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Diese
Erfindung betrifft die Bestuhlung einer Fahrzeugkabine und insbesondere
einer Flugzeugkabine nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Da
im Flugverkehr immer größere Reichweiten
erreicht werden und die Flüge
immer länger
dauern, ohne dass ein Zwischenstopp eingelegt wird, gewinnt das
Angebot an Komfort auf diesen Reisen an Bedeutung. Insbesondere
steigt dabei die Nachfrage nach einer Bestuhlung einer hochwertigen
Klasse, die es ermöglicht,
den Passagieren auch gehobene Gastronomie am Sitzplatz zu bieten.
Diesen Anforderungen wird die bisher bekannte Bestuhlung der Kabinen
nicht gerecht. So ist man in den heutigen Flugzeugausstattungen
in seiner Bewegungsfreiheit und vor allem in der Armfreiheit eingeschränkt, da
die Sitze aus Kapazitätsgründen relativ
eng neben- und hintereinander angeordnet sind.
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Aus
EP 0 850 834 ist ein vollständig verstellbarer
Liegesitz bekannt, der von einer Tagesposition in eine Nachtposition überführt und/oder
gedreht werden kann. In der Nachtposition kann der Sitz ganz in
den ungenutzten Gang ausgefahren werden. In der vollständig ausgefahrenen
Position kann die Rückenlehne
in eine horizontale Lage gebracht werden und die Beinauflage vollständig ausgefahren
werden, um den Passagieren einen ruhigeren Schlaf in horizontaler
Stellung zu ermöglichen.
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In
der
US2005/087650 wird
eine Kabinensitzanordnung beschrieben, die Vorder- und Rücksitze
hat und für
Flugzeuge gedacht ist. Dabei können Rückenlehne
und Sitzkissen geklappt und innerhalb eines Rahmens bewegt werden,
so dass sie zusammen mit gegenüberliegenden
Kissen eine flache Schlafstätte
für Passagiere
bilden.
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In
EP 0 825 108 wird ein Sitzsystem
für Flugzeugpassagiere
beschrieben, bei dem eine Sitzgruppe ein Gestell zur Verankerung
im Boden aufweist sowie Armlehnenelemente und Rückenlehnen und Sitzpolster,
die gegenüber
dem Gestell beweglich sind, so dass vier Sitzpositionen und eine
eingeklappte Position mit drei Sitzpositionen einstellbar sind.
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Aus
EP 1 211 176 ist eine Passagierkabine bekannt,
bei der die Passagiersitze an der Außenwand als Einzelsitze ausgebildet
sind, die während der
Start- und Landephase in einer im wesentlichen in Flugzeuglängsrichtung
nach vorne ausgerichtet sowie während
der Flugphase in eine in Richtung der Kabinenmittelachse nach innen
gedrehte Lage angeordnet werden können.
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Insbesondere
im Gastronomiebereich eines Flugzeugs ist die bisherige Unterbringung
und Versorgung der Passagiere bisher in sehr engen Grenzen vorgegeben,
es bleibt nämlich
während
des Fluges die Ausrichtung der Sitze für die Passagiere in eine Richtung
fest vorgegeben. Eine Unterhaltung mit Sitznachbarn ist nur sehr
eingeschränkt
möglich, und
damit wird auch kein Ambiente zugelassen, in dem sich Passagiere
wohlfühlen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bestuhlung für eine hochklassige
Fahrzeugkabine anzugeben, die die genannten Nachteile beim Stand
der Technik überwindet
und eine flexible und großzügige Aufteilung
der Sitze in der Kabine für die
reine Reisezeit und ein angenehmes Ambiente für gemeinsames Speisen ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Bestuhlung nach Anspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
der Erfindung zugrunde liegende Lösungsgedanke besteht darin,
die Einzelsitze mit einem gewissen Abstand zueinander anzuordnen,
wobei dieser Abstand insbesondere etwa einer Sitzbreite entspricht.
