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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein wandlungsfähiges Sitzmöbel.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl wandlungsfähiger Sitzmöbel bekannt. Insbesondere ist bekannt, dass Sitzmöbel durch Ausziehen oder Ausklappen zu Liegemöbeln umgebaut werden können.
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Aus der
DE 20 2008 013 814 U1 ist ein Sitzpolstermöbel bekannt, welches zusätzlich ein gegenüber einem Sitzelement verschwenkbares Beinstützelement aufweist. Das Sitz- und Liegemöbel kann ferner über Scharniere schwenkbare Armlehnenteile aufweisen, wodurch der Winkel zwischen dem Armlehnenteil und dem seitlich angrenzenden Sitzelement verstellbar ist.
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Aus der
DE 298 07 114 U1 ist ein wandlungsfähiges Sitz- und Liegemöbel bekannt. Das wandlungsfähige Sitz- und Liegemöbel kann als Sessel mit Lehne oder als Hocker verwendet werden. Hierzu kann die Lehnenkonstruktion auf die Sitzfläche geklappt werden.
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Aus der
DE 20 2007 003 221 U1 ist ein universelles Sitz- und Liegemöbel bekannt. Das Sitz- und Liegemöbel weist ein Untergestell auf, an welchem dreh- und klappbar eine Sitzfläche und ein Lehnenelement gelagert sind, wobei die Sitzfläche mit dem Lehnenelement über ein Scharnier verbunden ist.
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Aus der
DE 2 412 534 A1 ist eine Sitzkonstruktion, insbesondere für den Gebrauch in Fahrzeugen, bekannt, welche sich zwischen zwei verschiedenen Gebrauchsstellungen durch Verschwenken eines Sitzrahmens und eines Rückenlehnenrahmens umwandeln lässt. Hierdurch kann eine Sitzfläche eine Rückenlehne bilden oder die Rückenlehne unter die Sitzfläche geschwenkt werden.
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Aus der
DE 299 11 412 U1 ist ein veränderbares Polstermöbel bekannt. Das Polstermöbel kann als Sessel, Liege oder Ottomane verwendet werden. Durch eine aufsteckbare Armlehnenkonstruktion kann das Polstermöbel variabel an unterschiedliche Bedürfnisse angepasst werden. Weiter können mehrere Polstermöbel stabil mittels einfacher Steckverbindungen miteinander verbunden werden.
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In
US 2,625,204 A ist ein Sitzmöbel mit einem Basiskorpus und einer mit dem Basiskorpus gelenkig verbundenen Seitenwand des Basiskorpus bekannt. Die Rückenlehne ist ebenfalls gelenkig mit dem Basiskorpus verbunden und kann im Basiskorpus untergebracht werden.
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Ferner ist in
FR 679.519 A ein wandelbares Möbel beschrieben, aus der Hinweise zu entnehmen sind, dass anstelle einer Rückenlehne seitliche Stützen mit einem Rahmen gelenkig verbunden sein können, um sie in einem unteren Kasten des Rahmens unterzubringen.
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Problem nach dem Stand der Technik und Aufgabe der Erfindung
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Wandlungsfähige Sitzmöbel nach dem Stand der Technik können zwar zwischen Hocker und Sessel umgewandelt werden. Jedoch werden lose Kissen und zusätzliche Steckteile benötigt, sodass der Umbau eines Sitzmöbels aufwendig ist Es stellt sich somit die Aufgabe, ein wandlungsfähiges Sitzmöbel zu schaffen, das flexibel ist und welches einfach durch wenige Handgriffe umgebaut werden kann, eine große Variationsbreite an Sitzmöbeln herzustellen ermöglicht und dabei auch die Möglichkeit bietet, zu größeren Sitz- und Liegemöbeln modulartig zusammenstellbar sein zu können.
