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Die
Erfindung betrifft einen Flügel,
insbesondere einen Tragflügel
eines Flugzeugs, mit veränderlicher
Profilform.
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Herkömmlich werden
zur Veränderung
des Profils eines Flügels,
insbesondere des Tragflügels eines
Flugzeugs, aber auch von Seiten- und Höhenrudern, dienende Steuerklappen
als starre Flügelteile hergestellt.
Durch diese erfolgt die Umlenkung der Strömung am Flügel aerodynamisch nicht optimal und
außerdem
ist die Lastverteilung nicht günstig,
da die Anlenkung der Steuerklappe an einzelnen Anschlußstellen
am Flügel
zu verhältnismäßig großen lokalen
Spannungen führt.
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Aus
der
EP 1 205 383 A2 ist
ein Flügel
mit einem variablen Flügelbereich
bekannt, der eine erste Beplankung und eine zweite Beplankung und
eine zwischen diesen angeordnetes und sich in Flügeltiefenrichtung zwischen
einem ersten Ende und einem zweiten Ende erstreckendes Tragwerk,
dessen Gestalt zur Veränderung
der Profilform mittels einer Antriebseinrichtung veränderbar
ist, aufweist. Das Tragwerk enthält
in Flügeltiefenrichtung
hintereinander angeordnete und an Verbindungsstellen miteinander gelenkig
verbundene Rippen, die an ersten Verbindungsstellen mit der ersten
Beplankung verbunden sind. Zum Einstellen des veränderbaren
Profils ist die gegenseitige Entfernung von nahe der zweiten Beplankung
befindlichen zweiten Verbindungsstellen der Rippen mittels in der
Antriebseinrichtung enthaltenen Antriebselementen veränderbar.
Bei dem bekannten Flügel
sind zwischen der ersten Beplankung und der zweiten Beplankung Holme
vorgesehen, welche jeweils mit der ersten Beplankung und der zweiten
Beplankung gelenkig verbunden sind und zusammen mit diesen sogenannte
Torsionskästen bilden,
welche die Beplankungen miteinander verbinden und gleichzeitig bei
der Veränderung
des Flügelprofils
eine Relativbewegung zwischen diesen gestatten. Die Rippen des Tragwerks
selbst sind mit der zweiten Beplankung nicht verbunden. Weiter sind
bei dem bekannten Flügel
die beiden Beplankungen an dem einen Ende beispielsweise an einem
Flügelkasten
festgelegt und an diesem Ende nicht relativ zueinander verschieblich,
während
sie am anderen Ende relativ zueinander verschieblich an einem Flügelendstück festgelegt
sind. Im Bereich dieses Endstücks sind
die beiden Beplankungen durch Abstandshalter aneinander gehalten,
welche einerseits eine Verbindung der beiden Beplankungen in Richtung
der Flügeldicke
gewährleisten
und andererseits aber eine gegenseitige Verschiebung derselben in
Flügelsehnenrichtung
bei Veränderung
der Profilform des Flügels
ermöglichen.
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Weiter
ist in der älteren,
nicht vorveröffentlichten
DE 103 25 950 A1 ein
Flügel,
insbesondere Tragflügel
eines Flugzeugs, mit veränderbarem
Profil beschrieben, der eine erste Beplankung und eine dieser gegenüberliegende
zweite Beplankung und ein zwischen diesen angeordnetes Tragwerk
umfaßt, dessen
Gestalt zur Veränderung
der Profilform mittels einer Antriebseinrichtung veränderbar
ist. Auch dieses Tragwerk umfaßt
eine Anzahl von an Verbindungsstellen miteinander gelenkig verbundenen
Rippen, die an ersten Verbindungsstellen mit der ersten Beplankung
verbunden sind. Zum Einstellen des veränderbaren Profils ist die gegenseitige
Entfernung von nahe der zweiten Beplankung befindlichen Verbindungsstellen
der Rippen mittels in der Antriebseinrichtung enthaltenen Antriebselementen
veränderbar.
