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Rundgestrickter Strumpf sowie Verfahren und Rundstrickmaschine zu
seiner Herstellung Die Erfindung betrifft einen rundgestrickten Strumpf, insbesondere
einen Damenstrumpf, mit einer besondere Verstärkung in der Sohle und der Hochferse.
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Die Erfindung hat den Zweck, einen solchen rundgestrickten Strumpf
in der Sohle und der Hochferse unter '"ermeidung eines zusätzlichen besonderen Verstärkungsfadens
nur unter Verwendung des oder der für den Strumpflängen und Strumpffuß benutzten
Fadens oder Fäden zu verstärken.
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Durch diese Erfindung wird das teilweise Nichtverstricken eines besonderen
Verstärkungsfadens über den nicht verstärkt gestrickten Teil des Warenchlauches
im Strumpf sowie das Abschneiden dieser flottliegenden Verstärkungsfäden an den
Übergangsstellen der verstärkten zur nicht verstärkten Ware vermieden. Dadurch kommen
gegenüber der bekannten Ausführung am Übergang zu den verstärkten Strumpfabschnitten
die Fadenenden der abgeschnittenen Verstärkungsfäden in Wegfall, wodurch der Gebrauchswert
dieser Strümpfe wesentlich erhöht wird.
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Um eine solche Verstärkung im Sohlenteil und Hochfersenteil des Strumpfes
zu erzielen, ist neben der üblichen Maschenbindung in den nicht verstärkten Abschnitten
der Strumpfware für diese verstärkten Teile eine besondere bekannte Maschenbindung
verwendet, derart, daß der Teil des rundgestrickten geschlossenen Warenstückes,
der die verstärkte Hochferse und Sohle des Strumpfes bildet, ohne einen besonderen
zusätzlichen Verstärkungsfaden aus dem Faden oder den Fäden der übrigen Strumpfteile,
wie Längen und Fußoberteil, endlos fortlaufend mit diesen übrigen Strumpfteilen
in dieser besonderen Maschenbindung gearbeitet ist, bei der eine vollständige Maschenreihe
aus zwei Teilmaschenreihen gebildet ist, jede Teilmaschenreihe nur aus Maschen in
jedem zweiten Maschenstäbchen besteht und die Maschen zweier eine vollständige Maschenreihe
bildender Teilmaschenreihen in Richtung der Maschenstäbchen zueinander um ein Maschenstäbchen
versetzt sind und in Richtung der Maschenreihe auf zwei Geraden liegen, wobei der
jeweils nicht zur Masche gebildete Teil des Fadens zwischen den Maschen einer Teilmaschenreihe
mit den Maschen der anderen folgenden Teilmaschenreihe zusammen zu größeren doppelfädigen
Maschen gebildet ist, so daß die v erstärkten Strumpfteile in jeder Masche der Teilmaschenreilien
die doppelte Fadenzahl und die annähernd doppelte Länge gegenüber den Maschen in
den sich anschließenden nicht verstärkten Strumpfteilen haben.
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Eine solche Maschenbindung wird also nur in einem Teil des Warenschlauches
gebildet, wodurch der oder die Fäden in einem Teil des Schlauchumfanges von allen
Nadeln zu Maschen einer vollständigen Maschenreihe und im anderen Teil von jeder
zweiten Nadel nur zu Maschen einer Teilmaschenreilie gebildet werden, so daß die
Maschen der Teilniaschenreilien ungefähr die doppelte Länge der Maschen der vollständigen
Mäschenreihe haben. Dadurch werden verstärkte Sohlen- und Hochfersenteile im Strumpf
erzielt, die trotz der doppelten Fadenzahl in ihren Maschen noch ebenso in Quer-
und Längsrichtung dehnbar und porös sind wie die übrige Strumpfware. Ferner hat
diese verstärkte Ware noch die Eigenschaft, daß sich bei Längsdehnung bzw. Längszug
derselben, durch die verschobene Maschenlage in den verstärkten Abschnitten die
Maschen dichter in- und aneinanderlegen, so daß eine wesentliche Verminderung der
Warenbreite erreicht wird.
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Um eine noch größere Verstärkung zu erreichen, kann auch noch ein
zusätzlicher Verstärkungsfaden mit eingearbeitet sein.
