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Die
Erfindung betrifft ein Beinbekleidungsstück aus Maschenware, deren Maschen
in Maschenreihen und in Maschenstäbchen angeordnet sind, mit
einem eingearbeiteten beutelartigen Teil, das in einem vorbestimmten
Bereich des Beinbekleidungsstücks
angeordnet ist und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Beinbekleidungsstücks.
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Unter
Beinbekleidungsstücken
sind Strümpfe,
Socken, Füßlinge,
Strumpfhosen, Leggings und dergleichen Kleidungsstücke verstanden,
die in den verschiedenartigsten Ausführungsformen der Bein- und
Fußbekleidung
eines Trägers
dienen.
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Beispielsweise
gestrickte Socken oder Strümpfe
werden in der Regel auf Rundstrickmaschinen als Schlauchware hergestellt
und an einem Ende, der Fußspitze,
zum Beispiel durch eine Kettel- oder Rossonaht verschlossen. Um
die Passform insbesondere im Bereiche des Fußes zu verbessern und damit
den Tragekomfort zu erhöhen,
ist es bekannt, im Bereich der Ferse ein beutelartiges Teil einzuarbeiten
und auch im Bereiche der Fußspitze
den Umfang des gestrickten Schlauches zu verringern, um damit eine
Annäherung
an die anatomischen Gegebenheiten des Fußes zu erreichen. Während der Längen und
das die Sohle enthaltende Fuß-
oder Mittelteil im Rundlauf der Rundstrickmaschine gestrickt werden,
so dass hier das Gestrick aus spiralförmig umlaufenden Maschenreihen
gebildet ist, erfolgt die Herstellung des Fer senbeutels in der Weise,
dass die Rundstrickmaschine in diesem Bereich in dem sogenannten
Pendelgang betrieben wird, derart, dass Teilmaschenreihen erzeugt
werden, die sich lediglich über
einen Teil des Umfangs des Nadelzylinders der Strickmaschine und
damit des erzeugten Gestrickschlauches erstrecken. Die bekannteste
und am weitesten verbreitete Form der Ferse ist die sogenannte Keilferse.
Diese wird in der Weise erzeugt, dass nach dem im Rundlauf erfolgenden
Stricken des Längen, beispielsweise
etwa die Hälfte
der Nadeln des Nadelzylinders der Strickmaschine inaktiviert wird,
während
mit den verbleibenden Nadeln ein Beutel gestrickt wird. Dazu wird
die Maschenzahl in den in Strickrichtung aufeinanderfolgenden Maschenreihen durch
Abnehmen (Mindern) zunächst
fortlaufend bis zu einer Maschenreihe oder Maschenreihengruppe mit
einer vorgegebenen minimalen Maschenzahl gemindert. In den darauf
folgenden Maschenreihen wird die Maschenzahl pro Maschenreihe sodann
wieder durch Zunehmen fortschreitend erhöht bis die ursprüngliche
Ausgangsmaschenzahl pro Maschenreihe erreicht ist. Sobald alle Maschen
wieder aufgenommen sind wird mit dem Rundstricken, zum Beispiel
des Fuß-
oder Mittelteils des Strumpfes, fortgefahren. Der sich so ergebende
klassische Fersenbeutel weist auf beiden Seiten des Fußes jeweils
eine sogenannte Minderungslinie oder -kante auf, die sich aus dem
zunächst
vorgenommenen Abnehmen und dem anschließenden Aufnehmen der Maschen
ergibt und die sich zu der Spitze der Fersenbeutels, d. h. bei angezogenem
Strumpf in Richtung auf die Ferse hin, erstreckt, wobei sie mitten
im Fersenbereich liegt. Weil an den äußeren Enden dieser Minderungslinien oder
-kanten die Maschen verhältnismäßig festgezogen
und angehäuft
sind, entstehen hier Wülste,
die in der Regel in Kauf genommen werden. Auch tritt im Gebrauch
die Gefahr der Entstehung von Löchern am
inneren Ende der Minderungskanten auf, weil die Garne in den hier
liegenden Maschen verhältnismäßig hohen
Spannungsspitzen ausgesetzt sind.
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Eine
Abwandlung der Keilferse ist die bekannte sogenannte „Y”-Ferse.
