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Verschiedenste
elektrische und mikroelektronische Bauelemente wie Einzelhalbleiter,
Speicher, Prozessoren, SAW- und FBAR-Filter oder MEMS werden mit Flächenprozessen
auf Waferebene gefertigt. Dabei werden Prozesse wie Schichtabscheidungen,
Fotolithografien, selektive Abtragsverfahren oder Druckverfahren
für eine
Vielzahl von Bauelementen parallel durchgeführt. Auf einem Wafer entstehen
dabei eine Vielzahl gleichartiger Chips.
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Durch
die Parallelverarbeitung auf Waferebene und die dazu verwendeten
großflächig einsetzbaren
Prozesse wird der Herstellungsaufwand minimiert. Dieses rationelle
Prinzip endet jedoch nach dem Vereinzeln der Chips, beispielsweise
durch Sägen.
Danach werden die Chips einzeln in Gehäuse montiert und mit internen
elektrischen Verbindungen versehen. Anschließend werden die Gehäuse verschlossen
und die Bauelemente elektrisch auf ihre Funktion geprüft.
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Dieses
Vorgehen ist vergleichsweise zeit- und kostenaufwendig. Es setzt
auch der fortschreitenden Miniaturisierung Grenzen, da Gehäuse- und Montagetoleranzen
sowie die Dimensionen der internen elektrischen Verbindungen zusammen
wesentlich mehr Platz erfordern, als etwa die in den Waferprozessen
erzeugten fotolithografischen Strukturen der einzelnen Bauelemente.
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Speziell
für Halbleiterbauelemente,
meistens auf der Basis von Siliziumwafern, wurden bereits zahlreiche
Konzepte für
ein sogenanntes WLP (Wafer Level Packaging) entwickelt, bei dem
die Verkapselung auf Waferebene in einem Flächenprozess realisiert wird.
Die für
Halbleiterbauelemente bekannten WLP-Konzepte basieren in der Mehrzahl auf Bumpverbindungen,
die aus auf dem Wafer aufgedampften, gedruckten oder galvanisch
abgeschiedenen Lotdepots bestehen. Auf diese Bumpverbindungen wird
ein weiterer Wafer aufgesetzt, wegen der guten thermomechanischen
Anpassung vorzugsweise aus dem gleichen Material, also insbesondere
ein weiterer Siliziumwafer. Bekannt ist es auch, einen zweiten Wafer
direkt aufzusetzen und die elektrischen Verbindungen durch den zweiten
Wafer mittels Durchkontaktierungen durch den ersten oder zweiten Wafer
herzustellen. Insgesamt werden WLP-Konzepte bei Halbleiterbauelementen
insbesondere durch folgende drei Randbedingungen begünstigt:
Silizium ist ein relativ preisgünstiges
Material und kann als Abdeckung für einen Wafer mit den Bauelementstrukturen
verwendet werden, ohne dass dies zu stark erhöhten Kosten führt.
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Silizium
ist außerdem
mit Nass- und Trockenätzverfahren
sowie mechanisch gut bearbeitbar. Daher lassen sich Durchkontaktierungen
in Silizium auf einfache Weise erzeugen und so die elektrischen Verbindungen
zwischen Chipkontakten auf der Oberfläche des ersten Wafers und externen
Anschlüssen des
Bauteils in einfacher weise herstellen.
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Halbleiterbauelemente
basieren in der Regel auf rein elektronischen Effekten, die durch
mechanische Oberflächenbelastung
praktisch nicht beeinflusst werden. Daher können Halbleiterbauelemente an
der Chipoberfläche
unmittelbar bedeckt bzw. umhüllt
werden. Daher können
zur Verkapselung zusätzlich
zahlreiche kostengünstige
Verfahren aus der Kunststofftechnik eingesetzt werden. Halbleiterbauelemente
können
daher ohne weitere Vorsichtsmaßnahmen
vergossen, umspritzt oder umpresst werden.
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Die
bekannten WLP-Konzepte sind jedoch nicht übertragbar auf
- – Bauelemente
auf piezoelektrischen Substraten, die keine mechanische Oberflächenbelastung vertragen,
- – mikromechanische
Bauelemente, deren Funktion bei mechanischer Belastung der Oberfläche gestört ist,
- – Bauelemente
auf großen
und bruchgefährdeten Chips,
- – Bauelemente
auf Substratmaterialien, die schlecht ätz- und strukturierbar sind,
- – Bauelemente
auf teuren Substraten, bei denen eine Abdeckung aus dem gleichen
Substratmaterial die Kosten steigert.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen neuen Aufbau für verkapselte
Bauelemente anzugeben, welcher in einem einfachen Wafer Level Package
(WLP)-Verfahren hergestellt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Bauelement nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie ein neues Verfahren
auf der Basis eines WLP-Prozesses sind weiteren Ansprüchen zu
entnehmen.