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Bei feinmaschigen Damenstrümpfen kann vorteilhaft, je nachdem, in
welcher Größe die Maschen der verstärkten Ware gebildet werden, infolge der größeren
Durchsichtigkeit derselben eine fast unsichtbare Verstärkung im Strumpf erzielt
werden.
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Zur Herstellung des erfindungsgemäßen verstärkten Strumpfes wird auf
einer Rundstrick-Strumpfmaschine so verfahren, daß der Faden in den unv erstärkten
Warenteilen von allen Nadeln zu Maschen in vollständigen Maschenreihen und in den
verstärkten Warenteilen nur von jeder zweiten Nadel zu Maschen in Teilmaschenreihen
gebildet wird, wobei in den Teilmaschenreihen der nicht zu Maschen gebildete Fadenteil
jeweils so auf den Zwischennadeln gehalten wird, daß er in der folgenden Teilmaschenreihe,
die
von den Zwischennadeln gebildet wird, mit den Maschen dieser Teilmaschenreihe zusammen
mit zu Maschen von doppelter Fadenzahl und annähernd doppelter Länge gegenüber den
Maschen in den unverstärkten Warenteilen gebildet wird.
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Da zur Bildung der Teilmaschenreihen den Nadeln eine besondere Bewegung
bei der Herstellung dieser verstärkten Warenabschnitte erteilt werden muß, wird
nach einem weiteren Merkmal der Erfindung so verfahren, daß die die verstärkten
Warenteile bildenden adeln nach dem Abschlagen der auf ihnen gebildeten :Maschen
einer Teilmaschenreihe so weit gehoben werden, daß ihre Maschen unterhalb der Zunge
auf dem Nadelschaft liegen, dann so weit gesenkt werden, dalli der in der folgenden
Teilmaschenreihe auf den Zwischennadeln zu Maschen zu verarbeitende Faden auf ihre
nach unten geklappten Zungen zu liegen kommt, und in dieser Stellung verbleiben
bis zum Bilden der nächstfolgenden Teilmaschenreihe, in der sie einen zureiten Faden
aufnehmen und ihn mit dem in der vorhergehenden Teilmaschenreihe auf ihre Zunge
gelegten Faden zusammen zu doppelfädigen Maschen verarbeiten, während dabei die
Zwischennadeln die Bewegung ausführen, die von diesen Nadeln bei der Bildung der
vorhergehenden Teilmaschenreihe # aus geführt worden ist, worauf sich dann im gleichmäßigen
Wechsel von Teilmaschenreihe zu Teilmaschenreihe die Arbeitsweise der beiden 1:
1 arbeitenden Nadelgruppen wiederholt, wobei die übrigen die unverstärkte Ware arbeitenden
Nadeln anschließend an diese Arbeitsweise die üblichen maschenbildenden Bewegungen
ausführen.
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Zum Bilden von größeren Maschen für die verstärkten Warenabschnitte
wird so verfahren, daß die Abschlagplatinen bei den Nadeln, die die verstärkten
Warenteile bilden, früher und nur so weit zwischen diese Nadeln bewegt werden, daß
der Faden auf den höherliegenden Oberkanten der Platinennasen zu größeren Schleifen
bzw. Maschen gebildet wird als auf den üblichen tiefer liegenden Kulierkanten vor
der Abschlagkehle der Abschlag platinen.
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Die Nadeln, die die verstärkten Strumpfteile arbeiten, werden durch
bekannte Nadelstößer für die erforderlichen Arbeitsstellungen ausgewählt, so daß
denselben mittels Schloßteilen die verschiedenen maschenbildenden Bewegungen erteilt
werden können.
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Diese verstärkten Warenabschnitte können im Strumpf gegenüber den
unverstärkten Abschnitten in gleichbleibender Breite als Hochferse- und Sohlenteil
gebildet sein, oder die verstärkten Warenabschnitte werden durch bekanntes Auswählen
der maschenbildenden Teile in der Zahl der in einer Maschenreihe gebildeten verstärkten
Maschen in beliebiger Maschenreihenfolge zu- oder abnehmend gebildet.
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In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäß verstärkter Strumpfabschnitt
in Verbindung mit einem unverstärkten Strumpfabschnitt sowie die Arbeitsweise zur
Herstellung des Strumpfes auf der Rundstrickmaschine beispielsweise dargestellt.
