DE10111374A1 - Bördelvorrichtung zum Umlegen einer Bördelkante eines Werkstücks durch Rollfalzen - Google Patents
Bördelvorrichtung zum Umlegen einer Bördelkante eines Werkstücks durch RollfalzenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Bördelvorrichtung (2) zum Umlegen einer Bördelkante (26) eines Werkstücks durch Rollfalzen mit einem Gelenkarmroboter und mit einer mit dem Roboterarm des Gelenkarmroboters verbundenen Werkzeugeinheit (1). An der gesteuert bewegbaren Werkzeugeinheit (1) ist eine Falzrolle (5) drehbar gelagert, der ein Stützelement zugeordnet ist. Erfindungsgemäß ist das der Falzrolle (5) zugeordnete Stützelement eine an der Werkzeugeinheit (1) ortsfest drehbar gelagerte Stützrolle (18). Die Werkzeugeinheit (1) weist eine Winkel-Stelleinheit (4) für die Falzrolle (5) auf, die ein Führungsteil (6) mit Führungselementen (11, 12) und ein am Führungsteil (6) gesteuert verstellbares Falzrohr-Trägerteil (7) aufweist. Das Falzrohr-Trägerteil (7) greift mit Gegenführungselementen (14, 15, 16) in die Führungselemente (11, 12) des Führungsteils (6) ein, wobei die Falzrolle (5) mit dem Falzrohr-Trägerteil (7) verbunden ist. Über einen Trägerteil-Antrieb (22) ist das Falzrohr-Trägerteil (7) in wenigstens zwei Arbeitspositionen (24, 27, 28) für die Falzrolle (5) verlagerbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bördelvorrichtung zum Umlegen einer Bördelkante
eines Werkstücks durch Rollfalzen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine bekannte Vorrichtung zum Umlegen einer Bördelkante durch Rollfalzen
(EP 0 525 759 B1) umfasst eine Werkzeugeinheit, die mittels eines Gelenk
armroboters gesteuert bewegbar ist. An der Werkzeugeinheit ist drehbar eine
Falzrolle gelagert, die unter Druckaufbringung und mit bestimmter Winkelstel
lung entlang und in Anlage an der Bördelkante zu deren Umlegung rollbar ist.
Das Werkstück mit der vor dem Falzvorgang bereits um etwa 90° abgekante
ten Bördelkante wird in ein Falzbett zur Halterung des Werkstücks und zur Un
terstützung der gesamten Länge der Bördelkante eingelegt. Zudem ist hier die
Herstellung einer Fügeverbindung zwischen zwei Blechbauteilen gezeigt, wo
bei mit dem Falzvorgang die Bördelkante eines äußeren Blechbauteils um ei
nen Rand eines zweiten Blechbauteils gebördelt wird.
Der Falzvorgang erfolgt hier zweistufig, indem die zylindrische Falzrolle unter
Druck mit einem Anstellwinkel dergestalt an der Bördelkante entlang geführt
wird, dass diese in einer ersten Falzstufe als Vorfalzung um etwa 45° umgelegt
wird. Anschließend wird für eine zweite Falzstufe die zylindrische Falzrolle mit
ihrer Rollenachse geschwenkt dergestalt, dass für eine Endfalzung die Bördel
kante vollständig um 90° umgelegt wird.
