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Die
Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum
Nähen eines Nahtanfangs mit einer derartigen Nähmaschine.
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Eine
gattungsgemäße Nähmaschine ist bekannt
aus der
DE 102 34 251
A . Die dort beschriebenen Maßnahmen zum Zurückziehen
eines freien Fadenendes eines Nadelfadens sind aufwändig.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, auf betriebssichere
Weise ein kurzes am Nahtanfang aus dem Nähgut herausstehendes
Oberfadenstück zu gewährleisten, wobei dies mit
geringem baulichen Aufwand geschehen soll.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch
eine Nähmaschine mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass eine Fadenzieheinrichtung zwischen dem Fadenhebel und
einer zweiten Oberfadenklemme zur Möglichkeit führt,
einen bei einer Abwärtsbewegung des Fadenhebels entstehenden
Fadenüberschuss vom Fadenhebelbereich zum Oberfadenvorrat
hin zurückzuziehen und mithilfe des Fadenhebels den Oberfaden beim
Nähen des Nahtanfangs so weit im Nähgut zurückzuziehen,
dass das freie Ende des Oberfadens am Nahtanfang nur noch gering
aus dem Nähgut heraussteht. Der Oberfaden wird dabei um
eine Länge zurückgezogen, die der Fadenweg-Differenz,
die über die Fadenzieheinrichtung herbeigeführt
wird, entspricht. Es resultiert ein optisch gefälliger
Nahtanfang, ohne dass die Not wendigkeit besteht, das herausstehende
freie Ende des Oberfadens durch Abschneiden weiter zu verkürzen.
Dies ist insbesondere bei Anwendungen von Vorteil, bei denen die
optische Nahtqualität von besonderem Interesse ist, beispielsweise
beim Vernähen von Leder bei Innenraumkomponenten eines
Kraftfahrzeugs.
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Eine
Anordnung der Fadenzieheinrichtung nach Anspruch 2 hat sich als
besonders günstig herausgestellt.
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Eine
Fadenweg-Differenz nach Anspruch 3 führt zu einer optisch
gefälligen Naht. Abhängig von der Anwendung der
Nähmaschine sind auch andere Fadenweg-Differenzen möglich.
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Eine
Fadenzieheinrichtung nach Anspruch 4 kann mit geringem baulichen
Aufwand in eine Oberfadenführung integriert werden.
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Mehrere
Fadenziehstellungen nach Anspruch 5 erlauben eine Anpassung des
Oberfaden-Rückzugs am Nahtanfang an jeweils vorliegende
Randbedingungen.
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Ein
Antrieb nach Anspruch 6 lässt sich betriebssicher, mit
schneller Umstellzeit und mit geringen Kosten realisieren. Alternativ
sind auch ein pneumatischer Antrieb oder ein Schrittmotorantrieb
zur Umstellung der Fadenzieheinrichtung möglich.
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Eine
Anordnung der Fadenzieheinrichtung nach Anspruch 7 ermöglicht
eine Integration der Fadenzieheinrichtung und der zweiten Oberfadenklemme
in eine Baueinheit, die zusammen montiert werden kann.
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Die
Vorteile eines Verfahrens nach Anspruch 8 entsprechen denen, die
vorstehend im Zusammenhang mit der Vorrichtung bereits erläutert
wurden.
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Eine
Ansteuerung nach Anspruch 9 verhindert ein unnötiges Ansteuern
der Fadenzieheinrichtung während des Nähens, also
im Anschluss an den Anfangsstich. Die Fadenzieheinrichtung wird
beim ersten Stich, also am Nahtanfang, angesteuert. Bevorzugt wird
der gesamte Ablauf dieses ersten Stichs mit einer festliegenden
Armwellendrehzahl ausgeführt, die gegenüber einer
sonstigen Betriebsdrehzahl der Armwelle reduziert ist.
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Eine
Zeitverzögerung nach Anspruch 10 hat sich zur Sicherstellung
eines betriebssicheren Ablaufes zum Oberfaden-Rückzug am
Nahtanfang herausgestellt. Die Zeitverzögerung sollte,
damit der Rückzug betriebssicher erfolgt, einen bestimmten
Minimalwert nicht unterschreiten.
