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Die
Erfindung betrifft ein Vorhang-Auftragswerk zur Beschichtung einer
laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn, aufweisend
einen oberhalb der Faserstoffbahn angeordneten und mindestens der
Breite der Faserstoffbahn entsprechenden Vorhang-Auftragskopf zur
Abgabe wenigstens eines flüssigen bis pastösen
Auftragsmediums in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs,
der im Wesentlichen der Schwerkraft folgend auf die Faserstoffbahn
herabfällt, wobei zur Führung des Vorhangs über
seinen Fallweg hinweg, d. h. zwischen einer Abrisskante des Auftragskopfes
und der Oberfläche der sich unterhalb des Auftragskopfes
in Längsrichtung bewegenden Faserstoffbahn an wenigstens einem
Seitenrand des Vorhangs ein Vorhanghalter vorgesehen ist, außerdem
aufweisend eine Auftragsmediums-Auffangrinne sowie eine Luftgrenzschichtentfernungseinrichtung.
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Ein
gattungsgemäßes Vorhang-Auftragswerk ist aus der
DE-A1 102 32 949 bekannt.
Hierbei wurde vorgeschlagen, dass der vom Vorhang-Auftragswerk abgegebene
Vorhang mittels Vorhanghaltern stabilisiert bzw. geführt
wird.
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Mit
den bekannten Vorhang-Auftragswerken sind sowohl eine einzige Auftragsmediumsschicht
als auch zugleich mehrere Schichten abgebbar. Eine Ausführungsart
eines Vorhang-Auftragswerkes, welches ebenfalls Vorhanghalter (hier
als Randleiste bezeichnet) aufweist ist unter anderem in der nachveröffentlichten
DE 10 2008 040 409 beschrieben
und dargestellt. Diese Ausführung gemäß der
1 wird in
Fachkreisen als ”Slide Die”, d. h. Gleitschichtdüse bezeichnet.
Diese so genannte Gleitschichtdüse enthält mindestens
zwei Auftragsmediumskammern, aus denen das Medium jeweils über
einen Zufuhrspalt, der wiederum jeweils in eine schlitzförmige Austrittsdüse übergeht,
auf eine Gleitfläche der Gleitschichtdüse gelangt.
Das aus den parallel hintereinander angeordneten Austrittsdüsen
austretende Auftragsmedium legt sich dabei übereinander.
An einer Abrisskante oder auch als Ablöselinie zu bezeichnenden
Kante der Düse löst sich diese Mehrfachschicht
ab und fällt als mehrschichtiger Vorhang herab entweder
zunächst auf eine zwischengeschaltete Leitplatte oder direkt
auf das zu beschichtende Substrat bzw. die Oberfläche der
laufenden Faserstoffbahn. Die Randleisten sind in Breitenrichtung
des Vorhanges, also in Querrichtung des Auftragswerkes verstellbar.
Es sind aber auch andere Ausführungen von Auftragsköpfen
bekannt, bei denen eine Schlitzdüse (slot die) zur Erzeugung
eines einschichtigen Auftrags oder mehrere Schlitzdüsen
zur Abgabe einer Mehrfachschicht nach unten in Richtung auf die darunter
laufende Faserstoffbahn zeigen. Die Abrisskante wird hierbei von
einer der Schlitzdüsenlippen gebildet oder in einer Variante
von dem Ende einer zwischen Abgabedüse und Gegenfläche
bzw. Faserstoffbahn angeordneten Gleitfläche. Hierzu wird
auf die bereits erwähnte
DE...409 verwiesen, wo in der dortigen
3 ein
einschichtiger Auftrag dargestellt und beschrieben ist. Außerdem
wird auf die nachveröffentlichte
DE 10 2007 000 778 verwiesen,
in der ein Vorhang-Mehrschichtauftrag offenbart ist. Auch bei der
letztgenannten Erfindung sind Vorhanghalter vorgesehen, die in Maschinenrichtung
(Längsrichtung) bewegbar sind.
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Beim
Streichen – sowohl beim einschichtigen als auch mehrschichtigen
Auftrag – mit dem Vorhang-Auftragswerk (Curtain Coater)
kann die Beschichtungsbreite gleich oder auch kleiner als die Breite
der Faserstoffbahn sein, was als ”inboard”-Fahrweise
bezeichnet wird.
