DE10111030A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Einfügung einer Verzögerungszeit bei einem ereignisgestützten Prüfsystem - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Einfügung einer Verzögerungszeit bei einem ereignisgestützten PrüfsystemInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren, die in einem ereignisgestützten Prüfsystem zum Prüfen eines Elektronikbauteilprüflings (DUT) eingesetzt werden und dabei zur Erzeugung von Ereignissen mit unterschiedlicher Zeitsteuerung dienen und ein Einfügen einer zusätzlichen Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten ermöglichen. Die Vorrichtung umfaßt dabei die folgenden Bestandteile: einen Ereignisspeicher zur Speicherung von Zeitsteuerungsdaten und Ereignistypdaten für jedes Ereignis, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzögerungszeit gegenüber einem hierzu unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Verwendung einer festgelegten Anzahl von Datenbits wiedergegeben werden, und Mittel, die ein Einfügen einer Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spezifizierten Ereignisses in einer solchen Weise ermöglichen, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärtigen Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit, die sich durch die festgesetzte Anzahl von Datenbits im Ereignisspeicher ausdrücken läßt. Die Mittel zum Einfügen der Verzögerungszeit umfassen dabei Mittel zur Vervielfältigung der Zeitsteuerungsdaten und der Ereignistypdaten des dem spezifizierten Ereignis unmittelbar vorausgehenden Ereignisses. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird die zusätzliche Verzögerungszeit durch Hinzufügen eines NOP-Ereignisses (Nulloperations-Ereignisses) im Ereignisspeicher erzeugt.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein ereignisgestütz
tes Halbleiterprüfsystem zum Prüfen von Halbleiterbau
teilen und dabei insbesondere ein Verfahren und eine
Vorrichtung, die zur Erzeugung von Prüfmustern und
Strobe-Signalen auf der Grundlage von ereignisgestütz
ten Daten dienen und es ermöglichen, auf einfache Weise
eine Verzögerungszeit in die Ereignisdaten eines spezi
fischen Ereignisses einzufügen, ohne daß die anderen
Ereignisse hiervon betroffen wären.
Beim Prüfen von integrierten Halbleiterbauteilen, wie
etwa integrierten Schaltungen oder hochintegrierten
Schaltungen mit Hilfe eines Halbleiterprüfsystems, bei
spielsweise eines Prüfgeräts für integrierte Schaltun
gen, werden einem zu prüfenden integrierten Halbleiter
schaltungsbauteil an dessen entsprechenden Pins von ei
nem Prüfgerät für integrierte Schaltungen erzeugte
Prüfsignale bzw. Prüfmuster mit einer bestimmten Prüf
zeitsteuerung zugeführt. Das Prüfgerät für integrierte
Schaltungen empfängt vom integrierten Schaltungsbau
teilprüfling in Antwort auf die Prüfsignale erzeugte
Ausgangssignale. Die Ausgangssignale werden sodann ab
getastet, d. h. mit Hilfe von Strobe-Signalen mit einer
bestimmten Zeitsteuerung abgefragt, um sie mit SOLL-
Werten zu vergleichen und so zu bestimmen, ob das inte
grierte Schaltungsbauteil einwandfrei funktioniert.
Herkömmlicherweise wird die Zeitsteuerung der Prüfsi
gnale und Strobe-Signale relativ zu einer Prüfgerätge
schwindigkeit oder einem Prüfgerätzyklus des Halblei
terprüfsystems festgelegt, wobei ein entsprechendes
Prüfsystem gelegentlich als zyklusgestütztes Prüfsystem
bezeichnet wird. Bei einem anderen Typ von Prüfsystem,
dem sogenannten ereignisgestützte Prüfsystem, werden
die gewünschten Prüfsignale und Strobe-Signale direkt
für jeden Pin unter Verwendung von aus einem Ereignis
speicher stammenden Ereignisdaten gebildet. Die vorlie
gende Erfindung bezieht sich auf ein derartiges ereig
nisgestütztes Halbleiterprüfsystem.