Diese wird anfangs in der gleichen Weise wie eine Keilferse im Pendelgang der
Rundstrickmaschine gearbeitet, indem zunächst die Zahl der Maschen in
aufeinander folgend gestrickten Teilmaschenreihen durch Mindern
fortlaufend verringert wird bis eine bestimmte Maschenzahl erreicht
ist. Daran anschließend
werden, etwa in der Mitte des Fersenbeutels, noch einmal einige
Maschen aufgenommen, d. h. es werden Teilmaschenreihen mit zunehmend
vergrößerter Maschenzahl
gestrickt und sodann wird die Maschenzahl wieder so weit gemindert
bis die zusätzlich
aufgenommene Maschenzahl wieder abgenommen ist. In den daran anschließenden Maschenreihen
erfolgt wieder eine fortschreitende Zunahme der Maschenzahl pro
Maschenreihe bis die vollständige
Ausgangsmaschenzahl erreicht ist, worauf der Strickvorgang mit Rundstricken
fortgesetzt wird.
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Diese
klassische Minderung und Zunahme zur Herstellung einer Keil- oder
Y-Ferse ist zum Beispiel beschrieben in „Maschinenkunde Rechts/Links Kleinrundstrickmaschine
(Damenstrümpfe),
VEB Fachverlag Leipzig 1963, Seiten 58 bis 66 oder in „Technologie
der Rundstrickmaschine Der Rundstrick-Strumpfautomat”, Albert Diebler, Conradin
Verlag, Seiten 18 bis 22 und 64–68.
Auch in der
EP 0 454 631
B1 sind ein Verfahren zur Herstellung von Beutel- oder
Fersenteilen an Schlauchgestricken mit Pendelgang und ein derart
hergestelltes Gestrick erläutert.
In ähnlicher
Weise werden bei Strumpfwaren durch Mindern und Zunehmen von Maschen
auch die verschiedenen bekannten Fußspitzen, beispielsweise die
sogenannte Pendelspitze, hergestellt.
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In
der
DE 628 036 C ist
ein etwas abgewandeltes Verfahren zur Herstellung eines Strumpfes
mit einer Y-Ferse beschrieben, bei dem zunächst nur bis zum Scheitelpunkt
des einzustrickenden Zwickels in der üblichen Weise abgenommen wird
und die zwischen diesem Scheitelpunkt und den durchgehend wirksamen,
sogenannten Kappennadel liegenden Nadeln mit einem Male ausgerückt werden,
die nach der in bekannter Weise erfolgenden Herstellung des Zwickels
durch eine von den Kappennadeln beginnenden Zunahme und eine darauf
folgende Abnahme von gleichem Maße mit einem Male wieder eingerückt werden,
worauf zur Fertigstellung der Ferse in üblicher Weise zugenommen wird.
Daneben ist aus der
DE
1 209 692 B eine zweisystemige Strumpfrundstrickmaschine
mit einer Vorrichtung zum Festlegen der losen Fadenenden durch Bildung
von Doppelmaschen im Gestrick zu Beginn und am Ende der einsystemig
im Pendelgang gestrickten Ferse und Spitze bekannt. Auf dieser Strumpfrundstrickmaschine
werden Strümpfe
erzeugt, die ebenfalls mit einer Y-Ferse ausgebildet sind, wobei
zusätzlich
am Rande des Fersenbeutels in einer Maschenreihe Doppelmaschen enthalten
sind, die zusätzlich
zu ihrem Faden das lose Fadenende enthalten. Schließlich ist
in der
US 1,979,360
A eine Fersenkonstruktion bei einem Strumpf beschrieben,
bei der anschließend
an die Rundlaufmaschen des Längen
etwa auf dem halben Nadelzylinderumfang der Fersenbeutel in der Weise
gearbeitet wird, dass die Maschenzahl zunächst gleichmäßig kontinuierlich
gemindert wird bis nur noch zwei Nadeln in Tätigkeit sind. Anschließend wird
auf beiden Fußseiten
jeweils ein Zwickel mit parallelen Seiten gearbeitet, was bei dem
fertigen Fersenbeutel dazu führt,
dass er Minderungskanten enthält,
die sich durch den Fersenbeutel erstrecken und an einem Punkt auf
der Fersenunterseite zusammenlaufen.
