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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umladestation zum staplerlosen Umladen von über ein Wareneingangsfördersystem auf Paletten angelieferten Warenbehältern auf Palettenträger, die dann mit Transportwagen weitertransportiert werden, ein staplerloses Umladen von geleerten Warenbehältern auf die Umladestation, das Trennen von Warenbehälter und Palettenträger und das Speichern und Bereitstellen der Palettenträger.
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Aus der
DE 196 43 393 A1 ist eine Vorrichtung zum Beladen von Paletten mit zwei- oder mehrzeiligen Behältersäulenreihen bekannt, die sich durch einen geringen Platzbedarf auszeichnen. Zu diesem Zweck ist die Einrichtung zum Zusammenführen einzelner Behältersäulenreihen mit der Einrichtung zum Beladen einer Palette zu einer Einrichtung kombiniert.
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Aus der
DE 34 37 004 A1 ist ein Fertigungsdurchlaufsystem mit einem Palettentransportgerät mit einem Palettenlift bekannt, der einzelne Paletten auf eine höchste Arbeitsebene in den Bereich eines Werkstückgreifers und über andere Stapel hinwegführt. Der Palettenlift kann die Palette auf der höchsten Arbeitsebene horizontal auf einen über Stapel hinweg führenden Rollengang ausschieben, wo eine Zwischenstapelung möglich ist, ohne den Betrieb des Palettenliftes zu beeinträchtigen. Die Verknüpfung zweier Palettenlifte zu einer Tandemanordnung soll einen raschen und zuverlässigen Materialfluss bei gleichzeitig intensiver Grundflächennutzung ermöglichen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, eine verbesserte Umladestation zum staplerlosen Umladen von Warenbehältern anzugeben, die insbesondere leistungsstark und platzsparend ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Umladestation zum staplerlosen Umladen von über ein Wareneingangsfördersystem auf Paletten angelieferten Warenbehältern auf Palettenträger, die dann mit Transportwagen weitertransportiert werden, ein staplerloses Umladen von geleerten Warenbehältern auf die Umladestation, das Trennen von Warenbehälter und Palettenträger und das Speichern und Bereitstellen der Palettenträger.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Wareneingangfördersystem parallel zu einem Warenausgangfördersystem anzuordnen und zwischen diesen beiden Systemen einen Palettenträgerspeicher vorzusehen, der sowohl von der Seite des Warenausgangfördersystems als auch von der Seite des Wareneingangfördersystems bedient werden kann. Die erfindungsgemäße Umladestation zum staplerlosen Umladen von über das Wareneingangfördersystem angelieferten Warenbehältern auf Transportwagen und zum Umladen von geleerten Warenbehältern von Transportwagen auf das Warenausgangfördersystem weist dabei ein erstes Gabelumsetzmodul auf, das die gefüllten Warenbehälter vom Wareneingangfördersystem auf einen Palettenträger umsetzt, so dass dieser an den Transportwagen übergeben, insbesondere auf diesen verschoben, werden kann. Zudem ist ein zweites Gabelumsetzmodul vorgesehen, das den auf dem Palettenträger abgestellten und geleerten Warenbehälter von dem Palettenträger entnimmt den geleerten Warenbehälter ohne den Palettenträger an das Warenausgangfördersystem übergibt. Wie bereits eingangs erwähnt, ist zwischen den beiden Fördersystemen ein Palettenträgerspeicher angeordnet, aus welchem ein Palettenträger vorzugsweise automatisch zum Wareneingangsfördersystem querverschoben wird und über das zugeordnete Gabelumsetzmodul ein gefüllter Warenbehälter auf den Palettenträger abgestellt wird. Umgekehrt wird von einem ankommenden Transportwagen der geleerte Warenbehälter mit seinem Palettenträger auf das Warenausgangsfördersystem übergeben. Das zweite Gabelumsetzmodul entnimmt den geleerten Warenbehälter von seinem Palettenträger und übergibt diesen an die nachgeschaltete Förderstrecke. Der freigewordene Palettenträger wird, wiederum vorzugsweise automatisch, zum Palettenspeicher querverschoben. Hierdurch kann nicht nur eine besonders effiziente und leistungsstarke Umladestation geschaffen werden, sondern zugleich eine, die vergleichsweise wenig Bauraum erfordert und dadurch platzsparend ausgebildet ist. Eine derartige Umladestation ist insbesondere im Fertigungsbereich von Automobilfirmen besonders effektiv einzusetzen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung, sind in dem Palettenträgerspeicher die Palettenträger vertikal übereinander gestapelt. Das Vertikalstapeln der an sich flachen Palettenträger im Palettenträgerspeicher ermöglicht eine hohe Auslastung des Palettenträgerspeichers durch eine platzsparende Anordnung der Palettenträger. Sowohl das Ablegen der Palettenträger im Palettenträgerspeicher als auch das Herausnehmen derselben aus dem Palettenträgerspeicher erfolgt dabei über die Gabelumsetzmodule vorzugsweise vollautomatisch. Um eine ausreichende Reserve an Palettenträgern vorhalten zu können, weist der erfindungsgemäße Palettenträgerspeicher einen Speicherraum für zumindest zehn Palettenträger auf.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäß Umladestation
- 2 eine schematische Seitenansicht des Wareneingangfördersystems
- 3 eine schematische Seitenansicht des Warenausgangfördersystems
- 4 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Umladestation in einer Ansicht von hinten.