Es zeigt Fig. 1 das Maschenbild des verstärkten Sohlen- und Hochfersenabschnittes
in Verbindung mit unverstärkten Abschnitten als Ausschnitt 1 aus dem Strumpf gemäß
Fig. 3, auf die linke Warenseite gesehen, Fig. 2 dieselbe Maschenbindung unter Erweiterung
des verstärkten Abschnittes im Warenschlauch, auf die rechte Warenseite gesehen,
Fig. 3 den Fußteil mit unterem Längenteil des Strumpfes in einer Ausführungsart
der verstärkten Warenabschnitte für Hochferse und Sohle. schematisch dargestellt,
Fig. 4 bis 7 maschenbildende Arbeitsstellungen der Nadeln und Platinen in Seitenansicht.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen, und zwar die Fig. 1 von der linken Warenseite
und die Fig. 2 von der rechten Warenseite, den Aufbau der Maschenbindung für die
verstärkten Strumpfteile in Verbindung mit der üblichen nicht verstärkten Strumpfware.
Das Maschenbild gemäß Fig. 1 stellt einen Ausschnitt 1 (gestrichelt gezeichnet)
aus dem Strumpffuß gemäß Fig.3 dar. Wie aus diesem Maschenbild zu ersehen ist, besteht
ein Teil dieser Ware aus zweifädigen Maschen A und B, während ein anderer Teil aus
einfädigen Maschen C in üblicher Maschenbindung aus dem gleichen Faden gebildet
ist. Diese Maschen A und B bilden gemäß der Erfindung die Warenzonen, die als Hochferse
H und Sohle S in Fig. 3 in den Strumpffuß bzw. Warenschlauch zum Verstärken
dieser Teile eingearbeitet werden, während die Maschen C die üblichen unverstärkten
Strumpfabschnitte bilden. Die Maschenbindung mit Maschen A, B für die Zonen
H
und S wird dadurch erreicht, daß der Faden a oder b,
der in
den Warenteilen des Längens L und Fußoberteils O eine vollständige Maschenreihe
aus Maschen C bildet, über bestimmte Maschen in gleichbleibender, zunehmender oder
abnehmender Zahl in der Maschenreihenfolge nur in teilweiser Maschenbildung, und
zwar eine Masche A oder B um die andere abwechselnd zu einer Teilmaschenreihe gebildet
ist. Die durch diese teilweise Maschenbildung entstehenden Fadenteile bzw. Fanghenkel
zwischen den Maschen A oder B
einer Teilmaschenreihe aus dem Faden
a oder b werden jeweils in der folgenden Teilmaschenreihe mit den
dazwischen befindlichen Maschen A oder B zusammen zu doppelfädigen
Maschen aus dem schwarzen Faden a. und dem weißen Faden b gebildet (Fig. 1 und 2).
Die doppelfädigen Maschen A, B haben ungefähr die doppelte Länge gegenüber den Maschen
C, damit die beiden Maschenbindungen im Warenstück zueinander ebenfalls die gleiche
Länge haben.
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Da sich bei dieser Maschenbindung infolge der verschobenen Maschenlage
der Maschen A und B auf zwei Geraden zueinander die Maschen beim Längszug
der Ware enger bzw. dichter aneinanderlegen, bilden sich dieselben in der Längsrichtung
mehr aus, und die Ware wird dadurch etwas schmaler und länger als die Ware aus den
Maschen C, so daß die Maschen A, B selbst, einschließlich des Fadenbedarfs für die
Maschen der folgenden Teilmaschenreihe und den zu diesen schräg verlaufenden Platinenmaschen
h, nur annähernd die doppelte Fadenlänge an Faden wie die Maschen C benötigen.
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Die Eigenschaften dieser Maschenbindung haben für die verstärkten
Strumpfteile einen mehrfachen Vorteil. Einmal wird eine Verstärkung der Ware in
Hochferse H und Sohle S in dem rundgestrickten Strumpf ohne flottliegende nicht
verstrickte Fäden, die über den Strumpflängen L und Strumpffußoberteil O herausgeschnitten
werden müssen, erreicht, und zum anderen wird eine Verminderung des Schlauchdurchmessers
gerade in den Teilen des Strumpfes unterhalb der Wade und im Fuß, die einen geringeren
Umfang des Warenschlauches erfordern, erzielt. Ferner hat aber diese Maschenbindung
noch den Vorteil, daß sie eine wesentlich größere Dehnbarkeit und Luftdurchlässigkeit
gegenüber den bisher üblichen verstärkten Warenabschnitten aus kleineren Maschen
hat. Diese Eigenschaften bleiben selbst bei Verwendung von starkem Fadenmaterial
für den Strumpf erhalten.