Für eine lagegenaue Führung der Falzrolle in der ersten Falzstufe als Vorfal
zung wird die Falzrolle mittels des Robotergelenkarms und einer an einer Füh
rungsbahn des Falzbetts anliegenden Stützrolle entlang der Bördelkante ge
führt. Die vom Gelenkarmroboter durchzuführende Führung ist dabei relativ
einfach und genau zu erreichen. Die erforderliche anschließende Kippung der
Falzrollenachse wird durch eine gesteuerte Verstellung des Roboterarms
durchgeführt, was in Verbindung mit einem zweiten, gegenüber dem ersten
durch die Kippung geänderten Abfahrvorgang entlang der Bördelkante auf
wendige Maßnahmen erfordert. Zudem ist hier ein aufwendiges, jedem Werk
stück angepasstes Falzbett erforderlich.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Bördelvorrichtung zum
Umlegen einer Bördelkante eines Werkstücks durch Rollfalzen so weiterzubil
den, dass mit weniger Aufwand ein gutes Falzergebnis erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist das der Falzrolle zugeordnete Stützelement eine an der
Werkzeugeinheit drehbar gelagerte Stützrolle, wobei die Falzrollen-Drehachse
und die Stützrollen-Drehachse in einer Querebene zur Bördelkante liegen. Die
Stützrolle ist an der Werkzeugeinheit ortsfest gelagert. Durch die Verwendung
dieser Stützrolle ist kein aufwendiges, die Bördelkante in ihrer Länge unterstüt
zendes Falzbett erforderlich. Mit der Stützrolle wird der jeweils gerade von der
Falzrolle umlegbare Bereich der Bördelkante in der Art einer mit der Werk
zeugeinheit mitbewegbaren Abstützung unterstützt.
Die Werkzeugeinheit weist zudem eine Winkel-Stelleinheit für die Falzrolle auf,
die aus einem ortsfest an der Werkzeugeinheit angebrachten Führungsteil mit
Führungselementen und einem am Führungsteil gesteuert verstellbaren Falz
rollen-Trägerteil besteht. Das Falzrollen-Trägerteil greift mit Gegenführungs
elementen in die Führungselemente des Führungsteils unter Ausbildung einer
Kulissenführung ein. Die Falzrolle ist mit dem Falzrollen-Trägerteil bevorzugt
lösbar verbunden.
Die Winkel-Stelleinheit umfasst weiter einen an der Werkzeugeinheit gelager
ten Trägerteil-Antrieb, mit dem das Falzrollen-Trägerteil entlang der Kulissen
führung gesteuert in wenigstens zwei Arbeitspositionen für die Falzrolle verla
gerbar ist. In einer ersten Arbeitsposition entsprechend einer ersten Falzstufe
schließen die zugeordneten wirksamen Abrollflächen der Stützrolle und der
Falzrolle etwa übereinanderliegend einen relativ großen gegenseitigen Öff
nungswinkel ein. Demgegenüber ist die Falzrolle in eine zweite Arbeitsposition
entsprechend einer zweiten Falzstufe schwenkbar, wobei ein relativ kleinerer
Öffnungswinkel gebildet ist.
Es werden somit hier mit einer Falzrolle die für unterschiedliche Falzstufen er
forderlichen unterschiedlichen Anstellwinkel der Falzrollen-Abrollfläche bezüg
lich der Bördelkante mittels einer, der Werkzeugeinheit zugeordneten Winkel-
Stelleinheit zur Verfügung gestellt. Damit kann mittels eines Robotergelenk
arms die Werkzeugeinheit in allen Falzstufen mit jeweils entsprechend ge
schwenkter Stützrolle über die gleiche Bewegungsbahn geführt werden, im
Gegensatz zum Stand der Technik, wo komplizierte Änderungen der Bewe
gungsbahn des Robotergelenkarms in den einzelnen Falzstufen durch die
mittels des Robotergelenkarms durchgeführte Verkippung der Falzrolle zu be
rücksichtigen sind.
Durch den Wegfall eines üblichen Falzbetts wird nicht nur ein Kostenvorteil er
reicht sondern Bördelungen können zudem vorteilhaft auch in kleinräumigen
und schwierig zugänglichen Bereichen durchgeführt werden.
Die erfindungsgemäße Bördelvorrichtung kann sowohl für eine einfache Bör
delrandausbildung als auch für eine Fügeverbindung von zwei oder ggf. mehr
Blechteilen verwendet werden, wobei jeweils als Ausgangsposition für den
Bördelvorgang eine bereits etwa um 90° abgekantete Bördelkante zur Verfü
gung steht.