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Beschreibung der Erfindung und bevorzugte Ausführungsformen
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Die Aufgabe wird durch das Sitzmöbel gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Sitzmöbel weist ein Grundgestell auf. Erfindungsgemäß wird unter einem Grundgestell jede das Sitzmöbel tragende Konstruktion verstanden, insbesondere ein Rahmengestell, bevorzugt ein Stahlrohrrahmengestell, und ein kastenförmiges Grundgestell. Das Grundgestell kann insbesondere aus Metall, Holz, Kunststoff oder einer Kombination dieser Materialien bestehen. Mit dem Grundgestell ist ein Sitzflächengestell gelenkig verbunden. Weiter weist das Sitzmöbel mit dem Grundgestell gelenkig verbundene Armlehnengestelle auf. Die Armlehnengestelle sind unter das Sitzflächengestell verschwenkbar. Damit die Armlehnengestelle unter das Sitzflächengestell verschwenkt werden können, muss zunächst das Sitzflächengestell aufgeklappt werden. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, das Sitzmöbel schnell und einfach zwischen einem Sitzmöbel ohne Armlehne, mit einer Armlehne oder mit zwei Armlehnen umzubauen. Der Umbau ist besonders einfach, da sowohl das Sitzflächengestell als auch die Armlehnengestelle mit dem Grundgestell verbunden sind. Weiter ist der Umbau auch einfach möglich, wenn das Sitzmöbel mit anderen, beispielsweise gleichartigen, Sitzmöbeln zum Beispiel zu einem größeren, insbesondere längeren, Sitzmöbel, einem Sofa, kombiniert ist. Ein vorheriges Auseinanderbauen der einzelnen Sitzmöbel ist nicht notwendig.
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Des Weiteren weist das erfindungsgemäße Sitzmöbel ein Rückenlehnengestell auf, welches mit dem Grundgestell gelenkig verbunden ist. Das Rückenlehnengestell ist unter das Sitzflächengestell verschwenkbar. Hierdurch kann das Sitzmöbel einfach und schnell zwischen einem Hocker und einem Sessel, jeweils ohne, mit einer oder zwei Armlehnen umgebaut werden.
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Des Weiteren weist das Sitzmöbel ein Sitzpolster auf, wobei das Sitzpolster mit dem Sitzflächengestell fest verbunden ist. Hierdurch ist der Umbau einfacher, da kein Sitzpolster beim Umbau entfernt und anschließend wieder eingesetzt werden muss. Weiter ist die feste Verbindung vorteilhaft, wenn das Sitzmöbel zu einem größeren Sitzmöbel, zum Beispiel einem Sofa oder einer Ottomane, kombiniert wird, da die Sitzpolster sich nicht verschieben können und so ein von der Sitzposition unabhängiger Sitzkomfort erzeugt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels weist das Sitzmöbel ein Rückenlehnenpolster auf, wobei das Rückenlehnenpolster fest mit dem Rückenlehnengestell verbunden oder auf dieses aufsteckbar ist. Ist das Rückenlehnenpolster fest mit dem Rückenlehnengestell verbunden, so ist der Umbau einfacher, da das Polster beim Umbau nicht entfernt und anschließend wieder eingesetzt werden muss. Ein aufsteckbares Rückenlehnenpolster ist vorteilhaft, wenn das Rückenlehnenpolster austauschbar sein soll. Dieses ist besonders vorteilhaft, wenn mehrere Sitzmöbel kombiniert werden sollen und durch verschiedenfarbige Rückenlehnenpolster eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten gegeben sind.
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In einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels sind die Armlehnenpolster auf die Armlehnengestelle aufsteckbar. Vorteil von aufsteckbaren Armlehnenpolstern ist der leichte Austausch dieser Polster gegen andere. Insbesondere können farblich verschiedene Polster verwendet werden, um sehr unterschiedliche optische Effekte zu erzielen. Auch können die Armlehnenpolster kostengünstig ersetzt werden, um den optischen Eindruck anzupassen, zum Beispiel an sich ändernde Farben eines Betriebes. Außerdem können die Armlehnenpolster in diesem Falle auch separat untergebracht werden, wenn die Armlehnengestelle heruntergeklappt sind, beispielsweise in einem Stauraum in dem Sitzmöbel unter der Sitzebene.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels sind die Armlehnenpolster fest mit den Armlehnengestellen verbunden. Vorteil dieser Ausführungsform ist ebenfalls der einfache Umbau.
