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Die
Erfindung betrifft ein Getriebe, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einem
zur Übertragung von
Drehmoment rotierbaren Getriebeelement, das in einem ersten Abschnitt
eines Getriebes angeordnet ist, und mit einem Speicher für eine Flüssigkeit zur
Schmierung und Kühlung
des Getriebeelements.
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Bei
bekannten Getrieben dieser Art werden die Getriebeschmierung und
-kühlung
typischerweise auf besonders hohe Drehzahlen und/oder besonders hohe
Temperaturen ausgelegt. Einen optimalen Wirkungsgrad weisen bekannte
Getriebe meist bei einer Betriebstemperatur im Bereich von 70°C bis 90°C auf, da
die Schmierflüssigkeit, üblicherweise
ein Schmieröl,
in diesem Temperaturbereich eine ausreichend geringe Viskosität bei gleichzeitig
ausreichend guter Schmierfähigkeit
aufweist und die Schmierflüssigkeit
sowie auch andere Bauteile des Getriebes sich in diesem Temperaturbereich
durch eine besonders hohe Haltbarkeit auszeichnen. Bei Getriebetemperaturen
unterhalb des optimalen Betriebstemperaturbereichs ist der Getriebewirkungsgrad
aufgrund erhöhter
Planschverluste reduziert, welche aus einer höheren Viskosität der Schmierflüssigkeit
resultiert.
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Bekanntermaßen wird
die Betriebstemperatur eines Kraftfahrzeuggetriebes durch Fahrtwindkühlung beeinflusst.
Die durch die Fahrtwindkühlung erreichte
Wärmeabfuhr
ist somit abhängig
von der Fahrzeuggeschwindigkeit und der Außentemperatur und ist in der
Praxis auf hohe Außentemperaturen und
eine gleichzeitige hohe Leistungseinbringung in das Getriebe, z.
B. bei geringen Fahrgeschwindigkeiten, wie auf Passstraßen oder
bei Wüstenfahrten, ausgelegt.
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Als
problematisch erweist sich bei bekannten Getrieben, die in Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden, dass der optimale Betriebstemperaturbereich in
der Regel erst nach einiger Fahrzeit erreicht wird. Dabei ist die
zur Erreichung des optimalen Betriebstemperaturbereichs erforderliche
Fahrzeit typischerweise deutlich länger als die Dauer von Prüfzyklen
zur genormten Bestimmung des Kraftstoffverbrauchs und/oder der Schadstoffemission.
Die Bestimmung des Kraftstoffverbrauchs bzw. der Schadstoffemission
erfolgt mit anderen Worten üblicherweise
nicht im optimalen Betriebszustand des Getriebes. Darüber hinaus
kann es auch in der Praxis vorkommen, dass bei einer langsameren,
verbrauchsgünstigeren
Fahrweise und/oder bei besonders tiefen Außentemperaturen der optimale
Betriebstemperaturbereich und somit der optimale Getriebewirkungsgrad
erst sehr spät
oder gar nicht erreicht wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Getriebe zu schaffen,
welches bereits bei geringerer Belastung und/oder während der
Aufwärmehase
einen besseren Wirkungsgrad aufweist.
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Zur
Lösung
der Aufgabe ist ein Getriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgesehen.
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Das
erfindungsgemäße Getriebe
umfasst ein zur Übertragung
von Drehmoment rotierbares Getriebeelement, das in einem ersten
Abschnitt des Getriebes angeordnet ist; einen Speicher für eine Flüssigkeit
zur Schmierung und Kühlung
des Getriebeelements, welcher in einem von dem ersten Abschnitt getrennten
zweiten Abschnitt des Getriebes angeordnet ist; eine Auffangvorrichtung
für vom
Getriebeelement abgeschleuderte Schmierflüssigkeit, wobei die Auffangvorrichtung
einen Rückführkanal,
durch den ein erster Teil der abgeschleuderten Schmierflüssigkeit
in den ersten Getriebeabschnitt rückführbar ist, und einen Auslass
umfasst, um einen zweiten Teil der abgeschleuderten Schmierflüssigkeit
in den Schmierflüssigkeitsspeicher
abzuleiten; und einen den Schmierflüssigkeitsspeicher mit dem ersten
Getriebeabschnitt verbindenden Durchgang für die Schmierflüssigkeit,
welcher ein temperaturgesteuertes Drosselelement aufweist, das den
Zustrom von Schmierflüssigkeit
aus dem Schmierflüssigkeitsspeicher
in den ersten Getriebeabschnitt bei einer einen Temperaturschwellenwert
unterschreitenden Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt im
wesentlichen verhindert und bei einer über dem Temperaturschwellenwert
liegenden Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt ermöglicht.
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Der
Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, das Getriebe in
zwei Temperaturbereiche aufzuteilen, die im wesentlichen dem ersten
und zweiten Getriebeabschnitt entsprechen. In dem ersten Getriebeabschnitt
befindet sich das zur Drehmomentübertragung
vorgesehene Getriebeelement, mit anderen Worten also ein leistungsführender
Teil des Getriebes. Bei dem ersten Getriebeabschnitt handelt es
sich somit um denjenigen Abschnitt des Getriebes, in den während des
Betriebs Wärmeenergie
eingebracht wird und in dem eine optimale Betriebstemperaturbereich
bei einem Kaltstart möglichst
schnell erreicht und während
des Betriebs möglichst
gleichmäßig aufrechterhalten
werden soll, damit sich das Getriebe möglichst schnell und dauerhaft
in einem optimalen Wirkungsgradbereich befindet. Zur schnellen Erwärmung des
Getriebes auf dem optimalen Betriebstemperaturbereich sollte der
erste Getriebeabschnitt so klein und leicht wie möglich ausgestaltet sein.
