DE9106292U1

DE9106292U1 - Vorrichtung zum Sortieren von Altmaterial, insbesondere Altglas nach seiner Farbe

Info

Publication number: DE9106292U1
Application number: DE9106292U
Authority: DE
Original assignee: Glasrecycling Leeseringen & Co Kg 3071 Estorf De GmbH
Current assignee: Glasrecycling Leeseringen & Co Kg 3071 Estorf De GmbH
Priority date: 1991-05-22
Filing date: 1991-05-22
Publication date: 1991-07-18
Anticipated expiration: 2001-05-23

Description

Vorrichtung zum Sortieren von Altmaterial, insbesondere Altglas nach seiner Farbe

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Altmaterial, insbesondere Altglas, nach seiner Farbe gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die Verwertung des Rohstoffes "Altglas" ist nur dann für die Zukunft sichergestellt, wenn es möglich ist, dieses Altglas nach Farben zu sortieren. Bei der Herstellung von Grünglas kann 85-90 % Mischglas zugegeben werden, bei Braunglas nur 15 % und bei Weißglas überhaupt kein andersfarbiges Glas. Um einen großen Überhang an Mischglas zu vermeiden, müßte konsequent mehrfarbig gesammelt werden, was aber in letzter Konsequenz nicht durchführbar ist.

Es sind daher bereits Vorrichtungen der eingangs genannten Art zum Sortieren von Altglas nach dessen Farbe bekannt (DE-PS 38 28 067, DE-PS 31 19 329, DE-PS 34 45 428). Diese Vorrichtungen haben sämtlich den Nachteil, daß sie baulich relativ aufwendig sind und vor allem unwirtschaftlich und qualitativ unbefriedigend arbeiten.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Sortieren von Altmaterial, insbesondere Altglas, der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß mit geringem baulichen Aufwand ein Betrieb mit hoher Wirtschaftlichkeit und hoher Sortierqualität erreichbar ist.

Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäß Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird mit baulich einfachen Mitteln das Altmaterial bzw. das Altglas optimal vereinzelt. Die Einzelstücke des Altmaterials bzw. des Altglases werden in Längsrichtung ausgerichtet und bewegungsmäßig stabilisiert und so weit auseinandergezogen, daß eine einwandfreie Sortierung nach Farben erreicht wird. Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Farberkennungs- und in Abhängigkeit von der Farberkennung betätigbare Sortiereinrichtung erfordert einen geringen baulichen Aufwand und arbeitet zuverlässig.

Die Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorrichtung zum Sortieren von AItmaterial, insbesondere Altglas, in der

Seitenansicht, und

Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Draufsicht .

Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung 2 zum Sortieren von Altmaterial, insbesondere Altglas, mit einem Hochbunker 4, der von Glassammeifahrzeugen befüllt wird. Aus diesem Hochbunker werden Scherben und Flaschen über eine Dosierrinne 6 auf ein Leseband 8 abgegeben, das einen ersten ansteigenden Abschnitt 10, dessen Steigung bis maximal 18" betragen kann, und einen zweiten horizontalen Abschnitt 12 aufweist. Der horizontale Abschnitt befindet sich in einem Vorsortierraum, in dem ein Sortierer aus dem Altglas groben Müll entfernt.

Vom Leseband 8 gelangt das von grobem Müll gereinigte Altglas auf ein Rüttel-Stangensieb 14, auf dem kleine-

91 06 ?92

re Scherben von Flaschen und groben Scherben getrennt werden. Die kleinen Scherben fallen durch das Rüttel-Stangensieb 14 hindurch in einen Auffangbehälter 16.

Die vom Rüttel-Stangensieb abgegebenen Flaschen und Scherben gelangen in eine Vereinzelungsvorrichtung, die aus einer sich verjüngenden Rutsche 18 besteht, und von der Rutsche 18 auf ein schmales, mit treppenförmig ausgebildeten oder schräg nach außen ansteigenden Seitenerhöhungen 20 ausgestattetes Förderband 22, das leicht ansteigend angeordnet ist. Durch diese Ausbildung des Förderbandes 22 werden die Flaschen und Scherben in Längsrichtung ausgerichtet und bewegungsmäßig stabilisiert.

