DE10123304A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Sortierung eines Abfallgemisches - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Sortierung eines AbfallgemischesInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sortierung eines Abfallgemisches, umfassend eine das Abfallgemisch zuführende Fördereinrichtung (1), eine Diskriminatorvorrichtung (6) zur automatischen Erkennung von einzelnen Bestandteilen (2) des Abfallgemisches, einen ersten Schacht (3) zur Aufnahme einer ersten Sortierfraktion, einen zweiten Schacht (4) zur Aufnahme einer zweiten Sortierfraktion und eine durch die Diskriminatorvorrichtung (6) regelbare erste Austragvorrichtung (7). Eine Vorrichtung zur Sortierung eines Abfallgemisches, mittels derer innerhalb einer einzigen Sortierstation eine Auftrennung eines Abfallgemisches in mindestens drei Sortierfraktionen mit einfachen Mitteln ermöglicht wird, wird erfindungsgemäß dadurch geschaffen, daß ein dritter Schacht (5) zur Aufnahme einer dritten Sortierfraktion vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
zur Sortierung eines Abfallgemisches, umfassend eine das Abfallgemisch
zuführende Fördereinrichtung, eine Diskriminatorvorrichtung zur automatischen
Erkennung von einzelnen Bestandteilen des Abfallgemisches, einen ersten
Schacht zur Aufnahme einer ersten Sortierfraktion, einen zweiten Schacht zur
Aufnahme einer zweiten Sortierfraktion und eine durch die
Diskriminatorvorrichtung regelbare erste Austragvorrichtung. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17 zur
Sortierung eines Abfallgemisches, umfassend die Schritte Zuführen eines
hinreichend vereinzelten Abfallgemisches mittels einer Fördereinrichtung,
Messen von Eigenschaften eines einzelnen Bestandteils des Abfallgemisches
während seiner Bewegung auf der Fördereinrichtung, falls eine gemessene
Eigenschaft des einzelnen Bestandteils außerhalb eines voreingestellten
Sollwert-Bereichs liegt, Überführen des einzelnen Bestandteils in einen ersten,
der Aufnahme einer ersten Sortierfraktion zugeordneten Schacht, und falls eine
eine gemessene Eigenschaft des einzelnen Bestandteils außerhalb eines
voreingestellten Sollwert-Bereichs liegt, Überführen des einzelnen Bestandteils
in eine ballistische Bahnkurve mittels einer regelbaren, ersten Austrag
vorrichtung.
Aus der Praxis der Sortierung von Abfallgemischen ist bekannt, ein
Abfallgemisch, welches zuvor bereits Sortierschritte durchlaufen haben kann,
auf ein laufendes Förderband aufzubringen und mittels des Förderbandes an
Sensor- oder Diskriminatorvorrichtungen entlangzuführen. Dabei werden durch
die Sensor- oder Diskriminatorvorrichtungen bestimmte Eigenschaften von
einzelnen Bestandteilen des Abfallgemisches gemessen. Dies kann
beispielsweise durch Reflexion oder Absorption von elektromagnetischer
Strahlung in verschiedenen Frequenzbereichen, so zum Beispiel im Röntgen-
oder nahen Infrarotbereich, geschehen. Ebenso ist eine Messung von
Eigenschaften der einzelnen Abfallbestandteile durch optische Erkennung von
Farben oder Formen möglich. Bei Vorliegen einer gewünschten Eigenschaft
eines Bestandteils des Abfallgemisches wird eine der Sensor- oder
Diskriminatorvorrichtung in Transportrichtung des Bandes nachgeordnete
Austragvorrichtung aktiviert, welche mittels Druckluft das identifizierte
Bestandteil in eine im Bereich eines Aufnahmeschachts endende ballistische
Flugbahn überführt. Diejenigen Bestandteile des Abfallgemisches, denen keine
gewünschte Eigenschaft zugeordnet wurde, erfahren keinen derartigen Austrag
und verbleiben auf dem Förderband, von wo sie meist in einen
Aufnahmeschacht zur Aufnahme einer ersten Sortierfraktion abkippen. Auf
diese Weise wird eine Separation des Abfallgemisches in zwei
Sortierfraktionen, nämlich eine erste, auf dem Förderband verbleibende und
eine zweite, mittels Druckluft ausgetragene, durchgeführt.
