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Die
Erfindung betrifft ein Halbleiterbauelement nach dem Prinzip der
Ladungsträgerkompensation,
eine Schaltungsanordnung sowie zwei Verfahren zur Herstellung einer
Kompensationsschicht eines solchen Kompensationsbauelements.
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Solche
Kompensationsbauelemente beruhen auf dem Prinzip, dass sich bei
Anlegen einer Sperrspannung die freien Ladungsträger der n- und p-dotierten
Gebiete innerhalb der Driftregion mehr oder weniger gegenseitig
ausräumen
und damit kompensieren.
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Der
Vorteil eines solchen Kompensationsbauelementes besteht darin, dass
es im Durchlassbetrieb einen gegenüber herkömmlichen Halbleiterbauelementen
deutlich verringerten Einschaltwiderstand und im Sperrbetrieb eine
sehr gute Sperrcharakteristik aufweist. Der Aufbau und die Funktionsweise
solcher Kompensationsbauelemente ist vielfach bekannt und beispielsweise
in den US-Patenten
US 5,216,275 und
US 5,754,310 wie auch in
der WO 97/29518, der
DE
43 097 64 C2 und der
DE 198 40 032 C1 beschrieben. Nachfolgend
wird daher auf eine detaillierte Beschreibung des Aufbaus und der Funktionsweise
solcher Kompensationsbauelemente verzichtet.
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In
der
DE 199 42 677
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Kompensationsbauelements
beschrieben, bei dem Kompensationsgebiete durch Implantation von
Schwefel oder Selen in eine p-leitende Halbleiterschicht erzeugt
werden.
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Kompensationsbauelemente
können
in einer Vielzahl von Bauelementvarianten, wie z.B. MOS-Transistoren,
Dioden, Thyristoren, GTOS, IGBTS und dergleichen, Anwendung finden,
wenngleich sie heute zumeist als MOS-Transistoren eingesetzt werden.
Im folgenden soll daher als Beispiel eines Kompensati onsbauelementes
von einem durch Feldeffekt gesteuerten MOS-Transistor – auch kurz MOSFET genannt – ausgegangen
werden, ohne jedoch die Erfindung auf dieses Halbleiterbauelement zu
beschränken.
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Bei
allen heute erhältlichen
Halbleiterbauelementen mit sperrender Funktionalität, wie z.B.
bei einem MOSFET, ist deren Sperrfähigkeit eine statische Bauelementeigenschaft.
Soll bei einem solchen Halbleiterbauelement applikationsbedingt
eine sehr hohe Sperrspannung erreicht werden, geht dies allerdings
zu Lasten anderer elektrischer Eigenschaften des Halbleiterbauelementes,
wie z.B. einer Verschlechterung des Einschaltwiderstandes RDSon und
einer geringeren Stromtragfähigkeit.
Insbesondere zeigt die
DE 198
40 032 C1 einen weiteren Mittelweg zwischen Durchbruchspannung
Avalanche-Zerstörungsenergien.
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Zur
Auslegung der Sperrfähigkeit
eines Halbleiterbauelementes sind verschiedene Randbedingungen zu
beachten: In einer ersten Applikation muss das Halbleiterbauelement
in der Lage sein, die beim Schalten von großen Strömen und/oder Spannungen wiederholt
vorkommenden Durchbruchspannungen bei hohen Strömen aber geringer Energie für kurze
Zeit zu tragen. Solche Halbleiterbauelemente kommen als Leistungsschalter
zum Schalten großer Lasten,
wie z.B. bei Schaltnetzteilen, Schaltreglern, getaktete Stromversorgungen
und dergleichen, zum Einsatz.
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Bei
derartigen Schaltungsanordnungen kommt es je nach Qualität des Schaltungslayouts und
des Übertragers
mithin zu Streuinduktivitäten
im μH-Bereich
(einige 10 μH).
Diese Streuinduktivitäten sind
nicht über
die in der Schaltungsanordnung typischerweise vorgesehenen Entlastungselemente, z.B.
Pufferkapazitäten,
gepuffert und treiben daher das Halbleiterbauelement in den Avalanche-Durchbruch.
Der Durchbruch dauert typischerweise nur ein sehr kurze Zeit an,
nämlich
genau solange, bis die in der Streuinduktivität gespeicherte Energie vollständig abgebaut
ist. Das Halbleiterbauelement muss in diesen Fällen applikationsbedingt derart
ausgelegt sein, dass es die von den Streuinduktivitäten abgegebene Energie
für die
Dauer des Durchbruchs aufnehmen kann, so dass dessen Funktionalität für später wiederkehrende,
gleichartige Durchbrüche
nicht beeinträchtigt
wird.
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In
einer zweiten Applikation muss die Sperrfähigkeit des Halbleiterbauelementes
auch für
die Beherrschung sehr selten auftretender Betriebszustände ausgelegt
sein, bei denen eine deutlich höhere
Sperrspannung als in der ersten Applikation gefordert ist. Beispielsweise
kann es bei Leistungshalbleiterbauelementen, bei als Sperrwandler
ausgebildeten Schaltnetzteilen und bei Power-Factor-Controllern
(PFC) verwendet werden, dazu kommen, dass über die Versorgungsspannungsquelle
derart hohe Spannungsspitzen eingekoppelt werden, dass diese sich
nicht mehr über
einen Eingangsfilter herausfiltern lassen. Diese versorgungsspannungsseitigen Spannungsspitzen
führen
gleichermaßen
zu deutlich überhöhten Spannungsspitzen
im Lastkreis des Leistungshalbleiterbauelementes. So können beispielsweise
auch bei der Ansteuerung einer Gasentladungslampe mittels einer
konventionellen Halbbrückenschaltung
oder einem High-Side oder Low-Side-Leistungstransistor beim Anschalten
der Lampe oder bei wiederholten Zündimpulsen höhere Spannungsspitzen
als im Normalbetrieb auftreten. Diese eben genannte Dissipation
von Energien kann im Extremfall zur thermischen Zerstörung des
Halbleiterbauelementes führen.
Um die Funktionalität
der gesamten Schaltungsanordnung auch im Falle einer außergewöhnlichen
hohen Überspannung
zu gewährleisten,
ist es erforderlich, ein Halbleiterbauelement bereitzustellen, welches
für eine
deutlich höhere
Sperrspannung ausgelegt ist.
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Die
für die
zweite Applikation erforderlichen Sperrspannungen sind deutlich
höher als
die für
die erste Applikation. Beispielsweise weist ein Halbleiterbauelement,
welches für
eine Sperrspannung von 600 V ausgelegt ist, eine Durchbruchspannung
für die
erste Applikation im Bereich von 300–400 V Sperrspannung auf. Herkömmliche
Halbleiterbauelemente müssen
daher hinsichtlich ihrer Sperrfähigkeit auf
die zweite Appli kation hin dimensioniert werden. Dies hat allerdings
den Nachteil, dass sich der Einschaltwiderstand RDSon deutlich erhöht und das Halbleiterbauelement
damit ein wesentlich schlechteres "Cost-Performance"-Verhältnis aufweist.
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Wird
das Halbleiterbauelement lediglich für die erste Applikation, also
für eine
deutlich verringerte Sperrspannung ausgelegt, weist es zwar einen deutlich
reduzierten Einschaltwiderstand RDSon auf, jedoch würde dieses
Halbleiterbauelement und somit die gesamte Schaltungsanordnung im
Falle eines Spannungsdurchbruchs entsprechend der zweiten Applikation
irreparabel beschädigt
bzw. sogar zerstört
werden.
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Es
besteht somit der Bedarf, ein Halbleiterbauelement bereitzustellen,
welches hinsichtlich seiner Sperrfähigkeit auf die erste Applikation
ausgelegt ist, aber nichts desto trotz auch im Falle eines Spannungsdurchbruchs
entsprechend der zweiten Applikation funktionsfähig bleibt.