In einer bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 2 liegen in den einzel
nen Arbeitspositionen die Abrollflächen der Stützrolle und der Falzrolle im äu
ßeren Bereich der Biegekante mit einem Spaltabstand entsprechend dem je
weiligen Falzmaß übereinander. Zudem liegt dort ein ortsfester Schwenkpunkt
für die Falzrolle, dergestalt dass die Kulissenführung des Falzrollen-Trägerteils
entlang von Kreissegmenten erfolgt. Mit einer solchen Anordnung und Falzrol
lenführung sind gute Bördelergebnisse erreichbar.
Grundsätzlich können mit der erfindungsgemäßen Bördelvorrichtung Bördelun
gen mit unterschiedlich vielen Falzstufen entsprechend unterschiedlich anfahr
barer Arbeitspositionen vorgenommen werden. Für übliche Bördelaufgaben ist
es nach Anspruch 3 zweckmäßig, drei gesteuert anfahrbare Arbeitspositionen
für die Falzrolle entsprechend drei Falzstufen vorzusehen. Dabei liegt in einer
ersten Falzstufe ein Öffnungswinkel von 60° zwischen den wirksamen Abroll
flächen der Stützrolle und der Falzrolle. In der zweiten Falzstufe wird ein Öff
nungswinkel von 30° verwendet. In der dritten Falzstufe als Fertigfalzstufe wird
der Öffnungswinkel zu 0° verstellt, wobei die Abrollflächen parallel zueinander
im Spaltabstand des Falzmaßes liegen.
Die Stützrolle und Falzrolle werden gemäß Anspruch 4 zweckmäßig als Zylin
derrollen ausgeführt, wodurch einfache geometrische Verhältnisse und Zuord
nungen gegeben sind. Für übliche Anwendungsfälle können die Rollen einen
Durchmesser von 30 mm bis 70 mm haben, wobei auch Kombinationen unter
schiedlicher Rollendurchmesser möglich sind. Besonders gut geeignet sind Zy
linderrollen mit gleichem Rollendurchmesser von jeweils 60 mm. Grundsätzlich
können jedoch auch andere Rollengeometrien, wie beispielsweise Kegelrollen,
eingesetzt werden.
In einer Weiterbildung nach Anspruch 5 ist die Falzrolle mittels einer Exzenter
achsverbindung mit dem Falzrollen-Trägerteil verbunden. Durch Verstellung
der Exzenterachsverbindung ist eine Einstellung des Spaltabstands der zuge
ordneten Abrollflächen möglich, wodurch eine Anpassung an unterschiedliche
Falzmaße, wie beispielsweise an unterschiedlich viele Blechlagen exakt mög
lich ist.
In einer konkreten, konstruktiv günstigen Ausführungsform nach Anspruch 6
besteht das Führungsteil der Winkel-Stelleinheit aus zwei parallelen, beab
standeten und etwa in der Ebene der Falzrollen-Drehachse und der Stützrol
len-Drehachse angeordneten Gleitplatten, welche ortsfest an der Werkzeug
einheit befestigt oder mit dieser materialeinheitlich geformt sind. Als Führungs
elemente an den Gleitplatten sind zwei radial beabstandete Kreissegment-Füh
rungsnuten vorgesehen mit einem gemeinsamen Kreismittelpunkt an einem
ortsfesten Schwenkpunkt der Falzrolle.
Zwischen den Gleitplatten ist gleitend verlagerbar eine Falzrollen-Trägerplatte
als Falzrollen-Trägerteil eingesetzt. An der Falzrollen-Trägerplatte sind wenigs
tens drei Gleitrollen angebracht, von denen wenigstens zwei Gleitrollen mit ei
nem Abstand in eine Kreissegment-Führungsnut eingreifen und wenigstens ei
ne Gleitrolle in die andere Kreissegment-Führungsnut eingreift, wodurch eine
Dreieckabstützung und Dreieckführung für die Falzrollen-Trägerplatte vorliegt.
