DE102007059388B4

DE102007059388B4 - Modifizierte Traufe für Wintergärten mit integrierten Elementen zum Licht- und Sichtschutz und/oder zu Beleuchtungszwecken

Info

Publication number: DE102007059388B4
Application number: DE102007059388A
Authority: DE
Inventors: Hartmut Wittenbecher
Original assignee: Sofero Ltd & Co KG
Current assignee: Sofero Ltd & Co KG
Priority date: 2007-12-05
Filing date: 2007-12-05
Publication date: 2012-02-02
Anticipated expiration: 2027-12-06
Also published as: DE102007059388A1

Abstract

Modifizierte Traufe für Wintergärten mit integrierten Elementen zum Licht- und Sichtschutz und/oder zu Beleuchtungszwecken, wobei die Traufe (4) in unmittelbarer Nähe zur senkrechten Glasfront eines Wintergartens angebracht und unter ihrem Unterboden (1) ein Montagehohlraum (2) ausgebildet ist, der ein oder mehrere Elemente zum Licht-/Sichtschutz (5) und/oder zu Beleuchtungszwecken enthält.

Description

Die Erfindung betrifft eine modifizierte Traufe für Wintergärten mit integrierten Elementen zum Licht- und Sichtschutz und/oder zu Beleuchtungszwecken.
In neuartig konstruktiver Ausbildung befindet sich unter dem Traufboden ein derartig verbreiterter Hohlraum, der von vom gesehen eine variabel gestaltbare Außenwölbung aufweist, dass in ihm der Aufrollmechanismus für ein Sonnenrollo oder für einen Rolladen untergebracht ist und an seinem Unterboden Spots, Lichtleisten oder eine LED-Beleuchtung angebracht sind/ist. Die Aufnahmefähigkeit der Traufe für Niederschlagswasser bei Starkregen kann zudem dadurch erhöht werden, dass an ihrer oberen und nach vom weisenden Außenkante eine montagefähige Zierleiste aufsetzbar ist, die ein kontrolliertes Überlaufen zuläßt.
Konstruktive Ausbildungen von Wintergärten oder ähnlich lichtdurchlässige Bauten, an welchen ein- oder beidseitig Dachgläser oder Bedachungsmaterialien anschließen, sind in vielfältiger Weise bekannt. Technische Veränderungen hinsichtlich der Isolation gegen Wärmebrücken sind Stand der Technik, sodass das Augenmerk einer technischen Weiterentwicklung zunehmend auf die Nutzung der Traufe im Sinne einer Universalrinne gerichtet werden muss. Der Wechsel der Jahreszeiten mit höher- oder tieferstehender Sonne macht es erforderlich, dass geeignete Mittel einerseits für eine sinnvolle Abschattung, insbesondere der transparenten Glasfronten, vorgesehen werden und andererseits auch einem bestehenden Sicherheitsbedürfnis nachgegangen wird, um Sichtschutz und/oder einbruchhemmende Wirkungen zu erzielen. Bei Letzterem kommt hinzu, dass zur Abschreckung gegen Einbruch willkürlich oder unwillkürlich schaltbare Beleuchtungs- und Sicherheiseinrichtungen mit vorgesehen werden müssen, die eine funktionelle Einheit in einer derartigen Traufe bilden.
Es ist auch keine Option, Elemente des Sichtschutzes, Rolläden, Raffstores z. B. unterhalb einer Traufe anzubringen, denn dadurch wird unnötigerweise der Schattenwurf der Traufe auf eine senkrechte Glasfront vergrößert und die Profilkonstruktion muss in einem solchen Fall zur Sicherung der Stabilität eher überdimensioniert werden.
Stellvertretend für Entwicklungen des Standes der Technik sei auf nachfolgende Konstruktionen im Traufenbereich von z. B. Wintergärten hingewiesen.
So enthält DE 196 00 925 A1 einen Vorschlag zur Integration einer Außenbeschattungsanlage in eine die Dachkonstruktion tragende Firstpfette, wobei letztere dichtend mit einer Gebäudewand verbunden ist. Die Außenbeschattungsanlage besteht im wesentlichen aus einer die Dachfläche überspannenden Markisenwelle mit einem Winkel für den Markisenstoff, wobei letzterer bei Bedarf manuell oder maschinell ausgerollt werden kann. Eine senkrechte Abschattung der Vorder- und/oder Seitenflächen des Wintergartens ist nicht vorgesehen, sondern hier eher die der Dachfläche.
