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Holzunterlage für Hölzdielenfußböden, Wandverkleidungen aus Brettern
und ähnliche Zwecke Die Erfindung betrifft eine Holzunterlage für Holzdielenfußböden,
Wandverkleidungen aus Brettern und ähnliche Zwecke.
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Bei der Verlegung von Holzdielenfußböden verfährt man im allgemeinen
in der Weise, daß zunächst parallele Lagerhölzer auf den z. B. aus Beton bestehen-den
Unterboden gelegt werden. Quer über diese Lagerhölzer werden dann die meistens einseitig
gehobelten Fußbodenbretter -oder Dielen eng aneinander aufgenagelt. In ähnlicher
Weise geht man bei der Anbringung von Wand-, Säulenverkleidungen usw. vor. Die Faserrichtung
der Unterlagen und der darauf befestigten Bretter ist also in allen Fällen um
90' zu# einander versetzt. Da Holz durch Feuchtigkeitsaufnahme und Klimaschwankungen
quer zur Faserrichtung bis zu etwa 21/21/o und in einigen Fällen sogar bis zu 3'/211/o,
aber in Faserrichtung nur etwa zu 0,2% arbeitet, d. h. schwindet oder sich ausdehnt,
so ergibt sich, daß die Fußbodenbretter in der Breite sehr stark arbeiten, während
die quer dazu verlaufenden Unterhölzer in der gleichen Richtung fast überhaupt nicht
arbeiten. Dies hat zur Folge, daß sich beim Austrocknen der Bretter oder Dielen
sehr schnell breite Fugen bilden, in die Sand od. dgl. gelangt, so daß sich die
Bretter später nicht mehr ausdehnen können und sich diese Fugen auch bei erneuter
Feuchtigkeitsaufnahme nicht mehr schließen. Dieser Nachteil macht sich in den letzten
Jahren um so stärker bemerkbar, als neue Häuser meistens durch moderne Arbeitsverfahren
sehr schnell errichiet und auch gleich bezogen werden, ohne daß der Bau genügend
austrocknet, so daß die Feuchtigkeitsabgabe des Baues an die neuen Fußbodenbretter
verhältnismäßig groß ist. Die Bretter dehnen sich daher besonders stark aus, wodurch
auch die Fugen entsprechend groß sind, wenn der Bau nach einigen Jahren wirklich
ausgetrocknet ist. Maßnahmen gegen diesen Mangel, wie etwa die Schaffung einer Gleitmöglichkeit
der Fußbodenbretter auf den Lagerhölzern, haben sich in der Praxis nicht eingeführt,
da sie meistens zu kompliziert und im übrigen zu teuer sind. Aus diesen Gründen
kommen Holzfußböden aus Brettern oder Dielen heute immer weniger zur Anwendung und
werden durch andere Materialien, die den erwähnten Nachteil nicht aufweisen, ersetzt.
Gleiche Verhältiiisse liegen bei Wandverkleidungen vor.
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Um die vorstehenden Mängel zu beseitigen, wird nach der Erfindung,
eine Holzunterlage vorgeschlagen, die aus mehreren Schichten kurzer, zueinander
versetzter Brettstücke zusammengesetzt ist, deren Länge der gewünschten Breite der
Unterlage entspricht und deren Fasern quer zur Längsrichtung der Unterlage und parallel
zu den Fasern der Bretter des Fußbodens oder der Verkleidung verlaufen. Durch die
Erfindung wi rd erreicht, daß sich die Unterlagen und die daräuf befestigten Fußbodenbretter
in gleichem Maße ausdehnen oder zusammenziehen, wenn sich der Feuchtigkeitsgehalt
ändert. Es ist daher nicht mehr möglich, daß sich durch das Arbeiten des Holzes
Fugen bilden. Die Herstellung der Unterlagen ist in einfacher Weise dadurch möglieh,
daß Bretter beliebiger Länge in mehreren Schichten nebeneinander zusammengeleimt
werden, wobei je zwei Schichten zueinander versetzt sind. Darauf werden entsprechend
der gewünschten Breite der Unterlagen quer zur Faserrichtung der Bretter Streifen
gesägt. Es ist lediglich darauf zu achten, daß die Unterlagen aus dem gleichen oder
etwa dem gleichen Holz wie die Fußbodenbretter bestehen oder daß die Dehnungsgrößen
der Hölzer und Bretter gleich oder etwa gleich sind. Wenn ein Fußboden mit den Unterlagen
nach der Erfindung verlegt wird, verhalten sich diese in gleicher Weise wie die
darauf befestigten Fußbodenbretter, d. h., sie arbeiten in gleicher Weise,
so daß der Fußboden auch nach Jahren unabhängig vom wechselnden Feuchtigkeitsgehalt
glatt ist und gut aussieht.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergehen aus dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel
und den Patentansprüchen. In
der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine teilweise Draufsicht auf einen Fußboden nach
der Erfindung, Fig. 2 und 3 Schnitte nach Linie II-II der Fig.
1.
In Fig. 1 ist die Verlegung eines Fußbodens aus Brettern schematisch
wiedergegeben. Hiernach werden im Raum parallele Unterlagen 1 aus Holz in
Ab-
ständen voneinander auf den Untergrund, z. B. den Unterbeton od. dgl.,
gelegt und die beiden äußeren Unterlagen unmittelbar an zwei sich im Raum gegenüberliegenden
Wänden 2 angeordnet. Auf diesen Unterlagen 1 sind quer verlaufende Bretter
3 dicht aneinander befestigt, z. B. aufgenagelt, die den Fußboden bilden.