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In Fig. 3 ist der Strumpffuß mit einem Teil des anschließenden
Längens
L, bestehend aus Hochferse H,
Ferse F, Sohle S, Fußoberteil O und Fußspitze
Sp, dargestellt.
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Die Formgebung der verstärkten Strumpfteile. Hochferse H und Sohle
S, kann verschieden erfolgen. Bei einer durch größere Maschen nahezu unsichtbaren
Verstärkung genügt es auf einfache Weise, wenn die Hochferse H gemäß den in Fig.
3 gezeichneten Begrenzungslinien mit einer bestimmten Maschenzahl begonnen und in
gleichbleibender Breite bis zum Beginn der Ferse F gebildet wird. Das gleiche gilt
für die Sohle S, die auch in gleichbleibender Breite bis zur Begrenzungslinie gemäß
Fig. 3 gebildet ist. Es kann aber ebenso, wie aus Fig.2 beispielsweise ersichtlich
ist, die aus Maschen A und B bestehende verstärkte Warenzone in der
Arbeitsrichtung R gegenüber den Maschen C der üblichen unverstärkten Strumpfabschnitte
in beliebiger Maschenreihenfolge (nach dem Bilden von einigen Maschen
A und B als Beginn dieser verstärkten Ware) in der Zahl der in einer
Maschenreihe gebildeten Maschen A und B zu-oder abnehmen.
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Die üblichen unverstärkten Strumpfabschnitte aus Maschen C können
ebenso als Rippware oder als sonstwie bekannte gemusterte Ware ausgebildet sein.
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Aus der kombinierten Maschenbindung gemäß Fig. 1 und 2 geht nun hervor,
daß der schwarze Faden a in der klaschenreihenrichtung zu Maschen C einer vollständigen
Maschenreihe in einem Teil des Warenschlauches und dazwischen eine Masche um die
andere zwischen den Maschen A zu Maschen B mit dem weißen Faden b
der anderen vorangegangenen Teilmaschenreihe zusammen im anderen Teil des Warenschlauches
gebildet ist. Der weiße Faden bist zu einer folgenden vollständigen Maschenreihe
aus Maschen C und dazwischen eine Masche um die andere zu Maschen A zwischen
den Maschen B mit dem schwarzen Faden a der anderen Teilmaschenreihe zusammen
gebildet.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen rundgestrickten Damenstrumpfes
oder der Socke mit fortlaufend aus einem Faden in doppelter Fadenzahl verstärkten
Maschenzonen im Warenschlauch auf einer Rundstrick-Strumpfmaschine geht nun wie
folgt vor sich Zum Bilden der zwei verschiedenen Maschenbindungen innerhalb einer
Maschenreihe müssen den Nadeln während einer Umdrehung der Rundstrickmaschine unterschiedliche
Bewegungen erteilt werden. Diese Bewegungen können mit an sich bekannten Mitteln,
z. B. durch Auswählen von Nadelstößern, die durch eine Auswählvor richteng auf die
Nadeln einwirken und die Nadeln dadurch in eine andere Höhenstellung und so in Eingriff
mit anderen Schloßteilen bringen, erreicht werden.
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Die unterschiedlichen Bewegungen, die nun bestimmte Nadeln während
einer Umdrehung des Nadelzylinders bzw. eines Maschenbildungsvorganges zum Bilden
dieser kombinierten Maschenbindung gemäß Fig. 1 und 2 ausführen müssen, sind in
Fig. 4 bis 7 beispielsweise dargestellt. Damit bestimmte Nadeln nur teilweise in
einer :Maschenreihe abwechselnd Maschen A oder B bilden, sind dieselben
in zwei Gruppen eingeteilt, die eine Nadel um die andere abwechseln und mit Ni und
N2 bezeichnet sind.
