DE1012072B - Verfahren zur Herstellung perlfoermiger, feinkoerniger Polymerisate aus Vinylchlorid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung perlfoermiger, feinkoerniger Polymerisate aus Vinylchlorid

Info

Publication number
DE1012072B
DE1012072B DED20126A DED0020126A DE1012072B DE 1012072 B DE1012072 B DE 1012072B DE D20126 A DED20126 A DE D20126A DE D0020126 A DED0020126 A DE D0020126A DE 1012072 B DE1012072 B DE 1012072B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gelatin
polymerization
vinyl chloride
dispersion
monomer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED20126A
Other languages
English (en)
Inventor
Archie Hill
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Diamond Shamrock Corp
Original Assignee
Diamond Alkali Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Diamond Alkali Co filed Critical Diamond Alkali Co
Publication of DE1012072B publication Critical patent/DE1012072B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F14/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen
    • C08F14/02Monomers containing chlorine
    • C08F14/04Monomers containing two carbon atoms
    • C08F14/06Vinyl chloride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polymerisation Methods In General (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung perlförmiger, feinkörniger Polymerisate aus Vinylchlorid Die Erfindung betrifft die Perl- oder Suspensionspolymerisation von Vinylchlorid.
  • Bekanntlich besteht das Verfahren zur Durchführung der sogenannten Perlpolymerisation in der Suspendierung des Monomeren in Wasser und der darauffolgenden Polymerisation des in Suspension befindlichen Monomeren. Als Polymerisationshilfen werden Wärme und Katalysatoren angewandt und die Suspension wird während der Dauer der Reaktion aufrechterhalten, indem man das System stabilisiert mit einem oder mehreren als Suspensionsstabilisatoren bekannten Stoffen, z. B. mit Methylcellulose, Polyvinylalkohol, Natriumalginaten, Tragantgummi u. a. Nach Beendigung der Polymerisation läßt sich bei richtiger Durchführung ein guter Teil des Polymeren ohne Anwendung zusätzlicher besonderer Mittel durch Filtrieren oder Zentrifugieren in Teilchen- oder Granulatform gewinnen. Nach Waschen und Trocknen ist das Produkt verkaufsfähig. Diese Art der Polymerisation zeigt gegenüber der anderen, als @#Emulsions«-Polymerisation bekannten Methode ausgesprochene Vorteile.
  • Im einzelnen sind bei der Perlpolyunerisation verschiedene Durchführungsformen möglich. Es treten jedoch einige der auch bei der Emulsionspolymerisation zu beobachtenden Schwierigkeiten in Erscheinung, insbesondere enthält das so hergestellte Material bei seiner Verarbeitung oft sogenannte @>Fischaugena, die in dem mit Weichmacher versehenen polymeren Endprodukt als kleine ,Pusteln«, die das Aussehen der Augen eines Fisches haben, vorhanden sind. Sie entstehen vermutlich dadurch, daß einige der Einzelteilchen des Polymeren sich nicht mit dem Weichmacher verbinden. Fischaugen sind ein Anzeichen für mangelnde Homogenität und stellen im Endprodukt Fehler dar, falls sie in verhältnismäßig großer Anzahl auftreten.
  • Eine möglichst fehlerlose Transparenz des Polyvinylchlorids ist für einige Anwendungsweisen, zum Beispiel für Folien und Filme, eine absolute Notwendigkeit, und zwar sowohl in funktioneller Hinsicht wie im Hinblick auf das Aussehen. Bei Anwendung auf elektrischem Gebiet ist der Wert als Dielektrikum durch die Anwesenheit vieler Fischaugen stark beeinträchtigt. Außerdem verleihen die Fischaugen dem Produkt eine rauhe, unebene Oberfläche, und die Strukturfestigkeit, insbesondere die Reißfestigkeit, ist herabgesetzt.
  • Eine weitere Schwierigkeit bei der Perlpolymerisation besteht darin, daß es außerordentlich schwierig ist, die Teilchengröße des gebildeten Granulates so zu steuern, daß sich das Polymerisat leicht auswaschen und trocknen läßt. Die Frage der Teilchengröße ist ebenso bedeutsam, wie das Problem der Fischaugen. Ist die Teilchengröße zu gering, so wird die Abscheidung des Produktes durch Filtrieren oder Zentrifugieren erschwert, ja praktisch oft unmöglich. Sind andererseits die Teilchen zu groß oder von uneinheitlicher Größe, so bereitet die Verarbeitung des Polymeren auf das gewünschte Endprodukt meist große Schwierigkeiten.