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Der
zweite Getriebeabschnitt umfasst insbesondere all diejenigen Teile
des Getriebes, deren Temperatur den Getriebewirkungsgrad zumindest nicht
wesentlich beeinflussen. Bevorzugt erfolgt über den zweiten Getriebeabschnitt
auch eine Wärmeabfuhr
in die Umgebung, beispielsweise mittels Fahrtwindkühlung.
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Zur
Wärmeübertragung
zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt
dient die Schmierflüssigkeit,
z. B. ein Getriebeöl,
wobei der Schmierflüssigkeitsstrom
zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt
mit Hilfe des temperaturgesteuerten Drosselelements temperaturabhängig gestaltet
wird.
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Dadurch,
dass das Drosselelement den Zustrom von Schmierflüssigkeit
aus dem Schmierflüssigkeitsspeicher
in den ersten Getriebeabschnitt bei einer einen Temperaturschwellenwert
unterschreitenden Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt im
wesentlichen verhindert und einen signifikanten Schmierflüssigkeitsstrom
zwischen dem ersten Getriebeabschnitt und dem zweiten Getriebeabschnitt erst
bei einem Anstieg der Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt über den
Temperaturschwellenwert hinaus ermöglicht, wird während eines
Kaltstarts des Getriebes und/oder bei besonders tiefen Umgebungstemperaturen
ein Austausch von Schmierflüssigkeit,
welcher zur Sicherstellung einer Mindestschmierung in dem ersten
Getriebeabschnitt vorhanden ist, und der in dem Schmierflüssigkeitsspeicher gespeicherten
Schmierflüssigkeit
zumindest weitgehend verhindert.
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Gleichzeitig
wird die von dem Getriebeelement abgeschleuderte Schmierflüssigkeit
durch die Auffangvorrichtung aufgefangen und durch den Rückführkanal
wieder in den ersten Getriebeabschnitt zurückgeführt, was unter Kaltstartbedingungen
in einem in sich abgeschlossenen Schmier flüssigkeitskreislauf innerhalb
des ersten Getriebeabschnitts resultiert. Durch Verluste entstehende
Wärme bleibt
dadurch nahe an den Teilen des Getriebes, deren Wirkungsgrad bei
wärmeren
Temperaturen besser wird, insbesondere in der Schmierflüssigkeit im
ersten Getriebeabschnitt oder auch nahe einer Trieblingslagerung,
deren Vorspannung temperaturabhängig
sein kann.
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Auf
diese Weise erwärmt
sich die in dem ersten Getriebeabschnitt befindliche Schmierflüssigkeit durch
die durch das Getriebeelement eingebrachte Wärme besonders schnell auf seine
optimale Betriebstemperatur, wodurch das Getriebe besonders schnell
seinen optimalen Wirkungsgrad erreicht und sowohl der Kraftstoffverbrauch
als auch die Schadstoffemission insgesamt verringert werden.
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Überschreitet
die Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt den vorgegebenen
Temperaturschwellenwert, so öffnet
das Drosselelement den den Schmierflüssigkeitsspeicher mit dem ersten
Getriebeabschnitt verbindenden Durchgang, wodurch kältere Schmierflüssigkeit
aus dem Speicher in den ersten Getriebeabschnitt einströmen und
sich mit der wärmeren
Schmierflüssigkeit
in dem ersten Getriebeabschnitt vermischen kann. Durch die so erreichte Abkühlung der
Schmierflüssigkeit
in dem ersten Getriebeabschnitt lässt sich die optimale Betriebstemperatur
auch unter erhöhten
Lastbedingungen in dem ersten Getriebeabschnitt einhalten.
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Durch
die zusätzlich
in den ersten Getriebeabschnitt einströmende Schmierflüssigkeit
erhöht sich
die Schmierflüssigkeitsmenge
in dem ersten Getriebeabschnitt. Dies führt dazu, dass die von dem Getriebeelement
abgeschleuderte Schmierflüssigkeit
nicht vollständig
von der Auffangvorrichtung aufgefangen und in den ersten Getriebeabschnitt
zurückgeführt wird,
sondern dass ein Teil der abgeschleuderten Schmierflüssigkeit
in den Schmierflüssigkeitsspeicher
abgeleitet wird. Aus diesem kann die durch die abgeschleuderte Schmierflüssigkeit eingebrachte
Wärme dann
abgeführt
werden.
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Vorteilhafte
Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und
der Zeichnung zu entnehmen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist das Drosselelement durch eine den Durchgangsquerschnitt verändernde
Blende und insbesondere durch ein den Durchgangsquerschnitt veränderndes
Bimetallelement, z. B. ein Bimetallplättchen, gebildet. Hierbei handelt
es sich um eine besonders einfache Form eines passiven Drosselelements,
da das Bimetallelement den Durchgangsquerschnitt in Abhängigkeit von
der Temperatur gewissermaßen
selbsttätig
verändert.
