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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Steueranordnung zur Abschätzung des
Verschleißzustandes
zumindest einer elektrischen Parkbremse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und 15.
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Konventionelle
Parkbremsen, beispielsweise Scheiben-, Trommel- oder „Drum-In-Hat"-Bremsen sind hinlänglich aus
dem Stand der Technik bekannt. Die über eine Bremsenmechanik erzeugte
Bremskraft wird hierbei beispielsweise manuell über einen im Fahrzeug vorgesehenen
Bremshebel vorgegeben, und zwar wird über diesen eine Stellkraft
erzeugt, die auf die Bremsenmechanik der Parkbremse zur Erzeugung
der Bremskraft einwirkt.
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In
zunehmenden Maße
werden die beschriebenen konventionellen rein mechanischen Parkbremsen
durch elektrische Parkbremsen bzw. so genannte elektrische Parkbremssysteme
ersetzt, bei denen die Erzeugung der zur Betätigung der Bremsenmechanik
erforderlichen Stellkraft über
ein Steuersystem gesteuert wird. Hierzu ist im Fahrzeug ein elektronisches
Bedienelement, beispielsweise ein Tast-, Wipp- oder Schaltmodul
vorgesehen, durch dessen Betätigung
ein elektronisches Stellsignal erzeugt wird, welches an das Steuersystem übertragen wird.
Abhängig
vom vorliegenden elektronischen Stellsignal wird die elektrische
Parkbremse gesteuert über
die Steuereinheit angezogen oder gelöst. Die zur Erzeugung der Bremskraft
erforderliche Stellkraft wird beispielsweise mittels einer Elektromotor-Getriebeeinheit
erzeugt, welche beispielsweise mit der Bremsenmechanik über ein
Seilzugssystem verbunden und über
das Steuersystem ansteuerbar ist. Unter dem Begriff elektronische
Parkbremse wird somit sowohl die am Rad vorgesehene Bremsenmechanik, die
zur Betätigung
der Bremsenmechanik erforderliche Aktuatoreinheit als auch zumindest
eine zugeord nete Steuereinheit verstanden, welche über unterschiedlichste
Kommunikationsschnittstellen oder Kabelsysteme miteinander verbunden
sind.
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Eine
derartige elektronische Parkbremse ermöglicht neben zusätzlichen
Sicherheits- und Komfortfunktionen auch ein dynamisches Bremsen
des Fahrzeuges während
der Fahrt, insbesondere in Notfallsituationen und zur Erhöhung der
durch die herkömmliche
Betriebsbremse bereitgestellten Bremskraft.
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Die
elektronischen Parkbremse wird häufig zusätzlich zu
der Betriebsbremse zum dynamischen Bremsen des Fahrzeuges zugeschaltet.
Unter einem dynamischen Bremsvorgang wird hierbei ein Bremsen des
in Bewegung befindlichen Fahrzeuges verstanden, welche eine vorgegebene
Mindestgeschwindigkeit von beispielsweise ca. 5 km/h überschreitet.
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Je
nach Ausführungsform
der Bremsenmechanik, beispielsweise Kombisattel-, Trommel- oder „Drum-In-Hat"-Bremse ergibt sich
aufgrund der beschriebenen dynamischen Bremsvorgänge ein erhöhter Verschleiß der Bremsenkomponenten
der elektrischen Parkbremse. Beispielsweise können der Bremssattel, die Bremsbacken
oder die Bremsscheiben starke Verschleißspuren aufweisen oder das
zur Übertragung
der Stellkraft auf die Bremsenmechanik vorgesehene Seilzugssystem
eine Beschädigung aufweisen.