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Sowohl
die beschriebene Keilferse als auch die Y-Ferse sind aber bei bestimmten
Beinbekleidungsstücken
nicht voll befriedigend. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
es deshalb ein gestricktes Beinbekleidungsstück mit zumindest einem eingearbeiteten
beutelartigen Teil zu schaffen, das sich durch eine verbesserte
Passform und erhöhten
Tragekomfort bei verringerter örtlicher
Spannungsbeanspruchung im Gestrick auszeichnet. Eine weitere Aufgabe
ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Beinbekleidungsstückes zur
Verfügung
zu stellen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe weist das erfindungsgemäße Beinbekleidungsstück die Merkmale des
Patentanspruch 1 auf.
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Bei
dem neuen gestrickten Beinbekleidungsstück ist in einer ersten randseitigen
Maschenreihe die Zahl der Maschen auf eine vorgegebene erste Minimalzahl
gemindert, die kleiner ist als die Maschenzahl in einer dieser Maschenreihe
benachbarten außerhalb
des vorbestimmten Bereiches des beutelartigen Teil liegenden Maschenreihe
und in nachfolgenden Maschenreihen in den vorbestimmten Bereich. In
an die erste randseitige Maschenreihe anschließenden Maschenreihen ist, ausgehend
von der ersten Minimalzahl die Maschenzahl fortlaufend zunehmend
auf eine vorgegebene Maximalzahl vergrößert. In darauf folgenden Maschenreihen
ist die Maschenzahl, ausgehend von der Maximalzahl, fortlaufend abnehmend
wieder auf eine vorgegebene zweite Minimalzahl in einer zweiten
randseitigen Maschenreihe gemindert. An diese zweite randseitige
Maschenreihe schließen
sich außerhalb
des vorgegebenen Bereiches befindende Maschenreihen mit einer gegenüber der
zweiten Minimalzahl erhöhten
Maschenzahl an.
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Die
erste und die zweite minimale Maschenzahl sind vorzugsweise gleich,
können
aber auch ungleich voneinander sein.
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Im
Vergleich zu der eingangs geschilderten bekannten Keilferse, die
von einer randseitigen Maschenreihe am Beginn des Beutels mit einer
bestimmten maximalen Maschenzahl ausgeht, die beispielsweise etwa
dem halben Schlauchumfang entspricht und von der aus in den anschließenden Maschenreihen
die Maschenzahl fortlaufend vermindert ist, ist bei der Erfindung
die Anordnung derart getroffen, dass in der randseitigen Maschenreihe
auf einem Schlag die Maschenzahl auf den jeweils gewünschten
Minimalwert abgenommen, d. h. gemindert ist. Anschließend werden
diese Maschen in jeder Reihe einzeln oder in Gruppe stückweise
wieder aufgenommen bis eine maximale Maschenzahl erreicht ist. Nach
dem Aufnehmen der der Maximalzahl entsprechenden Anzahl Maschen
werden in den nachfolgenden Maschenreihen die Maschen wieder in
der umgekehrten Reihenfolge abgenommen, d. h. gemindert. Zum Abschluss
werden in der zweiten randseitigen Maschenreihe oder Maschenreihegruppe alle
Maschen wieder auf einmal aufgenommen, worauf der Strickvorgang
im Rundlauf fortgesetzt wird. Diese Form der schlagartigen Minderung,
anschließenden
Zunahme, darauf folgenden Minderung und sodann schlagartigen Zunahme
der Maschen kann symmetrisch oder auch asymmetrisch zu einer Mittellinie
des beutelartigen Teils erfolgen. Sie kann bei jeder Form einer
Beinbekleidung durchgeführt
werden. Besonders vorteilhaft ist dabei ein Beinbekleidungsstück mit einem
erfindungsgemäß ausgebildeten Fersenbeutel.