  • Bekanntlich sind die wichtigsten Eigenschaften für ein allgemein verwendbares Polyvinylchlorid hoher Qualität unter anderem: Gute Dielektrizitätseigenschaften, eine hohe Wärmestabilität, gute Verträglichkeit mit Weichmachern unter den beim Verarbeiten auftretenden Bedingungen, hohe Festigkeit, Klarheit und reine Farbe, hohe Massendichte und gute Verarbeitbarkeit. Das Erreichen solcher Eigenschaften hängt ab von der Einflußnahme auf die Bildung von Fischaugen und auf die Teilchengröße.
  • Es wurden schon früher Versuche gemacht, diese Faktoren oder allgemein die Eigenschaften der Perlpolymerisate günstig zu beeinflussen. So soll nach einem bekannten Verfahren die Anwesenheit von Estern organischer Oxysäuren die Wärmestabilität, die Wasserbeständigkeit und die elektrischen Eigenschaften der Polymerisate verbessern. Auch die Ester von Di- oder Polycarbonsäuren sind zum gleichen Zweck bereits benutzt worden. Ein weiteres bekanntes Verfahren arbeitet mit Mischpolymerisaten aus Vinylacetat und Maleinsäure als Polymerisationshilfen. Nach einem anderen bekannten Verfahren kann die Teilchengröße bzw. ihre Verteilung beeinflußt werden durch Zusatz von Celluloseäthern niedriger Viskosität. Eine wirklich befriedigende Lösung des Problems der fischaugenfreien Perlpolymerisation stellen jedoch diese Verfahren, die zum Teil schwer erhältliche Stoffe verwenden, nicht dar.
  • Demgegenüber hat sich bei Einhaltung gewisser, genau festgelegter Bedingungen die handelsübliche Gelatine als ein Mittel zur Beeinflussung der Perlpolymerisation erwiesen, das nicht nur jederzeit zu niedrigen Gestehungspreisen zur Verfügung steht, sondern auch besonders wertvolle Eigenschaften aufweist, die die Steuerung des Verfahrens im gewünschten Sinn erleichtern und die Verarbeitung vereinfachen. Anscheinend ist die besondere Brauchbarkeit der Gelatine unter anderem auf ihre Natur als Eiweißsubstanz mit großen, außerordentlich komplexen Molekülen zurückzuführen. Jedenfalls hat sich in der Praxis schon früher gezeigt, daß die Gelatine gegenüber den übrigen Dispergiermitteln unleugbare Vorteile zeigt, jedoch standen ihrer Verwendung bisher gewisse Bedenken gegenüber, insbesondere dann, wenn versucht wurde, mit Gelatine als einzigem Dispersionsstabilisator auszukommen. Sowohl die Teilchengrößenverteilung wie die Einheitlichkeit der Produkte waren meist unbefriedigend, so daß die Praxis von derartigen Vorschlägen bisher nicht Gebrauch machen konnte.
  • Es wurde gefunden, daß man, entgegen früheren Anschauungen, die Gelatine sehr wohl als einzigen Dispersions- bzw. Suspensionsstabilisator bei der Perlpolymerisation von Vinylchlorid bzw. seinen Gemischen verwenden kann, wenn man den pH-Wert der Dispersion oder Suspension unterhalb des isoelektrischen Punktes der Gelatine hält.
  • Man arbeitet gemäß der Erfindung daher so, daß man bei der katalytischen Herstellung eines perlförmigen, feinkörnigen Polymerisates das Vinylchlorid oder ein Monomerengemisch, in dem es mindestens 850/, ausmacht, dadurch in wäßriger Disp°rsion bzw. Suspension hält, daß man dem Reaktionsgemisch 0,1 bis 0,45 % des Monomerengewichtes an Gelatine zusetzt und den pH-Wert der Dispersion unterhalb des isoelektrischen Punktes der Gelatine, d. h. also insbesondere in einem Bereich von 2 bis 5, hält. Der Monomerenanteil der Dispersion beträgt zweckmäßigerweise rund ein Drittel bis ein Viertel des Gesamtvolumens, ohne daß dieses Verhältnis allein maßgebend ist. Erwärmen und dauerndes Rühren beschleunigt neben dem anwesenden Katalysator die Polymerisation.
