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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Formkörpers,
insbesondere eines Katalysator-, Katalysatorträger- oder
Sorbens-Formkörpers, sowie nach diesem Verfahren erhältliche
Formkörper. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung
Verwendungen eines wässrigen Fluids, das eine oder mehrere
in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung lösliche
Verbindungen umfasst, zur Behandlung eines Formkörpers.
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Katalysatoren
sind während ihrer Verwendung sehr hohen Belastungen ausgesetzt
und müssen immer weiter steigenden Anforderungen genügen.
Besonders hohe Anforderungen werden insbesondere an Katalysatoren
oder Precursor-Katalysatoren gestellt, die in Anlagen eingebracht
werden, die nach einer Befüllung nicht mehr oder nur mehr
mit großem Aufwand verändert werden können.
Dies trifft beispielsweise auf Katalysatoren zu, die zur Befüllung
von Reaktoren, insbesondere Rohrbündelreaktoren, eingesetzt
werden.
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Bekannt
ist, dass eine Verringerung der Aktivität oder Selektivität
einer Katalysatorschüttung in einer Anlage beispielsweise
durch eine Vergiftung oder Verkokung des Katalysators erfolgen kann.
Eine Verringerung der Aktivität oder Selektivität
einer Katalysatorschüttung kann jedoch auch durch eine
Beschädigung der Katalysatoren erfolgen, die bei einem
Befüllvorgang oder bei einem Erhitzen auf hohe Temperaturen
auftreten kann. Wenn Sprünge in einem Katalysator auftreten
oder eine Katalysator-Beschichtung von einem Katalysator abgesprengt
wird, so kann dies dazu führen, dass ein Reaktionsgemisch
mit einem unbeschichteten Abschnitt eines Katalysator-Formkörpers
oder mit abgeplatzten Stücken einer Katalysatorbeschichtung
in Kontakt kommt, die teilweise nicht mehr die angestrebte Oberflächenbeschaffenheit
aufweisen.
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In
der chemischen Industrie und Forschung besteht daher ein ständiger
Bedarf nach Katalysatoren mit einer hohen mechanischen Belastbarkeit.
Ein bekannter Ansatz zur Erhöhung der mechanischen Belastbarkeit beruht
beispielsweise auf der Verbesserung der Haftung der Katalysatorbeschichtung
am Formkörper oder einer Erhöhung der Abriebfestigkeit
der Katalysatorbeschichtung. Eine derartige Verbesserung der Eigenschaften
der Katalysatorbeschichtung ist jedoch zumeist mit hohem Arbeits-
oder Materialaufwand verbunden und kann mit einer Verschlechterung
der katalytischen Eigenschaften der Katalysatorbeschichtung einhergehen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung eines Verfahrens,
das es ermöglicht Katalysatoren mit einer hohen mechanischen
Belastbarkeit zu erhalten, wobei die Herstellung derartiger Katalysatoren,
jedoch nur mit einem geringen zusätzlichen Arbeits- oder
Materialaufwand verbunden sein sollte. Ein derartiges Verfahren
sollte zudem die Nutzung bewährter Katalysatorbeschichtungen
ermöglichen, ohne gleichzeitig die katalytischen Eigenschaften
dieser Katalysatorbeschichtungen zu beeinträchtigen oder
sollte diese zumindest nicht deutlich verschlechtern.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Behandlung eines Formkörpers,
insbesondere eines Katalysator-, Katalysatorträger- oder
Sorbens-Formkörpers, gelöst, welches die folgenden
Schritte umfasst: Bereitstellen eines Formkörpers, wobei
der Formkörper ein oder mehrere Tectosilicate umfasst und
ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus nicht-kalzinierten
Formkörpern und kalzinierten Formkörpern; Inkontaktbringen
des Formkörpers mit mindestens einem Behandlungsfluid,
wobei das Behandlungsfluid ein wässriges Fluid ist und
eine oder mehrere in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
lösliche Verbindungen umfasst, und das Behandlungsfluid
einen Gehalt an der einen oder den mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung löslichen Verbindungen von mindestens
7 mmol/l aufweist; optional Trocknen und/oder optional Kalzinieren
des mit dem Behandlungsfluid in Kontakt gebrachten Formkörpers.
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Weiterhin
lehrt die vorliegende Erfindung Verwendungen eines wässrigen
Fluids, das eine oder mehrere in Wasser unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung lösliche Verbindungen umfasst, gemäß einem
der Ansprüche 22 bis 24 und betrifft durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhältliche Formkörper gemäß Anspruch
25, sowie Katalysatoren und deren Precursor gemäß Anspruch
26. Bevorzugte Ausführungsformen sind jeweils in den Unteransprüchen
angegeben.
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Während
der zahlreichen Versuche, die zu der vorliegenden Erfindung führten,
stellten die Erfinder überraschenderweise fest, dass durch
eine Behandlung eines Formkörpers mit einem wässrigen
Behandlungsfluid vor einem optionalen Trocknen, Kalzinieren und/oder
Beschichten, Formkörper mit hoher mechanischer Festigkeit,
insbesondere Formkörper mit hoher Seitendruckfestigkeit,
erhalten werden können. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist zudem ohne einen hohen zusätzlichen Material-
oder Arbeitszeitaufwand durchführbar und ermöglicht,
wenn erwünscht, eine Aufbringung bewährter Katalysatorbeschichtungen.
Zudem gelingt es durch das erfindungsgemäße Verfahren
die Oberfläche eines Formkörpers zu verändern
und insbesondere die BET-Oberfläche eines Formkörpers
und/oder das Porenvolumen eines Formkörpers zu verringern.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung eines
Formkörpers, insbesondere eines Katalysator-, Katalysatorträger-
oder Sorbens-Formkörpers, umfasst zunächst ein
Bereitstellen eines nicht-kalzinierten Formkörpers, wobei
der Formkörper ein oder mehrere Tectosilicate umfasst oder
aus einem oder mehreren Tectosilicaten besteht.
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Der
Begriff ”Formkörper”, wie in der vorliegenden
Erfindung verwendet, umfasst jegliche einem Fachmann bekannte Formkörper.
Für die Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann insbesondere von Vorteil sein, wenn als Formkörper
ein Granulat, ein Extrudat oder ein Presskörper verwendet
wird. Darüber hinaus kann der Formkörper aber
auch andere, einem Fachmann bekannte Formen und Gestaltungen aufweisen.
Der Begriff ”nicht-kalzinierter Formkörper” umfasst,
dass der Formkörper nach dem Schritt des Formens, beispielsweise
durch Granulieren, Extrudieren oder Pressen, nicht über
etwa 170°C, vorzugsweise nicht über 140°C,
bevorzugt nicht über 120°C, weiter bevorzugt nicht über
110°C, insbesondere nicht über 100°C
erhitzt wurde. Bei einem ”nicht-kalzinierten Formkörper” kann
es sich entweder um einen ”rohen Formkörper” oder um
einen ”getrockneten Formkörper” handeln,
wobei der Begriff ”roher Formkörper” Formkörper
umfasst, die nach dem Schritt des Formens nicht über etwa
59°C, vorzugsweise nicht über 40°C, bevorzugt
nicht über 35°C erhitzt wurden, während
der Begriff ”getrockneter Formkörper” Formkörper
umfasst, die auf mehr als etwa 59°C, vorzugsweise mehr
als 65°C erhitzt wurden. Der Begriff ”kalzinierter
Formkörper” umfasst Formkörper, die nach
dem Schritt des Formens einem Erhitzen auf mehr als etwa 170°C
unterzogen wurden. Vor dem Schritt des Formens eines Formkörpers
ist ein Erhitzen eines oder mehrerer der Ausgangsmaterialien des Formkörpers,
beispielsweise auf eine Temperatur über 50°C,
insbesondere über 100°C optional möglich.
Beispielsweise sind Extrudate Formkörper, die nach Behandlung
durch das erfindungsgemäße Verfahren eine sehr
gute mechanische Belastbarkeit aufweisen.
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Vorzugsweise
weist ein nicht-kalzinierter Formkörper vor einem Inkontaktbringen
mit einem Behandlungsfluid einen Wassergehalt von mindestens 12–16
Gew.-%, bevorzugt von mindestens 1,5–7 Gew.-% auf, bezogen
auf das Gesamtgewicht des nicht-kalzinierten Formkörpers,
bestimmt durch Ermittlung der Gewichtsdifferenz, die ein Formkörper
vor und nach einem Erhitzen auf 1000°C bis zur Gewichtskonstanz
aufweist.
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Vorzugsweise
erfolgt das Inkontaktbringen des Formkörpers mit dem mindestens
einen Behandlungsfluid vor dem Aufbringen einer Beschichtung, insbesondere
einer katalytisch aktiven Beschichtung, des Formkörpers.
Insbesondere wird bevorzugt, wenn der Formkörper nach seiner
Formung, seiner optionalen Trocknung und/oder seiner optionalen
Kalzinierung, und/oder nach einem optionalen Schritt bei dem ein
Ionenaustausch, beispielsweise ein NH4 +-Ionenaustausch, erfolgt und/oder einem
optionalen Waschen mit Wasser, in dem anschließenden Schritt
mit dem Behandlungsfluid in Kontakt gebracht wird. Zudem kann vorteilhaft
sein, wenn vor Schritt b) des Inkontaktbringens des Formkörpers
mit dem mindestens einen Behandlungsfluid kein Schritt des Aufbringens
einer Beschichtung, insbesondere einer katalytisch aktiven Beschichtung,
auf den Formkörper erfolgt ist, und/oder wenn vor Schritt
b) des Inkontaktbringens des Formkörpers mit dem mindestens
einen Behandlungsfluid keine Trocknung des Formkörpers,
beispielsweise bei einer Temperatur von mehr als 59°C,
insbesondere von mehr als 100°C erfolgt ist. Ein optionaler
Schritt bei dem ein NH4 +-Ionenaustausch erfolgt,
kann beispielsweise durch Eintauchen in eine NH4NO3 umfassende Lösung während
beispielsweise ein bis 2 Stunden, gefolgt von einem optionalen Waschen
mit Wasser, erfolgen. Andere dem Fachmann bekannte Vorgehensweisen
für das Durchführen eines Ionenaustausches können
ebenfalls gewählt werden.
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Als ”katalytisch
aktive Masse” wird eine Masse angesehen, in deren Gegenwart
der Reaktionsmechanismus einer betrachteten Reaktion verändert
wird, insbesondere eine Reaktion schneller abläuft, ohne
dass die Masse bei der Reaktion, insbesondere in stöchiometrischen
Mengen, verbraucht wird.
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Der
Begriff ”Tectosilicat”, wie in der vorliegenden
Erfindung verwendet, umfasst jegliches einem Fachmann bekannte Tectosilicat
(Gerüstsilicat) und insbesondere jegliche Zeolithe. Mögliche
Strukturen und Beispiele für zahlreiche Tectosilicate und
insbesondere Zeolithe sind beispielsweise in "Holleman-Wiberg,
Lehrbuch der Anorganischen Chemie" von N. Wiberg, 91.–100.
Aufl., Walter de Gruyter & Co.,
1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 776 bis 778, erläutert.
Tectosilicate, Zeolithe und ihre Darstellung sind zudem im "Römpp-Lexikon
Chemie", Hrsg.: J. Falbe, M. Regitz, 10. Aufl. 1999, Georg
Thieme Verlag, ISBN 3-13-107830-8, S. 5053ff. erläutert.
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Insbesondere
umfasst der Begriff ”Tectosilicat” alle Verbindungen,
bei denen in der Raumnetzstruktur des Siliciumdioxids Siliciumatome
teilweise durch andere Atome, insbesondere Aluminium, ersetzt sind.