Dies kann insbesondere dazu führen, dass
die normale Funktion der elektronischen Parkbremse, und zwar ein
statisches Bremsen des Fahrzeuges nicht mehr gewährleistet ist, d. h. die zum Bremsen
im statischen Zustand erforderliche Haltekraft nicht mehr ausreicht,
um ein einer Steigung abgestelltes Fahrzeug gegen Wegrollen zu sichern.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Steueranordnung
zur Abschätzung
des Verschleißzustandes
einer elektronischen Parkbremse anzugeben, mittels dem insbesondere
der aufgrund von dynamischen Bremsvorgängen hervorgerufenen Verschleiß einzelner
mechanischer oder elektronischer Bremsenkomponenten der Parkbremse
zumindest näherungsweise
bestimmt werden kann.
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Die
Aufgabe wird jeweils ausgehend vom Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches
1 und 15 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen der Erfindung sind den weiteren abhängigen Ansprüchen zu
entnehmen.
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Ein
wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu
sehen, dass das Vorliegen zumindest eines dynamischen Bremsvorganges
ermittelt wird, dass abhängig
davon zumindest ein den aktuellen Verschleißzustand der elektrischen Parkbremse
angebender Referenzwert aktualisiert wird und der zumindest eine
aktualisierte Referenzwert zur Abschätzung des Verschleißzustandes
ausgewertet wird. Besonders vorteilhaft wird hierdurch die Beanspruchung
und der dadurch bedingte Verschleiß einer elektrischen Parkbremse
und deren Komponenten durch dynamische Bremsvorgänge abgeschätzt. Nach Ermittlung eines
erhöhten
Verschleißzustandes
kann beispielsweise dem Fahrer des Fahrzeuges angezeigt werden,
dass eine Wartung der elektrischen Parkbremse erforderlich ist oder
abhängig
vom Verschleißzustand
einzelne Funktionen der elektrischen Parkbremse, insbesondere ein
dynamisches Bremsen gesperrt werden sollten. Somit wird die Zuverlässigkeit
und Sicherheit von elektrischen Parkbremsen deutlich erhöht.
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Ein
weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass vor, während oder unmittelbar nach
der Aktivierung der elektronischen Parkbremse zur Ermittlung des Vorliegens
eines dynamischen Bremsvorganges zumindest ein von der Geschwindigkeit
des Fahrzeuges abhängiges
erstes Messsignal, ein von der Verzögerung des Fahrzeuges abhängiges zweites Messsignal,
ein vom Schlupf des zu bremsenden Rades abhängiges drittes Messsignal und/oder
ein von der durch die elektronische Parkbremse erzeugten Bremskraft
abhängiges
viertes Messsignal erzeugt und jeweils durch das Steuersystem ausgewertet werden.
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Besonders
vorteilhaft werden als Referenzwerte die Anzahl der dynamischen
Bremsvorgänge und/oder
die durch die elektrische Parkbremse erzeugte Gesamtbremskraft und/oder
die durch die elektrische Parkbremse erzeugte Gesamtverzögerung und/oder
der am abzubremsenden Rad erzeugte Gesamtschlupfes erfasst und abhängig davon
der Verschleißzustand
der zumindest einen elektrischen Parkbremse abgeschätzt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 beispielhaft
ein Blockschaltbild eines Steuersystems zur Ermittlung des Verschleißzustandes
zumindest einer elektrischen Parkbremse und
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2 bis 5 beispielhaft
mehrere Ablaufdiagramme mit unterschiedlichen Ausführungsformen
einer Steuer- und Auswerteroutine zur Abschätzung des Verschleißzustandes
einer elektrischen Parkbremse.
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In 1 ist
beispielhaft in einem schematischen Blockschaltbild eine elektrische
Parkbremse EPB mit einem integriertem Steuersystem SS dargestellt,
welches eine Steuereinheit CU und eine mit dieser verbundenen Speichereinheit
MU aufweist. In einer alternativen Ausführungsform kann dass Steuersystem
SS räumlich
getrennt von der elektrischen Parkbremse EPB angeordnet sein oder
in ein bereits bestehendes Steuergerät eines Fahrzeuges (nicht in 1 dargestellt)
integriert sein.