  • Gelatine ist in drei etwas verschiedenen Formen im Handel, die alle mit Erfolg für das Verfahren nach der Erfindung benutzt werden können. Diese Formen sind ein sogenanntes Produkt, ein sogenanntes säurehydrolysiertes alkali- (d. h. kalk-) hydrolysiertes Produkt und eine nicht ionisierte Form, die man durch Hydrolyse des tierischen Stoffes mit heißem Wasser erhält. Diese Handelsprodukte haben etwas verschiedene isoelektrische p$ -Werte, nämlich ein p$ von etwa 7 bis 8,2 für das Säureprodukt, etwa 4,8 bis 8 für das Alkaliprodukt und etwa 4,7 für die nicht ionisierte Form. Obgleich erfindungsgemäß alle drei Formen benutzt werden können, wurde doch die alkalihydrolysierte Gelatine als besonders brauchbar gefunden. Dieses Produkt weist in wäßriger Lösung einen p11-Wert von 5,5 bis 6,8 auf. Die besten Ergebnisse mit alkalihydrolysierter Gelatine werden erzielt, wenn das pg des Systems zwischen 2,7 und 3,2 gehalten wird, ein Wert, der wesentlich unterhalb des isoelektrischen Punktes der alkalihydrolysierten Gelatine liegt. Bei einem derartigen pH-Wert ist nur eine geringe Gelatinekonzentration notwendig.
  • Weiter wurde bei der Polymerisation unter Anwesenheit von alkalihydrolysierter Gelatine gefunden, daß bei Reduktion des pH-Wertes auf den vorzugsweise angewendeten Bereich von 2,7 bis 3,2, obwohl offensichtlich die gleiche Menge Gelatine notwendig ist, die Polymerisation sich insofern besonders vorteilhaft durchführen läßt, als dabei Änderungen der Gelatinekonzentration die Eigenschaften des Endproduktes nicht allzu stark beeinträchtigen. Wird dagegen die Polymerisation bei höheren pH-Werten, insbesondere bei pH-Werten am oder oberhalb des isoelektrischen Punktes der Gelatine durchgeführt, so zeigt es sich, daß kleinere Änderungen in der Gelatinekonzentration das Endprodukt wesentlich beeinträchtigen.
  • Das Endprodukt besteht aus Teilchen, deren Größe sie leicht mit einem Weichmacher und dergleichen verarbeitbar macht und die eine hohe Porosität aufweisen, was natürlich vom Standpunkt der Weichmacheraufnahme aus wünschenswert ist. Es weist nur wenige und verhältnismäßig kleine Fischaugen auf.
  • Die erhaltenen Teilchen lassen sich leicht filtrieren oder zentrifugieren und in den entsprechenden Vorrichtungen weiterverarbeiten. Die bevorzugte Teilchengröße wird erhalten, wenn man den Gelatinezusatz in den festgelegten Grenzen hält, während sowohl eine Verminderung der Gelatinemenge unter die festgelegte Grenze, wie eine Erhöhung über das festgelegte Maximum dazu führt, daß die Teilchen des gebildeten Polymeren größer werden: Bei pH-Werten unterhalb des isoelektrischen Punktes (im Falle der alkalihydrolysierten Gelatine bei einem p11-Wert von etwa 2,7 bis 3,2) entstehen Teilchen mit einer zur Weiterverarbeitung am besten geeigneten Größe. Es ist ein glücklicher Umstand, daß dieser Wert zusammentrifft mit demjenigen pH-Wert, der die größtmögliche Verringerung der Fischaugen ergibt.
  • Die Gelatine kann in ihren verschiedenen Formen dem System in Mengen von 0,10 bis 0,45°j, vorzugsweise 0,25 bis 0,35 °/, des Monomerengewichts zugefügt werden; innerhalb dieses Mengenbereiches werden ausgezeichnete Ergebnisse erzielt, insbesondere wenn der pH-Wert des Systems (im Falle der Alkaligelatine) auf etwa 2,5 bis 3,5 herabgesetzt ist.
  • Die Reaktionszeit beträgt unter den bevorzugten Bedingungen weniger als etwa 15 Stunden. Die Reaktion kann gegebenenfalls beträchtlich beschleunigt werden.
