Deckhaut-Steg-Struktur
Die Erfindung betrifft eine flexible, aus Faserverbundmaterial bestehende, Deckhaut-Steg-Struktur
für den Einsatz in Strömungsprofilen mit veränderbarer Wölbung, insbesondere Tragflügel oder deren Komponenten, bei der eine saugseitige
Deckhaut mit saugseitigen Stegabschnitten und eine druckseitige Deckhaut mit &iacgr;&ogr; druckseitigen Stegabschnitten verbunden ist.
Moderne Flügelprofile sind normalerweise für einen begrenzten Einsatzbereich
optimiert. Da jedoch ein beträchtlicher Teil der Abflugmasse eines Flugzeugs auf
den mitgeführten Treibstoff entfällt, verringert sich das Gewicht eines Flugzeuges
um bis zu 30 %. Durch dieses Entfernen vom Auslegepunkt verschlechtert sich auch die Gleitzahl (Verhältnis von Auftrieb zu Widerstand) des Flugzeuges. Mit
Hilfe der variablen Wölbung der Tragflügelhinterkante kann beispielsweise eine Anpassung an die geänderten Flugkonditionen vorgenommen werden. Dies
bedeutet eine größere Flexibilität im Einsatz und mehr Potential für spätere Weiterentwicklungen.
Aus US 3 109 613 ist eine von innen verstellbare, flexible Deckhaut-Steg-Struktur
bekannt, bei der die druckseitige und saugseitige Deckhaut über starre Stege verbunden sind, wobei diese zur Aufrechterhaltung der Flexibilität mittels scharnierartiger
Gelenke (Klavierbänder) mit den Deckhäuten verbunden sind.
Nachteilig wirkt sich bei diesem Aufbau aus, daß bei einer Wölbung, d. h. der Relatiwerschiebung
der Deckhäute zueinander, keine Biegemomente eingeleitet
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werden können, was im Bereich der Deckhaut-Steg-Anbindung zu kritischen
Spannungen führt. So ist dieser Bereich doppelt durch die Anbindung und die Biegemomente belastet. Außerdem ist diese Konstruktion bei gewichtssparender
Verwendung von Faserverbundmaterial schwer zu realisieren, da in die Deckhaut-Steg-Anbindung
ein Gelenk integriert werden müßte.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine flexible Deckhaut-Steg-Struktur
dahingehend weiterzuentwicklen, daß sie steif genug ist, um die aerodynamischen Belastungen aufzunehmen, aber dennoch unter geringem Kraftaufwand
&iacgr;&ogr; verformbar bleibt. Dabei soll sie kostengünstig und durch Leichtbau fertigbar
sein. Eine weitere Aufgabe liegt darin, den Anbindebereich von Deckhäuten und Stegen bei einer Wölbung durch Reduzierung der Spannungen zu entlasten.
Zur Lösung der Aufgabe ist eine Deckhaut-Steg-Struktur der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die jeweiligen saug- und druckseitigen Stegabschnitte über Gelenke miteinander verbunden sind.
Bei der erfindungsgemäßen Deckhaut-Steg-Struktur ist ein Aufbau aus Faserverbundmaterial
möglich, womit extrem geringes Gewicht gewährleistet ist; insoweit wird vermieden, daß die durch Anpassung des Flügelprofils eingesparte Treibstoffmenge
etwa durch zusätzliches Materialgewicht wieder benötigt wird. Außerdem werden die bei der Wölbung auftretenden Biegespannungen auf den
Gelenkbereich innerhalb der Stege konzentriert, wodurch der Deckhaut-Steg-Anbindebereich
entlastet wird und die maximal zulässigen Materialdehnungen nicht überschritten werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die saugseitigen Stegabschnitte über
saugseitige Gelenke mit mittleren Stegabschnitten verbunden, die ihrerseits über
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druckseitige Gelenke mit den druckseitigen Stegabschitten verbunden sind. Bei
dieser Form umfaßt der gesamte, die Deckhäute verbindende, Steg somit die Abfolge
eines saugseitigen Stegabschnitts, eines saugseitigen Gelenks, eines mittleren Stegabschnitts, eines druckseitigen Gelenks und eines druckseitigen Stegab-Schnitts.