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Die Armlehnenpolster sind bevorzugt derart ausgeführt, dass diese die Armlehnengestelle mittig aufnehmen können. Dadurch ergibt sich, dass sich das Armlehnenpolster beim Anblick des Sitzmöbels von vorn zur einen Hälfte über das Sitzpolster erstreckt und zur anderen Hälfte über die Grundfläche des Sitzmöbels hinausragt. Dieses ist besonders vorteilhaft, da so ein symmetrischer Eindruck entsteht, wenn mehrere erfindungsgemäße Sitzmöbel vorzugsweise nebeneinander zusammengestellt werden. Hierzu werden nur bei jedem zweiten Sitzmöbel die Armlehnen aufgeklappt, oder es wird nur jeweils eine Armlehne pro Sitzmöbel hochgeklappt. Durch die mittige Anordnung der Armlehnenpolster werden die einzelnen Sitzbereiche durch Armlehnen derart getrennt, dass sich ein symmetrischer Eindruck des zusammengestellten Sitzmöbels ergibt.
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Des Weiteren sind das Sitzflächengestell, das Rückenlehnengestell und die Armlehnengestelle einzeln und unabhängig voneinander verschwenkbar. Es ergibt sich jedoch von selbst, dass zum Beispiel das Sitzflächengestell zunächst hochgeklappt werden muss, bevor zum Beispiel das Rückenlehnengestell verschwenkt werden kann, da das Rückenlehnengestell und die Armlehnengestelle nicht durch das Sitzflächengestell hindurch verschwenkt werden können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Sitzmöbel einen quadratischen Grundriss auf. Der quadratische Grundriss ist vorteilhaft, da sich so die größte Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten zu größeren Sitzmöbeln, insbesondere zu so genannten Sitzlandschaften, eröffnet.
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Desweiteren weist das Sitzpolster von der Seite gesehen eine Trapezform auf, wobei das Trapez zwei benachbarte rechte Winkel, welche an der Vorderseite des Sitzmöbels angeordnet sind, sowie zwei weitere benachbarte Winkel ≠ 90°, die an der Rückseite des Sitzmöbels angeordnet sind, aufweist. Die zur optional aufstellbaren Rückenlehne hin orientierte Rückseite des Sitzpolsters weist eine der aufgestellten Rückenlehne entsprechende Neigung auf. Diese Neigung der Rückseite des Sitzpolsters bildet sich in der in der Seitenansicht gezeigten Trapezform des Sitzpolsters mit den benachbarten Winkeln ≠ 90° ab. Die Trapezform ist vorteilhaft, da zum einen Stützelemente, welche das Rückenlehnengestell in der aufgestellten, vorzugsweise schrägen, Position stabilisieren, über die Grundfläche des Sitzflächengestells hinausragen können und so dem Sitzmöbel die größtmögliche Stabilität verleihen und zum anderen des Sitzpolster auf diese Art und Weise über die Stützelemente hinwegreichen kann. Dadurch wird beim Zusammenstellen mehrerer erfindungsgemäßer Sitzmöbel eine geschlossene Sitzfläche, d. h. ohne Lücken, erzielt. Gleichzeitig wird auch erreicht, dass sich beim Zusammenstellen mehrerer Sitzmöbel eine geschlossene Fläche der Sitzpolster ergibt, ohne dass die Stützelemente über die Grundfläche des Sitzmöbels hinausragen oder den Sitzkomfort beeinträchtigen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels kann ein Kopflehnengestell auf das Rückenlehnengestell aufgesteckt werden oder ist ein Kopflehnengestell gelenkig mit dem Rückenlehnengestell verbunden. Hierdurch kann die Höhe der Rückenlehne variiert werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sitzmöbels weist das Sitzmöbel unter dem Sitzflächengestell einen Stauraum zur Aufnahme des Rückenlehnenpolsters und der Armlehnenpolster auf.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Sitzmöbel Mittel zum Verbinden auf, wobei die Mittel zum Verbinden dazu dienen, mindestens zwei Sitzmöbel miteinander zu verbinden. Die Mittel zum Verbinden umfassen Steckverbindungen, Klemmverbindungen, Schraubverbindungen und Klettverbindungen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Die einzelnen Figuren zeigen:
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1: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Hockers in schematischer Seitenansicht;
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2: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel mit hochgeklapptem Sitzflächengestell in schematischer Seitenansicht;
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3: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel mit hochgeklapptem Sitzflächengestell und hochgeklapptem Rückenlehnengestell in schematischer Seitenansicht;
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4: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel mit hochgeklapptem Sitzflächengestell, hochgeklapptem Rückenlehnengestell und hochgeklappten Armlehnengestellen in schematischer Seitenansicht;
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5: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Sessels ohne aufgesteckte Armlehnen- und Rückenlehnenpolster in schematischer Seitenansicht;
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6: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Sessels in schematischer Seitenansicht;
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7: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Sessels ohne aufgeklappte Armlehnen in schematischer Seitenansicht;
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8: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Hockers mit Polstern im Stauraum in schematischer Seitenansicht;
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9: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Hockers mit Polstern im Stauraum in schematischer Seitenansicht;
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10: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Sessels in schematischer Frontansicht;
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11: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Sessels in schematischer Draufsicht;
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12: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel in Form eines Hockers mit Polstern im Stauraum in perspektivischer Ansicht;
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13: ein wandlungsfähiges Sitzmöbel mit hochgeklapptem Sitzflächengestell, hochgeklapptem Rückenlehnengestell und einem hochgeklappten Armlehnengestell in perspektivischer Ansicht schräg von oben, teilweise angeschnitten;
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14: Armlehnenpolster in einer Ansicht von der Seite und einer Ansicht von unten;
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15: zwei zusammengestellte wandlungsfähige Sitzmöbel in schematischer Seitenansicht;
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16: drei zu einem Sofa zusammengestellte wandlungsfähige Sitzmöbel in schematischer Frontansicht.