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Eine
absolute Zeitverzögerung nach Anspruch 11 hat sich zur
Gewährleistung eines betriebssicheren Betriebs der Fadenzieheinrichtung
als besonders geeignet herausgestellt.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine
perspektivische Vorderansicht einer Nähmaschine;
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2 gegenüber 1 vergrößert
Details einer Oberfadenführung der Nähmaschine
nach 1 in einer Armwellenstellung „205° Schleifenhub";
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3 eine
zu 2 ähnliche Darstellung der Oberfadenführung,
bei der im Vergleich zu 2 Komponenten weggelassen sind;
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4 gegenüber 1 vergrößert
Details einer Oberfadenführung der Nähmaschine
nach 1 in einer Armwellenstellung „225° aktivierte
Fadenzieheinrichtung";
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5 eine
zu 4 ähnliche Darstellung der Oberfadenführung,
bei der im Vergleich zu 4 Komponenten weggelassen sind;
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6 gegenüber 1 vergrößert
Details einer Oberfadenführung der Nähmaschine
nach 1 in einer Armwellenstellung „305° beendete Rückstellung
Fadenzieheinrichtung";
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7 eine
zu 6 ähnliche Darstellung der Oberfadenführung,
bei der im Vergleich zu 6 Komponenten weggelassen sind;
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8 gegenüber 1 vergrößert
Details einer Oberfadenführung der Nähmaschine
nach 1 in einer Armwellenstellung „0° Nadelstange oberer
Totpunkt";
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9 gegenüber 1 vergrößert
Details einer Oberfadenführung der Nähmaschine
nach 1 in einer Armwellenstellung „65° Fadenhebel oberer
Totpunkt";
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10 eine
zu 9 ähnliche Darstellung der Oberfadenführung,
bei der im Vergleich zu 9 Komponenten weggelassen sind;
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11 schematisch
einen vertikalen Schnitt durch ein doppellagiges Nähgut
längs einer durch einen Oberfaden und einen Unterfaden
vorgegebenen Nahtebene, wobei ein Anfangs-Nahtabschnitt sichtbar
ist.
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Eine
Nähmaschine 1 hat einen oberen Arm 2 und
eine untere gehäuseartige Grundplatte 3, die durch
einen Ständer 4 zu einem C-förmigen Gehäuse miteinander
verbunden sind. Im Arm 2 ist eine Armwelle 5 (vgl. 2)
gelagert, die mithilfe eines im Ständer 4 untergebrachten
Riementriebes von einem Motor antreibbar ist. Mit dem Motor ist
eine zentrale Steuereinrichtung 6 verbunden, die in der 1 schematisch
im oberen Arm 2 dargestellt ist, die aber auch an anderer
Stelle und auch relativ zur Nähmaschine 1 extern
und mit dieser beispielsweise über einen Kabelstrang verbunden
angeordnet sein kann. Von der Armwelle 5 abgeleitet wird
eine Nadelstange 7 auf und ab gehend angetrieben, an deren
unterem Ende eine Nadel 8 montiert ist. Durch ein Öhr
der Nadel 8 verläuft ein Oberfaden 9 (vgl. 2).
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In
der Grundplatte 3 ist ein Greifer 10 angeordnet,
der in üblicher Weise abgeleitet von der Armwelle 5 um
eine vertikale Drehachse 11 (vgl. 2) drehantreibbar
ist. In einem Spulen- bzw. Fadenwickelgehäuse 12 des
Greifers 10 befindet sich ein Vorrat eines Unterfadens 13 (vgl. 11).
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2 zeigt
die Führung des Oberfadens 9 der Nähmaschine 1 im
Detail. Vom Öhr in der Nadel 8 aus im vorratsseitigen
Oberfadenverlauf entgegen der Oberfadentransportrichtung, also stromaufwärts, ist
eine erste Oberfadenklemme 14 angeordnet, die eine Klemmplatte 15 aufweist,
die relativ zu einem Grundkörper 16 der ersten
Oberfadenklemme 14 verlagerbar ist. Die erste Oberfadenklemme 14 steht mit
der Steuereinrichtung 6 in Signal verbindung und ist zwischen
einer Fadenklemmstellung, in der der Oberfaden 9 am Ort
der ersten Oberfadenklemme 14 festgeklemmt ist, und einer
Fadenfreigabestellung, in der die erste Oberfadenklemme 14 den
Oberfaden 9 freigibt, verlagerbar. Im Bereich der ersten
Oberfadenklemme 14 verläuft der Oberfaden 9 im
Wesentlichen vertikal.