Durch die in einer Linie angeordneten Stegabschnitte und Gelenke stehen mehrere
Möglichkeiten zur Verfügung, die Gelenke zwischen den Stegabschnitten auszurichten und anzubringen. Durch die bei der Wölbung auf die Gelenke übertragene
Bewegung handelt es sich bei den Gelenken bevorzugt um Biegegelenke. In einer vorteilhaften Ausgesteltungbestehen die Gelenke wie die Stegabschnitte
aus Faserverbundmaterial. Bei dieser Ausgestaltung können bei der Herstellung der Stege sämtliche Stegabschnitte und Gelenke gleichzeitig gefertigt werden.
Außerdem entsteht ein einziges Bauteil, welches wie ein herkömmlicher Steg ohne Gelenke beim Aufbau des Tragflügels mit den Deckhäuten verbunden werden
kann, wodurch ein weiterer Arbeitsaufwand eingespart wird.
Vorzugsweise entstehen die Gelenke dadurch, daß sich die saug- bzw. druckseitigen
Stegabschnitte konisch verjüngen, dann das Gelenk mit gleichbleibender Dicke bilden und sich über einen saug- bzw. druckseitigen Konus des mittleren
Stegabschnitts wieder konisch verdicken. Auf diese Weise werden die Gelenke im Bauteil selbst erzeugt, indem die Anzahl der Lagen des Faserverbundmaterials
sukzessive verringert wird. Über die Art und Weise dieser Verringerung der Lagen
kann sowohl die Gestalt der konisch ausgebildeten Abschnitte als auch die Länge und Lage der Stegabschnitte sowie die Länge und Lage der Gelenke reguliert
werden. Die Art der konsichen Abschnitte der deckhautseitigen Stegabschnitte bestimmen den Abstand der Gelenke von den Deckhäuten. Die Spannungen in
den Gelenken variieren mit dem Abstand der Gelenke von den Deckhäuten. Den
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größten Einfluß auf die Spannungen im Gelenkbereich besitzt das Gelenk durch
seine Länge und Dicke jedoch selbst, wobei die Spannungen mit der Dicke wachsen. Die Gelenklänge legt den Bereich fest, in dem die Dehnung stattfinden
muß. Je kleiner die Länge, um so höher die Spannungen im Gelenk. Durch die erhöhte Steifigkeit steigen auch die zur Wölbung nötigen Kräfte. Da die Struktur
einerseits mit geringem Kraftaufwand verformbar sein muß, andererseits aber auch steif genug sein muß, um die aerodynamischen Belastungen aufzunehmen,
kann somit über die Gelenkdicke und Gelenklänge die Deckhaut-Steg-Struktur an die verschiedenen Erfordernisse angepaßt werden. Diese können durchaus in
&iacgr;&ogr; einem Tragflügel in spannweitiger Richtung unterschiedlich sein, so daß die Gelenklänge
und die Gelenkdicke aber auch die Lage in dieser Richtung variieren kann.
Da die Stege in der erfindungsgemäßen Deckhaut-Steg-Struktur mehrere Aufgaben
übernehmen, ist es vorteilhaft, wenn die Ausrichtung der Fasern des Faserverbundmaterials diesen Anforderungen angepaßt wird und ein darauf abgestimmter
Lagenaufbau der Fasern besteht. Insbesondere bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der in den Gelenken die Fasern in Winkeln von ± 45° und
90° zur spannweitigen Richtung verlaufen, was gleichbedeutend dazu ist, daß die 90°-Richtung in Steghöhenrichtung verläuft. Durch die in ± 45°-Richtung verlaufenden
Lagen können die Stege den auftretenden Schub am besten aufnehmen. Da die Stege in der erfindungsgemäßen Struktur zusätzlich noch auf Biegung beansprucht
werden, verlaufen die weiteren Faserlagen bevorzugt in Steghöhenrichtung, um die Biegespannung aufzufangen.
