DE19628043A1 - Fachwerk und Gefacheelement - Google Patents
Fachwerk und GefacheelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Fachwerk zur Abstützung ei
nes Gefacheelements gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1, Wandelemente für ein derartiges Fachwerk und ein
Verfahren zur Herstellung eines Gefacheelements.
Die Fachwerkbauweise wird bereits seit einigen Jahrhun
derten zur Erstellung von Wohnhäusern verwendet, wobei ein
Fachwerkfeld durch Vertikalstäbe, Querstäbe (Untergurt,
Obergurt) und gegebenenfalls Diagonalstäbe gebildet ist,
die mit geeigneten Wandungs- oder Gefacheelementen ausge
facht werden. Während der Fachwerkrahmen nach statischen
Gesichtspunkten ausgelegt sind, werden die Gefacheelemente
in der Regel auf optimale Wärmedämmung ausgelegt. Bei den
alten Fachwerkbauten wurden diese Gefacheelemente aus Ton-
/Ziegelelementen oder anderen mineralischen Baustoffen ge
bildet.
Heutzutage findet man die Fachwerkbauweise noch bei
Holzbauten, wobei der Fachwerkrahmen aus massiven Holzbal
ken gefertigt wird, während die Gefacheelemente üblicher
weise aus zwei im Abstand zueinander stehenden plattenarti
gen Deckschichten bestehen und der Zwischenraum zwischen
diesen Deckschichten durch eine Isolierung aus einer Schüt
tung oder durch Ausschäumen ausgefüllt wird.
Zur Erstellung der Fachwerkträger für den Fachwerkrah
men werden Balken aus kerngetrenntem Schwachholz verwendet,
so daß eine bestimmte Mindeststärke des Baumstammes erfor
derlich ist, um einen Balken mit den vorbestimmten Abmes
sungen und mit der vorbestimmten Festigkeit herstellen zu
können. Zu diesem Zweck müssen die Außenschichten des Bau
mes abgesägt werden, bis sich die quaderförmige Grundform
des Balkens mit glattflächigen Außenflächen ergibt. Diese
Fertigungsmethode birgt den Nachteil in sich, daß erhebli
che Mengen an Schnittholz anfallen, das üblicherweise al
lenfalls noch verkleinert und zu Spanplatten oder sonstigen
minderwertigen Produkten verarbeitet wird.
Die Fachwerkbauweise in der herkömmlichen Form erfor
dert des weiteren eine sorgfältige Trocknung der kernge
trennten Schwachhölzern, da bei mangelhaft getrockneten
Fachwerkträgern die Gefahr besteht, daß sich diese bei Tem
peratur- und Feuchtigkeitsschwankungen verziehen, so daß
die Fachwerkwände Risse bekommen.
Ein Nachteil der bei der herkömmlichen Holz-Fachwerk
bauweise verwendeten Gefacheelemente besteht darin, daß le
diglich eine mangelnde Festigkeit erzielbar ist. Bei Isola
tionsschüttungen und Isolationsausschäumungen kann es vor
kommen, daß nicht der gesamte Zwischenraum ausgefüllt wird,
so daß nur eine unzureichende oder ungleichmäßige Isolati
onswirkung erzielbar ist. Insbesondere mit Schüttungen aus
gefüllte Gefacheelemente lassen sich nachträglich nur mit
äußersten Schwierigkeiten nachbearbeiten, da bei einem
Schneiden des Gefacheelements die Schüttung zumindest teil
weise austreten kann. Ein weiterer Nachteil der bekannten
Gefacheelemente besteht darin, daß Kleintiere, wie bei
spielsweise Marder oder Kleinnager, in den Zwischenraum
zwischen den beiden Deckschichten eindringen können.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Fachwerk und Gefacheelement für ein derartiges Fachwerk
zu schaffen, bei denen mit minimalem Materialaufwand eine
hinreichende Festigkeit und Wärme-/Schalldämmung erzielbar
ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Fachwerks durch die
Merkmale des Patentanspruchs 1 und hinsichtlich der Gefa
cheelemente durch die Merkmale der Patentansprüche 6 bzw.
14 gelöst. Der Patentanspruch 12 betrifft ein Verfahren zur
Herstellung eines Gefacheelements gemäß Patentanspruch 6.
Das erfindungsgemäße Fachwerk, das von von Frau D. Graf
entwickelt wurde, soll "Fachwerk 2000" genannt werden.
Das erfindungsgemäße Fachwerk zeichnet sich dadurch
aus, daß die Fachwerkträger (beispielsweise Querstab, Ver
tikalstab, Diagonalstab) aus mehreren miteinander verbunde
nen Dielen gefertigt werden, so daß zur Erstellung der
Fachwerkträger auch Schwachholz verwendet werden kann, das
bei der herkömmlichen Bauweise nicht eingesetzt werden
konnte, da der Schwachholzquerschnitt zu gering war, um
einstückige Balken mit den erforderlichen Querschnittsab
messungen herzustellen.
Während bei der herkömmlichen Fachwerkbauweise die Eck
verbindung der Fachwerkträger durch Schlitz- und Zapfenver
bindungen erfolgte, die in das Vollmaterial des Kernholzes
eingearbeitet wurden und somit einen erheblichen Ferti
gungsaufwand erforderten, können die Zapfen und Schlitze
bei der erfindungsgemäßen Lösung auf einfache Weise durch
Unterbrechen oder Verlängern der Dielen ausgebildet werden.
Die Fachwerkträger lassen sich somit im Vergleich zur her
kömmlichen Bauweise erheblich kostengünstiger fertigen, da
einerseits Schwachhölzer der Klasse II oder III einsetzbar
sind, die bisher für derart hochwertige Verwendungen nicht
vorgesehen waren, und andererseits der Arbeitsaufwand zur
Erstellung der Schlitze und Zapfen (Nuten und Federn) ge
genüber der herkömmlichen Fertigungsweise ganz wesentlich
vereinfacht werden konnte.
Da beim erfindungsgemäßen Fachwerk kein Kernholz ver
wendet wird, kann ein Reißen und Verformen der Fachwerkbal
ken nicht auftreten. Die erfindungsgemäße Bauart ermöglicht
es auch, daß ein großer Anteil des Bauvolumens mit Eigen
leistung erbracht werden kann, so daß die Gesamtbaukosten
verringert werden können.
Die Fachwerkträger sind besonders einfach herstellbar,
wenn diese aus drei Dielen - einer Mitteldiele und zwei
diese umgebenden Außendielen - gebildet sind. Durch diesen
Dreischicht- oder wahlweise Mehrschichtaufbau der Fachwerk
träger lassen sich die Schlitze der Stäbe durch Kürzen, Zu
rücksetzen oder Ausnehmen der Mitteldielen und die Zapfen
durch Zurücksetzen der Außendielen in Längs- oder Querrich
tung gemäß einer beliebigen Merkmalskombination der Patent
ansprüche 3 bis 5 herstellen.