Außerdem
wird eine einklappbare Tischvorrichtung vor jeweils zwei benachbarten
Sitzen angeordnet, die im ausgeklappten Zustand wenigstens für zwei Sitze
Abstellmöglichkeiten
bietet. In besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
sind die Sitze und die Tischvorrichtungen jeweils um eine Vertikalachse
drehbar, und es können Sitzgruppen
mit zwei oder vier Einzelsitzen und einem gemeinsamen Tisch gebildet
werden.
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Die
erfindungsgemäße Bestuhlung
einer Fahrzeugkabine und insbesondere einer Flugzeugkabine, die
einen Kabinenboden mit einer darunter liegenden Trägerstruktur
umfasst, mit:
wenigstens zwei Sitzen für Passagiere, die durch einen
Zwischenraum voneinander getrennt sind, und
jeweils einer Tischeinrichtung
vor jedem der Sitze, die eine ausklappbare Tischplatte umfasst,
wobei
jeder Sitz umfasst:
- – ein Sitzgestell, das auf
der Trägerstruktur
unter dem Kabinenboden der Flugzeugkabine befestigt ist,
- – ein
Sitzkissen, das auf dem Sitzgestell befestigt ist,
- – eine
Rückenlehne,
die an dem Sitzgestell befestigt ist,
ist dadurch gekennzeichnet,
dass
die Tischeinrichtung einen Tischsockel umfasst, der auf
der Trägerstruktur
unter dem Kabinenboden befestigt ist und so angeordnet ist, dass
er im wesentlichen einen gleichen Abstand von jeweils zwei Sitzen einer
Sitzgruppe aufweist.
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In
bevorzugter Ausführungsform
weist die erfindungsgemäße Bestuhlung
als einziges – oder
soweit technisch möglich
und sinnvoll – als
kombinierte Merkmale auf, dass:
das Sitzgestell jedes Sitzes
um eine insbesondere zentrale vertikale Achse drehbar ist, so dass
der Sitz insbesondere um 90° oder
180° drehbar
ist;
der Sitz oder die wenigstens zwei Sitze einer Sitzgruppe
seitlich und/oder nach vorne bzw. hinten verschiebbar ist bzw. sind;
der
Tischsockel um eine insbesondere zentrale vertikale Achse drehbar
ist;
der Tischsockel seitlich und/oder nach vorne bzw. hinten
verschiebbar ist;
der Tischsockel gegenüber den wenigstens zwei Sitzen
einer Sitzgruppe nach vorne versetzt ist, so dass der seitliche
Abstand der beiden Sitze voneinander im wesentlichen anderthalb
Mal so groß ist
wie der Abstand des Tischsockels von einem der Sitze;
eine
Sitzgruppe vier Sitze umfasst, die durch einen ersten Zwischenraum
seitlich und einen zweiten Zwischenraum in Blickrichtung voneinander
getrennt sind, und der Tischsockel symmetrisch zwischen den vier
Sitzen angeordnet ist, so dass sein Abstand zu jedem der Sitze im
wesentlichen gleich groß ist;
der
Tischsockel auf zwei gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Tischplatte umfasst;
die Tischplatte mehrere
Plattensegmente umfasst, die jeweils gelenkig miteinander verbunden
sind;
der Abstand zwischen zwei Sitzen im wesentlichen einer
Sitzbreite entspricht.
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Einer
unter mehreren Vorteilen der erfindungsgemäßen Bestuhlung besteht darin,
dass Reisegruppen von bis zu vier Personen zusammen reisen und zusammen
speisen können.
Es können
aber auch zwei oder drei Personen zu einer Gruppe zusammengefasst
werden, und die Zusammensetzung einer Reisegruppe kann sich im Verlauf
der Reise verändern,
wozu nur ein oder mehrere Sitze zu entsprechenden Tischen hin gedreht
werden müssen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen, bei der Bezug genommen
wird auf die beigefügte
Zeichnung.