Mit der oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsform können in den Gelenken
die Schub- und Biegespannungen am besten aufgenommen werden. Da sowohl die deckhautseitigen Stegabschnitte als auch die mittleren Stegabschnitte
über die konische Abschnitte eine sukzessive Aufdickung erfahren, kann über die
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in den Stegabschnitten zusätzlich zu den Gelenklagen aufgebrachten Faserlagen
die geforderte Steifigkeit der Deckhaut-Steg-Struktur herbeigeführt werden.
Vorteilhaft bestehen die gesamten Stege somit aus je zwei deckhautseitigen
Stegabschnitten und mittleren Stegabschnitten, die über Gelenke verbunden sind. Dabei bestehen all diese Komponenten aus Lagen des Faserverbundmaterials.
Unterschiede bestehen nur in der Anzahl der Lagen und der Orientierung der Fasern. So bestehen die Gelenke aus weniger Lagen als die Stegabschnitte und
weisen teilweise eine andere Orientierung auf. In den Stegabschnitten sind zusätzliche
Lagen auf die schon bestehenden Lagen aufgebracht, so daß die die Gelenke bildenden Faserlagen auch den Kern der Stegabschnitte bilden. Die Aufdickung
erfolgt schrittweise über die konischen Abschnitte.
Die Art des Faserverbundmaterials kann über sämtliche aufgebrachten Lagen
konstant sein, z. B. kohlefaserverstärkter Kunststoff, vorteilhaft variiert aber das
Material der verschiedenen Lagen. So werden die 90°-Lagen bevorzugt aus glasfaserverstärktem
Kunststoff gefertigt, während die + 45°-Lagen aus kohlefaserverstärktem
Kunststoff ausgebildet sind. Die in den Stegabschnitten weiterhin aufgebrachten Lagen des Faserverbundmaterials bestehen vorzugsweise aus
kohlefaserverstärktem Kunststoff.
Die die Stegabschnitte und die Gelenke umfassenden Stege sind zur Ausbildung
der Deckhaut-Steg-Struktur über die druck- bzw. saugseitigen Stegabschnitte mit den jeweiligen Deckhäuten verbunden.
Diese Verbindung kann beliebig ausgebildet sein, vorteilhaft sind die druck- bzw.
saugseitigen Stegabschnitte biegesteif mit der druck- bzw. saugseitigen Deckhaut
verbunden. Bevorzugt sind die saug- bzw. druckseitigen Stegabschnitte unlösbar mit der jeweiligen Deckhaut verbunden, insbesondere bevorzugt sind an
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den druck- bzw. saugseitigen Stegabschnitten parallel zu den Deckhäuten ausgebildete
Klebefahnen ausgebildet, welche mit den Deckhäuten verklebt sind, so daß auf beiden Seiten eine biegesteife Verbindung zwischen Deckhaut und deckhautseitigen
Stegabschnitten gewährleistet ist. Die Klebefahnen werden gebildet, indem die die deckhautseitigen Stegabschnitte bildenden Lagen des Faserverbundmaterials
bei der Herstellung um den zwischen Deckhaut und Steg liegenden Winkel gebogen werden. So bilden die Klebefahnen, die deckhautseitigen
Stegabschnitte, die Gelenke und die mittleren Stegabschnitte eine Einheit und können bei der Montage der Deckhaut-Steg-Struktur als ein Bauteil eingebracht
&iacgr;&ogr; werden. Der von den Klebefahnen und den Deckhäuten gebildete Hohlraum ist
mit dem sogenannten Zwickel,der bevorzugt aus kohlefaserverstärktem Kunststoff hergestellt ist, gefüllt, was eine durchgehende Verbindung zwischen Deckhaut
und Steg gewährleistet.
Die Anbindung der Stege an die Deckhäute ist grundsätzlich - wie oben beschrieben
- als Klebeverbindung möglich, unter bestimmten Voraussetzungen, d. h. bei besonderer Belastung der Verbindung, ist es jedoch von Vorteil, wenn die deckhautseitigen
Stegabschnitte mit den Deckhäuten vernietet sind. Die Nieten verhindern bei hohen Schälspannungen ein Abschälen der Klebeschicht und somit
ein Versagen der Klebung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben, aus dem sich weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorzüge ergeben.