  • Die Reaktionstemperatur hat zwar keinen allzugroßen Einfluß auf die Teilchengröße bzw. auf die Anzahl der Fischaugen in dem Endprodukt, bekanntlich führt jedoch eine hohe Polymerisationstemperatur allgemein zur Entstehung eines Materials geringerer Festigkeit. Daher soll die Temperatur auf einer Höhe gehalten werden, die mit dem Molekulargewicht und einer entsprechenden Reaktionsgeschwindigkeit vereinbar ist. Beispielsweise kommt man mit Lauroylperoxyd als Katalysator bei der Polymerisation von Vinylchlorid zu ausgezeichneten Ergebnissen, wenn man bei einer Temperatur von etwa 50 bis 55° arbeitet. Dieser Temperaturbereich ist in den meisten Fällen bevorzugt. Die Reaktion verläuft auch bei etwa 40 bis 70° gut, obwohl ein Bereich von etwa 46 bis 60° geeigneter ist, da bei etwa 40° die Reaktion langsam wird und bei Temperaturen von etwa 70° und . höher die Teilchen ein unerwünschtes Zusammenfließen zeigen können.
  • Es können beliebige bekannte Katalysatoren verwendet werden, wie Benzoylperoxyd, Lauroylperoxyd, Dicaproylperoxyd, Acetylbenzoylperoxyd, Diacetylperoxyd, p-tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylperlaurat, di-tert.-Butylperoxyd; organische Azoverbindungen, wie a, a Azodiisobutyronitril und Dimethyl-a, ä -azodiisobutyrät: Der Polymerisationskatalysator soll in einer Konzentration. von 0,10 bis 0,40 °/o des Monomerengewichtes anwesend sein. Katalysatorkonzentrationen von etwa 0,1@ bis 0,30 °/o sind besonders geeignet und Konzentrationen, von 0,20 bis 0,25 °/o ergeben besonders gute Reaktionsgeschwindigkeiten. Die Peroxydkatalysatoren, insbesondere Lauroylperoxyd, erwiesen sich a1: hochwirksam.
  • Bei Durchführung des Verfahrens in der Praxis fügt man bei Raumtemperatur dem Wasser die Gelatine, das Monomere, den Katalysator und die Säure unter Rühren zu und sorgt für eine gute Verteilung, ehe man das System auf Reaktionstemperatur bringt. Im allgemeinen führt ein "kaltes« Zusetzen, d. h. ein Einleiten der Reaktion bei Raumtemperatur, zu einem Produkt, das sowohl in bezug auf den Gehalt an Fischaugen wie auf die Teilchengröße besonders gut ist. Vorzugsweise fügt man die Gelatine und die Säure etwa eine halbe Stunde vor dem Zugeben des Monomeren zu und verteilt das Ganze gut.
  • Die Reaktion kann bis zur Beendigung der Umsetzung durchgeführt oder auch kurz vorher abgebrochen werden, falls sich dies als wünschenswert oder mit Rücksicht auf die Anlage notwendig erweist. Ist die Reaktion zu dem beabsichtigten Umfang fortgeschritten, so wird das Polymere von dem zurückbleibenden Monomeren und dem Reaktionsmedium auf bekannte Weise abgetrennt.
  • Die Reinheit des Rohmaterials ist von großer Bedeutung, da wichtige Eigenschaften des Produktes hierdurch beeinflußt werden. Insbesondere dürfen durch verunreinigtes Rohmaterial oder aus anderen Quellen keine Aldehyde, Phenole, Acetylenverbindungen, Eisen- und Natriumsalze, Kalkseifen, Fettsäureester u. dgl. in das System hineinkommen, weshalb entsprechende Vorsichtsmaßregeln getroffen werden müssen.
  • Zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes können verschiedene Säuren benutzt werden, wobei es bei der Auswahl hauptsächlich darauf ankommt, daß die Säure die Dielektrizitätseigenschaften - nicht beeinträchtigt. Säuren wie Schwefel-, Salz-, Phosphor- und Essigsäure sind geeignet, wobei Phosphorsäure bevorzugt ist.