Bei einigen Anwendungen, insbesondere bei der Aussortierung bestimmter
Kunststoffarten, ist es notwendig, daß die mittels Druckluft ausgetragene zweite
Sortierfraktion weitere Separationsschritte, zum Beispiel nach Art eines
Windsichters, durchläuft. Insbesondere ist es häufig erforderlich, den
aussortierten, der zweiten Sortierfraktion zugeordneten Kunststoff in
Abhängigkeit davon zu sortieren, ob er als Folie oder als dickwandigeres bzw.
härteres Material, z. B. als Flasche oder Formhohlkörper, vorliegt. Folien,
insbesondere die üblichen, in großen Mengen anfallenden Kunststofftüten und
Kunststoffsäcke, weisen meist eine etwas andere Materialzusammensetzung
und Beimischung von Additiven auf als die härteren Kunststoffflaschen, so daß
die für eine effektive Wiederverwertung erforderliche hohe Sortenreinheit der
Sortierfraktion nicht gewährleistet ist, obwohl die von der Sensor- oder
Diskriminatorvorrichtung erkannten Eigenschaften für die Folien und die
Nichtfolien-Bestandteile des Abfallgemisches die gleichen sind. Zudem sind
Folien im Gemisch mit dickwandigeren und härteren Kunststoffabfällen
unerwünscht, da sie bei einer nachfolgenden Zerkleinerung der Kunststoff
abfälle zu einem wiederverwertbaren Granulat Probleme bereiten.
Die somit notwendigen weiteren Separationsschritte zur Aussortierung der
Folien aus dem Kunststoffgemisch sind aufwendig und kostenintensiv.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 17
anzugeben, mittels derer innerhalb einer einzigen Sortierstation eine
Auftrennung eines Abfallgemisches in mindestens drei Sortierfraktionen mit
einfachen Mitteln ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird für die eingangs genannte Vorrichtung mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß ein dritter
Schacht zur Aufnahme einer dritten Sortierfraktion vorgesehen ist. Diese
Aufgabe wird für das eingangs genannte Verfahren mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs Anspruchs 17 dadurch gelöst, daß die in eine
ballistische Bahnkurve überführten einzelnen Bestandteile in eine zweite und
mindestens eine weitere, dritte Sortierfraktion in Abhängigkeit von der
ballistischen Bahnkurve aufgeteilt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung nutzt dabei vorteilhaft die Tatsache, daß
folienartige und nicht folienartige Bestandteile bei Erfassung durch die erste
Austragvorrichtung deutlich unterschiedliche ballistische Bahnkurven
aufweisen, so daß mittels eines zusätzlichen, geeignet positionierten dritten
Schachts eine dritte Sortierfraktion gewonnen werden kann, deren Bestandteile
sich von denen der zweiten Sortierfraktion durch ihre ballistischen
Eigenschaften, d. h. im wesentlichen durch ihren auf ihre Masse normierten
Luftwiderstand, unterscheidet. Auf diese Weise ist es vorteilhaft möglich, die
unterschiedlichen Flugbahnen von Formhohlkörpern und Folien zu nutzen, um
die beiden genannten Gruppen zu trennen.
Die Diskriminatorvorrichtungen, mittels derer die einzelnen Bestandteile des
Abfallgemisches gemessen und unterschieden werden, können je nach
Anforderung die Reflexion oder Transmission von elektromagnetischer
Strahlung, insbesondere im nahen Infrarotbereich oder im Röntgenbereich,
messen oder etwa automatische optische Form- und Farberkennung
verwenden, wodurch Abfallgemische nach einer großen Vielfalt von Kriterien
sortiert werden können.