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Gemäß der Erfindung sind die Unterlagen 1 in inehreren Schichten
a aus kurzen Brettstücken b zusammengesetzt, deren Länge der gewünschten
Breite der Unterlage entspricht und deren Fasern quer zur Längsrichtung der Unterlage
und parallel zu den Fasern der Bretter des Fußbodens oder der Verkleidung verlaufen.
Die Brettstücke b sind dabei schichtweise zueinander versetzt. Die Verbindung
der Schichten b der Unterlage 1 kann auf beliebige Weise vorgenommen
werden und erfolgt vorteilhaft durch Verleimung. Eine sehr gute Verbindung wird
erreicht, wenn für die Verleirnung in Leim getränkte Gewebestreifen dienen, wie
sie heute vielfach verwendet werden, und wenn auch die Ober- und Unterfläche der
fertigen Unterlage 1 mit einem solchen Gewebestreif en versehen wird, um
gegebenenfalls bei der späteren Nagelung ein Spalten des Holzes der Unterlagen zu
vermeiden. Zusätzlich können die Brettstücke b auch an den sich berührenden
Seitenkanten miteinander verleimt werden, so daß eine feste Verbindung erzielt wird.
Entsprechend den heutigen Forderungen kann weiter auf der Unterseite der unteren
Schicht der Unterlage ein Streifen c zur Schall- und Wärmeisolierung aus einem an
sich bekannten und für diese Zwecke geeigneten Material aufgeleimt oder auf andere
Weise befestigt sein.
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Zur Herstellung der Unterlagen 1 werden Brettstücke beliebiger
Länge nebeneinander und in Schichten entsprechend der Dicke der Unterlagen in der
beschriebenen Weise miteinander zu Blöcken verleimt. Es ist dabei gleichgültig,
ob sogenannte Schalbretter oder Bretter, die mit Nut und Feder ineinandergreifen,
verwendet werden. Darauf werden aus den Blöcken Längsstreifen gesägt, deren Breite
der gewünschten Breite der Unterlage entspricht. Um bei der Verlegung des Fußbodens
beliebige Längen der Unterlagen zusammensetzen zu können, wird die Unterlage vorteilhaft
in der Länge unterteilt und die Teillängen werden an einem oder an beiden Enden
mit Ausnehmungen od. dgl. versehen, in die entsprechende Vorsprünge der jeweils
angrenzenden Teillänge einpassen. Dadurch brauchen die Unterlagen 1 nur in
verhältnismäßig kurzen Längen hergestellt zu werden.
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Die so ausgebildeten Unterlagen 1 werden sodann in bekannter
Weise parallel zueinander und in Ab-
ständen voneinander in der vorstehenden
Art auf den Unterboden 4 gelegt. Auf den Unterlagen werden hierauf die Fußbodenbretter
3, die wenigstens auf der Oberseite gehobelt sind und im allgemeinen mit
Nut und Feder ineinandergreifen, befestigt.. Diese Befestigung kann, wie bisher,
durch Nagelung erfolgen, wobei die Nägel verdeckt in den Fugen zwischen den einzelnen
Brettern liegen können. Es ist jedoch vorgesehen, daß die Bretter vorteilhaft ebenfalls
mittels leimgetränkter Gewebestreifen auf die Unterlagen 1
geleimt werden,
wobei zusätzlich eine Vernagelung der Bretter auf der Unterlage und eine Verleimung
der sich berührenden Seitenkanten der Bretter möglich ist. Insbesondere durch die
Verleimung der Bretter auf der Unterlage wird erreicht, daß sich ein festes Ganzes
bildet, bei dem alle Fasern in gleicher Richtung verlaufen. Wenn das Holz schwindet
oder sich ausdehnt, so treten bei den Brettern und bei den Unterlagen gleiche Veränderungen
auf. Zwischen den Brettern des Fußbodenbelages können sich keine Fugen bilden, denn
das Arbeiten des Holzes wirkt sich auf der ganzen Fläche des Fußbodens und nicht
in jedem einzelnen Brett gesondert aus. Um dabei eine Verschiebung des Fußbodens
im Raum zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die Unterlagen 1 nur an einer Stelle,
und zwar zweckmäßig nur in der Mitte ihrer Länge, mit dem Untergrund fest zu verbinden.
Hierdurch kann sich der Fußboden von beiden Seiten zur Mitte hin zusammenziehen
oder von der Mitte aus nach beiden Seiten ausdehnen. Die beim Zusammenziehen an
der Wand entstehende Fuge kann in bekannter Weise durch entsprechend breit gewählte
Fußleisten abgedeckt oder auf andere Weise geschlossen werden. Es ist aber auch
möglich, die sich gegenüberliegenden Wände an den Längsseiten der Fußbodenbretter
unmittelbar über dem Untergrund entsprechend der Höhe des fertigen Fußbodens mit
einem Einschnitt 5
entsprechend Fig. 3 zu versehen, wie es auch bei
anderen Fußbodenarten bereits üblich ist. In diese Einschnitte 5 werden die
Enden der Unterlagen 1
sowie die beiden wandseitigen Bretter des Fußbodenbelages
eingeschoben, so daß das Arbeiten des Holzes im Raum nicht zu sehen ist.