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Ein
Halbleiterbauelement mit einer derartigen Funktionalität ist jedoch
bislang nicht bekannt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Halbleiterbauelement
mit der vorstehend genannten Funktionalität auszustatten.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Kompensationsbauelement mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auch durch eine Schaltungsanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
20 sowie zwei Verfahren mit den Merkmalen der Patentansprüche 23 und
24 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird also
ein Halbleiterbauelement mit zeitlich ansteigender Durchbruchspannung
bereitgestellt. Dieses Halbleiterbauelement ist für die "normale", im Dauerbetrieb
benötigte niedrigere
Durchbruchspannung ausgelegt und weist dennoch eine zusätzliche
Spannungsreserve auf, auf die im Bedarfsfall zurückgegriffen wird und mittels
der das Halbleiterbauelement im Ausnahmefall eine höhere Durchbruchsspannung
aufweist. Eine derartige grundsätzlich
neuartige Funktionalität
eröffnet
einen zusätzlichen
Freiheitsgrad im Design von Halbleiterbauelementen. Darüber hinaus
eröffnen
sich für
solche Halbleiterbauelemente eine Vielzahl neuer Applikationen.
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Für die technische
Realisierung und die Funktion eines solchen Halbleiterbauelementes
mit zeitlich ansteigender Durchbruchspannung ist eine Kompensationsschicht
zwingend erforderlich, dass heißt,
es muss eine Halbleiterschicht mit abwechselnden Gebieten unterschiedlichen
Leitungstypen vorgesehen sein. Eine bestimmte Ausgestaltung dieser
Kompensationsstruktur ist allerdings nicht erforderlich, d.h. die
zum Zwecke einer Ladungstrennung bereitgestellten Gebiete unterschiedlichen
Leitungstyps müssen
nicht notwendigerweise auf die Zellen eines Zellenfeldes justiert
sein oder an diesen angeschlossen sein, sondern können mehr
oder weniger beliebig unterhalb des Zellenfeldes angeordnet sein.
Darüber
hinaus ist die genaue Ausformung der Kompensationsstrukturen desgleichen
nicht vorgegeben, d.h. sie können
aus zusammenhängenden Säulen, Streifen,
oder auch aus nicht zusammenhängenden
kugelartigen Gebilden bestehen. Auch müssen diese Gebiet nicht notwendigerweise
dieselben Dotierungskonzentrationen aufweisen.
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Das
Prinzip des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementes
mit zeitlich ansteigender Durchbruchspannung beruht auf dem physikalischen
Effekt, dass ein Teil der zur Ladungsträgerkom pensation beitragenden
Raumladung bei Anlegen einer Sperrspannung an das Halbleiterbauelement
zeitverzögert
wirksam wird. Dieser physikalische Mechanismus ist als unvollständige Ionisation
bekannt. Zu diesem Zwecke werden Dotierelemente bereitgestellt, die
unter "normalen" Bedingungen, d.h.
bei Betriebstemperatur des Halbleiterbauelementes oder bei Raumtemperatur,
nur zum Teil ionisiert sind, so dass nur der ionisierte Teil dieses
Dotierstoffes zum Stromfluss beitragen kann. Derartige Elemente
werden nachfolgend auch als Elemente mit unvollständiger Ionisation
oder unvollständig
ionisierte Elemente bezeichnet. Bei Anlegen eines elektrischen Feldes und/oder
mit steigender Temperatur steigt bei derartigen unvollständig ionisierten
Elementen deren Ionisationsgrad.
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Würde man
in einem herkömmlichen
Halbleiterbauelement ohne Kompensationsstruktur einen Teil der Dotierung
durch gleich dotierende Elemente mit unvollständiger Ionisation ersetzen,
würde die Durchbruchspannung
als Funktion der Zeit sogar absinken und zwar in den wärmeren Bereichen
des Halbleiterbauelementes schneller als in den kälteren Bereichen.
Ein solches Halbleiterbauelement würde somit eine mit der Zeit
abnehmende Durchbruchspannungs-Charakteristik aufweisen, was für die eingangs
genannten Applikationen gerade nicht erwünscht ist.
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Erfindungsgemäß weist
die Kompensationsschicht Dotierstoffe mit unvollständiger Ionisation
auf, wobei hier darauf zu achten ist, dass die Dotierstoffe mit
unvollständiger
Ionisation in der Kompensationsschicht zumindest in den Gebieten
desselben Leitungstyps enthalten sind. Als n-dotierende und p-dotierende Dotierstoffe
mit unvollständiger
Ionisation können
beispielsweise Selen bzw. Palladium verwendet werden, die bei Raumtemperatur
einen Ionisierungsgrad von etwa 20% aufweisen. Bei Verwendung von
Selen ist also darauf zu achten, dass dieser Dotierstoff zumindest
in den n-dotierten Bereichen der Kompensationsschicht angeordnet
ist. Gleichermaßen
sollte bei Verwendung von Palladium dieses Element zumindest in
den p- dotierten
Bereichen der Kompensationsschicht angeordnet sein. Es sollte möglichst
vermieden werden, sowohl Selen als auch Palladium, d.h. jeweils
unterschiedlich dotierende Elemente mit unvollständiger Ionisation, in die Kompensationsschicht
einzubringen.
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Liegt
an der Kompensationsschicht keine Sperrspannung an, dann ist lediglich
ein Teil der Elemente mit unvollständiger Ionisation – bei Selen
oder Palladium etwa 20% – ionisiert
und damit elektrisch aktiv. Das Halbleiterbauelement ist in diesem
Zustand für
eine geringe Durchbruchspannung – beispielsweise 300 V – ausgelegt.
Wird an dieses Halbleiterbauelement eine Sperrspannung angelegt
und reicht die dadurch bedingte Raumladungszone an die Kompensationsschicht,
dann steigt der Ionisationsgrad der Dotierstoffe mit zunehmender
Zeit an und die so frei werdenden Ladungsträger wie auch die bereits vorhandenen
Ladungsträger
der Hintergrunddotierung werden durch die Raumladungszone sofort
abtransportiert. Die Dotierstoffe mit unvollständiger Ionisation werden, so
lange weiter ionisiert und vom elektrischen Feld abgesaugt, bis
der maximale Ionisationsgrad erreicht ist. In diesem Zustand erreicht
das Halbleiterbauelement aufgrund der vollständig ionisierten Dotierstoffe
mit unvollständiger
Ionisation und der Dotierstoffe der Hintergrunddotierung die maximale
Durchbruchspannung – beispielsweise
600 V.
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Das
erfindungsgemäße Halbleiterbauelement
kann vorteilhafterweise stark n-lastig ausgebildet sein. Eine stark
n-lastige Auslegung einer Halbleiterschicht ergibt sich, wenn der
Kompensatiosgrad K ≥ 20%,
insbesondere K ≥ 30%,
ist. Die Durchbruchspannung kann hier sehr weit unter der spezifizierten Grenze
der maximalen Durchbruchspannung von beispielsweise 600 V abgesenkt
werden, beispielsweise auf 300 V. Die p-leitende Kompensationsstruktur kann
hier sehr schwach ausgebildet sein bzw. im Grenzfall sogar aus schwachen
n-dotierten Gebieten bestehen. Im eingeschalteten Zustand ist das
Dotierelement, welches für
die zeitliche Verzögerung
der Durch bruchspannung verantwortlich ist, unvollständig ionisiert.
In diesem Fall erzeugen die nicht ionisierten Anteile auch kein
elektrisches Querfeld und die Ausbildung eines parasitären Junction-FET-Transistors
(J-FET) unterbleibt. Mit steigendem Ionisationsgrad wird der Verlauf
des elektrischen Feldes flacher und die Durchbruchspannung steigt
dadurch bedingt an. Allerdings verringert sich dadurch auch die Durchbruchsfestigkeit,
da die Differenz der lokalen Raumladungsdichte hin zu einer perfekten
Kompensation der Ladungsträger
reduziert wird.