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Die
elektrische Parkbremse EPB kann hierbei beispielsweise über zumindest
ein im Fahrzeug vorgesehenes Bedienelement (nicht in den Figuren dargestellt)
aktiviert bzw. betätigt
werden.
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In
der Steuereinheit CU des Steuersystems SS ist zur Abschätzung des
Verschleißzustandes
VZ der zumindest einen elektrischen Parkbremse EPB, insbesondere
von deren Bremsenkomponen ten eine Steuer- und Auswerteroutine SAR
vorgesehen, welche in der Steuereinheit CU ausgeführt wird.
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Die
elektrische Parkbremse EPB ist jeweils zusätzlich zu einer herkömmlichen
Betriebsbremse eines Fahrzeuges vorgesehen. Im Normalfall erfolgt ein
dynamisches Bremsen des Fahrzeuges über die Betriebsbremse und
ein statisches Bremsen des Fahrzeuges mittels der elektrischen Parkbremse EPB.
Jedoch in speziell vorgegebenen Fahrsituationen oder Notfallsituationen
kann die elektrische Parkbremse EPB zusätzlich oder alternativ zum
dynamisches Bremsen des Fahrzeuges eingesetzt werden.
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Die
elektrische Parkbremse EPB weist zur Erzeugung einer Stellkraft
STF beispielsweise eine Elektromotor-Getriebeeinheit EGE auf. Die Stellkraft STF
wird von der Elektromotor-Getriebeeinheit EGE beispielsweise direkt
oder indirekt an eine Bremsenmechanikeinheit BMU übertragen,
welche hierzu beispielsweise über
ein Seilzugssystem SZS mit der Elektromotor-Getriebeeinheit EGE
in Wirkverbindung steht. Abhängig
von der an der Bremsenmechanikeinheit BMU anliegenden Stellkraft
STF wird eine Bremskraft F durch die Bremsenmechanikeinheit BMU
erzeugt, mittels der zumindest ein Rad R des Fahrzeugs abgebremst
wird.
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An
das Steuersystem SS ist beispielsweise eine erste bis vierte Messeinheit
ME1–ME4
angeschlossen, über
welche unterschiedliche Parameter betreffend den Bewegungsstatus
des Fahrzeuges, insbesondere dessen Geschwindigkeit V, Verzögerung BV
und/oder den Betriebstatus der elektrischen Parkbremse EPB gemessen
und in Form von ersten bis vierten Messsignalen ms1–ms4 an
das Steuersystem SS, insbesondere die Steuereinheit CU übertragen
werden. Hierbei kann die Verzögerung
BV des Fahrzeuges oder der Schlupf S der Räder R alternativ von der ermittelten
Geschwindigkeit V abgeleitet werden.
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Die Übertragung
der ersten bis vierten Messsignale ms1–ms4 erfolgt beispielsweise
jeweils über eine
drahtlose und/oder drahtgebundene Schnittstelle. Die in der Steuereinheit
CU empfangenen ersten bis vierten Messsignale ms1–ms4 werden
durch die Steuer- und Auswerteroutine SAR ausgewertet, weiterverarbeitet
und ggf. in der Speichereinheit MU zwischengespeichert.
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Zur
Abschätzung
des Verschleißzustandes VZ
der zumindest einen elektrischen Parkbremse EPB wird erfindungsgemäß das Vorliegen
eines dynamischen Bremsvorganges BVG ermittelt, abhängig davon
ein den aktuellen Verschleißzustand
VZ der elektrischen Parkbremse EPB angebender Referenzwert A, GF,
GBV, GS aktualisiert und der aktualisierte Referenzwert A, GF, GBV,
GS zur Abschätzung
des Verschleißzustandes
VZ durch die Steuer- und Auswerteroutine SAR ausgewertet.
