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Die
Erfindung betrifft eine Abziehvorrichtung, wobei die Abziehvorrichtung einen
auf einer Führung
beweglichen Schlitten aufweist, sowie ein Formelement, das mit dem
Schlitten verbunden ist, und das Formelement insbesondere zum Formen
oder Glätten
des Untergrundes zum Beispiel von zu fliesenden Böden, Wänden oder
einer Abzugskante dient. Das Formelement ist gegen den Schlitten
höhenverstellbar
und fixierbar ausgebildet.
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Abziehvorrichtungen
der oben genannten Art sind bekannt. Sie dienen zum Vorbereiten
des Untergrundes, wenn dieser mit einem Belag, zum Beispiel mit
Fliesen, versehen werden soll. In der Regel werden damit Unebenheiten
ausgeglichen ebenso wie ein entsprechendes Gefälle.
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Bisher
wurde so vorgegangen, daß beispielsweise
mit einer exakt justierten Latte das noch feuchte Mörtelbett
glattgestrichen wurde. Zu diesem Zwecke sind beispielsweise Kanten
vorgesehen, auf denen die Latte aufliegt.
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Es
ist eine Vorrichtung zum Erstellen einer definierten Abzugsleiste
bekannt, bei der exakte Kanten mit Hilfe eines Schlittens, der auf
einer Führung
beweglich ist, geformt werden. Dabei werden die Abzugskanten insbesondere
aus Mörtelbeton oder
Estrich geformt.
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Aus
der
deutschen Patentschrift 199
153 ist eine auf zwei Schienen geführte Vorrichtung zum Glätten und
Zusammenpressen von frisch aufgetragenem Fußbodenbelag bekannt. Der Schaber
ist in seiner Höhe
verstellbar ausgebildet. Ein ebenfalls höhenverstellbares Abziehsystem
geht auch aus den deutschen Offenlegungsschriften
DE 2 204 022 und
DE 101 02 328 A1 und dem
Gebrauchsmuster
DE 298
21 323 U1 hervor.
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Die
Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Abziehvorrichtung
der oben genannten Art vorzusehen, mit deren Hilfe noch flexibler
und effektiver gearbeitet werden kann.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Abziehvorrichtung
wie oben beschrieben und schlägt
vor, daß das
Formelement gegen den Schlitten nicht nur höhenverstellbar und fixierbar,
sondern auch um eine oder mehrere Achsen verschwenkbar, arretierbar
ausgebildet ist.
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Der
besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Formelement über ein
Längselement mit
dem Schlitten verbunden ist und mittels Langloch und Fixierschraube
höhenverstellbar
und fixierbar ist. Auf diese Weise kann das Formelement jede gewünschte Höhenposition
gegenüber
dem Schlitten einnehmen und die Position wird mit Langloch und Schraube
fixiert. Die entsprechende Höheneinstellung
kann beispielsweise für
andere Räume
oder Raumteile durch einfaches Versetzen der Vorrichtung übernommen
werden.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn zur Höhenverstellung
das Formelement gegenüber
dem Schlitten verschwenkbar und arretierbar ist. Das Formelement
dient einerseits beispielsweise, wie im Stand der Technik bekannt,
zur Herstellung einer Abziehleiste. Es kann aber auch so gestaltet
sein, daß es selber
den Untergrund formt und glättet.
Durch die Verschwenkbarkeit wird das Arbeiten mit dem Gerät einfacher,
insbesondere auch auf schwer zugänglichen
oder komplizierten Untergründen.
Die Verschwenkbarkeit erlaubt es auch unterschiedliche Ausrichtungen
des Formelementes zu realisieren.
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Als
günstig
hat es sich herausgestellt, wenn das Formelement um eine oder mehrere
Achsen drehbar ist. Insbesondere kann so der Anstellwinkel, beispielsweise
für ein
Brett oder eine Leiste zum Glätten
des Untergrundes oder auch für
eine Schüttkelle
zum Herstellen einer Abzugsleiste, verändert werden.
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Die
Achse, um die das Formelement drehbar ist, ist günstigerweise parallel oder
rechtwinklig zur Längserstreckung
der Führung.