Die erste und zweite Beplankung sind durch gelenkig mit diesen gekoppelte
Holme oder durch Abstandshalter so miteinander verbunden, dass sie zur
Aufnahme einer bei Profiländerung
auftretenden Längenverschiebung
in der Lage sind. Bei dem Flügel
dieses älteren
Rechts ist der flexible Bereich nahe dem Flügelende angeordnet, wobei er
schräg
zur Flügeltiefenrichtung
von der Flügelvorderkante
zur Flügelhinterkante
verläuft
und dadurch in einer Richtung verstellbar ist, die sowohl eine Komponente
in Flügeltiefenrichtung
als auch eine Komponente in Spannweitenrichtung enthält.
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Aus
der
DE 199 36 721
A1 ist ein Tragflügelprofil
mit adaptiver Wölbung
bekannt, das eine Profilkante, zwei von der Profilkante ausgehende
Hautfelder und senkrecht zur Profilkante verlaufende Rippen aufweist,
wobei die Rippen scheibenähnliche
Elemente umfassen, deren Scheibenflächen senkrecht zur Profilkante
ausgerichtet sind und die um parallel zur Profilkante verlaufende
Gelenkachsen verdrehbar sind. Die die Rippen bildenden scheibenähnlichen
Elemente haben eine im wesentliche dreieckige Form und sind an einer
Seite mittels Gelenkachsen einerseits mit dem einen Hautfeld des
Tragflügelprofils
gelenkig verbunden und mit dem jeweils benachbarten scheibenähnlichen
Element gekoppelt, an der gegenüberliegenden
Spitze der scheibenähnlichen Elemente
sind diese über
dritte Gelenkachsen mit einer längenveränderlichen
Längsstruktur
drehbar und gelenkig verbunden. Diese längenveränderliche Längsstruktur dient zur Kompensation
der Längenveränderung
im Bereich des anderen Hautfeldes bei der Verwölbung des Tragflügelprofils.
Das Hautfeld ist mittels einer Roll- oder Gleiteinrichtung seinerseits gegenüber der
besagten längenveränderlichen Längsstruktur
verschiebbar gelagert.
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Die
DE 27 13 902 A1 beschreibt
einen Tragflügel
mit einer verformbaren Flügelnase,
bei dem eine Anzahl von sich parallel zur Flügelvorderkante erstreckenden
Profilsegmenten mittels trapezförmiger,
scheibenähnlicher
Rippenelemente gelenkig miteinander verbunden sind. Eine Hautbeplankung
an der Unterseite der Segmente ist mit den scheibenförmigen Rippenelementen
fest verbunden, an der Oberseite sind die scheibenförmigen Rippenelemente
mittels einer Rollenlagerung gegen dem oberen Hautfeld verschiebbar
gelagert, um eine Längenänderung
bei Verstellung der Flügelwölbung zu
kompensieren.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flügel, insbesondere Tragflügel eines
Flugzeugs, mit veränderbarem
Profil zu schaffen, welcher verbesserte aerodynamische Eigenschaften
bei möglichst geringem
Gewicht aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Flügel
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen des Erfindungsgemäßen Flügels sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch
die Erfindung wird ein Flügel,
insbesondere Tragflügel
eines Flugzeugs, mit veränderlicher
Profilform geschaffen, der eine erste Beplankung und eine zweite Beplankung
und ein zwischen der ersten und der zweiten Beplankung angeordnetes
und sich in Flügeltiefenrichtung
zwischen einem ersten Ende und einem zweiten Ende erstreckendes Tragwerk,
dessen Gestalt zur Veränderung
der Profilform mittels einer Antriebselemente umfassenden Antriebseinrichtung
veränderbar
ist, aufweist, wobei das Tragwerk in Flügeltiefenrichtung hintereinander angeordnete
und an Verbindungsstellen miteinander gelenkig verbundene Rippen
enthält,
die an ersten Verbindungsstellen mit der ersten Beplankung verbunden
sind, und wobei zum Einstellen des veränderbaren Profils die gegenseitige
Entfernung von nahe der zweiten Beplankung befindlichen Verbindungsstellen
der Rippen mittels der Antriebselemente veränderbar ist. Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen,
dass die Rippen an den zweiten Verbindungsstellen jeweils
gelenkig mit der zweiten Beplankung verbunden sind,
dass die
Rippen an den zweiten Verbindungsstellen jeweils bezüglich der
Flügeltiefenrichtung
schwimmend mit der zweiten Beplankung verbunden sind und die zweite
Beplankung durch eine in Flügeltiefenrichtung
längeneutrale,
flexible Deckhaut gebildet ist, und