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Bei
so genannter ”overboard”-Fahrweise ist dagegen
die Vorhangbreite größer als die Faserstoffbahnbreite.
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Vor
allem bei der inboard-Fahrweise sind Vorhanghalter, wie sie bei
der erstgenannten Druckschrift offenbart sind, notwendig. Diese
Vorhanghalter führen den Vorhang, der ca. 200 mm lang ist,
bis nahe an die Faserstoffbahn heran.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Vorhanghalter sind zumeist paarweise
angeordnet. Dabei befinden sich ein Vorhanghalter auf der sogenannten
Führerseite und ein Vorhanghalter auf der sogenannten Triebseite
der Streichmaschine. Diese Vorhanghalter sind jeweils fest und starr
an einem Bauteil der Streichmaschine bzw. einem Bauteil, wie Auftragskopf,
Auffangrinnen oder Luftgrenzschichtentfernungseinrichtung des Vorhang-Auftragswerkes angeordnet.
Diese Anordnung ist zwar stabil, hat aber den Nachteil, dass diese
Baugruppen immer nur komplett bewegt werden können, was
sehr aufwändig ist. Das Bewegen der Vorhanghalter ist beispielsweise
notwenig beim Einziehen einer neuen Faserstoffbahn.
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Oftmals
erfolgt ein unabsichtliches Kontaktieren der Vorhanghalter, so dass
diese oder auch ein anderes Bauteil der betreffenden Baugruppe beschädigt
werden können. Zum Beispiel können bei einem plötzlichen
Abriss der Bahn die bahnführenden oder stützenden
Walzen ”einpacken”, so dass die Vorhanghalter,
gleich in welcher Position sie sich befinden, stören oder
in Mitleidenschaft gezogen werden. Das ist auch bei Reinigungs-
oder Wartungsarbeiten möglich. Hierbei kann beispielsweise
ein Reinigungs- bzw. Wartungsgerät an die Vorhanghalter
stoßen und dadurch die Vorhanghalter oder das Gerät
selbst beschädigen.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Vorhang-Auftragswerk anzugeben,
welches die Nachteile des Standes der Technik nicht mehr aufweist.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird mit einem Vorhang-Auftragswerk mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass der Vorhanghalter beweglich an einem Bauteil der Streichmaschine
bzw. des Vorhang-Auftragswerkes angeordnet ist. Diese Beweglichkeit
garantiert, dass der wenigstens eine Vorhanghalter (vorzugsweise
ist jeweils ein Vorhanghalter an der Führer- und an der Triebseite
der Streichmaschine vorhanden) während des Betriebs des
Auftragswerks in seiner Position gehalten ist, es aber dennoch möglich
ist, seine Betriebsposition zu verlassen und/oder wieder einzunehmen.
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Aufgrund
dieser Beweglichkeit der Vorhanghalter, besteht ein sehr guter Schutz
der Vorhanghalter bei von äußeren Kräften
verursachten Bewegungen. So können diese Kräfte
unplanmäßig, also rein zufällig auftreten.
Als Beispiel sei dafür ein Bahnabriss bzw. ein sogenanntes
Einpacken der die Bahn führenden Leit- oder Stützwalzen
genannt. Die sich hier aufbauende Bahnschicht kann den beweglich angeordneten, beispielsweise
beweglich aufgehängten Vorhanghalter definiert wegdrücken.
Beim Stand der Technik würden dabei die Vorhanghalter oder dessen
Befestigung bzw. die daran angebundenen Baugruppen beschädigt.
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Eine
zufällige Bewegung des Vorhanghalters kann auch beim Service
oder bei der Reinigung des Auftragswerkes entstehen. Hier kann ein
unbeabsichtigter Kontakt z. B. mit einem Reinigungsgerät den
Vorhanghalter ebenfalls auslenken, ohne dass dieser oder das Gerät
beschädigt wird. Hinzukommt, dass Personen, die sich unmittelbar
an der Streichmaschine bzw. dem Vorhang-Auftragswerk aufhalten,
geschützt sind gegen Einklemmen zwischen Vorhanghalter
und der Bahn bzw. Vorhanghalter und Walze, weil wie gesagt, eine
schnelle und sichere Auslenkung bzw. Bewegung des Vorhanghalters möglich
ist.