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1 zeigt
eine Sitzanordnung nach dem Stand der Technik in Seitenansicht.
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2A bis 2D zeigen
eine erfindungsgemäße Tischeinrichtung
in eingeklappter bzw. ausgeklappter Position mit einer bzw. zwei
Tischplatten in Seitenansicht und in perspektivischer Darstellung.
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3 zeigt
einen erfindungsgemäßen Drehsitz
in perspektivischer Darstellung.
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4A bis 4D zeigen
die erfindungsgemäße Bestuhlung
der Fahrzeugkabine in unterschiedlichen Konfigurationen.
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Die
Zeichnung ist nicht maßstabsgetreu. Gleiche
oder gleich wirkende Elemente sind mit denselben Bezugszeichen bezeichnet.
Unter Bestuhlung ist in dieser Anmeldung die gesamte Inneneinrichtung
einer Fahrzeugkabine für
Passagiere zu verstehen, d.h. die Sitze und die Tische sowie die
jeweils dazugehörigen
Komponenten und Einrichtungen. Wesentlicher Aspekt der folgenden
Beschreibung ist dabei die Anordnung der einzelnen Sitze in der
Kabine.
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In 1 ist
in Seitenansicht eine typische Anordnung von Sitzen für Passagiere
in einem Flugzeug gezeigt, von denen zwei Sitze 1 dargestellt
sind. Die Sitze 1 sind auf dem Boden 2 der Kabine
verankert, so dass sie nicht verrutschen können, insbesondere nicht bei
hohen Beschleunigungen des Fahrzeugs wie Start und Landung eines
Flugzeugs. Die Sitze 1 umfassen jeweils ein Sitzgestell 3,
das am Boden 2 fixiert ist, sowie ein Sitzkissen 4 mit
Rückenlehne 5 und
Armlehne 6, wobei beide Lehnen entweder direkt oder mittelbar
an dem Gestell 3 befestigt sind. Dabei sind die Sitze in
der Regel nicht am Boden 2 selbst, sondern an einer unter
dem Kabinenboden 2 liegenden Trägerstruktur befestigt.
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Es
sind mehrere Sitze 1 zu (nicht gezeigten) Reihen zusammengefasst,
und mehrere Reihen sind hintereinander angeordnet. Während die
Sitze einer gleichen Reihe direkt nebeneinander angeordnet sein
können,
haben die Reihen einen Abstand voneinander, der ein bequemes Ein-
und Aussteigen von Passgieren auf Sitzplätzen abseits des (nicht dargestellten)
Gangs ermöglicht.
Darüber
hinaus wird es durch den ausreichenden Abstand zwischen den Reihen
möglich,
einen kleinen Klapptisch 7 vorzusehen, auf dem Speisen
serviert werden können
oder der als Ablage für
persönliche
Gegenstände
des Passagiers dient, wie es in 1 beispielsweise
durch ein Trinkgefäß angedeutet
wird. Dieser Klapptisch 7 ist bei heutigen Flugpassagiersitzen
eine Tischplatte, die über
ein Gestell an dem Vordersitz des jeweiligen Passagiers befestigt
ist. Im Bedarfsfall wird der Klapptisch 7 ausgeklappt,
wenn er nicht mehr benötigt
wird, kann er wieder im Rückenteil
des Vordersitzes verstaut werden.
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In
einer "Premium-Klasse" der kommenden Generation
für Flugpassagiere
haben die Sitze mehr Platz, so dass auch ein gewisser, als angenehm empfundener
Abstand zwischen den einzelnen Sitznachbarn gewährt werden kann. Aber auch
zu dem jeweiligen Vordersitz soll der Abstand vergrößert werden,
so dass das Ein- und Aussteigen in und aus dem Sitz ohne Mühe bewältigt werden
kann und ohne Inanspruchnahme der Sitznachbarn möglich ist. Der größere Abstand
zu dem Vordersitz macht es jedoch unpraktisch, einen Klapptisch
der bekannten Art in den Vordersitz zu integrieren, da dieser mit überproportional
ausladenden Armen versehen werden müsste und damit schwer zu handhaben
wäre.