Das für ein derartiges Fachwerk verwendete erste erfin
dungsgemäße Gefacheelement hat einen Mehrschichtaufbau, wo
bei jede Schicht aus einer Bretterlage, einer darauf ausge
bildeten Isolationslage und einer Distanzlattenlage be
steht. Auf dieser Distanzlattenlage wird dann wieder die
nächste Schicht aus einer Bretterlage, einer Isolationslage
und einer weiteren Distanzlattenlage abgestützt. Dabei wird
es besonders bevorzugt, wenn die Distanzlattenlage auf der
Isolationslage aufliegt, so daß letztere vollflächig auf
der Bretterlage aufgebracht werden kann.
Die beiden Deckschichten der Gefacheelemente werden in
einer bevorzugten Ausführungsform jeweils durch eine Bret
terlage gebildet, wobei durch die Distanzlatten gewährlei
stet ist, daß stets der vorbestimmte Abstand der Bretterla
gen gewährleistet ist. Da die Isolationsschicht vollflächig
aufgebracht und durch die Distanzlatten gehalten wird, ist
auch ein Verschieben der Isolation und somit eine ungleich
mäßige Isolationswirkung ausgeschlossen.
Die Distanzlatten haben den weiteren Vorteil, daß
Kleintiere nicht in die Zwischenräume zwischen den Deck
schichten eindringen können.
Zur Erstellung der Bretterlagen können wiederum
Schwachhölzer der Klasse II und III verwendet werden, so
daß die Materialkosten zur Herstellung des Gefacheelements
wesentlich niedriger als bei herkömmlichen Gefacheelementen
liegen dürften, bei denen entweder hochwertige Hölzer als
Deckschichten verwendet wurden oder aber billige Preßmate
rialien, die weder hinsichtlich der Festigkeit noch hin
sichtlich der Isolationswirkung mit der erfindungsgemäßen
Bretterlage vergleichbar sind.
Je nach Anwendungsfall können auf einer oder beiden
Deckschichten (äußere Bretterlagen) weitere Abschlußschich
ten als Sichtflächen ausgebildet werden. In dieser Ab
schlußschicht können dann Ausnehmungen zur Aufnahme von Sa
nitär-/Klima-/Elektroeinrichtungen ausgebildet werden.
Die Verbindung der einzelnen Schichten und Lagen eines
Gefacheelements erfolgt vorteilhafterweise durch geeignete
Verbindungsmittel wie beispielsweise Nägel oder Klammern.
Der nebengeordnete Patentanspruch 12 betrifft ein be
sonders einfaches Verfahren zur Herstellung des vorgenann
ten erfindungsgemäßen Gefacheelements.
Bei diesem Verfahren wird für Altbauten vorzugsweise
ein Montagerahmen verwendet, auf den zunächst eine erste
Bretterlage aufgelegt wird. Bei Neubauten wird eine bereits
vorgefertigte Wandstruktur als Montagerahmen verwendet. Auf
dieser Bretterlage wird dann eine Isolationsschicht aufge
bracht, die vorzugsweise als Isolationsmatte ausgebildet
ist. Anschließend werden die Distanzlatten aufgelegt, wobei
deren Längsachse quer zur Längsachse der Bretter verläuft.
Daran schließen sich dann weitere Schichten an, wobei es
bevorzugt ist, daß insgesamt drei Schichten aus Brettern,
Isolationslage und Distanzlattenlage vorgesehen werden. Auf
die Distanzlattenlage der n-ten Schicht wird dann eine ab
schließende Bretterlage als Deckschicht aufgebracht. Nach
Ausbilden dieser Mehrschichtenstruktur wird diese mit einem
Druck beaufschlagt, so daß die Isolationslagen leicht zu
sammengedrückt werden, wobei vorgesehen ist, daß jede Iso
lationslage um etwa 5 bis 10 mm zusammengedrückt wird. Die
derart komprimierte Mehrschichtenstruktur wird dann durch
geeignete Verbindungsmittel, wie beispielsweise Klammern
oder Nägel, fixiert, so daß nach Druckentlastung die durch
den Preßvorgang aufgezwungene Struktur beibehalten wird.
In einem abschließenden Arbeitsgang kann das Gefachee
lement auf Maß geschnitten werden, wobei durch die ganzflä
chige Isolationslage und durch die Vielfachunterteilung
über die Distanzlatten praktisch keine unausgefüllten Hohl
räume entstehen können und auch die erforderliche Festig
keit erhalten bleibt.
Bei dem zweiten erfindungsgemäßen Gefacheelement ist
ebenfalls eine Mehrschichtenstruktur durch eine Vielzahl
von aneinander anliegenden Querschichten ausgebildet, wobei
jede Querschicht durch zwei Holzbretter mit jeweils drei
bearbeiteten Umfangskanten und einer Rindenkante gebildet
sind. Die Holzbretter jeder Querschicht sind dabei so ange
ordnet, daß die Rindenkanten einander gegenüberliegen, so
daß die Außenkanten der Querschicht durch die Umfangskanten
der beiden Holzbretter gebildet werden. D.h., bei dieser
Relativanordnung der beiden Holzbretter bilden die beiden
Rindenkanten eine etwa entlang der Mittellinie der Quer
schicht verlaufende Trennfuge.
Diese Trennfuge kann bei einem vorteilhaften Ausfüh
rungsbeispiel durch Isolationsmaterial ausgefüllt werden.
Die Querschichten sind entlang ihren Großflächen durch
geeignete Verbindungsmittel, wie beispielsweise mittels
Klebstoff oder durch Nägel oder Klammern miteinander ver
bunden.
Durch Weglassen eines oder mehrerer benachbarter Holz
bretter der Querschichten kann Raum zur Installation von
Versorgungseinrichtungen ausgebildet werden.