Die Falzrolle ist an einem Trägerplattenfortsatz befestigt, welcher aus dem Be
reich der Gleitplatten vorsteht.
Das Falzrollen-Trägerteil kann grundsätzlich durch unterschiedliche, an sich
bekannte Antriebe gesteuert verstellt werden. Bevorzugt wird nach Anspruch 7
ein Linear-Antrieb eingesetzt, der einerseits mit dem Falzrollen-Trägerteil gelenkig
verbunden ist und mit dem anderen Ende mit einem Auslegerteil der
Werkzeugeinheit gelenkig verbunden ist. Dadurch ergeben sich bei geringem
Platzbedarf einfach beherrschbare kinematische Verhältnisse. Ein solcher Li
near-Antrieb kann in an sich bekannter Weise hydraulisch, pneumatisch oder
elektrisch betätigbar sein. Besonders geeignet ist jedoch nach Anspruch 8 ein
elektromotorischer Spindelantrieb, wodurch auf einfache Weise insbesondere
eine genaue stufenlose Verstellung und Verschwenkung der Falzrolle möglich
ist. Damit können unterschiedliche Falzrollen-Schwenkwinkel für unterschied
liche Bördelgegebenheiten problemlos über die Robotersteuerung eingestellt
werden.
In eine solche Steuerung können nach Anspruch 9 auch Schaltsignale und
Stellungssignale von Endschaltern und Näherungsschaltern, die einem Linear-
Antrieb zugeordnet sind, einbezogen werden.
Nach Anspruch 10 ist die Werkzeugeinheit lösbar an einem Robotergelenkarm
anflanschbar, wodurch ein flexibler Einsatz gewährleistet ist.
Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer gesteuert bewegbaren
Werkzeugeinheit einer Bördelvorrichtung,
Fig. 2 eine schematische, perspektivische Ansicht der Werkzeugeinheit
der Fig. 1 und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Falzvorgangs mit der erfin
dungsgemäßen Werkzeugeinheit der Bördelvorrichtung.
In der Fig. 1 ist schematisch eine Seitenansicht einer gesteuert bewegbaren
Werkzeugeinheit 1 einer hier nicht im Detail dargestellten Bördelvorrichtung 2
zum Umlegen einer Bördelkante eines Werkstücks durch Rollfalzen gezeigt.
Diese Bördelvorrichtung 2 umfasst einen Gelenkarmroboter, der hier nicht dar
gestellt ist, wobei die Werkzeugeinheit 1 über einen Flansch 3 lösbar an einem
Robotergelenkarm anflanschbar ist, was hier ebenfalls nicht dargestellt ist.
Die Werkzeugeinheit 1 weist eine Winkel-Stelleinheit 4 für eine an der Werk
zeugeinheit 1 drehbar gelagerte Falzrolle 5 auf. Diese Winkel-Stelleinheit 4 ist
aus einem ortsfest an der Werkzeugeinheit 1 angebrachten Führungsteil 6 und
einem am Führungsteil 6 gesteuert verstellbaren Falzrollen-Trägerteil 7 aufge
baut.
Wie dies insbesondere auch aus der Fig. 2 ersichtlich ist, die eine schemati
sche, perspektivische Ansicht der Werkzeugeinheit 1 zeigt, besteht das Füh
rungsteil 6 der Winkel-Stelleinheit 4 aus zwei parallel in einem Abstand sowie
in etwa in der Ebene der Falzrollen-Drehachse 8 angeordneten Gleitplatten 9,
10 besteht, die jeweils ortsfest an der Werkzeugeinheit 1 befestigt sind und
zwei radial beabstandete Kreissegment-Führungsnuten 11, 12 als Führungs
elemente mit einem gemeinsamen Kreismittelpunkt an einem ortsfesten
Schwenkpunkt 13 der Falzrolle 5 aufweisen.