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Erfindungsgemäß wird daher
ein autonomer Tisch vorgeschlagen, der unabhängig von einem Sitz frei in
der Fahrgastzelle, insbesondere in der Flugpassagierkabine, angeordnet
werden kann, soweit dies kompatibel mit der unter dem Kabinenboden 2 befindlichen
Trägerstruktur
ist. Eine erste Ausführungsform
eines solchen Tischmoduls 8 ist in 2 gezeigt.
In 2A ist diese erste Ausführungsform des Tischmoduls 8 perspektivisch
in eingeklapptem Zustand dargestellt. Die Tischeinrichtung 8 umfasst einen
Tischsockel 9 und eine ausklappbare Tischplatte 10.
In dem gezeigten eingeklappten Zustand wird die Tischplatte 10 vollständig von
dem Sockel 9 aufgenommen, so dass sie kein vorspringendes
Element mehr aufweist und damit keinerlei Gefahr für vorbeigehende
Personen darstellt. Im übrigen
ist die Tischeinrichtung 8 in eingeklapptem Zustand optisch wenig
auffällig
und passt sich somit gut in die gesamte Einrichtung der Kabine ein.
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In
ausgeklapptem Zustand ist die Tischeinrichtung 8 in 2B gezeigt.
Hier ist die Tischplatte 10 in die Horizontale gebracht,
so dass sie als Ablagefläche
für Speisen,
Getränke
oder auch Gegenstände
beliebiger Art dienen kann. In der gezeigten Ausführungsform
besteht die Tischplatte 10 aus zwei Segmenten, nämlich einem
ersten Tischplattensegment 11 und einem zweiten Tischplattensegment 12, wobei
das erste Tischplattensegment 11 unmittelbar an dem Sockel 9 der
Tischeinrichtung 8 ansetzt. Das zweite Tischplattensegment 12 ist über ein
Zwischengelenk 13 mit dem ersten Tischplattensegment 11 gelenkig
verbunden. Damit erreicht man einerseits eine ausreichende Länge der
Tischplatte 10, andererseits ist sichergestellt, dass die
Tischplatte in eingeklapptem Zustand ganz von dem Sockel 9 aufgenommen
werden kann. Dazu weist der Sockel 9 ein entsprechend tiefes
Aufnahmefach 9a auf, in dem die Tischplatte 10 verstaut
werden kann. Die Bestimmung der Tiefe des Faches 9a, die
Verriegelung der Tischplatte gegen unbeabsichtigtes Öffnen und
die Auslegung des Zwischengelenks 13 sind dem Fachmann
auf diesem Gebiet wohl vertraut und werden daher hier nicht weiter
erläutert.
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Es
versteht sich von selbst, dass gegebenenfalls nur ein Segment 11 ausgeklappt
wird, während
das andere Segment 12 eingeklappt, d.h. unter dem ersten
Segment 11 verbleibt.