Bei ereignisgestützten Prüfsystemen bezeichnet der Be
griff Ereignis beliebige Veränderungen im Logikzustand
von Signalen, die zur Prüfung von Halbleiterbauteil
prüflingen verwendet werden sollen. Bei derartigen Ver
änderungen handelt es sich beispielsweise um anstei
gende bzw. abfallende Flanken von Prüfsignalen bzw. um
Zeitsteuerungsflanken von Strobe-Signalen. Die Zeit
steuerung der Ereignisse wird dabei in bezug zu einem
Zeitabstand der Ereignisse gegenüber einem Referenz
zeitpunkt festgelegt, wobei es sich beim Referenzzeit
punkt üblicherweise um einen Zeittakt des vorhergehen
den Ereignisse handelt. Alternativ hierzu kann als Re
ferenzzeitpunkt auch ein bestimmter, allen Ereignissen
gemeinsamer Startzeitpunkt dienen.
Da es bei einem ereignisgestützten Prüfsystem nicht nö
tig ist, daß die im Zeitsteuerungsspeicher (bzw. Ereig
nisspeicher) vorhandenen Zeitsteuerungsdaten für jeden
einzelnen Prüfzyklus komplexe Informationen über Wel
lenform, Vektor, Verzögerung usw. enthalten, läßt sich
hier die Wiedergabe der Zeitsteuerungsdaten erheblich
vereinfachen. Bei einem ereignisgestützen Halbleiter
prüfsystem werden, wie erwähnt, die in einem Ereignis
speicher für jedes Ereignis gespeicherten Zeitsteue
rungsdaten (Ereignisdaten) üblicherweise durch einen
Zeitabstand zwischen dem gegenwärtigen Ereignis und dem
zuletzt erfolgten Ereignis ausgedrückt. Da ein solcher
(auch als Deltazeit bezeichneter) Zeitabstand zwischen
aufeinanderfolgenden Ereignissen, im Gegensatz zu einem
(eine Absolutzeit darstellenden) Zeitabstand zu einem
bestimmten Startzeitpunkt, sehr gering ist, kann auch
der Umfang der Daten im Speicher entsprechend klein
sein, wodurch sich die benötigte Speicherkapazität ver
ringern läßt.
Zur Erzeugung einer hochauflösenden Zeittaktsteuerung
wird der Zeitraum (d. h. der Verzögerungswert) zwischen
den Ereignissen durch eine Kombination eines ganzzahli
gen Vielfachen eines Referenztakt-Zyklus (ganzzahliger
Teil bzw. Ereignis-Zählwert) mit einem Bruchteil des
Referenztakt-Zyklus (Bruch-Datenteil bzw. Ereignis-
Feinabstimmungswert) festgelegt. Die Zeitsteuerungsbe
ziehung zwischen dem Ereignis-Zählwert und dem Ereig
nis-Feinabstimmungswert läßt sich den Zeitsteuerungs
graphiken gemäß den Fig. 3A bis 3E entnehmen. Bei dem
hier dargestellten Beispiel weist ein in Fig. 3A gezeig
ter (auch als Haupttakt bzw. Systemtakt bezeichneter)
Referenztakt einen (im folgenden auch als
"Taktintervall" bzw. "Zeitintervall" bezeichneten)
Taktzyklus T auf. Die Ereignisse 0, 1 und 2 stehen zu
einander in der in Fig. 3 gezeigten zeitlichen Bezie
hung.