dass zur schwimmenden Lagerung
der zweiten Verbindungsstellen an der zweiten Beplankung abrollbare
Anlagemittel und eine um das abrollbare Anlagemittel herum gelegte
flexible Bandanordnung vorgesehen sind, wobei die um das abrollbare
Anlagemittel herum gelegte flexible Bandanordnung an der zweiten
Beplankung festgelegt ist, und wobei durch das abrollbare Anlagemittel
und die um diese herum gelegte flexible Bandanordnung eine spielfreie
Gelenkverbindung zur Kompensation von Relativbewegung zwischen den
zweiten Verbindungsstellen der Rippen und der zweiten Beplankung
gebildet ist.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Flügels ist
es, dass bei diesem die Lastverteilung gleichmäßig erfolgt, so dass große lokale
Spannungen und der damit verbundene konstruktive Aufwand vermieden
werden können.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Rippen des Tragwerks abwechselnd an den ersten Verbindungsstellen
mit der ersten Beplankung und an den zweiten Verbindungsstellen
mit der zweiten Beplankung verbunden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
sind die Rippen im Querschnitt im wesentlichen V-förmig angeordnet.
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Gemäß einer
Ausführungsform
bilden die Rippen mit der ersten Beplankung im Querschnitt im wesentlichen
dreieckige Zellen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind die zur schwimmenden Lagerung der zweiten Verbindungsstellen
an der zweiten Beplankung vorgesehenen abrollbaren Anlagemittel
in Form eines Zylinders oder Kegelstumpfs ausgebildet.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
ist an dem abrollbaren Anlagemittel eine in Flügeltiefenrichtung verlaufende,
mit einem mit der ersten Beplankung oder mit einem an dem zweiten
Ende des Tragwerks vorgesehenen Endstück verbundenen Führungsmittel
zusammenwirkende Führungsbahn vorgesehen,
durch die eine spielfreie Gelenkverbindung zur Kompensation von
Relativbewegungen zwischen den Beplankungen und/oder zwischen den zweiten
Verbindungsstellen und der zweiten Beplankung gebildet ist.
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Der
erfindungsgemäße Flügel kann
dadurch weitergebildet sein, dass an dem zweiten Ende des Tragwerks
eine Längenausgleichseinrichtung
vorgesehen ist, um die Beplankung zumindest in einem eingefahrenen
Zustand überlappend
auf einem an dem zweiten Ende des Tragwerks vorgesehenen Endstück zu halten.
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Dies
kann dadurch weitergebildet sein, dass ein mit der ersten Beplankung
fest verbundenes Führungselement
mit einer Führungsbahn
vorgesehen ist, die zur Ausbildung einer Gleitführung mit einem Stift zusammenwirkt,
welcher mit der zweiten Beplankung über eine Halterung verbunden
ist.
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Gemäß einer
anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Flügels ist an dem zweiten Ende des
Tragwerks ein Profilendstück
vorgesehen, das fugenfrei mit der durch die letzte Rippe und die
erste und zweite Beplankung gebildeten letzten Zelle des Flügelprofils
verbunden ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Antriebseinrichtung in der Flügeltiefenrichtung
ein- und ausfahrbare Antriebselemente, die mit den im Bereich der
zweiten Beplankung angeordneten Verbindungsstellen verbunden sind,
um deren Abstände
zueinander zu verändern.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Flügels umfasst
die Antriebseinrichtung zumindest zwei sich in der Flügeltiefenrichtung
erstreckende Knickstrebengestänge,
die mit den im Bereich der zweiten Beplankung angeordneten jeweiligen
zweiten Verbindungsstellen verbunden sind, wobei mit dem Knickstrebengestänge gekoppelte,
quer zu der Flügeltiefenrichtung
ein- und ausfahrbare Antriebselemente vorgesehen sind, durch welche
die Abstände
der zweiten Verbindungsstellen zueinander über das Knickstrebengestänge veränderbar
sind.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung sind die Gelenke zur Verbindung der Rippen untereinander
elastische Gelenke.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Gelenke zur Verbindung der Rippen mit der
ersten Beplankung elastische Gelenke.