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Die
Erfindung gibt ein elektrisches Bauelement an, das in oder auf einem
Substrat angeordnet ist. Auf einer Hauptoberfläche des Substrats sind Anschlusskontakte
der elektrischen Bauelementstrukturen vorgesehen. Die Verkapselung
umfasst eine Abdeckung mit Anschlussflächen und Durchkontaktierungen, über die
durch die Abdeckung hindurch die Anschlusskontakte mit Außenkontakten
des Gesamtbauelements verbunden sind. Die Abdeckung sitzt auf der
genannten Hauptoberfläche
so auf, dass die Anschlussflächen
auf der "Unterseite" der Abdeckung den
Anschlusskontakten auf der Oberseite des Substrats in einem Abstand
gegenüberstehen. Zwischen
den Kontakten ist eine Kavität
vorgesehen, die vollständig
mit einem Leitkleber gefüllt
ist, der die elektrische Verbindung zwischen Substrat und Abdeckung
bzw. zwischen den Anschlussflächen
und den Anschlusskontakten herstellt. Der in den Kavitäten angeordnete
Leitkleber kann auch die mechanische Verbindung zwischen Substrat
und Abdeckung gewährleisten
oder zumindest dazu beitragen.
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Ein
Bauelement mit einer solchen Verkapselung ist insbesondere für bruchempfindliche
Substrate geeignet, da die Leitkleberverbindung zu keiner mechanischen
Belastung von Substrat und/oder Abdeckung während des Verkapselungsprozesses führt, so
dass auch im fertigen Bauelement nur geringfügige Spannungen aufgrund der
Verkapselung auftreten können.
Darüber
hinaus ist zur Herstellung dieser elektrischen Verbindung keine
extreme Temperaturbelastung des Bauelements erforderlich, wie sie
etwa bei der Herstellung einer Lötverbindung
oder in einem Waferbondverfahren auftritt. Die Verkapselung ist
somit spannungsarm. Sie ist daher besonders für Bauelemente geeignet, deren
Eigenschaften sich infolge von mechanisch einwirkenden Kräften oder
Verspannungen verändern.
Die Verkapselung ist mit vielen verschiedenen Substrat- und Abdeckmaterialien
ausführbar.
Vorzugsweise sind Substrat und Abdeckung jedoch bezüglich ihrer
thermischen Eigenschaften aufeinander abgestimmt, um beispielsweise
während
eines Betriebs des Bauelements bei höherer Temperatur die thermischen
Verspannungen zu minimieren.
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Vorzugsweise öffnen sich
die Kavitäten
zu einer Außenkante
des Bauelements, die die Kavitäten schneidet.
Zumindest aber sind die Kavitäten
in unmittelbarer Nähe
einer Außenkante
angeordnet.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen Substrat
und Abdeckung eine Zwischenschicht angeordnet ist, in der die Kavitäten ausgebildet
sind. Die Zwischenschicht kann strukturiert sein und allein dem
Zweck dienen, die Kavitäten darin
auszubilden. Sie besteht vorzugsweise aus einem leicht strukturierbaren
Material, insbesondere aus einem Kunststoff. Sie kann bis auf die
Kavitäten die
gesamte Hauptoberfläche
bedecken. Möglich
ist es aber auch, dass die Zwischenschicht weitere Hohlräume aufweist,
in denen Bauelementstrukturen angeordnet sein können.
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Besonders
vorteilhaft ist zwischen Substrat und Abdeckung im Bereich der Außenkante
des Bauelements eine ringförmig
geschlossene Rahmenstruktur angeordnet, die nach innen weisende, oben
und unten von Substrat und Abdeckung begrenzte Einbuchtungen aufweist,
die die genannten Kavitäten
ausbilden. In diesem sandwichartigen Aufbau ist ein bündiger Kontakt
zwischen Substrat, Rahmenstruktur und Abdeckung gegeben, der zum
einen für
ein belastungsfreies Aufliegen der Abdeckung auf dem Substrat und
zum anderen für
eine gewisse Dichtigkeit im Inneren der Rahmenstruktur sorgt. Vorzugsweise
ist daher im Inneren der ringförmig
geschlossenen Rahmenstruktur zwischen Substrat und Abdeckung ein
Hohlraum ausgebildet, in dem empfindliche Bauelementstrukturen angeordnet
werden können.
Die Rahmenstruktur umschließt
dabei die Bauelementstrukturen so, dass deren Anschlussflächen außerhalb
des Rahmens in den genannten Einbuchtungen bzw. Kavitäten angeordnet
sind.
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Vorzugsweise
ist die Abdeckung als Leiterplatte ausgebildet, die beispielsweise
zwei dielektrische Schichten umfasst. Auf der Oberseite oder Unterseite
der Abdeckung sowie zwischen den dielektrischen Lagen sind vorzugsweise
Schaltungselemente umfassende strukturierte Metallisierungen angeordnet.
Die in unterschiedlichen Ebenen angeordneten Metallisierungen können über Durchkontaktierungen miteinander
verbunden sein. Die Außenanschlüsse sind
vorzugsweise auf der vom Substrat wegweisenden Oberfläche der
Abdeckung angeordnet.
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Die
Abdeckung kann ein- oder mehrschichtig aus Kunststoff, Glas, Keramik
oder anderen dielektrischen Materialien sein. Ein bevorzugtes Material
ist ein mit Glasgewebe verstärktes
Leiterplattenmaterial (FR4), das in zumindest einer Achse thermomechanisch
sehr gut an piezoelektrische Substrate aus Lithiumniobat angepasst
ist.