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Der
Vorhanghalter ist auch absichtlich bewegbar. Das ist insbesondere
dann der Fall, wenn eine neue Bahn in die Maschine einzuziehen ist
oder ein Splicedurchgang erwartet wird. Hierbei ist es vorteilhafter,
wenn der oder die Vorhanghalter sich nicht in der Betriebsposition
befindet/befinden und nur vorübergehend wegbewegt werden.
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Diese
bewegliche Anordnung des Vorhanghalters an ein Bauteil der Streichmaschine
bzw. des Auftragswerkes macht es also möglich, dass der
wenigstens eine Vorhanghalter für den Streichbetrieb exakt
positioniert ist und ein sicheres Führen des Auftragsmediumsvorhangs
von der Abrisskante bis zur Gegenfläche hin gewährleistet,
aber bei Bedarf auch schnell wegbewegbar ist. In der Regel ist die
besagte Gegenfläche eine Papier-, Karton- oder andere Faserstoffbahn.
Sie kann bei indirektem Auftrag aber auch die Oberfläche
einer Auftragswalze oder eines Endlosbandes sein.
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In
vorteilhafter Weise kann als Bauteil, an dem der Vorhanghalter beweglich
angeordnet ist, ein Tragrahmen (bzw. auch Stuhlung genannt) der Streichmaschine
sein.
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Eine
weitere Möglichkeit besteht auch darin, dass als besagtes
Bauteil für die bewegliche Anordnung des wenigstens einen
Vorhanghalters der Auftragskopf des Vorhang-Auftragswerkes vorgesehen ist.
Die bewegliche Anordnung kann zweckmäßiger Weise
in einer einfachen Aufhängung bestehen.
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Eine
weitere Möglichkeit des besagten Bauteils für
die bewegliche Anordnung kann auch in der Verwendung einer Auftragsmediums-Auffangrinne (so
genannte Startrinne) oder einer vorhandenen Luftgrenzschichtentfernungseinrichtung
des Vorhang-Auftragswerkes bestehen.
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In
Rahmen der Erfindung ist es möglich, dass der Vorhanghalter
zwecks rotatorischer Bewegung über ein Gelenk oder ein
Scharnier mit einem der vorstehend beschriebenen Bauteile verbunden ist.
Damit lässt sich eine Bewegung erreichen, die mit der Bahnlaufrichtung
gleichgerichtet ist. Eine rotatorische Bewegung kann aber auch nach
außen gerichtet sein, d. h. weg von der Maschinenmitte
bzw. in Querrichtung der Maschine.
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Eine
weitere Möglichkeit der Bewegung des wenigstens einen Vorhanghalters
besteht auch darin, dass er translatorisch bewegbar ist. Hierdurch
ist beispielsweise ein geradliniges Verfahren nach außen möglich.
Hierfür kommt als Bauteil beispielsweise eine Gleitbuchse
oder eine Linearführung in Betracht.
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Überdies
sind auch kombinierte Bewegungen möglich. Bevorzugt ist
dabei eine Bewegung, die eine Komponente in Richtung des Bahnlaufs
enthält, da dies eine Aktivierung durch äußere
Kräfte begünstigt.
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Vorteilhaft
ist es, wenn der Vorhanghalter zusätzlich zum Zwecke der
Formatverstellung in Quer- bzw. Breitenrichtung des Vorhanges bewegbar
ist.
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Mit
Formatverstellung ist im Übrigen die Breite des Vorhangs
und damit die des aufgetragenen Medienfilmes gemeint. Hierfür
kommt die schon beschriebene lineare Bewegung in Frage. Der Vorhanghalter
ist in der Lage mit der gleichen Bewegung abzuschwenken und beim
Zurückschwenken kann er ein anderes Format einstellen.
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Alternativ
ist die Formateinstellung aber auch durch eine separate zusätzliche
Bewegung möglich.
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Bei
Formateinstellung braucht nur der Vorhanghalter versetzt werden.
Alternativ ist es möglich, dass gleichzeitig auch noch
vorhandene Düsenrandelemente die auf einer Gleitschichtdüse
vorhanden sind oder auch Düsenraumbegrenzer, die im Düsenspalt
angeordnet sind, mit versetzt werden. Durch das gleichzeitige Versetzen
aller Randbauteile ist es möglich das Auftragsmedium rücklauffrei
und verlustfrei aufzutragen.