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Schließlich können gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung die Gelenke zur Verbindung der zweiten Verbindungsstellen mit
den Antriebselementen der Antriebseinrichtung elastische Gelenke
sein.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Flügels ist zwischen der ersten Beplankung
und der zweiten Beplankung ein Abstandshalter vorgesehen, durch
den die Beplankungen in einem vorgegebenen Abstand gehalten werden
und gleichzeitig eine Relativbewegung zwischen diesen bei Veränderung
des Flügelprofils
ermöglicht wird.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform hiervon
enthält
der Abstandshalter ein walzenförmiges
Element und eine flexible Bandanordnung zur Führung des walzenförmigen Elements
im Sinne einer Rollbewegung des walzenförmigen Elements zwischen der
ersten Beplankung und der zweiten Beplankung bei einer Relativbewegung
zwischen diesen.
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Die
flexible Bandanordnung kann mindestens ein um das walzenförmige Element
herumgeführtes
und mit seinen Enden an der ersten bzw. der zweiten Beplankung festgelegtes
flexibles Band enthalten.
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Dabei
kann das walzenförmige
Element mittig geteilt und das flexible Band unter Umkehrung des Wickelsinns
durch die Mitte des walzenförmigen
Elements und verschiedensinnig jeweils halb um dieses herum geführt sein.
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Im
folgenden werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Abschnittes einer Ausführungsform
eines Tragflügels
mit veränderlichem
Profil mit einer ersten Ausführungsform
einer Antriebseinrichtung zur Verformung desselben, wobei die Darstellung
in einer Sicht schräg
von unten erfolgt, die Beplankung auf der dem Betrachter zugewandten
Seite in der Darstellung weggelassen und sich der Tragflügel in einem
nach oben gewölbten
Verformungszustand befindet;
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2a) eine perspektivische Darstellung des
Tragflügelabschnitts
nach 1, wobei die Darstellung wiederum in einer Sicht
schräg
von unten erfolgt, die Beplankung auf der dem Betrachter zugewandten
Seite in der Darstellung weggelassen ist und sich der Tragflügel in einem
nach unten gewölbten
Verformungszustand befindet;
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2b) eine perspektivische Darstellung des
Tragflügelabschnitts
nach 1, wobei die Darstellung in einer Sicht schräg von oben
erfolgt, und der Tragflügel
sich in einem nach oben gewölbten Verformungszustand
entsprechend dem in 1 gezeigten Verformungszustand
befindet;
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3a) und b) Längsschnitte durch den Tragflügel von 1 in
einem nach unten gewölbten Verformungszustand
bzw. in einem nach oben gewölbten
Verformungszustand;
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4 eine
perspektivische Darstellung eines Abschnittes einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Tragflügels mit
einer zweiten Ausführungsform
einer Antriebseinrichtung zur Verformung des Tragflügels, wobei
die Darstellung in einer Sicht schräg von unten erfolgt, die Beplankung
auf der dem Betrachter zugewandten Seite in der Darstellung weggelassen
ist und sich der Tragflügel
in einem neutralen Verformungszustand befindet;
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5 eine
perspektivische Darstellung des Tragflügelabschnitts nach 4,
wobei die Darstellung in einer Sicht schräg von oben erfolgt;
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6a) und b) perspektivische Darstellungen
einer Längenausgleichseinrichtung
für das
freie Ende des Tragflügels
in einer Darstellung schräg
von oben bzw. schräg
von unten;
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7 und 8 seitliche
Schnittansichten von Abstandshaltern, welche die erste Beplankung und
die zweite Beplankung eines Flügels
unter einem vorgegebenen Abstand halten und gleichzeitig eine Relativverschiebung
der beiden in einer vorgegebenen Richtung gegeneinander gestatten.