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Unter
Leitkleber wird im Sinne der Erfindung ein in flüssigem oder ausreichend niederviskosem Zustand
verarbeitbares, bei Betriebstemperatur des Bauelements aber festes
leitfähiges
Material verstanden, insbesondere ein leitfähiger Kunststoff, der sich aushärten lässt oder
einfach nur erstarrt. Vorzugsweise ist der Leitkleber ein bei niedrigen
Temperaturen härtendes,
mit elektrisch leitenden Partikeln gefülltes Reaktionsharz. Niedrige
Aushärttemperaturen von
beispielsweise unter 100 °C
können
mit Zwei-Komponenten-Reaktionsharzen erreicht werden, bei denen
Harz und Härterkomponente
kurz vor der Anwendung vermischt werden. Möglich ist es auch, licht- oder UV-härtende Harze
einzusetzen. Diese Möglichkeit
besteht insbesondere dann, wenn Substrat oder Abdeckung im erforderlichen
Spektralbereich ausreichend durchlässig sind und der Kleber damit
von außen
belichtet oder bestrahlt werden kann. Insgesamt wird es mit einem
bei niedrigen Temperaturen härtendem
Leitkleber möglich,
die Verklebung mittels des Leitklebers so zu führen, dass nach Härtung des
Klebers keine thermischen Spannungen entstehen. Dies kann beispielsweise
auch durch Mikrowellenbestrahlung erzielt werden.
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Eine
bevorzugte Anwendung eines erfindungsgemäßen Bauelements sind mit akustischen Wellen
arbeitende Bauelemente, insbesondere SAW-Filter und FBAR-Bauelemente.
Auch für MEMS-Bauelemente
ist der erfindungsgemäße Verkapselungsaufbau
von Vorteil, insbesondere in Verbindung mit einer Rahmenstruktur,
die einen Hohlraum für
die Bauelementstrukturen zur Verfügung stellt. Besonders vorteilhaft
wird die Erfindung zur Realisierung von SAW- und FBAR-Bauelementen eingesetzt,
wenn diese mit niedrigen Frequenzen (z.B. unter 100 MHz) arbeiten
und daher besonders große
Substrate benötigen.
Aufgrund der Sprödigkeit der
bekannten, kristallinen, piezoelektrischen Materialien sind große Substrate
daraus besonders bruchgefährdet
und konnten bislang ausschließlich
durch Einsetzen in Gehäuse
und Kontaktieren mittels Drahtbondtechniken verkapselt und geschützt werden.
Gegenüber
einem in ein Gehäuse
eingebautem Bauelement hat ein erfindungsgemäßes Bauelement den Vorteil
einer wesentlich geringeren Bauhöhe,
die den Bauelementen neue Anwendungen insbesondere in mobilen Geräten der
Informations- und Kommunikationstechnologie zugänglich macht, z.B. Handys und
PDAs.
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Erfindungsgemäße Bauelemente
lassen sich besonders einfach und elegant in einem neuartigen Verfahren
herstellen. Erfindungsgemäßes Prinzip
ist es, das Substrat mit den Bauelementstrukturen und eine Abdeckung
passend so übereinander
anzuordnen, dass Anschlussflächen
und Anschlusskontakte einander gegenüberstehen, aber um die Höhe der weiter
oben beschriebenen Rahmenstruktur oder Zwischenschicht voneinander
getrennt sind.
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Auf
Waferebene wird der Leitkleber anschließend durch ein System von Kanälen in die
Anordnung eingespritzt, wobei jeder Kanal mehrere Kavitäten miteinander
verbindet, vorzugsweise zwischen den Bauelementen angeordnet ist
und das Bauelement möglichst
geradlinig durchquert. Beim Einspritzen werden alle Kanäle und mit
diesen verbundene Kavitäten
in einem Schritt ausgefüllt
und die den Kavitäten
zugeordneten elektrischen Verbindungen zwischen Substrat und Abdeckung
geschaffen.
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In
einem zweiten Schritt wird die Vereinzelung der Bauelemente so durchgeführt, dass
die über die
gefüllten
Kanäle
elektrisch kurzgeschlossenen Kavitäten mit einem geeigneten geführten Sägeschnitt
elektrisch getrennt werden. Dies gelingt vorteilhaft durch annähernd geradlinige
Führung
der Kanäle,
die sich an den entsprechenden Abständen zu den genannten Kavitäten erweitern.
Beim Vereinzeln ist es möglich,
den Sägeschnitt
entweder entlang der Kante des Kanals zu führen oder vorteilhaft die Breite des
Sägeschnittes
so einzustellen, dass sie der Kanalbreite entspricht. Bei mit dem
Kanal deckungsgleicher Schnittführung
wird während
des Sägeschnitts der
gesamte Kanal und der darin eingefüllte Leitkleber entfernt. Alternativ
zum Sägen
eignen sich natürlich
auch andere Trennverfahren wie Laserschneiden oder Wasserstrahlschneiden.