Da der Fersenbeutel besser ausgeformt wird als dies bei den klassischen
Fersenbeutelausbildungen der Fall ist, ergibt sich eine verbesserte
Passform des Beinbekleidungsstücks,
und durch den Wegfall der Minderungskante mitten im Fersenbereich
wird der Tragekomfort verbessert, da vor allem die Wülste an
den äußeren Enden
der Minderungskanten wegfallen. Es gibt keine Stoffansammlungen
im Fersenbereich, der bekanntermaßen in der Regel besonders
starken Scheuerbelastungen ausgesetzt ist. Das neue Beinbekleidungsstück weist
auf beiden Fußseiten
zwei Minderungskanten auf, die, von einer Stelle am inneren Rand
des Beutelbereichs ausgehend, einen Winkel in der Regel von etwa
90° miteinander
einschließen
und zur Außenseite
hin verlaufen. Schließlich
ist die Gefahr der Entstehung von Löchern am inneren Ende der Minderungskanten im
Vergleich zum Stand der Technik deutlich reduziert, da die hier
auftretenden Spannungsspitzen deutlich niedriger ausfallen.
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Ein
Verfahren zur Herstellung eines gestrickten Beinbekleidungsstücks der
beschriebenen Art ist Gegenstand des Patentanspruchs 13.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
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1 eine
gestrickte Socke bekannter Machart mit einer eingestrickten Keilferse
in schematischer Darstellung,
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2 ein
schematisches Schaubild zur Veranschaulichung der Maschenabnahme
(Minderung) und der Maschenaufnahme (Zunahme) zur Herstellung der
Keilferse der Socke nach 1,
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3 eine
gestrickte Socke bekannter Machart mit einer eingestrickten Y-Ferse,
in schematischer Darstellung,
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4 ein
Schaubild ähnlich 2 zur
Veranschaulichung der Maschenabnahme (Minderung) und Maschenaufnahme
(Zunahme) zur Herstellung der Y-Ferse der Socke nach 3,
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5 eine
Socke gemäß der Erfindung,
mit einer durch invertierte Minderung erzeugten Ferse,
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6 ein
Schaubild ähnlich 1 zur
Veranschaulichung der Maschenabnahme (Minderung) und Maschenaufnahme
(Zunahme) zur Herstellung der Ferse der Socke nach 5,
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7 den
Fersenbeutel der Socke nach 5 in einer
schematischen vergrößerten Ausschnittsdarstellung
und einer Seitenansicht,
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8 einen
Füßling gemäß der Erfindung
in einer schematischen Seitenansicht, im Rohzustand,
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9 ein
Schaubild ähnlich 6 zur
Veranschaulichung der Maschenabnahme (Minderung) und Maschenaufnahme
(Zunahme) zur Herstellung der invertierten Ferse des Füßlings nach 8.
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10 den
Füßling nach 8,
in perspektivischer schematischer Darstellung und
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11 den
Füßling nach 10,
in einer Draufsicht auf die Sohle.
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Die
in 1 schematisch dargestellte Socke ist herkömmlicher
Machart. Sie weist einen Längen 1, eine
Ferse 2 und ein Fuß-
oder Mittelteil 3, sowie eine Spitze 4 auf. Der
Längen 1 und
das Fuß-
oder Mittelteil 3 sind auf einer Rundstrickmaschine als Schlauchware
rundgestrickt, während
die Ferse 2 als sogenannte Keilferse ausgebildet und die
Spitze 4 beispielsweise als Pendelspitze in an sich bekannter Weise
gearbeitet ist. Die Ferse 2 weist auf beiden Seiten des
Fußes
eine Minderungskante 5 auf, die sich von der Nähe des inneren
Randes der Ferse nach außen
hin erstreckt.
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Die
Ferse 2 ist als Fersenbeutel zwischen dem rundgestrickten
Längen 1 und
dem ebenfalls rundgestrickten Fuß- oder Mittelteil 3 im Pendelgang der
Rundstrickmaschine eingearbeitet. Der dazu verwendete Strickvorgang
ist in dem Schaubild in 2 veranschaulicht:
Das
Schaubild zeigt in einer Abwicklung die bei einem Zentriwinkel von
180° aufgeschnittene Schlauchware
der Socke nach 1 unter Veranschaulichung eines
Teiles des Längen 1 und
des Fuß-
oder Mittelteils 3 sowie der dazwischen liegenden, im Pendelgang
erzeugten Teilmaschenreihen, die den Fersenbeutel der Ferse 2 bilden.