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Beispielhaft
können
als Referenzwerte A, GF, GBV, GS die Anzahl A der dynamischen Bremsvorgänge BVG
und/oder die durch die elektrische Parkbremse EPB erzeugte Gesamtbremskraft
GF und/oder die durch die elektrische Parkbremse EPB erzeugte Gesamtverzögerung GBV
und/oder der am abzubremsenden Rad R erzeugte Gesamtschlupfes GS
erfasst werden.
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Hierzu
werden die unterschiedlichen Verschleißzustände VZ im Vorfeld beispielsweise
anhand von Tests ermittelt, und zwar deren Abhängigkeit von der Anzahl A der
dynamischen Bremsvorgänge
BVG, von der Summe der durch die elektrische Parkbremse EPB erzeugten
Gesamtbremskraft GF, der durch die elektrische Parkbremse EPB erzeugten
Gesamtverzögerung
GBV und/oder des am abzubremsenden Rad R erzeugten Gesamtschlupfes
GS. Unter Berücksichtigung
der individuellen Testergebnisse werden zugehörige Referenzschwellwerte Amax,
GFmax, GVmax, GSmax ermittelt, bei dessen Überschreiten ein merklicher
Verschleißzustand
VZ der elektrischen Parkbremse EPB vorliegt, der zur Beeinträchtigung
deren Funktionsweise führen
könnte.
Die Referenzschwellwerte Amax, GFmax, GVmax, GSmax werden in der
Speichereinheit MU gespeichert.
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Beispielsweise
wird eine maximale Anzahl Amax von dynamischen Bremsvorgängen BVG,
bei deren Überschreitung
ein merklicher Verschleiß der elektrischen
Parkbremse EPB statistisch gesehen zu erwarten ist, vorgegeben.
Analog hierzu werden eine maximale Gesamtbremskraft GFmax, eine
maximale Gesamtverzögerung
GVmax und/oder ein maximaler Gesamtschlupf GSmax vorgegeben.
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Das
Vorliegen eines dynamischen Bremsvorganges BVG wird durch Auswertung
die Geschwindigkeit V des Fahrzeuges ermittelt, welches dem Steuersystem
SS als erstes Messsignal ms1 zugeführt wird. Die Geschwindigkeit
V kann vor, zu oder nach dem Zeitpunkt, an dem die elektrische Parkbremse
EPB betätigt
wird, ermittelt werden.
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Zusätzlich können als
zweites Messsignal ms2 beispielsweise die Verzögerung BV des Fahrzeuges, als
drittes Messsignal ms3 der Schlupf S des jeweiligen Rades R und/oder
als viertes Messsignal ms4 die von der Bremsenmechanikeinheit BMU
erzeugte Bremskraft F ermittelt werden. Diese werden zur Ermittlung
des aufgrund des dynamischen Bremsvorganges BVG auftretenden Verschleißes der
elektrischen Parkbremse EPB bzw. deren unterschiedlichen Bremskomponenten über die
Steuer- und Auswerteroutine SAR ausgewertet.
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Zur
Ermittlung der Anzahl A der vorliegenden dynamischen Bremsvorgänge BVG
wird beispielsweise innerhalb der Steuereinheit CU ein Zähler vorgesehen,
welcher bei Auftreten eines dynamischen Bremsvorganges BVG entsprechend
um einen Zählschritt
erhöht
wird. Hierdurch wird die Anzahl A der dynamischen Bremsvorgänge BVG über die
in der Steuereinheit CU ausgeführte
Steuer- und Auswerteroutine SAR erfasst und beispielsweise durch
Vergleich der aktuellen Anzahl A mit der maximalen Anzahl Amax der
Verschleißzustand
VZ der zumindest einen elektrischen Parkbremse EPB näherungsweise
bestimmt. Bei einer Überschreitung
der maximalen Anzahl Amax durch die Anzahl A der ermittelten dynamischen
Bremsvorgänge
BVG ist davon auszugehen, dass ein erhöhter Verschleiß der elektrischen Parkbremse
EPB, insbesondere einzelner Bremskomponenten vorliegt.