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Auf
dem Wafer werden mehrere Bauelementbereiche mit den Bauelementstrukturen
vorgesehen. Vorteilhaft werden die Kanäle zwischen zwei Reihen von
nebeneinander angeordneten Bauelementbereichen vorgesehen. Je nach
Größe des für das Substrat
verwendeten Wafers können
mehrere vorzugsweise zueinander parallele Kanäle vorgesehen sein. Die Kanäle können sowohl
auf der Oberfläche
des Substratwafers als auch auf der Oberfläche der Abdeckung oder auf
beiden Oberflächen
erzeugt werden. Die Kanäle
können
in Form von Vertiefungen in der entsprechenden Oberfläche ausgebildet
werden. Vorzugsweise wird zur Herstellung der Kanäle jedoch
ein zusätzliches
Material auf eine oder beide Oberflächen aufgebracht, vorzugsweise
in Form von Rahmenstrukturen, die die Bauelementbereiche ringförmig umschließen. Mehrere
nebeneinanderliegende und mit ihren Rahmenstrukturen aneinanderstoßende Bauelementbereiche
bilden mit einer Seitenkante der Rahmenstruktur, vorzugsweise mit
einer Längskante
eine Seitenwand des Kanals. Die andere Seitenwand wird von einer
weiteren Reihe mit ihren Rahmenstrukturen aneinanderstoßender Bauelementbereiche
gebildet. Auf zumindest einer Kanalseite sind die Rahmenstrukturen
zur Ausbildung der Kavitäten
nach innen eingebuchtet. Dies bedeutet, dass jeder Kanal nur die
Kavitäten
einer Reihe von Bauelementbereichen miteinander verbindet, während die
gegenüberliegende
Reihe von Bauelementbereichen, die die andere Kanalwandung bildet,
vorzugsweise geradlinig und ohne Einbuchtungen ausgebildet ist.
Dies erleichtert später
das zuverlässige Freisägen des
gefüllten
Kanals zur elektrischen Auftrennung.
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Die
Rahmenstrukturen werden wie gesagt auf einer oder beiden miteinander
zu verbindenden Oberflächen
ausgebildet. Dazu wird vorzugsweise großflächig ein geeignetes Material
aufgebracht, beispielsweise eine Kunststofffolie aufgeklebt, auflaminiert
oder aufgeschmolzen. Möglich
ist es auch, die Kunststoffschicht mittels eines Lacks aufzubringen, beispielsweise
durch Aufschleudern, Aufgießen
und insbesondere durch Vorhanggießen. Vorzugsweise wird ein
lichtempfindliches Material verwendet, welches sich in der Art eines
Fotoresists strukturieren lässt.
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Vorteilhaft
wird die Kunststoffschicht, aus der die Rahmenstrukturen ausgebildet
werden sollen, vor dem Strukturieren planarisiert. Auf diese Weise können Substratunebenheiten ausgeglichen
werden und auf einem Niveau befindliche Oberkanten für die Rahmenstrukturen
geschaffen werden. Im Fall, dass sowohl Substrat als auch Abdeckung
topografische Stufen aufweisen, beispielsweise Leiterbahnen oder andere
bauelementbedingte Strukturen, so ist es vorteilhaft, sowohl auf
der Oberfläche
des Substrats als auch auf der Unterseite der Abdeckung je eine
korrespondierende Rahmenstruktur mit planarisierten Oberkanten zu
erzeugen.
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Die
Strukturierung erfolgt durch bildgebende Belichtung, wobei die Kunststoffschicht
für die
Rahmenstruktur vorzugsweise bei Belichtung vernetzt und gegenüber einer
Entwicklung in den belichteten Bereichen unlöslich wird. Nach dem Strukturieren
der Rahmenstruktur werden Substrat und Abdeckung zueinander ausgerichtet, übereinander
angeordnet und vorzugsweise an den Oberkanten der Rahmenstruktur
mit Klebstoff versehen und verklebt. Das Verkleben hat den Vorteil,
dass auf diese Weise schnell eine korrespondierende Anordnung von
Substrat und Abdeckung relativ zueinander positionsgenau fixiert wird.
Beim Einspritzen des Leitklebers ist dann keine zusätzliche äußere Fixierung
der Anordnung mehr erforderlich, was einen erheblich verminderten
Verfahrensaufwand und eine schnelle Freigabe der mit hoher Positionierungsgenauigkeit
arbeitenden Vorrichtung bedeutet.
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Alternativ
können
die Kanäle
oder Teile davon in die Substrat- oder Abdeckungsoberfläche eingearbeitet
werden, beispielsweise durch Sägen, Ätzen oder
Lasern.
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Das
Einspritzen von Leitkleber kann parallel über alle Kanäle gleichzeitig
vorgenommen werden. Es ist vorteilhaft, dazu alle Kanäle oder
Gruppen davon zusammen zu führen,
um nur eine oder nur wenige Einspritzstellen zu erzielen. Vorzugsweise erfolgt
das Einspritzen unter Druck, und wird durch einen zusätzlich am
ebenfalls offenen anderen Ende der Kanäle Unterdruck unterstützt. Weiter
vorteilhaft ist es, die Viskosität
des Leitklebers durch Einspritzen bei erhöhter Temperatur herabzusetzen.
Vorteilhaft sind Temperaturen, die noch nicht zur Härtung des
Leitklebers ausreichend sind. Möglich
ist es auch, als Leitkleber eine thermoplastische Masse zu verwenden,
die in geschmolzenem Zustand eingespritzt wird und beim Abkühlen schließlich wieder
erstarrt. Die elektrische Leitfähigkeit
des Leitklebers kann intrinsischer Natur sein oder durch Zugabe
eines leitfähigen
Füllstoffs
hergestellt werden. Geeignete leitfähige Partikel sind z.B. Metallpulver
oder kohlenstoffhaltige Partikel, beispielsweise Ruß oder Graphit.