Siliciumdioxide, mit Ausnahme von zeolithischen Siliciumdioxiden,
wie Silicalit, werden von dem Begriff ”Tectosilicat” nicht
umfasst. Vorzugsweise können mindestens 1%, bevorzugt mindestens
5%, weiter bevorzugt mindestens 8%, weiter bevorzugt mindestens
12% der Silziumatome des Tectosilicats durch Aluminium-Atome ersetzt sein.
Weiterhin kann ein Tectosilicat, insbesondere ein Zeolith, Hohlräume
und/oder Kanäle, welche die Hohlräume zumindest
teilweise miteinander verbinden, aufweisen, wobei die Hohlräume
beispielsweise einen Durchmesser von 350 bis 1300 pm und die Kanäle
beispielsweise einen Durchmesser von 180 bis 800 pm aufweisen können.
Insbesondere kann es sich bei dem einen oder den mehreren Tectosilicaten
um ein oder mehrere Zeolithe oder Gemische von Zeolith(en) mit weiteren
Tectosilicaten handeln.
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Zudem
kann nach einer bevorzugten Ausführungsform bei einem Tectosilicat,
insbesondere Zeolith, das Si/Al-Atomverhältnis von 0,8:1
bis 360:1, vorzugsweise 1:1 bis 110:1, betragen.
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Insbesondere
kann der Formkörper ein oder mehrere Zeolithe, beispielsweise
neben optionalen anderen Tectosilicaten, umfassen oder aus diesen
bestehen. Formkörper mit guter mechanischer Belastbarkeit können
beispielsweise erhalten werden, wenn der Formkörper einen
oder mehrere Zeolithe umfasst, die aus der Gruppe, bestehend aus
Faser-Zeolithen, Blätter-Zeolithen, Würfel-Zeolithen,
Zeolithen vom MFI-Strukturtyp, Zeolithen vom Beta-Strukturtyp, Zeolith
A, Zeolith X, Zeolith Y und deren Gemischen ausgewählt
sind. Beispielsweise zählen zu Faser-Zeolithen u. a. Natrolith,
Laumontit, Mordenit, Thomsonit, zu Blätter-Zeolithen u. a.
Heulandit, Stilbit, sowie zu Würfel-Zeolithen u. a. Faujasit,
Chabasit und Gmelinit.
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Möglichkeiten
zur Gewinnung von natürlich vorkommenden Zeolithen, sowie
Verfahren zur Herstellung von synthetischen Zeolithen sind einem
Fachmann bekannt. Verfahren zur Herstellung von synthetischen Zeolithen
mit MFI-Struktur, mit einem Si/Al-Atomverhältnis von etwa
8 bis 45 sind beispielsweise in der
WO 01/30697 A beschrieben.
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In
besonderem Maße eignet sich zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ein Formkörper,
der einen Gehalt an Tectosilicaten, insbesondere an Zeolithen, von
mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise von mindestens 60 Gew.-%, bevorzugt
von mindestens 70 Gew.-%, weiter bevorzugt von mindestens 85 Gew.-%,
insbesondere von mindestens 90 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt
des Formkörpers aufweist.
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In
einem Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt ein Inkontaktbringen des Formkörpers mit mindestens
einem Behandlungsfluid, wobei das Behandlungsfluid ein wässriges
Fluid ist und eine oder mehrere in Wasser unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung lösliche Verbindungen umfasst, und das
Behandlungsfluid einen Gehalt an der einen oder den mehreren in
Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindungen von mindestens 7 mmol/l aufweisen kann.
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Ohne
dass die Erfindung auf die Richtigkeit der Annahme beschränkt
wäre, wird angenommen, dass durch die Einwirkung des mindestens
einen Behandlungsfluids auf einen Formkörper, die Struktur
des Formkörpers eine Verstärkung erfährt
und die Oberfläche vorteilhaft verändert wird.
Insbesondere kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
die BET-Oberfläche, beispielsweise von Extrudaten, verkleinert
werden. Insbesondere kann bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren das Inkontaktbringen des Formkörpers mit dem
mindestens einen Behandlungsfluid derart erfolgen, dass eine Erniedrigung
der BET-Oberfläche des Formkörpers erfolgt. Vorzugsweise
erfolgt das Inkontaktbringen mit dem mindestens einen Behandlungsfluid
derart, dass der in Schritt c) des erfindungsgemäßen
Verfahrens nach einem Trocknen und/oder Kalzinieren gewonnene Formkörper
eine BET-Oberfläche aufweist, die um mindestens 5% kleiner,
vorzugsweise um 12 bis 30% kleiner als die BET-Oberfläche
des Formkörpers ist, insbesondere des kalzinierten Formkörpers
ist, der in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens
bereitgestellt wurde.
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Beispielsweise
konnte bei einer Verwendung von Natronwasserglaslösungen
als Behandlungsfluid, gefolgt von einem optionalen Ionenaustausch
mit Ammoniumnitrat und Kalzinieren, eine Abnahme der BET-Oberfläche
um 8% (bei Verwendung einer 5%-igen Natronwasserglaslösung;
etwa 0,04 mol/l basierend auf SiO2 Gehalt)
bis etwa 25% (bei Verwendung einer 25%-igen Natronwasserglaslösung;
etwa 0,9 mol/l basierend auf SiO2 Gehalt)
bei einer in beiden Fällen etwa gleich hohen, näherungsweise
verdreifachten, Seitendruckfestigkeit gezeigt werden.
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Zudem
kann das erfindungsgemäße Verfahren zu einer Abnahme
der Größe von Agglomeratkristalliten und Primärkristalliten
eines Formkörpers führen, was sich beispielsweise
bei erfindungsgemäß mit Hydroxid- oder Natriumwasserglaslösungen
behandelten Formkörpern, insbesondere Extrudaten, zeigt.
Ohne dass die Erfindung auf die Richtigkeit der Annahme beschränkt
wäre, wird derzeit angenommen, dass die durch das erfindungsgemäße
Verfahren erhöhte mechanische Beständigkeit unter
anderem durch eine zusätzliche Bindung auf molekularer
Ebene zwischen Formkörper-Oberflächenbestandteilen,
beispielsweise zwischen Primärkristalliten, hervorgerufen
sein kann.
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Formkörper
mit hoher mechanischer Belastbarkeit, insbesondere einer hohen Seitendruckfestigkeit, können
nach einer bevorzugten Ausführungsform beispielsweise erhalten
werden, wenn das Behandlungsfluid pro Gramm an Formkörper
einen Gehalt von 0,001 und 100 mmol, vorzugsweise von 0,01 bis 10
mmol, an der einen oder den mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung löslichen Verbindungen aufweist. Insbesondere
kann ein Behandlungsfluid pro Gramm an Formkörper einen
Gehalt von 0,001 und 100 mmol, vorzugsweise von 0,01 bis 10 mmol,
an Kalium-Kationen aufweisen.
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Der
Begriff ”Behandlungsfluid”, wie er in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfasst jegliche Fluide und insbesondere,
Lösungen, Suspensionen und Aerosole, einschließlich
kolloider Lösungen oder Gele. Vorzugsweise handelt es sich
bei einem Behandlungsfluid um eine Lösung oder Suspension,
bei der vorzugsweise lediglich andere Verbindungen, als die eine
oder die mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
löslichen Verbindungen in nicht vollständig gelöster
Form vorliegen.
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Der
Begriff ”in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
lösliche Verbindungen” umfasst jegliche in Wasser
unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung zumindest teilweise dissoziierende
Verbindung, wie beispielsweise jegliche unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung dissoziierende Salze, jegliche anorganische oder
organische Säure, jegliche anorganische oder organische
Base und in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung lösliche,
dissoziationsfähige Komplexe. Ein unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung dissoziierendes Salz kann sowohl anorganische,
als auch organische Anionen, sowie sowohl anorganische, als auch
organische Kationen umfassen.
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Bei
den Salzen, anorganischen oder organischen Säuren, anorganischen
oder organischen Basen, sowie dissoziationsfähigen Komplexen
kann es sich sowohl um Verbindungen handeln, die als so genannte Brönsted-Säuren
an Wasser Protonen abgeben oder als so genannte Brönsted-Basen
von Wassermolekülen Protonen aufnehmen und damit zur Bildung
von Hydroxidionen Veranlassung geben, als auch um so genannte Lewis-Säuren
oder Lewis-Basen handeln, die in Gegenwart mit Wasser zumindest
teilweise einen Säure-Base-Komplex bilden, wie beispielsweise
Borsäure. Die Begriffe Brönsted-Säuren
oder -Basen, sowie Lewis-Säuren oder -Basen sind einem
Fachmann bekannt und werden beispielsweise in "Holleman-Wiberg, Lehrbuch
der Anorganischen Chemie" von N. Wiberg, 91.–100.
Aufl., Walter de Gruyter & Co.,
1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 235 bis 251, erläutert.
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Das
Vorliegen einer geeigneten Löslichkeit der einen oder der
mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindungen kann von einem Fachmann durch einfache Handversuche ermittelt
werden. Vorzugsweise weist mindestens eine der in Wasser unter Anionen-
und/oder Kationen-Bildung löslichen Verbindungen eine Löslichkeit
in Wasser bei 25°C von mindestens 0,003 mol/l, vorzugsweise von
mindestens 0,007 mol/l, bevorzugt von mindestens 0,01 mol/l auf.
Die eine oder die mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
löslichen Verbindungen können in dem wässrigen
Behandlungsfluid, beispielsweise nach einer Dissoziation oder einer
Anlagerung von OH–-Ionen vollständig
oder im Wesentlichen vollständig als Ionen vorliegen, können
jedoch auch im Wesentlichen nicht in ionischer Form vorliegen. Beispielsweise
kann lediglich mindestens 0,0001% der Stoffmenge an der einen oder
den mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
löslichen Verbindungen im Behandlungsfluid in Form von
Anionen und/oder Kationen vorliegen.
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Formkörper
mit hoher mechanischer Belastbarkeit, insbesondere einer hohen Seitendruckfestigkeit, können
beispielsweise erhalten werden, wenn die eine oder die mehreren
in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindungen mindestens eine in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
lösliche Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus Chloriden, Hydroxiden, Nitraten, Carbonaten, Hydrogencarbonaten,
Borsten, Tetralkylammoniumverbindungen, Wassergläsern,
Borsauren, Platinaten, Phosphorsäuren, Sulfaten, Kieselsäuren
und deren Gemischen umfasst. Vorzugsweise umfasst ein Behandlungsfluid
neben Wasser, sowie der mindestens einen in Wasser unter Anionen-
und/oder Kationen-Bildung löslichen Verbindung aus der
in diesem Absatz genannten Gruppe nicht mehr als 10 Gew.-%, bevorzugt nicht
mehr als 5 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als 2 Gew.-% an einer
oder mehreren weiteren Verbindungen, insbesondere an Salzen, Säuren
und Basen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Behandlungsfluids und
das Gesamtgewicht an einer oder mehreren weiteren Verbindungen.
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Der
Gesamtgehalt an der einen oder den mehreren in Wasser unter Anionen-
und/oder Kationen-Bildung löslichen Verbindungen kann vorzugsweise
mindestens 0,009 mol/l, weiter vorzugsweise mindestens 0,01 mol/l,
bevorzugt mindestens 0,007 mol/l bis 4,2 mol/l, weiter bevorzugt
0,007 mol/l bis 1,2 mol/l, insbesondere 0,009 mol/l bis 0,8 mol/l
betragen.