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Es zeigt
Figur 1 einen in Strömungsrichtung verlaufenden Schnitt durch die erfindungsgemäße
Deckhaut-Steg-Struktur. Aus Symmetriegründen ist nur ein Steg dargestellt.
Figur 2 einen in Strömungsrichtung verlaufenden Schnitt durch eine Klappenhinterkante
einer flexiblen Landeklappe bei Anwendung der erfindungsgemäßen Deckhaut-Steg-Struktur.
Figur 3 eine Vergrößerung des Bereiches I aus Figur 2.
Figur 1 zeigt einen Ausschnitt einer in einer flexiblen Hinterkante einer Landeklappe
eingesetzten Deckhaut-Steg-Struktur 10, bei der strukturbegrenzende, flexible Deckhäute 30, 40 durch mehrere - übersichtshalber nicht dargestellte saugseitige
und druckseitige Gelenke 23, 23a umfassende Stege 20 miteinander verbunden sind. Die Stege 20 sind mit Abstand in Strömungsrichtung angebracht,
so daß eine selbsttragende, flexible Struktur entsteht.
Der Steg 20 umfaßt saugseitige Klebefahnen 27, 27', über die dieser mit der
saugseitigen Deckhaut 30 mittels einer Klebung verbunden ist. Die saugseitigen Klebefahnen 27, 27' gehen über in saugseitige Radien 26, 26' wobei ihre Dicke
von den Radien 26, 26' nach außen hin abnimmt, indem sich die Anzahl der Lagen des Faserverbundmaterials sukzessive verringert. Der durch die saugseitigen
Radien 26, 26' und die saugseitige Deckhaut 30 gebildeten Raum wird von einem saugseitigen Zwickel 28 ausgefüllt, so daß der Bereich zwischen den beiden Klebefahnen
27, 27' ebenfalls zur Verbindung/Klebung zwischen dem Steg 20 und der saugseitigen Deckhaut 30 beiträgt.
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Die saugseitigen Radien 26, 26', die in der beschriebenen Ausführungsform eine
konstante Dicke aufweisen, gehen über in einen saugseitigen Stegabschnitt 25. Dieser ist in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel kurz ausgebildet, da das
saugseitige Gelenk 23 nahe an der saugseitigen Deckhaut 30 plaziert ist. Über einen konischen Abschnitt 24 des saugseitigen Stegabschnitts 25 geht der Steg
20 über in das saugseitige Gelenk 23. Im konischen Abschnitt 24 nimmt die Anzahl
der Lagen des Faserverbundmaterials sukzessive ab, bis die Dicke, d. h. die Anzahl der Lagen, erreicht ist, die auch das Gelenk 23 aufweist. Über einen saugseitigen
konischen Abschnitt 22 des mittleren Stegabschnitts 21 geht der Aufbau
des Stegs 20 weiter bis zu einem mittleren Stegabschnitt 21. Im saugseitigen
konischen Abschnitt 22 findet wieder eine Aufdickung durch Anbringung von zusätzlichenLagen
statt, bis die Dicke des mittleren Stegabschnitts 21 erreicht ist.
Der Aufbau der druckseitigen Hälfte des Steges 20 vom mittleren Stegabschnitt
21 über einen druckseitigen konischen Abscnitt 22a des mittleren Stegabschnitts
21, das druckseitige Gelenk 23a, einen konischen Abschnitt 24 eines druckseitigen
Stegabschnitts 25a, einen druckseitigen Stegabschnitt 25a und druckseitige Radien26a, 26'a bis zu mit der druckseitigen Deckhaut 40 verklebten druckseitigen
Klebefahnen 27a, 27'a erfolgt aus Symmetriegründen äquivalent zur saugseitigen Beschreibung.