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Die
erfindungsgemäße Lösung erlaubt auch, dass
der Vorhanghalter in seiner jeweils befindlichen Position arretierbar
ist. So ist beispielsweise eine formschlüssige Verbindung,
sozusagen ein Einhaken für die betreffende Position vorgesehen.
Das Einhaken kann wie gesagt mechanisch, formschlüssig
erfolgen. Es ist aber auch eine Halterung durch Magnetkraft oder
Unterdruck usw. möglich. Die Arretierung ist manuell oder
auch ferngesteuert möglich und ist bei einer Rückbewegung
wieder zu entriegeln.
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Eine
Arretierung in der abgeschwenkten Position der Vorhanghalter ist
in der Regel dann der sinnvoll, wenn eine neue Bahn eingezogen wird
oder Reinigungs-, Wartungs- oder Einstellungsarbeiten durchgeführt
werden.
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In
der angeschwenkten Position (Betriebsposition) der Vorhanghalter
reicht beispielsweise ein einfacher Anschlag aus, der eine reproduzierbare korrekte
Positionierung sicherstellt. Die normalen Betriebskräfte,
resultierend aus dem fließenden Auftragsmedium oder der
Luftgrenzschicht, vermögen durch den Anschlag nicht, den
Vorhanghalter wegzubewegen. Größere Kräfte,
wie sie beispielsweise bei einem Bahnabriss auftreten, führen
zu einem definierten Abschwenken. Die Vorhanghalter bleiben dadurch
unbeschädigt und einsatzbereit.
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Der
wenigstens eine Vorhanghalter lässt sich manuell bewegen.
Dazu kann man ihn vor dem Einziehen der Bahn abklappen und nach
dem Einziehen wieder in die Betriebsposition bringen.
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Anstelle
der manuellen Bewegung der Vorhanghalter ist auch eine solche möglich,
die über ein Stellglied erfolgt. Als Stellglied kann beispielsweise ein
Pneumatikzylinder, ein Schwenkantrieb oder anderweitige an sich
bekannte Stellglieder Verwendung finden. Diese Variante ist beim
Einziehen der Bahn sehr geeignet. Die Vorhanghalter lassen sich
damit vor dem Einziehen der Bahn abklappen und nach dem Einziehen
wieder in Betriebsposition bringen.
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Der
Vorhanghalter ist auch auf automatisiertem Wege bewegbar. Dadurch
lässt sich der Vorhanghalter sehr sicher und schnell abschwenken, wenn
an irgendeiner Stelle in der Streichmaschine ein Bahnabriss detektiert
wurde. Dieses automatisierte Abschwenken ist auch sehr zweckmäßig
im Rahmen einer Start- oder Stopp-Phase des Streichvorgangs.
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Erwähnt
soll auch sein, dass der wenigstens eine Vorhanghalter automatisch
bzw. selbsttätig rückstellbar sein kann. Das kann
beispielsweise durch Federkraft erfolgen. Wenn die Vorhanghalter durch äußere
Kräfte, z. B. bei einem Bahnabriss aus der Betriebsposition
herausgedrückt werden, so können sie selbsttätig
in die Betriebsposition zurückkehren, sobald die äußeren
Kräfte nicht mehr wirken.
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Nachzutragen
ist noch, dass der wenigstens eine Vorhanghalter, der den Weg zwischen
Abrisskante und der Gegenfläche bzw. der Faserstoffbahn überbrückt,
die Abrisskante berühren kann. Aber auch ein Abstand zwischen
der Oberkante des Vorhanghalters und der Abrisskante, beispielsweise
zwischen 0 und 30 mm, ist möglich. Außerdem ist
ein Abstand zwischen der Unterkante des Vorhanghalters und der Gegenfläche
(bzw. Faserstoffbahn) möglich, wobei dieser ca. zwischen
0 und 2 mm beträgt.