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Ein
Durchgangsort des Oberfadens 9 durch die erste Oberfadenklemme 14 kann
mithilfe einer Mehrzahl von Faden-Durchgangsöffnungen 17 im Grundkörper 16 vorgegeben
werden. Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführung
verläuft der Oberfaden 9 in der zweiten Faden-Durchgangsöffnung 17 von
rechts von insgesamt vier quer zur Fadentransportrichtung angeordneten
Faden-Durchgangsöffnungen.
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Stromaufwärts
der ersten Oberfadenklemme 14 ist ein Fadenhebel 18 angeordnet,
dessen Auf- und Abwärtsbewegung ebenfalls von der Armwelle 5 in
an sich bekannter Weise abgeleitet wird. Zwischen einer am freien
Ende des Fadenhebels 18 angeordneten Fadenhebelöse 19 und
der ersten Oberfadenklemme 14 verläuft der Oberfaden 9 noch
durch eine Führungsöse 20, die am in
der 2 oberen Ende des Grundkörpers 16 angebracht
ist.
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Stromaufwärts
des Fadenhebels 18 durchläuft der Oberfaden 9 eine
Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21. Letztere hat zwei in
an sich bekannter Weise arbeitende und in der Oberfadentransportrichtung
direkt hintereinander angeordnete Hauptspannungsgeber 22.
Die Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 steht mit der zentralen
Steuereinrichtung 6 in Signalverbindung. Die Hauptspannungsgeber 22 setzen
den Oberfaden 9 bei Aktivierung durch die Steuereinrichtung 6 unter
eine vorgegebene Fadenspannung.
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Zwischen
der Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 und dem Fadenhebel 18 durchläuft
der Oberfaden 9 eine weitere, quer zur Oberfadentransportrichtung
einstellbar verlagerbare Führungsöse 23.
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Stromaufwärts
der beiden Hauptspannungsgeber 22 ist eine Fadenzieheinrichtung 24 angeordnet.
Die Fadenzieheinrichtung 24 hat einen schwenkbaren Ausleger 25,
der über ein Schwenkgelenk 26 an einer Klemmplatte 27 einer
zweiten Oberfadenklemme 28 angelenkt ist. Die Fadenzieheinrichtung 24 ist
also an der Klemmplatte 27 der zweiten Oberfadenklemme 28 montiert.
An seinem freien Ende hat der Ausleger 25 der Fadenzieheinrichtung 24 eine Fadenöse 29,
die quer zum Fadenlauf des Oberfadens 9 zwischen dem stromaufwärtigen
Hauptspannungsgeber 22 und der zweiten Oberfadenklemme 28 auslenkbar
ist. Der Ausleger 25 ist umstellbar zwischen einer in der 2 dargestellten
Neutralstellung und einer in der 4 dargestellten
Fadenziehstellung, in der der Oberfaden 9 zwischen der
Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 und der zweiten Oberfadenklemme 28 einen
Fadenweg nimmt, der um eine Fadenweg-Differenz länger ist
als der entsprechende Fadenweg des Oberfadens 9 beim Ausleger 25 in
der Neutralstellung. Diese Fadenweg-Differenz beträgt bei
der dargestellten Ausführung beispielsweise 20 Millimeter.
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Zwischen
der Fadenöse 29 in der Neutralstellung und dem
stromaufwärtigen Hauptspannungsgeber 22 einerseits
und der zweiten Oberfadenklemme 28 andererseits ist im
Oberfadenverlauf an einer Montageplatte 30, die am Arm 2 montiert
ist, jeweils ein Fadenführungsstift 31 angeordnet.
In der Fadenziehstellung des Auslegers 25 läuft
der Oberfaden 9 über beide Fadenführungsstifte 31 und
zwischen den Fadenführungsstiften 31 über
Eck durch die Fadenöse 29 des Auslegers 25.