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Gegenüber anderen
Kontaktierverfahren, die auf gedruckten, gestempelten oder aufdispensierten Leitklebervolumina
basieren, ist der wesentliche Vorteil der vorliegenden Erfindung,
dass hier eine äußerst einfache,
rationelle und sichere Applikation des Leitklebers erfolgen kann,
die dennoch die hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit der Geometrie
der einzelnen Kontaktstelle ermöglicht,
welche der Präzision
des vorzugsweise fototechnisch strukturierten Rahmens entspricht.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren
näher erläutert. Die
Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu ausgeführt.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Bauelement
in perspektivischer Darstellung
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2 zeigt
das Bauelement in einem ersten Schnittbild
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3 zeigt
das Bauelement in einem zweiten Schnittbild
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4 zeigt
eine Abdeckung im Querschnitt
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5 zeigt Substrat und Abdeckung in der Draufsicht
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6 zeigt
einen Wafer mit Rahmenstrukturen
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7 zeigt
den Wafer mit mit Leitkleber gefüllten
Kanälen
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8 zeigt
den Wafer nach der Durchführung
von Sägeschnitten
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9 bis 12 zeigen
ein Bauelement während
verschiedener Verfahrensstufen eines weiteren Ausführungsbeispiels
in perspektivischer Teildarstellung.
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1 zeigt
ein einfaches Ausführungsbeispiel
für ein
erfindungsgemäßes Bauelement
in perspektivischer Darstellung. Das Bauelement BE umfasst ein Substrat
SU, auf oder in dem elektrische Bauelementstrukturen (nicht dargestellt)
realisiert sind. Elektrische Anschlusskontakte ANK sind mit den
Bauelementstrukturen verbunden. Auf der Oberseite des Substrats
SU ist eine Rahmenstruktur RS angeordnet, die als Abstandshalter
für eine
Abdeckung AD dient, die auf der Rahmenstruktur RS aufliegt. Die
Abdeckung AD weist Anschlussflächen
AF auf, die im Bauelement BE direkt gegenüber den Anschlusskontakten
ANK angeordnet sind. Die elektrische Verbindung zwischen Anschlussflächen und Anschlusskontakten
ist mittels eines Leitklebers LK realisiert, der eine Kavität innerhalb
des Bauelements ausfüllt.
Vorteilhaft ist die Kavität
innerhalb der Rahmenstruktur RS realisiert. Auf der Außenseite
AS der Abdeckung sind Außenkontakte
AUK angeordnet, die mit den Anschlussflächen auf der Unterseite der
Abdeckung AD über
Durchkontaktierungen (nicht dargestellt) verbunden sind.
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2 zeigt
das gleiche Bauelement im schematischen Querschnitt durch die Schnittebene 2-2 quer
zur Substratoberfläche.
In dieser Darstellung ist gut zu erkennen, dass der in der Kavität angeordnete Leitkleber
LK zwischen Abdeckung AD, Rahmenstruktur RS und Substrat SU angeordnet
ist, die einen Teil der Kavität
bilden. In der Figur ist eine vorteilhafte Ausführung dargestellt, bei der
die Rahmenstruktur entlang der Bauelementkanten verläuft und
einen Hohlraum HR beidseitig begrenzt, der unten vom Substrat SU
und oben von der Abdeckung AD verschlossen ist. Beispielhaft sind
im Hohlraum Bauelementstrukturen BS dargestellt, vorteilhaft Bauelementstrukturen,
die gegen mechanische Einwirkungen empfindlich sind. weiterhin ist
hier beispielhaft eine Durchkontaktierung D dargestellt, die die
Anschlussfläche
AF mit dem Außenkontakt
AUK verbindet.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch das gleiche Bauelement entlang der Schnittebene 3-3,
die auf Höhe
der Rahmenstruktur parallel zur Substratoberfläche verläuft. Daraus ist ersichtlich,
dass die Rahmenstruktur RS ringförmig
geschlossen ist und an zumindest einer Seite Einbuchtungen aufweist, die
einen Teil der mit Leitkleber LK gefüllten Kavität ausbilden.
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4 zeigt
im schematischen Querschnitt eine Abdeckung AD, die hier als mehrschichtige
Leiterplatte ausgebildet ist. Sie besteht hier aus zwei dielektrischen
Schichten DS1, DS2 und drei Metallisierungsebenen ML1, ML2 und ML3,
die auf der Unterseite der Abdeckung, zwischen den dielektrischen Schichten
DS1, DS2 und auf der Außenseite
der Abdeckung AD angeordnet sind. Jede der Metallisierungsebenen
ME ist strukturiert, so dass in jeder Metallisierungsebene metallische
Flächen,
Leiterbahnen und Leiterbahnstrukturen ausgebildet sind, die eine
Verschaltungsebene zur Herstellung einer integrierten Verschaltung
darstellen. Möglich
ist es auch, innerhalb der mehrschichtigen Abdeckung passive Bauelemente
zu integrieren, insbesondere Widerstände, Kapazitäten und
Induktivitäten.
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5a zeigt
in schematischer Draufsicht ein Substrat SU. Dieses weist schematisch
angedeutete Bauelementstrukturen BS auf, die über Anschlussleitungen AL mit
den Anschlusskontakten ANK verbunden sind. Die Anschlusskontakte
ANK sind direkt an der Kante des Substrats oder zumindest in unmittelbarer
Nähe der
Substratkante angeordnet. Die Bauelementstrukturen können mit
einer relativ dünnen (weniger
als 100 nm), passivierenden dielektrischen Schicht geschützt sein,
wobei dann die Anschlusskontakte ANK von dieser passivierenden Schicht ausgenommen
sind.