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Die
Detektion eines dynamischen Bremsvorganges BVG wird durch die Steuer-
und Auswerteroutine SAR abhängig
vom ersten Messsignal ms1 ermittelt. Hierzu wird beispielsweise
die Geschwindigkeit V vom ersten Messsignal ms1 abgeleitet und mit
einem vorgegebenen ersten Messschwellwert VM verglichen. Beispielsweise
gibt der als erste Messschwellwert eine Mindestgeschwindigkeit VM an,
bei dessen Überschreitung
ein dynamischer Bremsvorgang vorliegt. Somit wird durch das Steuersystem
SS ein dynamischer Bremsvorgang BVG detektiert, wenn die elektrische
Parkbremse EPB zum dynamischen Bremsen aktiviert wird und die durch das
erste Messsignal ms1 angezeigte Geschwindigkeit V die Mindestgeschwindigkeit
VM überschreitet.
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Zur
näheren
Erläuterung
der unterschiedlichen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens sind
beispielhaft in den 2 bis 5 unterschiedlich
ausgebildete Steuer- und Auswerteroutinen SAR jeweils mittels eines
Ablaufdiagrammes dargestellt.
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2 zeigt
eine Steuer- und Auswertroutine SAR, bei der das Vorliegen eines
dynamischen Bremsvorganges BVG durch Auswertung des ersten Messsignals
ms1, d. h. der Geschwindigkeit V der Fahrzeuges erfolgt.
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Ausgehend
von einer Aktivierung der elektronischen Parkbremse EPB zum Bremsen
des Rades R wird durch die Steuer- und Auswerteroutine SAR zunächst die
Geschwindigkeit V des Fahrzeuges mit der vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit VM
verglichen.
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Überschreitet
die aktuelle Geschwindigkeit V des Fahrzeuges die vorgegebene Mindestgeschwindigkeit
VM, so wird ein dynamischer Bremsvorgang BVG detektiert und durch
die Steuer- und Auswerteroutine SAR die Anzahl A der dynamischer
Bremsvorgänge
BVG aktualisiert, d. h. um einen Zählschritt erhöht und die
aktualisierte Anzahl A in der Speichereinheit MU gespeichert. Unterschreitet
die aktuelle Geschwindigkeit V des Fahrzeuges die vorgegebenen Mindestgeschwindigkeit
VM, so wird die Steu er- und Auswerteroutine SAR zurückgesetzt
bzw. ggf. ein statischer Bremsvorgang mittels der elektrischen Parkbremse
EPB eingeleitet.
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Nach
Aktualisierung der Anzahl A der dynamischen Bremsvorgänge BVG
wird diese mit der in der Speichereinheit MU gespeicherten maximalen Anzahl
Amax verglichen und bei einem Überschreiten
Verschleiß der
elektrischen Parkbremse EPB detektiert. Die Detektion des Verschleißzustandes
VZ wird im Anschluss daran mittels eines akustischem, optischem
und/oder haptischem Warnsignal dem Fahrer angezeigt.
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Bei
einer alternativen Variante der Steuer- und Auswerteroutine SAR
gemäß 3 kann
beispielsweise im Anschluss der Ermittlung des Überschreitens der Mindestgeschwindigkeit
VM durch die aktuell vorliegende Geschwindigkeit V die Betätigungsdauer
TB der elektrischen Parkbremse EPB gemessen werden, welche die zeitliche
Dauer des aktuell vorliegenden Bremsvorganges angibt. Die gemessene
Betätigungsdauer
TB wird mit einer vorgegebenen Mindestzeitdauer TM verglichen, so
dass nur bei einem Überschreiten
der vorgegeben Mindestzeitdauer TM der aktuelle dynamische Bremszyklus
BVG als zu erfassender dynamischer Bremsvorgang BVG gewertet wird.
Kürzer
andauernde dynamische Bremsvorgänge
BVG werden hierbei für
die Abschätzung
des Verschleißzustandes
VZ der elektrischen Parkbremse EPB vernachlässigt.