  • Das Verhältnis von Wasser zu Monomerem in dem System ist nicht ausschlaggebend und kann sich zwischen etwa 1,75: 1 und 4 : 1 bewegen. Im Hinblick auf die Verminderung des zu verarbeitenden Volumens ist jedoch ein Verhältnis Wasser: Monomerem von etwa 1,9: 1 bis 3 : 1 besonders geeignet, wobei das bevorzugte Verhältnis zwischen 1,9: 1 und 2,25: 1 liegt. (Sämtliche angegebenen Verhältnisse sind Volumenverhältnisse.) Zwecks Erläuterung der Erfindung seien folgende Beispiele angeführt Beispiel 1 Es werden die folgenden Stoffe bereitgestellt:
    1261 ........................... entionisiertes, ent-
    lüftetes Wasser
    63,21 ......................... gereinigtes Vinyl-
    chlorid
    0,25 °/o des Monomerengewichtes ... Lauroylperoxyd
    0,3 % des Monomerengewichtes ... alkahhydrolysierte
    Gelatine
    20 cm3 .................. 85°/oige Phosphorsäure
    Etwa 117,31 entlüftetes Wasser werden bei Raumtemperatur in ein ummanteltes, mit Glas ausgekleidetes Reaktionsgefäß gegeben. An das Reaktionsgefäß wird ein Vakuum von etwa 700 mm Hg angelegt und Vinylchlorid in das Gefäß gegeben, so daß wieder Atmosphärendruck herrscht. Die Vakuumbehandlung wird wiederholt und weiteres Vinylchlorid zugegeben. Nun fügt man die Phosphorsäure zu und verteilt das Ganze durch Rühren. Die Gelatine wird gelöst in einer kleinen Menge entlüftetem Wasser und das System 30 Minuten zwecks Erzielung einer guten Verteilung gerührt. Nun wird der Katalysator zugefügt, worauf das restliche Monomere zugegeben wird. Nach Schließen sämtlicher Ventile läßt man das Rührwerk mit etwa 250 Umdr./Min. laufen und bringt das Gefäß während der nächsten 2 Stunden auf etwa 52°, bei welcher Temperatur man es läßt, bis die Reaktion zu Ende ist. Das System steht dann natürlich unter Druck, und der Druck bleibt konstant bis die Reaktion zu etwa 80°/o Umsetzung durchgeführt ist, an welchem Punkt ein scharfer und ausgesprochener Druckabfall von etwa 1 bis 2,5 kg/cm2 eintritt. Beim Eintreten des Druckabfalles wird in den Mantel kaltes Wasser eingeleitet, wodurch das System rasch auf etwa Raumtemperatur abgekühlt wird. Die Charge wird dann in eine Zentrifuge übergeführt und dort so trocken wie möglich zentrifugiert, worauf das Polymerisat unter etwa viermaligem Wasserwechsel gewaschen wird. Die Masse wird dann wieder trocken zentrifugiert und zur endgültigen Trocknung auf Regale geschichtet. Damit ist das Material zur Weiterverarbeitung fertig.
  • Beispiel 2 Es werden die folgenden Stoffe bereitgestellt:
    124,91 ......................... entionisiertes ent-
    lüftetes Wasser
    63,21 ......................... gereinigtes Vinyl-
    chlorid
    0,25 °/o des Monomerengewichtes ... Lauroylperoxyd
    0,3 °/o des Monomerengewichtes .... alkalihydrolysierte
    Gelatine
    20 cm' .................. 36°/oige Salzsäure
    Bei Verarbeitung nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhält man ein in jeder Beziehung mit dem dort erhaltenen Produkt vergleichbares Material.
  • Beispiel 3 In der im Beispie12 angegebenen Zusammensetzung wird die Salzsäure durch die gleiche Menge 95°/oige Essigsäure ersetzt.
  • Bei Verarbeitung nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren erhält man ein in jeder Beziehung mit dem dort erhaltenen Produkt vergleichbares Material.
  • Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymerisatteilchen sind charakterisiert durch eine hochporöse Struktur, die ihre Aufnahmefähigkeit für Weichmacher bei der Weiterverarbeitung begünstigt. Eine Siebenanalyse zeigt folgende Zusammensetzung
    Lichte Maschenweite in mm 1 Zurückbleibender Anteil in ()1/0
    0,35 0
    0,25 2
    0,15 65
    0,075 90
    Wie aus dieser Tabelle ersichtlich, bedeutet dieser Größenbereich eine ausgezeichnete Einheitlichkeit der Teilchengröße innerhalb der bei derartigen Arbeitsmethoden erlaubten Grenzen. Infolgedessen sind die aus dem Polymeren gebildeten Produkte völlig frei von den obenerwähnten Nachteilen, wie sie bei größeren Anteilen an zu großen oder zu kleinen Teilchen auftreten.