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Während die
Ausführungsform
der Tischeinrichtung 8 nach 2A und 2B nur
auf einer Seite eine Tischplatte aufweist, ist in 2C und 2D eine
Ausführungsform
des Tisches gezeigt, bei der der Tischsockel zweigeteilt ist und
einen ersten Tischsockel 14 und einen zweiten Tischsockel 15 aufweist,
die jeweils eine Tischplatte aufnehmen. Wie aus der Seitenansicht
in 2C ersichtlich, umfasst bei dieser Ausführungsform
die Tischeinrichtung 8 auf ihren beiden gegenüberliegenden
Seiten jeweils eine Tischplatte 16 und 17. Die
erste Tischplatte 16 ist an dem ersten Tischsockel 14 angebracht
und umfasst analog zu der Ausführungsform
nach 1A ein erstes Tischplattensegment 11 direkt
an dem Sockel 14 und ein zweites Tischplattensegment 12 an dem
ersten Tischplattensegment 11, wobei die Verbindung durch
ein Zwischengelenk 13 hergestellt wird. In der gleichen
Art und Weise ist die zweite Tischplatte 17 an dem zweiten
Tischsockel 15 angebracht und umfasst ebenfalls ein erstes
Tischplattensegment 11 direkt an dem Sockel 15 und
ein zweites Tischplattensegment 12 an dem ersten Tischplattensegment 11,
wobei die Verbindung durch ein Zwischengelenk 13 hergestellt
wird. Zur besseren Veranschaulichung ist diese Ausführungsform
perspektivisch nochmals in 2D gezeigt,
ebenfalls in ausgeklapptem Zustand. In 2D ist
darüber
hinaus durch eine vertikale Achse 29 angedeutet, dass der Tisch
um diese vertikale Achse 29 drehbar ist. Die Vorteile dieser
Möglichkeit
werden weiter unten in Zusammenhang mit 4 deutlich
werden. Vorzugsweise verläuft
die Achse 29 mittig, d.h. zentral durch die Tischeinrichtung 8,
so dass es bei einer Drehung um diese Achse nicht automatisch auch
zu einer (unerwünschten)
Translation kommt und sich damit der Abstand des Tisches von den
umgebenden Sitzen bei einer Drehung ändert.
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In 3 ist
ein Drehsitz 18 für
die erfindungsgemäße Bestuhlung
einer Passagierkabine gezeigt. Der Drehsitz 18 weist eine
Sitzverankerung 19 auf, mit der der Drehsitz 18 in
Schienen 20 unterhalb des Bodens 2 der Kabine
verschraubt ist. Dabei kann der Drehsitz 18 in den Schienen 20 nach
vorne und hinten verschoben werden, wie es durch den Doppelpfeil
angedeutet ist. Es ist außerdem
möglich, den
Sitz 18 in eine seitliche Richtung zu verschieben, wenn
die Sitzverankerung 19 in sich eine (nicht gezeigte) entsprechende
Verstellmöglichkeit
aufweist. Der Drehsitz 18 umfasst im übrigen Komponenten, die analog
zu denen des Sitzes nach dem Stand der Technik in 1 sind.
Diese Komponenten sind eine Sitzfläche 21, eine Sitzrückenlehne 22,
die mittelbar oder unmittelbar mit der Sitzfläche 21 verbunden ist, sowie
eine Nachenstütze 23 am
oberen Ende der Sitzrückenlehne 22.
Darüber
hinaus sind Seitenlehnen 24 vorgesehen, in denen insbesondere
(nicht gezeigte) Steuerelemente für die Sitzeinstellung aber auch
für die
Wiedergabe von Unterhaltungsprogrammen integriert sein können.
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Die
eigentlichen Sitzkomponenten 21, 22, 23 und 24 sind
auf einer Drehplatte 25 montiert, die drehbar auf der Sitzverankerung 19 befestigt
ist. Der in 3 gezeigte Sitz 18 unterscheidet
sich also von dem Sitz 1 in 1 dadurch,
dass er – analog
zu der Tischeinrichtung 8 – drehbar ist, so dass er insbesondere
um 90° oder
um 180° gedreht
werden kann. Damit kann sich der Passgier seinem Sitznachbarn oder auch
dem hinter ihm sitzenden Passagier zuwenden. Mit dem oben beschriebenen "gleitenden Karussell-Unterbau" 19, 25
kann zudem der Abstand zwischen den Sitzen verändert werden, und man erreicht
somit beim Sitz 18 eine maximale Flexibilität bei den
Verstellmöglichkeiten.