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Überschreitet
die Betätigungsdauer
TB des aktuell durch die Steuer- und Auswerteroutine SAR auszuwertenden
dynamischen Bremsvorganges BVG die vorgegebene Mindestzeitdauer
TM, so wird analog zuvor die Anzahl A der dynamischen Bremsvorgänge BVG
aktualisiert bzw. um einen Zählschritt erhöht. Nach
Erhöhung
der Anzahl A wird diese mit dem in der Speichereinheit MU ebenfalls
hinterlegten maximalen Anzahl Amax verglichen und bei einem Unterschreiten
der maximalen Anzahl Amax durch die Anzahl A die Steuer- und Auswerteroutine
wiederum in den Startzustand zurückgesetzt. Überschreitet
die Anzahl A die maximalen Anzahl Amax, so wird zusätzlich zur
Warnung des Fahrers mittels dem Warnsignal optional eine Fehlerinformation
FF in der Speichereinheit MU gespeichert.
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Zusätzlich zur
Ausgabe eines akustischen, optischen und/oder haptischen Warnsignals
können in
der Speichereinheit MU vorgegebene Funktionen FK der elektrischen
Parkbremse EPB gesperrt werden. Beispielsweise kann hierdurch ein
weiteres dynamisches Bremsen über
die elektrische Parkbremse EPB unterbunden werden.
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Bei
der in 4 dargestellten Steuer- und Auswerteroutine SAR
wird nach einer Aktivierung der elektrischen Parkbremse EPB zunächst wiederum das
Vorliegen eines dynamischen Bremsvorgangs BVG durch Auswertung der
aktuell vorliegende Geschwindigkeit V ermittelt. Im Anschluss daran
wird durch Auswertung des vierten Messsignals ms4 die jeweils über die
Bremsenmechanikeinheit MBU erzeugte Bremskraft F bestimmt und beispielsweise über der
Betätigungsdauer
TB integriert. Die hierdurch erhaltene integrierte Bremskraft F*
wird mit der in der Speichereinheit MU gespeicherten Mindestbremskraft
FM verglichen. Unterschreitet die integrierte Bremskraft F* die
vorgegebenen Mindestbremskraft FM, so wird die dargestellte Steuer-
und Auswerteroutine SAR in den Startzustand zurückgesetzt. Bei einem Überschreiten
der vorgegebenen Mindestbremskraft FM durch die integrierte Bremskraft
F*, wird die Anzahl A der erfassten dynamischen Bremsvorgänge BVG
entsprechend erhöht.
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In
einer alternativen, nicht dargestellten Variante kann lediglich
die vom vierten Messsignal ms4 abgeleitete Bremskraft F mit der
Mindestbremskraft Fmax verglichen werden und bei einer Überschreitung
der vorgegebenen Mindestbremskraft Fmax der aktuelle Bremsvorgang
als dynamischer Bremsvorgang BVG durch das Steuersystem SS gewertet
werden. Bei einem Überschreiten
der vorgegebenen Mindestbremskraft Fmax durch die ermittelt Bremskraft
F, wird die Anzahl A der erfassten dynamischen Bremsvorgänge BVG
um entsprechend erhöht.
Nach Erhöhung
des Anzahl A wird diese wiederum mit der maximalen An zahl Amax verglichen
und bei einem Unterschreiten der maximalen Anzahl Amax durch die
Anzahl A die Steuer- und Auswerteroutine SAR in den Startzustand
zurückgesetzt
sowie bei einem Überschreiten
der Verschleißzustand
VZ der elektrischen Parkbremse EPB dem Fahrer angezeigt.
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In 5 ist
in einem weiteren Ablaufdiagramm eine Variante der Steuer- und Auswerteroutine
SAR dargestellt, bei der anstelle der Anzahl A der ermittelten dynamischen
Bremsvorgänge
BVG als Referenzwert die durch die elektrische Parkbremse EPB erzeugte
Gesamtbremskraft GF ausgewertet wird.