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Entsprechend den 1 bis 3, weist eine erfindungsgemäße Umladestation 1 zum staplerlosen Umladen von über ein Wareneingangfördersystem 2 angelieferten Warenbehältern 3, beispielsweise Gitterboxpaletten, auf Transportwagen 4 sowie zum Umladen von geleerten Warenbehältern 3 von den Transportwagen 4 auf ein Warenausgangfördersystem 5. Das Wareneingangfördersystem 2 führt dabei von einem nicht näher bezeichneten Wareneingang zur Umladestation 1, wogegen das Warenausgangfördersystem 5 von der Umladestation 1 zu einem ebenfalls nicht gezeigten Warenausgang führt. Erfindungsgemäß ist nun ein erstes Gabelumsetzmodul 6 vorgesehen, das den gefüllten Warenbehälter 3 vom Wareneingangfördersystem 2 auf einen Palettenträger 7 umsetzt, so dass dieser an den Transportwagen 4 übergeben, insbesondere auf diesen verschoben werden kann. Zudem ist ein zweites Gabelumsetzmodul 8 vorgesehen, das den Palettenträger 7 mit darauf abgestelltem und geleertem Warenbehälter 3 vom Transportwagen 4 übernimmt und diesen an das Warenausgangfördersystem 5 übergibt. Das erste und das zweiten Gabelumsetzmodul 6, 8 können dabei identisch ausgebildet und gegenüberliegend zueinander angeordnet sein.
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Den beiden Gabelumsetzmodulen 6 und 8 vorgelagert, sind jeweils eine Rollenbahn 16 und 18, deren Rollen 19 sich auf der gleichen Ebene wie die Rollen 20 des Transportwagens 4 befinden. Damit kann der Palettenträger mit dem leeren oder gefüllten Warenbehälter 3 von der Rollenbahn 16 zum Transportwagen 4 und umgekehrt von einem Werker W einfach von Hand verschoben werden. Zwischen den beiden Rollenbahnen 16, 18 ist erfindungsgemäß ein Palettenträgerspeicher 9 vorgesehen, aus dem Palettenträger 7 für den gefüllten Warenbehälter 3 entnommen und in den Palettenträger 7 von den geleerten Warenbehältern 3 wieder eingestellt werden.
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Das Wareneingangfördersystem 2 kann darüber hinaus ebenso wie das Warenausgangfördersystem 5 jeweils einen Kettenförderer aufweisen, auf welchem die Warenbehälter 3 befördert werden. Die beiden Warenfördersysteme 2, 5 verlaufen dabei vorzugsweise parallel zueinander, wobei zwischen den beiden Warenfördersystemen 2, 5 der erfindungsgemäße Palettenträgerspeicher 9 angeordnet ist.