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Der
in den 1 bis 5 dargestellte Tragflügel 1 umfasst
ein erstes Ende 4 mit einer Anschlussstelle 3,
die zur Befestigung des Flügels
an einem Bauteil oder Strukturteil eines Fluggeräts vorgesehen ist, und ein
zweites Ende 5, das ein freies Ende ist. Die Anschlussstelle 3 ist
in geeigneter Weise ausgebildet, beispielsweise mit einem Auge,
das mittels eines Bolzens an dem Strukturteil des Fluggeräts festgelegt
wird. Das erste Ende 4 ist bei dem in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiel
als ein in Strömungsrichtung 6 gesehen
vorderes und das zweite Ende 5 als ein in Strömungsrichtung 6 gesehen
hinteres Ende vorgesehen. Der Flügel 1 kann gemäß anderen
Ausführungsbeipielen
jedoch auch derart angeordnet sein, dass das zweite Ende 5 der Strömungsrichtung 6 entgegengerichtet
ist.
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Der
Flügel 1 kann
ein Tragflügel,
ein Seiten- oder Höhenruder
oder eine sonstige aerodynamisch oder hydrodynamisch wirksame Steuerfläche sein. Der
Einsatz ist nicht auf Fluggeräte
beschränkt,
die Prinzipien gelten für
Trag- und Steuerflächen
jeder Art, welche aerodynamisch oder hydrodynamisch mit einem fluiden
Medium zusammenwirken, wie es bei Luft- und Raumfahrzeugen, bei
Schiffen oder bei anderen mit einem Fluid zusammenwirkenden Geräten, etwa
auch bei einem Windkraftwerk o. ä.
der Fall ist. Das veränderbare
Profil kann auch Teil oder Abschnitt eines größeren Tragflügels sein.
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Der
Flügel 1 umfasst
eine erste Beplankung 11 und eine zweite Beplankung 12.
Die erste Beplankung 11 ist lasttragend, d. h. ein Tragwerk 10,
welches den Verformungszustand des Flügels 1 bestimmt, ist
an die erste Beplankung 11 angekoppelt. Zudem ist bei den
beschriebenen Ausführungsbeispielen
vorgesehen, dass zur Bewerkstelligung der Veränderungen des Verformungszustandes
des Flügels 1 die
erste Beplankung 11 in ihrer Ausdehnung oder Länge in Flügeltiefenrichtung 7 unveränderlich ist.
Demgegenüber
wird, allgemein formuliert, die Änderung
des Verformungszustandes über
eine Veränderung
der Lage der Elemente des Tragwerks 10 zueinander sowie
durch eine Veränderung
der Länge der
zweiten Beplankung 12 in Flügeltiefenrichtung erzielt.
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Das
Tragwerk 10 umfasst Rippen oder Holme 20, die
in 1 einzeln mit den Bezugszeichen 20a, 20b, 20c, 20d, 20e, 20f, 20g, 20h, 20i bezeichnet
sind. Jede Rippe 20 verläuft in Spannweitenrichtung 9 über einen
Teil oder über
die gesamte Spannweite des Flügels 1.
Die einzelnen Rippen 20 sind in Flügeltiefenrichtung 7 derart
V-förmig
aneinander gereiht, dass sie nacheinander abwechselnd von einer Beplankung 11 zur
anderen Beplankung 12 und umgekehrt verlaufen. Die Rippen 20 bilden
somit eine Art von in Flügeltiefenrichtung 7 verlaufendem
Faltenwurf.
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Zwischen
jeweils zwei Rippen 20 gibt es jeweils erste Verbindungsstellen 21 an
der ersten Beplankung 11 und zweite Verbindungsstellen 22 analer zweiten
Beplankung 12. An den ersten Verbindungsstellen 21 sind
nicht nur zwei Rippen 20 miteinander, sondern auch mit
der ersten Beplankung 11 verbunden. Die ersten Verbindungsstellen 21 sind
dabei vorzugsweise als elastische Gelenke ausgebildet. Bei einer
Veränderung
des Verformungszustandes des Flügels 1 bleiben
die Abstände
der benachbarten ersten Verbindungsstellen 21 entlang der
ersten Beplankung 11 konstant.
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Die
Veränderung
des Verformungszustandes des Flügels 1,
d. h. von dessen Profilform, wird über eine nicht dargestellte
Steuerungseinrichtung mit gegebenenfalls Regelungsfunktionen erreicht, die über entsprechende
Vorgaben Stellsignale für eine
Antriebseinrichtung 30 bzw. 90 mit Antriebselementen 31 bzw. 91 generiert.