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Insbesondere
können Formkörper mit hoher mechanischer Belastbarkeit,
insbesondere einer hohen Seitendruckfestigkeit erhalten werden,
wenn die eine oder die mehreren in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
löslichen Verbindungen mindestens eine Verbindung, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus kaliumhaltigen Verbindungen, insbesondere
Kaliumchlorid, Kaliumhydroxid, Kaliumnitrat, Kaliumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat,
Kaliumboraten, Kalium-Wassergläsern, natrium- und kaliumhaltige Borsten, natrium-
und kaliumhaltigen Wassergläsern; natriumhaltigen Verbindungen,
insbesondere Natriumchlorid, Natriumhydroxid, Natriumnitrat, Natriumcarbonat,
Natriumhydrogencarbonat, Natriumboraten, Natrium-Wassergläsern;
Tetraalkylammoniumverbindungen, insbesondere Tetralkylammoniumhydroxiden;
Kalziumchloriden; Magnesium-Verbindungen, insbesondere Magnesiumnitrat,
Platinaten, insbesondere Dihydrogenhexachloroplatinaten (IV), Zink-Verbindungen,
insbesondere ZnSO4; Borsäuren,
insbesondere H3BO3,
Phosphorsäuren, insbesondere H3PO3 und H3PO4; Kieselsäuren, und Gemische dieser
Verbindungen, umfasst.
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In
besonderem Maße zu einer Erhöhung der mechanischen
Festigkeit von Formkörpern trägt bei, wenn das
Behandlungsfluid einen hohen Alkali- und/oder Erdalkaligehalt, insbesondere
einen hohen Gesamtgehalt an Alkalikationen, beispielsweise einen
hohen Gesamtgehalt an Natriumkationen, Kaliumkationen, Magnesiumkationen,
Calciumkationen, Lithiumkationen und/oder Rubidiumkationen aufweist.
Besonders vorteilhafte Ergebnisse können beispielsweise
erhalten werden, wenn das Behandlungsfluid Kaliumkationen und/oder
Natriumkationen, insbesondere Kaliumkationen umfasst.
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Formkörper
mit sehr guter mechanischer Belastbarkeit können beispielsweise
erhalten werden, wenn das Behandlungsfluid eine Lösung
ist, die einen Gesamtgehalt an Alkali- und Erdalkali-Kationen, vorzugsweise an
Lithium-, Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Calcium- und Rubidium-Kationen,
bevorzugt an Natrium- und Kalium-Kationen, insbesondere einen Gehalt
an Kalium-Kationen, von mindestens 0,007 mol/l, vorzugsweise von mindestens
0,009 mol/l, weiter vorzugsweise von mindestens 0,01 mol/l, bevorzugt
von mindestens 0,007 mol/l bis 4,2 mol/l, weiter bevorzugt von 0,007
mol/l bis 1,2 mol/l, insbesondere von 0,009 mol/l bis 0,8 mol/l aufweist,
und/oder wenn das Behandlungsfluid eine Suspension ist und die nach
Abtrennung der in der Suspension ungelöst vorliegenden
Bestandteile erhaltende Lösung einen Gesamtgehalt an Alkali-
und Erdalkali-Kationen, vorzugsweise an Lithium-, Natrium-, Kalium-,
Magnesium-, Calcium- und Rubidium-Kationen, bevorzugt an Natrium-
und Kalium-Kationen, insbesondere einen Gehalt an Kalium-Kationen,
von mindestens 0,007 mol/l, vorzugsweise von mindestens 0,009 mol/l,
weiter vorzugsweise von mindestens 0,01 mol/l, bevorzugt von mindestens
0,007 mol/l bis 4,2 mol/l, weiter bevorzugt von 0,007 mol/l bis
1,2 mol/l, insbesondere von 0,009 mol/l bis 0,8 mol/l aufweist.
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Vorzugsweise
umfassen die Kationen Kaliumkationen. Die Teilchenanzahl an Kalium-Kationen
in dem Behandlungsfluid, bezogen auf die Gesamtteilchenanzahl an
Kationen in dem Behandlungsfluid kann beispielsweise mindestens
50%, vorzugsweise mindestens 70%, bevorzugt mindestens 85%, insbesondere
mindestens 90% betragen.
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Die
Abtrennung der ungelösten Bestandteile vor Bestimmung des
Kationen- und/oder Anionengehalts kann durch beliebige, einem Fachmann
bekannte Verfahren erfolgen, insbesondere durch Zentrifugation.
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Sehr
vorteilhafte Formkörper können beispielsweise
erhalten werden, wenn das Behandlungsfluid einen Alkaligehalt, das
heißt insbesondere einen Gehalt an Lithium, Natrium, Kalium
und Rubidium, berechnet als Alkalioxid, zwischen 0,0001 und 20 Gew.-%,
insbesondere zwischen 0,001 und 10 Gew.-%, weiter insbesondere zwischen
0,01 und 8 Gew.-%, aufweist.
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Wenn
es sich bei dem Behandlungsfluid um eine Lösung handelt,
kann diese einen Gesamtgehalt an Anionen von mindestens 0,007 mol/l,
vorzugsweise von mindestens 0,009 mol/l, weiter vorzugsweise von
mindestens 0,01 mol/l, bevorzugt von mindestens 0,007 mol/l bis
4,2 mol/l, weiter bevorzugt von 0,007 mol/l bis 1,2 mol/l, insbesondere
von 0,009 mol/l bis 0,8 mol/l aufweisen. Falls es sich bei dem Behandlungsfluid
um eine Suspension handelt, kann die nach Abtrennung der in der
Suspension ungelöst vorliegenden Bestandteile erhaltende
Lösung einen Gesamtgehalt an Anionen von mindestens 0,007
mol/l, vorzugsweise von mindestens 0,009 mol/l, weiter vorzugsweise
von mindestens 0,01 mol/l, bevorzugt mindestens von 0,007 mol/l
bis 4,2 mol/l, weiter bevorzugt von 0,007 mol/l bis 1,2 mol/l, insbesondere
von 0,009 mol/l bis 0,8 mol/l aufweisen.
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Der
Begriff ”Borat”, wie im Rahmen der vorliegenden
Erfindung verwendet, umfasst sowohl von Orthoborsäure und
Polyborsäuren abgeleitete Borste, als auch jegliche weiteren
Borste, beispielsweise Metaborate, Hydroxoborate, insbesondere Borax.
Mögliche Strukturen und Beispiele für Borste sind
beispielsweise in "Holleman-Wiberg, Lehrbuch der
Anorganischen Chemie" von N. Wiberg, 91.–100.
Aufl., Walter de Gruyter & Co., 1985,
ISBN 3-11-007511-3, S. 851 bis 856, erläutert.
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Der
Begriff ”Tetraalkylammoniumverbindung” umfasst
alle einem Fachmann bekannten Tetraalkylammoniumverbindungen, insbesondere
alle Verbindungen, die das Element (NR1R2R3R4)+ umfassen, wobei R1 ein
beliebiger geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 30
Kohlenstoffatomen sein kann, R2 ein beliebiger
geradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen
sein kann, R3 ein beliebiger geradkettiger
oder verzweigter Alkylrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen sein kann,
R4 ein beliebiger geradkettiger oder verzweigter
Alkylrest mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen sein kann, wobei die Reste
R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander
gewählt werden können. Als Gegenion kann ein beliebiges
einfach oder mehrfach negativ geladenes Anion vorliegen, vorzugsweise
ein Hydroxid-, Chlorid- oder Bromidanion.
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Besonders
vorteilhafte Ergebnisse ergaben sich bei einer Verwendung von Tetrapropylammoriumverbindungen,
insbesondere von Tetrapropylammoniumhydroxid.
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Der
Begriff ”Wassergläser” umfasst jegliche
einem Fachmann bekannte Wassergläser. Insbesondere umfasst
dieser Begriff Natrium- und/oder Kaliumsilicate der Zusammensetzung
M1M2O·nSiO2, beispielsweise mit n = 0,8 bis 4,2, M1 = K oder Na, M2 =
K oder Na, insbesondere Na2SiO3 und
K2SiO3. Zusammensetzungen von
Wassergläsern und deren Darstellung werden beispielsweise "Holleman-Wiberg,
Lehrbuch der Anorganischen Chemie" von N. Wiberg, 91.–100.
Aufl., Walter de Gruyter & Co.,
1985, ISBN 3-11-007511-3, S. 778 bis 779, erläutert.
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Formkörper
hoher mechanischer Beständigkeit werden beispielsweise
erhalten, wenn das Behandlungsfluid ein Kaliumchlorid-, Kaliumcarbonat-,
Kaliumhydroxid-, Kaliumnitrat-, Tetrapropylammoniumhydroxid-, H3BO3-, H3PO4-, ZnSO4-, Magnesiumnitrat-,
Calciumchlorid-, CPA-, Natrium-Wasserglas-Fluid, insbesondere -Lösung
ist. Vorzugsweise umfasst ein Behandlungsfluid keine weiteren in
Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindungen oder umfasst diese nur bis zu einem Gehalt von bis
zu 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Behandlungsfluids.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich in besonderem
Maße zur Behandlung von Formkörpern, die einen
oder mehrere Zeolithe, insbesondere einen oder mehrere Zeolithe
vom MFI-Strukturtyp oder Beta-Strukturtyp, umfassen oder aus diesen
bestehen. Ohne dass die Erfindung auf die Richtigkeit der Annahme beschränkt
wäre, wird angenommen, dass durch die Einwirkung eines
Behandlungsfluids auf einen Zeolith vom MFI- oder Beta-Strukturtyp
umfassenden Formkörper, eine deutliche Stabilisierung und
Verfestigung der molekularen Struktur des Zeolith vom MFI-Strukturtyp
oder Beta-Strukturtyp erfolgt.
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Insbesondere
können besonders gute Formkörper-Materialeigenschaften
bei einer Behandlung eines mindestens einen Zeolith vom MFI oder
Beta-Strukturtyp umfassenden Formkörpers, insbesondere
in Form eines Extrudats, mit einer Kaliumchlorid-Lösung
mit einem Gehalt von 0,05 bis 0,09 mmol an KCl/g an Formkörper,
vorzugsweise mit einem Gehalt von 0,06 bis 0,08 mmol an KCl/g an
Formkörper, insbesondere mit einem Gehalt von etwa 0,07
mmol an KCl/g an Formkörper erhalten werden. Besonders
gute Formkörper-Materialeigenschaften können auch
bei einer Behandlung eines mindestens einen Zeolith vom MFI- oder
Beta-Strukturtyp umfassenden Formkörpers, insbesondere
in Form eines Extrudats, mit einer Tetrapropylammoniumhydroxid (TPAOH)-Lösung
mit einem Gehalt von 0,15 bis 0,20 mmol an TPAOH/g an Formkörper,
insbesondere mit einem Gehalt von etwa 0,188 mmol an TPAOH/g an
Formkörper erhalten werden.
-
Ferner
werden gute Formkörper-Materialeigenschaften durch die
Verwendung von Säuren besonders mit Phosphorsäure
mit einem Gehalt von 3,0–5,5 mmol an H3PO4/g an Formkörper,
insbesondere an einem mindestens einen Zeolith vom MFI- oder Beta-Strukturtyp
umfassenden Formkörper, erhalten.
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Ein
Behandlungsfluid kann beispielsweise erhalten werden, wenn mindestens
eine in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung lösliche
Verbindung einem wässrigen Fluid, insbesondere Wasser,
vorzugsweise entionisiertem oder destilliertem Wasser, zugesetzt
und beispielsweise unter Rühren teilweise oder vollständig
in Lösung gebracht wird. Vorzugsweise handelt es sich bei
dem Behandlungsfluid um eine Lösung. Ein Behandlungsfluid
kann durch einen Fachmann auf vielfältige Weise erzeugt
werden. Insbesondere können dem wässrigen Fluid
oder Wasser auch Verbindungen zugesetzt werden, die nach Einbringung
in das Wasser oder Vermengung miteinander oder mit Wasser reagieren
und ein Behandlungsfluid mit einer für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Zusammensetzung
ergeben. Insbesondere kann ein Fachmann statt einem Salz, beispielsweise
Kaliumchlorid, einem wässrigen Fluid eine oder mehrere
Säuren, beispielsweise HCl, und eine oder mehrere Basen,
beispielsweise KOH, zusetzen, die dann in dem wässrigem Fluid
miteinander reagieren.