Diese Teilmaschenreihen sind an ihren Enden miteinander unverstrickt
dargestellt, um das Abnehmen und Aufnehmen der Maschen während der
Herstellung des Fersenbeutels darzustellen.
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Dem
Schaubild ist zu entnehmen, dass der Längen 1 und das Fuß- oder
Mittelteil 3 als Schlauchware im Rundgang der Strickmaschine
mit über
den ganzen Umfang durchgehenden spiralförmigen nebeneinander liegenden
Maschenreihen gestrickt sind, die durch horizontale parallele Strichlinien
dargestellt sind, welche von 0° bis
360° Zentriwinkel
sich erstrecken, wobei die rechtwinklig dazu verlaufende Schnittlinie
bei 180° liegt.
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Die
Socke wird in bekannter Weise am Rand des Längen 1 beginnend zunächst im
Rundlauf gestrickt. Sobald eine den Bereich der Ferse 2 begrenzende
obere Randmaschenreihe 1a erreicht ist, wird etwa die Hälfte der
Nadeln des Strickzylinders, die sich in dem Umfangsbereich zwischen
90° und
270° befindet
inaktiviert, während
mit den verbleibenden Nadeln in dem Umfangsbereich zwischen 270° und 90° der Strickvorgang
im Pendelgang der Strickmaschine fortgesetzt wird, um den Fersenbeutel
für die Ferse 2 zu
stricken.
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Dazu
wird, ausgehend von der der in dem Umfangsbereich zwischen 270° und 90° liegenden Anzahl
von Nadeln entsprechenden maximalen Maschenzahl, in der sich an
die randseitige rundlaufende Maschenreihe 1a anschließenden ersten
Teilmaschenreihe oder -reihengruppe 1b und den daran anschließenden Teilmaschenreihen
die Maschenzahl pro Maschenreihe bzw. Maschenreihengruppe um jeweils
gleiche Beträge
gemindert bis bei 1c in der Mitte der Ferse eine minimale
Maschenzahl pro Maschenreihe bzw. Maschenreihengruppe erreicht ist.
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Anschließend an
dieses kontinuierliche Maschenabnehmen (Mindern) von der Maschenzahl
bei 1b bis zur Maschenzahl bei 1c wird in den
darauf folgend gearbeiteten Teilmaschenreihen bzw. -reihengruppen,
die Maschenzahl wieder vergrößert bis
in der Maschenreihe oder -gruppe 1d wieder die gleiche Ausgangsmaschenzahl
wie bei 1b erreicht ist. Sobald bei 1d wieder
alle Maschen aufgenommen sind, wird, beginnend mit der randseitigen
Maschenreihe 3a des Fuß-
oder Mittelteils 3, im Rundgang der Strickmaschine weiter
gestrickt. Die minimale Maschenzahl bei 1c, die in der
Mitte der Ferse 2 erreicht wird, entspricht im vorliegenden
Fall etwa der den in dem Umfangsbereich von ca. 338° bis 22° liegenden Nadeln
entsprechenden Maschenzahl.
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In
dem Schaubild der 2 ist durch einen gestrichelten
Pfeil 6 das beschriebene Maschenabnehmen (Mindern) veranschaulicht,
während
ein mit ausgezogener Linie dargestellter Pfeil 7 das Maschenaufnehmen
(Zunehmen) andeutet.
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Eine
bekannte abgewandelte Gestaltung des die Ferse 2 bildenden
Fersenbeutels ist bei der Socke nach 3 verwirklicht,
die mit einer sogenannten Y-Ferse 20 ausgebildet ist. Der 1 entsprechende
gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die hier
eine Y-Form aufweisende Minderungskante ist auf der dargestellten
Seite der Socke mit 50 bezeichnet.
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Das
den Strickvorgang des die Ferse 20 bildenden Fersenbeutels
wiedergebende Schaubild in 4 entspricht
in seinem grundsätzlichen
Aufbau dem Schaubild nach 2. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass sich eine nochmalige
Erläuterung
insoweit erübrigt.