Die erfindungsgemäßen Gefacheelemente lassen sich be
sonders vorteilhaft als Wand-, Decken- oder Dachplatten
einsetzen.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der sonstigen Unteransprüche.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im
folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Holzfachwerkhauses;
Fig. 2 eine Teil-Explosionsdarstellung eines
Fachwerkrahmens;
Fig. 3 bis 6 Stäbe des Fachwerkrahmens aus
Fig. 2;
Fig. 7 den Eckbereich einer Fachwerkkonstrukti
on;
Fig. 8 eine dreidimensionale Darstellung eines
Eckbereichs einer Fachwerkkonstruktion;
Fig. 9 einen Montagerahmen für die Stäbe des
Fachwerkrahmens aus Fig. 3 bis 5;
Fig. 10 den Schichtbauaufbau eines ersten Aus
führungsbeispiels eines Gefacheelements für das Fach
werk aus Fig. 1;
Fig. 11 eine dreidimensionale Darstellung des
Gefacheelements aus Fig. 10;
Fig. 12 ein weiteres Ausführungsbeispiel dieses
Gefacheelements als nichttragende Wand;
Fig. 13 ein Ausführungsbeispiel als Außenwand;
Fig. 14 bis 16 ein Ausführungsbeispiel des
Gefacheelements als Dachelement;
Fig. 17 einen Querschnitt durch ein zweites er
findungsgemäßes Gefacheelement aus Querschichten;
Fig. 18 den Aufbau einer Querschicht des Gefa
cheelements aus Fig. 17;
Fig. 19 ein Ausführungsbeispiel des Gefacheele
ments aus Fig. 17 als Bodenaufbau;
Fig. 20 ein Ausführungsbeispiel des Gefacheele
ments aus Fig. 17 als Boden-/Deckenaufbau;
Fig. 21 ein Ausführungsbeispiel des Gefacheele
ments aus Fig. 17 als Außenwandung;
Fig. 22 ein Ausführungsbeispiel des Gefacheele
ments als Decke zwischen Erdgeschoß und Obergeschoß,
und
Fig. 23 einen Querschnitt durch eine Wandung
mit besonders guter Isolation aus Gefacheelementen ge
mäß Fig. 17.
Fig. 1 zeigt eine stark vereinfachte dreidimensionale
Darstellung eines in Fachwerkbauweise gefertigten Holzhau
ses 1.
Die Wandungen des Holzhauses 1 sind durch eine Fach
werkkonstruktion 2 gebildet, so daß eine Vielzahl von Fach
werkrahmen oder Fachwerkfeldern gebildet werden, die durch
Gefacheelemente 4 ausgefacht sind. Wie aus den strichpunk
tierten Linien in Fig. 1 hervorgeht, können auch Abschnitte
der Dachkonstruktion durch erfindungsgemäße Gefacheelemente
4 gebildet werden. Selbstverständlich können auch der Bo
den- sowie die Deckenkonstruktionen (Erdgeschoß, Oberge
schoß) aus dem erfindungsgemäßen Fachwerk ausgebildet wer
den, das durch eine geeignete Ausführungsform mit Gefachee
lementen 4 ausgefacht wird.
Fig. 2 zeigt in schematischer Form die Hauptbauelemente
eines Fachwerkrahmens. Ein Fachwerkrahmen zur Abstützung
eines einzelnen Gefacheelements 4 hat zwei Querstäbe 6, 8
(Obergurt, Untergurt), die die obere bzw. untere Begrenzung
des Fachwerkrahmens bilden. Die beiden Querstäbe 6, 8 sind
durch Vertikalstäbe verbunden, wobei in der Darstellung
nach Fig. 2 lediglich der linke Vertikalstab 10 dargestellt
ist. Der rechte Vertikalstab hat im Prinzip den gleichen
Aufbau wie der Vertikalstab 10 und ist lediglich um 180° um
die Längsachse gedreht.
Die Stäbe 6, 8 und 10 haben gemeinsam, daß sie einen
Dreilagenaufbau aus drei Dielen- oder Brettlagen aufweisen.
Im folgenden werden die Bretter der einzelnen Lagen als
Dielen bezeichnet, wobei mit dem Begriff "Dielen" - vor
zugsweise aus Schwachhölzern hergestellte - Profilhölzer
bezeichnet sind. Jeder Stab 6, 8, 10 besteht aus einer Mit
teldiele 12 und zwei Außendielen 14, 16, die beidseitig der
Mitteldiele 12 angeordnet sind. Die Verbindung der Dielen
12, 14, 16 erfolgt durch geeignete Verbindungsmittel, wie
beispielsweise Nägel oder Klammern (nicht gezeigt).
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die stirnseitigen End
abschnitte der Außendielen 14, 16 eines jeden Querstabs 6
über den jeweils benachbarten Endabschnitt der Mitteldiele
12 hinaus verlängert, so daß sich an den Stirnseiten des
Querstabs 6 eine mittige Ausnehmung ausbildet, die als
Schlitz 18 für eine Zapfen-/Schlitzverbindung dient.
Je nach Breite des Querstabs 6 kann die Mitteldiele 12
noch mit einer oder mehreren Unterbrechungen 20, 20′, 20′′
ausgebildet werden, wobei diese Unterbrechungen ebenfalls
als Schlitze zur Aufnahme eines Zapfens für die Fachwerk
verbindung dienen.
Wie des weiteren am oberen Querstab 6 angedeutet, kön
nen die Außendielen 16 bei langen Querstäben 6 auch aus
Teilelementen 16a, 16b gefertigt werden, die über ein Kno
tenblech 22 miteinander verbunden werden.
Diese Konstruktionsvariante eröffnet auch die Möglich
keit, kurze Schwachhölzer einzusetzen, so daß bis zu 70%
eines entrindeten Baumes, der unter die Schwachhölzer der
Klasse II und III fällt, für die Herstellung des Fachwerks
ausgenutzt werden können.
Bei dem in Fig. 2 links dargestellten Vertikalstab 10
ist die Mitteldiele 12 gegenüber den beiden Außendielen 14,
16 beidseitig in Axialrichtung verlängert, so daß durch den
überstehenden Teil der Mitteldiele 12 jeweils ein Zapfen 24
ausgebildet wird, der an die Schlitze 18 an den Endab
schnitten des Querstabs 6 angepaßt ist.
Die beiden Außendielen 14, 16 sind des weiteren in
Querrichtung (quer zur Längsachse) gegenüber der Mittel
diele 12 zurückgesetzt, so daß sich entlang der linken
(Ansicht nach Fig. 2) Längskante ein durch die überstehende
Seitenkante der Mitteldiele 12 gebildeter Längszapfen 26
ausbildet.
Der in Fig. 2 schematisch angedeutete Fachwerkrahmen
läßt sich auf einfache Weise zusammenfügen, indem die Zap
fen 24 der Seitenteile 10 in die zugeordneten Schlitze 18
eingefügt werden und dann eine entsprechende Fixierung
durch Nägel, Schrauben oder Klammern erfolgt.
Da bei dem Fachwerkrahmen gemäß Fig. 2 drei weitere
Schlitze 20, 20′, 20′′ durch vergleichsweise kurze, zuein
ander im Abstand stehende Mitteldielenelemente 12a, 12b,
12c und 12d ausgebildet werden, lassen sich besonders vor
teilhaft Schnittabfälle oder sehr kurze Schwachholzelemente
als Mitteldielen einsetzen.
In den Fig. 3 bis 6 sind weitere Ausführungsbeispie
le für Vertikalstäbe dargestellt, die sich in einen derar
tigen Fachwerkrahmen einsetzen lassen.