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Das
erfindungsgemäße Auftragswerk mit dem wenigstens
einen beweglich angeordneten Vorhanghalter kann sowohl eine an sich
bekannte Gleitschichtdüse als auch eine Schlitzdüse
oder Twindüse oder Tandemdüse sein. Mit diesem
Auftragswerk ist ein einschichtiger oder auch mehrschichtig ausgebildeter
Vorhang erzeugbar. Der mit dem betreffenden Auftragswerk erzeugbare
Vorhang kann sowohl schmaler als die Breite der Faserstoffbahn (inboard) sein,
was hier bevorzugt ist, aber auch breiter als die Bahnbreite (overboard)
sein.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
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1:
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes mit Vorhanghaltern, die eine Vorhangsbreite
festlegen, die geringer als die Bahnbreite (inboard) ist, in Maschinenrichtung
gesehen;
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2:
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes mit Vorhanghaltern, die eine Vorhangsbreite
festlegen, die breiter als die Bahnbreite (overboard) ist, in Maschinenrichtung
gesehen
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3:
eine schematische, perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes mit einer ersten Variante der Anordnung der
Vorhanghalter
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4:
eine schematisch dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerks gem. 2 mit einer
weiteren Variante der Anordnung der Vorhanghalter
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5:
eine schematische, perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes gemäß 1 mit
einer weiteren Variante der Anordnung der Vorhanghalter
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6:
eine schematische, perspektivische Darstellung einer weiteren Bauform
des erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragwerkes mit
einer weiteren Variante der Anordnung der Vorhanghalter
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7:
eine schematisch dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerks gem. 1 mit einer
weiteren Variante der
-
Anordnung der Vorhanghalter
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8:
eine schematisch dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerks gem. 1 mit einer
weiteren Variante der Anordnung der Vorhanghalter
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In
den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichem Bezugszeichen versehen.
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In
der 1 ist ein Vorhang-Auftragswerk 1 zur
Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn 2 mit
einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium von
vorn, also mit Blick auf die Maschinenlängsrichtung MD
gezeigt. Es umfasst neben einigen hier nicht mit dargestellten Einheiten,
wie Luftgrenzschicht-Bekämpfungseinrichtungen, Start-Stopp-Auffangeinrichtungen
bzw. Auffangwannen, Messeinrichtungen, Zuführleitungen usw.
einen oberhalb der Faserstoffbahn 2 und von ihr beabstandet
angeordneten und nur grob angedeuteten Vorhang-Auftragskopf 3.
Dieser Auftragskopf 3 erstreckt sich in Querrichtung QD
der Maschine, d. h. in Breitenrichtung der Faserstoffbahn 2.
Der Auftragskopf 3 ist hier als Gleitschichtdüse 1.1 ausgebildet.
Diese Gleitschichtdüse 1.1 dient bevorzugt einem
Mehrschichtauftrag, kann aber auch für einschichtigen Auftrag
ausgebildet sein. Im Beispiel sind zwei Austrittsspalte 4 gezeigt,
die auf jeder Seite mit einem Düsenrandbegrenzer 5 verschlossen
sind. Unterhalb und versetzt zu den Düsenrandbegrenzern 5 ist
auf jeder Seite, also an Führerseite FS und Triebseite
TS der Streichmaschine, ein Vorhanghalter 6 beweglich angeordnet.
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Die
beiden hier vorhandenen Vorhanghalter 6 legen eine Breite
VB1 des Vorhangs 7 fest, die geringer als die Bahnbreite
BB ist und deshalb als inboard-Fahrweise bezeichnet wird. Der Vorhang 4 fällt von
einer Abrisskante 8 des Auftragskopfes 3 aus im wesentlichen
der Schwerkraft folgend, auf die Faserstoffbahn 2 herab
und legt sich auf deren Oberfläche als Auftragsschicht
ab.
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Die
Vorhanghalter 6 dienen der Führung und auch Formatbegrenzung
des ca. 200 mm langen ein- oder mehrschichtigen Vorhanges 7 zwischen
der Abrisskante 8 und der Oberfläche der Faserstoffbahn 2 an
seinen Seitenrändern 6a und 6b. Die Vorhanghalter 6 sind
in Breitenrichtung des Vorhanges 4 verstellbar. Im gezeigten
Beispielen befinden sich die beiden Vorhanghalter 6 innerhalb
der Breite der Faserstoffbahn 2, was als ”inboard”-Fahrweise
bezeichnet wird.