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Abweichend
von den Verhältnissen
bei der Keilferse 2 nach 1 wird bei
der Y-Ferse 20, ausgehend von der sich an die obere randseitig
rundgestrickte Maschenreihe 1a des Längen 1 anschließende Maschenreihe
oder Maschenreihengruppe 1b, die in dem Umfangsbereich
zwischen 270° und
90° liegt, zunächst ähnlich wie
bei der Keilferse vorgegangen. Das bedeutet, Maschen werden in den
im Pendelgang erzeugten Teilmaschenreihen 1b bis 1c entsprechend
dem Pfeil 6 abgenommen, d. h. es findet eine Minderung
statt. Anschließend
an die Maschenreihe oder Maschenreihengruppe mit der minimalen Maschenzahl
bei 1c werden, wie durch einen Pfeil 7a angedeutet,
wieder einige Maschen aufgenommen, die darauf folgend, wie durch
einen Pfeil 6a dargestellt, wieder abgenommen werden, so
dass sich wieder die Maschenzahl wie bei 1c ergibt. Darauf
folgt in den sich anschließenden
Teilma schenreihen, ähnlich wie
in 2 angedeutet durch den Pfeil 7, wiederum eine
Maschenaufnahme bis die Ausgangsmaschenzahl bei 1d erreicht
ist.
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Von
den anhand der 1 bis 4 beschriebenen
bekannten Sockenkonstruktionen unterscheidet sich die in 5 dargestellte
erfindungsgemäße Socke
durch den unterschiedlich gearbeiteten Fersenbeutel der Ferse 200.
Das zwischen dem rundgestrickten Längen 1 und dem ebenfalls
rundgestrickten Fuß-
oder Mittelteil 3 eingestrickte Fersenteil 200 ist
auf jeder Seite des Fußes
durch zwei Minderungskanten oder -linien 500 begrenzt,
die, wie in 5 angedeutet, von einer innen
liegenden Stelle 8 in der Nähe der Berandung des Fersenbereiches ausgehend,
einen Winkel 9 miteinander einschließen, (der bei dem gewählten Ausführungsbeispiel etwa
90° beträgt) und
die sich zu der Ferse 200 nach außen hin erstrecken.
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Die
Konstruktion des die Ferse 200 bildenden beutelartigen
Fersenteils ist aus dem Schaubild nach 6 zu entnehmen,
zu dessen grundsätzlichem
Aufbau auf die diesbezüglichen
Erläuterungen zu
dem Schaubild nach 2 Bezug genommen wird. Nach
dem Stricken des Längen 1 als
rundgestrickte Schlauchware werden nach Erreichen der letzten rundgestrickten
Maschenreihe 1a die Nadeln in dem Umfangsbereich zwischen
90° und
270° inaktiviert.
Mit den anschließend
im Pendelgang mit den verbleibenden aktiven Nadeln in dem Umfangsbereich
zwischen 270° und
90° gestrickten
Teilmaschenreihen wird so begonnen, dass in der sich an die noch
außerhalb
des Fersenbereichs liegende rundgestrickte Maschenreihe 1a anschließenden Teilmaschenreihe
oder Teilmaschenreihengruppe 100 schlagartig die Maschenzahl
auf einen ersten Minimalwert gemindert wird. Dazu wird die Maschenzahl,
wie in 6 durch einen Pfeil 60 angedeutet auf
einen ersten Minimalwert reduziert, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
der Nadelzahl entspricht, welche etwa in dem Umfangsbereich zwischen
338° und
22° liegt.
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Ausgehend
von diesem ersten Minimalwert der Maschenzahl bei 100 wird
in den nachfolgend gestrickten Teilmaschenreihen die Maschenzahl
in jeder Maschenreihe einzeln oder in Maschenreihengruppen stückweise
wieder vergrößert, d.
h. es werden entsprechend Maschen aufgenommen bis eine Maschenreihe
oder Maschenreihengruppe 101 erreicht ist, die eine maximale
Maschenzahl aufweist, welche im vorliegenden Falle etwa der Nadelzahl
in dem Umfangsbereich zwischen 270° und 90° entspricht.