Fig. 3 zeigt einen Vertikalstab 28, bei dem die Mittel
diele 12 die beiden Außendielen 14 und 16 beidseitig in
Längsrichtung überragt, so daß an den stirnseitigen Endab
schnitten wiederum zwei Zapfen 24 ausgebildet werden. Im
Gegensatz zum Vertikalstab 10 aus Fig. 2 ist die Mittel
diele 12 gegenüber den Außendielen 14, 16 in Querrichtung
zurückgesetzt, so daß sich an der Seitenkante des Vertikal
stabs 28 ein Längsschlitz 30 ausbildet, in den der Längs
zapfen 26 des Vertikalstabs 10 aus Fig. 2 eintauchen kann.
Fig. 4 zeigt einen Mittelstab 32 für einen Fachwerkrah
men gemäß Fig. 2, wobei der Mittelstab 32 in die Schlitze
20, 20′, 20′′ einfügbar ist. Bei einem derartigen Mittel
stab 32 ist lediglich die Mitteldiele 12 beidseitig gegen
über den beiden Außendielen verlängert, so daß sich an den
stirnseitigen Endabschnitten die Zapfen 24 zum Einfügen in
die Schlitze 20, 20′, 20′′ ausbilden.
Fig. 5 zeigt den Vertikalstab 10 aus Fig. 2 aus einer
anderen Blickrichtung, wobei - wie bereits erwähnt - dieser
Vertikalstab 10 zur linken und rechten Begrenzung eines
Fachwerkrahmens verwendet werden kann.
Durch Zusammenfügen der in Fig. 3 und 5 gezeigten
Vertikalstäbe, d. h. durch Einführen des Längszapfens 26 in
den Längsschlitz 30 läßt sich ein Eckelement 34 bilden, wie
es in Fig. 6 dargestellt ist. Die Vertikalstäbe 10, 28 des
Eckelements 34 werden durch Schraubverbindungen 36 oder an
dere geeignete Verbindungsmittel zusammengefügt.
An dem durch in die Vertikalstäbe 10 und 28 gebildeten
Eckelemente 34 sind zwei Anlageflächen 36 und 38 für die
Seitenkanten des Gefacheelementes 4 ausgebildet.
Fig. 7 zeigt einen Eckbereich einer Fachwerkkonstrukti
on, wobei das Eckelement 34 durch einen Vertikalstab 10 mit
dem Längszapfen 26 sowie durch den Vertikalstab 28 mit dem
Längsschlitz 30, in den der Längszapfen 26 eintaucht, aus
gebildet wird.
An die am Vertikalstab 10 ausgebildeten Anlagefläche 36
schließt sich dann ein in Fig. 7 lediglich angedeutetes Ge
facheelement 4 an, das sich wiederum bis zu einem Mittel
stab 32 gemäß Fig. 4 erstreckt.
An der Anlagefläche 38 des Vertikalstabes 28 kann opti
mal eine Distanzdiele 40 vorgesehen werden, an die sich
wiederum ein Gefacheelement 4 anschließt, dessen Aufbau im
folgenden näher beschrieben wird. Zwischen der Distanzdiele
40 und dem Gefacheelement 4 bzw. der Anlagefläche 36 und
dem Gefacheelement 4 kann eine geeignete Zwischenschicht,
wie beispielsweise eine Mineralfaserschicht oder PU-Schaum,
vorgesehen werden.
Der obere Abschluß des in Fig. 7 dargestellten Eckbe
reiches erfolgt wiederum durch Querstäbe 6, die mit ihren
Schlitzen (18-20′′) auf die zugeordneten Zapfen 24 aufge
schoben werden.
Das in Fig. 7 dargestellte Gefacheelement ist mit einer
Außenschale 45 versehen, die im folgenden noch näher be
schrieben wird.
In Fig. 8 ist ein Eckbereich dreidimensional von der
Innenseite her dargestellt. Genau wie bei dem vorher be
schriebenen Fachwerkbereich ist das Eckelement 34 durch den
Vertikalstab 10 mit Längszapfen 26 und einem Vertikalstab
28′ mit einem Längsschlitz 30 ausgebildet. Der Vertikalstab
28′ aus Fig. 8 unterscheidet sich vom Vertikalstab 28 aus
Fig. 3 darin, daß die beiden Zapfen 24 nicht ausgebildet
sind, so daß die Gesamthöhe des Vertikalstabs 28′ gleich
der Länge der Mitteldiele 12 des Vertikalstabs 10 ist.
Die Zapfen 24 des Vertikalstabs 12 werden in die zuge
ordneten Ausnehmungen 20 des unteren linken (Fig. 8) Quer
stabes 8 eingeführt. Der in Fig. 8 waagerecht verlaufende
Querstab 8 liegt bündig an der Anlagefläche 38 des Verti
kalstabes 28′ an. In die Ausnehmung 20′ dieses Querstabes 8
wird der Zapfen 24 eines Mittelstabes 32 eingefügt, so daß
das Gefacheelement 4 zwischen Mittelstab 32 und Vertikal
stab 28 und der oberen (Fig. 8) Fläche des Querstabes 8
eingefügt werden kann.
Fig. 9 zeigt einen Montagetisch 44, mit dessen Hilfe
die in den Fig. 3 bis 5 dargestellten Vertikalstäbe und
die Querstäbe 6 und 8 herstellbar sind.
Dieser Montagetisch 44 ist aus Vierkantprofilen in Kas
settenbauweise hergestellt, wobei Längsprofile 46 und Quer
profile 48 gemeinsam einen Auflagerost für die Dielen der
Stäbe bilden.
Auf den Endabschnitten der Querprofile 48 sind etwa
parallel zu den Längsprofilen 46 verlaufende Endteile 50
bis 53 ausgebildet.
Diese Endteile haben zwei im Parallelabstand und in
Längsrichtung (parallel zum Längsprofil) verlaufende An
schlagleisten 54, 56, zwischen denen ein Zwischenraum aus
gebildet ist, der der Wandstärke einer Mitteldiele 12 ent
spricht. Die Tiefe T der Anschlagleisten 54 entspricht der
Länge der Zapfen 24.
Um unterschiedliche Stablängen herstellen zu können,
sind die Endteile 51 und 53 verschiebbar auf den zugeordne
ten Querprofilen 48 angeordnet.