Die beiden Fadenführungsstifte 31 bewirken dabei,
dass unabhängig davon, ob der Ausleger 25 in der
Fa denziehstellung oder in der Neutralstellung ist, der Oberfaden 9 an
der gleichen Position aus der zweiten Oberfadenklemme 28 ausläuft
und in den stromaufwärtigen Hauptspannungsgeber 22 einläuft.
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Der
Ausleger 25 ist zwischen der Neutralstellung und der Fadenziehstellung
umstellbar durch einen elektromagnetischen Antrieb, der wiederum
mit der Steuereinrichtung 6 in Signalverbindung steht. Alternativ
zu einem elektromagnetischen Antrieb kann der Ausleger 25 auch
pneumatisch oder durch einen Schrittmotor angetrieben sein.
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Stromaufwärts
der zweiten Oberfadenklemme 28 ist eine Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 angeordnet,
die ebenfalls in an sich bekannter Weise arbeitet und mit der Steuereinrichtung 6 in
Signalverbindung stehen kann. An der Montageplatte 30 angebracht
sind neben den Führungsstiften 31 auch die Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 mit
den beiden Hauptspannungsgebern 22, die zweite Oberfadenklemme 28 mit
der daran montierten Fadenzieheinrichtung 24 und die Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32.
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Stromaufwärts
der Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 durchtritt der Oberfaden 9 eine
Faden-Durchgangsöffnung 33, die in der Montageplatte 30 in
einem in der 2 oberen und nach vorne um etwa
90° umgebogenen Kantenbereich ausgeführt ist.
Stromaufwärts der Faden-Durchgangsöffnung 33 ist
eine nicht näher dargestellte Oberfadenspule als Oberfadenvorrat
angeordnet.
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Die 2 bis 10 zeigen
Momentan-Drehstellungen der Armwelle 5. An einem mit der Armwelle 5 endseitig
drehfest verbundenen Handrad 34 ist eine Drehwinkelskala 35 angeordnet,
die eine volle Umdrehung der Armwelle 5 unterteilt in 360 Winkelgrad-Schritte
anzeigt. Auf diese Grad stellung der Drehwinkelskala 35 wird
nachfolgend jeweils Bezug genommen.
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Die 2 und 3 zeigen
die Armwelle 5 in der Stellung 205°. In dieser
Stellung ist die Nadelstange 7 ein Stück weit
von ihrem unteren Totpunkt, der bei 180° erreicht war,
wieder zurückgekehrt, so dass sich neben dem Öhr
der Nadel 8 eine Oberfadenschleife 36 gebildet
hat. In der Position 205° kann eine Greiferspitze 37 des
Greifers 10 in die Oberfadenschleife 36 eingreifen
und den Oberfaden 9 anschließend mitnehmen.
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Eine
Nähgutebene NE ist in der 3 durch eine
Linie dargestellt. Diese Linie entspricht einer Auflageposition
von Nähgut 38 auf einer Stichplatte 39 der
Nähmaschine 1.
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In
der Stellung 205° ist die erste Oberfadenklemme 14 in
der Fadenklemmstellung. Die Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 ist
deaktiviert, so dass sie den Oberfaden 9 nicht unter Spannung setzt.
Die Fadenzieheinrichtung 24 ist in der Neutralstellung.
Die zweite Oberfadenklemme 28 ist in der Fadenklemmstellung.
Die Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 ist aktiviert, so
dass sie den Oberfaden 9 zwischen der Oberfadenspule und
der Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 unter Spannung hält. Der
Fadenhebel 18 befindet sich auf seinem Weg zum unteren
Totpunkt. Der Fadenhebel 18 ist schon von seinem oberen
Totpunkt entfernt, so dass zwischen den beiden Oberfadenklemmen 14, 28 ein
Fadenüberschuss resultiert, der Faden dort also nicht gespannt
vorliegt, wie in den 2 und 3 dargestellt.
Dieser Fadenüberschuss ist in etwa der doppelte Weg der
Fadenhebelöse 19 vom oberen Totpunkt des Fadenhebels 18 bis
zur in den 2 und 3 dargestellten
Stellung 205°.
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4 und 5 zeigen
die Armwellenstellung 225°. Gegenüber der Stellung
nach den 2 und 3 hat sich
die Armwelle 5 in Nähbetriebsrichtung also um
20° weiter gedreht.