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Die
Metallisierung für
die Anschlusskontakte ANK besteht vorzugsweise aus einer Basismetallisierung
z.B. aus Aluminium oder einer überwiegend
Aluminium enthaltenden Legierung. Diese Basismetallisierung kann
mit einer oder mehreren weiteren Metallschichten überzogen
sein, die ausgewählt
sein können
aus Cu, Ti, Ni, Ag, Au, Pd und Pt.
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5b zeigt
in schematischer Draufsicht die Unterseite der Abdeckung AD, die
zumindest metallische Anschlussflächen AF aufweist, die korrespondierend
zu den Anschlusskontakten ANK des Substrats SU angeordnet sind.
Darüber
hinaus können
auf dieser Unterseite der Abdeckung AD weitere Schaltungselemente
der Metallisierungsebene ML1 (siehe 4) angeordnet
sein.
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Die
Herstellung eines erfindungsgemäßen Bauelements
wird im folgenden anhand der 6 bis 8 erläutert, die
verschiedene Verfahrensstufen in schematischer Darstellung zeigen.
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Ein
erfindungsgemäßes Bauelement
kann vollständig
auf Waferebene in einem WLP (Wafer Level Packaging)-Prozess hergestellt
werden. In oder auf dem Substrat SU – hier ein Wafer – werden
nun die Bauelementstrukturen für
eine Vielzahl von Bauelementen hergestellt. Jeder Bauelementbereich,
in dem sämtliche
Bauelementstrukturen eines Bauelements angeordnet sind, wird nun
mit einer Rahmenstruktur RS versehen, die den Bauelementbereich
ringförmig
umschließt.
Dazu wird vorteilhaft ein fotostrukturierbares Material auf der
Waferoberfläche aufgebracht
und fotolithografisch strukturiert. Vorzugsweise wird dazu eine
fotostrukturierbare Folie auflaminiert und gegebenenfalls anschließend planarisiert,
beispielsweise mittels einer Walze bei erhöhter Temperatur und unter einem
geeigneten Walzdruck. Auch ein entsprechender Fotolack ist geeignet.
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6 zeigt
die Anordnung nach der Fertigstellung der Rahmenstruktur RS. Die
Rahmenstruktur ist erfindungsgemäß so ausgebildet,
dass zwischen je zwei Reihen benachbarter Bauelementbereiche ein
Kanal CH verbleibt, der sich geradlinig quer über den ganzen Wafer erstreckt
und an beiden Waferkanten je eine Öffnung aufweist. An zumindest einer
Außenkante,
vorzugsweise an der Längskante der
Rahmenstruktur eines Bauelementbereiches erweitert sich der Kanal
CH zu einer Kavität
KV, in dem die Rahmenstruktur RS an dieser Stelle eine Einbuchtung
aufweist. In der vorteilhaften dargestellten Ausführungsform
sind die Kavitäten
KV nur an einer Längsseite
jedes Bauelementbereiches angeordnet, wobei alle Bauelementbereiche
in gleicher Ausrichtung nebeneinander angeordnet sind. Die Kavität weist
im Querschnitt parallel zur Substratoberfläche vorzugsweise ein strömungsgünstiges
Profil auf, um den Strömungswiderstand
beim späteren
Einspritzen des Leitklebers zu minimieren und ein gutes Befüllen der
Kavitäten
zu ermöglichen.
In der Figur sind die Kavitäten
im Profil mit abgeschrägten
Kanten dargestellt. Möglich
sind jedoch auch gerundeten Strukturen. Die Anzahl der Kavitäten pro
Bauelementbereich kann frei gewählt
werden, vorzugsweise sind jedoch zumindest zwei Kavitäten für entsprechende
elektrische Anschlusskontakte, die innerhalb der Einbuchtung angeordnet
sind, vorgesehen. Die Geometrie der Kanäle CH wird in Abhängigkeit
von den Fließeigenschaften
des verwendeten Leitklebers gewählt. Eine
typische Kanalhöhe
liegt beispielsweise bei 50 μm,
doch können
die Kanäle
auch Höhen
von 10 bis 300 μm
annehmen. Entsprechend wird die Breite beispielhaft bei 100 μm gewählt, wobei
in Abhängigkeit vom
gewählten
Vereinzelungsverfahren auch geringere Breiten von 20 μm oder größere Breiten
bis zu beispielsweise 300 μm
möglich
sind. Sämtliche
Kanäle
CH des Wafers werden vorzugsweise parallel zueinander angeordnet.
Vorteilhaft werden auch Kreuzungen vermieden, also Kanalstrukturen,
die x- oder y-förmig
ausgebildet sind. Dadurch wird eine blasenfreie Füllung mit
dem Leitkleber erleichtert.