Bei der Herstellung der Stäbe wird zunächst eine Außen
diele 14 auf die Längsprofile 46 auf gelegt, wobei die Länge
der Außendiele 14 dem Abstand der Endteile 50 und 51 ent
spricht, so daß die Stirnseiten der Außendiele 14 an der
Anschlagleiste 56 anliegen. Anschließend wird eine Mittel
diele 12 in Pfeilrichtung Z zwischen die beiden Anschlag
leisten 54, 56 eingeschoben, bis diese in der vorbestimmten
Relativanordnung auf der bereits positionierten Außendiele
14 angeordnet ist. D.h., in dieser Bezugsposition tauchen
die beiden Endabschnitte der Mitteldiele 12 in den Zwi
schenraum zwischen den beiden Anschlagleisten 54 und 56
ein. Anschließend wird eine Außendiele 16 zwischen die End
teile 50, 51 eingelegt, mit Bezug zur Mitteldiele 12 und
zur Außendiele 14 positioniert und anschließend durch ge
eignete Verbindungsmittel (Kleber, Nagel, Klammer) verbun
den. Durch den erfindungsgemäßen Rahmen ist gewährleistet,
daß die Dielen 12, 14, 16 maßhaltig und in der vorbestimm
ten Relativposition zueinander ausgebildet werden, so daß
keinerlei Nachbearbeitung mehr erforderlich ist. Um die
Winkligkeit zu gewährleisten, kann der Rahmen noch mit ei
nem Queranschlag 58 versehen werden, an dem die Längskanten
der Dielen in Anschlag bringbar sind.
In den Fig. 10 und 11 ist ein erstes Ausführungsbei
spiel eines erfindungsgemäßen Gefacheelementes 4 darge
stellt.
Fig. 10 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Mehr
schichtengefacheelementes mit drei Schichten.
Jede Schicht S besteht aus einer Bretterlage 60, die
aus einer Vielzahl von aneinander anliegenden Brettern 62
ausgebildet ist, die wiederum aus Schwachholz hergestellt
sind. Auf die Bretterlage 60 wird eine Isolationslage 64,
beispielsweise herkömmliches mattenförmiges Isolationsmate
rial der Firma Rockwool® oder Naturstoffe, wie beispiels
weise Schafwolle oder Strohplatten etc., aufgebracht. Die
Isolationslage 64 kann desweiteren mit einer Dampfsperre
versehen sein.
Auf diese Isolationslage 64 werden dann eine Vielzahl
von im Parallelabstand zueinander angeordneten Distanzlat
ten 68 aufgelegt, deren Längsachse quer zur Längsachse der
Bretter 62 verläuft. An diese Schicht S schließen sich dann
zwei weitere Schichten S′ und S′′ an, die wiederum den glei
chen Aufbau wie die Schicht S haben. Die äußere Deckschicht
des Gefacheelementes 4 wird durch eine abschließende Bret
terlage 68 gebildet, deren Aufbau den anderen drei Bretter
lagen des Gefacheelementes 4 entspricht.
Wie bereits eingangs erwähnt, wird diese Mehrschichten
struktur durch eine geeignete Preßvorrichtung zusammenge
drückt und anschließend durch Nägel 71 oder andere geeig
nete Verbindungselemente zusammengefügt, wobei diese die
Bretter 62, die Distanzlatten 66 und die Isolationslage 64
durchsetzen.
Da die Isolationslage 64 durchgängig ausgebildet ist,
ist die Kältebrückenbildung zwischen den benachbarten Bret
terlagen 60 auf ein Minimum reduziert, so daß eine hervor
ragende Wärmedämmung erzielbar ist. Aufgrund des mehr
schichtigen Aufbaus und der vergleichsweise großen Masse
wird durch die erfindungsgemäßen Gefacheelemente 4 auch ei
ne hervorragende Schalldämmung erzielt.
Das fertige Gefacheelement 4 ist in Fig. 11 darge
stellt, wobei die äußeren Deckschichten durch die Bretter
lage 60 bzw. die abschließende Bretterlage 68 ausgebildet
wird. Wie aus Fig. 11 hervorgeht, sind die Isolationslagen
64 durchgängig ausgebildet, wobei sich im Bereich der Di
stanzlatten 66 zwar eine geringere Schichtdicke einstellt,
die jedoch lediglich zu einer vernachlässigbaren Ver
schlechterung der Isolationswirkung führt. Durch das Vorse
hen der Distanzlatten 66 können Kleintiere nicht in die
Zwischenräume zwischen den Bretterlagen 60 eindringen, so
daß auch die diesbezüglichen Nachteile des Standes der
Technik ausgeräumt sind. Die Gefacheelemente 4 lassen sich
in beliebigen Größen herstellen, wobei ein Standardelement
eine Länge von 2400 mm, eine Breite von 600 mm und eine
Dicke (im fertigen Zustand) von ca. 190 mm aufweist. Ein
derartiges Gefacheelement 4 hat ein Gewicht von etwa
68 kg/m². Der Wärmedurchgangswert K liegt bei 2,76 W/m²*K.
Das Gefacheelement entspricht der Brandschutzklasse F30.
Dieses Gefacheelement 4 wurde auch in die Fachwerkkon
struktion gemäß Fig. 8 eingefügt.
Eine der außen liegenden Bretteranlagen 60, 68 kann mit
einer Außenschale 45 (siehe Fig. 7) versehen werden. Die
Außenschale 45 kann beispielsweise aus einer Spanplatte 70
(siehe Fig. 7) einer darauf angeordneten Konterlattung 74
und daran befestigten Paneelen 76 bestehen, deren Fugen
durch Stoßblenden 78 abgedeckt werden. Da derartige Außen
schalen 45 bereits aus dem Stand der Technik bekannt sind,
sind weitergehende Erläuterungen entbehrlich.
Fig. 12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Gefacheelementes 4, das beispielsweise
zur Ausbildung von nichttragenden, leichten Innenwänden
verwendet werden kann. Bei diesem leichten Gefacheelement 4
ist lediglich eine Schicht S ausgebildet, wobei diese wie
derum aus einer Bretterlage 60, Distanzlatten 66, einer
Isolationslage 64 sowie einer abschließenden Bretterlage 68
besteht. Im Unterschied zum vorher beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiel ist die Isolationslage 64 nicht durchgehend
über die gesamte Querschnittsfläche der Bretterlage 60, 68
ausgebildet, sondern lediglich zwischen den benachbarten
Distanzlatten 66, so daß im Bereich der Distanzlatten keine
Isolation vorgesehen ist. Im Innenbereich ist eine derar
tige Schwächung der Isolationslage jedoch hinnehmbar. Jede
Distanzlatte 66 kann durch zwei aufeinanderliegende Di
stanzlattenelemente 66′, 66′′ ausgebildet werden.
Die Herstellung des Gefacheelementes gemäß Fig. 12 er
folgt in der gleichen Weise wie bei dem vorher beschriebe
nen Gefacheelement 4, so daß auf weitere Ausführungen ver
zichtet werden kann.
Fig. 13 zeigt eine Außenwandung, die mit dem erfin
dungsgemäßen Fachwerksystem ausgebildet ist. D.h., der
Fachwerkrahmen ist seitlich durch zwei Vertikalstäbe 26, an
seinem oberen Endabschnitt durch einen Querstab 6 und an
seinem unteren Endabschnitt durch eine nicht sichtbaren
Querstab 8 bestimmt, wobei die Breite der Fachwerkfelder
durch Mittelstäbe 24 begrenzt ist, die an den Querstäben 6,
8 befestigt sind (siehe Fig. 2).