Dazu sind die an den Rippen 20 vorgesehenen zweiten Verbindungsstellen
derart mit den Antriebselementen 31 bzw. 91 gekoppelt
und über
diese miteinander verbunden, dass sich die Abstände in Flügeltiefenrichtung von jeweils benachbarten
zweiten Verbindungsstellen 22 verändern. Zum Verändern des
Verformungszustandes des Flügels 1 bzw.
des Flügelabschnitts 1a werden also
die Abstände
in Flügeltiefenrichtung
benachbarter, an der zweiten Beplankung 12 liegender zweiter Verbindungsstellen 22 mittels
der Antriebselemente 31 bzw. 91 verändert, während die
Abstände
in Flügeltiefenrichtung
von benachbarten, an der ersten Beplankung 11 liegenden
ersten Verbindungsstellen 21 unverändert bleiben.
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Damit
bei einer Veränderung
der Abstände der
zweiten Verbindungsstellen 22 an der zweiten Beplankung 12 zueinander
gleichzeitig die Abstände der
ersten Verbindungsstellen 21 an der ersten Beplankung 11 zueinander
gewährleistet
sind, ist die erste Beplankung 11 mit einer ausreichenden
Steifigkeit ausgebildet. Dazu können
sich in Flügeltiefenrichtung 7 erstreckende
Versteifungsrippen (nicht dargestellt) vorgesehen sein, oder eine
entsprechende Steifigkeit kann alternativ oder zusätzlich auch durch
entsprechende Werkstoffe und/oder Werkstoffdicken erreicht werden.
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Die
Rippen 20 sind als steife Elemente ausgebildet, d. h. bei
Veränderung
des Verformungszustands des Flügels 1 und
auf Grund äußerer Lasten und
des dynamischen Verhaltens des Flügels 1 sollen Durchbiegungen
und Verwindungen der Rippen 20 möglichst nicht auftreten.
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Die
Antriebseinrichtung 30 bzw. 90 zur Veränderung
des Verformungszustandes und damit der Profilform des Flügels 1 kann
auf unterschiedliche Art ausgebildet sein.
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In
der Ausführungsform,
die in den 1 bis 3 dargestellt
ist, sind die in der Antriebseinrichtung 30 enthaltenen
Antriebselemente 31 Stellglieder, die lineare, d. h. translatorische
Stellbewegungen ausführen.
Dazu sind die Antriebselemente 31 über Ankopplungsstellen 37 direkt
oder nahe an den zweiten Verbindungsstellen 22 der Rippen 20 mittels geeigneter
Gelenke 38 angekoppelt. Die an den zweiten Verbindungsstellen 22 liegenden
Enden der Rippen 20 sind über Gelenke 42 auch
an die zweite Beplankung 12 angekoppelt. Je nach der Ausführungsform
können
die Gelenke 38 und 42 als ein einziges oder als
zwei getrennte ausgebildet sein. Die Gelenke 38 und/oder 42 können als
elastische Gelenke ausgebildet sein, d. h. dass diese durch eine Flexibilität des Materials
realisiert sind, welches lokal im Bereich der Ankopplungsstelle 37 zur
Ankopplung einer Rippe 20 an ein Antriebselement 31 und/oder der
zweiten Verbindungsstellen 22 der Rippen 20 vorgesehen
ist. Alternativ können
auch Scharniergelenke oder Gelenke anderer Art vorgesehen sein.
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Eine
andere Ausführungsform
der Antriebseinrichtung 90 ist in 4 dargestellt.
Dabei sind Antriebselemente 91 zur Veränderung eines quer zur Flügeltiefenrichtung
verlaufenden Verstellwegs zwischen einem ersten Scherengestänge 92a und
einem zweiten Scherengestänge 92b angeordnet.
Die Scherengestänge 92a, 92b sind
jeweils durch Stangen 93 gebildet, die im wesentlichen
in Flügeltiefenrichtung 7 verlaufen,
nämlich
unter einem Winkel zu dieser, so dass sie eine Komponente in Flügeltiefenrichtung
und eine Komponente quer zur Flügeltiefenrichtung
haben. Eine Betätigung
der Antriebselemente 21 quer zur Flügeltiefenrichtung verkürzt oder
verlängert
deren Komponente in Flügeltiefenrichtung 7, und
somit die Abstände
der zweiten Verbindungsstellen 22 an der zweiten Beplankung 12 in
der Flügeltiefenrichtung 7.