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Alternativ
kann das Drosselelement durch den Durchgang selbst gebildet sein.
Um als Drosselelement wirken zu können, muss der Durchgang an die
Schmierflüssigkeit
und insbesondere an deren Viskosität derart angepasst sein, dass
bei tieferen Temperaturen, wie im Falle eines Kaltstarts, aufgrund der
erhöhten
Viskosität
der Schmierflüssigkeit
zumindest keine wesentliche Menge von Schmierflüssigkeit durch den Durchgang
hindurch gelangen kann, bei einer ausreichenden Temperaturerwärmung und damit
einhergehenden Verringerung der Viskosität der Schmierflüssigkeit
aber eine signifikante Strömung
von Schmierflüssigkeit
aus dem Speicher in den ersten Getriebeabschnitt stattfinden kann.
Bei einem derart ausgebildeten Durchgang handelt es sich ebenfalls
um ein passives Drosselelement, welches den Schmierflüssigkeitsstrom
im Abhängigkeit
von der Temperatur selbsttätig
steuert. Um die Drosselwirkung des Durchgangs noch weiter zu verstärken, kann
dieser eine labyrinthartige Form aufweisen.
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Grundsätzlich ist
es auch denkbar, das Drosselelement in Form eines Magnetventils
vorzusehen, welches durch eine mit einem Sensor zur Messung der
Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt gekoppelte Steuerung
gesteuert wird. In diesem Fall würde
es sich bei dem Drosselelement um ein aktives Element handeln, zu
dessen Betätigung
eine eigene Steuerung vorgesehen sein müsste, die z. B. in eine Motorsteuerung
integriert sein könnte.
Weitere Formen von temperaturgesteuerten Drosselelementen, die ebenfalls
zum Einsatz kommen können,
sind beispielsweise aus dem Gebiet der Thermostate bekannt.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist die Auffangvorrichtung in einem oberen Bereich des Getriebes,
insbesondere im Bereich eines oberen Abschnitts des Getriebeelements
und bevorzugt oberhalb des Schmierflüssigkeitsspeichers angeordnet.
Hierdurch kann die aus der Auffangvorrichtung überlaufende Schmierflüssigkeit
auf besonders einfache Weise in den Schmierflüssigkeitsspeicher ablaufen.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
ist der mit dem Drosselelement versehene Durchgang für die Schmierflüssigkeit
in einem unteren Bereich des Getriebes angeordnet. Auf diese Weise
trägt der
durch die in dem Schmierflüssigkeitsspeicher
stehende Flüssigkeitssäule erzeugte
Druck dazu bei, dass die Schmierflüssigkeit selbsttätig aus dem
Schmierflüssigkeitsspeicher
in den ersten Getriebeabschnitt strömen kann.
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Vorteilhafterweise
ist die in dem Schmierflüssigkeitsspeicher
befindliche Menge von Schmierflüssigkeit
größer als
die in dem ersten Getriebeabschnitt befindliche Menge von Schmierflüssigkeit.
Aufgrund seiner größeren thermischen
Masse erwärmt
sich die in dem Schmierflüssigkeitsspeicher
befindliche Schmierflüssigkeit
nicht so schnell wie die in dem ersten Getriebeabschnitt befindliche
Schmierflüssigkeit,
so dass die Schmierflüssigkeit
aus dem Schmierflüssigkeitsspeicher
zur Einregelung der optimalen Betriebstemperatur in dem ersten Getriebeabschnitt
verwendet werden kann.
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Um
die Temperatur der in dem Schmierflüssigkeitsspeicher befindlichen
Schmierflüssigkeit
dauerhaft auf einem im Vergleich zu der Temperatur der Schmierflüssigkeit
in dem ersten Getriebeabschnitt reduzierten Wert zu halten, kann
der Schmierflüssigkeitsspeicher
teilweise durch eine, insbesondere mit Kühlrippen versehene, Wand eines
Gehäuses
des Getriebes begrenzt sein.
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Bevorzugt
weist der erste Getriebeabschnitt ein thermisch isolierendes Material
auf. Insbesondere kann eine den ersten Getriebeabschnitt begrenzende
Wand eines Gehäuses
des Getriebes zumindest bereichsweise mit einem thermisch isolierenden Material
verkleidet sein. Die Isolierung der Gehäusewand verringert die in dem
ersten Getriebeabschnitt zu erwärmende
Masse, was zu einer noch schnelleren Erwärmung des ersten Getriebeabschnitts
auf die optimale Betriebstemperatur und somit letztlich zu einer
noch schnelleren Erreichung eines optimalen Getriebewirkungsgrads
beiträgt.
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Um
das Volumen des ersten Getriebeabschnitts zu minimieren und dadurch
eine noch schnellere Erwärmung
des ersten Getriebeabschnitts auf die optimale Betriebstemperatur
zu erreichen, kann der erste Getriebeabschnitt durch eine das Getriebeelement
umschließende
Kapselung von dem Schmierflüssigkeitsspeicher
getrennt sein. Vorzugsweise bewirkt die Kapselung dabei gleichzeitig
eine thermische Isolierung des ersten Getriebeabschnitts. Die Kapselung
kann hierfür
selbst aus einem thermisch isolierendem Material gebildet sein.