  • Das Polymere läßt sich ausgezeichnet trocken vermischen bzw. verschneiden. Beispielsweise kann es mit einem der bekannten Weichmacher sowohl des Monomeren- wie des Polymerentyps vermischt werden, ohne dadurch klebrig oder sirupartig zu werden. Beispiele für derartige Weichmacher sind Dioctylphthalat und die Polyester, die sich durch Kondensation mehrwertiger Alkohole mit zweibasischen Säuren bilden, ferner die epoxydierten ungesättigten Polyester.
  • Produkte aus dem wie oben hergestellten polymeren Material zeigen in jeder Hinsicht hervorragende Eigenschaften. Auf Grund der so gut wie vollständigen Abwesenheit größerer und des sehr kleinen Anteils an kleineren Fischaugen sind die Folien, Filme und anderen Fertigprodukte außergewöhnlich reißfest. Ebenso sind diese Produkte von hervorragender Klarheit.
  • Außer zur Herstellung von Polyvinylchlorid gemäß obiger Beschreibung kann das Verfahren ebensogut zur Herstellung von Mischpolymerisaten des Vinylchlorids verwendet werden, wobei das Vinylchlorid mindestens 85 °/o des Monomerengemisches darstellt. So ist das Verfahren anwendbar zur Polymerisierung von Vinylchlorid mit anderen ungesättigten Monomeren, wie den Vinylestern von Carbonsäuren, z. B. Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat; oder mit den Estern von ungesättigten Säuren, z. B. mit Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Allylacrylat und den entsprechenden Estern der Methacrylsäure; mit aromatischen Vinylverbindungen, z. B. Styrol, o-Chlorstyrol, p-Chlorstyrol, 2, 5-Dichlorstyrol, 2, 4-Dichlorstyrol, p-Äthylstyrol, Divinylbenzol, Vinylnaphthalin, a-Methylstyrol; mit Dienen, wie Butadien, Chloropren; mit Amiden, wie Acrylsäureamid und Acrylsäureanilid; mit Nitrilen, wie Acrylsäurenitril; mit Estern von a, ß-ungesättigten Carbonsäuren, beispielsweise den Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Allyl-, Methallyl-und Phenylestern der Malein-, Croton-, Itacon-, Fumarsäure.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung perlförmiger, feinkörniger Polymerisate aus Vinylchlorid oder dieses zu mindestens 85 Gewichtsprozent enthaltenden Monomerengemischen durch katalytische Polymerisation in wäßriger Dispersion mit Gelatine als Suspensionsstabilisator bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,10 bis 0,45 °/o, vorzugsweise 0,25 bis 0,35 °/o, des Monomerengewichtes an Gelatine verwendet und den pH-Wert der Dispersion unterhalb des isoelektrischen Punktes der Gelatine hält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine alkalihydrolysierte Gelatine in einer Menge von 0,25 bis 0,35 Gewichtsprozent verwendet und den pH-Wert der Dispersion bei 2 bis 5, vorzugsweise bei 2,7 bis 3,2, hält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Dispersion auf 1 Anteil Monomeres 1,9 bis 2,25 Anteile Wasser enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Einstellung des pH-Wertes der Dispersion Phosphor- oder Salzsäure benutzt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, _ daß man als Polymerisationskatalysator Lauroylperoxyd benutzt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisationstemperatur zwischen etwa 50 und 60° hält. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 854 578, 878 863, 888172, 885007.