Diese Stangen 93 sind an ihren gegenseitigen Ankopplungsstellen
gelenkig miteinander und mit den Antriebselementen 91 gekoppelt,
vorzugsweise durch elastische Gelenke oder durch Scharniere oder
auf eine ähnliche
Weise. Außerdem sind
die Stangen 93 mit den zweiten Verbindungsstellen 22 der
Rippen 20 im Bereich der zweiten Beplankung 12 gelenkig
verbunden, wobei ebenfalls vorzugsweise elastische Gelenke verwendet
werden, jedoch auch Scharniere oder Gelenke anderer Art zum Einsatz
kommen können.
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Damit
ein Ausgleich der Längenänderung der
zweiten Beplankung 12 zwischen dem ersten Ende 4 und
dem zweiten Ende 5 und damit gegenüber der längenneutralen ersten Beplankung 11 bei
einer Veränderung
der Abstände
der zweiten Verbindungsstellen 22 in Flügeltiefenrichtung 7 zueinander stattfinden
kann, sind verschiedene Maßnahmen möglich.
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Gemäß einer
ersten Alternative kann die zweite Beplankung 12 in sich
längenneutral
und beispielsweise am zweiten Ende 5 eine Längenausgleichseinrichtung 50 vorgesehen
sein.
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Gemäß einer
anderen Alternative kann die zweite Beplankung 12 in Form
von mehreren in Flügeltiefenrichtung 7 hintereinander
angeordneten Beplankungsabschnitten 12a, 12b, 12c vorgesehen sein.
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Schließlich kann
für die
Beplankung 12 eine zumindest in Flügeltiefenrichtung 7 elastische
Deckhaut vorgesehen sein, welche die besagte Längenänderung kompensiert.
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Fallweise
kann die Lagerung der Rippen 20 an der zweiten Beplankung 12 im
Bereich der zweiten Verbindungsstellen 22 fest oder schwimmend
bezüglich
der Flügeltiefenrichtung
erfolgen.
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Bei
einer ersten Ausführungsform,
die in den 6a) und 6b)
gezeigt ist, ist an dem zweiten Ende 5 eine Längenausgleichseinrichtung 50 vorgesehen, welche
die Funktion hat, zumindest eine der beiden, bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
die zweite Beplankung 12, teilweise überlappend auf einem Endstück 51 verschiebbar
und die beiden Beplankungen 11, 12 zueinander
in einem vorbestimmten Abstand zu halten.
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In
Flügeltiefenrichtung 7 gesehen
vor dem Endstück 51 ist
zwischen den Beplankungen 11, 12 ein Führungselement 53 mit
einer Führungsbahn, beispielsweise
einer Nut oder schlitzförmigen
Ausnehmung 54 angeordnet, welches mit der ersten Beplankung 11 vorzugsweise
fest verbunden ist. Die Führungsbahn 54 wirkt
im Sinne einer Gleitführung mit
einem Stift 55 zusammen, der mit der zweiten Beplankung 12 über eine
Halterung 57 verbunden ist. Diese Halterung 57 ist
bei der dargestellten Ausführungsform
gebildet durch eine Platte 59, die auf der zur Führungseinrichtung 50 entgegengesetzt
liegenden Seite der zweiten Beplankung 12 in einer Vertiefung 59a angeordnet
ist. Eine Klammer 58 umfasst sowohl die Platte 59 als
auch den Stift 55, wodurch die Führungseinrichtung 50 und
somit die zweite Beplankung 12 in einem vorgegebenen Abstand
zu der ersten Beplankung 11 gehalten ist. Dabei liegt die erste
Beplankung 11 mit einem Endabschnitt auf einer ersten Anlagefläche 51a und
die zweite Beplankung 12 mit ihrem Endabschnitt auf einer
zweiten Anlagefläche 51b des
Endstücks 51 an.