Die DE 299 19 606 U1 bietet eine Lösung zur sturzartigen Überbrückung eines Türbereiches für einen aus lichtdurchlässigen Platten bestehenden Gebäudeteil, nämlich den eines Wintergartens. Es werden ein äußeres und ein inneres Hohlprofil – über Kunststoffstege thermisch voneinander isoliert – kraftschlüssig kombiniert, wobei eine reversible Trennung möglich ist. Das äußere, oben offene Kastenprofil dient als Regenrinne. Der Zwischenraum zwischen dem äußeren oder inneren Kastenprofil ist zu schmal, um eine Jalousie oder andere Abschattungselemente aufnehmen zu können. Eine Verbreiterung des Zwischenraumes – bei Weglassung einzelner Kunststoffstege – würde zur Instabilität der Konstruktion führen.
Mit DE 10 2005 011 546 B4 wird eine Traufe mit Außenraffstore angeboten. Hier ist zwischen einer schmalen Traufenrinne und der wand- bzw. dachkantenseitigen Traufenkonstruktion zusätzlich ein nach unten offener und im Querschnitt rechteckiger Hohlraum vorgesehen, der einen aus flexiblen Lamellen bestehenden Außenraffstore im aufgerollten Zustand vollkommen aufnehmen kann. Von Nachteil ist dabei, dass sich durch diesen Hohlraum die Tiefe, d. h. die Auskragung nach vorn erhöht, damit der Schattenwurf auf die senkrechte Glasfront vergrößert wird und Biegekräfte von der Wand-/Deckenkantenbefestigung zunehmen. Diese Konstruktion ist insgesamt zu materialaufwendig und sie nuzt nicht die zur Verfügung stehenden Montageräume. Sie hat auch den Nachteil, dass auf Kosten des Einbaus des Außenraffstores das Fassungsvermögen der Ablaufrinne zu klein ist und bei Starkregen überschießendes Niederschlagswasser nicht zu verhindern ist. Sicherheitstechnische Verbesserungen sind hier nicht realisiert und Maßnahmen, die den Komfort z. B. durch integrierte Beleuchtungsmittel und Sicherheitstechnik erhöhen, fehlen ebenso.
Nach DE 10 2005 010 702 A1 wird eine Beleuchtungseinrichtung für den Innenraum eines Gebäudes vorgeschlagen. Die Beleuchtung ist an einer aussenseitigen Fassadenfläche so angebracht, dass Leuchtmittel – abgelenkt über Reflektoren – ihr Licht in einen Innenraum hinter einer Glasfassade abstrahlen. Es liegt hier eine Kombination von Leuchtmitteln mit einer Jalousie vor, wobei ein Zusammenhang mit einer Traufe nicht gegeben ist.
Mit DE 81 29 37 1 U1 ist ein Doppelrolladen bekannt, der einen starkwandigen äußeren und einen dünnwandigen inneren aufweist. Im Rolladenkasten befindet sich vor der Rolle des starkwandigen Rolladens eine über seine Breite angebrachte Leuchtstoffröhre. Eine Traufenkonstruktion ist hierin nicht erkennbar.
Die DE 2 121 657 bietet ein Jalousie mit Lamellengitter an, welches unter Lichteinwirkung aus abgelenktem Licht unterschiedliche optische Effekte erbringt. Zur Ablenkung werden Reflektoren eingesetzt, die das Licht in einen Innenraum werfen. Hier liegt keine weiterentwickelte Traufenkonstruktion vor.
In EP 1 114 910 A2 wird ein Rolladenkasten, insbesondere ein Vorsatzkasten beschrieben. Das Besondere an ihm ist, dass hinter dem Rolladen ein Rollo-Fliegengitter angeordnet ist.
Mit DE 295 12 661 U1 ist ein an einer Hauswand anbringbarer Rolladen bekannt, der in seiner Ausführung kompakt gehalten ist.
Der Rolladenaufsatz nach DE 200 21 535 U1 , der in eine Fensterlaibung integriert ist, keine weiteren Einbauelemente der erfindungsgemäßen Art enthält, jedoch mit einer Revisionsklappe versehen ist.
Ebenso ist WO 93/10325 als Rolladen in Fortsetzung der letztgenannten beiden Schriften aufzuführen, wobei seine Besonderheit darin zu sehen ist, dass ein Formschluss am letzten Wickelelement ein Trennen von der Wickelrolle verhindern soll.
Schließlich sei auf DE 296 20 659 U1 hingewiesen, in welcher ein Rolladen mit Sperrmitteln an der Endleiste angeboten wird. Diese Sperrmittel sollen ein ungewolltes Ab-/Aufreissen des Rolladens verhindern.