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Im Folgenden sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes wandlungsfähiges Sitzmöbel 10 in Form eines Hockers gezeigt. Das Sitzmöbel 10 weist ein Grundgestell 12 auf, welches in der Seitenansicht als (Edel-)Stahlrohrrahmen in U-Form ausgeführt ist. Das Sitzmöbel 10 weist im vorliegenden Fall ferner Füße 14 auf. Diese können zum Beispiel in Form von senkrecht stehenden Zylindern ausgeführt sein. Alternativ können die Füße 14 auch in Form von einseitig abgeflachten Stahlrohren ausgeführt sein, wobei die abgeflachte Seite dem Boden zugewandt ist. Das Grundgestell 12 kann zur Versteifung Stützstreben 16 aufweisen. Weiter weist das Sitzmöbel 10 ein Sitzflächengestell 20 auf, welches über ein Sitzflächengelenk 24 mit dem Grundgestell 12 gelenkig verbunden ist und sich auf einer Sitzflächengestellauflage 26 abstützt. Mit dem Sitzflächengestell 20 ist das Sitzpolster 22 fest verbunden. Das Sitzpolster 22 kann als Sitzfläche des wandlungsfähigen Sitzmöbels 10 in Form eines Hockers verwendet werden. Ferner weist das Sitzmöbel 10 ein Rückenlehnengestell 30 auf, welches über ein Rückenlehnengelenk 38 mit dem Grundgestell 12 gelenkig verbunden ist und sich auf einer Rückenlehnengestellauflage 33 abstützt. Ferner weist das Sitzmöbel 10 zwei Armlehnengestelle 40 auf, welche über Armlehnengelenke 46 mit dem Grundgestell 12 gelenkig verbunden sind. Die Armlehnengestelle 40 und das Rückenlehnengestell 30 sind unter das Sitzflächengestell 20 verschwenkt, sodass das Sitzmöbel 10 als Hocker verwendet werden kann. Zur Halterung der Armlehnengestelle 40 im eingeklappten Zustand weist das Sitzmöbel 10 in der vorliegenden Form wenigstens einen Halter 48 auf, welcher so ausgelegt ist, dass die Armlehnengestelle 40 auf dem Halter 48 ruhen, wenn diese wie in 1 gezeigt unter das Sitzflächengestell 20 verschwenkt sind.
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In den folgenden Figuren ist der Umbau des wandlungsfähigen Sitzmöbels 10 vom Hocker zum Sessel dargestellt.