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Nachfolgend
wird die Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine
Querschnittsansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebes
(a) vor Erreichen einer optimalen Betriebstemperatur und (b) nach
Erreichen der optimalen Betriebstemperatur;
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2 eine
Querschnittsansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebes
nach Erreichen der optimalen Betriebstemperatur;
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3 eine
Querschnittsansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebes
nach Erreichen der optimalen Betriebstemperatur;
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4 eine
Querschnittsansicht einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebes
(a) vor Erreichen einer optimalen Betriebstemperatur und (b) nach
Erreichen der optimalen Betriebstemperatur;
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5 den
zeitabhängigen
Verlauf der Temperatur (I) in einem leistungsführenden ersten Getriebeabschnitt
eines erfindungsgemäßen Getriebes,
(II) in einem zweiten Getriebeabschnitt des erfindungsgemäßen Getriebes
und (III) in einem herkömmlichen
Getriebe mit Standardschmierung bzw. -kühlung während eines CO2-Messzyklus;
und
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6 den
zeitabhängigen
Verlauf der Temperaturen von 5 während eines
Zyklus mit einer höheren
Belastung des jeweiligen Getriebes.
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In 1 ist
eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Getriebes
dargestellt, wobei es sich hierbei um das Getriebe eines Kraftfahrzeugs handelt.
Das Getriebe umfasst ein Gehäuse 10 mit einer
Gehäusewand 12 und
einer Trennwand 14, welche das Innere des Gehäuses 10 in
einen ersten Getriebeabschnitt A und einem zweiten Getriebeabschnitt
B unterteilt.
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In
dem ersten Getriebeabschnitt A ist ein zur Übertragung von Drehmoment drehbar
gelagertes Getriebeelement 16 angeordnet, bei dem es sich
beispielsweise um ein Tellerrad eines Differentials oder eine Kupplungstrommel
handeln kann. Wegen des Getriebeelements 16 wird der erste
Getriebeabschnitt A auch als leistungsführender Bereich des Getriebes
bezeichnet.
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Das
Getriebeelement 16 muss während des Getriebebetriebs
geschmiert und gekühlt
werden. Zur Erzielung eines optimalen Getriebewirkungsgrads soll
der erste Getriebeabschnitt A möglichst konstant
auf einer erhöhten
optimalen Betriebstemperatur, z. B. im Bereich von 70°C bis 90°C, gehalten werden.
Damit der optimale Getriebewirkungsgrad bei einem Kaltstart möglichst
schnell erreicht wird, sollte der erste Getriebeabschnitt A außerdem möglichst
schnell auf seine optimale Betriebstemperatur gebracht werden.
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Zur
Schmierung und Kühlung
des Getriebeelements 16 bzw. zur Temperierung des ersten
Getriebeabschnitts A ist eine Schmierflüssigkeit 18 vorgesehen,
beispielsweise ein Getriebeöl.
Der überwiegende
Teil der Schmierflüssigkeit 18 befindet
sich in dem zweiten Getriebeabschnitt B, welcher bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform
in seiner Gesamtheit als ein Schmierflüssigkeitsspeicher 20 dient.
Nur ein kleiner Teil der Schmierflüssigkeit 18 befindet
sich in dem ersten Getriebeabschnitt A, um das Getriebeelement 16 zu
schmieren und zu kühlen. Durch
die Speicherung des überwiegenden
Teils der Schmierflüssigkeit 18 in
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 werden
Planschverluste minimiert.
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Während des
Getriebebetriebs wird Schmierflüssigkeit 18,
die sich in einem unteren Bereich des ersten Getriebeabschnitts
A angesammelt hat, durch das rotierende Getriebeelement 16 nach oben
gefördert
und in einem oberen Bereich des ersten Getriebeabschnitts A abgeschleudert.
Ein Großteil
der von dem Getriebeelement 16 abgeschleuderten Schmierflüssigkeit 18 wird
durch eine in die Trennwand 14 integrierte Auffangeinrichtung 22 aufgefangen.
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Die
Auffangeinrichtung 22 umfasst einen Rückführkanal 24, dessen
minimaler Öffnungsquerschnitt
durch eine möglichst
temperaturunabhängige Blende 26 definiert
ist und der dazu dient, einen ersten Teil der aufgefangenen Schmierflüssigkeit 18 in den
aktiven Schmierkreislauf des ersten Getriebeabschnitts A zurückzuführen. Hierdurch
wird erreicht, dass bereits erwärmte
Schmierflüssigkeit 18 dem Schmierkreislauf
im ersten Getriebeabschnitt A erhalten bleibt und sich noch weiter
erwärmen
kann, wodurch die optimale Betriebstemperatur des ersten Getriebeabschnitts
A ausgehend von Kaltstartbedingungen innerhalb kürzester Zeit erreicht wird.
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Ein
Teil der durch den Rückführkanal 24 der Auffangeinrichtung 22 in
den Schmierkreislauf des ersten Getriebeabschnitts A zurückgeführten Schmierflüssigkeit 18 kann – entweder
vor oder nach der Blende 26 – abgezweigt und einem weiteren, nicht
dargestellten Teil des Getriebes, z. B. einer Lamellenkupplung,
zugeführt
werden.
