-
Verschwenkbarer Blendschutz gegen störendes Licht, insbesondere für
Kraftfahrer Es sind bereits Abblendeinrichtungen bei Kraftfahrzeugen bekannt, die
sich eines in das Blickfeld des Kraftfahrers absenkbaren bzw. niederschlagbaren
Blendschirmes bedienen, der unmittelbar vor der Windschutzscheibe unter Wirkung
von Elektromagneten drehbar angeordnet ist, durch welche der Batteriestrom des Fahrzeuges
bei Betätigung eines Auslöseknopfes hindurchgeschickt wird. Um die beiden notwendigen
Schwenkbewegungen des Schirmes, von oben nach unten und von unten nach oben, ausführen
zu können, bedient sich die bekannte Einrichtung zweier Elektromagnete, die in entgegengesetztem
Richtungssinn wirksam sind, indem einer dieser Elektromagnete das Absenken des Schirmes,
der andere das Anheben des Schirmes steuert bzw. auslöst.
-
Nachteilig bei diesen bekannten Ausführungen ist, daß sie zwei Elektromagnete
erfordern, wodurch die Anlage sperrig und kostspielig ist, sowie daß der die Verschwenkung
des Schirmes bewirkende Elektromagnet unter Spannung verbleibt, sich dadurch erwärmt
und einer schnellen Abnutzung unterliegt.
-
Die Erfindung bezweckt, die Unvollkommenheiten dieser bekannten Einrichtungen
zu vermeiden. Auch sie betrifft einen verschwenkbaren Blendschutz gegen störendes
Licht, wobei der Schirm in das Blickfeld des Fahrers und aus diesem heraus durch
Mittel verschwenkbar ist, die von einem Elektromagnet gesteuert werden, durch den,
betätigt vom Fahrer, ein Batteriestrom hindurchgeschickt wird. Die Besonderheit
der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht in. der Verwendung eines einzigen polarisierten
Elektromagneten, dessen Wicklungen im einen wie im anderen Richtungssinn von Stromimpulsen
solcher Dauer durchlaufen werden, die lediglich die Verlagerung der beweglichen
Armatur oder des Magnetkerns aus der einen äußersten Lage in die andere bewirken.
-
Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemäßen Ausbildung besteht darin,
daß die bewegliche Armatur oder der Magnetkern des Elektromagneten in einer der
hochgeklappten Schirmstellung entsprechenden Lage durch einen elastisch in eine
in der beweglichen Armatur vorgesehene Kerbe einfallbaren Verriegelungsnocken sickerbar
ist. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wirkt hierbei der Verriegelungsnocken
mit elektrischen Kontakten zusammen, über welche das Durchschicken von elektrischen
Stromimpulsen durch die Wicklung des Magneten entweder im einen oder im anderen
Richtungssinn gesteuert wird.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
veranschaulicht. Fig. 1 zeigt die Einrichtung zum Verschwenken des Schutzschirmes
in Seitenansicht mit dem in ausgezogenen Linien dargestellten Schirm in abgeklappter
und strichpunktiert in hochgeklappter Lage; Fig. 2 ist eine schematische Darstellung
der Steuereinrichtung mit dem Schirm in hochgeklappter Lage, Fig.3 eine der Fig.2
entsprechende Darstellung mit dem Schirm in abgeklappter Lage; Fig.4 und 5 geben
das Schaltschema für die in Fig. 2 und 3 veranschaulichte Steuervorrichtung an;
Fig.6 und 7 veranschaulichen die Verriegelungsvorrichtung in zwei unterschiedlichen
Lagen; Fig. 8 und 9 zeigen schaubildlich eine andere Ausführungsform zur Steuerung
der Verschwenkbarkeit des Schirmes; Fig. 10 und 11 geben schaubildlich eine weitere
Ausführungsmöglichkeit für die Steuerung zur Verschwenkung des Schirmes wieder;
Fig.12 zeigt schematisch eine rein mechanisch wirkende Steuervorrichtung.
-
In grundsätzlicher Hinsicht setzt sich die Einrichtung aus den in
Fig. 1 wiedergegebenen Teilen, zusämmen. Sie besteht aus dem Schutzschirm a aus
gefärbtem durchsichtigem Werkstoff, der die wirksame Stärke des einfallenden bzw.
durchfallenden Lichtes, wie dieses beispielsweise von entgegenkommenden
Fahrzeugen
oder von der Sonne herstammen kann, zu mindern in der' Lage ist, ohne die Sicht
für den Fahrer ungünstig zu beeinflussen. Dieser Schutzschirm ist um Zapfen
e an einem Traggestell f schwenkbar angebracht. Zur Einrichtung gehört
weiterhin ein Elektromagnet b, der durch die Batterie des Fahrzeuges gespeist wird
und dessen Magnetkern g mit dem Schirm durch eine Zugstange d verbunden ist. Weiterhin
ist eine Rückholfeder c vorgesehen.