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In 2 ist das Sitzmöbel 10 mit hochgeklapptem Sitzflächengestell 20 und Sitzpolster 22 gezeigt. Da das Sitzpolster 22 fest mit dem Sitzflächengestell 20 verbunden ist, muss das Sitzpolster 22 vor dem Aufklappen nicht entfernt werden. In einem weiteren Schritt kann das Rückenlehnengestell 30 hochgeklappt werden, wie in 3 zu sehen ist. Das Rückenlehnengestell 30 schlägt hierbei gegen den Anschlag (das Stützelement) 13 des Grundgestells 12, wodurch das Rückenlehnengestell 30 in einem für eine angenehme Sitzposition notwendigen Winkel gehalten und bei Belastung stabilisiert wird. Anschließend können die Armlehnengestelle 40 hochgeklappt werden, wenn das Sitzmöbel 10 zu einem Sessel mit Armlehnen umgebaut werden soll. Dieses ist in 4 dargestellt. Durch Zurückschwenken des Sitzflächengestells 20 wird das Sitzmöbel 10, wie in 5 gezeigt, in der Grundform eines Sessels erhalten. Der Sessel weist zunächst nur das fest mit dem Sitzflächengestell 20 verbundene Sitzpolster 22 auf. Erkennbar ist die Trapez-Form des Sitzkissens 22, welche an die Schrägstellung des Rückenlehnengestells 30 angeglichen ist. Weiter wird durch die Trapez-Form erreicht, dass das Sitzpolster über das Grundgestell 12, insbesondere den Anschlag 13 hinausreicht. Zusätzlich können das Rückenlehnenpolster 32 auf das Rückenlehnengestell 30 und die Armlehnenpolster 42 auf die Armlehnengestelle 40 aufgesteckt werden. Dieses ist in 6 gezeigt. Optional kann, wie in diesem Fall gezeigt, auf das Rückenlehnengestell 30 ein Kopflehnengestell 34 aufgesteckt werden und auf das Kopflehnengestell ein Kopflehnenpolster 36. Bevorzugt weist das Kopflehnengestell gegenüber dem Rückenlehnengestell eine Neigung auf, wodurch eine ideale Sitzposition und Unterstützung des Kopfes erreicht wird.
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Alternativ kann in der Umwandlung des Sitzmöbels 10 gemäß dem oben gezeigten Ablauf auf das Hochklappen der Armlehnengestelle gemäß 4 verzichtet werden. In diesem Fall erhält man einen Sessel, wie in 7 gezeigt. Das Sitzmöbel 10 weist somit für den Benutzer das auf dem Sitzflächengestell 20 befestigte Sitzpolster 22 und das auf dem Rückenlehnengestell 30 befestigte Rückenlehnenpolster 32 auf. Die Armlehnengestelle 40 befinden sich unter dem Sitzflächengestell und werden vom Benutzer des Sitzmöbels 10 in Form eines Sessels ohne Armlehnen nicht wahrgenommen.
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In 8 ist eine alternative Ausführungsform des Grundgestells 12 gezeigt. Das Grundgestell 12 weist nicht die in den vorstehend beschriebenen Figuren gezeigte U-Form mit Stützstreben 16 auf, sondern das Grundgestell 12 ist derart ausgebildet, dass es auch auf der Höhe des Sitzflächengestells 20 (nicht gezeigt, da durch das Grundgestell 12 verdeckt) obere Querstangen 15 aufweist. Dieses ermöglicht, dass die Armlehnengestelle 40 über die Armlehnengelenke 46 mit der jeweiligen oberen Querstange 15 des Grundgestelles 12 gelenkig verbunden sind. Durch diese Bauweise kann weiter Material für die Armlehnengestelle 40 eingespart werden. Weiter ist in 8 erkennbar, dass die Polster, welche bei der Verwendung des Sitzmöbels 10 in Form eines Hockers nicht benötigt werden, im Stauraum des Sitzmöbels 10 untergebracht werden können. So wird das Rückenlehnenpolster 32 beispielsweise als unterstes Polster in den Stauraum gelegt, da das Rückenlehnenpolster 32 das größte bewegliche Polster ist. Darüber können zum Beispiel die Armlehnenpolster 42 gelegt werden.
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In 9 ist eine weitere Ausführungsform des Sitzmöbels 10 alternativ zu der Ausführungsform gemäß 8 gezeigt. Im Gegensatz zur Ausführungsform der 8 sind die Armlehnenpolster 42 fest mit den Armlehnengestellen 40 verbunden. Hierdurch ergibt sich eine andere Anordnung der Polster im Stauraum des Sitzmöbels 10. Die Armlehnenpolster 42 sind bei dieser Ausführungsform die unten abgelegten Polster. Optional kann auch das Rückenlehnenpolster 32 fest mit dem Rückenlehnengestell 30 (nicht gezeigt, da durch das Grundgestell 12 verdeckt) verbunden sein. Sind alle Polster mit dem Gestell verbunden, ist eine besonders einfache und schnelle Umwandlung des Sitzmöbels 10 möglich.