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In
einer weiteren, sehr vorteilhaften Auslegung kann die Kompensationsstruktur
auch sehr stark p-lastig ausgelegt werden. Eine stark p-lastige Auslegung
einer Halbleiterschicht ergibt sich hier wieder, wenn der Kompensatiosgrad
K ≥ 20%,
insbesondere K ≥ 30%,
ist. Der zeitverzögerte
Effekt wird hier durch entgegengesetzt dotierte Elemente mit unvollständiger Ionisation – beispielsweise
mit Palladium – erreicht.
In diesem Falle wird der Spannungsdurchbruch tief in die Raumladungszone
verlegt. Der Randbereich des Halbleiterbauelementes wird dadurch
ebenfalls sicher entlastet.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, die
Dotierstoffe mit unvollständiger
Ionisation nicht ausschließlich
in den gleich dotierten Gebieten der Kompensationssicht anzuordnen.
Da die Elemente mit unvollständiger
Ionisation, wie z.B. Selen und Palladium, einen relativen hohen
Diffusionskoeffizienten aufweisen, ist es besonders vorteilhaft,
diese Elemente großräumig zu strukturieren
bzw. über
die gesamte Kompensationsschicht zu verteilen. Bei einem großflächigen Einbringen
der Elemente mit unvollständiger
Ionisation wirken diese in den Gebieten des entgegengesetzten Leitungstyps
allerdings kompensierend hinsichtlich der dort lokal vorhandenen
Dotierung. Es ist hier darauf zu achten ist, dass die Dotierungskonzentration
in diesen Gebieten vorgehalten wird, d.h. um die Dotierung des Elementes
mit unvollständiger
Ionisation vergrößert wird.
In den Gebie ten des gleichen Leitungstyps wirken die Elemente mit
unvollständiger
Ionisation im Sinne der Erfindung.
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Besonders
vorteilhaft sind als Elemente mit unvollständiger Ionisation solche Materialen,
die bei Betriebstemperatur des Halbleiterbauelementes tatsächlich nur
teilweise ionisiert sind. Der Abstand des Dotierstoffniveaus dieser
Materialien von der jeweiligen Bandkante legt dabei den Ionisationsgrad,
sowie thermische Generationsrate und damit das zeitliche Verhalten
der Durchbruchspannung fest. Als n-dotierendes Element mit unvollständiger Ionisation
eignet sich vor allem Selen, als p-dotierendes Element vor allem
Palladium. Jedoch sei die Erfindung nicht auf diese Elemente beschränkt. Vielmehr
könnten
an Stelle dieser Elemente auch andere Elemente mit unvollständiger Ionisation
verwendet werden. Zum Beispiel könnte
als n-dotierendes Element auch Wismut, Titan, Tantal, etc. verwendet
werden. Alternativ könnte
als p-dotierendes Element auch Indium oder Thallium verwendet werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das unvollständig ionisierte
Element in einer Dotierungskonzentration im Bereich von 20 bis 100%,
insbesondere größer 50%,
der Dotierungskonzentration gleichen Leitungstyps in der jeweiligen
Zone vorgesehen.
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In
einer typischen Ausgestaltung ist eine Drainzone vorgesehen, an
die die Kompensationsschicht großflächig angrenzt. Ferner weist
die Kompensationsschicht vorteilhafterweise eine Driftzone auf,
die zwischen den Ausräumzonen
bzw. Komplementärausräumzonen
und der Drainzone angeordnet ist und an diese Zonen angrenzt. Diese
Driftzone weist – insbesondere
bei einem MOSFET – eine
geringere Dotierungskonzentration als die Ausräumzonen bzw. Komplementärausräumzonen
und die Drainzone auf.
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Für den Fall,
dass die Drainzone denselben Dotierungstyp aufweist wie die Sourcezone
bzw. auch die Komplementärausräumzo nen,
handelt es sich vorteilhafterweise um ein als MOSFET – insbesondere
als Leistungs-MOSFET – ausgebildetes Halbleiterbauelement.
Für den
Fall, dass die Drainzone einen entgegengesetzten Leistungstyp aufweist,
ergibt sich vorteilhafterweise ein als IGBT ausgebildetes Halbleiterbauelement.
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Ein
einer typischen und technologisch besonders vorteilhaften Ausgestaltung
weist die Kompensationsschicht entweder eine einzige Ausräumzone und
eine Vielzahl von Komplementärausräumzonen
oder eine einzige Komplementärausräumzonen
und eine Vielzahl von Ausräumzone
auf.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Kompensationsschicht
derart ausgestaltet, dass die darin enthaltenen unvollständig ionisierte
Dotierstoffe bei Raumtemperatur nur zum Teil ionisiert sind, wobei
deren Ionisationsgrad mit steigender Temperatur zunimmt.
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Das
Halbleiterbauelement weist typischerweise ein Zellenfeld mit einer
Vielzahl von Zellen auf, wobei in jeder Zelle mindestens ein Einzeltransistor angeordnet
ist. Diese Einzeltransistoren, die über ihre Laststrecken parallel
geschaltet und über
eine gemeinsame Ansteuerung steuerbar sind, definieren einen aktiven
Bereich. Im aktiven Bereich des Zellenfeldes ist ein erster Bereich
vorhanden, in dem die Dotierungskonzentration der unvollständig ionisierten
Elemente höher
ist als in den übrigen
Bereichen des aktiven Bereiches. Auf diese Weise kann definiert
festgelegt werden, in welchem Bereich das Halbleiterbauelement zuerst
durchbricht.
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Das
Halbleiterbauelement weist einen aktiven, zum Stromfluss beitragenden
Bereich und einen Randbereich auf, über den bei Anlegen einer Spannung
an das Halbleiterbauelement die Feldlinien definiert aus dem Halbleiterkörper geführt werden.
Dabei nimmt die Dotierungskonzentration der unvollständig ionisierten
Dotierstoffe vom aktiven Bereich des Zellenfeldes zu dessen Randbereich
hin ab.
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Der
Halbleiterkörper
besteht vorteilhafterweise aus kristallinem Silizium oder Siliziumkarbid.
Jedoch ist die Erfindung selbstverständlich auch bei anderen Halbleitermaterialien,
wie z. B. Galliumarsenid, Germanium, etc., anwendbar.
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Die
Erfindung eignet sich insbesondere bei Leistungshalbleiterbauelementen
wie z. B. MOSFETs – insbesondere
Leistungs-MOSFETs.
Jedoch sei die Erfindung nicht auf MOSFETs beschränkt, sondern
kann im Rahmen der Erfindung auf beliebige Halbleiterbauelemente
mit Kompensationsstruktur, beispielsweise J-FETs, IGBTs, Dioden,
Thyristoren und dergleichen, erweitert werden.