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Auf
diese Weise können
nun Untergründe bearbeitet
werden, auf denen vorher nur schwierig eine Abziehkante oder Abziehlatte
vorzusehen war. Der Schlitten beispielsweise kann auf einer Richtlatte geführt werden,
wobei es sich bei der Richtlatte auch um eine Wasserwaage oder dergleichen
handeln kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Formelement
Haltevorrichtungen zur Aufnahme eines Brettes, einer Abzugsleiste,
einer Kante oder dergleichen auf. Je nach Bedarf kann ein solches
Brett oder eine Leiste, beispielsweise mit Hilfe von Flügelschrauben
und Klemmen, in das Formelement eingespannt werden. Auch hier ist
ein Verändern
der Höhe
oder Lage des Brettes möglich.
Mit Hilfe dieses Brettes oder einer Abzugsleiste wird beispielsweise
der Untergrund geglättet.
Auch ist das Auswechseln eines solchen Brettes oder einer Leiste,
beispielsweise aufgrund von Verschmutzung, Abnutzung oder dergleichen,
hier besonders einfach. Der Anstellwinkel des Brettes kann durch
Verschwenken um die Achse verändert
werden.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Formelement einen Schütttrichter oder dergleichen
auf. Der Schütttrichter
ist aus dem Stand der Technik bekannt und dient zur Bildung einer
genau definierten Abzugskante. In einen solchen Schütttrichter
wird Beton oder Mörtel
eingefüllt,
mit Hilfe dessen die Abzugskante gebildet werden soll. Insbesondere
kann schnell trocknender Mörtel
verwendet werden, wodurch sich die Arbeitszeit erheblich verkürzt.
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Es
ist weiterhin vorteilhaft, wenn als Führung eine Richtlatte, eine
Wasserwaage oder dergleichen vorgesehen ist. Auf diese Weise wird
sichergestellt, daß der
Schlitten, der auf der Richtlatte, Wasserwaage oder dergleichen
verläuft,
eine exakte Position einnimmt und der Untergrund entsprechend sauber präpariert
wird.
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Es
ist günstig,
wenn der Schlitten dem Querschnitt der Führung angepaßt ist und
insbesondere die Form eines umgekehrten U's aufweist. Auf diese Weise kann der
Schlitten leicht auf die Richtlatte oder Wasserwaage aufgesetzt
werden und ebenso leicht hin- und hergeschoben werden.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, daß die
Führung
aus zwei Führungsbrettern
mit einer Verbindung besteht. Auch diese ergeben zusammen beispielsweise
den Querschnitt eines U's
und können
so beispielsweise auf einer Richtlatte oder Wasserwaage aufgesetzt
werden. Andererseits können
die Führungsbretter
die Funktion der Richtlatte übernehmen, so
daß sich
durch sie eine definierte Position ergibt. Mit einer derartigen
Vorrichtung ist eine weitere Variante der Untergrundbearbeitung
möglich.
So kann beispielsweise ein Untergrund bearbeitet werden, der rechtwinklig
zu dem Längselement,
das zur Höhenverstellung
dient, angeordnet ist.
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Weiterhin
ist vorgesehen, daß die
Führung im
Schnitt X-förmig,
quadratisch, rechteckig oder in einer anderen Form ausgebildet ist.
Die Ausbildung der Führung
richtet sich nach dem Querschnitt des Objekts, das zur Führung dient,
also beispielsweise nach dem Querschnitt der Richtlatte oder Wasserwaage.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn in der Führung Befestigungsbohrungen
sind. Mit diesen Befestigungsbohrungen kann die Führung am
Untergrund verrutschsicher befestigt werden.
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Weiterhin
ist ein Abstandshalter vorgesehen, der den Abstand zwischen Längselement,
bzw. Formelement einerseits und Führung andererseits bestimmt.
Mit Hilfe eines solchen Abstandshalters läßt sich am Formelement beispielsweise
ein Brett mit genau definiertem Abstand anbringen, welches dann durch
Schwenken oder Verschieben die Oberfläche des zu bearbeitenden Untergrundes
glättet.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
eine zweite Führung
vorgesehen, wobei das Formelement durch einen zweiten Schlitten
auf der zweiten Führung
geführt
ist. Zusätzlich
können
beide Schlitten durch eine Verbindungsstrebe verbunden werden. Mit
Hilfe einer solchen Vorrichtung lassen sich auch große Flächen bearbeiten,
da eine doppelseitige Befestigung des Formelementes, also beispielsweise
des Glättbrettes oder
dergleichen, gegeben ist. Die Verbindungsstrebe stabilisiert die
ganze Vorrichtung.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich dann, wenn beide Führungen auf unterschiedlichen
Niveaus angeordnet sind. Auf diese Weise kann ein Gefälle eingestellt
oder geglättet
werden. Auch hier können selbstverständlich das
Brett oder die Kante zum Abziehen in ihrer Neigung verstellt werden.