DED20126A 1954-03-26 1955-03-26 Verfahren zur Herstellung perlfoermiger, feinkoerniger Polymerisate aus Vinylchlorid Pending DE1012072B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1012072XA 1954-03-26 1954-03-26

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1012072B true DE1012072B (de) 1957-07-11

Family

ID=22283512

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED20126A Pending DE1012072B (de) 1954-03-26 1955-03-26 Verfahren zur Herstellung perlfoermiger, feinkoerniger Polymerisate aus Vinylchlorid

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1012072B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1269350B (de) * 1963-08-30 1968-05-30 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Herstellung von rieselfaehigen, fuer die Hartverarbeitung geeigneten Vinylchloridpolymerisaten durch Suspensionspolymerisation
DE3138064A1 (de) * 1980-09-26 1982-05-13 Nippon Zeon Co., Ltd., Tokyo Verfahren zur herstellung eines pastenfoermigen vinylchloridmischharzes

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE854578C (de) * 1946-08-17 1952-11-06 Monsanto Chemicals Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten in granularer Form
DE878863C (de) * 1950-12-16 1953-06-08 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung perlfoermiger oder koerniger Polymerisationsprodukte
DE885007C (de) * 1949-11-23 1953-07-30 Dow Chemical Co Verfahren zum Polymerisieren einer monomeren polymerisierbaren Substanz in nicht emulgierter waesseriger Suspension
DE888172C (de) * 1951-02-10 1953-08-31 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung sich absetzender Polymerisate von Vinyl- oder Vinylidenverbindungen

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE854578C (de) * 1946-08-17 1952-11-06 Monsanto Chemicals Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten in granularer Form
DE885007C (de) * 1949-11-23 1953-07-30 Dow Chemical Co Verfahren zum Polymerisieren einer monomeren polymerisierbaren Substanz in nicht emulgierter waesseriger Suspension
DE878863C (de) * 1950-12-16 1953-06-08 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung perlfoermiger oder koerniger Polymerisationsprodukte
DE888172C (de) * 1951-02-10 1953-08-31 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung sich absetzender Polymerisate von Vinyl- oder Vinylidenverbindungen

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1269350B (de) * 1963-08-30 1968-05-30 Huels Chemische Werke Ag Verfahren zur Herstellung von rieselfaehigen, fuer die Hartverarbeitung geeigneten Vinylchloridpolymerisaten durch Suspensionspolymerisation
DE3138064A1 (de) * 1980-09-26 1982-05-13 Nippon Zeon Co., Ltd., Tokyo Verfahren zur herstellung eines pastenfoermigen vinylchloridmischharzes

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2800520A1 (de) Verfahren zur herstellung eines wasserloeslichen perlenpolymeren
DE1495867A1 (de) Verfahren zur Nachchlorisierung von Polyvinylchlorid
DE1135173B (de) Verfahren zum Polymerisieren von monomeren Ausgangsstoffen
DE663220C (de) Verfahren zur Herstellung von gegen Licht und Hitze bestaendigen Polymerisationsprodukten aus Vinylchlorid
DE1251028B (de) I Verfahren zur Suspensionspolymerisa tion von Vinylchlorid
DE854435C (de) Verfahren zur Durchfuehrung von Polymerisationen
DE2346736A1 (de) Verfahren zur herstellung von kohlenstoff-pfropfpolymeren
DE953119C (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymeren
DE1012072B (de) Verfahren zur Herstellung perlfoermiger, feinkoerniger Polymerisate aus Vinylchlorid
DE2014016A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Vinyl Chloridpolymerisates mit definierter Korngrößenverteilung und definiertem Schüttgewicht
DE833856C (de) Verfahren zur Polymerisation von Vinyl- und Vinylidenchloriden
DE1006159B (de) Verfahren zur Suspensions-Polymerisierung von Vinylmonomeren
DE1909170B2 (de) Verfahren zur herstellung von granularem polyvinylalkohol
DE1011623B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten und Mischpolymerisaten des Vinylchlorids durch Suspensions- bzw. Per-Polymerisation
DE810812C (de) Verfahren zur Polymerisation von ungesaettigten organischen Verbindungen
AT314835B (de) Verfahren zur Herstellung von Popcornpolymeren
DE813459C (de) Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid in Kornform
DE1570990A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylhalogenpolymerisaten,insbesondere von gepfropften Polyvinylhalogen-Polyolefinpolymerisaten und Mischungen
DE1073744B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymeren und Mischpolymeren aus Vinylchlorid oder Vinylacetat in wäßriger Phase
DE1495802C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten des Vinylchlorids
DE2211785C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchloridpolymeren
DE620300C (de) Verfahren zur Herstellung acetonloeslicher hochviscoser Celluloseester niederer Fettsaeuren durch Behandlung mit halogenhaltigen Phosphorverbindungen
DE883497C (de) Verfahren zur Herstellung von Press- und Spritzgussmassen
DE2404932C3 (de) Verfahren zum Überziehen körniger anorganischer Substanzen mit Kunststoff
DE1495529A1 (de) Verfahren zur Herstellung von sterisch geordnetem Polyvinylchlorid und Vinylchloridmischpolymerisaten