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In 10 ist das Sitzmöbel 10 in schematischer Frontansicht dargestellt. Das Sitzmöbel 10 ist in Form eines Sessels gezeigt, welcher neben dem Sitzpolster 22, dem Rückenlehnenpolster 32 und den Armlehnenpolstern 42 optional ein Kopflehnenpolster 36 aufweist. In der Darstellung ist gut erkennbar, dass die Armlehnenpolster 42 bevorzugt derart auf die Armlehnengestelle 40 aufgebracht sind, dass sich die Polster mittig auf den Armlehnengestellen befinden. Hierdurch wird insbesondere beim Zusammenstellen von zwei oder mehr Sitzmöbeln 10 ein symmetrischer Eindruck erzeugt.
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In 11 ist das Sitzmöbel 10 in schematischer Draufsicht dargestellt. Neben dem Sitzpolster 22, dem Rückenlehnenpolster 32 und den Armlehnenpolstern 42 kann das Sitzmöbel optional ein Kopflehnenpolster 36 aufweisen.
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In 12 ist ein wandlungsfähiges Sitzmöbel 10 in Form eines Hockers mit Polstern im Stauraum in perspektivischer Ansicht gezeigt. Erkennbar ist die durch das Sitzpolster 22 gebildete Sitzfläche des Hockers. Unter dem Sitzpolster 22 wird durch das Grundgestell 12 der Stauraum gebildet, in welchem das Rückenlehnenpolster 32 und daneben die Armlehnenpolster 42 untergebracht sind. Gut erkennbar sind die Schlitze 44, welche sich mittig in den Armlehnenpolstern 42 befinden. In die Schlitze 44 werden die Armlehnengestelle eingeführt. Weiterhin erkennbar sind die Füße 14 und der Anschlag (das Stützelement) 13 am Grundgestell 12.
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In 13 ist ein wandlungsfähiges Sitzmöbel 10 mit hochgeklapptem Sitzflächengestell 20, hochgeklapptem Rückenlehnengestell 30 und einem einzelnen hochgeklappten Armlehnengestell 40 in perspektivischer Ansicht teilweise angeschnitten dargestellt. Das zweite Armlehnengestell 40 ist nicht hochgeklappt, sondern liegt auf dem Halter 48 des Grundgestells 12 auf. Der Halter 48 kann auch zur Unterstützung der im Stauraum untergebrachten beweglichen Polster dienen. Es ist erkennbar, dass alle Teile unabhängig voneinander bewegt (verschwenkt) werden können. So kann, wie in 13 gezeigt, nur eines der beiden Armlehnengestelle 40 hochgeklappt sein, während das andere Armlehnengestell 40 nicht hochgeklappt ist. Weiter ist erkennbar, dass es vorteilhaft ist, dass das Sitzpolster 22, dessen Unterseite hier nur teilweise erkennbar ist, mit dem Sitzflächengestell 20 fest verbunden ist, da dieses zu einem Umbau nicht entfernt und getrennt gelagert werden muss. Ferner sind auch die gelenkigen Verbindungen zum Grundgestell 12 erkennbar. So ist das Sitzflächengelenk in Form einer um den Stab 25 des Grundgestells 12 drehbaren Hülse 24 ausgebildet. Die Hülse 24 ist mit dem Sitzflächengestell 20 fest verbunden. Das Rückenlehnengestell 30 ist derart ausgeführt, dass das unterste Stahlrohr des Rückenlehnengestells 30 in entsprechenden Halterungen 38 des Grundgestells 12 drehbar gehalten wird. Hierzu wird dieses unterste Stahlrohr des Rückenlehnengestells 30 von Aufnahmeöffnungen in den Halterungen 38 des Grundgestells 12 aufgenommen und ist darin drehbar gelagert. Die Armlehnengelenke 48 bestehen beispielsweise aus U-förmigen Stahlhaltern, wobei die offene Seite des U-förmigen Stahlhalters am Armlehnengestell 40 die untere Strebe des Grundgestells 12 teilweise umgreift, sodass das Armlehnengestell 40 drehbar mit dem Grundgestell 12 verbunden ist. Ferner befinden sich beidseitg am Grundgestell 12 Auflagelaschen 11, die zur Abstützung des Sitzflächengestells 20 im heruntergeklappten Zustand dienen. Bei ausgeklappten Armlehnengestellen 40 kann das Sitzflächengestell 20 zusätzlich auch in an entsprechender Stelle an den Armlehnengestellen 40 angebrachten Auflagehaken 41 aufliegen und sich dort verhaken, sodass das Sitzflächengestell 20 mit den Armlehnengestellen 40 verriegelt wird. Das Grundgestell 12 steht über Füße 14 auf dem Boden auf.