Die auf diese Weise ausgebildeten Fachwerkfelder sind
durch drei Gefacheelemente 4 ausgefacht. Durch die Bretter
lagen 68 der drei Gefacheelemente 4 und den benachbarten
Seitenflächen der Stäbe 6, 8, 26, 24 wird eine bündige,
weitestgehend ebene Außenfläche definiert, auf der eine
Konterlattung 74 befestigt wird, die quer zur Längsrichtung
der Bretterlage 68 verläuft. Auf der Konterlattung wird ei
ne Außenpaneelschicht 80 befestigt, wobei die Trennfugen
der Außenpaneelplatten durch Blenden 82 überdeckt werden,
die ein Fachwerk andeuten.
Zur Stabilisierung des Verbundes können noch die Aufla
gefläche für die Konterlattung 74 überstreckende Windris
penbänder 84 aufgebracht werden, die bei dem in Fig. 13
dargestellten Ausführungsbeispiel in Diagonalrichtung ver
laufen.
In den Fig. 14 und 15 ist ein Dachelement 86 darge
stellt, das aus mehreren Gefacheelementen 4, 4′, 4′′ gebil
det ist. Die Verbindung der Gefacheelemente 4, 4′, 4′′ er
folgt durch Windrispenbänder 84, die auf den durch die
Bretterlagen 60, 68 ausgebildeten Deckschichten aufgebracht
sind. An den Seitenkanten der Gefacheelemente 4, 4′ sind
wiederum Knotenbleche 22 vorgesehen, die an stirnseitigen
kanthölzern befestigt sind. Wie insbesondere aus Fig. 15
hervorgeht, wird der stirnseitige Abschluß jedes Gefachee
lementes 4 durch zwei übereinander (Ansicht nach Fig. 15)
angeordnete Kanthölzer 86′, 86′′ ausgebildet, die gemeinsam
eine Stufe oder eine Fuge ausbilden. An der anderen Stirn
seite sind ebenfalls zwei versetzt zueinander angeordnete
Kanthölzer 87′, 87′′ ausgebildet, wobei die Stufe an der
rechten Stirnseite in Fig. 15 nach oben (Fig. 15) zeigt,
während die Stufe an der linken Stirnseite nach unten
zeigt, so daß beim stirnseitigen Aneinanderfügen derartiger
Gefacheelemente 4 ein fugenförmiger Anlageabschnitt zwi
schen zwei benachbarten Gefacheelementen 4, 4′ entsteht.
Der Schichtaufbau der Gefacheelemente 4, 4′, 4′′ kann in
beliebiger Weise mit einer oder mehreren Schichten S nach
den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen erfolgen.
Derartige Dachelemente haben den Vorteil, daß die In
nenseite des Daches nicht mehr verschalt werden muß. Auf
der die Außenwandung bildenden Bretterlage muß dann nur
noch eine Lattung zur Aufnahme der Dachziegel oder eine an
dere Dachabdeckung vorgesehen werden.
Selbstverständlich kann in bekannter Weise auf der in
neren Bretterlage eine Dampfsperre ausgebildet werden und
auf der äußeren Bretterlage eine diffusionsoffene Folie
aufgebracht werden, so daß eine optimale Feuchtigkeitsiso
lierung gewährleistet ist.
Wie aus Fig. 16 hervorgeht, werden die derart geformten
Dachelemente 84 zwischen benachbarte Dachsparren 88 eines
Dachstuhles 90 eingefügt.
Zwischen die Dielen der Stäbe können Dämmaterial
und/oder Brandschutzstreifen (Brandschutzverhalten nach DIN
4102) eingefügt werden.
In den Fig. 17 bis 23 ist ein weiteres Ausführungs
beispiel eines Gefacheelementes 4 dargestellt, daß bei der
Herstellung eines Holzhauses gemäß Fig. 1 verwendbar ist.
Fig. 17 zeigt einen Querschnitt durch ein derartiges
Gefacheelement 4. Demgemäß besteht dieses Gefacheelement
aus einer Vielzahl von Querschichten 91, die sich quer zu
den Großflächen 92 des Gefacheelementes 4 erstrecken. Die
Vielzahl der Querschichten 91 ist durch geeignete Verbin
dungsmittel, wie beispielsweise Nägel, Klammern oder durch
punktartige Leimverbindungen - beispielsweise mittels eines
Quark-Kalk-Leims -, verbunden.
Jede Querschicht 91 besteht aus zwei Holzbrettern, im
folgenden Schichtbretter 94, 96 genannt.
In Fig. 18 ist die Herstellung einer derartigen Quer
schicht 91 mit den beiden Schichtbrettern 94, 96 darge
stellt.
Demgemäß werden aus einem Schwachholz der Klasse II
oder III eine Vielzahl von Brettern ausgesägt, von denen in
Fig. 18 lediglich eines dargestellt ist. Ein derartiges
Schwachholzbrett 98 hat somit zwei Rindenkanten 99, 100,
die durch die Außenflächen des Schwachholzes vorgegeben
sind. Die Großflächen 102 und die Stirnseiten 104 sind
durch den Schnittvorgang und gegebenenfalls durch einen
sich anschließenden Hobelvorgang bearbeitet, während die
Rindenkanten 99, 100 lediglich entrindet, vom Bast befreit
und getrocknet (9% Restfeuchtigkeit) sind. Bei besonders
hohen Anforderungen können die Rindenkanten ebenfalls bear
beitet werden.
Dieses Schwachholzbrett 98 wird entlang der strichpunk
tierten Linie in Fig. 18 mittig auseinandergesägt, so daß
zwei Bretthälften 94, 96 erhalten werden. Die Bretthälfte
96 wird dann um 180° um ihre Querachse (quer zur Längs
achse) gedreht und derart neben der anderen Bretthälfte 96
plaziert, daß die Rindenkante 100 der Rindenkante 99 gegen
überliegt.
Durch diese Drehung der Bretthälfte 94 läßt sich die
Konizität des Schwachholzstabes ausgleichen, so daß sich
ein nahezu rechteckförmiges Brett ergibt, wobei sich durch
entsprechende Nachbearbeitung oder Ausrichtung der Rin
denkanten 99, 100 vorbestimmte Abmessungen einhalten lassen.