Zweckmäßigerweise ist oberhalb der ersten Austragvorrichtung eine zweite
Austragvorrichtung vorgesehen, die mittels eines Luftstroms einen zusätzlichen
Impuls auf diejenigen auf einer ballistischen Bahnkurve befindlichen
Bestandteile des Abfallgemischs, welche in den Wirkungsbereich des
Luftstroms geraten, überträgt. Auf diese Weise kann die Selektivität der
Abtrennung einer dritten Sortierfraktion vorteilhaft gesteigert werden. Die zweite
Austragvorrichtung kann dabei beispielsweise aus einer Vielzahl von
Druckluftdüsen zur Modulierung eines geeigneten Luftstroms oder auch aus
einem einfachen Gebläse bestehen. Die zweite Austragvorrichtung wirkt
vorzugsweise in einem Bereich, der nur von einer der beiden Gruppen passiert
wird, und kann somit eine gezielte Änderung der Flugbahn von z. B. nur Folien
einleiten.
Besonders bevorzugt sind den drei Sortierfraktionen jeweils eigene
Transportvorrichtungen zugeordnet, so daß sämtliche Sortierfraktionen zu
weiteren Sortier- oder Verarbeitungsschritten bewegt werden können.
Vorzugsweise besteht die erste Austragvorrichtung aus einer Vielzahl von
einzeln ansteuerbaren Düsen. Dadurch kann vorteilhaft ein auf dem
Förderband befindliches Bestandteil des Abfallgemisches durch Aktivierung
einer Teilmenge der Düsen ausgetragen werden, ohne daß ein benachbartes
Bestandteil, welches sich gleichzeitg im Bereich der ersten Austragvorrichtung
befindet, ausgetragen wird.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine Prallwand in einem Bereich zwischen dem zweiten Schacht und dem
dritten Schacht vorgesehen. Dabei werden Bestandteile, die bedingt durch ihre
Flugbahn auf die Prallwand treffen, von der Prallwand reflektiert und der
zweiten Sortierfraktion zugeordnet, wodurch die natürliche Streuung der
Bahnkurven berücksichtigt und eine bessere Trennung der Sortierfraktionen
erreicht wird. Besonders bevorzugt ist dabei an einem oberen Ende der
Prallwand eine antreibbare Rotationswalze vorgesehen, wodurch wirkungsvoll
verhindert wird, daß insbesondere folien- oder bandartige Bestandteile des
Abfallgemisches über einer Kante der Prallwand zu liegen kommen und sich
dort im Laufe der Zeit ansammeln.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sortierung eines Abfallgemisches,
welches vorzugsweise die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße
Vorrichtung nutzt, ermöglicht eine kostengünstige und zuverlässige Sortierung
insbesondere von Kunststoff-Abfällen unterschiedlicher körperlicher
Ausgestaltung, die aus identischen oder sehr ähnlichen Materialien bestehen,
insbesondere bei der Sortierung im nahe Infrarotbereich nur mit sehr großem
Aufwand aufgrund ähnlicher Zusammensetzung zu trennen sind.
Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des
erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus dem nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiel und aus den abhängigen Ansprüchen.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht eines bevorzugten Ausführungs
beispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Sortierung
eines Abfallgemisches.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht der Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit
einer Abwandlung bezüglich der weiteren Verwertung der dritten
Sortierfraktion.
Fig. 1 zeigt eine erste, als übliches waagerechtes Förderband ausgebildete
Fördereinrichtung 1, mittels derer ein aus hinreichend vereinzelten Bestand
teilen 2 bestehendes Abfallgemisch zugeführt wird. Je nach vorliegendem
Gesamtkonzept und Ausgangsmaterial kann das Abfallgemisch dabei bereits
mittels anderer Sortierstationen vorsortiert, so zum Beispiel von metallischen
Objekten befreit sein oder auch direkt aus einem üblichen Sammelbehälter für
Haushalts- oder Industrieabfälle stammen.
