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Die Erfindung betrifft einen Planierhobel als Abzieheinrichtung zur Herstellung eines Planums.
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Es sind verschiedene Methoden und Geräte bekannt, mit deren Hilfe sich ein Feinplanum herstellen lässt, wie dies z. B. im Pflatserbau erforderlich ist. Pflasterfeinplanien auf Flächen mit unregelmäßigen Formen und verschieden zueinander laufenden Gefällen für den Regenwasserablauf werden nach wie vor manuell erstellt, da sich der maschinelle „Fertiger” nur bedingt einsetzen lassen. Zur manuellen Erstellung verwendet man üblicherweise mindestens zwei liegende Rohre als Abziehlehre und eine Richt- bzw. Setzlatte zum Abziehen des Planummaterials. Hierzu werden zunächst die Rohre mit etwa 20 mm Durchmesser nebeneinander, parallel am Boden verlegt. Der Abstand der Rohre sollte hierbei etwa 30–40 cm geringer sein als die Richt-/Setzlatte lang ist, um beim Abziehvorgang nicht von den Rohren in das fertige Planum zu gleiten. Durch punktweises Aufbringen von Planummaterial im Abstand von ca. 1–1,5 m auf den Rohren, können diese zunächst in der Höhe eingerichtet werden. Danach müssen die Rohre auf der gesamten Länge mit Planummaterial verfüllt werden, um ein Durchbiegen beim Abziehvorgang zu vermeiden. Um Hohlstellen im Planum auszuschließen, ist es zwingend erforderlich, das Planummaterial leicht überhöht zwischen den Abziehlehren einzubringen. In Handarbeit wird nun kniend am Boden durch hin- und herschieben einer Richt-/Setzlatte und gleichzeitiges zurückziehen auf den Abziehlehren, mühevoll, sehr kräftezehrend und zeitraubend der planumgebende Splitt oder ähnliches Material abgestrichen. Der Bediener befindet sich dabei immer in der noch zu bearbeitenden Fläche, um im fertigen Planum keine unnötigen Spuren und Abdrücke zu hinterlassen. Bei diesem Vorgang staut sich vor der Richt-/Setzlatte überschüssiges und schweres Planummaterial an. Dieses muss durch den übermäßig hoch ansteigenden Kraftaufwand beim Abstreichen regelmäßig und dadurch zeitaufwändig mit Schaufel oder Rechen umgeschichtet werden. Da sich dabei erfahrungsgemäß das überschüssige Material nicht gleichmäßig über die gesamte Breite anhäuft, muss dies eventuell an Stellen verteilt werden, an denen bei weiterem Abstreichen Hohlstellen entstehen können. Es sind weitere Profilarten bekannt, wie z. B. ein H-Kartätschen Profil. Mit diesem lässt sich eine geringe Menge des überschüssige Planummaterials aufnehmen und über das sich anhäufende Planummaterial beim Zurückstreichen hinwegziehen. Jedoch erfolgt auch das kniend und wiederum in einer für den Bediener schädlichen und sehr anstrengenden Körperhaltung.
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Das Abtragen oder Verteilen von überschüssigem Planummaterial kann auch hierbei nur geringfügig hinausgezögert werden. Aus der
DE 19812373 A1 ist bekannt, auch auf Rohren, zumindest jedoch stehend, durch Ziehen an einem Kreuzgriff am Ende einer Zugstange in zunächst einer Richtung, den Splitt etc. einzubringen. Um bei dieser angedachten Vorgehensweise Unebenheiten mit Planummaterial zu füllen, wird anschließend der Hobel, durch Kippen in entgegengesetzte Richtung und mehrmaliges Wiederholen dieses Vorgangs, so lange bewegt, bis ein einwandfreies Planum entsteht. Dazu wird als Planumbalken ein V-förmiges Hohlprofil verwendet, welches überschüssiges Planummaterial aufnehmen kann. Durch einen sowohl horizontal als auch vertikal endenden Kreuzgriff am Ende der Zugstange soll theoretisch ein geringfügig veränderbarer Anstellwinkel der Schneidkante am Planumbalken möglich sein, um einerseits ein Aufgleiten auf den Abziehlehren zu verhindern und andererseits bei freiem Planieren ohne Abziehrohre ein ebenes Gleiten zu ermöglichen. Bei einseitigem Auflaufen von Planummaterial auf dem Planumbalken soll es möglich sein, eine Drehbewegung über den Kreuzgriff auf dem Planumbalken auszuüben, um das einseitig höhere Gewicht bei freiem Planieren auszugleichen.