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Im
nächsten
Schritt wird eine Abdeckung AD vorbereitet, die zu den Anschlusskontakten
ANK korrespondierende Anschlussflächen AF aufweist. Gegebenenfalls
kann auch die Abdeckung AD eine zu der Rahmenstruktur RS auf dem
Substrat SU korrespondierende zweite Rahmenstruktur aufweisen, um im
Kontaktbereich zur ersten Rahmenstruktur auf dem Substrat eine plane
Oberfläche
zur Verfügung zu
stellen. Dies kann aber auch erreicht werden, wenn die Abdeckung
auf der Unterseite mit einer Planarisierungsschicht versehen ist,
in der die Anschlussflächen
AF freigelegt sind. Damit können
Topographie unterscheide, die bei Leiterbahnen beispielhaft 15–30 μm betragen
können,
ausgeglichen werden. Anschließend
wird die Abdeckung AD auf die Rahmenstruktur RS aufgelegt und beispielsweise mittels
einer Klebeschicht KS, die auf eine oder beide Fügestellen, vorzugsweise auf
die Oberkante der Rahmenstruktur RS aufgebracht wird, miteinander verklebt.
Mit der Abdeckung wird zumindest erreicht, dass die Kanäle CH und
die Kavitäten
KV oben abgedeckt sind, um ein geschlossenes Leitungssystem/Kanalsystem
für den
Leitkleber zu schaffen.
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Im
nächsten
Schritt wird der Leitkleber an den äußeren Öffnungen der Kanäle CH eingespritzt, vorzugsweise
mit Hilfe eines Überdrucks
auf der Einspritzseite und paralleles Anlegen eines Unterdrucks am
anderen offenen Ende des Kanals. Das Einspritzen kann für jeden
Kanal CH einzeln erfolgen, möglich
ist es jedoch auch, mithilfe geeigneter Vorrichtungen den Leitkleber
an allen Kanälen
auf dem Wafer gleichzeitig einzuspritzen. Diese vollständige oder gruppenweise
Verbindung der Kanäle
kann auch im Layout der Rahmenstruktur vorgesehen werden, z.B. am
Rand des Wafers.
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In 7 ist
das Bauelement nach dem Einspritzen des Leitklebers LK dargestellt,
der die Kanäle
CH und Kavitäten
KV blasenfrei und vollständig
befüllt.
Der besseren Übersichtlichkeit
wegen ist die Abdeckung AD nicht mit dargestellt, so dass nun eine Draufsicht
die üblicherweise
mit der Abdeckung verschlossenen bzw. abgedeckten Bauelementbereiche,
Rahmenstrukturen und mit Leitkleber LK gefüllten Kanäle möglich ist. Nach dem Einspritzen
kann der Leitkleber LK ausgehärtet
werden.
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Im
nächsten
Schritt werden die Bauelemente vereinzelt. Dies kann beispielsweise
mittels Sägen entlang
der Grenzen der Bauelementbereiche erfolgen. Die Sägeschnitte
werden vorzugsweise so geführt,
dass die Rahmenstruktur weitgehend erhalten wird bzw. dass der von
ihr umschlossene Hohlraum nicht geöffnet wird. Wichtig ist auch,
dass der Sägeschnitt,
der parallel zu den Kanälen
geführt
wird, die Kavitäten
KV öffnet,
den Kurzschluss durch den in den Kanälen CH angeordneten Leitkleber
jedoch beseitigt. In der 8 ist dies beispielsweise anhand der
vorderen Schnittkante SK1 dargestellt, bei der der Leitkleber nach
dem Sägeschnitt
ausschließlich in
den zur Schnittkante geöffneten
Kavitäten
verbleibt. Bezüglich
der gegenüberliegenden
Schnittkante, in der Figur z.B. die hintere Schnittkante SK2, ist
es möglich,
dass eine streifenförmige
Leitkleberstruktur LKS verbleibt. Dies ist
problemlos, da an dieser Stelle kein Kurzschluss zwischen verschiedenen Kavitäten bzw.
den darunter angeordneten Anschlussflächen erfolgen kann. Wahlweise
kann der Sägeschnitt
auch so geführt
werden, dass die Schnittbreite des Sägewerkzeugs zumindest der Breite
des Kanals CH entspricht, so dass während des Schnittes der Leitkleber
auf ganzer Kanalbreite mit entfernt wird.
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Auch
in der 8 ist die auf der Rahmenstruktur RS aufliegende
Abdeckung, die bei der Vereinzelung mit durchtrennt wird, der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt. Nach der Durchführung eines weiteren Sägeschnitts
entlang der angedeuteten Trennungslinie TL werden einzelne Bauelemente,
wie etwa in 1 dargestellt, erhalten.
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Mit
den bisher beschriebenen Verfahren werden Bauelemente erhalten,
bei denen die Bauelementkante die Kavitäten schneidet, so dass der
darin angeordnete Leitkleber außen
offen liegt. Im folgenden wird anhand der 9 bis 12 eine
Verfahrensvariante vorgestellt, die ebenfalls auf Waferebene durchzuführen ist,
mit der außen
isolierte mit Leitkleber befüllte
Kavitäten
erhalten werden können.
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9 zeigt
die Anordnung in einer der 7 entsprechenden
Verfahrensstufe im schematischen Querschnitt, also nach dem Befüllen der
Kanäle
CH mit Leitkleber. Dargestellt ist ein Kanal, der beiderseits von
einer ersten und zweiten Rahmenstruktur RS1, RS2 begrenzt ist.
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Mit
einem ersten Sägeschnitt,
der hier beispielsweise von der Oberseite der Abdeckung AD her geführt ist
und mindestens bis zur Oberfläche
des Substrats SU reicht, wird die elektrische Auftrennung der Kavitäten vorgenommen.
Vorzugsweise entspricht die Schnittbreite SB1 des ersten Sägeschnitts der
Kanalbreite.