Unterhalb eines Endes der ersten Fördereinrichtung 1 ist eine erste
Transportvorrichtung 9 angeordnet, wobei der Bereich zwischen dem Ende der
Fördereinrichtung 1 und der ersten Transportvorrichtung 9 als erster Schacht 3
zur Aufnahme einer ersten Sortierfraktion definiert ist.
Ferner ist eine erste Austragvorrichtung 7, welche aus einer sich senkrecht zur
Förderrichtung der Fördereinrichtung 1 erstreckenden Reihe von einzeln
ansteuerbaren Druckluftdüsen besteht, vorgesehen.
Eine Kammer 12 ist mittels einer Prallwand 10 unterteilt, wobei einer der
dadurch geschaffenen Bereiche einem zweiten Schacht 4 und ein anderer der
Bereiche einem dritten Schacht 5 entspricht. An einem oberen Ende der
Prallwand 10 ist eine antreibbare Rotationswalze 11 angeordnet. In einem
oberen Bereich der Kammer 12 ist eine zweite Austragvorrichtung 8
ausgebildet, welche aus einer sich senkrecht zur Zeichnungsebene
erstreckenden Reihe von Druckluftdüsen besteht.
Im Bereich des zweiten Schachts 4 ist eine zweite, sich senkrecht zur
Zeichnungsebene erstreckende und als übliches Förderband ausgebildete
Transportvorrichtung 4a angeordnet.
Fig. 2 zeigt im Unterschied zu Fig. 1 eine zusätzliche dritte, sich senkrecht zur
Zeichnungsebene erstreckende und als übliches Förderband ausgebildete
Transportvorrichtung 5a, welche im Bereich des dritten Schachts 5 angeordnet
ist.
Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
Die Bestandteile 2 des Abfallgemisches werden mittels der laufenden Fördereinrichtung 1 unter einer Diskriminatorvorrichtung 6 hindurchgeführt. Diese Diskriminatorvorrichtung 6 registriert Größe, Form und Lage der einzelnen Bestandteile 2 auf der Transportvorrichtung 1. Ferner wird mittels NIR-Reflexionsmessung, also der Messung der Reflexion von elektro magnetischen Wellen im nahen Infrarot-Bereich, für die einzelnen Bestandteile ermittelt, ob sie aus einem gewünschten und im folgenden auszusortierenden Kunststoffmaterial bestehen. Die in Frage kommenden Kunststoffe sind ausgewählbar aus der Gruppe umfassend Polyethylene, Polypropylene und dgl.. Alternativ dazu kann ein Abfallgemisch etwa auch danach sortiert werden, ob seine Bestandteile aus Papier, Getränkekartons oder Aluminium bestehen, wozu gegebenenfalls eine entsprechend ausgelegte Diskriminatorvorrichtung vorzusehen ist.
Die Bestandteile 2 des Abfallgemisches werden mittels der laufenden Fördereinrichtung 1 unter einer Diskriminatorvorrichtung 6 hindurchgeführt. Diese Diskriminatorvorrichtung 6 registriert Größe, Form und Lage der einzelnen Bestandteile 2 auf der Transportvorrichtung 1. Ferner wird mittels NIR-Reflexionsmessung, also der Messung der Reflexion von elektro magnetischen Wellen im nahen Infrarot-Bereich, für die einzelnen Bestandteile ermittelt, ob sie aus einem gewünschten und im folgenden auszusortierenden Kunststoffmaterial bestehen. Die in Frage kommenden Kunststoffe sind ausgewählbar aus der Gruppe umfassend Polyethylene, Polypropylene und dgl.. Alternativ dazu kann ein Abfallgemisch etwa auch danach sortiert werden, ob seine Bestandteile aus Papier, Getränkekartons oder Aluminium bestehen, wozu gegebenenfalls eine entsprechend ausgelegte Diskriminatorvorrichtung vorzusehen ist.