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Formkörper
hoher mechanischer Belastbarkeit können insbesondere erhalten
werden, wenn das Behandlungsfluid einen pH-Wert von mehr als 2,
vorzugsweise von mehr als 4, weiter vorzugsweise von mehr als 7,
bevorzugt von mehr als 9, weiter bevorzugt von mehr als 10, insbesondere
von 4 bis 12 aufweist. Zumeist wird ein pH-Wert von 13,8 nicht überschritten
werden.
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Zur
Erzielung einer hohen mechanischen Belastbarkeit kann das Behandlungsfluid
und/oder der zu behandelnde Formkörper mindestens eine
SiO2-Quelle aufweisen, wobei es sich bei
der SiO2-Quelle um Wasserglas, insbesondere
eine Wasserglaslösung, und/oder Kieselsäure, insbesondere
gefällte Kieselsäure oder kolloidale Kieselsäure
handeln kann.
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Insbesondere
kann der SiO2-Gehalt des Behandlungsfluids
zwischen 0,01 bis 40 Gew.-%, insbesondere zwischen 0,1 und 20 Gew.-%,
besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 10 Gew.-% liegen.
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Weiterhin
kann die SiO2-Quelle in dem Behandlungsfluid
eine mittlere Teilchengröße (D50)
von kleiner als 50 nm, bevorzugt kleiner als 20 nm, besonders bevorzugt
kleiner als 10 nm und insbesondere kleiner als 5 nm aufweisen. Bei
dem D50-Wert handelt es sich um den Wert,
bei dem jeweils die Hälfte der Teilchen einen größeren
bzw. kleineren Teilchendurchmesser aufweist.
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Das
Behandlungsfluid kann beliebige weitere, optionale Komponenten umfassen,
die ein Fachmann auf Basis seines allgemeinen Fachwissens auswählen
kann. Vorzugsweise enthält ein Behandlungsfluid jedoch
keine oder nicht mehr als 25 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als
5 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 1 Gew.-% an weiteren, optionalen
Komponenten. Von Vorteil kann insbesondere sein, wenn das Behandlungsfluid
ein oder mehrere weitere Lösungsmittel, Detergentien, Silanisierungsmittel,
beispielsweise kolloidales Silizium, oder Metallsalze, vorzugsweise
Salze von katalytisch aktiven Metallen, insbesondere Platinsalze oder
Palladiumsalze enthält. Bei einer Verwendung eines Behandlungsfluids,
das eine oder mehrere Metallsalze enthält, insbesondere
Salze von katalytisch aktiven Metallen, beispielsweise Kupfersalze,
Nickelsalze, Platinsalze oder Palladiumsalze, ist in besonderem
Maße von Vorteil, dass nach der Behandlung mit dem Behandlungsfluid
ein fertiger Katalysator oder eine Katalysatorvorstufe vorliegen
kann.
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Das
Inkontaktbringen des Formkörpers mit dem Behandlungsfluid
kann durch zahlreiche einem Fachmann bekannte Vorgehensweisen erfolgen.
Unter verfahrenstechnischen Gesichtspunkten kann vorteilhafterweise
ein Eintauchen des Formkörpers in das Behandlungsfluid
oder ein Besprühen des Formkörpers mit dem Behandlungsfluid
erfolgen. Besonders vorteilhaft, ist wenn der Formkörper
in Behandlungsfluid eingebracht, insbesondere eingetaucht wird und
während beispielsweise 2 Minuten bis 24 Stunden, insbesondere
10 bis 20 Minuten mittels Durchleiten von Gas, beispielsweise Luft
oder Stickstoff, umgewälzt wird.
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Sehr
vorteilhaft ist auch ein Schritt des Inkontaktbringens unter Anwendung
der so genannten ”Porenfüllmethode” (auch ”incipient
wetness”-Methode genannt). Ausführungsvarianten
dieser Methoden sind einem Fachmann bekannt und zudem ist eine insbesondere
vorteilhafte Ausführungsvariante im Beispielabschnitte erläutert.
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Optional
kann der Schritt des Inkontaktbringen des Formkörpers mit
dem Behandlungsfluid ein oder mehrmals wiederholt werden, wobei
vor einer Wiederholung optional ein Trocknungsschritt und/oder Kalzinierschritt
erfolgen kann.
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Nach
dem Inkontaktbringen des Formkörpers mit dem Behandlungsfluid
kann optional ein ein- oder mehrmaliges Waschen mit Wasser, insbesondere
entionisertem oder destilliertem Wasser erfolgen. Anschließend
kann der Formkörper optional getrocknet und/oder kalziniert
werden. Das Trocknen des mit dem Behandlungsfluid behandelten, sowie
optional gewaschenen Formkörpers kann beispielsweise bei
Temperaturen von 40 bis nicht über etwa 170°C,
insbesondere zwischen 50 und 80°C, in einer Trocknungsvorrichtung,
beispielsweise einem Ofen, gegebenenfalls auch unter Anlegen eines
Vakuums, das heißt bei einem gegenüber dem Umgebungsdruck
verringerten Druck, erfolgen. Vorzugsweise erfolgt eine Trocknung
bis zur Gewichtskonstanz.
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Ein
Kalzinieren des mit dem Behandlungsfluid behandelten, sowie optional
gewaschenen und optional getrockneten Formkörpers kann
beispielsweise bei Temperaturen von mehr als etwa 170 bis 1800°C,
vorzugsweise etwa 350°C bis etwa 650°C, insbesondere
etwa 600°C, über eine Zeitspanne von etwa 1 bis
etwa 16 Stunden, insbesondere etwa 5 Stunden erfolgen.
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Weiterhin
kann nach den optionalen Schritten des Waschens und/oder Trocknens
und/oder Kalzinierens ein Aufbringen einer oder mehrerer Beschichtungen
auf den Formkörper erfolgen. Die eine oder die mehreren
Beschichtungen bedecken den Katalysator zumindest abschnittsweise
oder vorzugsweise vollständig. Die Beschichtung(en) können
mindestens eine Komponente, ausgewählt aus Gruppe, bestehend
aus Titanoxiden, insbesondere TiO2, Vanadiumoxiden,
Siliziumoxiden, Aluminiumoxiden, Phosphoroxiden, Metallen, Metallsalzen
und deren Gemischen, umfassen. Nach dem Auftragen der Beschichtung,
sowie optionaler weiterer Arbeitsschritte, beispielsweise Oberflächenbearbeitungsschritten,
Waschschritten und/oder Trocknungsschritten, wird dann ein Katalysator
oder Katalysator-Precursor (d. h. eine Vorstufe eines Katalysators,
die in einem oder mehreren Schritten, insbesondere einem Erhitzen,
in einen Katalysator umgewandelt werden kann) erhalten.
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Zur
Herstellung von Katalysatoren sind im Stand der Technik zahlreiche
geeignete Verfahren beschrieben, so dass eine detaillierte Darstellung
hier grundsätzlich nicht erforderlich ist. Es können
alle üblichen und dem Fachmann geläufigen Katalysatorformen
gewählt werden, einschließlich von Vollkatalysatoren
und Schalenkatalysatoren, die einen inerten Träger und
mindestens eine darauf aufgebrachte Schicht mit einer katalytisch
aktiven Masse aufweisen.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten Tectosilcat-Katalysatoren,
insbesondere diejenigen mit Zeolithen sind nach einer möglichen
Ausführungsform als Katalysatoren verwendbar, wobei insbesondere
die Zeolithe in der H-Form (mit oder ohne Belegung mit Unedelmetallen
und/oder Edelmetallen) als Katalysatoren für sauer katalysierte
Reaktionen, Oxidationen, Reduktionen und Adsorptionen eingesetzt
werden können.
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Diese
Reaktionen umfassen u. a. das katalytische Cracken (FCC Additiv)
und Hydrocracken (auch ”Dewaxing” durch schonendes
Hydrocracken); Alkylierungen z. B. von Aromaten mit Olefinen, Alkoholen
oder mit halogenhaltigen Paraffinen; Alkylierung von Aromaten; Alkylierung
von Isoparaffinen mit Olefinen; Transalkylierung (von Aromaten);
Disproportionierung (z. B. Toluol-Disproportionierung, usw.); Isomerisierung
und Hydroisomerisierung (z. B. von Paraffinen, Olefinen, Aromaten,
Xylol-Isomerisierung, Dewaxing, usw.); Dimerisierung und Oligomerisierungen;
Polymerisationen; Veretherungen und Veresterungen; Hydratisierung
und Dehydratisierung; Adsorption; Kondensation; Oxidation; Acetalisierung;
Dealkylierung und Cyclisierung; Alkylierung und Hydrodealkylierung
(Ethylbenzol zu Benzol); Abgasreinigung. Säurekatalysierte
Reaktionen sind beispielsweise auch in der
DE-A-4 405 876 angegeben,
wobei ein Katalysator auf der Basis eines teilchenförmigen
säureaktivierten Schichtsilicats verwendet wird, dessen
Teilchen durch ein Bindemittel miteinander verbunden sind.
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Bei
ihrer Verwendung als Katalysatoren liegen die erfindungsgemäßen
Produkte im allgemeinen in stückiger Form (Formkörper),
z. B. als Extrudate, Granulate, Pellets, Kugeln, Wabenkörper
und andere Formkörper vor.
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Allgemeinen
können anorganische, metallorganische oder organische Bindemittel
verwendet werden. Als anorganische Bindemittel verwendet man bespielsweise
Kieselsäure oder Aluminiumhydroxid-Sole. Ferner sind Aluminate,
Titanate oder Phosphate geeignet. Besonders geeignet sind Erdalkaliverbindungen,
die bei der Reaktion mit Säure schwerlösliche
Salze bilden, wobei Strontium- und Bariumverbindungen gegenüber den
entsprechenden Calciumverbindungen bessere Bindemittel ergeben.
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Ein
Binder der zu qualitativ besonders hochwertigen Formkörpern
führt, umfasst SiO2 und TiO2, beispielsweise in einem molaren Verhältnis
von 50:2 bis 70:1, vorzugsweise von etwa 30:1 bis 60:1.
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Weiterhin
eignen sich als anorganische Bindemittel Verbindungen der Metalle
der Gruppen IIIA (vorzugsweise Y2O3), IIIB (vorzugsweise B2O3, Al2O3 oder
Al(H2PO4)3), IVA (vorzugsweise TiO2 und
ZrO2), IVB (vorzugsweise Oxide, Carbide
oder Nitride des Siliciums, der Lanthanoiden, vorzugsweise LaO2 oder CeO2) der Aktinoiden
(vorzugsweise ThO2).
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Als
anorganische Bindemittel können auch hydraulische Bindemittel,
vorzugsweise Zement oder Gips, Bentonit oder Tonerde bzw. die natürlichen
Silicatbindemittel, wie Mullit oder Talk, verwendet werden. Nach
einer Ausführungsform ist das mindestens eine Bindemittel
ausgewählt, aus der Gruppe, bestehend aus Aluminiumsilicaten,
Schichtsilicaten, insbesondere Kaolinit und/oder Montmorillonit,
Kieselsäuren und Aluminiumoxid, SiO2-haltigen
Bindemitteln oder Mischungen daraus.