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In
einem nächsten
Schritt wird der Einschnitt dieses ersten Sägeschnitts vorzugsweise vollständig mit
einer Isoliermasse IM befüllt,
beispielsweise mit einem Reaktionsharz oder mit einer isolierenden Paste.
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11 zeigt
die Anordnung nach dem Befüllen
des ersten Sägeeinschnitts
mit der isolierenden Masse IM.
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Anschließend wird
zur Vereinzelung der Bauelemente ein zweiter Sägeschnitt der Sägebreite SB2
mit vorzugsweise schmalerem Sägeblatt
durch die gesamte Anordnung parallel zum ersten Sägeschnitt
so geführt,
dass auf einer Seite des Einschnitts ein Streifen Isoliermaterial
IM verbleibt. Dieser Isoliermaterialstreifen isoliert die im ersten
Sägeschnitt
geöffneten
Kavitäten
bzw. den dort angeordneten Leitkleber LK. Auf diese Weise wird ein
Bauelement erhalten, dessen Bauelementstrukturen gegenüber der
Schnittkante elektrisch isoliert sind. Un gewünschte Kurzschlüsse bei
Kontakt mit leitenden Strukturen können so vermieden werden.
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In
einer Abwandlung dieses Verfahrens wird der geöffnete Kanal nicht vollständig mit
einem isolierenden Material (IM) gefüllt. Vielmehr wird im Bereich des
ersten Sägeschnitts
nur eine relativ dünne Schicht
eines isolierenden Materials abgeschieden oder aufgetragen.
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Möglich ist
es auch, zumindest die Schnittkanten der Rahmenstruktur (RS) mit
einem Überzug abzudichten,
der nach dem Vereinzeln mittels Lackauftrag oder Gasphasenabscheidung
erzeugt wird. Als Lack ist insbesondere ein anorganisch modifiziertes
Polymer geeignet. Durch Gasphasenabscheidung können auch Polymere wie z.B.
Parylene ® aufgebracht
oder eine dielektrische Schicht, z.B. eine SiO2 Schicht
aufgesputtert werden. Dies kann z.B. nach dem Vereinzeln erfolgen,
wobei die Bauelemente währenddessen
auf einer Klebefolie gehalten werden können, auf der sie mit ihren
die Außenkontakte
(AUK) tragenden Oberflächen
aufsitzen können.
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Eine
vorteilhafte Anwendung findet das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen
von großflächigen Bauelementen
und insbesondere zum Herstellen von mit akustischen Wellen arbeitenden SAW-Bauelementen
oder FBAR-Bauelementen. Deren gegen mechanische Einwirkung empfindlichen Bauelementstrukturen
können
im Prozess vorteilhaft im durch die Rahmenstruktur gebildeten Hohlraum angeordnet
und so mechanisch geschützt
werden. Auch während
des Herstellverfahrens wird eine zu starke Belastung des Substratwafers
vermieden, wie sie beispielsweise bei der bekannten Flip-Chip-Anordnung
auftreten würden.
Mithin ist das erfindungsgemäße Verfahren
auch zum Herstellen großflächiger Bauelemente
mit spröden
und bruchempfindlichen Substraten geeignet. Mit akustischen Wellen
arbeitende Bauelemente, besitzen insbesondere bei niedriger Mittenfrequenz
große
Dimensionen und konnten bislang nur durch Einzelverarbeitung in
Gehäusen
verpackt und geschützt
werden. Erfindungsgemäß hergestellte
SAW-Filter finden daher vorzugsweise für TV-, Audio- und Video-Anwendungen,
also Multimedia-Anwendungen
Verwendung.
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Für die genannten
mit akustischen Wellen arbeitenden Bauelemente kann vorteilhaft
auf der Unterseite des Substrats in einem beliebigen Verfahrensschritt
vor dem Vereinzeln eine thermische Ausgleichsschicht aufgebracht
werden, die die im übrigen
Sandwich-Aufbau aus Substrat, Rahmenstruktur und Abdeckung sich
aufbauenden thermischen Verspannungen ausgleichen kann und daher
insbesondere aus dem gleichen Material wie die Abdeckung gefertigt
ist. Eine solche Ausgleichsschicht hat bei mit akustischen Wellen
arbeitenden Bauelementen den Vorteil, dass damit störende Volumenwellen
gedämpft
und deren Reflexion an der Unterseite unterdrückt werden kann. Auch dieser
Effekt ist insbesondere bei Bauelementen störend, die mit geringen Frequenzen,
damit hohen Wellenlängen
im Bereich der Substratdicke arbeiten, so dass dort verstärkt Volumenwellen
bis zur Substratunterseite sich ausbreiten können. Aus diesem Grund, und
auch weil erfindungsgemäß verkapselte
Bauelement mechanisch stabil sind, kann das Substrat vor der Beschichtung von
der Substratunterseite her gedünnt
werden. Möglich
ist es auch, von vorneherein einen dünneren Wafer zu verwenden,
da der erfindungsgemäße Aufbau
die Bauelemente mechanisch stabilisiert, was insbesondere beim Vereinzeln
die Bruchgefahr mindert. Erfindungsgemäße Bauelemente können auf Wafern
erzeugt werden, die deutlich unter 500 μm dick sind und z.B. eine Dicke
von 250–400 μm besitzen,
ohne dass dies den Ausschuss durch Waferbruch erhöht.