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In 14 sind ein Armlehnenpolster 42 in Seitenansicht (oberes Teilbild) und ein Armlehnenpolster 42 in Ansicht von unten (unteres Teilbild) dargestellt. Erkennbar ist der mittig verlaufende Schlitz 44 mit welchem das Armlehnenpolster 42 auf ein Armlehnengestell aufgesteckt werden kann. Ebenfalls gut erkennbar ist die Trapez-Form, in welcher sich die Schrägung des Rückenlehnengestells im hochgeklappten Zustand widerspiegelt.
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In 15 ist ein aus zwei erfindungsgemäßen Sitzmöbeln 10, 10' zusammengestelltes Sitzmöbel gezeigt. Hierbei ist ein erstes Sitzmöbel 10 gemäß 1 in Form eines Hockers aufgebaut und ein zweites Sitzmöbel 10' gemäß 6 in Form eines Sessels mit Armlehnen aufgebaut. Die Grundgestelle 12, 12' der beiden Sitzmöbel 10, 10' sind über wenigstens ein Verbindungselement 18 miteinander verbunden. Gut erkennbar ist auch der Vorteil der Trapez-Form des Sitzpolsters 22: Das Sitzpolster 22 des als Hocker aufgebauten Sitzmöbels 10 ragt durch die Trapez-Form über den Anschlag 13 des Grundgestells 12 hinaus und bildet so zusammen mit dem Sitzpolster 22' des als Sessel aufgebauten Sitzmöbels 10' eine zusammenhängende Sitz-/Liegefläche.
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In 16 ist ein aus drei erfindungsgemäßen Sitzmöbeln 10, 10', 10'' zusammengestelltes Sofa gezeigt. Beispielsweise können die beiden äußeren Sitzmöbel 10, 10'' als Sessel mit Armlehnen gemäß 10 aufgebaut sein und das mittlere Sitzmöbel 10' als Sessel ohne Armlehne gemäß 7. Die Grundgestelle 12, 12', 12'' der Sitzmöbel 10, 10', 10'' sind über Verbindungselemente 18 miteinander verbunden, sodass die einzelnen Sitzmöbel auch bei Benutzung nicht voneinander getrennt werden. In der 16 ist der Vorteil der mittigen Anbringung der Armlehnenpolster 42, 42', 42'', 42''' zu erkennen. Durch die mittige Anordnung ragen die Armlehnenpolster 42', 42'' gleichweit über die benachbarten Sitzpolster 22, 22', 22'' hinaus, sodass die effektive Sitzfläche bei allen Sitzmöbeln 10, 10', 10'' gleich groß ist. Weiter ist gut zu erkennen, dass durch den Modulcharakter der Sitzmöbel 10, 10', 10'' das Sofa beliebig erweitert werden kann. Durch die quadratische Grundform können zum Beispiel auch ein gewinkeltes Sofa oder eine matrixförmige Sitzlandschaft oder ein Bett erzeugt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10', 10''
- Sitzmöbel
- 11
- Auflagelaschen am Grundgestell
- 12, 12', 12''
- Grundgestell
- 13
- Anschlag
- 14
- Fuß
- 15
- Querstange
- 16
- Stützstrebe
- 18
- Verbindungselement
- 20
- Sitzflächengestell
- 22, 22', 22''
- Sitzpolster
- 24
- Hülse zur Sitzflächenhalterung
- 25
- Stab des Grundgestells
- 26
- Sitzflächengestellauflage
- 30
- Rückenlehnengestell
- 32
- Rückenlehnenpolster
- 33
- Rückenlehnengestellauflage
- 34
- Kopflehnengestell
- 36
- Kopflehnenpolster
- 38
- Halterung für das Rückenlehnengestell
- 40
- Armlehnengestell
- 41
- Auflagehaken
- 42, 42', 42'', 42'''
- Armlehnenpolster
- 44
- Schlitz
- 46
- Armlehnengelenk
- 48
- Armlehnengelenke