Dem Stand der Technik zur Folge existieren keine geeigneten Weiterbildungen von Traufenkonstruktionen, die neben ihrer eigentlichen Funktion der Wasserableitung, diese noch verbessern und bestehende Möglichkeiten in der Weise nutzen, dass beispielsweise schienengeführte Markisen oder Rolläden und/oder senkrecht abstrahlende Beleuchtungseinrichtungen integriert sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine modifizierte Traufe mit der integrierten Aufnahme für ein Markisenrollo bzw. für einen Rolladenmechanismus und für Beleuchtungsmittel, letztere nach außen in Richtung darunter liegender senkrechter Glasfronten strahlend, dergestalt vorzuschlagen, dass die Gesamtkonzeption der Taufe in Bezug auf ihre technisch zu sichernde Funktion nicht nur erhalten, sondern auch verbessert wird und ein unterhalb der Bodenfläche der Traufe (Regenrinne) gelegener Hohlraum, der von vom gesehen in unterschiedlichster Profilierung als Zierblende wahrgenommen wird, dazu genutzt wird, zusätzlich die vorgenannten Elemente aufzunehmen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe wie folgt gelöst, wobei hinsichtlich der grundlegenden erfinderischen Gedanken auf den Patentanspruch 1 verwiesen wird. Die weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird in den Patentansprüchen 2 und 3 dargelegt.
Die folgenden ergänzenden Hinweise zur erfinderischen Lehre werden nachfolgend gegeben.
Eine Traufe besteht in üblicher Weise aus einem äußeren und einem inneren Traufenbereich, wobei beide fest miteinander verbunden sind.
Der äußere Traufenbereich ist, gemäß seinem Querschnitt gesehen, nach oben offen als Regenrinne – zur Aufnahme und Abführung des Niederschlagswassers ausgebildet – und er besitzt – darunter gelegen – einen Montagehohlraum, der sich über die gesamte Breite der Traufe erstreckt und in welchem die Welle eines Licht- oder Sichtschutzrollos bzw. eines Rolladenmechanismus eingebaut ist.
Der Montagehohlraum weist an seinem Unterboden eine oder mehrere Revisionsklappen zur Wartung der darin befindlichen Einbauten auf. Er ist an seiner vorderen Außenseite in Form einer Steckzierblende mit einem Abschluß versehen. Es ist denkbar, den Montagehohlraum an seinem Unterboden mit Beleuchtungsmitteln auszustatten, die senkrecht nach unten an den Glasfronten eines Wintergartens abstrahlen, wobei die Beleuchtungsmittel willkürlich mittels Einschalten per Schalter oder unwillkürlich mittels Schaltzeitmechanismen und/oder Bewegungsmeldern in Betrieb genommen werden.
Die über dem Montagehohlraum liegende Traufe ist, von vom gesehen, mit einer Zierblende versehen, wobei ihr Fassungsvermögen erhöht und ein kontrolliertes Überlaufen dadurch gewährleistet wird, dass eine formschlüssig und abdichtend aufsetzbare Zierleiste vorhanden ist.
Ist im vorgenannten Montagehohlraum vorzugsweise ein Rolladenmechanismus eingebaut, dann dient dieser neben dem Effekt des Licht- und Sichtschutzes auch als einbruchhemmendes Mittel.
Der Montagehohlraum kann neben den genannten Einbauten auch oder nur Elemente des Brandschutzes, einer Alarmanlage und Elemente zum Insektenschutz beinhalten.
Zweckmäßigerweise werden die ab- und aufrollbaren Abschattungselemente (Rollo's, Rolläden) in seitlich positionierten und senkrecht angebrachten Profilen geführt. Neben den üblichen Elementen zur Verhinderung der Ausbildung von Wärmebrücken zwischen dem inneren Traufenbereich und dem sich daran anschließenden Teil des Wintergartens befindet sich unterhalb des inneren Traufenbereichs ein formstabiler Isolationskörper, insbesondere aus Kunststoff bestehend.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden:
Dabei zeigen:
1: Modifizierte Traufe mit einem Sonneschutz-/Sichtschutzrollo und Beleuchtungsmitteln
2: Modifizierte Traufe mit einem Rolladenmechanismus
Die in den Figuren verwendeten Bezugszeichen bedeuten:
Bezugszeichenliste