Die Geschwindigkeit des Förderbandes 22 ist einstellbar, so daß in Verbindung mit der Steigung dieses Förderbandes eine optimale Wurfparabel für das vom Förderband abgeworfene Altglas (Flaschen und gröbere Scherben) einstellbar ist.

Das Förderband 22 gibt die Flaschen und Scherben an eine im Querschnitt V-förmige Meß- und Sortierrutsche ab, die ein Gefalle von wenigstens 50" aufweist und auf der die Flaschen und Scherben weitestgehend taumelfrei herunterfallen.

Die Meß- und Sortierrutsche 24 weist im Boden 26 eine Öffnung 28 als Meßfenster auf, die senkrecht von einer unterhalb der Rutsche angeordneten Lichtquelle 30 durchstrahlt wird, deren Meßstrahl auf opto-elektronische Lichtwandler 32 fällt, die auf der zur Lichtquelle 30 gegenüberliegenden Seite der Rutsche angeordnet sind und einfallendes Licht selektiv nach "weiß", "braun", "grün" und "lichtundurchlässig" aufnehmen.

Unterhalb der Öffnung 28 sind in der Seitenwand der Meß- und Sortierrutsche 24 hintereinander angeordnete, den Glasfarben zugeordnete Sortierklappen 34, 36, 38 angeordnet, die von den Ausgangssignalen der Lichtwandler entsprechend den sensierten Farben ansteuerbar und in den Weg

-A-

des Altglases schwenkbar sind, um die jeweils farbmäßig erfaßte Flasche oder Scherbe aus der Rutschenbahn in ein zugeordnetes Behältnis zu werfen.

Das Rüttel-Stangensieb 14 befördert die Flaschen und Scherben mit einer Geschwindigkeit von beispielsweise 0,2 m/sec. Das sich daran, d.h. an die Rutsche 18, anschließende Förderband 22 läuft mit einer höheren Geschwindigkeit als die Fördergeschwindigkeit des Rüttel-Stangensiebes, beispielsweise mit einer Fördergeschwindigkeit von 1 m/sec. Vom Förderband 22 gelangen die Flaschenscherben dann auf die sehr steile Meß- und Sortierrutsche 24.

Durch die Übergabe vom Rüttel-Stangensieb 14 auf das schneller laufende Förderband 22 und vom Förderband fast in den freien Fall auf die Rutsche 24 werden die einzelnen Flaschen und Scherben so weit voneinander entfernt, daß sie mit Hilfe der opto-elektronischen Sortiereinrichtung 30, 32, 34, 36, 38 mühelos unter Einhaltung der Qualitätsvorschriften sortierbar sind.

Wie oben schon erwähnt, liegen die Lichtquelle 30 und die Lichtwandler 32 senkrecht zur schiefen Ebene der Meß- und Sortierrutsche 24, was den Vorteil hat, daß die Gefahr einer Verschmutzung der Beleuchtungsoptik gering ist. Sollte es dennoch zu einer den Meßvorgang beeinträchtigenden Verschmutzung kommen, wird die Sortiervorrichtung 2 abgeschaltet, wodurch Fehlsortierungen vermieden sind.

Die Öffnung 28 im Boden 26 der Meß- und Sortierrutsche 24 ist so groß bemessen, daß kleine Glasbruchstücke, die eventuell meßtechnisch nicht erfaßt werden könnten, hindurchfallen und in einem gesonderten Behälter aufgefangen werden.