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Der angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Planiergerät zu schaffen, welches in körpergerechter Haltung zu bedienen, relativ kräfteschonend und dirigierfreudig zu handhaben, sowie zeiteffizient einzusetzen ist.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den in Anspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass durch einen neuartig gekröpften Stiel und einem zusätzlich darauf befindlichen erhöhten Quergriff über Klemmverbindungen eine stufenlose Verstellbarkeit hinsichtlich der Größe eines Bedieners und damit verbundene aufrechte, schonende Körperhaltung einerseits und ein optimaler Anstellwinkel des Planumbalkens zum optimalen Abstreichen des Planummaterials andererseits, einstellen lässt. Ein beim Abstreichen veränderbar einseitig auftretender Zugrichtungswiderstand kann über den verlängert ausgeführten Quergriff durch einfaches Verändern der Greifposition kompensiert werden. Durch den erhöhten Quergriff in Verbindung mit dem gekröpften Stil ist eine sehr gute Dirigierbarkeit des Planierhobels, sowohl beim Abstreichen als auch beim Wiederansetzen auf den Abziehlehren gegeben.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt und werden im Folgenden anhand der nachfolgenden Figur erläutert: Wie bereits eingangs beschrieben, ist es wünschenswert, dass sich vor dem Planierbalken unregelmäßig aufstauendes, überschüssiges Planummaterial ohne zeitintensiven Gerätewechsel, z. B. Schaufel/Rechen, an Stellen mit weniger Überschussmaterial verteilen lässt. Hierzu ist es erforderlich, dass sich der Bediener möglichst nah am Planierbalken befindet, um das Planummaterial lediglich mit den Füßen zu verschieben. Dies erfordert, dass sich der Bediener, nicht wie bei bekannten Geräten, am Ende einer Zugstange mit Griffen und damit zu weit weg, sondern direkt neben der Zugstange bzw. dem Gerätestiel befindet. Da sich eine Positionierung des Bedieners außerhalb der Mitte einer Längsseite eines Planierbalkens ungünstig auf die Zugrichtung durch dann einseitig wirkende Zugkräfte auswirken würde, kann der Stiel trotzdem mittig des Planierbalkens befestigt werden. Der Stiel muss aber durch eine Kröpfung, in etwa einer durchschnittlich halben Schulterbreite entsprechend, derart geformt sein, dass sich ein Bediener dadurch mittig des Planierbalkens positionieren kann. Durch leichtes Drehen des Stiels in der geöffneten Klemmvorrichtung kann hierbei der gekröpfte Teil, welcher sich nicht auf der Drehachse der Klemmverbindungen befindet, in der Höhe verstellt werden, um so einerseits optimal auf den Bediener angepasst zu werden und andererseits einen günstigen Anstellwinkel für den Planierbalken zu erhalten. Aus mehreren Gesichtspunkten ist es notwendig den Stiel um einen Quergriff zu erweitern, der sich zunächst vertikal, leicht schräg von dem sich außerhalb der Mitte befindlichen Teil des Stiels, soweit nach oben erstreckt und in einem horizontal geführten Griff endet, so dass die darauf vorderseitig befindliche Hand eines Bedieners in etwa die gleiche Höhe aufweist, wie die rückseitig befindliche andere Hand am Stiel. Eine auf die Körpergröße des Bedieners abgestimmte Feineinstellung kann zudem über eine geöffnete Klemmverbindung durch Verschieben des Quergriffs auf dem Stiel erfolgen, der in Arbeitsposition eine schräg verlaufende Linie, zu einer Horizontalen, einnimmt. Durch die mehrere Handbreiten umfassende Länge des Quergriffs kann auf eine sich zur Seite verlagemde Zugkraftanforderung, z. B. durch einseitig aufstauendes Planummaterial und dem daraus entstehend höheren Zugwiderstand, anhand blitzschnellen Änderns der Greifposition reagiert werden. Aufgrund der beidseitig über die Mitte des Planierbalkens gleich erstreckende Länge des Quergriffs ist eine Zugwinkelveränderung zu beiden Seiten gleich kompensierbar. Durch die günstige Greifbarkeit der