Der Mörtel kann
nach unten oder nach oben geglättet
werden.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die beiden Führungen parallel
oder mit konstantem Abstand nebeneinanderliegen. Auf diese Weise
kann ein einmal eingespanntes Brett glatt durchgezogen werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, daß der Schlitten in der Breite
verstellbar ist, um sich unterschiedlichen Führungen, zum Beispiel Richtlatten,
Wasserwaagen und dergleichen, anzupassen. Eine solche Verstellmöglichkeit
kann beispielsweise durch entsprechende Schrauben, Langlöcher und
dergleichen leicht erreicht werden.
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Die
Erfindung betrifft weiter eine Abziehvorrichtung mit einer Führung und
einem beweglichen Schlitten sowie ein Formelement wie oben beschrieben
mit einer Einstellhilfe für
die Führung.
Eine derartige Einstellhilfe ist im Wesentlichen U-förmig und kann
beispielsweise auf einer Wasserwaage, Richtlatte oder dergleichen
befestigt werden. Die Einstellhilfe erlaubt ein exakteres Ausrichten
der Führung, zum
Beispiel bezüglich
eines genauen Gefälles
oder "ins Wasser". Die Führung weist
dabei bevorzugt an ihrem Ende je eine Einstellhilfe auf, die sich
auf dem Untergrund abstützt
und so eine Ausrichtung ermöglicht.
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Vorteilhafterweise
besitzt die Einstellhilfe an einer oder beiden Schenkelseiten eine
oder mehrere Klemmschrauben. Ein exaktes Ausrichten wird mit Einstellschrauben
erreicht, die zum Beispiel an waagrecht angeordneten Ansätzen an
den Schenkelenden angeordnet sind. Mit Hilfe dieser Klemmschrauben
können
einerseits die gewünschten
Positionen der Wasserwaage fixiert werden und andererseits verschiedene
Werkzeuge mit Wasserwaage, Richtlatte oder dergleichen verbunden
werden.
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Mit
der Einstellhilfe können
auch Abstandshalter festgeklemmt werden für das genaue Einstellen einer
Wasserwaage in gerader oder schräger
Position. Dies kann beispielsweise zum Anzeichnen der Fliesen oder ähnlichem
verwendet werden.
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In
der Zeichnung wird ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Abziehvorrichtung schematisch
beschrieben. Es zeigen insbesondere:
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1 eine
perspektivische Voderansicht einer Abziehvorrichtung gemäß der Erfindung
mit Haltevorrichtungen,
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2 eine
perspektivische Rückansicht
einer Abziehvorrichtung gemäß der Erfindung
mit einem Formtrichter,
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3 eine
perspektivische Vorderansicht einer Abziehvorrichtung gemäß der Erfindung
mit Haltevorrichtungen in waagrechter Position,
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Variante einer erfindungsgemäßen Abziehvorrichtung
in Gebrauchsstellung,
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5 eine
perspektivische Ansicht einer Abziehvorrichtung mit zwei Führungen
und zwei Haltevorrichtungen in Gebrauchsstellung, gemäß der Erfindung,
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6 eine
Vorderansicht einer Einstellhilfe für die Abziehvorrichtung gemäß der Erfindung,
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7 eine
perspektivische Ansicht einer Einstellhilfe gemäß der Erfindung in Gebrauchsstellung
und
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8 eine
Vorderansicht einer Variante der Erfindung.
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Die
Abziehvorrichtung 17 besteht im Wesentlichen aus dem Formelement 1 und
dem Schlitten 2, die über
das Längselement 3 miteinander
verbunden sind. In der 1 ist zu sehen, daß das Formelement 1 aus
einem Balken 26 mit beispielsweise zwei Haltevorrichtungen 8 besteht.
An den Enden der Haltevorrichtungen 8 ist jeweils eine
Flügelmutter 27 angeordnet,
mit deren Hilfe beispielsweise ein Brett 9 (siehe 4)
oder dergleichen an der Haltevorrichtung 8 festgeklemmt
werden kann. Der Balken 26 ist beispielsweise um die Achse 6 drehbar,
wobei sich die Achse 6 parallel zum zu glättenden
Untergrund erstreckt. Am Balken 26 sind weitere Flügelmuttern 28 vorgesehen,
mit deren Hilfe die Haltevorrichtungen 8 festgeklemmt werden
können.