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In
den 6a) und b) sind weiterhin Abstandshalter 182; 282 zu
sehen, die zwischen der ersten Beplankung 11 und der zweiten
Beplankung 12 vorgesehen sein können, und durch die die Beplankungen 11, 12 in
einem vorgegebenen Abstand zueinander gehalten werden und gleichzeitig
eine Relativbewegung zu diesen bei Veränderung des Flügelprofils
möglich
ist.
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Diese
Abstandshalter 181; 281, von denen in den 7 und 8 zwei
Ausführungsformen
dargestellt sind, enthalten jeweils ein walzenförmiges Element 182; 282 und
eine flexible Bandanordnung 183a, 183b; 283a, 283b zur
Führung
des walzenförmigen
Elements 182; 282 im Sinne einer Rollbewegung
derselben zwischen den Beplankungen 11, 12 bei
einer Relativbewegung zwischen diesen. Die flexible Bandanordnung 183a, 183b; 283a, 283b enthält mindestens
ein um das walzenförmige
Element 182; 282 herumgeführtes und mit seinen Enden
an der ersten Beplankung 11 bzw. der zweiten Beplankung 12 festgelegtes
flexibles Band bzw. Federband.
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Bei
der in 8 gezeigten Ausführungsform ist das walzenförmige Element 282 mittig
geteilt und das flexible Band 283a, 283b ist unter
Umkehrung des Wickelsinns durch die Mitte des walzenförmigen Elements 282 und
verschiedensinnig jeweils halb um dieses herum geführt.
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Die 4 und 5 zeigen
eine Ausführungsform,
bei welcher die zweiten Verbindungsstellen 22 an der zweiten
Beplankung 12 schwimmend gelagert sind, d. h. eine Verschiebung
der zweiten Verbindungsstellen 22 gegen die zweite Beplankung 12 in
Flügeltiefenrichtung
möglich
ist, um die Längenänderung
zwischen den zweiten Verbindungsstellen 22 benachbarter
Rippen 20 gegenüber
der zweiten Beplankung 12 zu kompensieren. Hier ist ein
abrollbares Anlagemittel in Form eines walzenförmigen Elements, etwa eines
Zylinders oder eines Kegelstumpfs 82 vorgesehen, um welches
eine flexible Bandanordnung in Form eines Federbands 71 herum gelegt
ist. Sich an diesem bildende frei Federarme 83a, 83b sind
an der zweiten Beplankung 12 festgelegt und gegen diese
vorgespannt. Auf diese Weise erfolgt eine Abrollbewegung des walzenförmigen Elements 82 gegenüber der
zweiten Beplankung 12, die mit einer gegenseitigen Längsverschiebung
im Sinne der besagten schwimmenden Lagerung verbunden ist.
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- 1
- Flügel
- 3
- Anschlussstelle
- 4
- erstes
Ende
- 5
- zweites
Ende
- 6
- Strömungsrichtung
- 7
- Flügeltiefenrichtung
- 8
- Flügeldickenrichtung
- 9
- Spannweitenrichtung
- 10
- Tragwerk
- 11
- erste
Beplankung
- 12
- zweite
Beplankung
- 20
- Rippe
- 21
- erste
Verbindungsstelle
- 22
- zweite
Verbindungsstelle
- 30
- Antriebseinrichtung
- 31
- Antriebselement
- 35
- Ankopplungsstelle
- 37
- Ankopplungsstelle
- 38
- Gelenk
- 41
- Gelenk
- 42
- Gelenk
- 50
- Längenausgleichseinrichtung
- 51
- Endstück
- 51a,
b
- Anlageflächen
- 53
- Führungselement
- 54
- Führungsbahn
- 55
- Stift
- 57
- Halterung
- 58
- Klammer
- 59
- Platte
- 59a
- Vertiefung
- 70
- Abstandhalter
- 71
- Federband
- 72
- Anlagemittel
- 82
- Anlagemittel
- 83
- Federarme
- 84
- Führungsbahn
- 85
- Führungsmittel
- 90
- Antriebseinrichtung
- 91
- Antriebselement
- 92
- Knickstrebengestänge
- 93
- Stangen
- 181;
281
- Abstandshalter
- 182;
282
- walzenförmiges Element
- 183a;
283a
- flexible
Bandanordnung
- 183b;
283b
- flexible
Bandanordnung