Das in Fig. 18 auf der rechten Seite dargestellte Element
aus den Bretthälften 94, 96 ergibt somit eine Querschicht
91 mit den Schichtbrettern 94, 96 des Gefacheelementes 4
gemäß Fig. 17. Die Trennfuge zwischen den beiden Rindenkan
ten 99, 100 kann nach Wunsch mit Isoliermaterial ausgefüllt
werden. In der Regel wird jedoch hier ein vorbestimmter Ab
stand vorgesehen sein.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Quer
schicht 91 aus Schwachholzbrettern 98 läßt sich ein
Schwachholzstamm zu über 70% ausnutzen, um derartige Quer
schichten 91 zu erstellen. Dadurch kann ein hochwertiges
Gefacheelement mit minimalem Material- und Fertigungsauf
wand gefertigt werden. Die erfindungsgemäße Vorgehensweise
erlaubt es, auch Windbruch u.ä. Holz zur Herstellung hoch
wertiger Bauelemente zu verwenden. Durch die Querschichten
91 lassen sich Plattenelemente mit Außenabmessungen von
beispielsweise 400 mm Breite und bis zu 9 m Länge herstel
len. Selbstverständlich sind auch andere Abmessungen, wie
beispielsweise Platten mit 2×2 m herstellbar, wobei die
Querschichtdicke je nach Funktion etwa 100 bis 250 mm be
trägt.
In Fig. 19 ist ein Verwendungsbeispiel dieses erfin
dungsgemäßen Gefacheelementes 4 als Bodenaufbau darge
stellt. Es handelt sich dabei um einen Erdgeschoßboden, bei
dem anstelle einer Estrichschicht die in Fig. 19 darge
stellte Konstruktion auf den vorgefertigten Betonboden auf
gelegt wird. Dabei werden zunächst eine Vielzahl von im
Parallelabstand zueinander angeordneten Kanthölzern 106 auf
den Betonboden befestigt und darauf in Querrichtung das er
findungsgemäße Gefacheelement 4 oder eine Vielzahl dieser
Gefacheelemente 4 aufgebracht, wobei die von den Kanthöl
zern 106 entfernten Seitenkanten der Querschicht 91 geho
belt werden. Diese gehobelte Schicht bildet dann den Boden
des Erdgeschosses. Zwischen den Beton und die Kanthölzer
106 kann eine Schweißbahn vorgesehen sein. Die beabstande
ten Kanthölzer 106 ermöglichen eine optimale Belüftung des
Betonbodens.
In Fig. 20 ist ein ähnliches Ausführungsbeispiel darge
stellt, bei dem das Gefacheelement 4 als Deckenelement auf
die Balkenlage 108 der Deckenkonstruktion aufgelegt ist.
Durch Hobeln der in Fig. 20 gezeigten oberen Seitenkan
ten der Querschicht 91 läßt sich wiederum ein fertiger Bo
den erstellen, der - nach Wunsch - noch mit einem Belag
versehen werden kann.
Durch Weglassen eines oder mehrerer Schichtbretter läßt
sich im Gefacheelement 4 eine Ausnehmung 109 ausbilden, in
der Einrichtungen für die Sanitär-, Klima- und/oder Hei
zungsversorgung vorgesehen werden können.
Fig. 21 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die er
findungsgemäßen Gefacheelemente 4, 4′, 4′′ zur Ausfachung
eines Fachwerkes verwendet werden, von dem lediglich die
Vertikalstäbe 10 zu sehen sind.
Bei der Verwendung als Außenwandung kann die Trennfuge
zwischen den Rindenkanten 99, 100 (siehe Fig. 17) durch Mi
neralfaser ausgefüllt werden. Auf die in Fig. 21 gezeigte
untere Großfläche der Fachwerkkonstruktion (Vertikalstäbe
10 und Gefacheelemente 4 bis 4′′), die die Innenwandung I
bildet, werden im Parallelabstand zueinander angeordnete
Stützdielen 110 aufgebracht, zwischen denen eine Dämmung
111 vorgesehen ist. Auf den Stützdielen 110 wird dann eine
Querlattung 112 mit - als Option - dazwischenliegender wei
terer Dämmung 114 ausgebildet. Auf die Querlattung 112 kön
nen dann eine Innenwandung, beispielsweise eine Holztäfe
lung, Rigipsplatten oder Putzträger angebracht werden.
Selbstverständlich kann in umgekehrter Weise auch die
Dämmung 111 an der Außenwandung A vorgesehen werden. Diese
Ausführungsform wird in der Praxis bevorzugt werden, da der
Taupunkt möglichst weit zur Außenseite hin verschoben wer
den soll.
Fig. 22 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Gefa
cheelemente 4, 4′′, 4′′′ zwischen Tragdielen 116 befestigt
sind.
Auf diese Verbundkonstruktion aus Tragdielen 116 und
Gefacheelementen 4, 4′′ und 4′′′ wird dann eine Bodenauf
lage aufgebracht, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
aus einer Drittschalldämmung 118 und einem beliebigen Bo
denaufbau 120 (Parkett, Klinker, etc.) bestehen kann. Bei
diesem Ausführungsbeispiel werden die Tragdielen 116 durch
die ungehobelten Deckenbalken des Erdgeschosses ausgebil
det.
In Fig. 23 ist eine besonders "luxuriöse" Ausgestaltung
einer Außenwand dargestellt. Diese Außenwand ist durch
sechs erfindungsgemäße Gefacheelemente 4 bis 4′′′′′ ausge
bildet, die als Ausschalung eines entsprechenden Fachwerks
mit Doppelwandung ausgeführt sind. Von diesem Fachwerk sind
wiederum lediglich Querschnitte der Vertikalstäbe 10 zu se
hen.
Gemäß Fig. 23 sind zwei Wandabschnitte 122, 123, die
aus den Gefacheelementen 4, 4′, 4′′ bzw. 4′′′, 4′′′′,
4′′′′′ gebildet sind, im Parallelabstand zueinander ange
ordnet, wobei durch den Gefacheabschnitt 122 die Außenwand
und durch den Gefacheabschnitt 123 die Innenwandung ausge
bildet wird. Die Trennfuge zwischen den beiden Gefacheele
menten 122, 123 ist als Luftspalt mit einer Breite von ca.
2 bis 4 cm ausgebildet.
Sowohl an der Innenseite als auch an der Außenseite
können wiederum Einrichtungen zur Befestigung einer Außen
schale oder von Innenschichten vorgesehen werden. Des wei
teren kann durch Weglassen eines oder mehrerer Schichtbret
ter wiederum Raum für Versorgungseinrichtungen geschaffen
werden. Diese Variante ist vergleichsweise teuer, zeigt je
doch überragende Wärme- und Schalldämmeigenschaften, die
den Einsatz bei hochwertigen Bauten mit hohen Anforderungen
an den Wärme- und Schallschutz sinnvoll erscheinen läßt.
Die vorbeschriebenen Gefacheelemente 4 lassen sich
selbstverständlich auch zur Ausfachung herkömmlicher Fach
werkkonstruktionen und insbesondere bei der Renovierung von
Altbauten einsetzen.
Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Systems
besteht darin, daß der Bauherr einen erheblichen Anteil an
Eigenleistung erbringen kann und daß durch die Verwendung
von Schwachholz die Materialkosten auf ein Minimum redu
zierbar sind. Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen
Fachwerksystemes mit den erfindungsgemäßen Gefacheelementen
wird ein Markt für die bisher praktisch nutzlosen Schwach
hölzer geschaffen, wobei diese sofort nach Anfall weiter
verarbeitet werden können und nicht mehr im Wald gelagert
werden müssen. Durch diese verringerten Lagerzeiten haben
Schädlinge, wie beispielsweise der Holzbock oder die Holz
wespe, keine Zeit mehr, die Schwachhölzer anzugreifen, so
daß eine Behandlung der Schwachhölzer mit Pestiziden ent
fallen kann.
Claims (18)
1. Fachwerk zur Abstützung eines Gefacheelements (4), mit
im Abstand zueinander stehenden Vertikalstäben (10, 28,
32), die durch beabstandete Querstäbe (6, 8) zu einem Fach
werkrahmen verbunden sind, wobei die Verbindung der Stäbe
(10, 28, 32; 6, 8) über schlitz-/zapfenartige Verzahnungen
(24; 18, 20) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe
(10, 28, 32; 6, 8) durch zumindest drei miteinander verbun
dene Dielen (12, 14, 16) gebildet sind, wobei die Schlitze
(18, 20) durch Zurücksetzen oder Unterbrechen einer Mittel
diele (12) und die Zapfen (24) durch Verlängern oder Ver
breitern der Mitteldiele (12) gegenüber zwei Außendielen
(14, 10) gebildet sind.
2. Fachwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stäbe (10, 28, 32; 6, 8) durch drei Dielen, d. h. die
Mitteldiele (12) und die zwei Außendielen (14, 16) gebildet
sind.
3. Fachwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitteldiele (12) eines ersten Vertikalstabs (10)
die beiden Außendielen (14, 16) in Längsrichtung ein- oder
beidseitig und in Querrichtung einseitig überragt, so daß
an einer Seitenkante ein Längszapfen (26) und in Längsrich
tung ein bzw. zwei Längsschlitz(e) (10) ausgebildet ist
bzw. sind.
4. Fachwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitteldiele (12) eines zweiten Vertikalstabs (28)
entlang einer Seitenkante gegenüber den Außendielen (14,
16) zurückgesetzt ist, so daß an der Seitenkante ein Längs
schlitz (30) ausgebildet ist.
5. Fachwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Mitteldiele (12) die Außendielen (14, 16) ein- oder
beidseitig überragt, so daß in Längsrichtung ein oder zwei
Zapfen (24) ausgebildet sind.
6. Gefacheelement, insbesondere für ein Fachwerk nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit einer ersten Deckschicht
(60), einer zweiten Deckschicht (68) und einer dazwischen
angeordneten Isolierung, gekennzeichnet durch einen
Schichtaufbau aus n Schichten (S) (n 1), bestehend aus
- - einer Bretterlage (60) mit einer Vielzahl von paral lel zueinander angeordneten Brettern (62) aus Holz,
- - einer Isolationslage (64) und
- - einer Distanzlattenlage aus zueinander im Abstand stehenden Distanzlatten (66).
7. Gefacheelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Distanzlatten (66) auf der Isolationslage (64) auf
liegen.
8. Gefacheelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Deckschicht durch die Bretterlage
(60) der ersten Schicht und die zweite Deckschicht durch
eine auf die Distanzlatten (66) der n-ten Schicht aufge
brachte weitere Bretterlage (68) gebildet sind.
9. Gefacheelement nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß auf einer oder beiden Deckschichten
(60, 68) weitere Abschlußschichten (70, 74, 76, 78, 80, 82)
angeordnet sind.
10. Gefacheelement nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Abschlußschicht (70, 74, 76, 78, 80, 82) Aus
nehmungen zur Installation von Sanitär- und/oder Klima-
und/oder Elektroeinrichtungen ausgebildet sind.
11. Gefacheelement nach einem der Ansprüche 6 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Schichten (S, S′, S′′) und
Lagen (60, 64, 66) durch Verbindungsmittel wie Nägel (71),
Klammern und dgl. miteinander verbunden sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines Gefacheelements (4) ge
mäß einem der Ansprüche 6 bis 11, mit den Schritten:
- - Ausbilden einer ersten Schicht (S) durch:
- a) Auflegen einer Bretterlage (60) aus einer Vielzahl von nebeneinander angeordneten Brettern (62) auf einer Montagefläche, vorzugsweise einem Montagetisch;
- b) Auflegen einer Isolationslage (64) auf die Bretterlage (60); und
- c) Auflegen einer Distanzlattenlage aus zueinan der im Abstand stehenden Distanzlatten (66);
- - Ausbilden von n weiteren Schichten (n 1) nach den Schritten a) bis c);
- - Ausbilden einer Deckschicht aus einer Bretterlage (68) gemäß Schritt c) auf der n-ten Schicht;
- - Zusammenpressen des Mehrschichtenaufbaus; und
- - Verbinden der Schichten (S) und Lagen (60, 64, 66) durch Verbindungsmittel (71).
13. Verfahren nach 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Ge
facheelement (4) nach dem Preßschritt auf Maß zugeschnitten
wird.
14. Gefacheelement, insbesondere für ein Fachwerk gemäß ei
nem der Ansprüche 7 bis 11, mit einer Vielzahl von quer zur
Gefachefläche (102) verlaufenden Querschichten (91), wobei
jede Querschicht (91) durch zwei Holzbretter (94, 96) mit
zwei geschnittenen Stirnseiten (104), einer geschnittenen
Längskante und einer - vorzugsweise entrindeten und vom
Bast befreiten - Rindenkante (99, 100) gebildet ist, und
wobei die Rindenkanten (99, 100) der beiden Holzbretter
(94, 66) einander gegenüberliegend in der Querschicht (91)
angeordnet sind.
15. Gefacheelement nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich
net, daß die Rindenkanten (99, 100) im Abstand zueinander
angeordnet sind und daß dieser Abstand durch ein Isolati
onsmaterial auffüllbar ist.
16. Gefacheelement nach Anspruch 14 oder 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Querschichten (91) durch Verbindungs
mittel wie Nägel oder Klammern oder durch Klebstoff mitein
ander verbunden sind.
17. Gefacheelement nach einem der Ansprüche 14 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß durch Weglassen eines Holzbrettes
oder eines Holzbrettabschnitts Raum zur Installation von
Sanitär- und/oder Klima- und/oder Elektroeinrichtungen aus
gebildet wird.
18. Gefacheelement nach einem der Ansprüche 6 bis 11 oder
14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Gefacheelemente
(4) Wand- oder Decken- oder Dachplatten sind.
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