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Das
metallorganische Bindemittel kann eine Verbindung der Formel Me(OR)n oder der Formel Me(O-CO-R)n sein,
worin Me ein Metall mit einer Wertigkeit n und R einen organischen
Rest, z. B. einen Alkyl-, Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl- oder heterocyclischen
Rest darstellen.
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Das
organische Bindemittel kann eine natürliches, halbsynthetisches
oder synthetisches Polymer bzw. eine Vorstufe hiervon darstellen,
das bei den Verarbeitungs- und/oder Anwendungsbedingungen seine
Bindeeigenschaften nicht verliert. Als Beispiele seien Alken-(Co)
Polymerisate, Polykondensate, Polyadditionsverbindungen, Siliconkautschuk,
Siliconharze, Kautschuk, Knochenleim, Casein, Galalith, Alginate,
Stärke, Cellulose, Guar, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol,
Polyacryl- oder Polymethacrylverbindungen sowie Additions- oder
Kondensationsharze genannt. Insbesondere können Furanharze
oder Phenolharze verwendet werden.
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Die
Herstellung des Formkörpers kann auf eine dem Fachmann
bekannte Weise erfolgen. Insbesondere können Formkörper
mit vorteilhaften Materialeigenschaften erhalten werden, wenn ein
oder mehrere Tectosilicate, beispielsweise in Form eines Pulvers,
mit optional mindestens einem Bindemittel, sowie optional einem
oder mehreren Lösungsmitteln, insbesondere Wasser, vermischt
werden und dann zu einem Formkörper geformt, insbesondere
extrudiert, sowie optional getrocknet und/oder gewaschen werden.
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Insbesondere
kann ein Formkörper vor dem Inkontaktbringen mit einem
Behandlungsfluid ein oder mehrmals optional mit Wasser, insbesondere
destilliertem oder entionisiertem Wasser, gewaschen werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Formkörper
und weiterhin Katalysator oder Katalysator-Precursor bereit, die
durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlich
sind.
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Gemäß noch
einem weiteren Aspekt lehrt die vorliegende Erfindung eine Verwendung
eines wässrigen Fluids, das eine oder mehrere in Wasser
unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung lösliche Verbindungen umfasst,
zur Behandlung eines ein oder mehrere Tectosilicate umfassenden
Formkörpers, wobei der Gehalt an der einen oder den mehreren
in Wasser unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindungen mindestens 7 mmol/l beträgt.
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Insbesondere
lehrt die vorliegende Erfindung eine Verwendung eines wässrigen
Fluids, das eine oder mehrere in Wasser unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung lösliche Ver bindungen umfasst, zur Erhöhung der
mechanischen Festigkeit, insbesondere der Seitendruckfestigkeit
eines ein oder mehrere Tectosilicate umfassenden Formkörpers.
Der Begriff ”mechanische Festigkeit”, wie in der
vorliegenden Erfindung verwendet, umfasst sowohl Druckfestigkeit,
als auch Zugfestigkeit, wobei eine Krafteinwirkung aus beliebigen
Richtungen möglich ist, und zudem eine Beständigkeit
gegenüber einer Einwirkung von Scherkräften.
-
Zudem
lehrt die vorliegende Erfindung eine Verwendung eines wässrigen
Fluids, das eine oder mehrere in Wasser unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung lösliche Verbindungen umfasst, zur Veränderung
der Oberfläche, insbesondere zur Verringerung der BET-Oberfläche
und/oder des Porenvolumens, eines ein oder mehrere Tectosilicate
umfassenden Formkörpers.
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METHODEN
-
Zur
Bestimmung der Parameter der erfindungsgemäßen
Katalysatoren werden die nachstehenden Methoden eingesetzt:
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a) Bestimmung der Seitendruckfestigkeit
-
Die
Seitendruckfestigkeit wurde mit einem Messgerät der Firma
Schleuniger, Model 6 D nach Herstellergebrauchsanweisung gemessen.
Hierbei werden die Tabletten mit steigendem Druck zwischen zwei
Druckbacken zusammengepresst. Beim Bruch tritt ein Druckabfall auf
und der maximal anliegende Druck vor dem Bruch wird aufgezeichnet.
(Qualitätskontrolle nach Prüfmittelnummer S104.02AA.0043.)
Pro Extrudat wurden jeweils mindestens 24 Stücke (maximal
50 Stücke) von 3–4 mm Länge nacheinander
gerade in der Messkammer ausgerichtet. Die Messung erfolgte durch
die Methode der Kraftmessdose.
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b) BET-Oberfläche:
-
Die
Bestimmung erfolgt nach der BET-Methode gemäß DIN
66131; eine Veröffentlichung der BET-Methode findet
sich auch in J. Am. Chem. Soc. 60, 309 (1938).
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c) Teilchengrößen:
-
Die
Bestimmung der Teilchengrößen erfolgte nach der
Laserbeugungsmethode mit einem Fritsch Particle Sizer Analysette
22 Economy (Fa. Fritsch, DE) nach den Angaben des Herstellers, auch
bezüglich der Probenvorbehandlung: die Probe wird in deionisiertem
Wasser ohne Zusatz von Hilfsmitteln homogenisiert und 5 Minuten
mit Ultraschall behandelt.
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d) Porenradienverteilung:
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Die
Bestimmung der Porenradienverteilung und des Porenvolumens erfolgte
mittels Quecksilberporosimetrie gemäß DIN
66133; maximaler Druck: 2.000 bar, Porosimeter 4000 (Firma
Porotec, DE), nach Angaben des Herstellers.
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Die
Bestimmung der BET-Oberfläche, der Porenradienverteilung
bzw. des Porenvolumens sowie der Primärkristallitgrößen
und der Teilchengrößenverteilung erfolgte jeweils
an dem bei 150°C im Vakuum getrockneten, uncalcinierten
Material.
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Der
Aktivmasseanteil (Anteil der katalytisch aktiven Masse, ohne Bindemittel)
bezieht sich jeweils auf den Anteil (in Gew.-%) der katalytisch
aktiven Masse an dem Gesamtgewicht des Katalysators einschließlich Träger
in der jeweiligen Katalysatorlage, gemessen nach Konditionierung über
4 h bei 400°C.
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Gewichtsangaben
pro Gramm an Formkörper beziehen sich (wenn nicht explizit
abweichend angegeben) insbesondere auf den Formkörper,
der nach seiner Herstellung wie folgt behandelt wurde: Die geformten Nassextrudate
wurden zwischen 60 und 120°C getrocknet und durch langsames
Aufheizen von 1°C pro Minute auf 1000°C gebracht
und dabei 5 h unter Umluft gehalten. Frischluftzufuhr von ca. 3
m3/h war fortwährend gegeben.
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Die
Erfindung wird nun anhand der nachstehenden, nicht beschränkenden
Beispiele näher erläutert:
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Herstellung eines Behandlungsfluids
-
Mehrere
ionische Lösungen wurden hergestellt, indem NaCl, NaOH,
Wasserglas (Na2SiO3,
K2SiO3), KOH, TPAOH
(Tetrapropylammoniumhydroxid), KCl, KNO3,
CaCl2, CPA (Dihydrogenhexachloroplatinat
(IV)), H3PO4, ZnSO4, Mg(NO3)2·6H2O oder
H3BO3 in Wasser
gelöst wurde.
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Die
ionischen Lösungen werden in einem geeigneten Behälter
in der entsprechenden Konzentration durch Rühren in Wasser
hergestellt. Die eingesetzte, insbesondere vorstehend aufgeführte
Verbindung, die eingesetzte Menge an Verbindung, das eingesetzte
Wasservolumen, die sich daraus ergebende Konzentration sowie die
Masse an eingesetztem Katalysator sind in Tabelle 1, 3, 5, sowie
in den nachfolgenden die jeweiligen Experimente erläuternden
Tabellen, jeweils in den Spalten 2–5 angegeben. Spalte
6 setzt die Molmenge an Verbindung in Bezug zur Menge an eingesetztem
Katalysator-Formkörper. Teilweise trat Exothermie während des
Lösungsvorgangs auf; es wurde daher darauf geachtet, dass
vor Beginn des Experiments die Lösungen auf 25°C
abgekühlt waren.
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Zur
einfacheren Lesbarkeit sind in Tabelle 1, sowie in weiteren nachstehenden
Tabellen, in denen die jeweiligen Experimente erläutert
werden, in der ersten Spalte die jeweils bei den Versuchen untersuchte
Kombination aus Katalysatorformkörper und der jeweiligen
als Behandlungsfluid verwendeten wässrigen Lösung angegeben.
Hierbei werden folgende Abkürzung verwendet: ”TPAOH” für
Tetrapropylammoniumhydroxid-Lösung, ”NWG” für
Na2SiO3-Lösung, ”CPA” für
Dihydrogenhexachloroplatinat (IV)-Lösung, ”NaCl”, ”NaOH” ”KOH”, ”H3BO3”, ”KOH”, ”KCl”, ”KNO3”, ”CaCl2”, ”H3PO4”, ”ZnSO4”, ”Mg(NO3)2·6H2O” für
eine Lösung der (des) jeweils angegebenen Säure,
Base oder Salzes (NaCl, NaOH, KOH, H3BO3, KOH, KCl, KNO3,
CaCl2, H3PO4, ZnSO4, Mg(NO3)2·6H2O). Die abschließende Ziffer in
der ersten Spalte gibt die laufende Versuchsnummer für eine
jeweilige getestete Kombination von Katalysatorformkorper und Behandlungsfluid
an.
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Beispiel 2: Behandlung von Katalysator-Formkörpern
mit Behandlungsfluid unter Verwendung überstehender Lösung
-
a) Behandlung mit Behandlungsfluid unter
Verwendung überstehender Lösung
-
Katalysatorformkörper,
insbesondere Kat. 1–4 (Beispiel 2b) und 5getrocknet (Beispiel
2c), wurden jeweils mit den diversen wässrigen ionischen
Lösungen (hergestellt gemäß Beispiel
1) in Kontakt gebracht. Hierzu wurde der Katalysator rasch zur ionischen
Lösung bei 25°C gegeben, so dass der Katalysator
vollständig mit der ionischen Lösung bedeckt war.
Die Suspension wurde während etwa 15 min durch Stickstoff
oder Luft-Durchleitung umgewälzt, anschließend
wurde abdekantiert und die überstehende Lösung
verworfen. Der verbleibende Feststoffanteil wurde 16 h bei 60°C
getrocknet, anschließend 5 h bei 600°C kalziniert.
Zu Vergleichszwecken wurde auch destilliertes Wasser verwendet.
-
b) Versuche mit kalzinierten Katalysator-Formkörpern
-
Insgesamt
wurden vier verschiedene kalzinierte Katalysatorformkörper
untersucht, nämlich:
- Kat. 1: H-MFI 90 mit Silizium-haltigem
Binder (25 Gew.-% an Binder (kolloidale Kieselsäure), bezogen
auf das Gesamtgewicht des Katalysatorformkörpers; Zylindrische Form,
Durchmesser 1/16”). Kat. 1 wurde gemäß Beispiel
2 der EP 0 369 364
B1 , sowie dem dort unter Bezugnahme angeführten
Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 3 der EP 0 369 364 B1 , hergestellt,
wobei jedoch ein Silizium-haltiger Binder (kolloidale Kieselsäure)
verwendet wurde.
- Kat. 2: H-MFI 90 mit Aluminium-haltigem Binder (16 Gew.-% Böhmit,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysatorformkörpers;
Zylindrische Form, Durchmesser 1/8”). Kat. 2 wurde gemäß Beispiel
2 der EP 0 369 364 B1 ,
sowie dem dort unter Bezugnahme angeführten Beispiel 1
und Vergleichsbeispiel 3 der EP 0 369 364 B1 , hergestellt.