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Die
Vorhanghalter 6 sind in einem Abstand A zwischen 0 und
30 mm zur Abrisskante 8 angeordnet. Die Verstellung der
Vorhanghalter 6 kann in Richtung der Maschinenmitte so
weit erfolgen, dass ein Abstand B zwischen dem Ende des Austrittsspaltes 4,
wo der Düsenbegrenzer 5 die Düsenweite
bestimmt, und dem Seitenrand 6a bzw. 6b des Vorhangs
eingehalten werden. Der Abstand B beträgt 0 bis 500 mm.
Bei 0 mm Abstand, entstehen keine Mediumsverluste am Rand. Ansonsten
ist der Verstellbereich abhängig von der Art des Auftragsmediums, also
sortenabhängig.
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Dargestellt
in 1 ist auch, dass zwischen Unterkante der Vorhanghalter 6 und
der Oberfläche der Faserstoffbahn 2 ein Abstand
C zwischen 0 und 2 mm bestehen sollte. Der niedrigste Wert ist dabei optimal
bei einem Auftrag im freien Zug, also wo die Faserstoffbahn 2 im
Bereich der Auftragszone ungestützt läuft. Läuft
die Faserstoffbahn unterhalb der Auftragszone über ein
Stützelement, wie zum Beispiel eine Walze, sind C = 0,3
mm vorteilhaft. 2 mm sind zwar möglich, aber bei diesem
Abstand kann unter Umständen eine Einschnürung
des Vorhangs 7 wieder eintreten.
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Ferner
sollte ein weiterer Abstand D zwischen dem Bahnseitenrand 2a bzw. 2b und
dem Vorhangseitenrand 6a bzw. 6b bestehen. Der
Abstand D sollte zwischen 1 und 40 mm liegen. Ziel dabei ist ein möglichst
kleiner Betrag. Der größte angegebene Betrag D
ist dann anzuraten, wenn größere Schwankungen
des Bahnverlaufs und/oder ungenau geschnittene Bahnränder 2a und/oder 2b vorhanden sind.
In Versuchen haben sich zwischen 5 und 10 mm am realistischsten
herausgestellt.
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In 2 ist
eine weitere Bauform eines erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragwerks,
nämlich eine Schlitzdüse 1.2 (in Fachkreisen
auch als slot die bezeichnet) dargestellt, welche ebenfalls wie
Figur zeigt, Vorhanghalter 6 aufweist. Diese Vorhanghalter 6 legen
im Beispiel und im Gegensatz zur 1 eine Vorhangsbreite
VB2 fest, die breiter als die Bahnbreite BB ist und deshalb als „overboard” in
Fachkreisen bezeichnet wird. Der Düsenrandbegrenzer 5 und
der Vorhanghalter 6 befinden sich im Beispiel genau übereinander.
Die Unterkante der beiden gezeigten Vorhanghalter 6 liegt
bei der overboard-Fahrweise tiefer als die Oberfläche der
Faserstoffbahn 2. Es besteht hierbei ein Abstand C2, der
kleiner als 0 mm ist. Der Abstand D2 zwischen den Rändern 2a, 2b der Faserstoffbahn 2 und
den Seitenrändern der Vorhanghalter 6a bzw. 6b liegt
zwischen 1 mm und 40 mm.
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Der
an den Bahnrändern 2a und 2b vorbeifließende
Vorhangüberschuss 7.1 und 7.2 gelangt
in eine unterhalb der Faserstoffbahn 2 sich ebenfalls in Querrichtung
QD erstreckende Auffangeinrichtung, beispielsweise Auffangwanne 9,
aus der das aufgefangene Medium abgezogen wird. Gewünschtenfalls kann
das Medium regeneriert und dem Auftragswerk erneut im Kreislauf
wieder zugeführt werden.
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In 3 ist
in einer perspektivischen Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes bzw. der Gleitschichtdüse 1.1 eine
erste Variante der Anordnung der Vorhanghalter 6 gezeigt.
Die Vorhanghalter 6 sind rotatorisch bewegbar. Das erfolgt hier
mit Hilfe eines Scharniers bzw. Drehgelenks 10, welches
die Vorhanghalter 6 mit dem Vorhang-Auftragskopf 3 verbindet.