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Im
weiteren Verlauf des im Pendelgang erfolgenden Strickvorgangs werden,
ausgehend von dem Maximalwert der Maschenzahl in der oder den Maschenreihen
bei 101, wieder Maschen abgenommen bis bei 102 eine
Maschenreihe oder Maschenreihengruppe erreicht ist, die einen zweiten
Minimalwert der Maschenzahl aufweist. Die stetige Maschenzunahme
von der Maschenreihe oder Maschenreihengruppe bei 100 bis
zu der Maschenreihe oder Maschenreihengruppe 101 und die
stetige Abnahme der Maschen von der Maschenreihe oder Maschenreihengruppe 101 bis
zu der Maschenreihe oder Maschenreihengruppe 102 sind durch
Pfeile 7, 6 veranschaulicht. Nach Erreichen der
minimalen Maschenzahl bei 102 werden, wie durch einen Pfeil 70 angedeutet, wieder
alle Maschen auf einmal aufgenommen, so dass der Ausgangszustand
mit allen in dem Umfangsbereich zwischen 270° und 90° liegenden Nadeln erreicht wird.
Darauf wird der Rundlauf der Maschine fortgesetzt, d. h. beginnend
mit der ersten außerhalb
des Beutelbereichs liegenden rundumlaufenden Maschenreihe 3a,
wird das Fuß-
oder Mittelteil 3 der Socke als Schlauchware gestrickt.
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Im
Vergleich zu den Verhältnissen
bei der bekannten Keilferse nach den 1, 2 zeichnet sich
das Fersenteil bei der erfindungsgemäßen Socke somit durch eine „invertierte” Minderung
und Zunahme aus. Diese ergibt ein in 7 schematisch angedeutetes
Maschenbild im Fersenbereich 200. In diesem Maschenbild
sind die Teilmaschenreihen, die im Pendelgang der Rundstrickmaschine,
d. h. durch einen hin und herlaufenden Strickvorgang erzeugt werden,
wie beispielsweise bei 103, im Wesentlichen U-förmig dargestellt.
Ersichtlich ist der eigentliche Fersenbeutel frei von Minderungskanten,
so dass er sich sehr gut der anatomischen Gestalt der Ferse anpassen
kann, womit eine hervorragende Passform der Socke erreicht wird.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgen
die Minderung und die Zunahme in dem Bereich 200 symmetrisch
zu einer bei 10 in 6 angedeuteten
durch 0° (360°) verlaufenden
Mittellinie. Dies gilt sowohl für
die durch die Pfeile 60, 70 angedeutete schlagartige
Maschenabnahme bzw. -zunahme als auch für die Maschenzunahme und Maschenabnahme
entsprechend den Pfeilen 7, 6. Es sind aber auch
Ausführungsformen
denkbar, bei denen Maschenabnahme und Maschenzunahme asymmetrisch
zu der Mittellinie 10 erfolgen und/oder der erste Minimalwert
und der zweite Minimalwert der Maschenzahl, bei 100 bzw. 102,
voneinander verschieden sind. Auch im Bereich des Maximalwertes 101 können die
rechts und links der Mittellinie 10 liegenden Maschenzahlen,
ebenso wie an anderen Stellen der Minderung oder Zunahme, voneinander
verschieden sein.
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Die
beschriebene invertierte Minderung und Zunahme kann auch gegenüber den
Verhältnissen bei
der Socke nach den 5, 6 um 180° verdreht
ausgebildet sein. Ein Beispiel dafür ist in den 8, 9 anhand
eines Füßlings 11 veranschaulicht.
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Der
Füßling 11 weist
eine Fußspitze 12 auf, die
im Pendelgang mit den zwischen 270° und 90° in dem Schaubild nach 9 liegenden
Nadeln gestrickt und mit einem mit Gummilitze mit Fangmaschen ebenfalls
im Pendelgang gearbeiteten Rand 13 versehen ist. Die Fußspitze 12 ist
mit einem nach Art des anhand der 1, 2 erläuterten
beutelartigen Teil gestrickt, dessen eine Minderungskante bei 14 angedeutet
ist. An die Fußspitze 12 schließt sich
ein im Pendelgang mit den gleichen Nadeln angestricktes Fuß- oder
Mittelteil 15 an, das nahtlos in ein Fersenteil 16 übergeht.