-
Wird beispielsweise durch Eindrücken eines Kontaktknopfes der Elektromagnet
erregt, so wird sein Magnetkern angezogen., und die mit ihm verbundene Stange d
rückt den Schutzschirm a in das Blickfeld des Fahrers. Wenn der Strom abgeschaltet
wird, unterliegen der Schirm a, die Stange d und der Magnetkern g der Wirkung der
Rückholfeder c, wodurch der Schirm zurückgeklappt wird und die strichpunktierte
Lage einnimmt.
-
In Fig. 2 und 3 ist eine besondere Steuervorrichtung wiedergegeben.
Der Schirm a ist mit einer Achse 1 verbunden, die ihrerseits in. Lagern 21 und 22
schwenkbar gelagert ist. Am rechten Ende in der wiedergegebenen Darstellung läuft
diese Achse in eine Hülse 3 aus, die mit einem schraubenlinienförmig verlaufenden
Schlitz 4 versehen ist und die das Ende eines mit einem Magnetkern 6 verbundenen
kolbenartigen Körpers 5 umfaßt, der .einen abstehenden Zapfen 7 trägt, welcher in
dem Schlitz 4 der Hülse 3 geführt ist. Der Magnetkern 6 ist in dem Elektromagnet
b axial verschiebbar gelagert. Seine axial verlaufende Hin- und Herbewegung wird
über den Zapfen 7 auf die Hülse 3 und damit auf die Achse 1 und den Schutzschirm
a in der Weise übertragen, daß diese axiale Längsbewegung hierdurch in eine Drehbewegung
umgewandelt wird. Der Schirm a kann auf diese Weise die in Fig.2 und 3 veranschaulichten
beiden Lagen (hochgeklappt bzw. abgesenkt) einnehmen.
-
Für den Elektromagnet b wird ein polarisierter Magnet verwendet, d.
h., die den Kern 6 umgebende Erregerspule 8 zieht bei Stromdurchlauf in der einen
Richtung den Kern an und stößt bei entgegengesetztem Stromdurchlauf den Kern heraus.
-
Mit dem Kern 6 ist eine Verriegelungsvorrichtung verbunden. Diese
besteht aus einem mit einer im Kern 6 vorgesehenen Kerbe 10 zusammenwirkenden Verriegelungsnocken
11, der unter dem Druck einer Feder 12 gegen den Kern angedrückt wird. Das andere
Ende der Feder stützt sich an dem die Spule des Elektromagneten umgebenden Gehäuse
13 ab. Die Spannung der Feder isst mittels der Schraube 14 regelbar. Der Verriegelungsnocken
11 trägt, wie deutlicher Fig. 6 und 7 zeigen, einen von einem Isoliermantel 16 umgebenden
Kopf 15. Auf der Außenseite des Isoliermantels 16 ist ein Ringleiter 17 für die
Stromleitung angebracht, der mit zwei elektrischen Kontakten 18 und 19 zusammenwirkt,
die in der möglichen Bewegungsrichtung des Nockens 11 hintereinanderliegend angeordnet
sind. Auf den Magnetkern 6 wirkt im übrigen eine Feder 20 ein, unter deren Einwirkung
der Kern bestrebt ist, in der dargestellten Lage sich nach links zu verlagern.
-
Mittels eines Doppelpolumschalters 21, der mit einer Stromquelle 22,
beispielsweise der Akkumulatorenbatterie des Fahrzeuges, verbunden ist, kann der
Elektromagnet b erregt werden. Je nach Stellung dieses Schalters 21 können Stromimpulse
in der einen oder der anderen Richtung durch die Erregerspule 8 geschickt werden.
Diese Steuervorrichtung ist deutlicher in den Fig. 4 und S veranschaulicht. 7 Der
Strom, dessen Richtung durch die Stellung des Polumschalters 21 bedingt ist, durchfließt
vor Erreichen der Erregerspule 8 den Stromleiterring 17, sei es über den Kontakt
19 oder den Kontakt 18. Wenn angenommen wird, daß sich der Schutzschirm in der in
Fig.2 angegebenen angehobenen Stellung befindet, liegt der Verriegelungsnocken 11
in der Kerbe 10, wodurch der Schutzschirm a in der angehobenen Lage gesichert ist;
der Magnetkern befindet sich dann in der angezogenen Lage (wie in Fig.6 dargestellt).
-
Um den Schutzschirm a zu senken, wird der Polumschalter 21 in der
Weise betätigt, daß Strom durch die Spule 8 in solcher Richtung hindurchgeschickt
wird, daß der Magnetkern 6 ausgestoßen wird und sich demzufolge nach links verlagert,
wie durch den Pfeil F1 in Fig. 2 vermerkt ist. Über den Zapfen 7 und die Hülse 3
wird diese Axialbewegung in eigne Drehbewegung der Hülse 3 umgewandelt, wodurch
sich folglich auch die Achse 1 dreht und der Schirm a nach unten verschwenkt wird.