Die Sortierung der verschiedenfarbigen Altglasgegenstände kann so erfolgen, daß zuerst Weißglas, dann Braunglas und danach Grünglas zusammen mit nicht erkannten Glasfarben aussortiert werden, wobei zweckmäßigerweise die am häufigsten vorkommende Glassorte - meist Grünglas - ohne

Betätigung einer Sortierklappe über die Meß- und Sortierrutsche 24 in den zugeordneten Behälter abgegeben wird. Die dritte erwähnte Sortierklappe 38 kann beispielsweise Gegenständen aus undurchsichtigem Material, beispielsweise Keramik, Porzellan etc., zugeordnet sein.

Aus obiger Beschreibung ergibt sich, daß 5 Produkte zur weiteren Aufarbeitung erhalten werden:

1. Abgesiebte kleinere Scherben,

2. Weißglas,
3. Braunglas,

4. Grünglas und nicht erkannte Farben,

5. Gegenstände aus lichtundurchlässigem Material. Die erhaltenen sortierten Produkte werden über

eine Förderbandanlage in Zwischenlagerbehälter gegeben.

Diese Zwischenlagerbehälter werden über eine Dosierrinne und ein Förderband einzeln entleert. Die einzelnen Produkte
werden über eine Dosieranlage in einen Hammerbrecher geworfen, danach abgesaugt und abgesiebt. Das abgesaugte Material wird über einen Metallausscheider geleitet, um noch vorhandene Metallteile und Metalletiketten zu entfernen.

Claims

Ansprüche

1. Vorrichtung zum Sortieren von Altmaterial, insbesondere Altglas, nach seiner Farbe mit einem Rüttel-Stangensieb, einer Vereinzelungsvorrichtung sowie einer opto-elektronischen Meß- und Sortiervorrichtung, die eine Lichtquelle und opto-elektronische Lichtwandler aufweist, dadurch gekennzeichnet,

daß die Vereinzelungsvorrichtung eine dem Rüttel-Stangensieb (14) nachgeschaltete, sich verjüngende Rutsche (18) sowie ein sich daran anschließendes Förderband (22) umfaßt, dessen Fördergeschwindigkeit größer ist als die Fördergeschwindigkeit des Rüttel-Stangensiebes, und

daß die sich an das Förderband (22) anschließende Meß- und Sortiervorrichtung (24, 30, 32, 34, 36, 38) eine steile, im Querschnitt etwa V-förmige Meß- und Sortierrutsche (24) aufweist, in deren Wandung hintereinander, den Materialfarben zugeordnete Sortierklappen (34, 36, 38) angeordnet sind, die in Abhängigkeit von den Ausgangssignalen der Lichtwandler (32) entsprechend den sensierten Farben in die Bahn der Meß- und Sortierrutsche (24) schwenkbar sind zum

Auswerfen des jeweiligen, farbenmäßig erkannten Materials und zum Sammeln in Zwischenlagerbehältern.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Boden (26) der Meß- und Sortierrutsche (24) eine Öffnung (28) als Meßfenster ausgebildet ist, die senkrecht von der unterhalb der Meß- und Sortierrutsche (24) angeordneten Lichtquelle (30) durchstrahlt wird, deren Meßstrahl auf die oberhalb der Meß- und Sortierrutsche angeordneten opto-elektronischen Lichtwandler (32) fällt, deren Ausgangssignale Antriebseinrichtungen der Sortierklappen (34, 36, 38) zugeführt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß das schmal ausgebildete Förderband (22) treppenförmig ausgebildete oder schräg nach außen ansteigende Seitenerhöhungen (26) aufweist zur Ausrichtung und Bewegungsstabilisierung des geförderten Altmaterials.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, da durch gekennzeichnet, daß das Förderband (22) leicht ansteigend angeordnet ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn-

zeichnet, daß die Meß- und Sortierrutsche (24) eine Steigung von wenigstens 50° aufweist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,

daß die Öffnung (28) als Aussortieröffnung für Altmaterial sehr geringer Abmessungen bzw. für sehr kleine Scherben vor der Farbsensierung ausgebildet ist.