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Die
Höhenlage
der kompletten Haltevorrichtung 8 wird am Längselement 3 mittels
des Langloches 4 und der Fixierschraube 5 festgelegt.
Das Längselement 3 ist
in einer Führung 29,
die am Schlitten 2 angeordnet ist, gehalten. Durch die
Höhenverstellbarkeit
des Formelementes 1 bzw. der Haltevorrichtung 8 ergibt
sich eine erhebliche Arbeitserleichterung sowohl beim Glätten eines
Untergrundes 7 als auch beim Herstellen einer Abziehkante.
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Insbesondere
zum Herstellen der Abziehkante ist der in 2 angeordnete
Schütttrichter 10 vorgesehen.
Der Schütttrichter 10 ist
hier anstelle des Formelementes 1 am Längselement 3 angeordnet
und ebenso wie das Formelement 1 mittels Langloch 4 und
Fixierschraube 5 höhenverstellbar.
Mit Hilfe des Schlittens 2 läßt sich die komplette Abziehvorrichtung 17 beispielsweise
auf der Richtlatte 11 hin- und herbewegen.
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3 zeigt
die Haltevorrichtung 8 in einer Position parallel zum Untergrund 7.
Der Doppelpfeil 31 deutet die Höhenverstellbarkeit der Haltevorrichtung 8 an.
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Die 4 zeigt
eine weitere Einsatzmöglichkeit
der Abziehvorrichtung 17, nämlich beim Einsatz zum Glätten eines
Untergrundes 7, der parallel zum Längselement 3 angeordnet
ist. In diesem Falle wird nicht die untere Kante 32 des
Brettes 9 zum Glätten verwendet,
sondern die in der 4 senkrechte Kante 33 des
Brettes 9. Das Brett 9 ist, wie oben schon beschrieben,
in der Haltevorrichtung 8 eingespannt und wird an Führungsbrettern 13 geführt. Der
Abstand des Brettes 9 zum Untergrund 7 wird durch
den Abstandshalter 15 definiert, der am Längselement 3 angeordnet
ist. Die Abziehvorrichtung 17 liegt mit Hilfe der Verbindung 14 auf
den Führungsbrettern 13 auf
und wird auf dieser geführt.
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5 zeigt,
wie mit Hilfe von zwei Abziehvorrichtungen 17 beispielsweise
große
Flächen
oder Schrägen
geglättet
werden können.
Für diesen
Fall sind auf zwei parallel verlaufenden Richtlatten 11 bzw.
Wasserwaagen 12 Schlitten 2 vorgesehen, an denen
jeweils mittels Längselementen 3 Haltevorrichtungen 8 angeordnet
sind. Die Haltevorrichtungen 8 halten zwischen sich ein
Brett 9, das, entsprechend schräg gestellt, für die Glättung des
Untergrundes sorgt. Werden die beiden Richtlatten 11 bzw. Wasserwaagen 12 parallel,
aber auf verschiedenen Niveaus angeordnet, so kann eine Schräge hergestellt
werden. Eine nicht näher
dargestellte Verbindungsstrebe zwischen den beiden Schlitten stabilisiert
die Anordnung.
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In
der 6 ist eine Einstellhilfe 20 gezeigt, mit
deren Hilfe, beispielsweise wie in 7 gezeigt, an
einer Wasserwaage 12 verschiedene Werkzeuge 34 angeordnet
werden können.
Auch kann die Wasserwaage 12 selbst mit Hilfe der Einstellhilfe 20 fixiert werden.
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Die
Einstellhilfe 20 weist einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt
auf, wobei die beiden Schenkelseiten 21 jeweils eine oder
mehrere Klemmschrauben 22 tragen. Der Steg 23 des
U's weist eine Klemmschraube 22 auf.
Die dem Boden zugewandten Ansätze 25,
die jeweils an den Schenkelenden 24 des U's senkrecht zu diesen
angeordnet sind, weisen Einstellschrauben 22 auf. Mit Hilfe
dieser Klemmschrauben lassen sich optimale Einstellergebnisse erzielen.
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8 zeigt
eine Variante des Schlittens, wobei dessen Querschnitt 18 dem
Querschnitt 19 einer Führung,
zum Beispiel einer Wasserwaage 12, angepaßt ist.