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Hierzu
wird analog zu der in 4 dargestellten Steuer- und Auswerteroutine
SAR die Bremskraft F über
die jeweilige Betätigungszeit
TB integriert und nach einem Überschreiten
der vorgegebenen Mindestbremskraft FM durch die integrierte Bremskraft
F* diese zu der bisher aufsummierten Gesamtbremskraft GF addiert,
d. h. die die vorgegebenen Mindestbremskraft FM überschreitenden integrierten Bremskräfte F* werden
akkumuliert.
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Die
im Laufe der Lebensdauer der elektrischen Parkbremse EPB stetig
wachsende Gesamtbremskraft GF wird jeweils in der Speichereinheit
MU gespeichert. Die Gesamtbremskraft GF stellt hierbei ein Maß für die Beanspruchung
der elektronischen Parkbremse EPB dar. Überschreitet die Gesamtbremskraft
FG die vorgegebene maximale Gesamtbremskraft GFmax, so wird dadurch
ein vorgegebener Verschleißzustand
VZ der elektrischen Parkbremse EPB detektiert, der wiederum dem
Fahrer des Fahrzeuges mittels einem der zuvor genannten Warnsignale
angezeigt werden kann.
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Zusätzlich zur
Ableitung des Verschleißzustandes
VZ von der ermittelten Gesamtstellkraft GF kann wiederum die Anzahl
A der dynamischen Bremsvorgänge
BVG erfasst werden und zur Ermittlung des Verschleißzustandes
VZ mit der maximalen Anzahl Amax verglichen werden.
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Auch
kann optional in der Speichereinheit MU nach der Detektion eines
vorgegebenen Verschleißzustandes
VZ eine Fehlerinformation FF in der Speichereinheit MU gespeichert
werden, welche durch weitere Steuergeräte ausgelesen werden kann.
Ebenso kann die elektrische Parkbremse EPB in einem „Fehlerbetriebsmodus" betrieben werden,
d. h. eine Sperrung von vorgegebenen Funktionen FK der elektrischen
Parkbremse EPB vorgenommen werden.
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Zusätzlich können von
den ersten bist vierten Messsignalen ms1–ms4 der jeweils abhängige Messgröße, und
zwar die Geschwindigkeit V, die Verzögerung BV, der Schlupf S oder
die Bremskraft F abgeleitet werden und mit einem vorgegebenen ersten bis
vierten Messschwellwert VM, FM, BVM, SM verglichen. Überschreitet
die jeweils ermittelte Messgröße V, BV,
S, F den jeweils zugeordneten ersten bis vierten Messschwellwert
VM, FM, BVM, SM, so liegt ein einen Verschleiß der elektrischen Parkbremse EPB
hervorrufender dynamischer Bremsvorgang BVG vor. Beispielsweise
können
als erster bis vierter Messschwellwert eine Mindestgeschwindigkeit
VM, eine Mindestbremskraft FM, eine Mindestverzögerung BVM und/oder ein Mindestschlupf
SM vorgegeben sein, welche ebenfalls in der Speichereinheit MU gespeichert
sind.
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Die
mittels der elektrischen Parkbremse EPB erzeugte bzw. auf das gesamte
Fahrzeug wirkende Verzögerung
BV kann beispielsweise durch Auswertung des zweiten Messsignals
ms2 bestimmt werden, welche mit einem vorgegebenen Mindestverzögerungswert
BVM verglichen wird (nicht in den Figuren dargestellt). Überschreitet
die ermittelte Verzögerung BV
den vorgegebenen Mindestverzögerungswert BVM,
so wird die Aktivierung der elektronischen Parkbremse EPB als dynamischer
Bremsvorgang BVG bewertet, welcher zu einer Erhöhung der Anzahl A führt. Ebenso
kann eine Integration der ermittelten Verzögerung BV über die jeweilige Betätigungsdauer TB
erfolgen und ausgehend hiervon die Gesamtverzögerung GBV aktualisiert werden,
welche wiederum mit der maximalen Gesamtverzögerung GVmax verglichen wird.