- Kat. 3: H-MFI 90 mit Aluminium-haltigem Binder (25 Gew.-% Böhmit,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysatorformkörpers;
Zylindrische Form; Durchmesser 1/16”). Charge 1 und 2 bezeichnen
zwei unterschiedliche Ausführungsformen von Kat. 3. Kat.
3 wurde gemäß Beispiel 2 der EP 0 369 364 B1 , sowie dem
dort unter Bezugnahme angeführten Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
3 der EP 0 369 364
B1 , hergestellt.
- Kat. 4: H-Beta 25 mit Silizium-haltigem Binder (30 Gew.-% an
Binder (kolloidale Kieselsäure), bezogen auf das Gesamtgewicht
des Katalysatorformkörpers; NH4 +-Ausgetauscht; Zylindrische Form; Durchmesser
1/16”). Kat. 4 wurde gemäß Beispiel 2
der EP 0 369 364 B1 ,
sowie dem dort unter Bezugnahme angeführten Beispiel 1 und
Vergleichsbeispiel 3 der EP
0 369 364 B1 , hergestellt und einem NH4 +Austausch unterzogen, wobei jedoch ein Silizium-haltiger
Binder (kolloidale Kieselsäure) verwendet wurde. Die Herstellung
von Zeolith Beta 25 ist beschrieben in: "Verified
Syntheses of Zeolitic Materials", Published an behalf of
the Synthesis Commission of the International Zeolite Association,
Hrsg.: H. Robson, 2. Aufl.,, 2001, Elsevier Science B. V., S. 115).
Alle behandelten Katalysator-Formkörper wurden bei 600°C
während 5 Stunden kalziniert.
-
Kat.
1 bis 4 wurden einer Behandlung wie in Beispiel 2a) beschrieben
unterzogen und der Einfluss von gemäß Beispiel
1 hergestellten wässrigen ionische Lösungen auf
die Seitendruckfestigkeit der kalzinierten Katalysator-Formkörper
wurde untersucht.
-
i) Katalysatorformkörper Kat.
1
-
Tabelle 1: Übersicht der mit
Katalysatorformkörper Kat. 1 durchgeführten Experimente
Kat./eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat
1 [g] |
Wasser | 0 | 210 | 0 | | - |
Kat.
1/NaCl/2 | 0,8 | 210 | 0,064 | 40 | 0,3422 |
Kat.
1/NaCl/3b | 3,5 | 236 | 0,247 | 40 | 1,5144 |
Kat.
1/NaCl/4 | 13,5 | 210 | 1,02 | 40 | 5,753 |
Kat.
1/NaOH/1 | 5,1 | 100 | 1,2 | 20 | 6,38 |
Kat.
1/NaOH/2 | 10 | 100 | 2,25 | 20 | 12,5 |
Kat.
1/NaOH/3 | 20 | 100 | 4,12 | 20 | 25 |
Kat.
1/NaOH/4 | 0,38 | 35 | 0,26 | 10 | 0,94 |
Kat.
1/NWG/2 | 5 | 100 | 0,226 | 20 | 1,13 |
Kat.
1/NWG/3 | 20 | 80 | 0,904 | 20 | 4,52 |
Kat.
1/TPAOH/1 | 2,1 | 100 | 0,04 | 40 | 0,1 |
Kat.
1/TPAOH/2 | 3,8 | 100 | 0,07 | 40 | 0,188 |
Kat.
1/TPAOH/3 | 40 | 200 | 0,328 | 40 | 1,967 |
Kat.
1/TPAOH/4 | 50 | 100 | 0,66 | 50 | 2,459 |
Kat.
1/KCl/1 | 0,2 | 240 | 0,01 | 40 | 0,07 |
Kat.
1/KCl/2 | 10,2 | 240 | 0,54 | 40 | 3,4 |
Kat.
1/KNO3/1 | 0,22 | 240 | 0,009 | 40 | 0,05 |
Kat.
1/KNO3/2 | 11 | 170 | 0,6 | 30 | 3,63 |
Kat.
1/K2CO3/1 | 7,5 | 172 | 0,3 | 30 | 1,81 |
Kat.
1/H3BO3/1 | 3 | 180 | 0,265 | 30 | 1,62 |
Kat.
1/H3BO3/2 | 9 | 170 | 0,812 | 30 | 4,85 |
Tabelle 2: Übersicht über
die mit Katalysatorformkörper Kat. 1 erhaltenen Ergebnisse
Kat./eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 1 [g] | Seitendruck-Festigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 1 [g]/Salz [mmol] |
Kat 1 ohne
Behandlung | 3,4 | |
Kat.
1/NaCl/2 | 0,3422 | 3,8 | 1,17 |
Kat.
1/NaCl/3b | 1,5144 | 4,6 | 0,79 |
Kat.
1/NaCl/4 | 5,753 | 5,7 | 0,4 |
Kat.
1/NaOH/1 | 6,38 | 3,6 | 0,03 |
Kat.
1/NaOH/2 | 12,5 | 4,8 | 0,112 |
Kat.
1/NaOH/3 | 25 | 6,5 | 0,124 |
Kat.
1/NaOH/4 | 0,94 | 10,4 | 7,4 |
Kat.
1/NWG/2 | 1,13 | 4,5 | 0,97 |
Kat.
1/NWG/3 | 4,52 | 8,4 | 1,1 |
Kat.
1/TPAOH/1 | 0,1 | 4,9 | 15 |
Kat.
1/TPAOH/2 | 0,188 | 4,9 | 7,97 |
Kat.
1/TPAOH/3 | 1,967 | 5,5 | 1,067 |
Kat.
1/TPAOH/4 | 2,459 | 5,9 | 1,016 |
Kat.
1/KCl/1 | 0,07 | 4,6 | 17,14 |
Kat.
1/KCl/2 | 3,4 | 7,3 | 1,147 |
Kat.
1/KNO3/1 | 0,05 | 5,2 | 36 |
Kat.
1/KNO3/2 | 3,63 | 8,8 | 1,487 |
Kat.
1/K2CO3/1 | 1,81 | 12,6 | 5,08 |
Kat.
1/H3BO3/1 | 1,62 | 5,5 | 1,296 |
Kat.
1/H3BO3/2 | 4,85 | 5,5 | 0,43 |
-
Tabelle
1 zeigt, dass im Vergleich zu dem unbehandelten Katalysator die
Behandlung mit einer ionischen Lösung zu einer Erhöhung
der Seitendruckfestigkeit führt. Die höchsten
Seitendruckfestigkeitszunahmen werden mit den Kaliumsalzen erzielt.
Auffallend ist hier, dass insbesondere bei den Experimenten ”Kat. 1/KCl/1” und ”Kat.
1/KNO3/1” Werte erzielt werden,
die um mindestens eine Größenordnung höher
liegen, als bei allen anderen Experimenten. Zudem kann durch die
Verwendung von Kaliumkarbonat der höchste Absolutwert der
Seitendruckfestigkeit erreicht werden. Es zeigen sowohl Salze, die
beim Lösen in Wasser zu einer sauren Lösung führen
(KNO3), als auch Salze, die zu einer basischen
Lösung führen (KOH) oder Neutralsalze (KCl) vergleichbar
gute Werte.
-
ii) Katalysatorformkörper Kat.
2
-
Tabelle 3: Übersicht der mit
Katalysatorformkörper Kat 2 durchgeführten Experimente
Katalysator./eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 2
[g] |
Wasser | 0,0 | 210 | 0 | 40 | - |
Kat.
2/NaCl/2 | 15,6 | 210 | 1,175 | 40 | 6,694 |
Kat.
2/NaOH/4 | 1,5 | 140 | 0,257 | 40 | 0,938 |
Kat.
2/NWG/2 | 10 | 200 | 0,214 | 40 | 1,13 |
Kat.
2/NWG/3 | 40 | 200 | 0,754 | 40 | 4,52 |
Kat.
2/KOH/1 | 3,5 | 240 | 0,25 | 40 | 1,52 |
Kat.
2/TPAOH/2 | 9,07 | 240 | 0,072 | 40 | 0,446 |
Kat.
2/TPAOH/3 | 40,0 | 200 | 0,328 | 40 | 1,967 |
Tabelle 4: Übersicht über
die mit Kat. 2 erhaltenen Ergebnisse
Kat./eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 2 [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 2 [g]/Salz [mmol] |
Kat 2 ohne
Behandlung | 2,3 | |
Wasser | - | 2,2 | |
Kat.
2/NaCl/2 | 6,694 | 2,6 | 0,0448 |
Kat.
2/NaOH/4 | 0,938 | 5,1 | 2,98 |
Kat.
2/NWG/2 | 1,13 | 3,7 | 1,23 |
Kat.
2/NWG/3 | 4,52 | 8,6 | 1,39 |
Kat.
2/KOH/1 | 1,52 | 6,1 | 2,5 |
Kat.
2/TPAOH/2 | 0,446 | 2,5 | 0,448 |
Kat.
2/TPAOH/3 | 1,967 | 2,5 | 0,101 |
-
Auch
hier werden gute Ergebnisse mit Kalium enthaltenden ionischen Verbindungen,
insbesondere KOH-Lösungen erzielt.
-
iii) Katalysatorformkörper Kat.
3
-
Tabelle 5: Übersicht der mit
Kat 3 durchgeführten Experimente
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 3
[g] |
Wasser | 0 | 210 | 0 | 40 | - |
Kat.
3 charge 1/KNO3/1 | 4,5 | 180 | 0,239 | 30 | 1,48 |
Kat.
3 charge 1/KNO3/2 | 9,0 | 180 | 0,446 | 30 | 2,97 |
Kat.
3 charge 1/K2CO3/2 | 6,4 | 180 | 0,246 | 30 | 1,54 |
Kat.
3 charge 1/H3BO3/1 | 3 | 170 | 0,28 | 30 | 1,62 |
Kat.
3 charge 1/Mg(NO3)2·6H2O | 20 | 180 | 0,386 | 30 | 2,6 |
Kat.
3 charge 2/CaCl2·2H2O | 20 | 180 | 0,673 | 30 | 4,53 |
Kat.
3 charge 2/KNO3 | 20 | 180 | 0,98 | 30 | 6,59 |
Kat.
3 charge 2/K2CO3 | 20 | 180 | 0,716 | 30 | 4,82 |
Tabelle 6: Übersicht über
die mit Kat. 3 erhaltenen Ergebnisse
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 3 [g] | Seitendruckfestigkeit
[kp/3–4 mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 3 [g]/Salz [mmol] |
Kat 3 charge
1 ohne Behandlung | 2,7 | |
Kat 3 charge
2 ohne Behandlung | 1,7 | |
Kat.
3 charge 1/KNO3/1 | 1,48 | 2,8 | 0,0675 |
Kat.
3 charge 1/KNO3/2 | 2,97 | 3,7 | 0,336 |
Kat.
3 charge 1/K2CO3/2 | 1,54 | 3,7 | 0,649 |
Kat.
3 charge 1/H3BO3/1 | 1,62 | 3,3 | 0,37 |
Kat.
3 charge 2/Mg(NO3)2·6H2O | 2,6 | 1,9 | 0,076 |
Kat.
3 charge 2/CaCl2·2H2O | 4,53 | 1,9 | 0,044 |
Kat.
3 charge 2/KNO3 | 6,59 | 2,3 | 0,091 |
Kat.
3 charge 2/K2CO3 | 4,82 | 2,8 | 0,228 |
-
Bei
diesem System werden vergleichsweise gering erhöhte Seitendruckfestigkeiten
erhalten, wobei die Kaliumsalz-Lösungen bei den Experimenten ”Kat.
3/K2CO3/2” und ”Kat.