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Das
erfindungsgemäße Halbleiterbauelement
eignet sich vor allem bei Schaltungsanordnungen mit einem modifizierten
RCD-Snubber. Der RCD-Snubber
weist neben den bekannten Elementen wie Widerstand, Diode und Kondensator
zusätzlich
eine Zenerdiode mit hoher Sperrspannung auf. Dieser mit der zusätzliche
Zenerdiode modifizierte RCD-Snubber fungiert vorteilhafterweise
als Entlastungsnetzwerk, welches erst ab einer bestimmten Spannungsdifferenz ΔV wirksam
wird. Das Entlastungsnetzwerk ist bei allen Schaltungsanordnungen anwendbar,
bei denen nach dem Abschalten eine lokal Spannungserhöhung ausgeglichen
werden muss, also vorteilhafterweise bei einem Schaltnetzteil, einer getakteten
Stromversorgung, einem Spannungsregler oder dergleichen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen
sowie der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung entnehmbar.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Figuren der Zeichnung
angegebenen Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es
zeigt dabei:
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1 in
einem Teilschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel eines vertikal
ausgebildeten, erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes;
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2 in
einem Teilschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel eines vertikal
ausgebildeten, erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes;
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3 in
einem Teilschnitt ein drittes Ausführungsbeispiel eines vertikal
ausgebildeten, erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes;
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4 in
einem Teilschnitt ein viertes Ausführungsbeispiel eines vertikal
ausgebildeten, erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes;
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5 in
perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt eines lateral ausgebildeten,
erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes;
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6 den
Verlauf der Durchbruchspannung in Abhängigkeit von dem Kompensationsgrad
für ein Halbleiterbauelement
nach dem Stand der Technik (A) und ein erfindungsgemäßes Halbleiterbauelement
gemäß 1(B);
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7 den
Verlauf des Einschaltwiderstand RDSon in Abhängigkeit vom Kompensationsgrad
K,
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8 den Verlauf des elektrischen Feldes
in Abhängigkeit
von der Tiefe bei einem n-lastig (a) und p-lastig (b) ausgelegten
Halbleiterbauelement gemäß 1;
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9 in
einem skizzierten Teilschnitt eine n-lastige Auslegung der Kompensationsschicht;
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10 in
einem skizzierten Teilschnitt eine p-lastige Auslegung der Kompensationsschicht;
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11 das Bändermodell im feldfreien Fall (a)
und bei angelegtem elektrischen Feld (b);
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12 anhand von Teilschnitten ein erstes Verfahren
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Kompensationsschicht;
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13 anhand von Teilschnitten ein zweites Verfahren
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Kompensationsschicht;
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14 anhand von Teilschnitten ein drittes Verfahren
für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Kompensationsschicht;
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15 das
Schaltbild für
eine vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes
mit einem Entlastungsnetzwerk.
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In
allen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente
und Signale – sofern nicht
anderes angegeben ist – mit
gleichen Bezugszeichen versehen worden.
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1 zeigt
in einem Teilschnitt einen Ausschnitt eines vertikal ausgebildeten,
erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes,
das hier als n-Kanal MOSFET ausgebildet ist.
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In 1 ist
mit 1 ein Halbleiterkörper – beispielsweise
eine einkristalline Siliziumscheibe – bezeichnet. Der Halbleiterkörper 1 weist
eine erste Oberfläche 2,
die sogenannte Scheibenvorderseite, und eine zweite Oberfläche 3,
die sogenannte Scheibenrückseite,
auf. Der Halbleiterkörper
weist eine an die Oberfläche 3 stark
n-dotierte Drainzone 7 auf, die über eine großflächig auf
die Oberfläche 3 aufgebrachte
Drain-Metallisierung 20 mit
dem Drain-Anschluss D verbunden ist. An der der Oberfläche 3 entgegengesetzten
Seite schließt
sich die Kompensationsschicht 8 des Kompensationsbauelementes
an. Die Kompensationsschicht 8, die bei einem Kompensationsbauelement
die Funktion der Driftstrecke inne hat, weist abwechselnd nebeneinander
angeordnete Dotierungsgebiete 4, 5 beider Leitfähigkeitstypen,
die die Kompensationsstruktur bilden, auf. Die p-dotierten Gebiete 5 werden
nachfolgend auch als Ausräumzonen
bezeichnet, während
die n-dotierten Gebiete 4 als Komplementärausräumzonen
bezeichnet werden.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Kompensationsschicht 8 als Epitaxie-Schicht ausgebildet,
die durch Abscheidung von n-dotiertem Silizium auf die Grenzschicht 6 aufgewachsen
wird. Die Ausräumzonen 5 können anschließend durch
geeignete Verfahren in den Halbleiterkörper 1 eingebracht werden.
Es wäre
auch denkbar, dass eine p-dotierte oder undotierte Epitaxie-Schicht
abgeschieden wird, in die die n-dotierten Gebiete 4 und/oder
p-dotierten Gebiete 5 eingebracht werden.
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An
der Oberfläche 2 sind
mehrere p-dotierte Bodyzonen 13 in die Kompensationsschicht 8 eingebettet.
In jeweils eine Bodyzone 13 sind eine oder mehrere stark
n-dotierte Sourcezonen 14 eingebettet. Die Bodyzonen 13 und
Sourcezonen 14 können in
bekannter Art und Weise durch Ionenimplantation oder Diffusion in
den Halbleiterkörper 1 eingebracht und/oder
durch Epitaxie auf den Halbleiterkörper 1 aufgebracht
werden. Die Bodyzonen 13 sind an der Oberfläche 2 voneinander
durch eine Zwischenzone 15 beabstandet, die Bestandteil
der die Komplementärausräumzonen 4 sind
und somit auch deren Dotierung aufweist. Oberhalb der Zwischenzonen 15 ist
jeweils eine Gate-Elektrode 16 vorgesehen,
die lateral verlaufend bis zu den Sourcezonen 14 reichen.
Die Gate-Elektroden 16 sind gegen die Oberfläche 2 über ein
dünnes
Gate-Oxid 17 isoliert. Ferner ist eine Source-Metallisierung 18 vorgesehen,
die die Sourcezonen 14 und Bodyzonen 13 über einen
Nebenschluss elektrisch kontaktiert und die gegen die Gate-Elektrode 16 über ein
Schutz-Oxyd 19 beabstandet ist. An der Vorderseite des
Halb leiterkörpers 11 ist
die Source-Metallisierung 18 mit einem Source-Anschluss
S und die Gate-Elektrode 16 mit einem Gate-Anschluss G verbunden.
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Im
Layout des Halbleiterkörpers 11 bezeichnen
die mit Gate-Elektroden 16 sowie
mit Bodyzonen 13 und Sourcezonen 14 bedeckten
Bereiche das aus einer Vielzahl von Zellen bestehende Zellenfeld
ZF des Kompensationsbauelementes. Jeweils eine Zelle beinhaltet
einen Einzeltransistor. Die Parallelschaltung der Laststrecken der
Vielzahl von Einzeltransistoren ergibt den MOSFET des Kompensationsbauelements.
Ein Kompensationsbauelement weist typischerweise auch einen Randbereich
RB auf, der außerhalb
des Zellenfeldes ZF angeordnet ist und der im Betrieb des Kompensationsbauelementes
einen definierten Verlauf der Feldlinien im Randbereich gewährleisten
soll. Im Randbereich RB sind Feldplatten 21 vorgesehen,
die ebenfalls über
ein Schutz-Oxid 22 gegen den Halbleiterkörper 1 und
die Source-Metallisierung 18 isoliert sind.
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Die
Zellen des Zellenfeldes ZF sowie die Kompensationsstrukturen bilden
ein Raster. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Gebiete 4, 5 an die Bodyzonen 13 angeschlossen,
wobei das Raster des Zellenfeldes auf das Raster der Kompensationsschicht
justiert ist. Denkbar wäre
jedoch auch, dass die beiden Raster nicht zueinander justiert sind bzw.
die Gebiete 4, 5 nicht an die Strukturen des Zellenfeldes
ZF angeschlossen sind.
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Die
Ausräumzonen 5 und
Komplementärausräumzonen 4 sind
in 1 auf das Raster des Zellenfeldes ZF justiert,
jedoch wäre
selbstverständlich
auch eine nicht zellenfeldjustierte Anordnung dieser Zonen 4, 5 denkbar.
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Die
Gebiete 4, 5 sind im Beispiel in 1 lateral
streifenförmig
und vertikal säulenförmig ausgebildet,
jedoch wäre
auch ein anderes Design denkbar.