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Während der
Aufwärmehase
des ersten Getriebeabschnitts A wird sich der zweite Getriebeabschnitt
B nur wenig erwärmen.
Die Erwärmung
des zweiten Getriebeabschnitts B wird hauptsächlich durch Wärmeleitung,
insbesondere über
die Trennwand 14, und in geringem Maße auch durch warme Schmierflüssigkeit 18 verursacht,
die von dem rotierenden Getriebeelement 16 abgeschleudert
wird und an der Auffangeinrichtung 22 vorbei in den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 gelangt.
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In
einem unteren Bereich der Trennwand 14 ist ein Durchgang 28 ausgebildet,
welcher den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 mit
dem ersten Getriebeabschnitt A verbindet. Im Bereich des zum ersten
Getriebeabschnitt A weisenden Endes des Durchgangs 28 ist
ein temperaturgesteuertes Drosselelement 30 angeordnet,
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Bimetallplättchen,
welches so ausgelegt ist, dass es bei ungenügend erwärmtem Getriebe, z. B. bei Kaltstartbedingungen,
einen Strom von Schmierflüssigkeit 18 aus
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in
den ersten Getriebeabschnitt A zumindest im Wesentlichen verhindert.
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Sobald
die im ersten Getriebeabschnitt A befindliche Schmierflüssigkeit 18 im
Getriebebetrieb einen gewissen Temperaturschwellenwert überschritten
hat, gibt das Drosselelement 30 den Durchgang 28 frei,
so dass kühlere
Schmierflüssigkeit 18 aus dem
Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in
den ersten Getriebeabschnitt A nachströmen kann. Durch die Vermischung
von wärmerer
Schmierflüssigkeit 18 und
nachströmender
kühlerer
Schmierflüssigkeit 18 stellt
sich in dem ersten Getriebeabschnitt A eine optimale Betriebstemperatur
ein, welche zu einem optimalen Getriebewirkungsgrad beiträgt.
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Das
Drosselelement 30 kann so ausgebildet sein, dass bei geringer
Belastung des Getriebes und/oder bei besonders tiefen Umgebungstemperaturen
den Durchgang 28 nie öffnet
und/oder bei einer normalen Belastung des Getriebes den Durchgang 28 nur
teilweise freigibt.
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Um
eine Mindestschmierung des Getriebeelements 16 zu gewährleisten
ist ein kleiner Schmierkanal 31 in der Trennwand 14 vorgesehen,
durch den stets eine geringe Menge von Schmierflüssigkeit 18 aus dem
Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in
den ersten Getriebeabschnitt A strömen kann.
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Bei
einem in Form eines Bimetallplättchens ausgebildeten
Drosselelements 30 ist die Ausbildung des Schmierkanals 31 aber
nicht unbedingt erforderlich, da ein derartiges Drosselelement 30 den
Durchgang 28 prinzipbedingt auch bei tiefen Temperaturen nicht
100%-ig zu verschließen
vermag. Auf diese Weise kann auch bei Temperaturen unterhalb des Temperaturschwellenwerts
stets eine kleine Menge von Schmierflüssigkeit 18 in den
ersten Getriebeabschnitt A einströmen, um eine Mindestschmierung
sicherzustellen.
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Wie
bereits erwähnt,
wird ein Teil der von dem rotierenden Getriebeelement 16 abgeschleuderten
Schmierflüssigkeit 18 von
der Auffangeinrichtung 22 aufgefangen und durch den Rückführkanal 24 in den
Schmierkreislauf des ersten Getriebeabschnitts A zurückgeführt. Da
die Schmierflüssigkeitsmenge
in dem ersten Getriebeabschnitt A bei geöffnetem Durchgang 28 ansteigt,
wird ein größerer Anteil
von Schmierflüssigkeit 18 aus
der Auffangeinrichtung 22 überlaufen und in den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 zurückströmen.
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In
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 gibt die
erwärmte
Schmierflüssigkeit 18 Wärme ab,
wodurch nicht nur die in dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 befindliche
restliche Schmierflüssigkeit 18, sondern
auch das Gehäuse 10 erwärmt wird.
Um die in den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 eingebrachte Wärme besser
an die Umgebung abführen
zu können,
sind an einer Außenseite
des den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 begrenzenden
Abschnitts der Gehäusewand 12 eine
Vielzahl von Kühlrippen 32 ausgebildet.
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Damit
die Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt A noch schneller
die optimale Betriebstemperatur des Getriebes erreicht, ist ein
den ersten Getriebeabschnitt A begrenzender Abschnitt der Gehäusewand 12 mit
einer thermischen Isolationsschicht 34 verkleidet, welche
die zu erwärmende Masse
reduziert.
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In 2 ist
eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Getriebes
dargestellt, die sich von der in 1 dargestellten
ersten Ausführungsform
lediglich in der Gestalt eines unteren Bereichs der Trennwand 14 und
des Durchgangs 28 unterscheidet.
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So
weist die Trennwand 14 der in 2 gezeigten
zweiten Ausführungsform
einen im Querschnitt gesehen breiteren unteren Bereich auf, in welchem
der von dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 zu dem
ersten Getriebeabschnitt A führende
Durchgang 28 mehrere Windungen aufweisend labyrinthartig ausgebildet
ist. Aufgrund seiner labyrinthartigen Ausbildung weist der Durchgang
einen erhöhten
Durchflusswiderstand für
die Schmierflüssigkeit 18 auf,
wobei der Widerstand für
kältere
und somit höher
viskose Schmierflüssigkeit 18 größer ist
als für
wärmere und
somit weniger viskose Schmierflüssigkeit 18.