Das Falzrollen-Trägerteil 7 ist, wie dies weiter aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich
ist, als Falzrollen-Trägerplatte ausgebildet, die zwischen den beiden Gleitplat
ten 9, 10 gleitend verlagerbar eingesetzt ist. An dieser Falzrollen-Trägerplatte
7 sind auf der den Gleitplatten 9, 10 zugeordneten Vorder- und Rückseite je
weils drei Gleitrollen 14, 15, 16 angebracht, von denen die beiden unteren
Gleitrollen 15, 16 beabstandet voneinander in die bezüglich der Bildebene der
Fig. 1 untere Kreissegment-Führungsnut 12 eingreifen, während die obere
Gleitrolle 14 in die obere Kreissegment-Führungsnut 11 eingreift. In der Dar
stellung der Fig. 1 ist aus Übersichtlichkeitsgründen die Funktionsweise und
der Eingriff der Gleitrollen 14, 15, 16 lediglich in Verbindung mit der Gleitplatte
10 dargestellt.
Den Fig. 1 und 2 kann zudem weiter entnommen werden, dass die Falzrollen-
Trägerplatte 7 einen aus dem Bereich der Gleitplatten 9, 10 hervorstehenden
Trägerplatten-Fortsatz 17 aufweist, an dem die Falzrolle 5 befestigt ist.
Der Falzrolle 5 ist eine an der Werkzeugeinheit 1 ortsfest gelagerte Stützrolle
18 zugeordnet, wobei die Falzrollen-Drehachse 8 und die Stützrollen-Dreh
achse 19 in etwa in einer Querebene zu einer in den Fig. 1 und 2 nicht darge
stellten Bördelkante liegen.
Die Stützrolle 18 und die Falzrolle 5 sind jeweils als Zylinderrollen ausgebildet.
Die Falzrolle 5 kann zur Einstellung des Spaltabstands der zugeordneten Ab
rollflächen entsprechend einem Falzmaß mit einem Achsbolzen 20 mit unre
gelmäßigem Durchmesser in einer Aufnahmebohrung 21 am Trägerplatten
fortsatz 17 der Falzrollen-Trägerplatte 7 in der Art einer Exzenterverbindung
durch eine Verschraubung befestigt werden, was in der Darstellung der Fig. 1
lediglich äußerst schematisch dargestellt ist.
Wie den Fig. 1 und 2 weiter entnommen werden kann, umfasst die Winkel-
Stelleinheit 4 zudem einen als elektromotorischen Spindelantrieb ausgebilde
ten Linear-Antrieb 22 als Trägerteil-Antrieb, der einerseits mit der Falzrollen-
Trägerplatte 7 und andererseits mit einem Auslegerteil 23 der Werkzeugeinheit
1 gelenkig verbunden ist.
Wie dies in der Fig. 1 strichliert eingezeichnet ist, kann über diesen Linear-An
rieb 22 die Falzrollen-Trägerplatte 7 entlang der Kulissenführung gesteuert in
unterschiedliche Arbeitspositionen für die Falzrolle 5 verlagert werden. Bei der
in der Fig. 1 strichliert eingezeichneten ersten Arbeitsposition 24 entspre
chend einer ersten Falzstufe schließen die einander zugeordneten Abrollflächen
der Stützrolle 18 und der Falzrolle 5 einen relativ großen gegenseitigen
Öffnungswinkel ein, wie dies beispielhaft und schematisch in der Fig. 3b ge
zeigt ist. Dort ist entsprechend der ersten Fallstufe zwischen den Abrollflächen
der Stützrolle 18 und der Falzrolle 5 ein beispielhafter Öffnungswinkel von in
etwa 60° vorgesehen. Dadurch wird die in der Fig. 3a in einer Ausgangsstel
lung 25 gezeigte Bördelkante 26 vorgefalzt.