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Die
Gate-Elektroden 16 bestehen typischerweise aus Polysilizium,
jedoch können
sie auch aus einem anderen Material, beispielsweise aus Metall oder
Silicid, bestehen, wenngleich diese Materialien herstellungstechnisch
und aufgrund deren physikalischen und elektrischen Eigenschaften
nicht so vorteilhaft sind wie hochdotiertes Polysilizium. Gleichsam
kann für
das Gate-Oxyd 16 und Schutz-Oxyd 19, 22 statt
Siliziumdioxyd (SiO2) auch jedes andere
isolierende Material, beispielsweise Siliziumnitrid (Si3N4) oder auch ein Vakuum Verwendung finden,
jedoch ist thermisch hergestelltes Siliziumdioxyd insbesondere bei
Verwendung als Gate-Oxyd qualitativ am hochwertigsten und deshalb
vorzuziehen. Als Source-Metallisierung 18 und
Drain-Metallisierung 20 wird typischerweise Aluminium oder
eine Aluminiumlegierung – wie
zum Beispiel AlSi, AlSiCu, oder dergleichen – verwendet, jedoch könnte hier
auch jedes andere hochleitfähige
Material, das einen guten Kontakt zu dem Halbleiterkörper gewährleistet,
verwendet werden. Als Alu
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Erfindungsgemäß ist nun
in den p-dotierten Gebieten ein p-dotierender Dotierstoff 30 mit
unvollständiger
Ionisation eingebracht. Im Beispiel in 1 wurden
die dieses Element enthaltenden Bereiche durch Kreuze 30 dargestellt.
Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass als p-dotierendes Element 30 mit unvollständiger Ionisation
Palladium verwendet wird.
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Das
Kompensationsbauelement entsprechend 2 zeichnet
sich gegenüber
dem in 1 dadurch aus, dass das p-dotierende 30 über die
gesamte Kompensationsschicht verteilt eingebracht ist, also sowohl
in den p-dotierten Bereichen 5 als auch in den n-dotierten
Bereichen 4. Das Kompensationsbauelement entsprechend 3 zeichnet
sich gegenüber
dem in 1 dadurch aus, dass anstelle von Palladium 30 in
den p-dotierten Gebieten Selen 31 (Kreise) in den n-dotierten
Gebieten eingebracht wurde. Ferner wäre auch hier denkbar, Selen über die
gesamte Kompensationsschicht 8 zu verteilen.
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4 zeigt
in einem Teilschnitt ein viertes Ausführungsbeispiel eines vertikal
ausgebildeten, erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes. Das
Halbleiterbauelement in 4 unterscheidet sich von dem
in 1 dargestellten Halbleiterbauelement insbesondere
in dem Aufbau der Kompensationsschicht 8. Hier sind die
Ausräumzonen 5 und Komplementärausräumzonen 4 der
Kompensationsschicht 8 nicht an die rückseitige Drainzone 7 angeschlossen,
dass heißt
zwischen den Zonen 4, 5 ist noch eine schwach
n-dotierte Driftzone 10 angeordnet. Die Zonen 4, 5 sind
somit in der Kompensationsschicht 8 mehr oder weniger floatend
ausgebildet. Das in 4 dargestellt Halbleiterbauelement
bildet in Hinblick auf die Ausgestaltung der Kompensationsschicht 8 insbesondere
aus technologischen Gründen
die vorteilhafteste Ausführung,
die somit bei einer technischen Realisierung eines Kompensationshalbleiterbauelementes
gegenüber
den in den 1–3 dargestellten
Ausführungsbeispielen, bei
denen die Kompensationsschicht 8 an die Drainzone 7 direkt
angeschlossen ist, vorzuziehen ist.
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5 zeigt
in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt eines lateral ausgebildeten,
erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes. 5 unterscheidet
sich von dem Ausführungsbeispiel
in 2 dadurch, dass die Strukturen der Kompensationsschicht
lateral angeordnet sind, das heißt die Drain- und die Sourceelektrode
D, S befinden sich an derselben Oberfläche 2 des Halbleiterkörpers 1,
wodurch es zu einem oberflächennahen,
im wesentlichen lateralen Stromfluss kommt. Die unvollständig ionisierten
Dotierstoffe 30 sind hier über die gesamte Kompensationsschicht
verteilt (Kreuze), dass heißt sowohl
in den n-dotierten Gebieten 4 als auch in den p-dotierten Gebieten 5.
Auf die Darstellung der an den Oberfläche 2 angeordneten
Elektroden und Passivierungschichten wurden aus Gründen der
besseren Übersicht
verzichtet.
-
Der
erfindungsgemäße, zeitverzögerte Aktivierungsmechanismus
der in der Kompensationsschicht 8 angeordneten, unvollständig ionisierten Elemente
funktioniert wie folgt:
Im feldfreien Fall und bei einer gegebenen
Temperatur – beispielsweise
bei Raumtemperatur – sind
praktisch alle "normal" dotierenden Dotierstoffe
(Phosphor), jedoch nur ein Teil der Elemente mit unvollständiger Ionisation
(Se) ionisiert (siehe 11(a)). Der
Ionisationsgrad der unvollständig
ionisierten Elemente, der den Anteil der ionisierten und damit elektrisch
aktiven Ladungsträger
gegenüber
der Gesamtheit der in den Halbleiterkörper eingebrachten Ladungsträger definiert,
ist hier kleiner als 100%. Bei Anlegen einer Spannung an das Halbleiterbauelement
baut sich eine Raumladungszone auf, die sich von der Source-Zone
mit zunehmender Spannung in das Innere des Halbleiterkörpers hinein
erstreckt. Sobald die Raumladungszone die Bereiche der Kompensationsschicht
erreicht, werden die freien Ladungsträger der nicht vollständig ionisierten
Dotieratome wie auch sämtliche
Ladungsträger
der Hintergrunddotierung abgesaugt. Innerhalb der Raumladungszone
findet daher keine Rekombination der freien Ladungsträgern mit
ihren ionisierten Atomrümpfen
mehr statt.
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Die
in diesem Zustand (noch) nicht ionisierten Atome der unvollständig ionisierten
Elemente tragen zunächst
nicht zur gesamten Raumladung bei. Aufgrund der temperaturabhängigen Generation
von Ladungsträgern
werden jedoch weitere freie Ladungsträger aus den unvollständig ionisierten
Elementen generiert (siehe 11(b)),
die dann sofort von der Raumladungszone abgesaugt werden. Die verbleibenden
Atomrümpfe
werden somit zur gesamten Raumladung beitragen. Dieser Vorgang setzt sich
solange fort, bis sämtliche
Atome der unvollständig
ionisierten Elemente ionisiert sind. Der Ionisationsgrad beträgt dann
100%. Durch die so steigende gesamte Raumladung steigt auch die
Raumladungsdichte als Funktion der Zeit an. Damit ändert sich
die Feldverteilung und somit auch die Durchbruchspannung als Funktion
der Zeit. Damit wird bei ei nem geeigneten Dimensionierung die Durchbruchspannung durch
die mit der Zeit nachgelieferten Ladungen immer größer.
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Ein
besonders vorteilhafter Nebeneffekt ergibt sich dadurch, dass der
Ionisationsgrad der Dotierelemente mit unvollständiger Ionisation auch mit steigender
Temperatur ansteigt. Wird beispielsweise ein bestimmter Bereich
des Halbleiterbauelementes durch einen Durchbruch stark belastet,
so steigt dort lokal der Durchbruchstrom und somit die Temperatur. Aufgrund
der zusätzlichen
thermischen Belastung steigt jedoch der Ionisationsgrad der Elemente
mit unvollständiger
Ionisation im "heißen" Bereich schneller
als in den "kälteren", durch den Durchbruch weniger
belasteten Bereichen des Halbleiterbauelementes an. Im heißeren Bereich
des Halbleiterbauelementes ergibt sich damit im Vergleich zu den
kälteren
Bereichen des Halbleiterbauelementes eine höhere Durchbruchspannung. Es
ergibt sich somit im Hinblick auf die Durchbruchspannung ein Regelkreis mit
negativer Rückkoppelung,
d.h. das Halbleiterbauelement weist eine Selbststabilisierung des
Durchbruchverhaltens auf.
