichen Sitzrückens erstreckt. Es ist somit im Bereich des Übergangs von Laderaumboden zu den in Nichtgebrauchsstellung befindlichen Sitzrücken keine Störkante zu verzeichnen.
-
Vorzugsweise ist der Personenkraftwagen so gestaltet, dass, bezogen auf die Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens, der Sitzrücken auf seiner Oberseite mit einer Abdeckplatte versehen ist, die im Übergang vom vorderen zum hinteren Bereich des Sitzrückens eine Stufe aufweist. Diese Stufe definiert, bezogen auf die Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens in dessen hinteren Bereich eine Vertiefung, wobei in den Raum der Vertiefung der Laderaumboden ragt. Die Ausbildung des Sitzrückens auf seiner Oberseite in Art einer Abdeckplatte ermöglicht es baulich besonders einfach die ebenen Oberflächen in der Anordnung von Abdeckplatte und Laderaumboden zu verwirklichen. Ladegut kann somit, ohne dass Störkanten vorhanden sind, in den verlängerten Laderaum eines Personenkraftwagens verbracht und auch aus diesem entnommen werden.
-
Zur Verwirklichung der erfindungsgemäßen Funktionalität reicht es völlig aus, wenn, bezogen auf die Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens, die Erstreckung des hinteren Bereiches des Sitzrückens in Längserstreckung des Fahrzeuges wesentlich geringer ist als die Gesamterstreckung des Sitzrückens in dieser Richtung. Vorzugsweise beträgt die Erstreckung des hinteren Bereichs des Sitzrückens in Längserstreckung des Fahrzeugs maximal 20 Prozent der Gesamterstreckung des Sitzrückens in dieser Richtung.
-
Der hintere Laderaumboden ist vorzugsweise zumindest in seinem, dem Sitzrücken zugewandten Bereich als Platte ausgebildet ist und diese Gestaltung gestattet es, mit einer relativ geringen Vertiefung im hinteren Bereich des Sitzrückens auszukommen.
-
Ist der Personenkraftwagen im Bereich seines hinteren Endes und somit im Bereich des Laderaumbodens mit einem Werkzeugkasten oder dergleichen versehen, der mit einer plattenförmigen Abdeckung versehen ist, die einen Teilbereich des Laderaumbodens bildet, kann diese Abdeckplatte im Bereich ihres vorn überstehenden Endes mit dem Sitzrücken im erfindungsgemäßen Sinne zusammenwirken.
-
Bei dem Personenkraftwagen handelt es sich insbesondere um einen solchen mit drei Sitzreihen. Bei einem derartigen Fahrzeug ist oftmals vorgesehen, dass die dritte Sitzreihe nicht überwiegend benötigt wird und deshalb in der Nichtgebrauchsstellung der Sitze dieser Sitzreihe diese einen vorderen Bereich des Laderaums bilden. Wird diese dritte Sitzreihe benötigt, ergibt sich ein in seiner Längserstreckung reduzierter Laderaum.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
Vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten, Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
-
Dabei zeigen:
-
1 eine räumliche Ansicht einer hinteren, dritten Sitzreihe eines Kraftfahrzeugs, bei in Nichtgebrauchsstellung befindlichem Sitzrücken und hinter den Sitzen angeordnetem Werkzeugkasten mit diesen abdeckendem Laderaumboden, schräg von der Seite und von oben gesehen,
-
2 die Anordnung gemäß 1 in einer Seitenansicht und
-
3 die Anordnung gemäß 1 bei entferntem Laderaumboden.
-
Detaillierte Beschreibung
-
Veranschaulicht ist der Personenkraftwagen nur bezüglich der erfindungsrelevanten Bauteile, die im hinteren Bereich des Personenkraftwagens angeordnet sind. Dieser Personenkraftwagen ist als Kombi bzw. Van ausgebildet, mit drei Sitzreihen, wobei die hinterste, dritte Sitzreihe überwiegend nicht benötigt wird und in der Nichtgebrauchsstellung Bestandteil des Laderaumes bildet.
-
Die hintere Sitzreihe 1 besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Sitzen 2 mit jeweiligem Sitzteil 3 zur Auflage der Oberschenkel einer den Sitz 2 benutzenden Person und einem Sitzrücken 4 zum Anlehnen des Rückens der Person. Im jeweiligen Sitzrücken 4 ist eine Kopfstütze 5 gelagert. Der jeweilige Sitz 2 ist in einem Gestell 6 gelagert, der im nicht veranschaulichten Fahrzeugboden gelagert und mit diesem befestigt ist. Mittels einer nicht veranschaulichten Stelleinheit lässt sich der Sitzrücken 4 bezüglich des Sitzteils 3 verschwenken, aus einer aufrechten, nicht veranschaulichten Gebrauchsstellung in die veranschaulichte Nichtgebrauchsstellung. Hierbei ist der jeweilige Sitzrücken 4 nach vorne geklappt worden. Beim Schwenken des Sitzrückens 4 mittels der Stelleinheit wird der Sitzrücken 4 nicht um eine starre Achse geschwenkt, sondern es erfolgt die Schwenkbewegung des Sitzteils um eine Achse, die sich entlang einer Kurve bewegt. Bewerkstelligt wird dies durch ein Viergelenk-Getriebe mit drei Lenkern. Zwei dieser Lenker, die nicht parallel angeordneten Lenker 7 und 18, sind schwenkbar um parallele Achsen im Getriebe 6 gelagert. Die anderen Enden der Lenker 7 und 18 nehmen, um parallele Achsen schwenkbar, den Sitzrücken 4 in einem Teilbereich auf, so dass dieser Teilbereich den dritten Lenker darstellt.