Wird nun eine solche gewünschte Eigenschaft für ein Bestandteil 2 gemessen,
so wird, angesteuert von der Diskriminatorvorrichtung 6, die erste
Austragvorrichtung 7 mit einer der Geschwindigkeit der Fördereinrichtung 1
Rechnung tragenden Verzögerung für einen kurzen, aber ausreichenden
Zeitraum aktiviert. Dabei werden lediglich diejenigen Druckluftdüsen der ersten
Austragvorrichtung 7 aktiviert, die zu einem Austrag des gewünschten
Bestandteils 2 notwendig sind, so daß etwa ein sich daneben befindliches, nicht
gewünschtes Bestandteil 2 nicht ausgetragen wird.
Diejenigen Bestandteile 2, die nicht durch die erste Austragvorrichtung 7
ausgetragen werden, kippen entsprechend dem Pfeil P1 vom Ende der Förder
einrichtung 1 in den Schacht 3 und erreichen somit die erste Transport
vorrichtung 9, so daß sie eine erste Sortierfraktion bilden, welche von der
ersten Transportvorrichtung 9 abtransportiert wird.
Diejenigen Bestandteile, welche von der ersten Austragvorrichtung 7 erfaßt
werden, werden mittels des Luftstroms nach oben und nach vorne
beschleunigt, so daß sie je nach Form und Masse unterschiedliche Bahnkurven
einnehmen, welches beispielsweise durch die Pfeile P2 und P3 angedeutet
sind.
Dabei nehmen nicht folienartige Bestandteile 2, die beispielsweise als Flaschen
oder als andere dickwandige Kunststoffartikel ausgbildet sind, eine kurze und
flache Bahnkurve entsprechend dem Pfeil P2 ein, so daß sie in den Bereich
des zweiten Schachts 4 und auf die zweite Transportvorrichtung 4a gelangen,
wodurch sie eine zweite Sortierfraktion bilden. Einige der nicht folienartigen
Bestandteile 2 werden dabei zunächst durch Kollision mit der Prallwand 10
gebremst, bevor sie auf die zweite Transportvorrichtung 4a fallen.
Dagegen nehmen folienartige Bestandteile 2 eine steilere Bahnkurve ein, durch
die sie deutlich höher als die nicht folienartigen Bestandteile befördert werden
und bis in einen oberhalb des Endes der Prallwand 10 gelegenen Bereich der
Kammer 12 gelangen. In diesem Bereich ist durch die zweite
Austragvorrichtung 8 ein konstanter, waagerecht in Richtung des dritten
Schachts 5 gerichteter Luftstrom vorhanden. Die folienartigen Bestandteile 2,
die in diesen Luftstrom geraten, erhalten somit einen zusätzlichen, im
wesentlichen waagerecht gerichteten Bewegungsimpuls. Somit ist in
besonderem Maße sichergestellt, daß die folienartigen Bestandteile dem dritten
Schacht 5, beispielsweise entlang einer dem Pfeil P3 entsprechenden
Bahnkurve, zugeführt werden, wodurch sie eine dritte Sortierfraktion bilden. Bei
Fehlen des durch die zweite Austragvorrichtung 8 hervorgerufenen Luftstroms
könnten zumindest einige der folienartigen Bestandteile 2 frühzeitig durch
Luftreibung abgebremst werden und eine trudelnde Bahnkurve einnehmen,
wodurch sie in den zweiten Schacht 4 fallen können und somit fälschlich der .
zweiten Sortierfraktion zugeordnet würden.
Da es gerade bei folienartigen oder bandartigen Bestandteilen 2 in Ausnahme
fällen zu besonders ungewöhnlichen Bahnkurven in einem Luftstrom oder
einem Luftwiderstand kommen kann, ist eine antreibbare Rotationswalze 11 am
oberen Ende der Prallwand 10 angeordnet. Diese Rotationswalze 11 befindet
sich in ständiger Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn, so daß
Bestandteile 2, die sich über die Abschlußkante der Prallwand 10 legen, mittels
der Rotationswalze in den dritten Schacht 5 weiterbefördert werden.