In durchgezogener Linie ist der Vorhanghalter 6 in Betriebsposition
I und in gestrichelter Linie ist er in Serviceposition II (abgeschwenkte
Position) dargestellt. Gezeigt ist hier im Übrigen die
wieder die so genannte inboard-Fahrweise. Man erkennt die Bahnbreite
BB und die kleinere Vorhangbreite VB1, sowie die dementsprechende Auftragsbreite
AB auf der Oberfläche der in Richtung L laufenden Faserstoffbahn.
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Eingezeichnet
zum Verständnis sind auch die Querrichtung QD und die Maschinenrichtung
MD.
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4 zeigt
eine schematisch dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragswerks – hier in Form einer Schlitzdüse 1.2 –,
wie bei 2. Anstelle der in 3 gezeigten
rotatorischen Bewegung der Vorhanghalter 6 ist eine translatorische,
geradlinige Bewegung gezeigt. Die Vorhanghalter 6 sind über
eine Linearführung 11 horizontal entsprechend
der Bahnlaufrichtung L bewegbar, wie der horizontale Pfeil zeigt.
Damit gewinnt man einen Abstand F zwischen Betriebsposition I und
Verstellposition II, wobei die Verstellposition II wieder in gestrichelter
Linie angegeben ist. Diese Linearführung 11 ist
am Vorhang-Auftragskopf 3 befestigt. Im Übrigen
läuft hier die Faserstoffbahn 2 über eine
Stützwalze 12, so dass der Vorhang 7 auf
einen gestützten Bereich auftrifft. Zwischen der Unterkannte
des in 4 sichtbaren Vorhanghalters 6 und der Oberfläche
der Faserstoffbahn 2 ist ebenfalls der in der 1 angegebene
Abstand C vorhanden, der zwischen 0,3 und 2 mm beträgt.
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5 zeigt
eine weitere schematische, perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes wieder in Form der in 1 gezeigten
Gleitschichtdüse 1.1 gezeigt. Der Vorhanghalter 6 ist
in einer weiteren Variante nach außen hin über
eine Gleitbuchse 13 translatorisch und geradlinig aus der
Betriebsposition I in eine Verstellposition II – und umgekehrt – bewegbar.
Gezeigt ist hier im Übrigen ebenfalls die inboard-Fahrweise.
Man erkennt die Bahnbreite BB und die kleinere Vorhangbreite VB1,
sowie die dementsprechende Auftragsbreite AB auf der Oberfläche
der in Richtung L laufenden Faserstoffbahn. Eingezeichnet zum Verständnis sind
auch hier die Querrichtung QD und die Maschinenrichtung MD.
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In 6 ist
eine weitere schematische, perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen
Vorhang-Auftragwerkes, in Form einer so genannten Twindüse 1.3 gezeigt.
Die Twindüse 1.3 besteht aus zwei zusammengesetzten
Auftragskopfhälften mit je einer Auftragsmediumskammer
für das abzugebende Auftragsmediums M1 und M2. Mit der
Twindüse können zwei gleichgeartete (gleiche Rheologie und/oder
Zusammensetzung) oder auch verschiedene Auftragsmedien M1 und M2
abgegeben werden. Das bzw. die Medien fallen jeweils aus den beiden nach
unten gerichteten Schlitzdüse 14 und bilden dadurch
einen doppelschichtigen Vorhang, der sich als Doppelschicht in der
Auftragsbreite AB auf der Faserstoffbahn 2 ablegt.
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Anstelle
der in 3 dargestellten rotatorischen Bewegung erfolgt
das Abschwenken der unterhalb der beiden Schlitzdüsen 14 befindlichen
Vorhanghalter 6 bei dieser Variante nach außen,
also weg von der Maschinenmitte. Die Verschwenkbewegung aufgrund
der beweglichen Anordnung der Vorhanghalter 6 aus der Betriebsposition
I in die Verstellposition II ist mit gebogenem Pfeil angegeben.
Die Verstellposition ist wieder in gestrichelter Linie eingezeichnet.
Gezeigt ist hier im Übrigen ebenfalls die inboard-Fahrweise.
Man erkennt die Bahnbreite BB und die kleinere Vorhangbreite VB1,
sowie die dementsprechende Auftragsbreite AB auf der Oberfläche der
in Maschinenrichtung (machine direction MD) sich bewegenden Faserstoffbahn.