1: äußerer Traufenbereich
2: Montagehohlraum
3: aufsetzbare Zierleiste
4: Traufe
5: auf-/abrollbarer Licht-/Sichtschutz
6: Spot
7: innerer Traufenbereich
8: Rolladenmechanismus
9: Revisionsklappe
10: Isolierelement
11: Unterboden
12: Profilschiene
13: Unterboden

Die modifizierte Traufe besteht im wesentlichen aus einem äußeren Traufenbereich 1, unter welchem sich ein Montagehohlraum 2 befindet und einem inneren Traufenbereich 7.
Die genannten Elemente stehen miteinander fest in Verbindung. An der Traufe 4 befindet sich dabei an deren Vorderseite in formschlüssiger Verbindung eine aufsetzbare Zierleiste 3, die in Höhe und Profilierung variabel gestaltbar ist. Der Montagehohlraum 2 schließt sich an den Unterboden 11 der Traufe 4 an, wobei er von vom gesehen, die Ausbildung einer Stuckzierleiste aufweist. In seinem Inneren befindet sich eine gegebenenfalls mehrfach gelagerte Welle eines auf-/abrollbaren Licht-/Sichtschutzes 5 oder die eines Rolladenmechanismus 8. Die beiden, wie vorgenannten, z. B. Abschattungselemente, werden an den Seitenkanten zweckmäßigerweise in Profilschienen 12 geführt.
Gemäß 1 ist dargestellt, dass im Unterboden 13 des Montagehohlraums 2 Beleuchtungsmittel, hier im Form einzelner Spots 6 eingesetzt sind. Letztere sind manuell oder mittels Bewegungsmelder (nicht näher dargestellt) schaltbar.
Zum Zwecke der Wartung befindet/-en sich im Unterboden 13 des Montagehohlraumes 2 eine oder mehrere Revisionsklappe/-n 9. Unter dem inneren Traufenbereich 7 ist über dessen gesamter Breite, im Querschnitt gesehen, ein viereckiges Isolierelement 10 – bestehend aus Schaumstoff – angeordnet.
Die Revisionsklappen 9, die aufsetzbare Zierleiste 3 und die Zierblende der modifizierten Traufe sind derart ausgebildet, dass sie im Sinne eines Baukastensystems gegen anders gestaltete, technisch analoge, Bauteile ausgetauscht werden können.
Die Vorteile der Erfindung können zusammenfassend darin gesehen werden:

– bei Vermeidung einer Überdimensionierung wird eine für Wintergärten oder andere lichtdurchlässige Bauten geeignete Traufe mit Zusatzfunktionen unterlegt
– zusätzliche Anbauten an herkömmliche Traufen werden nicht erforderlich, wenn Schutz gegen Sonnenstrahlung, Einbruch u. a. mit der erfindungsgemäßen Lösung kombiniert wird.
– Verbesserung des Volumens der Niederschlagswasseraufnahme
– technologisch beibehaltene Fertigungsschritte zur Herstellung der modifizierten Traufe in ihrer äußeren Form

Claims

Modifizierte Traufe für Wintergärten mit integrierten Elementen zum Licht- und Sichtschutz und/oder zu Beleuchtungszwecken, wobei die Traufe (4) in unmittelbarer Nähe zur senkrechten Glasfront eines Wintergartens angebracht und unter ihrem Unterboden (1) ein Montagehohlraum (2) ausgebildet ist, der ein oder mehrere Elemente zum Licht-/Sichtschutz (5) und/oder zu Beleuchtungszwecken enthält.
Modifizierte Traufe für Wintergärten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Licht-/Sichtschutz (5) ein Sonnenrollo oder insbesondere ein leichterer Rollladen vorgesehen ist.
Modifizierte Traufe für Wintergärten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die senkrecht zur Glasfront eines Wintergartens abstrahlenden Elemente zur Beleuchtung im Montagehohlraum (2) angeordnete Spots (6) sind.