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In dem Palettenträgerspeicher 9 sind die Palettenträger 7 vertikal übereinander gestapelt, wobei der Palettenträgerspeicher 9 eine Kapazität von beispielsweise zehn Palettenträgern 7 aufzunehmen und zu speichern vermag. Insbesondere im Bereich des Wareneingangfördersystems 2 kann ein Drehtisch 21 mit Kamerasystem 22 vorgesehen sein, der die ankommenden Warenbehälter 3 so dreht, dass diese beim späteren Verschieben auf den Transportwagen 4 hinsichtlich ihrer Zugriffseite richtig ausgerichtet sind. Die auf dem Transportwagen 4 abgestellten Warenbehälter 3 können dabei in Abhängigkeit der jeweiligen Fertigungsstation, an den sie transportiert werden, beispielsweise von rechts oder von links entladen werden, weshalb sie zuvor auf dem Drehtisch 21 entsprechend ausgerichtet, das heißt gedreht werden. Das Kamerasystem 22 erkennt die Ausrichtung des Warenbehälters 3 und überwacht den Drehvorgang.
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Die beiden Gabelumsetzmodule 6, 8 sind dabei in der Lage, einen Höhenunterschied zwischen dem jeweiligen Warenfördersystem 2, 5 und dem zugehörigen Transportwagen 4, auf welchem der Warenbehälter 3 von einer Fertigungsstation gefahren wird, zu überwinden.
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Gemäß der 4 ist die Umladestation 1 sowie die zugehörigen Gabelumsetzmodule 6, 8 in einer Ansicht schräg von hinten gezeigt. Die Gabelumsetzmodule 6, 8 weisen eine den Warenbehälter 3 aufnehmbare Gabel 10 auf, die höhenverstellbar an einem Schlitten 11 befestigt ist. Der Schlitten 11 übernimmt dabei die Horizontalbewegung des Gabelumsetzmoduls 6, 8, wogegen die höhenverstellbare Gabel 10 und verbunden damit ein Elektromotor den Ausgleich der unterschiedlichen Höhenniveaus zwischen beispielsweise dem Transportwagen 4 und dem jeweiligen Warenfördersystem 2, 5 übernehmen.
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Die erfindungsgemäße Umladestation 1 funktioniert dabei wie folgt:
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Die Warenbehälter
3 kommen befüllt von einem Wareneingang auf dem Wareneingangfördersystem
2 auf einem ersten Höhenniveau an einem Startplatz an und werden durch das erste Gabelumsetzmodul
6 auf einen zugehörigen Palettenträger
7 umgesetzt, der sich auf der vorgelagerten Rollenbahn befindet. Dieser Palettenträger
7 wurde zuvor automatisch aus dem Palettenträgerspeicher
9 entnommen. Der Palettenträger
7 befindet sich auf der Rollenbahn auf einem zweiten Höhenniveau. von dieser Rollenbahn kann der auf dem Palettenträger
7 abgestellte Warenbehälter
3 samt Palettenträger
7 auf den dort wartenden Transportwagen
4 verschoben werden, der sich wiederum auf dem gleichen, das heißt zweiten Höhenniveau befindet. Der Transportwagen
4 verbringt dann den Warenbehälter
3 samt Palettenträger
7 an ihren Bestimmungsort, beispielsweise eine Fertigungsstation, wo der Warenbehälter
3 entleert wird. Der Aufbau und die Funktionsweise des Transportwagens
4 ist ausführlich in dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2010 000 400 U1 dargestellt, wobei der diesbezügliche Inhalt hiermit explizit in diese Anmeldung mit aufgenommen wird.
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Der leere Warenbehälter 3 wird dann zusammen mit seinem Palettenträger 7 vom Transportwagen 4 zurück zur Umladestation 1 verbracht. Dort wird dieser zusammen mit dem Palettenträger 7 auf die der Warenausgangstation 5 zugeordneten Rollenbahn 18 verschoben, wobei von dort das zweite Gabelumsetzmodul 8 den Warenbehälter 3 vom Palettenträger 7 nimmt und diesen auf das parallel zum Wareneingangfördersystem 2 verlaufende Warenausgangfördersystem 5 setzt. Von dort kann der leere Warenbehälter 3 nun zum Warenausgang befördert werden. Der entleerte Palettenträger 7 wird nun in den Palettenträgerspeicher 9 quer verschoben und dort bis zur weiteren Nutzung zwischengespeichert.
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Mit der erfindungsgemäßen Umladestation 1 ist eine besonders kompakt bauende und leistungsstarke Umladung möglich, wodurch durch die Verwendung von standardisierten Palettenträgern 7 zudem eine hohe Flexibilität erreicht werden kann.