Um das Ereignis 1 unter Bezugnahme auf das Ereignis 0
zu beschreiben, wird ein Zeitabstand (d. h. eine Verzö
gerung) ΔV1 zwischen den beiden Ereignissen in einem Er
eignisspeicher wiedergegeben. Die Zeitsteuerung des Er
eignisses 2 wird wiederum durch einen Zeitabstand
(Verzögerung) ΔV2 zum Ereignis 1 festgelegt und in ent
sprechender Weise wird das in Fig. 3E dargestellte Er
eignis 3 durch einen Zeitabstand (Verzögerung) ΔV3 zum
Ereignis 2 bestimmt. In einem ereignisgestützten Prüf
system werden dabei zur Bestimmung der endgültigen
Zeitsteuerung des gegenwärtigen Ereignisses die im Er
eignisspeicher vorhandenen Zeitsteuerungsdaten ausgele
sen und zu allen vorhergehenden Ereignissen summiert.
Wenn man also bei dem in Fig. 3C gezeigten Beispiel das
Ereignis 1 erzeugen will, so greift man auf die in
Fig. 3B gezeigte zeitliche Beziehung zurück, wobei N1T
für den Ereignis-Zählwert steht, der N1 mal den Refe
renztaktintervall T entspricht, während Δ1T den Ereig
nis-Feinabstimmungswert angibt, der einen Bruchteil des
Referenztaktintervalls T ausmacht. In entsprechender
Weise werden zur Erzeugung des in Fig. 3E gezeigten Er
eignisses 3 unter Bezugnahme auf das Ereignis 0 die
Zeitsteuerungsdaten aller vorhergehender Ereignisse
summiert, um eine Gesamtzeitdifferenz zu erhalten, die
sich durch N3T + Δ3T ausdrücken läßt, wobei N3T für
einen Ereigniszählwert steht, der das N3-fache des Re
ferenztakts T beträgt, während Δ3T den Ereignis-Feinab
stimmungswert angibt, der wiederum einen Bruchteil des
Referenztaktintervalls T darstellt.
Es kann vorkommen, daß sich ein Prüfsignal für einen
bestimmten Pin des Bauteilprüflings bei einer tatsäch
lichen Halbleiterprüfung für längere Zeit, d. h. bei
spielsweise für einige 100 Millisekunden, nicht verän
dert, während bei den Prüfsignalen für die meisten an
deren Pins Änderungen mit sehr viel größerer Geschwin
digkeit, beispielsweise innerhalb einiger 10 oder 100
Nanosekunden, auftreten. Dies wiederum bedeutet, daß
die Länge des Zeitraums zwischen zwei aufeinanderfol
genden Ereignissen sehr stark variieren kann, wobei zur
Beschreibung des größtmöglichen Zeitraums eine große
Anzahl von Datenbits benötigt wird. Da es sich bei ei
nem Halbleiterprüfsystem um ein umfangreiches System
mit beispielsweise mehreren hundert Prüfkanälen (bzw.
Pins) handelt, von denen jeder mit einem Ereignisspei
cher ausgestattet ist, ist es wünschenswert, die Kapa
zität der einzelnen Ereignisspeicher zu verringern und
so die Gesamtkosten des Prüfsystems zu senken.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zu
grunde, ein ereignisgestütztes Halbleiterprüfsystem so
wie ein in diesem Prüfsystem eingesetztes Ereignis-Er
zeugungsverfahren zu beschreiben, die es ermöglichen,
eine Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines
spezifischen Ereignisses einzufügen und so einen Zeit
abstand zwischen zwei Ereignissen zu vergrößern, ohne
daß dies die Operation des Prüfsystems beeinflußt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht
darin, ein ereignisgestütztes Prüfsystem sowie ein in
diesem Prüfsystem eingesetztes Ereignis-Erzeugungsver
fahren zu beschreiben, die es ermöglichen, eine Reihe
von Ereignissen mit unterschiedlicher Zeitsteuerung zu
erzeugen, wobei ein Ereignisspeicher in der Lage ist,
unter Verwendung einer relativ kleinen Anzahl von Da
tenbits Zeitsteuerungsdaten zu speichern, die sowohl
lange als auch kurze Zeitabstände zwischen den Ereig
nissen angeben.