In einer lediglich in der Fig. 3c dargestellten Zwischenarbeitsposition 27 wird
die Falzrollen-Trägerplatte 7 über den Linear-Antrieb 22 so verschwenkt, dass
zwischen den Abrollflächen der Stützrolle 18 und der Falzrolle 5 ein hier bei
spielhaft gewählter Öffnungswinkel von ca. 30° vorliegt. Dadurch wird die Bör
delkante 26 weiter vorgefalzt.
In der in der Fig. 1 mit durchgezogenen Linien dargestellten letzten Arbeitspo
sition 28 entsprechend einer Fertigfalzstufe ist zwischen den Abrollflächen der
Stützrolle 18 und der Falzrolle 5 ein Öffnungswinkel von in etwa 0° mit parallel
im Spaltabstand des Falzmaßes liegenden Abrollflächen gegeben, wie dies
auch aus der Fig. 3d ersichtlich ist. Die Bördelkante 26 ist in dieser Arbeitspo
sition 28 fertig gefalzt.
Wie dies in der Fig. 1 mit den lediglich beispielhaft dargestellten drei Schwenk
achsen 29, 30, 31 für beliebige Arbeitspositionen beispielhaft dargestellt ist, er
folgt das Verschwenken der Falzrolle 5 in die unterschiedlichen Arbeitspositio
nen jeweils um den ortsfesten Schwenkpunkt 13.
Claims (10)
1. Bördelvorrichtung zum Umlegen einer Bördelkante eines Werkstücks durch
Rollfalzen,
mit einem Gelenkarmroboter,
mit einer mit dem Roboterarm des Gelenkarmroboters verbundenen Werk zeugeinheit,
mit einer an der gesteuert bewegbaren Werkzeugeinheit drehbar gelager ten Falzrolle als Druckrolle, die unter Druckaufbringung und mit bestimmter Winkelstellung entlang und in Anlage an der Bördelkante zu deren Umle gung rollbar ist, und
mit einem der Falzrolle zugeordneten Stützelement zur Unterstützung des jeweils umlegbaren Bereichs der Bördelkante,
dadurch gekennzeichnet,
dass das der Falzrolle zugeordnete Stützelement eine an der Werkzeug einheit (1) drehbar gelagerte Stützrolle (18) ist, wobei die Falzrollen-Dreh achse (8) und die Stützrollen-Drehachse (19) in einer Querebene zur Bör delkante (26) liegen,
dass die Stützrolle (18) bezüglich der Werkzeugeinheit (1) daran ortsfest gelagert ist,
dass die Werkzeugeinheit (1) eine Winkel-Stelleinheit (4) für die Falzrolle (5) aufweist, die aus einem ortsfest an der Werkzeugeinheit (1) angebrach ten Führungsteil (6) mit Führungselementen (11, 12) und einem am Füh rungsteil (6) gesteuert verstellbaren Falzrollen-Trägerteil (7) besteht, wobei das Falzrollen-Trägerteil (7) mit Gegenführungselementen (14, 15, 16) in die Führungselemente (11, 12) des Führungsteils (16) unter Ausbildung einer Kulissenführung eingreift und wobei mit dem Falzrollen-Trägerteil (7) die Falzrolle (5) verbunden ist,
dass die Winkel-Stelleinheit (4) weiter einen an der Werkzeugeinheit (1) gelagerten Trägerteil-Antrieb (22) umfasst, mit dem das Falzrollen-Trä gerteil (7) entlang der Kulissenführung gesteuert in wenigstens zwei Ar beitspositionen (24, 27, 28) für die Falzrolle (5) verlagerbar ist dergestalt, dass in einer ersten Arbeitsposition (24) entsprechend einer ersten Falz stufe die wirksamen zugeordneten Abrollflächen der Stützrolle (18) und der Falzrolle (5) etwa übereinanderliegend einen relativ großen gegenseitigen Öffnungswinkel einschließen und dass demgegenüber die Falzrolle (5) in wenigstens eine zweite Arbeitsposition (28) entsprechend wenigstens einer zweiten Falzstufe schwenkbar ist, wobei ein relativ kleinerer Öffnungswin kel gebildet ist.