Das Fersenteil 16 weist einen mit Gummilitze gearbeiteten
Rand 17 auf, der auch im Pendelgang gearbeitet ist und
sich über
einen aus Helankafaden(-litze) mit Fangmaschen gearbeiteten im Wesentlichen
unelastischen Rand 18 an den Rand 13 des Spitzenteils 11 anschließt. Die Ränder 13, 18, 17 begrenzen
die Einstiegsöffnung 300 des
Trägers
in den Füßling 11 (vgl. 10).
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Das
Fersenteil 16 ist anschließend an einige im Rundlauf
gestrickte Maschen, die in dem Schaubild nach 9 mit 160 bezeichnet
sind, mit der Nadelgruppe gestrickt, die zwischen 90° und 270° liegt und
beim Stricken der Fußspitze 12 und
des Fuß- oder
Mittelteils 15 inaktiviert war. Dabei ist das Fersenteil 16 mit
der anhand der 5, 6 erläuterten
invertierten Minderung und Zunahme der Maschen ausgebildet, wie
dies aus dem Schaubild nach 9 im Vergleich
mit dem Schaubild nach 6 ohne Weiteres zu entnehmen
ist. Der Unterschied zwischen den Schaubildern nach 6 und 9 besteht
lediglich darin, dass die invertierte Minderung und Zunahme des
Fersenteils 16 nach 8, 9 gegenüber dem
Fersenteil 200 nach 5, 6 am
Umfang der Schlauchware um 180° gedreht
ist. Die Mittellinie 10 und die Schnittlinie der Abwicklung des
Schaubilds nach 9 verlaufen deshalb durch den
Zentriwinkel 180°.
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Im Übrigen sind
in 9 die gleichen Bezugszeichen wie in 6 verwendet.
Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile so dass sich eine
nochmalige Erläuterung
des stricktechnischen Aufbaus des Fersenteils 16 erübrigt. Dieser
Aufbau entspricht im Wesentlichen auch der schematischen Darstellung
nach 7.
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An
das Fersenteil 16, dessen Minderungslinien oder -kanten
in 8 wieder mit 500 bezeichnet sind, schließen sich
wenigstens eine rund um gestrickte Kettelmaschenreihe 19 und
einige Draufreihen 20 an.
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Der
so gestrickte Rohling des Füßlings ist
in einem nachfolgenden Arbeitsgang längs der Kettelmaschenreihe 19 durch
eine Kettelnaht 190 verschlossen, die, wie aus 10, 11 zu
ersehen, am Übergang
von der Sohle 301 zu dem Fersenteil 16 quer zu
der Sohle des fertig konfektionierten Füßlings 11 verläuft.
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Der
beschriebene Füßling hat
den Vorteil, dass die von den Rändern 13, 18, 17 begrenzte
Einstiegsöffnung 300 vor
allem im Zehenbereich, d. h. an der Fußspitze 12 einen extrem
großen
Ausschnitt aufweist, was insbesondere beim Tragen von Ballerinas
gewünscht
ist. Wegen des großen
Ausschnittes verschwindet der Füßling deshalb
vollständig
im Schuh der Trägerin.
Darüber
hinaus zeichnet sich der Füßling durch
eine sehr gute Passform aus. Wegen der Konstruktion mit der im Sohlenbereich
quer verlaufenden Naht 190 werden unerwartet hohe Kräfte benötigt, um
beim Tragen den Füßling über die
Ferse „abzuwerfen” und dies
obwohl er über
einen extrem großen
Ausschnitt verfügt.
Eine besondere Konfektion des die Einstiegsöffnung 300 begrenzenden
Randes entfällt.
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Das
Fersenteil 16 des Füßlings 12 kann, ebenso
wie die Ferse 200 der Socke nach 5, ein- oder
mehrfädig
gestrickt werden und gegebenenfalls ein Funktionsgarn enthalten.
Dieses Funktionsgarn kann auch in Plüsch verarbeitet sein, so dass
sich im Fersenbereich besonders angenehme Trageeigenschaften ergeben.
Selbstverständlich
kann ein solches Funktionsgarn auch ein Verstärkungsgarn sein.
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Abschließend sei
erwähnt,
dass das erläuterte
erfindungsgemäß mit invertierter
Minderung und Zunahme gestrickte beutelartige Teil auch als Fußspitzenteil
oder an anderer Stelle eines Beinbekleidungsstücks verwendet werden kann.