-
Hinter den Sitzen 2, konkret dem jeweiligen Sitzteil 3 ist eine sich in Querrichtung des Laderaums und im Wesentlichen über dessen vollständige Breite erstreckende Werkzeugbox 8 im Fahrzeug gelagert. Die Werkzeugbox 6 ist mittels eines um eine vordere Achse 9 schwenkbaren Deckels 10 verschließbar. An das vordere Ende des Deckels 10 schließt sich eine stationäre Platte 11 an, die einen Laderaumboden bildet. Grundsätzlich ist der Deckel 10, der nicht in einer Ebene zum Laderaumboden 11 angeordnet ist, sondern zu diesem schräg nach hinten und unten abgewinkelt verläuft, auch zur Aufnahme von Ladegut geeignet.
-
Der Sitzrücken 4 des jeweiligen Sitzes 2 weist ein Sitzpolster 12 auf, das, bezogen auf die veranschaulichte Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens 4, auf der Oberseite mit einer Abdeckplatte 13 des Sitzrückens 4 befestigt ist. Die Kontur von Sitzpolster 12 und von Abdeckplatte 13 ist in dem dem Laderaumboden 11 zugewandten Bereich so gestaltet, dass in der veranschaulichten Nichtgebrauchsstellung des jeweiligen Sitzrückens 4 ein vertiefter hinterer Bereich 14 des Sitzrückens 4 unterhalb des vorderen Endes des Laderaumbodens 11 angeordnet ist und ein sich an den vertieften Bereich 14 anschließender vorderer Bereich 15 des Sitzrückens 4 eine Ebene mit dem Laderaumboden 11 bildet. Demzufolge weist die Abdeckplatte 13 im Übergang vom vorderen Bereich 15 zum hinteren Bereich 14 des Sitzrückens 4 eine Stufe 16 auf. Bezogen auf die Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens 4 beträgt die Erstreckung des hinteren Bereichs 14 des Sitzrückens 4 in Längserstreckung des Fahrzeugs maximal 20 Prozent der Gesamterstreckung des Sitzrückens 4 in dieser Richtung. Wegen der Ausbildung des Sitzrückens 4, konkret der Abdeckplatte 13 mit der Stufe 16, bildet die obere Fläche des Laderaumbodens 11 eine Ebene mit der oberen Fläche des in Nichtgebrauchsstellung befindlichen Sitzrückens 4. Hierdurch ist keine Störkante beim Übergang zwischen Laderaumboden 11 und Sitzrücken 4 gebildet, weder beim Verschieben von Ladegut über den Laderaumboden 11 auf den Sitzrücken 4, noch beim Entnehmen von Ladegut, somit beim Verschieben des Ladeguts vom Sitzrücken 4 auf den Laderaumboden 11.
-
In der Gebrauchsstellung der Sitze 2 bzw. der Sitzrücken 4, in der der jeweilige Sitzrücken 4 aufrecht positioniert ist, schließt die Abdeckplatte 13 im Bereich der Stufe 16 mit geringem Abstand an die vordere Kante des Laderaumbodens 11 an. Der hintere Bereich 14 der Abdeckplatte 13 ist somit auf einem Niveau unterhalb des Laderaumbodens 11 angeordnet und der vordere Bereich 15 auf einem Niveau oberhalb des Laderaumbodens 11. Beim Überführen des Sitzrückens 4 in die Nichtgebrauchsstellung schwenkt, aufgrund der kinematischen Anbindung der Abdeckplatte 14 bzw. des Sitzrückens 4 an die Stelleinheit, der vertiefte hintere Bereich 14 des Sitzrückens 4 bzw. der Abdeckplatte 3 unter den Laderaumboden 11, wie es für die Nichtgebrauchsstellung des Sitzrückens 4 in den Figuren veranschaulicht ist.
-
Die beiden veranschaulichten Schlaufen 17 im Übergang vom Sitzrücken 4 zum Laderaumboden 11 dienen dem Auslösen eines Verriegelungsmechanismus für den Sitzrücken 4. Werden die Schlaufen 17 gezogen, wirken diese auf die Stelleinheit ein und es kann dann manuell der jeweilige Sitzrücken 4 aus der Gebrauchsstellung in die Nichtgebrauchsstellung und umgekehrt verschwenkt werden.
-
Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltungen der Erfindung, zu welche weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. An der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen können vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Sitzreihe
- 2
- Sitz
- 3
- Sitzteil
- 4
- Sitzrücken
- 5
- Kopfstütze
- 6
- Gestell
- 7
- Lenker
- 8
- Werkzeugbox
- 9
- Achse
- 10
- Deckel
- 11
- Laderaumboden
- 12
- Sitzpolster
- 13
- Abdeckplatte
- 14
- Vertiefter hinterer Bereich
- 15
- Vorderer Bereich
- 16
- Stufe
- 17
- Schlaufe
- 18
- Lenker
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007059375 A1 [0004]