3/KNO3/2” vorteilhaft sind.
-
iv) Katalysatorformkörper Kat.
4
-
Tabelle 7: Übersicht der mit
Kat 4 durchgeführten Experimente
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 4
[g] |
Wasser | 0 | 210 | 0 | 40 | - |
Kat.
4/CaCl2/1 | 10 | 240 | 0,269 | 40 | 1,7 |
Kat.
4/CaCl2/2 | 20 | 240 | 0,518 | 40 | 3,4 |
Kat.
4/KCl/1 | 35 | 205 | 1,937 | 40 | 11,7 |
Kat.
4/Mg(NO3)2·6H2O/1 | 20 | 180 | 0,386 | 30 | 2,6 |
Kat.
4/CPA*/1 | 10 | 100 | 0,55 | 40 | 1,52 |
- CPA: Dihydrogenhexachloroplatinat (IV)
Lösung
Tabelle 8: Übersicht über
die mit Kat. 4 erhaltenen Ergebnisse Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 4 [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 4 [g]/Salz [mmol] |
Kat 4 ohne
Behandlung | 1,8 | |
Kat.
4/CaCl2/1 | 1,7 | 2,7 | 0,529 |
Kat.
4/CaCl2/2 | 3,4 | 2,7 | 0,264 |
Kat.
4/KCl/1 | 11,7 | 4,1 | 0,196 |
Kat.
4/Mg(NO3)2·6H2O/1 | 2,6 | 2,8 | 0,384 |
Kat.
4/CPA/1 | 1,52 | 2,3 | 0,328 |
-
c) Versuche mit getrockneten Katalysator-Formkörpern
-
Ein
nicht kalzinierter, getrockneter Katalysator-Formkörper
Kat. 5
getrocknet wird wie in Beispiel 2a)
beschrieben einer Behandlung mit Behandlungsfluid unter Bedeckung
mit ionischer Lösung unterzogen. Bei Kat. 5
getrocknet handelt
es sich um: H-MFI 90 mit Siliziumhaltigem Binder (Gehalt an Binder
(kolloidale Kieselsäure): 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Katalysator-Formkörpers; Zylindrische Form, Durchmesser 1/8”).
Kat. 5
getrocknet wurde gemäß Beispiel
2 der
EP 0 369 364
B1 , sowie dem dort unter Bezugnahme angeführten
Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 3 der
EP 0 369 364 B1 , hergestellt
wobei jedoch ein Silizium-haltiger Binder (kolloidale Kieselsäure)
verwendet wurde. Die Trocknung erfolgte bei 120°C während
12 Stunden. Alle behandelten Katalysator-Formkörper wurden
bei 600°C während 5 Stunden kalziniert.
-
Der
Einfluss dieser Behandlung auf die Seitendruckfestigkeit der getrockneten
Katalysator-Formkörper mit Behandlungsfluid wurde untersucht. Tabelle 9: Übersicht der mit
Kat 5 durchgeführten Experimente
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 5getrocknet [g] |
Wasser | 0 | 210 | 0 | 40 | - |
Kat.
5getrocknet/H3BO3/1 | 9 | 170 | 0,812 | 30 | 4,85 |
Kat.
5getrocknet/TPAOH/1 | 50 | 100 | 0,66 | 30 | 3,279 |
Kat.
5getrocknet/NWG/1 | 20 | 80 | 0,904 | 20 | 4,52 |
Kat.
5getrocknet/KNO3/1 | 20 | 180 | 0,98 | 30 | 6,59 |
Kat.
5getrocknet/K2CO3/1 | 20 | 180 | 0,761 | 30 | 4,82 |
Kat.
5getrocknet/H3PO4/2 | 18 | 170 | 0,83 | 30 | 5,2 |
Tabelle 10: Übersicht über
die mit Kat. 5
getrocknet erhaltenen Ergebnisse
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 5getrocknet [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 5getrocknet [g]/Salz
[mmol] |
Kat 5getrocknet ohne Behandlung | 5,5 | |
Kat.
5getrocknet charge 1/H3BO3/1 | 4,85 | 6,3 | 0,165 |
Kat.
5getrocknet/TPAOH/1 | 3,279 | 6,0 | 0,152 |
Kat.
5getrocknet/NWG/1 | 4,52 | 7,5 | 0,442 |
Kat.
5getrocknet/KNO3/1 | 6,59 | 11,7 | 0,94 |
Kat.
5getrocknet/K2CO3/1 | 4,82 | 11,9 | 1,327 |
Kat.
5getrocknet/H3PO4/2 | 5,2 | 7,5 | 0,384 |
-
Beispiel 3: Behandlung von Katalysator-Formkörpern
nach Porenfüllmethode (auch „incipient wetness”-Methode
genannt)
-
a) Behandlung nach Porenfüllmethode
-
Am
Katalysator-Formkörper wird die Wasseraufnahme durch Doppelbestimmung
ermittelt. Dabei werden ungefähr bis zu 10 g des Katalysator-Formkörpers
in ein Becherglas gegeben und mit destilliertem Wasser in überstehender
Lösung versetzt. Nach 10 min wird diese Lösung
abgegossen und das anhaftende Wasser am Katalysator-Formkörper
mit einem Tuch rasch entfernt. Die Rückwaage (Bestimmung
der Gewichtsdifferenz Katalysator-Formkörper vor/nach Wasseraufnahme)
und die Ermittlung des dieser Rückwaage entsprechenden
Volumens an Wasser erfolgt sogleich. Das gleiche Volumen an ionischer
Lösung wird dann in einem geeigneten verschließbaren
Behälter vorgelegt der Katalysator-Formkörper
rasch zugegeben und durch Schütteln des Behälters
homogenisiert. Nach 10 min Kontaktzeit wird der Katalysator-Formkörper
zwischen 60°C und 150°C nur getrocknet oder durch
langsames Aufheizen von 1°C pro Minute auf 600°C
gebracht und dabei 5 h unter Umluft gehalten. Frischluftzufuhr von
ca. 3 m3/h war fortwährend gegeben.
-
Der
Einfluss einer Behandlung nach „incipient wetness Methode” auf
die Seitendruckfestigkeit der calcinierten Katalysator-Formkörper
wurde untersucht
-
b) Versuche mit kalzinierten Katalysator-Formkörpern
-
Insgesamt
wurden drei verschiedene Katalysatorformkörper untersucht,
nämlich:
Kat. 3: H-MFI 90, Kat. 4: H-Beta 25, Kat.
5
kalz.: H-MFI 90. Detaillierte Erläuterungen
zu diesen Katalysatorformkörpern finden sich in Beispiel
2b; bei Kat. 5
kalziniert handelt es sich
um: H-MFI 90 mit Silizium-haltigem Binder (25 Gew.-% an Binder (kolloidale
Kieselsäure), bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysatorformkörpers; Zylindrische
Form, Durchmesser 1/8”). Kat. 5
kalziniert wurde
gemäß Beispiel 2 der
EP 0 369 364 B1 , sowie dem dort
unter Bezugnahme angeführten Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel
3 der
EP 0 369 364
B1 , hergestellt, wobei jedoch ein Silizium-haltiger Binder
(kolloidale Kieselsäure) verwendet wurde. Alle behandelten
Katalysator-Formkörper wurden bei 600°C während
5 Stunden kalziniert.
-
Kat.
3, 4 und 5kalz. wurden einer Behandlung
wie in Beispiel 3a) beschrieben unterzogen.
-
i) Katalysatorformkörper Kat.
3
-
Tabelle 11: Übersicht der mit
Kat 3 durchgeführten Experimente
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 3
[g] |
Kat.
3 Charge 2/KOH/1 | 10 | n.
e. | 0,9 | 20 | 0,45 |
Kat.
3. charge 2/H3PO4/1 | 10 | n.
e. | 8,67 | 20 | 4,337 |
Tabelle 12: Übersicht über
die mit Kat. 3 erhaltenen Ergebnisse Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 3 [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 3 [g]/Salz [mmol] |
Kat 3 charge
2 ohne Behandlung | 1,7 | |
Kat.
3 Charge 2/KOH/1 | 0,45 | 2,8 | 2,44 |
Kat.
3. charge 2/H3PO4/1 | 4,337 | 2,6 | 0,2 |
-
ii) Katalysatorformkörper Kat.
4
-
Tabelle 13: Übersicht der mit
Kat 4 durchgeführten Experimente
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische
Verb. [g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat.
4 [g] |
Wasser | 0 | 210 | 0 | 40 | - |
Kat.
4./KOH/1 | 4,5 | 4,5 | 0,4 | 20 | 0,2 |
Kat.
4./TPAOH/1 | 4,5 | 4,5 | 0,98 | 20 | 0,443 |
Kat.
4./TPAOH/2 | 9 | n.
e. | 1,97 | 20 | 0,885 |
Tabelle 14: Übersicht über
die mit Kat. 4 erhaltenen Ergebnisse
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 4 [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 4 [g]/Salz [mmol] |
Kat 4 ohne
Behandlung | 1,8 | |
Kat.
4./KOH/1 | 0,2 | 2,4 | 3 |
Kat.
4./TPAOH/1 | 0,443 | 3,0 | 2,7 |
Kat.
4. /TPAOH/2 | 0,885 | 3,2 | 1,58 |
-
iii) Katalysatorformkorper Kat. 5 kalziniert
(incipient wetness Methode)
-
Tabelle 15: Übersicht der mit
Kat. 5
kalziniert durchgeführten
Experimente
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 5kalziniert [g] |
Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 | - |
Kat.
5kalziniert /TPAOH/1 | 9 | | 1,97 | 20 | 0,885 |
Kat.
5kalziniert/H3PO4/1 | 9 | 0 | 8,67 | 20 | 3,903 |
Kat.
5kalziniert/K2CO3/1 | 5 | 9 | 2,559 | 20 | 1,81 |
Kat.
5kalziniert/ZnSO4/1 | 9 | 0 | 0,1 | 20 | 0,2787 |
Kat.
5kalziniert/KOH/1 | 9 | 0 | 0,9 | 20 | 0,4 |
Tabelle 16: Übersicht über
die mit Kat. 5
kalziniert erhaltenen Ergebnisse
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 5kalziniert [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 5kalziniert [g]/Salz
[mmol] |
Kat 5kalziniert ohne Behandlung | 5,5 | |
Kat.
5kalziniert/TPAOH/1 | 0,885 | 6,9 | 1,58 |
Kat.
5kalziniert/H3PO4/1 | 3,903 | 20,2 | 3,76 |
Kat.
5kalziniert/K2CO3/1 | 1,81 | 19,9 | 7,95 |
Kat.
5kalziniert/ZnSO4/1 | 0,2787 | 7 | 5,38 |
Kat.
5kalziniert/KOH/1 | 0,4 | 6,2 | 1,75 |
-
Auch
bei den Versuchen unter Anwendung der ”incipient wetness
Methode” und kalzinierter Formkörper zeigte sich
eine sehr vorteilhafte Erhöhung der Seitendruckfestigkeit.
Die ”incipient wetness Methode” weist zudem den
Vorteil auf, dass kein Überschuss an Behandlungsfluid erforderlich
ist.
-
c) Versuche mit getrockneten Katalysator-Formkörpern
-
Ein
nicht kalzinierter, getrockneter Katalysator-Formkörper
Kat. 5getrocknet wird wie in Beispiel 3a)
beschrieben einer Behandlung gemäß der dort beschriebenen ”incipient
wetness”-Methode unterzogen. Detaillierte Erläuterungen
zum Katalysatorformkörper finden sich in Beispiel 2c.