In diesem Ausführungsbeispiel bildet
der Durchgang 28 selbst das temperaturgesteuerte Drosselelement 30, d.
h. es ist kein zusätzliches
Drosselelement, wie z. B. ein Bimetallplättchen oder ein Magnetventil,
zur Steuerung des Schmierflüssigkeitsstroms
durch den Durchgang 28 erforderlich.
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Da
der Durchgang 28 nie vollständig verschlossen ist, ist
eine Mindestschmierung des Getriebeelement 16 sichergestellt,
ohne dass dazu ein separater Schmierkanal vorgesehen werden muss.
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Um
den den Durchgang 28 aufweisenden unteren Bereich der Trennwand 14 thermisch
von der in dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 gespeicherten
kälteren
Schmierflüssigkeit 18 zu
entkoppeln, ist die zum Schmierflüssigkeitsspeicher 20 weisende Seite
der Trennwand 14 mit einer thermischen Isolationsschicht 36 versehen.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der den Durchgang 28 aufnehmende untere
Bereich der Trennwand 14 zumindest annähernd verzögerungsfrei die in dem ersten
Getriebeabschnitt A herrschende Temperatur und dadurch letztlich
auch die optimale Betriebstemperatur des Getriebes annimmt und ggf.
eine Zufuhr von kälterer Schmierflüssigkeit 18 ermöglicht.
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In 3 ist
eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Getriebes
dargestellt, die sich von der in 1 dargestellten
ersten Ausführungsform
dadurch unterscheidet, dass keine Trennwand 14 in dem Gehäuse 10 des
Getriebes vorgesehen ist. Stattdessen wird die Abschottung des ersten Getriebeabschnitts
A gegenüber
dem zweiten Getriebeabschnitt B und somit gegenüber dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 durch
eine aus Kunststoff oder Blech gebildete Kapselung 38 erreicht,
welche das Getriebeelement 16 trommelartig umschließt. Die
Kapselung 38 sorgt dabei gleichzeitig auch für eine thermische
Isolierung des ersten Getriebeabschnitts A gegenüber der Gehäusewand 12 und gegenüber der
in dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 gespeicherten
Schmierflüssigkeit 18,
wobei die Isolierwirkung dann besonders hoch ausfällt, wenn
die Kapselung 38 selbst aus einem thermisch isolierenden
Material gebildet ist.
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Ähnlich wie
bei der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform
weist die Kapselung 38 der dritten Ausführungsform in einem unteren
Bereich einen Durchgang 28 auf, der bei unterhalb eines
vorbestimmten Temperaturschwellenwerts liegenden Temperaturen in
dem ersten Getriebeabschnitt A durch ein Drosselelement 30 in
Form eines Bimetallplättchens
annähernd
vollständig
verschlossen und bei Temperaturen oberhalb des Temperaturschwellenwerts
freigegeben wird, so dass kühlere
Schmierflüssigkeit 18 aus
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in den
ersten Getriebeabschnitt A strömen
kann.
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Wie
bereits erwähnt
vermag das in Form eines Bimetallplättchens ausgebildete Drosselelement 30 den
Durchgang 28 prinzipbedingt auch bei tiefen Temperaturen
nicht 100%-ig zu verschließen.
Auf diese Weise kann auch bei Temperaturen unterhalb des Temperaturschwellenwerts
stets eine kleine Menge von Schmierflüssigkeit 18 in den
ersten Getriebeabschnitt A einströmen, um eine Mindestschmierung
des Getriebeelements 16 sicherzustellen. Auch bei dieser
Ausführungsform
braucht also kein zusätzlicher
Schmierkanal in der Kapselung 38 vorgesehen zu werden.
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In 4 ist
eine vierte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Getriebes
dargestellt, welches ebenfalls ein Gehäuse 10 mit einer Gehäusewand 12 und
einer Trennwand 14 aufweist, die einen Innenraum des Gehäuses 10 in
einen ersten Getriebeabschnitt A und einen zweiten Getriebeabschnitt
B unterteilt.
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Bei
dem Getriebe gemäß vierter
Ausführungsform
handelt es sich um ein Verteilergetriebe, welches zwei in dem ersten
Getriebeabschnitt A angeordnete und durch eine Kette 40 miteinander
gekoppelte leistungsführende
Getriebeelemente 16a, 16b umfasst.
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Die
Kette 40 ist in einem Kettenkanal geführt, welcher zum einen durch
einen Abschnitt der Gehäusewand 12 und
zum anderen durch eine Kettenkanalwand 42 begrenzt ist.
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Drehen
sich die Getriebeelemente 16a, 16b, so wird Schmierflüssigkeit 18 aus
einem unteren Bereich des ersten Getriebeabschnitts A durch die
sich mit bewegende Kette 40 in einen oberen Bereich des Getriebeabschnitts
A gefördert
und dort abgeschleudert. Ein Teil der abgeschleuderten Schmierflüssigkeit 18 wird
in einem an die Kettenkanalwand 42 angeformten Hochtank 44 gesammelt.