Hierbei verläßt der Verriegelungsnocken 11 die Kerbe 10; wobei er entgegen dem Druck
der Feder 12 zurückgestoßen. wind und dadurch sein Kontaktring 17 die Kontakte 18
verläßt und in Berührung mit den Kontakten 19 gelangt, wie in Fig. 7 dargestellt.
-
Allein durch einen kurzen Stromstoß kann der Elektromagnet veranlaßt
werden, seine Stellung zu ändern, wodurch auch der Schutzschirm sich entsprechend
verlagert. Diese Möglichkeit gewährleistet eine große Sicherheit, eine große Wirschaftlichkeit
bezüglich der Stromquelle, und sie verhindert eine Erhitzung des Elektromagneten.
-
Um den Schirm a in die angehobene Stellung zurückzubringen, genügt
es; von neuem den Polumschalter 21 zu betätigen in dem Sinne, daß nunmehr ein Strom
in umgekehrter Richtung durch die Spule 8 hindurchgeschickt wird, wodurch der Magnetkern
6 angezogen wird, bis der Verriegelungsnocken 11 in die Kerbe 10 einfällt. Hierbei
wechselt der Stromleiterring 17 gleichfalls seine Stellung, verläßt die Kontakte
19 und gelangt mit den. Kontakten 18 in Berührung, womit er eine Stellung einnimmt,
in der bei erneuter Betätigung des Polumschalters 21 der Schirm wieder gesenkt werden
kann.
-
Die besonderen Vorteile dieser Einrichtung bestehen darin, daß bei
sehr wirtschaftlicher Ausnutzung der Stromquelle eine große Sicherheit und ein augenblickliches
Wirksamwerden der Steuereinrichtung erreicht werden und eine Erhitzung des Elektromagneten
infolge der nur kurzen Stromimpulse vermieden wird. Von Vorteil ist weiterhin der
sehr geringe Raumbedarf und die sehr einfache Ausführung der mechanischen Teile.
-
Abgesehen von der beschriebenen Ausführungsfarm läßt sich der Erfindungsgedanke
in zahlreichen Abwandlungen ausführen. Es kann jegliches polarisierte Elektromagnetsystem
Verwendung finden, auch Elektromagnete mit zwei Spulen und mit Weicheisenkern. Es
läßt sich jegliches mechanische System zur Umwandlung einer hin- und hergehenden
Axialbewegung in eine Drehbewegung verwenden. Der Polumschalter kann durch einen
Druckknopf betätigt werden, der, wenn er freigegeben wird, zwangläufig in seine
Ausgangsstellung zurückkehrt und der Stromimpulse von nur kurzer Dauer wirksam werden
läßt.
-
In der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 wird zur Umwandlung der Axialbewegung
in eine Drehbewegung eine Einrichtung verwendet, die aus Kurbelstangen 30 und Kurbeln
31 besteht. In dieser Ausführungsform
ist :die Rückholfeder 20
in Form einer Schraubenfeder ausgebildet, die die Achse umgibt, um welche die Kurbeln
31 drehbar sind.
-
In der Ausführungsform nach Fig. 10 und 11 erfolgt die Umwandlung
der Axialbewegung in die Drehbewegung dadurch, daß eine Stange 33 mit Exzenterscheiben
34 verbunden ist.
-
Fig.12 gibt ein Beispiel einer rein mechanisch wirkenden Einrichtung.
Die Umwandlung der Axialbewegung in die Drehbewegung erfolgt im gleichen Sinne,
wie an Hand der Fig. 2 und 3 erläutert, nämlich dadurch, daß ein Zapfen 7 in einem
schraubenlinienförmigen Schlitz 4 einer Hülse 3 geführt ist. In diesem Falle ist
der Zapfen 7 mit der axial hin-und herbewegbaren Achse 40 verbunden. Die Steuerung,der
Achse 40 erfolgt hierbei mittels eines Druckauslöserknopfes 41, der mit einer nachgiebigen
Leitung 42 zur Verlagerung der Achse 40 verbunden ist. Diese Achse 40 ist in einer
Hülse 43 geführt und steht unter Wirkung einer sich gegen einen Bund am Ende der
Hülse 43 abstützenden Rückholfeder 44. Der Druckknopfauslöser trägt einen Zapfen
45, durch welchen der Schutzschirm in der angegebenen Lage verriegelbar ist.
-
Die Ansprüche 2 bis 7 sind echte Unteransprüche, die nur in Verbindung
mit Anspruch 1 gelten.