-
Der
Einfluss dieser Behandlung auf die Seitendruckfestigkeit der getrockneten
Katalysator-Formkörper mit Behandlungsfluid wurde untersucht. Tabelle 17: Übersicht der mit
Kat 5
getrocknet durchgeführten
Experimente (”incipient wetness” Methode)
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 5getrocknet [g] |
Wasser | 0 | 0 | 0 | 0 | - |
Kat.
5getrocknet/TPAOH/1 | 9 | | 1,97 | 20 | 0,885 |
Kat.
5getrocknet/H3PO4/1 | 9 | n.
e. | 8,67 | 20 | 3,903 |
Kat.
5getrocknet/K2CO3/1 | 5 | 9 | 2,559 | 20 | 1,81 |
Kat.
5getrocknet/KNO3/1 | 9 | 9 | 4,9 | 20 | 4,45 |
Tabelle 18: Übersicht über
die mit Kat. 5
getrocknet erhaltenen Ergebnisse
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol/Kat. 5getrocknet [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 5getrocknet [9]/Salz [mmol] |
Kat 5getrocknet ohne Behandlung | 5,5 | |
Kat.
5getrocknet/TPAOH/1 | 0,885 | 6,0 | 0,564 |
Kat.
5getrocknet/H3PO4/1 | 3,903 | 22,3 | 4,3 |
Kat.
5getrocknet/K2CO3/1 | 1,81 | 17,3 | 6,5 |
Kat.
5getrocknet/KNO3/1 | 4,45 | 18,3 | 2,87 |
-
Auch
bei den Versuchen unter Anwendung der ”incipient wetness
Methode” und eines nicht-kalzinierten Formkörpers
zeigt sich eine sehr vorteilhafte Erhöhung der Seitendruckfestigkeit.
-
Beispiel 4: Behandlung von Katalysator-Formkörpern
mit Edelmetallen
-
Ein
kalzinierter Katalysator-Formkörper wird wie in Beispiel
2a) beschrieben einer Behandlung mit einer Edelmetall-haltigen Lösung
unter Verwendung überstehender ionischer Lösung
unterzogen. Als Katalysator-Formkörper wurde ”Kat.
6” verwendet (Bezeichnung: Sapo 11, Silizium-haltiger Binder
(35 Gew.-% an Binder bezogen auf das Gesamtgewicht an Katalysator-Formkörper;
Zylindrische Form, Durchmesser: 1/16”). Der Katalysator
wurde gemäß
US
4,440,871 , Beispiel 21 hergestellt. Die Kalzinierung erfolgte gemäß Vergleichsbeispiel
3 der
EP 0 369 364
B1 . Alle behandelten Katalysator-Formkörper wurden
bei 600°C während 5 Stunden kalziniert. Tabelle 19: Übersicht der mit
Kat 6 durchgeführten Experimente der Methode der überstehenden
Lösung
Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | ionische Verb.
[g] | H2O [ml] | Konzentr.
in wässriger Lsg. [mol/l] | Kat.
Zugeg. [g] | Salz [mmol]/Kat. 6
[g] |
Kat.
6/CPA/1 | 41,466 | 1556 | 0,594 | 1100 | 0,86295 |
- * Dihydrogen hexachloroplatinat (IV) Lösung
Tabelle 20: Übersicht über
die mit Kat. 6 erhaltenen Ergebnisse Kat./Eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 6 [g] | Seitendruckfestigkeit [kp/3–4
mm] | Erhöhung
Seitendruckfestigkeit·Kat. 6 [g]/Salz [mmol] |
Kat 6 ohne
Behandlung | 3,2 | |
Kat.
6/CPA/1 | 0,86295 | 3,4 | 0,231 |
-
Bei
einer Behandlung eines kalzinierten Katalysator-Formkörpers
mit einer Edelmetallhaltigen Lösung unter Verwendung der
Methode der überstehenden ionischen Lösung ergibt
sich eine Erhöhung der Seitendruckfestigkeit des Katalysator-Formkörpers.
-
Beispiel 5: Ermittlung der Seitendruckfestigkeit
-
Die
Seitendruckfestigkeit wurde mit einem Messgerät der Firma
Schleuniger, Model 6 D gemessen. Pro Extrudat wurden jeweils 24
Stücke von 3–4 mm Länge nacheinander
gerade in der Messkammer ausgerichtet. Die Messung erfolgte durch
die Methode der Kraftmessdose. Die erhaltene Seitendruckfestigkeit
geht aus den Tabellen 2, 4 und 6, sowie den weiteren Tabellen zu
den Versuchsergebnissen, jeweils Spalte 3 (”Seitendruckfestigkeit”),
hervor.
-
Um
Ermitteln zu können, welche unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
lösliche Verbindung die höchste Steigerung an
Seitendruckfestigkeit verursacht, wurde jeweils in Spalte 4 der
Tabellen 2, 4, 6, sowie in den weiteren Tabellen zu den Versuchsergebnissen,
die Erhöhung der Seitendruckfestigkeit (Differenz zwischen
der Seitendruckfestigkeit des Katalysator-Formkörpers ohne
Behandlung und der Seitendruckfestigkeit des Katalysator-Formkörpers
mit Behandlung) in Bezug zu der Menge an unter Anionen- und/oder
Kationen-Bildung löslichen Verbindung pro Masse Katalysator
(Wert aus Spalte 2) gesetzt.
-
Es
zeigt sich, dass mit steigender eingesetzter Menge der jeweiligen
unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen Verbindung,
die absolute Seitendruckfestigkeit oftmals zunimmt. Um möglichst
hohe Seitendruckfestigkeiten zu erreichen, sollte in diesen Fällen
daher hohe Mengen an unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindungen zugegeben werden. Anderseits sind bei einigen Anwendungen
zu hohe Anteile der unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindung im Extrudat zu vermeiden, da dadurch der Anteil der Aktivkomponente
im Extrudat abnimmt. Bei einigen Katalyse-Anwendungen kann zudem
unerwünscht sein, dass eine unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
lösliche Verbindung möglicherweise die Poren des
aktiven Zeoliths verschließt, und gegebenenfalls die Diffusion
von Edukten und Produkten negativ beeinflusst. Außerdem
können basische ionische Salze sauer katalysierte Reaktionen,
wie sie häufig mit Hilfe von Zeolithen durchgeführt
werden, erschweren. Anwendungsspezifisch kann daher von Vorteil
sein, wenn mit einer möglichst geringen Menge an ionischer
Verbindung eine möglichst hohe Seitendruckfestigkeit erzielt
wird.
-
Wie
die Daten auch zeigen, bewirken die unterschiedlichen unter Anionen-
und/oder Kationen-Bildung löslichen Verbindungen eine unterschiedlich
starke Zunahme der Seitendruckfestigkeit. Um hier den direkten Vergleich
zu ermöglichen und um die unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung
löslichen Verbindungen zu ermitteln, die am stärksten
die Seitendruckfestigkeit erhöhen, wurde der Wert aus Spalte
5 ermittelt (siehe Versuchsbeschreibung). Diese Größe
ist ein Maß dafür, wie stark die Seitendruckfestigkeit
mit Zugabe der unter Anionen- und/oder Kationen-Bildung löslichen
Verbindung ansteigt. Aus diesem Wert lässt sich ablesen,
welche Verbindungen die höchste Zunahme an Seitendruckfestigkeit
bewirken.
-
Beispiel 6: Erniedrigung der BET-Oberfläche
-
Zudem
wurde die Auswirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf die BET-Oberfläche betrachtet. Eine Verwendung einer
16 Gew.-%igen Natriumhydroxidlösung führt zu einer
Verkleinerung der BET-Oberfläche um mehr als 30%. Eine
Verwendung einer 6-%igen Kaliumhydroxidlösung (1,06 mol/l)
verkleinert die Oberfläche bis zu 20%. Eine Verwendung
einer 4-%igen Kaliumchloridlösung (0,54 mol/l) führt
zu einer bis zu 10 und eine Verwendung einer 6%igen Natriumchloridlösung
(1,02 mol/l) ergibt eine Oberflächenerniedrigung bis etwa
20%.
-
Die
Abnahme der Oberfläche wurde untersucht an dem vorstehend,
beispielsweise in Beispiel 2 beschriebenen, Katalysator Kat. 1:
H-MFI 90 mit Silizium-haltigem Binder (25 Gew.-% an Binder (kolloidale
Kieselsäure), bezogen auf das Gesamtgewicht des Katalysatorformkörpers;
Zylindrische Form, Durchmesser 1/16”). Tabelle 21: Übersicht über
die mit Katalysatorformkörper Kat. 1 erhaltenen Ergebnisse
Kat./eingesetzte
Lösung/Nummerierung | Salz
[mmol]/Kat. 1 [9] | Oberfläche
[m2/g] | Erniedrigung
der Oberfläche* [%] |
Kat 1 ohne
Behandlung | 337 | |
Kat.
1/NaCl/2 | 0,3422 | 317 | 6 |
Kat.
1/NaCl/3b | 1,5144 | 315 | 6,6 |
Kat.
1/NaCl/4 | 5,753 | 269 | 20,2 |
Kat.
1/NaOH/4 | 0,94 | 261 | 22,6 |
Kat.
1/NWG/3 | 4,52 | 231 | 31,5 |
Kat.
1/KCl/2 | 3,4 | 300 | 11 |
Kat.
1/KNO3/2 | 3,63 | 279 | 17,3 |
Kat.
1/K2CO3/1 | 1,81 | 216 | 36 |
Kat.
1/H3BO3/2 | 4,85 | 324 | 3,9 |
-
Beispiel 7: Herstellung eines Katalysator-Formkörpers
in Form eines Extrudates mit Silizium-haltigem Binder (Silica-Binder)
-
Für
die Formgebung oder Herstellung eines Formkörpers kann
gemahlenes oder ungemahlendes kalziniertes Zeolith-Pulver verwendet
werden. In den Experimenten wurden Katalysator-Formkörper,
die mit gemahlenen und kalzinierten Pulvern hergestellt wurden,
verwendet. Als Binder wurde eine kolloidale Siliziumquelle verwendet.
Das eingesetzte Zeolithpulver wurde durch einen Mahlschritt homogenisiert
und anschließend dem Kneter zugeführt. Nach Zugabe
eines Binders werden beide Komponenten während 15 min gemischt.
Diese Mischung kann auch extern erfolgen und dann dem Kneter separat
zugeführt werden. Nach beendetem Mischen wird, sofern nötig,
solange Wasser portionsweise zugegeben bis sich eine plastische
Masse einstellt. Diese plastische Masse wird ebenfalls etwa 10 Minuten
nachgemischt und dann durch Entziehen des Wassers auf Extrusionsfähigkeit
gebracht und anschließend extrudiert.
-
Dann
erfolgt eine Trocknung des geformten Katalysator-Formkörpers
zwischen 60°C–150°C während 16
h, nach der ein getrockneter Katalysator-Formkörper erhalten
wird. Anschließend erfolgt ein Aufheizen bei einer Aufheizrate
von 1°C/min auf eine Endtemperatur von 550°C,
wobei diese Endtemperatur dann für 5 h gehalten wird. Das
Trocknen und die weiteren Schritte bei erhöhter Temperatur
erfolgen an Luft oder N2/Luft.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 01/30697
A [0018]
- - DE 4405876 A [0060]
- - EP 0369364 B1 [0087, 0087, 0087, 0087, 0087, 0087, 0087, 0087, 0096, 0096, 0100, 0100, 0109]
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-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
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- - ”Holleman-Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie” von
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- - DIN 66131 [0076]
- - J. Am. Chem. Soc. 60, 309 (1938) [0076]
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- - ”Verified Syntheses of Zeolitic Materials”,
Published an behalf of the Synthesis Commission of the International
Zeolite Association, Hrsg.: H. Robson, 2. Aufl.,, 2001, Elsevier
Science B. V., S. 115 [0087]