Insbesondere ist dies von Vorteil bei den Sitzkonfigurationen, die
im folgenden anhand der 4A bis 4D erläutert werden. Die
vertikale Achse, um die der Sitz 18 gedreht werden kann,
ist in 3 mit 26 bezeichnet. Diese Achse befindet
sich vorzugsweise im Zentrum des Sitzes, so dass man bei einer Drehung
um die Achse 26 nicht gleichzeitig eine Translation erfährt, bei
der sich mit der Drehung der Abstand des sitzenden Passagiers zu
seinem Sitznachbarn oder zu dem vor ihm befindlichen Tisch ändern würde.
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Mit
einem Tisch 8 nach 2 und
einem Sitz 18 nach 3 lassen
sich die im folgenden anhand von 4 erläuterten
Sitz- und Tischkonfigurationen in einer "Premium-Klasse" für
Passagiere bzw. im Passagierbetrieb der ersten Klasse oder der "Business Class" verwirklichen. 4A zeigt
eine erste Konfiguration, in welcher alle Sitze 18 in der
Kabine in ein und dieselbe Richtung orientiert sind. Dies ist insbesondere
der Fall während
der Start- oder Landephase eines Flugzeugs. Die Tischeinrichtungen 8 befinden
sich dann in ihrem eingeklappten Zustand und in einer Orientierung,
in der sie kein Hindernis darstellen, sei es bei einem Aufprall
oder bei einer Evakuierung der Kabine. In der gezeigten Konfiguration
werden jeweils zwei Sitze 18 für die Passagiere und eine Tischeinrichtung 8 als
eine Sitzgruppe 27 aufgefasst. Die Sitzgruppe 27 ist
durch eine gestrichelte Umrandung angedeutet. Die tatsächliche
Zuordnung von Sitzen und Tischen zu einer Sitzgruppe 27 kann
in der Praxis abhängig
von der tatsächlichen Beziehung
der Passagiere zueinander gemacht werden. Die im folgenden angenommene
Zuordnung ist also rein willkürlich.
Die Sitze 18 sind durch einen seitlichen Zwischenraum 28 voneinander
getrennt, wobei sich die Tischeinrichtung 8 vor den Sitzen
befindet, so dass sie in etwa den gleichen Abstand zu jedem der
beiden Sitze hat. In Blickrichtung, also frontal, sind sie durch
einen Abstand 30 voneinander getrennt, der deutlich großzügiger ausgelegt
ist als beim Stand der Technik nach 1 der Abstand
zwischen zwei hintereinander angeordneten Sitzen 1. Die
beiden genannten Abstände 28, 30 sind
durch Doppelpfeile angedeutet, und sie entsprechen vorzugsweise
jeweils der Breite bzw. Länge
eines Sitzes.
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Der
Tischsockel 9 ist gegenüber
den Sitzen 18 nach vorne versetzt, so dass der seitliche
Abstand 28 der beiden Sitze 18 voneinander vorzugsweise
im wesentlichen anderthalb Mal so groß ist wie der Abstand des Tischsockels
von einem der Sitze. Damit lassen sich vier umgebende Sitze von
einem Tisch versorgen, wobei der Abstand des Tisches zu allen Sitzen
gleich ist.
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In
ausgeklapptem Zustand befindet sich dann jeweils eine Tischplatte 10 vor
einem der Sitze 18. Dies ist in einer ersten Konstellation
in 4B gezeigt. In 4B ist
bei der Tischeinrichtung 8 links oben, d.h. der vordersten
Tischeinrichtung 8 eine Seite des Tisches 8 ausgeklappt.
Damit hat der Passagier auf dem zweiten Sitzplatz links die Möglichkeit,
Gegenstände
vor sich abzulegen oder zu speisen. Die anderen Tischplatten sind
in dieser Konfiguration nach wie vor eingeklappt, so dass die Passagiere
auf den restlichen dargestellten Sitzen maximale Beinfreiheit und
Bewegungsfreiheit haben.