mit einem Gelenkarmroboter,
mit einer mit dem Roboterarm des Gelenkarmroboters verbundenen Werk zeugeinheit,
mit einer an der gesteuert bewegbaren Werkzeugeinheit drehbar gelager ten Falzrolle als Druckrolle, die unter Druckaufbringung und mit bestimmter Winkelstellung entlang und in Anlage an der Bördelkante zu deren Umle gung rollbar ist, und
mit einem der Falzrolle zugeordneten Stützelement zur Unterstützung des jeweils umlegbaren Bereichs der Bördelkante,
dadurch gekennzeichnet,
dass das der Falzrolle zugeordnete Stützelement eine an der Werkzeug einheit (1) drehbar gelagerte Stützrolle (18) ist, wobei die Falzrollen-Dreh achse (8) und die Stützrollen-Drehachse (19) in einer Querebene zur Bör delkante (26) liegen,
dass die Stützrolle (18) bezüglich der Werkzeugeinheit (1) daran ortsfest gelagert ist,
dass die Werkzeugeinheit (1) eine Winkel-Stelleinheit (4) für die Falzrolle (5) aufweist, die aus einem ortsfest an der Werkzeugeinheit (1) angebrach ten Führungsteil (6) mit Führungselementen (11, 12) und einem am Füh rungsteil (6) gesteuert verstellbaren Falzrollen-Trägerteil (7) besteht, wobei das Falzrollen-Trägerteil (7) mit Gegenführungselementen (14, 15, 16) in die Führungselemente (11, 12) des Führungsteils (16) unter Ausbildung einer Kulissenführung eingreift und wobei mit dem Falzrollen-Trägerteil (7) die Falzrolle (5) verbunden ist,
dass die Winkel-Stelleinheit (4) weiter einen an der Werkzeugeinheit (1) gelagerten Trägerteil-Antrieb (22) umfasst, mit dem das Falzrollen-Trä gerteil (7) entlang der Kulissenführung gesteuert in wenigstens zwei Ar beitspositionen (24, 27, 28) für die Falzrolle (5) verlagerbar ist dergestalt, dass in einer ersten Arbeitsposition (24) entsprechend einer ersten Falz stufe die wirksamen zugeordneten Abrollflächen der Stützrolle (18) und der Falzrolle (5) etwa übereinanderliegend einen relativ großen gegenseitigen Öffnungswinkel einschließen und dass demgegenüber die Falzrolle (5) in wenigstens eine zweite Arbeitsposition (28) entsprechend wenigstens einer zweiten Falzstufe schwenkbar ist, wobei ein relativ kleinerer Öffnungswin kel gebildet ist.
2. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den
einzelnen Arbeitspositionen (24, 27, 28) die Abrollflächen der Stützrolle
(18) und der Falzrolle (5) im äußeren Bereich der Bördelkante (26) mit ei
nem Spaltabstand entsprechend dem jeweiligen Falzmaß übereinander lie
gen und dort für die Falzrolle (5) ein ortsfester Schwenkpunkt (13) liegt, so
dass die Kulissenführung des Falzrollen-Trägerteils (7) entlang von Kreis
segmenten erfolgt.
3. Bördelvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass drei gesteuert anfahrbare Arbeitspositionen (24, 27, 28) vorgesehen
sind, wobei in der ersten Arbeitsposition (24) entsprechend einer
ersten Falzstufe zwischen den Abrollflächen der Stützrolle (18) und der
Falzrolle (5) ein Öffnungswinkel von 60°, in einer zweiten Arbeitsposition
(27) entsprechend einer zweiten Falzstufe ein Öffnungswinkel von 30° und
in einer dritten Arbeitsposition (28) entsprechend einer dritten Fertigfalz
stufe ein Öffnungswinkel von 0° mit parallel im Spaltabstand des Falzma
ßes liegenden Abrollflächen vorliegt.
4. Bördelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Stützrolle (18) und die Falzrolle (5) Zylinderrollen sind.
5. Bördelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Falzrolle (5) mit einem Achsbolzen (20) mit unregelmä
ßigem Durchmesser in einer Aufnahmebohrung (21) des Falzrollen-Träger
teils (7) in der Art einer Exzenterverbindung durch eine Verschraubung be
festigbar ist zur Einstellung des Spaltabstands der zugeordneten Abrollflä
chen entsprechend dem Falzmaß.
6. Bördelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet,
dass das Führungsteil (6) der Winkel-Stelleinheit (4) aus zwei parallel in ei nem Abstand etwa in der Ebene der Falzrollen-Drehachse (8) und der Stützrollen-Drehachse (19) angeordneten Gleitplatten (9, 10) besteht, wel che ortsfest an der Werkzeugeinheit (1) befestigt sind und als Führungs elemente zwei radial beabstandete Kreissegment-Führungsnuten (11, 12) mit einem gemeinsamen Kreismittelpunkt an einem ortsfesten Schwenk punkt (13) der Falzrolle aufweisen,
dass zwischen den Gleitplatten (9, 10) gleitend verlagerbar eine Falzrollen- Trägerplatte (7) als Falzrollen-Trägerteil eingesetzt ist, an der wenigstens drei Gleitrollen (14, 15, 16) angebracht sind, von denen wenigstens zwei Gleitrollen (15, 16) mit einem Abstand in eine Kreissegment-Führungsnut (12) und wenigstens eine Gleitrolle (14) in die andere Kreissegment-Füh rungsnut (11) eingreift, und
dass die Falzrollen-Trägerplatte (7) mit einem Trägerplattenfortsatz (17), an dem die Falzrolle (5) befestigbar ist, aus dem Bereich der Gleitplatten (9, 10) vorsteht.
dass das Führungsteil (6) der Winkel-Stelleinheit (4) aus zwei parallel in ei nem Abstand etwa in der Ebene der Falzrollen-Drehachse (8) und der Stützrollen-Drehachse (19) angeordneten Gleitplatten (9, 10) besteht, wel che ortsfest an der Werkzeugeinheit (1) befestigt sind und als Führungs elemente zwei radial beabstandete Kreissegment-Führungsnuten (11, 12) mit einem gemeinsamen Kreismittelpunkt an einem ortsfesten Schwenk punkt (13) der Falzrolle aufweisen,
dass zwischen den Gleitplatten (9, 10) gleitend verlagerbar eine Falzrollen- Trägerplatte (7) als Falzrollen-Trägerteil eingesetzt ist, an der wenigstens drei Gleitrollen (14, 15, 16) angebracht sind, von denen wenigstens zwei Gleitrollen (15, 16) mit einem Abstand in eine Kreissegment-Führungsnut (12) und wenigstens eine Gleitrolle (14) in die andere Kreissegment-Füh rungsnut (11) eingreift, und
dass die Falzrollen-Trägerplatte (7) mit einem Trägerplattenfortsatz (17), an dem die Falzrolle (5) befestigbar ist, aus dem Bereich der Gleitplatten (9, 10) vorsteht.
7. Bördelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Trägerteil-Antrieb ein Linear-Antrieb (22) ist, der einerseits mit dem Falz
rollen-Trägerteil (7) gelenkig verbunden ist und andererseits mit einem
Auslegerteil (23) der Werkzeugeinheit (1) gelenkig verbunden ist.
8. Bördelvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Li
near-Antrieb (22) ein elektromotorischer Spindelantrieb ist.
9. Bördelvorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass den Arbeitspositionen (24, 27, 28) der Falzrolle entspre
chende Stellpositionen des Linear-Antriebs (22) zugeordnet sind, welche
durch in die Steuerung eingebundene Näherungsschalter bestimmt sind.
10. Bördelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Werkzeugeinheit (1) lösbar an einem Robotergelenkarm
anflanschbar ist.
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