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In
der Stellung 225° ist die erste Oberfadenklemme 14 in
der Fadenklemmstellung. Die Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 ist
weiterhin deaktiviert. Der Ausleger 25 der Fadenzieheinrichtung 24 ist
nun umgestellt in die Fadenziehstellung. Die zweite Oberfadenklemme 28 ist
in der Fadenklemmstellung.
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Die
Fadenhebelöse 19 ist in der Stellung 225° weiter
abgesenkt und vor ihrem unteren Totpunkt. Durch die Umstellung der
Fadenzieheinrichtung 24 in die Fadenziehstellung ist der
Oberfadenüberschuss, der in der Stellung nach den 2 und 3 noch
im Bereich der Fadenhebelöse 19 vorlag, nun zur
Fadenöse 29 der Fadenzieheinrichtung 24 zurückgezogen.
Zwischen der Fadenhebelöse 19 und der ersten Oberfadenklemme 14 liegt
der Oberfaden 9 nun in etwa gespannt vor.
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In
der Stellung 225° hat sich auch der Greifer 10 um
die Drehachse 11 entsprechend weiter gedreht, und zwar
um 40° um die Drehachse 11. Durch die Greiferspitze 37 wird
der Oberfaden 9 nun nach unten gezogen.
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6 und 7 zeigen
die Armwellenstellung 305°. In der Stellung 305° ist
die Fadenhebelöse 19 im Bereich des unteren Totpunkts.
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Die
erste Oberfadenklemme 14 ist in der Fadenfreigabestellung.
Die Oberfaden-Hauptspannungseinrichtung 21 ist aktiviert
und hält den Oberfaden 9 unter Spannung. Der Ausleger 25 der
Fadenzieheinrichtung 24 ist in der Neutralstellung. Die zweite
Oberfadenklemme 28 ist in der Fadenfreigabe stellung. Die
Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 ist aktiviert. In der
Stellung 305° ist der Oberfaden 9 durch den Greifer 10 weiter
nach unten gezogen worden.
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Auf
dem Weg zwischen der Armwellenstellung 225° und der Armwellenstellung
305° zieht der Greifer 10 ein freies Ende 40 des
Oberfadens 9 durch das Nähgut 38 nach
unten. Im weiteren Verlauf der Armwellendrehung zieht der Fadenhebel 18 den Oberfaden
im Nähgut zurück. Das freie Ende 40 steht dann
um einen entsprechend geringeren Betrag der Fadenlänge
aus dem Nähgut heraus.
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8 zeigt
die Armwellenstellung 0°. In dieser Armwellenstellung ist
die Nadelstange 7 am oberen Totpunkt. Diese Stellung wird
zu Beginn des Nähens, also am Nahtanfang, gewählt,
da dort der größte Durchgang unter der Nadel 8 zum
Einlegen des Nähguts 38 vorliegt.
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In
der Stellung 0° ist die erste Oberfadenklemme 14 in
der Fadenfreigabestellung. Die Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 ist
aktiviert. Die Fadenzieheinrichtung 24 ist in der Neutralstellung.
Die zweite Oberfadenklemme 28 ist deaktiviert. Die Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 ist
aktiviert. Der Fadenhebel 18 ist auf dem Weg vom unteren
Totpunkt nach oben.
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9 und 10 zeigen
die Armwellenstellung 65°. Die Nadel 8 ist auf
dem Weg nach unten. Die beiden Oberfadenklemmen 14 und 28 sind
in der Freigabestellung. Die Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 ist
aktiviert. Die Oberfaden-Vorspanneinrichtung 32 ist aktiviert.
Die Fadenzieheinrichtung 24 ist in der Neutralstellung.
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Die
vorstehende Reihenfolge der Armwellen-Winkelstellungen gemäß den 1 bis 10 wurde
gewählt, um die Arbeitsweise der Fadenzieheinrichtung 24 darzustellen.
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Ein
tatsächlicher Betrieb der Fadenzieheinrichtung 24 beginnt
in der Armwellenstellung 0° nach 8 bei nicht
verknotetem, also freiem Ende 40 des Oberfadens 9.
In dieser Stellung wird das zweilagige Nähgut 38 eingelegt.