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In
der Konfiguration nach 4C sind die beiden Sitze vorne
um 180° gedreht,
so dass sie "nach
hinten" blicken.
Zwischen ihnen und den Sitzen dahinter ist die Tischeinrichtung 8 vollständig ausgeklappt,
so dass die beiden vorderen, umgedrehten und die beiden hinteren
Sitze sich jeweils vor einer Tischplatte 10 befinden. Damit
können
vier Personen mit einem erfindungsgemäßen Tischmodul 8 versorgt werden.
Sie können
darüber
hinaus eine eigene Sitzgruppe bilden, die über die gesamte Reisedauer
in der gezeigten Konstellation verbleibt. – Die beiden Sitze 18 in
der Sitzgruppe 27 hinten sind jeweils um 90° zueinander
gedreht, so dass sich ihre Insassen nun gegenübersitzen. Zwischen ihnen soll
ebenfalls ein Tisch eingerichtet werden. Dazu wird das entsprechende
Tischmodul 8 zunächst
um seine vertikale Achse 29 um 90° aus seiner ursprünglichen,
in 4A und 4B gezeigten
Position in eine neue, querstehende Position gedreht, und anschließend wird
eine der beiden Tischplatten 10 ausgeklappt. Die andere
Tischplatte 10 wird nicht benötigt und bleibt daher eingeklappt.
Damit ist auch die Sitzgruppe 27 mit zwei Personen umgewandelt
worden in eine Speise-Konstellation.
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Schließlich ist
in 4D noch eine Konstellation gezeigt, die eine Alternative
zu derjenigen in 4C darstellt. Hier sind die
Sitze 18 der beiden ersten Sitzpaare vorne in der Kabine
alle um 90° gedreht,
so dass sich frühere
Sitznachbarn nun jeweils gegenüber
sitzen. Auf diese Art lässt
sich auch eine "lange
Tafel" erzeugen,
und das Beispiel zeigt die große
Flexibilität
bei der Konstellation der erfindungsgemäßen Bestuhlung.
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Die
Drehung des Tisches bzw. des Sitzes erfolgt vorzugsweise elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch. Um bei Ausfall des Systems aber trotzdem die
Sitze und Tische verstellen zu können,
ist eine (nicht dargestellte) Handkurbel vorgesehen.
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Insbesondere
die Tische in der Nähe
der Seitenwände
sind vorzugsweise asymmetrisch ausgelegt, d.h. haben nur auf einer
Seite eine ausklappbare Tischplatte. In der Regel haben die anderen
Tische dagegen auf ihren beiden Seiten eine Tischplatte.
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- 1
- Sitz
- 2
- Kabinenboden
- 3
- Sitzgestell
- 4
- Sitzkissen
- 5
- Rückenlehne
- 6
- Armlehne
- 7
- Klapptisch
- 8
- Tischeinrichtung
- 9
- Tischsockel, 9a Aufnahmefach
für eingeklappte
Tischplatte
- 10
- ausklappbare
Tischplatte
- 11
- erstes
Tischplattensegment
- 12
- zweites
Tischplattensegment
- 13
- Zwischengelenk
- 14
- erster
Tischsockel
- 15
- zweiter
Tischsockel
- 16
- erste
ausklappbare Tischplatte
- 17
- zweite
ausklappbare Tischplatte
- 18
- Drehsitz
- 19
- Sitzverankerung
- 20
- Befestigungsschiene
- 21
- Sitzfläche
- 22
- Sitzrückenlehne
- 23
- Nackenstütze
- 24
- Seitenlehne
- 25
- drehbare
Sitzplatte
- 26
- zentrale
vertikale Achse von Sitz
- 27
- Sitzgruppe
- 28
- seitlicher
Zwischenraum zwischen benachbarten Sitzen
- 29
- zentrale
vertikale Achse von Tischsockel
- 30
- frontaler
Zwischenraum zwischen aufeinanderfolgenden Sitzen