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Die
Darstellung des Kompensationsgrades in Abhängigkeit von der Durchbruchspannung,
die nachfolgend auch als Kompensationsparabel bezeichnet wird, ist
beispielsweise in der eingangs genannten
DE 198 40 032 C1 ausführlich beschrieben. Der
Kompensationsgrad K wird bei einem n-Kanal-MOSFET wie folgt definiert:
wobei mit Np und Nn die Gesamtanzahl
der (elektrisch aktiven, ionisierten) Ladungsträger im p-dotierten bzw. n-dotierten
Gebiet bezeichnet ist. Der Kompensationsgrad bezieht sich dabei
im Sinne einer lokalen Definition auf (typischerweise infitesimal)
dünne Schichten
parallel zur Oberfläche
3.
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6 zeigt
den Verlauf der Durchbruchspannung VDS in Abhängigkeit von dem Kompensationsgrad
K für ein
Kompensationsbauelement nach dem Stand der Technik (A) und ein erfindungsgemäßen n-Kanal
MOSFET gemäß 1(B). Dabei ist auf der Ordinate die Durchbruchspannung
VDS in Volt angegeben, während
die Abszisse den Kompensationsgrad K in Prozent darstellt. Niedrige
K-Werte bezeichnen eine p-lastige und hohe K-Werte eine eher n-lastige
Ausgestaltung der Kompensationsschicht.
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Es
zeigt sich, dass bei einem Halbleiterbauelement gemäß dem Stand
der Technik bei gleicher Gesamtkonzentration der Dotierstoffe in
der Kompensationsschicht die Kompensationsparabel eher flacher ausgebildet,
d.h. die Differenz der Durchbruchspannung an deren Rändern und
dem Maximum ist hier sehr gering. Demgegenüber ist die Kompensationsparabel
bei einem erfindungsgemäßen Kompensationsbauelement
bei gleichen Dotierungskonzentrationen, jedoch mit einem unvollständig ionisierten
Dotierstoffen steiler ausgebildet.
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Bei
Halbleiterbauelementen nach dem Stand der Technik wird diese Parabel
zur statischen Einstellung des Arbeitspunktes verwendet, beispielsweise über die
Dotierungskonzentrationen der jeweiligen Gebiete. Bei Kompensationsbauelemente
nach dem Stand der Technik werden die Dotierungskonzentrationen
der Gebiete in der Kompensationsschicht derart gewählt, dass
sich ein Arbeitspunkt auf der Kompensationsparabel möglichst
nahe am Maximum ergibt.
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Da
der Arbeitspunkt des erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes,
im Gegensatz zu Kompensationsbauelementen nach dem Stand der Technik,
nicht fest auf der Kompensationsparabel vorgegeben ist, sondern
bei anliegender Raumladungszone mit der Zeit zunimmt, ändert sich
auch der Arbeitspunkt auf der Kompensationsparabel hin zu höheren Durchbruchspannungen
VDS. Auf diese Weise lässt
sich mithin ein Kompensationsbauelement bereitstellen, welches ein
sich dynamisch verändernden
Arbeitspunkt der Durchbruchspannung aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Halbleiterbauelement
kann beispielsweise stark n-lastig ausgebildet sein, wobei der Arbeitspunkt
im Normalbetrieb – unter
Einbeziehung der Fertigungsstreuungen – auf der Kompensationsparabel
oberhalb einer ersten spezifizierten Durchbruchspannung VDS1 liegt.
Darüber
hinaus ist das erfindungsgemäße Kompensationsbauelement
so ausgelegt, dass bei vollständiger
Ionisation das Maximum VDSmax der Kompensationsparabel – unter
Einbeziehung der Fertigungstoleranz – definiert größer als
eine zweite, höhere
spezifizierte Durchbruchspannung VDS2 ist. In diesem Falle ist das
erfindungsgemäße Kompensationsbauelement auch
für den
eingangs genannten, eher selten vorkommenden Fall ausgelegt, bei
dem zeitverzögert eine
deutlich höhere
Durchbruchspannung aufgefangen werden muss.
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7 zeigt
den Verlauf des Einschaltwiderstandes RDSon bei einem n-Kanal MOSFET
in Abhängigkeit
vom Kompensationsgrad K, wobei der linke Bereich der Kurve eine
eher p-lastige und der rechte Bereich eine eher n-lastige Auslegung
der Kompensationsschicht darstellt. 7 zeigt,
dass bei einem n-Kanal-MOSFET
die niedrigsten Einschaltwiderstände
RDSmin durch eine möglichst n-lastige
Auslegung der Kompensationsschicht erzielbar sind, wohingegen eine
p-lastige Auslegung der Kompensationsschicht eher ungünstig ist,
da das Halbleiterbauelement dadurch einen zunehmend größeren Einschaltwiderstand
RDSon aufweist. Ein p-Kanal MOSFET wäre in diesem Sinne möglichst p-lastig
auszubilden.
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Die
Grenzen einer n-Lastigkeit der Kompensationsschicht sind erreicht,
wenn in den p-dotierten Gebieten 5 ausschließlich Elemente
mit unvollständiger
Ionisation und keinerlei Dotierelemente, die bei Betriebstemperatur
vollständig
ionisiert sind, enthalten sind. Umgekehrt würden bei einer maximalen p-Lastigkeit die n-dotierten
Gebiete ausschließlich durch
n- dotierende Elemente
mit unvollständiger
Ionisation gebildet werden.
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8 zeigt den Verlauf des elektrischen Feldes
E als Funktion der Tiefe x für
ein Halbleiterbauelement gemäß 2.
Dabei bezeichnet die Kurve P[t1] den Verlauf des elektrischen Feldes
E zum Zeitpunkt t1, bei dem die Raumladungszone voll ausgedehnt,
die unvollständig
ionisierten Elemente jedoch noch unvollständig ionisiert sind, während die
Kurve Q[t2] den Verlauf des elektrischen Feldes E zu einem späteren Zeitpunkt
(t2 > t1) bei vollständig ausgedehnter
Raumladungszone und auch bei vollständig Ionisation der Elemente
mit unvollständiger
Ionisation darstellt. Es zeigt sich, dass der Verlauf des elektrischen
Feldes E nicht statisch ist, sondern sich zeitabhängig verändert.
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In 8 bezeichnet die Teilfigur (a) eine n-lastig
Auslegung und Teilfigur (b) eine p-lastige Auslegung. Bei einer
n-lastigen Auslegung
ist das Feldmaximum Emax1 zunächst
auf der Seite der Scheibenvorderseite, während bei einer p-lastigen Auslegung
das Maximum des elektrischen Feldes Emax1 sich zunächst sich
in der Tiefe des Halbleiterkörpers
befindet. Im ersteren Falle bewegt sich das Feldmaximum Emax2 bei
angelegtem elektrischen Feld in die Tiefe x des Halbleiterkörpers hinein,
während
es sich im zweiteren Falle aus dem Halbleiterkörper herausbewegt. Die p-lastige
Auslegung ist gegenüber
der n-lastigen Auslegung vorteilhafter, da das Halbleiterbauelement
dadurch avalangefester wird. Das Bauelement wird dadurch robuster.
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Die 9 und 10 zeigen
in einem skizzierten Teilschnitt jeweils eine Ausgestaltung einer n-lastigen
Auslegung der Kompensationsschicht (9) und einer
p-lastigen Auslegung der Kompensationsschicht (10).
Bei der n-lastigen Auslegung befinden sich die Palladium-Atome im
wesentlichen im unteren Bereich der Kompensationsschicht (9)
und weist dort eine homogene Dotierung auf, während bei einer p- lastigen Auslegung
sich die Selen-Atome im wesentlichen im oberen Bereich der Kompensationsschicht
(10) befinden und dort ebenfalls eine homogene
Dotierung aufweisen. Das Bauelement ist dabei entweder n-lastig
oder p-lastig ausgebildet. Es wäre
auch denkbar, dass das Selen bzw. Palladium nicht homogen dotiert
ist, sondern eine mehr oder weniger stufenweise oder sukzessive ins
Innere der Kompensationsschicht abnehmende Dotierung aufweist.