In der Steuereinrichtung 6 ist eine Statusinformation „Nahtanfang"
hinterlegt. Ausgehend von der Stellung nach 8 beginnt
das Nähen einer Naht im Nähgut 38, wie
in der 11 dargestellt. Beim allerersten
Stich, und nur dann, arbeitet die Fadenzieheinrichtung 24,
wie vorstehend erläutert. Bei allen Folgestichen bleibt
die Fadenzieheinrichtung 24 durchgängig in der
Neutralstellung. Die Aktivierung der Fadenzieheinrichtung 24 in
die Fadenziehstellung bei der Armwellenstellung 225° führt
dazu, dass das freie Ende 40 des Oberfadens 9 mit
dem Fadenhebel 18 durch das Nähgut 38 zurückgezogen
und damit verkürzt wird.
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Nach
dem erstmaligen Umstellvorgang der Fadenzieheinrichtung 24 von
der Neutralstellung in die Fadenziehstellung und zurück
wird die Statusinformation „Nahtanfang" in der Steuereinrichtung 6 umgesetzt
in „laufende Naht". Eine erneute Umstellung in „Nahtanfang"
erfolgt nach einem Fadenabschneidvorgang über die Steuereinrichtung 6.
Diese Statusinformation wird während des weiteren Nähvorgangs
abgefragt. Die Fadenzieheinrichtung 24 wird nur betätigt,
wenn die Statusinformation „Nahtanfang" vorliegt.
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Die
Länge des über das Nähgut 38 überstehenden
freien Endes 40 kann durch die Winkelstellung des Auslegers 25 in
der Fadenziehstellung vorgegeben werden. In der Steuereinrichtung 6 können insbesondere
dann, wenn der Ausleger 25 über einen Schrittmotor
angetrieben ist, mehrere Anfangsfadenlängen vorgewählt
werden. Je nach der gewählten Anfangsfadenlänge
resultiert die von der Steuereinrichtung 6 angesteuerte
Winkelstellung des Auslegers 25 in der Fadenziehstellung.
Eine Fadenziehlänge, die zu einer entsprechenden Anfangsfadenlänge
führt, kann alternativ auch über einen mechanischen
Anschlag für den Ausleger 25 eingestellt werden.
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Die
Fadenzieheinrichtung 24 wird 50 ms nach dem gleichzeitigen
Ansteuern der Oberfadenklemmen 14 und 28 und dem
Deaktivieren der Oberfaden-Hauptspannungseinrichtung 21 von
der Neutralstellung in die Fadenziehstellung umgestellt. Die anschließenden
Rückstellungen, also die Umstellung der Oberfadenklemmen 14, 28 in
die Freigabestellung sowie die Aktivierung der Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 und
die Rückführung der Fadenzieheinrichtung 24 in
die Neutralstellung, die beim beschriebenen Ausführungsbeispiel
schon in der Stellung 305° abgeschlossen sind, müssen
in jedem Fall bis etwa zur Stellung 350° vollzogen sein, um
eine störungsfreie Nahtfortsetzung zu gewährleisten.
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Die
Zeitverzögerung wird von der Steuereinrichtung 6 vorgegeben,
und ist im Wesentlichen abhängig von der Umstelldauer,
die für ein betriebssicheres Umstellen der Oberfadenklemmen 14, 28 und der
Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 erforderlich ist.
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Der
gesamte Ablauf des ersten Stichs am Nahtanfang, während
dem die Fadenzieheinrichtung 24 von der Neutralstellung
in die Fadenziehstellung und zurück umgestellt wird, erfolgt
bei einer festgelegten Armwellendrehzahl, die gegenüber
der sonstigen Betriebsdrehzahl der Armwelle 5 reduziert
ist. Auch diese reduzierte Armwellendrehzahl wird von der Steuereinrichtung 6 vorgegeben.
Da der erste Stich bei einer festen Armwellendreh zahl geschieht, ergibt
sich für die Zeitverzögerung der Umstellung der
Fadenzieheinrichtung 24 nach dem Ansteuern der Oberfadenklemmen 14 und 28 sowie
dem Deaktivieren der Oberfaden-Hauptspanneinrichtung 21 ein
konstanter Wert von beispielsweise 50 ms.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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