Ein Teil der in dem Hochtank 44 gesammelten Schmierflüssigkeit 18 kann
bei Bedarf über
eine Leitung 46 einem anderen Getriebeteil, z. B. einer
Lamellenkupplung, zugeführt
werden.
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Übersteigt
die Menge der in dem Hochtank 44 gesammelten Schmierflüssigkeit 18 einen
vorgegebenen maximalen Füllstand,
so läuft
die Schmierflüssigkeit 18 aus
dem Hochtank 44 über.
Die aus dem Hochtank 44 überlaufende Schmierflüssigkeit 18 wird
von einer Auffangeinrichtung 22 aufgefangen, die in einem
oberen Bereich der Trennwand 14 ausgebildet aber unterhalb
des Hochtanks 44 angeordnet ist.
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Ähnlich wie
bei den vorherigen Ausführungsbeispielen
weist auch die Auffangeinrichtung 22 des Getriebes gemäß vierter
Ausführungsform
einen Rückführkanal 24 dergestalt
auf, dass stets eine Grundmenge von aufgefangener Schmierflüssigkeit 18 durch
den Rückführkanal 24 direkt zurück in den ersten
Getriebeabschnitt zurückströmt und somit dem
Schmierkreislauf in dem ersten Getriebeabschnitt A rückgeführt wird.
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Die
Auffangeinrichtung 22 weist hierzu eine Labyrinthkonstruktion
derart auf, dass ein kleines Becken 48 vor dem Eingang
des Rückführkanals 24 ausgebildet
ist, in welchem sich die aufgefangene Schmierflüssigkeit 18 vor einem
Durchgang durch den Rückführkanal 24 staut.
Der gleiche Effekt wird erreicht, wenn der Schmierflüssigkeitsspeicher 20 wie
in 4a gezeigt, vollständig gefüllt ist,
so dass der Schmierflüssigkeitsfluss
in den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 durch
die sich aufstauende Schmierflüssigkeit 18 selbst
blockiert wird. Die aufgefangene Schmierflüssigkeit 18 kann in
diesem Fall wie erwähnt
durch den Rückführkanal 24 oder über einen
oberen Rand des Schmierflüssigkeitsspeichers 20 in
den ersten Getriebeabschnitt A abströmen.
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Ähnlich wie
die vorherigen Ausführungsformen
weist auch die Trennwand 14 des Getriebes gemäß vierter
Ausführungsform
einen Durchgang 28 auf, der in einem unteren Bereich der
Trennwand 14 ausgebildet und mit einem Drosselelement 30 versehen
ist, welches den Durchgang 28 bei Temperaturen unterhalb
eines Temperaturschwellenwerts annähernd verschließt und bei
Temperaturen oberhalb des Temperaturschwellenwerts zumindest teilweise freigibt,
um einen Strom von Schmierflüssigkeit 18 aus
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in
den ersten Getriebeabschnitt A zuzulassen. Ähnlich wie bei der ersten Ausführungsform
ist das Drosselelement 30 des Getriebes gemäß vierter
Ausführungsform durch
ein Bimetallplättchen
gebildet.
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Da
das Bimetallplättchen
wie bereits erwähnt den
Durchgang 28 prinzipbedingt auch bei besonders tiefen Temperaturen
nicht vollständig
verschließen
kann und somit auch bei tieferen Temperaturen eine minimale Menge
von Schmierflüssigkeit 18 aus dem
Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in
den ersten Getriebeabschnitt A strömt, braucht auch bei der in 4 dargestellten
Ausführungsform
kein zusätzlicher
Kanal zur Sicherstellung einer Mindestschmierung in der Trennwand 14 vorgesehen
zu werden.
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Es
versteht sich von selbst, dass auch das Drosselelement 30 des
Getriebes gemäß vierter
Ausführungsform
alternativ durch einen labyrinthartig geformten Durchgang 28, ähnlich dem
in 2 gezeigten Durchgang 28, oder durch
ein Magnetventil oder eine Thermostatvariante gebildet sein kann.
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Um
eine möglichst
schnelle Erwärmung
des ersten Getriebeabschnitts A auf die optimale Betriebstemperatur
zu ermöglichen,
ist eine Innenseite eines den ersten Getriebeabschnitt A begrenzenden Abschnitts
der Gehäusewand 12 mit
einer thermischen Isolationsschicht 34 verkleidet. Eine
entsprechende Isolationsschicht 50 ist auch an einer zum ersten
Getriebeabschnitt A weisenden Seite der Trennwand 14 vorgesehen.
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Alternativ
kann die thermische Isolierung des ersten Getriebeabschnitts A ähnlich wie
in 3 gezeigt auch durch den Einsatz einer Kapselung
aus einem thermisch isolierenden Material oder aus Kunststoff oder
Blech erfolgen. Eine derartige Kapselung könnte gleichzeitig den Kettenkanal
bilden, den ersten Getriebeabschnitt A gegenüber dem zweiten Getriebeabschnitt
B abschotten und zusätzlich
den Durchgang 28 aufweisen und somit alle drei Funktionen
in einem Bauteil integrieren.