Zugeinrichtung eines so ausgeführten Planierhobels mit einer vorderseitig und rückwärtig befindlichen Hand, lässt sich eine wippenartige Bewegung des Planierbalkens ausführen. Überschüssig auf den Planierbalken aufgelaufenes Planummaterial lässt sich beim Abstreichen durch leichtes Anheben am Quergriff und gleichzeitiges Drücken am Stiel über weiter aufgestautes Planummaterial in Richtung unfertiges Planum hinwegziehen und in einer leicht ruckartigen Bewegung wieder vom Planierbalken entfernen. Beim Zurückführen auf die Abziehlehren erweist sich die hebelwirksame Anbringung des Quergriffs, in Bezug auf eine rotationserleichternde Kraftausübung auf den Stiel und damit den Planierbalken, als sehr vorteilhaft, da ein versehentliches Eintauchen in das fertige Planum hierbei verringert wird. Das Abstreichen von Planummaterial und Entleeren des Planierbalkens in einer fortlaufend wiederholenden Bewegung, in Verbindung mit der bereits erwähnten einfachen Querverteilung von Planummaterial, wirkt sich hierbei als sehr zeiteffizient aus. Der bei dieser neuartigen Vorgehensweise entfallende, ständige Wechsel des Arbeitsgeräts zum Umschichten von Material an Hohlstellen bereits bearbeiteter Flächen und dem damit verbundenen mehrmaligen Bearbeiten ein und derselben Fläche, sowie das weitere Verbringen von zu hoch aufgestautem Überschussmaterial in das unfertige Planum, erfordert einen wesentlich verminderten Arbeits- und Personalaufwand.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 einen erfindungsgemäßen Planierhobel mit möglichen Anbauteilen.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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In der Darstellung nach 1 ist der Planierbalken 1 mit einer ersten, sich in der ersten Arbeitsposition unten befindlichen Abziehkante 2 dargestellt. Diese ermöglicht durch den Übergang in eine sichelartige Form ein schneidartiges Trennen von überschüssigem Planummaterial und ein leichtes Eingleiten dessen auf den Planierbalken zum Umschichten. Da durch diese Formgebung ein Abstreichen von Planummaterial aus Vertikalecken erschwert wird, kann dies mit der gegenseitig befindlichen zweiten Abziehkante 3 geschehen, indem der Planierbalken in vertikaler Richtung um 180° gedreht wird. In Bezug auf die Oberfläche des abzuziehenden Planums ist der Winkel der zweiten Abziehkante stumpfer als der der ersten. Dieser kann sogar nahezu senkrecht sein. Daher eignet sich die Abziehkante 3 zum ansatzlosen Herausarbeiten von Planummaterial, z. B. von einer, sich aus einem Planum und einer Wand ergebenden Ecke und kann auch zum Verschieben von Planummaterial genutzt werden. Der Planierbalken kann von den Abmaßen her um ca. 30 cm länger sein, als das Aneinanderreihen von ganzen und halben Meter Maßeinheiten ergibt. Dies erleichtert das Auslegen der parallel liegenden Abziehlehren, da Maßfehler durch unregelmäßige Maßeinheiten vermieden werden und durch die Überlänge des Planierbalkens ein Abgleiten in das Planum verhindert wird. Der Planierbalken 1 ist vorzugsweise als Hohlprofil herzustellen. Bei Ausführung als Aluminiumstrangpressprofil und eingezogenen Schraubbefestigungsstege 4, kann an beiden Enden des Hohlprofils 1 so ein einfaches Verschließen, etwa durch Stirnbleche 5, sichergestellt werden, die das Eindringen von Planummaterial und eine dadurch unnötige Gewichtszunahme verhindern. Bei großzügiger Ausführung der Stirnbleche 5 in Richtung der hohlen Sichelform des Planierbalkens 1 wird der seitliche Verlust von übermäßig aufgelaufenem Planummaterial von diesem verringert. Durch Langlöcher 6 in den Stirnblechen 5, die sich in Arbeitsstellung des Planierbalkens 1 genau von der Abziehkante 2 ausgehend senkrecht nach oben erstrecken, kann ein stufenlos verstellbarer Höhenanschlag 9 angebracht werden, der es ermöglicht, z. B. an einem höhenvorgebenden Borddstein entlang, das Planummaterial abzuziehen.