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Im
Falle einer n-lastigen Auslegung (8(a))
befindet sich zu Beginn t1 das Feldmaximum Emax1 an der Oberfläche x2 der
Kompensationsschicht, wobei es sich im Falle einer n-lastigen oder p-lastigen
Kompensationsschicht auch in der Tiefe des Halbleiterkörpers befinden
kann. In beiden Bereichen ist das Halbleiterbauelement äußerst robust.
Der sogenannte Kirkeffekt, der die Beeinflussung der Feldverteilung
durch die mit dem Strom verbundenen Ladungsträger bezeichnet, wird dadurch massiv
unterdrückt.
Mit beginnender zusätzlicher
Ionisierung der Elemente mit unvollständiger Ionisation wird der
Feldverlauf zunehmend flacher, um einen zeitbedingten Anstieg der
Durchbruchspannung zu erreichen. Das Feldmaximum Emax2 verschiebt
sich in die Tiefe des Halbleiterkörpers. Nach einer vorgegebenen
Zeitspanne, die sich von dem Abstand des Energieniveaus von der
jeweiligen Bandkante, von dem Ionisierungsgrad und der Temperatur
bestimmt, wird die maximale Durchbruchspannung erreicht. Diese Zeitspanne
liegt je nach Element typischerweise im Bereich zwischen 500 nsec
bis 5 μsec.
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Bei
der p-lastigen Auslegung (8(b)) ist genau
umgekehrt.
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Die
sich zeitlich ändernde
Feldverteilung ist besonders vorteilhaft für die Stabilität des Halbleiterbauelementes
gegenüber
Oszillationen, die insbesondere bei solchen Halbleiterbauelementen
mit einem flachen Gradienten des elektrischen Feldes im Bereich
des Feldmaximums auftreten. Derartige Os zillationen werden auch
als TRAPATT Oszillationen bezeichnet, die insbesondere bei Kompensationsbauelementen
besonders störend
sind. Die Erfindung ist somit allein schon aus dem diesem Grunde, nämlich der
Vermeidung von TRAPATT Oszillationen, von Vorteil.
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Zur
Herstellung der Kompensationsschicht wird vorzugsweise die Aufbautechnik
angewendet, bei der die n-dotierten und p-dotierten Gebiete 4, 5 durch
abwechselndes Abscheiden von n-dotiertem Silizium
und nachfolgender maskierter Dotierung, beispielsweise durch Ionenimplantation
oder Diffusion, erzeugt werden. Durch Vorsehen mehrerer dieser Abscheide-
und Dotierschritte lässt
sich eine gewünschte
Dicke abhängig
von der gewünschten Spannungsfestigkeit
bzw. Stromtragefähigkeit
des Kompensationsbauelementes bereitstellen.
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Alternativ
kann für
den Fall, dass die Kompensationsschicht eine dotierte Grundbelegung
aufweist, durch eine maskierte Fächerimplantation
bei gestaffelten Energien und/oder Implantationsdosen eine gewünschte säulenartige
Struktur erzeugt werden. Mittels Hochenergie-Implantation können bei Implantationsenergien
von bis zu 20 MeV je nach Dotierelement Implantationstiefen bis über 50 μm erzielt werden.
Eine weitere Methode bietet das elektrolytische Ätzen von Röhren in die Kompensationsschicht. Dieses
Verfahren zur Herstellung der Kompensationsschicht ist beispielsweise
in der
EP 0 621 355
A2 beschrieben.
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Für das Einbringen
der Elemente mit unvollständiger
Ionisation in die Kompensationsschicht können zwei grundsätzlich unterschiedliche
Verfahren verwendet werden. Dabei soll lediglich das Prinzip dargestellt
werden, die einzelnen detaillierten Prozessschritte zur Herstellung
der einzelnen Strukturen, die dem Fachmann wohl bekannt sind, werden nicht
extra erläutert:
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Erstes Verfahren (12):
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Bei
der Dotierung der p- oder der n-Gebiete 4, 5 werden
die Elemente mit unvollständiger
Ionisation unter Verwendung derselben Dotiermaske eingebracht. Gemäß 12 weist die Kompensationsschicht 8 eine
n-Grunddotierung auf (a). Nach Aufbringen einer Implantationsmaske
werden unter Verwendung derselben Implantationsmaske mittels Diffusion
oder Implantation zunächst
die p-dotierten Gebiete 5 der Kompensationsschicht 8 erzeugt
(b). Anschließend
wird unter Verwendung derselben Implantationsmaske 32 Palladium 31 in
die p-dotierten Gebiete 5 eingebracht (c) .
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Auf
diese Weise kann auf einen Maskierungsschritt verzichtet werden.
Allerdings wird aufgrund des sehr hohen Diffusionskoeffizienten
Palladium in sehr starkem Maße
in die benachbarten n-dotierten Gebiete eindiffundieren. Das aus
dem p-dotierten
Gebiet ausdiffundierende Palladium muss daher im p- und n-dotierten
Gebiet vorgehalten werden. Dieses Verfahren ist somit schwierig
zu kontrollieren.
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Zweites Verfahren (13):
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Gemäß 13 weist die Kompensationsschicht 8 eine
n-Grunddotierung
auf (a). Nach Aufbringen einer Implantationsmaske 32 werden
mittels Diffusion oder Implantation zunächst die p-dotierten Gebiete 5 der
Kompensationsschicht 8 erzeugt (b). Nach Ablösen der
Implantationsmaske 32 wird Palladium großflächig in
die gesamte Kompensationsschicht 8 eingebracht, wobei sich
das Material aufgrund des hohen Diffusionskoeffizienten lateral
und über
die gesamte Tiefe der Kompensationsschicht gleichmäßig verteilt.
Denkbar wäre
jedoch auch, das Palladium bereits in die Grunddotierung der Kompensationsschicht 8,
beispielsweise während
der Epitaxie, einzubringen.
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Der
besondere Vorteil dieses zweiten Verfahrens besteht darin, dass
eine Verschiebung der Konzentrationsverhältnisse durch Diffusion von
Palladium hier nicht besteht. Es muss lediglich sichergestellt werden,
dass die Dotierungskonzentra tion in den n-dotierten Gebieten derart
vorgehalten wird, dass die Dotierungskonzentration des p-dotierenden Palladiums
dort ausgeglichen wird.
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Drittes Verfahren (14):
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Das
in 14 dargestellte Verfahren unterscheidet
sich von dem in 13 dadurch, dass Selen lediglich
im oberen Bereich 8a der Kompensationsschicht 8,
der an die Oberfläche
angrenzt, implantiert und eindiffundiert wird. Es wird dadurch ein
p-lastiges Halbleiterbauelement bereitgestellt (siehe 10). Im
Falle einer n-lastigen Auslegung müsste Palladium in die Tiefe
der Kompensationsschicht 8 implantiert und diffundiert
werden (siehe 10). Dieser untere Teil 8b grenzt
dann an die Drainzone 7 an.
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Die
Erfindung sei nicht ausschließlich
auf die Ausführungsbeispiele
gemäß der
1 bis
5 bzw.
die Verfahren gemäß der
12 bis
14 beschränkt. Vielmehr
können
dort beispielsweise durch Austauschen der Leitfähigkeitstypen n gegen p und durch
Variation der Dotierungskonzentration eine Vielzahl neuer Bauelementvarianten
angegeben werden. Bezüglich
weiterer Ausführungsbeispiele wird
auch auf die eingangs erwähnten
US 5,216,275 ,
US 4,754,310 , WO 97/29518,
DE 43 09 764 C2 und
DE 198 40 032 C1 verwiesen,
deren Gegenstände vollinhaltlich
in die vorliegende Patentanmeldung mit einbezogen werden.
-
15 zeigt
das Schaltbild für
eine vorteilhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Kompensationsbauelementes
mit einem Entlastungsnetzwerk.