Wie in der Anordnung gemäß Fig. 1 gezeigt, fallen die Bestandteile 2 der
dritten Sortierfraktion durch den dritten Schacht 5 auf die erste Transport
vorrichtung 9, so daß die dritte Sortierfraktion und die erste Sortierfraktion
wieder ein Gemisch bilden. Dies kann etwa dann gewünscht sein, wenn die
beiden Sortierfraktionen zusammen ein nicht weiter zu trennendes
Restmüllgemisch bilden.
Alternativ dazu kann es, wie in Fig. 2 gezeigt, durch einfache Anordnung der
dritten Transportvorrichtung 5a im Bereich des dritten Schachts 5 vorgesehen
sein, daß die dritte Sortierfraktion von der ersten Sortierfraktion separiert bleibt
und eventuell einem auf ihre Eigenschaften optimierten Wieder
verwertungsprozeß zugeführt wird.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Sortierung eines Abfallgemisches, umfassend
eine das Abfallgemisch zuführende Fördereinrichtung (1),
eine Diskriminatorvorrichtung (6) zur automatischen Erkennung von einzelnen Bestandteilen (2) des Abfallgemisches,
einen ersten Schacht (3) zur Aufnahme einer ersten Sortier fraktion,
einen zweiten Schacht (4) zur Aufnahme einer zweiten Sortier fraktion und
eine durch die Diskriminatorvorrichtung (6) regelbare erste Austragvorrichtung (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein dritter Schacht (5) zur Aufnahme einer dritten Sortierfraktion vorgesehen ist.
eine das Abfallgemisch zuführende Fördereinrichtung (1),
eine Diskriminatorvorrichtung (6) zur automatischen Erkennung von einzelnen Bestandteilen (2) des Abfallgemisches,
einen ersten Schacht (3) zur Aufnahme einer ersten Sortier fraktion,
einen zweiten Schacht (4) zur Aufnahme einer zweiten Sortier fraktion und
eine durch die Diskriminatorvorrichtung (6) regelbare erste Austragvorrichtung (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß ein dritter Schacht (5) zur Aufnahme einer dritten Sortierfraktion vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der ersten Austragvorrichtung (7) eine zweite Austragvorrichtung (8)
vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Austragvorrichtung (8) eine Vielzahl von Druckluftdüsen umfaßt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckluftdüsen der zweiten Austragvorrichtung (8) einzeln ansteuerbar
sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Austragvorrichtung (8) ein Gebläse umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dem ersten Schacht (3) eine erste Transportvorrichtung (9) zum
Abtransport der ersten Sortierfraktion zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem zweiten Schacht (4) eine zweite Transportvorrichtung (4a) zum
Abtransport der zweiten Sortierfraktion zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß dem dritten Schacht (5) eine dritte Transportvorrichtung (5a) zum
Abtransport der dritten Sortierfraktion zugeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Diskriminatorvorrichtung (6) Bestandteile (2) des Abfall
gemisches nach verschiedenen Kunstoffarten durch Messung der
Wechselwirkung der Bestandteile mit elektromagnetischer Strahlung
unterscheidet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Diskriminatorvorrichtung (6) Bestandteile (2) des Abfall
gemisches mittels Farberkennung unterscheidet.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Diskriminatorvorrichtung (6) Bestandteile (2) des
Abfallgemischs mittels Formerkennung unterscheidet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Austragvorrichtung (7) aus einer Vielzahl von
einzeln ansteuerbaren Düsen besteht.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß Bestandteile (2) des Abfallgemisches mittels der ersten
Austragvorrichtung (7) in eine ballistische Flugbahn überführbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf
Bestandteile (2) des Abfallgemisches, die sich auf einer ballistischen
Flugbahn befinden, mittels der zweiten Austragvorrichtung (8) ein Impuls
übertragbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Bereich zwischen dem zweiten Schacht
und dem dritten Schacht eine Prallwand (10) vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß an einem
oberen Ende der Prallwand (10) eine antreibbare Rotationswalze (11)
ausgebildet ist.