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Ferner
kann der Mittelwert der Bremskraft F oder der Verzögerung BV
pro dynamischen Bremsvorgang BVG bestimmt werden und abhängig davon durch
Vergleich mit jeweils vorgegebenen Mittelwerten das Vorliegen eines
dynamischen Bremsvorganges BVG durch die Steuer- und Auswerteroutine
SAR bestimmt werden.
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Die
Temperatur der Bremsenmechanikeinheit BMU kann während eines Bremsvorganges
BVG gemessen werden und abhängig
davon das Vorliegen eines dynamischen Bremsvorgang BVG detektiert
werden.
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Auch
kann der als viertes Messsignal ms4 in der Steuereinheit CU vorliegende
Schlupf S eines Rades R ausgewertet werden, und zwar durch Vergleich
mit dem vorgegebenen Mindestschlupf SM. Bei einem Überschreiten
des vorgegebenen Mindestschlupfes SM durch den ermittelten Schlupf
S wird durch das Steuersystem SS ein dynamischer Bremsvorgang BVG
detektiert und analog zuvor die Anzahl A erhöht.
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Ebenso
kann die jeweilige mechanische Bremsposition der Bremsenmechanik
BMU mittels weiterer Messeinheiten (nicht in den Figuren dargestellt)
bestimmt und an die Steuereinheit CU übertragen werden. Überschreitet
die aktuelle mechanische Bremsposition der Bremsenmechanik BMU eine
vorgegeben Referenzposition, so wird das Vorliegen eines dynamischen
Bremsvorgang BVG detektiert.
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Die
ermittelten Messgrößen V, BV,
S, F können
entweder additiv oder multiplikativ miteinander kombiniert werden
und somit eine gewichtete Messgröße ermittelt
werden. Beispielsweise kann im Rahmen der Integration der Bremskraft
F jeweils die aktuell vorliegende Geschwindigkeit V additiv oder
multiplikativ mit einfließen.
Auch kann die Temperatur der Bremsenmechanikeinheit BMU additiv
oder multiplikativ im Rahmen der Auswertung der Messgrößen V, BV,
S, F berücksichtigt
werden.
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Die
Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen und Modifikationen möglich sind,
ohne dass das der Erfindung zugrunde liegende Gedanke verlassen
wird.
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- A
- Anzahl
- Amax
- maximale
Anzahl
- BMU
- Bremsenmechanikeinheit
- BV
- Verzögerung
- BVG
- dynamischer
Bremsvorgang
- BVM
- Mindestverzögerung
- CU
- Steuereinheit
- EGE
- Elektromotor-Getriebeeinheit
- EPB
- elektrische
Parkbremse
- F
- Bremskraft
- F*
- integrierte
Bremskraft
- FF
- Fehlerinformation
- FK
- Funktion
- FM
- Mindestbremskraft
- GBV
- Gesamtverzögerung
- GF
- Gesamtbremskraft
- GFmax
- maximale
Gesamtbremskraft
- GS
- Gesamtschlupf
- GSmax
- maximaler
Gesamtschlupf
- GBVmax
- maximale
Gesamtverzögerung
- ME1–ME4
- erste
bis vierte Messeinheit
- ms1–ms4
- erste
bis vierte Messsignale
- MU
- Speichereinheit
- R
- Rad
- S
- Schlupf
- SAR
- Steuer-
und Auswerteroutine
- SM
- Mindestschlupf
- SS
- Steuersystem
- STF
- Stellkraft
- SZS
- Seilzugsystem
- TB
- Betätigungsdauer
- TM
- Mindestzeitdauer
- V
- Geschwindigkeit
- VM
- Mindestgeschwindigkeit
- VZ
- Verschleißzustand