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In 15 ist
mit 40 das erfindungsgemäße Kompensationsbauelement
bezeichnet. Das Kompensationsbauelement 40 ist mit seiner
Drain-Source-Laststrecke zwischen einem ersten Anschluss 41 mit
einem ersten Versorgungspotential Vdd – beispielsweise einem gleichgerichteten,
positiven Potential – und
einem zweiten Anschluss 42 mit einem zweiten Versorgungs potential
GND – beispielsweise dem
Potential der Bezugsmasseangeordnet. Ferner ist ein Transformator 43 vorgesehen,
dessen primärseitige
Wicklung 44 in Reihe zur Laststrecke des Kompensationsbauelement 40 und
zwischen den Anschlüssen 41, 42 geschaltet
ist.
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Die
Schaltung weist ferner einen sogenannten "RCD-Snubber" auf. Der RCD-Snubber besteht in bekannter
Art und Weise aus einer Diode 45, die anodenseitig mit
dem Mittelabgriff 46 zwischen dem Kompensationsbauelement 40 und
der primärseitige Wicklung 44 verbunden
ist. Die Diode 45 ist kathodenseitig in Reihe zu einer
Parallelschaltung eines Widerstandes 47 und eines Kondensators 48 geschaltet.
Im Unterschied zu bekannten RCD-Snubber-Schaltungen weist die in 5 dargestellte Schaltung
einen zusätzliche
Zenerdiode 49 auf, die zwischen dem Anschluss 41 und
dem Widerstand 47 angeordnet ist.
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Die
in 5 dargestellte Schaltung kann beispielsweise Bestandteil
einer getakteten Stromversorgung, eines Spannungsreglers, einer
Spannungsversorgung, eines Schaltnetzteiles oder dergleichen sein.
Bei solchen kann es beim Ausschalten des Versorgungspotentials Vdd – beispielsweise
300 Volt – dazu
kommen, dass sich je nach Übersetzungsverhältnis des
Transformators 43 ein Rückschlagpotential
Vz am Mittelabgriff 46 aufbaut, welches deutlich größer ist,
als das Versorgungspotential Vdd – beispielsweise 420 Volt.
Die Diode 45 wird in diesem Fall aufgrund der Spannungsdifferenz ΔV = Vz – Vdd zwischen
Versorgungspotential Vdd und Rückschlagpotential
Vz durchgeschaltet. Der Kondensator 48, der einer sehr
große
Kapazität
aufweisen sollte, dient dabei als massiver Energiespeicher für einen
Störfall.
Die neu hinzugekommene Zenerdiode 49 sollte in ihrer Spannungsfestigkeit
so ausgelegt werden, dass der RCD-Snubber auch bei einer sehr großen Spannungsdifferenz ΔV nicht durchbricht.
Im vorliegenden Beispiel könnte
eine auf 150 V ausgelegte Zenerdiode 49 verwendet werden.
Statt der Zenerdiode wäre
auch jedes andere spannungsbegrenzende Element einsetzbar.
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Der
mit der zusätzliche
Zenerdiode 49 modifizierte RCD-Snubber entsprechend 15 fungiert also
als Entlastungsnetzwerk, welches erst ab einer bestimmten Spannungsdifferenz ΔV wirksam
wird.
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Für Schaltungsanordnungen,
die sehr große Streuenergien
bedingt durch Streuinduktivitäten
aufnehmen müssen,
ist der Einsatz besonders ausgestalteter RCD-Snubber von besonderem
Vorteil. Diese RCD-Snubber müssen
derart ausgestaltet sein, dass deren Einsatzspannung deutlich oberhalb
der für
den Normalbetrieb ausgelegten Sperrspannung und oberhalb der maximalen
Durchbruchspannung des Transistors mit unvollständiger Ionisation, jedoch unterhalb
der maximal erreichbaren Durchbruchspannung des erfindungsgemäßen Halbleiterbauelementes
gewählt
wird. Ein solcher RCD-Snubber nimmt im Normalbetrieb kaum Energie
auf und verschlechtert daher den Wirkungsgrad der Schaltungstopologie
auch nicht nennenswert. Dank der "Spannungsreserve" der Durchbruchspannung wird der RCD-Snubber im Störfall, d.h.
bei einer kurzfristigen überhöhten Durchbruchspannung,
vorteilhafterweise aktiviert und entlastet so das eigentliche Halbleiterbauelement.
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Auf
diese Weise wird mithin ein zeit- und spannungsgesteuertes Entlastungselement
für ein Halbleiterbauelement
bereitgestellt. Der Vorteil des daraus resultierenden Halbleiterbauelementes
besteht darin, dass es aufgrund seiner niedrigen Durchbruchspannung
im Normalbetrieb sicher verhindert, dass der RCD-Snubber unerwünschterweise
Energie aufnimmt und die dadurch bedingte Verlustleistung eine Reduzierung
des Wirkungsgrades zur Folge hätte.
-
Neben
der genannten Schaltungsanwendung ließen sich selbstverständlich eine
Vielzahl weiterer Anwendungen für
das erfindungsgemäße Kompensationsbauelement
finden.
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Zusammenfassend
kann festgestellt werden, dass das Einbringen eines Elementes mit
unvollständiger
Ionisation in die Kompensationsschicht und damit den Driftbereich
eines Kompensationsbauelementes in völliger Abkehr von bekannten
Kompensationsbauelementes auf sehr einfache, jedoch nichts desto
trotz sehr effektive Weise eine Zeitabhängigkeit der Durchbruchspannung
eines solchen Kompensationsbauelementes erzielen lässt. Auf
diese. Weise lässt
sich das Kompensationsbauelement hinsichtlich unterschiedlicher
Durchbruchspannungen optimieren.
-
Die
vorliegende Erfindung wurde anhand der vorstehenden Beschreibung
so dargelegt, um das Prinzip der Erfindung und dessen praktische
Anwendung bestmöglich
zu erklären.
Selbstverständlich lässt sich
die vorliegende Erfindung im Rahmen des fachmännischen Handels und Wissens
in geeigneter Weise in mannigfaltigen Ausführungsformen und Abwandlungen
realisieren.
-
- 1
- Halbleiterkörper
- 2
- erste
Oberfläche,
Scheibenvorderseite
- 3
- zweite
Oberfläche,
Scheibenrückseite
- 4
- n-dotiertes
Gebiet, Komplementärausräumzone
- 5
- p-dotiertes
Gebiet, Ausräumzone
- 6
- Grenzschicht
- 7
- Drainzone
- 8
- Kompensationsschicht
- 8a
- oberer
Bereich der Kompensationsschicht
- 8b
- unterer
Bereich der Kompensationsschicht
- 10
- Driftzone
- 13
- Bodyzone
- 14
- Sourcezone
- 15
- Zwischenzone
- 16
- Gateelektrode
- 17
- Dielektrikum,
Gateoxid
- 18
- Sourceelektrode,
Source-Metallisierung
- 19
- Schutzoxid
- 20
- Drainelektrode,
Drain-Metallisierung
- 21
- Feldplatte
- 22
- Schutzoxid
- 30
- p-dotierender
Dotierstoff mit unvollständiger
Io
-
- nisation
- 31
- n-dotierender
Dotierstoff mit unvollständiger
Io
-
- nisation
- 32
- Implantationsmaske
- 40
- Kompensationsbauelement
- 41
- ersten
Anschluss
- 42
- zweiten
Anschluss
- 43
- Transformator
- 44
- primärseitige
Wicklung
- 45
- Diode
- 46
- Mittelabgriff
- 47
- Widerstandes
- 48
- Kondensators
- 49
- Zenerdiode
- D
- Drain-Anschluss
- E
- Elektrisches
Feld
- G
- Gate-Anschluss
- GND
- zweiten
Versorgungspotential, Potential der Be
-
- zugsmasse
- K
- Kampensationsgrad
- RB
- Randbereich
- RDSon
- Einschaltwiderstand
- S
- Source-Anschluss
- Vdd
- ersten
Versorgungspotential
- VDS
- Durchbruchspannung
- VDS1,
VDS2
- Durchbruchspannung
- Vz
- Rückschlagpotential
- ZF
- Zellenfeld