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Mindestens ein gekröpfter Rundrohrstiel 15 kann werkzeuglos über eine Klemmvorrichtung 8 am Planierbalken 1 befestigt und zum Transport vollständig demontiert werden. Durch Drehen des Stiels 4 in der geöffneten Klemmverbindung 8 und in Verbindung mit dessen Kröpfung, lässt sich eine Anpassung an die Größe eines Bedieners vornehmen und ist somit auch für einen links- und rechtshändigen Gebrauch geeignet.
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Am Stiel 15 ist der Quergriff 14 ebenfalls werkzeuglos geklemmt. Durch Verschieb- und Drehbarkeit des Quergriffs 14 auf dem Stiel 4 ist dieser ebenfalls an verschiedene Personengrößen anpassbar. Durch die Klemmvorrichtung 10 kann dieser sowohl für links- als auch rechtshändigen Gebrauch schnell und einfach montiert werden. [0012] Um bei großen Arbeitsbreiten in Verbindung mit hohen Zugkräften und schwerem Planummaterial eine Verformung des Planierbalkens 1 auszuschließen, kann eine stabilisierend wirkende, dreiecksbildende Aussteifung zum Planierbalken 1 angebracht sein. Diese besteht bei kürz- bzw. zerlegbaren Planierbalken 1 aus zwei Klemmhalterungen 16, die ca. 1/6 der Länge des Planierbalkens 1 von dessen Enden zur Mitte messend, am Planierbalken 1 fest montiert sind. Die weitere Klemmvorrichtung 17 wird mit zwei daran fest angebrachten zug- und druckübertragenden Rohren 12 mit dem Planierbalken verbunden. Der Klemmhalter 16 sowie die Rohre 12 sind dabei so geformt, dass sich zusätzlich eine formschlüssige Verbindung bildet. Am Quergriff 14 kann eine Griffverlängerung 13 montiert sein. Diese ermöglicht dem Bediener bei sehr breiten Planierbalken während der Planumerstellung kurzzeitig zur Seite zu treten, ohne den Planierhobel von den Abziehlehren abzuheben und vollständig loslassen zu müssen. Dies ermöglicht einer weiteren Person zusätzliches Planummaterial nahe am Planierbalken entlang einzubringen. Durch einfaches Zurückkippen des Planierhobels in Arbeitsstellung wird so ein zügiges Weiterarbeiten gewährleistet. Die mechanische Belastung an der Griffverlängerung 13 bleibt dabei sehr gering und kann sehr leichtgewichtig ausgeführt werden. An der Klemmhalterung 8 kann eine Waaglibelle 7 angebracht sein, die in Arbeitsstellung und in Abhängigkeit der Abziehkante 2 gut ersichtlich ist. Diese ermöglicht das schnelle Überprüfen des Planums bezüglich der Gefällerichtung zur Regenwasserführung. Am Klemmhalter 17 kann ein Stützfuß 11 angebracht werden, der ein platzsparendes Abstellen des Planierhobels bei Arbeitsunterbrechungen erlaubt. Dieser ist selbsthemmend gelagert und kann z. B. für den Transport eingeklappt werden. Bezugszeichenliste 1 Planierbalken 2 erste, untere Abziehkante 3 zweite, obere Abziehkante Dieser Text wurde durch das DPMA aus Originalquellen übernommen. Er enthält keine Zeichnungen. Die Darstellung von Tabellen und Formeln kann unbefriedigend sein. 4 Stege 5 Stirnbleche 6 Langloch 7 Waaglibelle 8 Klemmhalter 9 Höhenanschlag 10 Klemmvorrichtung 11 Stützfuß 12 Rohr 13 Quergriffverlängerung 14 Quergriff 15 Stiel 16 Klemmhalter 17 Klemmhalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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