Da die Dicke in den Gelenken 23,23a minimal ist und die inneren Lagen des Steges
20 durchgängig sind von den saugseitigen Klebefahnen 27, 27' bis zu den druckseitigen Klebefahnen 27a, 27'a, bestimmt die dortige Lagenanordnung auch
den inneren Aufbau in den konischen Abschnitten 22, 22a, 24, 24a, in den Stegabschnitten
21, 25, 25a, in den Radien 26, 26', 26a, 26'a und den Klebefahnen
27, 27', 27a, 27'a. In den Klebefahnen 27, 27', 27a, 27'a ist mit dem inneren
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Aufbau der zu den Deckhäuten 30,40 hin gerichtete Bereich gemeint. Da die Klebefahnen
27, 27', 27a, 27'a hier beidseitig des Steges 20 vorkommen, verteilen sich die in den Gelenken 23, 23a vorkommenden Lagen gleichmäßig auf die Klebefahnen
27, 27', 27a, 27'a. Die Gelenke 23, 23a und somit der gesamte innere Lagenaufbau besteht aus acht Schichten, die symmetrisch zur Mitte angeordnet
sind, weshalb nur die Hälfte des Aufbaus angegeben wird. In der innersten Schicht liegen die Fasern in einem Winkel von -45° vor, wenn die
O°-Richtung die spannweitige Richtung angibt. Darauf folgt eine Lage mit 45°-
Ausrichtung und zwei Lagen mit 90°-Ausrichtung. Die äußerste Schicht besteht
&iacgr;&ogr; dabei aus glasfaserverstärktem Kunststoff, während die anderen Schichten aus
kohlefaserverstärktem Kunststoff aufgebaut sind.
Auf den konischen Abschnitten 22, 22a, 24, 24a zwischen den Gelenken 23, 23a
und den Stegabschnitten 21, 25, 25a und somit auch auf den Stegabschnitten
21, 25, 25a selbst, den Radien 26, 26', 26a, 26'a und den Klebefahnen 27, 27',
27a, 27'a sind auf beiden Seiten jeweils sechs zusätzliche Lagen aufgebracht, die
im äußeren Bereich der konischen Abschnitte 22, 22a, 24, 24a und den Enden der Klebefahnen 27, 27', 27a, 27'a eine abnehmende Länge aufweisen, so daß
ein langsamer Anstieg der Dicke erfolgt.
In Figur 2 ist die Hinterkante der Landeklappe mit der Deckhaut-Steg-Struktur
in nicht gewölbter und in nach unten gewölbter Stellung schematisch dargestellt.
Bei der Verwölbung der Deckhäute 30, 40 entsteht in den Stegen 20 durch die Relativverschiebung der Deckhäute 30, 40 ein Biegemomente. Da die Stege 20
biegesteif mit den Deckhäuten 30, 40 verbunden sind, konzentrieren sich die Biegemomente auf die Gelenke 23, 23a, wobei der Anbindungspunkt entlastet
wird. Bei einer Verwölbung nach oben geschieht Entsprechendes.
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Dies ist besonders in der in Figur 3 dargestellten Vergrößerung des Ausschnittes I
aus Figur 2 sichtbar. Bei der Verwölbung werden die Deckhäute 30, 40 gegeneinander
verschoben, so daß sich die Stege 20 ebenfalls verformen müssen. Durch die Gelenke 23, 23a findet diese Verformung in den Gelenken selbst statt,
so daß die Anbindungspunkte, in denen bei Deckhaut-Steg-Strukturen ohne Gelenke der Hauptteil der Biegespannungen auftritt, entlastet werden.
In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die Deckhaut-Steg-Struktur 10
mehrteilig aus der druckseitigen Deckhaut 40, der saugseitigen Deckhaut 30 und &iacgr;&ogr; den Stegen 20 aufgebaut, indem die verschiedenen Komponenten verklebt sind.
Es sind aber auch Strukturen möglich, bei denen sämtliche oder zumindest ein Teil der Komponenten bei der Herstellung in einem Stück gefertigt werden, so
daß z. B. die Lagen der Stege 20 in den Deckhäuten 30, 40 oder einer Deckhaut weitergeführt werden.
In Figur 2 ist die Hinterkante eines Tragflügels dargestellt. Selbstverständlich ist
die flexible Deckhaut-Steg-Struktur aber für sämtliche Bereiche von Strömungsprofilen
einsetzbar, in denen eine Verwölbung oder Änderung des Profils realisiert werden soll. Außerdem sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen
zwischen den Deckhäuten und den Klebefahnen eine Decklage eingebracht wird, die zur Abdeckung der Zwickel dient.
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