17. Verfahren zur Sortierung eines Abfallgemisches, umfassend die Schritte
Zuführen eines hinreichend vereinzelten Abfallgemisches mittels einer Fördereinrichtung (1),
Messen von Eigenschaften eines einzelnen Bestandteils (2) des Abfallgemisches während seiner Bewegung auf der Fördereinrichtung (1),
falls eine gemessene Eigenschaft des einzelnen Bestandteils (2) außerhalb eines voreingestellten Sollwert-Bereichs liegt, Überführen des einzelnen Bestandteils in einen ersten, der Aufnahme einer ersten Sortierfraktion zugeordneten Schacht (3), und
falls eine eine gemessene Eigenschaft des einzelnen Bestandteils (2) außerhalb eines voreingestellten Sollwert-Bereichs liegt, Überführen des einzelnen Bestandteils (2) in eine ballistische Bahnkurve mittels einer regelbaren, ersten Austragvorrichtung (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß die in eine ballistische Bahnkurve überführten einzelnen Bestandteile (2) in eine zweite und mindestens eine weitere, dritte Sortierfraktion in Abhängigkeit von der ballistischen Bahnkurve aufgeteilt werden.
Zuführen eines hinreichend vereinzelten Abfallgemisches mittels einer Fördereinrichtung (1),
Messen von Eigenschaften eines einzelnen Bestandteils (2) des Abfallgemisches während seiner Bewegung auf der Fördereinrichtung (1),
falls eine gemessene Eigenschaft des einzelnen Bestandteils (2) außerhalb eines voreingestellten Sollwert-Bereichs liegt, Überführen des einzelnen Bestandteils in einen ersten, der Aufnahme einer ersten Sortierfraktion zugeordneten Schacht (3), und
falls eine eine gemessene Eigenschaft des einzelnen Bestandteils (2) außerhalb eines voreingestellten Sollwert-Bereichs liegt, Überführen des einzelnen Bestandteils (2) in eine ballistische Bahnkurve mittels einer regelbaren, ersten Austragvorrichtung (7),
dadurch gekennzeichnet,
daß die in eine ballistische Bahnkurve überführten einzelnen Bestandteile (2) in eine zweite und mindestens eine weitere, dritte Sortierfraktion in Abhängigkeit von der ballistischen Bahnkurve aufgeteilt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das
Aufteilen der einzelnen Bestandteile nach unterschiedlichen ballistischen
Bahnkurven von einer zweiten Austragvorrichtung (8) unterstützt wird,
die auf einzelne Bestandteile einen von der Bahnkurve abhängigen
Zusatzimpuls überträgt.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Prallwand als weitere räumliche Teilung zwischen der zweiten und der
drittten Sortierfraktion angeordnet ist, um eine Aufteilung der
unterschiedlichen ballistischen Bahnkurven zu unterstützen.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer
auf der Prallwand (10) ausgebildeten, antreibbaren Rotationswalze (11)
verhindert wird, das einzelne Bestandteile (2) auf der Prallwand (10) zu
liegen kommen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001123304 DE10123304A1 (de) | 2001-05-14 | 2001-05-14 | Vorrichtung und Verfahren zur Sortierung eines Abfallgemisches |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2001123304 DE10123304A1 (de) | 2001-05-14 | 2001-05-14 | Vorrichtung und Verfahren zur Sortierung eines Abfallgemisches |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10123304A1 true DE10123304A1 (de) | 2002-12-05 |
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ID=7684666
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001123304 Withdrawn DE10123304A1 (de) | 2001-05-14 | 2001-05-14 | Vorrichtung und Verfahren zur Sortierung eines Abfallgemisches |
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