Zudem ist es auch eine Aufgabe der vorliegenden Erfin
dung, ein ereignisgestütztes Halbleiterprüfsystem sowie
ein in diesem Prüfsystem eingesetztes Ereignis-Erzeu
gungsverfahren zu beschreiben, die die Erzeugung eines
Ereignisses auf der Grundlage einer Deltazeit (d. h. ei
nes Zeitabstands) zum vorhergehenden Ereignis ermögli
chen, indem die Zeitsteuerungsdaten in einem eine ge
ringe Speicherkapazität aufweisenden Ereignisspeicher
gespeichert und modifiziert werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein ereignisgestütz
tes Prüfsystem zum Prüfen eines elektronischen Bauteil
prüflings (DUT) durch Erzeugung von Ereignissen mit un
terschiedlicher Zeitsteuerung für die Zuführung eines
Prüfsignals zum DUT und durch Bewertung eines Ausgangs
signals des DUT mit einer Zeitsteuerung eines Strobe-
Signals. Die Zeitsteuerung der Ereignisse läßt sich da
bei durch eine Veränderung der Zeitsteuerungsdaten im
Ereignisspeicher frei variieren, wobei die entsprechen
den Ereignisspeicher eine relativ geringe Kapazität
aufweisen und selbst zur Speicherung der Zeitsteue
rungsdaten für einen großen Zeitabstand zwischen zwei
Ereignissen nur eine geringe Wortlänge benötigen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht die Vorrich
tung zur Erzeugung der Prüfmuster und Strobe-Signale
auf der Grundlage von Ereignisdaten aus einem Ereignis
speicher zur Speicherung von Zeitsteuerungsdaten und
Ereignistypdaten für jedes Ereignis, wobei die Zeit
steuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch
eine Verzögerungszeit gegenüber einem dem gegenwärtigen
Ereignis unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Ver
wendung einer festgelegten Anzahl von Datenbits wieder
gegeben werden, und aus Mitteln, die ein Einfügen einer
Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spe
zifizierten Ereignisses in einer solchen Weise ermögli
chen, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärtigen
Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Ge
samtverzögerungszeit, die sich durch die festgelegte
Anzahl von Datenbits im Ereignisspeicher ausdrücken
läßt, wobei die Mittel zum Einfügen der Verzögerungs
zeit Mittel zur Vervielfältigung der Zeitsteuerungsda
ten und der Ereignistypdaten des dem spezifizierten Er
eignis unmittelbar vorausgehenden Ereignisses umfassen.
Gemäß einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung
umfassen die Mittel zum Einfügen der Verzögerungszeit
Mittel zum Einfügen eines NOP-Ereignisses
(Nulloperations-Ereignisses), welches eine zusätzliche,
zum spezifizierten Ereignis hinzuzuaddierende Verzöge
rungszeit angibt, und zum Einfügen einer NOP
(Nulloperation) als Ereignistypdaten, wodurch die zu
sätzliche Verzögerungszeit eingefügt wird, ohne daß vom
Prüfsystem irgendwelche Operationen durchgeführt wer
den. Die vorliegende Erfindung betrifft zudem ein Ver
fahren zur Einfügung der Verzögerungszeit in die Zeit
steuerungsdaten zur Erzeugung der Ereignissequenz.