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Zum
Verständnis ist auch hier noch die Querrichtung (cross
direction) QD angegeben.
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7 zeigt
eine weitere schematisch dargestellte Seitenansicht eines Vorhang-Auftragswerks
in Form der schon gezeigten Gleitschichtdüse 1.1 gem. 1.
mit einer weiteren Variante der Anordnung der Vorhanghalter 6.
Der in der Seitenansicht der 7 sichtbare
Vorhanghalter 6 ist hier wieder am Auftragskopf 3 befestigt,
wozu eine bewegliche Leiste 15 zur Verbindung Vorhanghalter 6 mit
dem Auftragskopf 3 dient.
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Die
Leiste 15 kann zweckmäßig als Biegefeder
ausgeführt sein, die in der Betriebsposition gegen einen
hier nicht mit dargestellten Anschlag wirkt. Durch die hierbei wirkende
Federkraft wird der Vorhanghalter 6 automatisch zunächst
ausgelenkt und von der Auslenkposition II wieder in die Betriebsposition
I zurückgestellt. Das ist beispielsweise dann der Fall,
wenn äußere Kräfte, die die Auslenkung
verursacht hatten (z. B. Bahnabriss), nicht mehr wirken.
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Am
unteren Ende des Vorhanghalters 2 ist in 7 auch
eine hakenartige Ausbildung 16 angedeutet, mit der der
Vorhanghalter 6 in einer anderen Variante manuell oder
auch ferngesteuert in einem formschlüssig ausgebildeten
Aufnahmeteil 17 arretierber ist. Diese Arretierung kann
in der Betriebsposition I und/oder in der Service- bzw. Verstellposition II
vorhanden sein. Für eine Rückbewegung ist der Vorhanghalter 6 wieder
zu entriegeln.
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8 zeigt
eine weitere schematisch dargestellte Seitenansicht der Gleitschichtdüse 1.1.
Hierbei soll angedeutet sein, dass der Vorhanghalter 6 durch
ein Stellglied 18 bewegbar ist. Als Stellglied 18 dient
hier ein Pneumatikzylinder, der am Vorhang-Auftragskopf 3 angelenkt
ist. Die Auslenk- bzw. Verstellposition II ist wieder in gestrichelter
Linie eingezeichnet
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Es
sind weitere Varianten denkbar, die auch Kombinationen aus den gezeigten
Beispielen enthalten können.
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Als
Vorhang-Auftragswerk sind auch noch andere Bauformen, als sie in
den Beispielen angegeben sind, verwendbar. So wäre beispielsweise
auch eine so genannte Tandemdüse für einen Mehrschichtauftrag,
bei der mehrere Schlitzdüsenköpfe in Maschinenrichtung
aneinandergereiht sind, einsetzbar.
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- 1.1
- Vorhang-Auftragswerk
in Form einer Gleitschichtdüse
- 1.2
- Vorhang-Auftragswerk
in Form einer Schlitzdüse
- 1.3
- Vorhang-Auftragswerk
in Form einer Twin-Schlitzdüse
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Vorhang-Auftragskopf
- 4
- Austrittsspalt
- 5
- Düsenrandbegrenzer
- 6
- Vorhanghalter
- 6a,
6b
- Seitenrand
des Vorhanghalters
- 7
- Vorhang
- 7.1,
7.2
- Vorhangüberschuss
- 8
- Abrisskante
- 9
- Auffangwanne
- 10
- Drehgelenk
- 11
- Linearführung
- 12
- Stützwalze
- 13
- Gleitbuchse
- 14
- Schlitzdüse
- 15
- bewegliche
Leiste
- 16
- hakenartige
Ausbildung
- 17
- Aufnahmeteil
- 18
- Stellglied
- A,
B, C, D, F
- Abstand
- L
- Bahnlaufrichtung
- AB
- Auftragsbreite
- BB
- Bahnbreite
- MD
- Maschinenrichtung
- QD
- Querrichtung
- FS
- Führerseite
- TS
- Triebseite
- VB1
- Vorhangbreite
- VB2
- Vorhangbreite
- M1,
M2
- Auftragsmedium
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10232949
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