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In 5 ist
der zeitliche Verlauf der Temperatur des ersten Getriebeabschnitts
A (Kurve I) und des zweiten Getriebeabschnitts B (Kurve II) eines
erfindungsgemäßen Getriebes
sowie eines Standardgetriebes mit herkömmlicher Schmierung und Kühlung (Kurve
III) dargestellt, wie er bei spielhaft in einem CO2-Messzyklus
aussieht. Bei diesem Zyklus beginnt die Messung bei ”kaltem” konditioniertem Fahrzeug,
beispielsweise bei einer Getriebetemperatur von 25°C. Bei dem
herkömmlichen
Standardgetriebe steigt die Getriebetemperatur während der Messung bis zum Ende
des Messzyklus auf eine Temperatur im Bereich von etwa 50°C an (Kurve
III). Das Standardgetriebe erreicht dabei nie oder nur sehr spät seinen
optimalen Betriebstemperaturbereich. Folglich ist auch der während des
Messzyklus erreicht Wirkungsgrad des Standardgetriebes nicht optimal.
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Als
deutlich günstiger
erweist sich hingegen der Temperaturverlauf bei einem erfindungsgemäßen Getriebe,
da sich der leistungsführende
erste Getriebeabschnitt A des erfindungsgemäßen Getriebes deutlich schneller
auf höhere
Temperaturen erwärmt
(Kurve I), während
der von dem ersten Getriebeabschnitt A getrennte zweite Getriebeabschnitt
B, d. h. der Schmierflüssigkeitsspeicher 20,
deutlich kühler
bleibt. Im Ergebnis werden mit dem erfindungsgemäßen Getriebe somit nicht nur
ein besserer Wirkungsgrad sondern in der Folge auch verbesserte CO2- bzw. Verbrauchswerte erreicht.
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In 6 sind
die zeitlichen Temperaturverläufe
des ersten Getriebeabschnitts A (Kurve I) und des zweiten Getriebeabschnitts
B (Kurve II) eines erfindungsgemäßen Getriebes
sowie eines Standardgetriebes mit herkömmlicher Schmierung und Kühlung (Kurve
III) für
einen Messzyklus mit höheren
Belastungen gezeigt.
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Der
Stern symbolisiert das Erreichen einer optimalen Betriebstemperatur
in dem ersten Getriebeabschnitt A des erfindungsgemäßen Getriebes. Nach
Erreichen der optimalen Betriebstemperatur, d. h. ab dem Stern,
wird die Temperatur in dem ersten Getriebeabschnitt A über das
voranstehend beschriebene Regelverhalten, d. h. also durch die temperaturge steuerte
Zufuhr von kühlerer
Schmierflüssigkeit 18 aus
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 in den
ersten Getriebeabschnitt A, möglichst
konstant gehalten. Durch den hiermit einhergehenden verstärkten Rückfluss
von Schmierflüssigkeit 18 aus dem
ersten Getriebeabschnitt A in den Schmierflüssigkeitsspeicher 20 erwärmt sich
auch Schmierflüssigkeit 18 in
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 20 stärker.
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Sobald
der Energieeintrag in das Getriebe geringer wird, kühlt das
Standardgetriebe deutlich ab (Kurve III). Ein entsprechender Rückgang der
Temperatur ist auch in dem ersten Getriebeabschnitt A des erfindungsgemäßen Getriebes
zu verzeichnen (Kurve I). Allerdings fällt der Rückgang der Temperatur in dem
ersten Getriebeabschnitt A des erfindungsgemäßen Getriebes deutlich schwächer aus
als bei dem herkömmlichen
Standardgetriebe, da es bei einem Absinken der Temperatur in dem
ersten Getriebeabschnitt A erfindungsgemäß zu einer Drosselung der Strömung von
Schmierflüssigkeit 18 aus
dem Schmierflüssigkeitsspeicher 18 in
den ersten Getriebeabschnitt A kommt oder der Schmierflüssigkeitsstrom
sogar vollständig
unterbunden wird, wodurch eine schnellere Abkühlung des ersten Getriebeabschnitts
A verhindert wird.
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Die
Temperatur der Schmierflüssigkeit 18 in dem
Schmierflüssigkeitsspeicher 20 des
erfindungsgemäßen Getriebes
sinkt hingegen stärker
als die Temperatur des herkömmlichen
Standardgetriebes ab. Da der Schmierflüssigkeitsspeicher 20 bzw.
der zweite Getriebeabschnitt B des erfindungsgemäßen Getriebes aber keine leistungsführenden
Getriebeteile enthält,
ist ein schnelleres Absinken der Temperatur in diesem Bereich für den Wirkungsgrad
des erfindungsgemäßen Getriebes
ohne Belang.
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- 10
- Gehäuse
- 12
- Gehäusewand
- 14
- Trennwand
- 16
- Getriebeelement
- 18
- Schmierflüssigkeit
- 20
- Schmierflüssigkeitsspeicher
- 22
- Auffangeinrichtung
- 24
- Rückführkanal
- 26
- Blende
- 28
- Durchgang
- 30
- Drosselelement
- 31
- Schmierkanal
- 32
- Kühlrippe
- 34
- Isolationsschicht
- 36
- Isolationsschicht
- 38
- Kapselung
- 40
- Kette
- 42
- Kettenkanalwand
- 44
- Hochtank
- 46
- Leitung
- 48
- Becken
- 50
- Isolationsschicht
- A
- Getriebeabschnitt
- B
- Getriebeabschnitt