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Zum Bilden der zweifädigen Maschen A und B
während des
Maschenbildungsv organges einer Maschenreihe müssen beim Bilden der ersten Teilmaschenreihe
von einer bestimmten Anzahl Nadeln des Nadelkreises alle zweiten Nadeln, z. B. die
Nadeln Ni, und beim Bilden der folgenden, zweiten Teilmaschenreihe die dazwischen
befindlichen Nadeln N2 vom Maschenbildungsvorgang ausgeschaltet werden. Die anderen
Nadeln N des Nadelkreises, die die übliche Maschenware aus Maschen C bilden, werden
in bekannter Weise gemäß Fig. 7 bewegt. Die Maschen C werden dabei bei allen Nadeln
N unterhalb der Zungen Z auf den Nadelschaft gebracht, wobei die Platinen P dann
ihre übliche Bewegung aus der gestrichelt gezeichneten Einschließstellung in die
ausgezogen gezeichnete Außenstellung ausführen.
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Um die über den Zwischennadeln nicht zu Maschen gebildeten Fadenteile
Fa, Fb mit in der folgenden T eilmaschetireihe mit deren Maschen zusammen zu doppelfädigen
Maschen A und B zu verarbeiten, ist es erforderlich, den Faden a oder
b mit von den nicht maschenbildenden Nadeln aufzunehmen und diese Fadenteile
Fa, Fb bis zur folgenden Teilmaschenreihe so auf den geöffneten Zungen dieser Nadeln
zu belassen, daß diese Fadenteile beim folgenden Maschenbildungsvorgang zum Verarbeiten
wieder mit in den Nadelhaken kommen. Zu diesem Zweck müssen vor allem beim Bilden
eines Teiles der Maschenreihe, z. B. aus dem Faden a mit den Nadeln X1, die Nadeln
\"2 gemäß Fig. 4 so weit nach oben bewegt werden, daß die Maschen auf den Nadeln
N2 unterhalb der geöffneten Zunge Z auf den Nadelschaft zu liegen kommen. Währenddessen
gehen die Nadeln N', die Maschen B bilden sollen, in der in Fig. 4 dargestellten
Höhenstellung, in der die bereits in der vorangegangenen Teilmaschenreihe aus Faden
b gebildeten Fadenteile Fb auf der nach unten geklappten Zunge Z und die Maschen
B der voraus angegangenen Teilmaschenreihe unter der geöffneten Zunge Z liegen,
am Faden a vorbei und nehmen den Faden a auf. Aus dieser Stellung oder annähernd
aus dieser gehen die Nadeln Ni in den Kulier- und Abschlagvorgang, wobei sie aus
dem Faden a zusammen mit den Fadenteilen Fb durch die alte Masche B hindurch die
neue doppelfädige Masche B bilden (Fig. 5). Die Nadeln N2 hingegen, die in dieser
Zeit keine Maschen bilden sollen, werden aus ihrer höchsten Stellung (Fig. 4) am
Faden a. vorbei und, diesen aufnehmend, etwas nach unten gezogen, so daß sie während
des Kulierens der Nadeln Ni dann die Stellung der Nadeln N2 in Fig. 5 einnehmen,
damit der Faden a als Fadenteil Fa über den Nadeln N2 noch auf die nach unten
geklappte Zunge Z zu liegen kommt. Die Nadeln N2 werden also in der Zeit von der
Aufnahme des Fadens a bis zur tiefsten Kulierstellung der Nadeln N1 (Fig. 5) mit
in einem solchen Höhenabstand zu den Nadeln Ni nach unten abgezogen, daß der Faden
a bei den Nadeln N2 auf die nach unten geklappten Zungen Z zu liegen kommt und liegenbleibt,
während derselbe sich bei den Nadeln 1'1 im Nadelhaken befindet (Fig. 4 und 5).
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Zum Bilden der nun folgenden Teilmaschenreihe aus dem Faden b werden
die Nadeln nun in abwechselnder Weise betätigt, so daß die \Tadeln N2 mit den Fadenteilen
Fa aus dem vorangegangenen Maschenbildungsvorgang auf ihren nach unten geklappten
Zungen Z und den Maschen A unterhalb der Zunge auf dem Nadelschaft nicht weiter
nach oben bewegt werden als in die in Fig. 6 gezeichnete Stellung, in welcher sie
am Faden b vorbeigehen und diesen aufnehmen, um dann in die Kulier- und Abschlagstellung
zu gehen wie nach Fig. 5. Die Nadeln N1 hingegen werden aus der Stellung gemäß Fig.6
vor Beginn dieses Maschenbildungsvorganges so weit nach oben bewegt, bis deren Maschen
B unterhalb der Zunge Z auf den Nadelschaft gelangen, was mittels der Nadelstößer
erfolgen
kann, worauf sie etwas nach unten abgezogen werden wie die Nadeln N2 in der Arbeitsstellung
gemäß Fig. 5.
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Die beschriebenen Arbeitsweisen der Nadeln Ni, N2 wiederholen sich
von Maschenbildungsvorgang zu Maschenbildungsvorgang bei den einzuarbeitenden Teilmaschenreihen
aus Maschen A, B, und die Anzahl der Nadeln, die diese Arbeitsweise ausführen,
bleibt von Maschenreihe zu Maschenreihe gleich, oder sie vergrößert oder verringert
sich.
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Der für die längeren Maschen A, B der doppelfädigen verstärkten
Maschenbildung erforderliche Mehrbedarf an Faden wird vorteilhaft durch das Größerbilden
der Fadenteile Fa, Fb zu langen Fadenschleifen über den Oberkanten der Platinennasen
Px erreicht. Zu diesem Zweck werden die Platinen P beim Bilden der Maschen
A, B, die die verstärkten Warenabschnitte bilden, früher und so weit zwischen
die Nadelreihe bewegt, daß der Faden a, b über die Oberkanten der Platinennasen
Px (Fig. 5) zu wesentlich längeren Fadenschleifen in der erforderlichen Fadenmenge
ausgebildet wird, als der Faden sonst auf der üblichen Kulierkante K der Platinen
P von den Nadeln zu Schleifen gezogen wird. Der Fadenteil Fa, Fb liegt demzufolge
auf den nach unten geklappten Zungen Z und den Oberkanten der Platinennasen Px.
Beim Zurückziehen der Platinen P in die Außenstellung (Fig. 7) werden diese langen
Fadenschleifen Fa, Fb von den Platinen P abgeworfen.
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Die Herstellung eines solchen Strumpfes mit einem in gleichbleibender
Breite für den Hochfersen- und Sohlenteil eingearbeiteten doppelfädigen verstärkten
Warenabschnitt gemäß Fig. 3 kann auf einer Rundstrick-Strumpfmaschine auf einfache
Weise wie folgt erfolgen. Der Nadelzylinder ist bekanntlich so mit Nadeln bestückt,
daß der Teil, mit dem die verstärkte Hochferse H, Ferse F und Sohle S gestrickt
wird, mit Tieffußnadeln, und der Teil, mit dem der Längen L und der Fußoberteil
O gestrickt wird, mit Hochfußnadeln versehen ist. Wird nun der Schloßteil, der den
Nadeln N die Aufwärtsbewegung gemäß Fig. 7 erteilt, so weit von den Nadeln weggezogen,
daß er nur noch auf die Nadeln mit Hochfuß einwirken und sie aufwärts bewegen kann,
dann wird im Fußoberteil O die übliche Maschenware gebildet, während die Nadeln
mit Tieffuß, N1, N2, der Einwirkung dieses Schloßteiles entzogen sind und in der
Höhenstellung gemäß Fig. 6- in -den Maschenbildungsvorgang (Kuliervorgang) gehen.
Die größere wechselweise Aufwärtsbewegung der Nadeln N1, N2 in die Stellung gemäß
Fig. 7 wird durch bekannte Nadelstößer bewirkt, die in zwei verschiedenen Ebenen
mit einem zusätzlichen Fuß versehen sind, auf den zusätzliche Schlößteile von Teilmaschenreihe
zu Teilmaschenreihe wechselnd einwirken, wobei der Wechsel dieser zusätzlichen Schloßteile
derart, daß sie einmal auf die Nadeln NI und einmal auf die Nadeln N2 einwirken
im Bereich der die unverstärkten Warenteile bildenden Nadeln stattfindet.
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Bei Rundstrickmaschinen mit zwei Systemen für zwei Maschenbildungsvorgänge
bei einer Umdrehung der Maschine ist der Wechsel dieser Schloßteile nicht erforderlich,
da in diesem Falle bei der einen Arbeitsstelle mittels Schloßteil und Nadelstößer
die Nadeln N1 und bei der anderen Arbeitsstelle mittels des anderen Schloßteils
und der Nadelstößer die Nadeln N2 fortlaufend beim Bilden der verstärkten Ware in
die erforderliche Arbeitsstellung gebracht werden.
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Beim Bilden der Ferse und Spitze im Pendelgang der Maschine werden
die Schloßteile ausgeschaltet, die die Arbeitsweise für die verstärkte Hochferse
H und Sohle S hervorrufen.