Bei dem erwähnten ersten und zweiten Aspekt der vorlie
genden Erfindung umfassen die Zeitsteuerungsdaten im
Ereignisspeicher Verzögerungs-Zähldaten, die aus einem
ganzzahligen Vielfachen eines Referenztaktintervalls
bestehen (ganzzahliger Datenteil), und Verzögerungs-
Feinabstimmungsdaten, die aus einem Bruchteil des Refe
renztaktintervalls bestehen (Bruch-Datenteil). Im übri
gen läßt sich beim ersten und zweiten Aspekt der vor
liegenden Erfindung eine entsprechende Verzögerungs
zeiteinfügung mehrmals wiederholen, um die gewünschte
Gesamtverzögerungszeit für das gegenwärtige Ereignis zu
erzielen.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Einfügung einer Verzögerungszeit in
Zeitsteuerungsdaten von Ereignissen zum Prüfen von
Halbleiterbauteilen. Das Verfahren umfaßt dabei die
folgenden Verfahrensschritte: Speichern von Zeitsteue
rungdaten und Ereignistypdaten für jedes Ereignis in
einem Ereignisspeicher, wobei die Zeitsteuerungsdaten
eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzöge
rungszeit gegenüber einem unmittelbar vorhergehenden
Ereignis unter Verwendung einer festgelegten Anzahl von
Datenbits wiedergegeben werden, und Einfügen einer Ver
zögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spezifi
zierten Ereignisses in einer Weise, daß eine Gesamtver
zögerungszeit des gegenwärtigen Ereignisses erzielt
wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit,
die sich durch die festgelegte Anzahl von Datenbits im
Ereignisspeicher ausdrücken läßt. Der Verfahrensschritt
der Verzögerungszeit-Einfügung erfolgt dabei entweder
durch Vervielfältigung der Zeitsteuerungsdaten und der
Ereignistypdaten des dem spezifizierten Ereignis unmit
telbar vorausgehenden Ereignisses oder durch Einfügung
eines NOP-Ereignisses (Nulloperations-Ereignisses), das
eine zusätzliche, dem spezifizierten Ereignis hinzu
zuaddierende Verzögerungszeit angibt, und einer NOP
(Nulloperation) als Ereignistypdaten, wodurch die zu
sätzliche Verzögerungszeit eingefügt wird, ohne daß vom
Prüfsystem irgendwelche weiteren Operationen durchge
führt werden.
Das erfindungsgemäße ereignisgestützte Halbleiterprüf
system ist in der Lage, zur Bewertung des Halbleiter
bauteils Ereignisse mit unterschiedlicher Zeitsteuerung
auf der Grundlage von im Ereignisspeicher gespeicherten
Ereignisdaten zu erzeugen. Die Zeitsteuerung der ein
zelnen Ereignisse wird jeweils durch die Länge eines
Zeitabstands (d. h. eine Deltazeit) zum letzten Ereignis
bestimmt. Die Deltazeit zwischen verschiedenen Ereig
nissen läßt sich auf einfache Weise durch Einfügung ei
ner Verzögerungszeit verlängern, wobei dann die Gesamt
verzögerungszeit nach der Verzögerungszeit-Einfügung
länger ist als sich dies durch die maximale Wortlänge
des Ereignisspeichers ausdrücken läßt. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung besteht die Operation zur Verzöge
rungszeit-Einfügung beim erfindungsgemäßen Ereignis
prüfsystem darin, ein dem gegenwärtigen Ereignis unmit
telbar vorhergehendes Ereignisses so oft zu wiederho
len, bis die gewünschte Zeitlänge erreicht ist, während
die Operation zur Verzögerungszeit-Einfügung im ereig
nisgestützten Prüfsystem gemäß einem anderen Aspekt
darin besteht, für das gegenwärtige Ereignis so lange
eine NOP (Nulloperation) aufzurufen, bis die gewünschte
Zeitlänge erreicht ist.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Be
zugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein schematische Blockschaltbild zur Dar
stellung eines grundlegenden Aufbaus ei
nes erfindungsgemäßen ereignisgestützten
Prüfsystems;
Fig. 2 ein Blockschaltbild zur detaillierteren
Darstellung des Aufbaus der in Fig. 1 ge
zeigten Pin-Elektronik sowie vom Ereig
nisgenerator erzeugter zugehöriger
Steuer-Ereignisse (bzw. Prüfsignale) und
eines Abtast-Ereignisses (bzw. Strobe-Si
gnals);
Fig. 3 eine Zeitsteuerungsgraphik zur Darstel
lung der Beziehung zwischen der Zeit
steuerung verschiedener Ereignisse, ein
schließlich des Steuer-Ereignisses und
des Abtast-Ereignisses relativ zu einem
Referenztakt zur Verdeutlichung des
grundlegenden Konzepts einer ereignisge
stützten Prüfoperation;
Fig. 4 eine Zeitsteuerungsgraphik zur Darstel
lung der Zeitsteuerungsbeziehungen zwi
schen verschiedenen Ereignissen auf der
Grundlage des Zeitabstands (bzw. der Del
tazeit) zwischen zwei aufeinanderfolgen
den Ereignissen;
Fig. 5 ein Diagramm zur Darstellung eines Bei
spiels für die Speicherung von Daten in
einem zum ereignisgestützten Prüfsystem
gehörenden Ereignisspeicher entsprechend
der in Fig. 4 gezeigten Reihe von Verzöge
rungen, wobei keine Verzögerungszeit-Ein
fügung erfolgt;
Fig. 6 eine Zeitsteuerungsgraphik zur Darstel
lung eines Beispiels von Wellenformen für
die Reihe von Ereignissen, die auf der
Grundlage der im in Fig. 5 gezeigten Er
eignisspeicher gespeicherten Zeitsteue
rungsdaten erzeugt wurden, wobei keine
Verzögerungszeit-Einfügung erfolgt;
Fig. 7 eine Zeitsteuerungsgraphik zur Darstel
lung eines Beispiels für die Zeitsteue
rungsbeziehung in einem Fall, bei dem ein
zusätzliches Ereignis in die Ereignisse
quenz eingefügt wird, um eine ausreichend
lange Verzögerungszeit zwischen den Er
eignissen zu erzielen;
Fig. 8 ein Diagramm zur Darstellung eines Bei
spiels für die Datenspeicherung in einem
zum ereignisgestützten Prüfsystem gehö
renden Ereignisspeicher gemäß einem er
sten Aspekt der vorliegenden Erfindung,
wobei eine Einfügung einer Verzögerungs
zeit in die im Ereignisspeicher vorhan
denen Zeitsteuerungsdaten erfolgt;
Fig. 9 eine Zeitsteuerungsgraphik zur Darstel
lung eines Beispiels von Wellenformen für
die Reihe von Ereignissen, die auf der
Grundlage von in dem in Fig. 8 gezeigten
Ereignisspeicher gemäß dem ersten Aspekt
der vorliegenden Erfindung gespeicherten
Ereignisdaten erzeugt wurden;
Fig. 10 ein Diagramm zur Darstellung eines Bei
spiels für die Datenspeicherung in einem
zum ereignisgestützten Prüfsystem gehö
renden Ereignisspeicher gemäß einem zwei
ten Aspekt der vorliegenden Erfindung,
wobei eine Einfügung einer Verzögerungs
zeit in die im Ereignisspeicher vorhan
denen Zeitsteuerungsdaten erfolgt; und
Fig. 11 eine Zeitsteuerungsgraphik zur Darstel
lung eines Beispiels von Wellenformen für
eine Reihe von Ereignissen, die auf der
Grundlage der in dem in Fig. 10 gezeigten
Ereignisspeicher gemäß dem zweiten Aspekt
der vorliegenden Erfindung gespeicherten
Ereignisdaten erzeugt wurden.
Im folgenden wird das bevorzugte Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. Das schematische Block
schaltbild gemäß Fig. 1 zeigt ein Beispiel für den
grundlegenden Aufbau eines erfindungsgemäßen ereignis
gestützten Prüfsystems. Das ereignisgestützte Prüfsy
stem enthält einen Hauptrechner 12 und eine Busschnitt
stelle 13, die beide mit einem Systembus 14 verbunden
sind, einen internen Bus 15, eine Adreßfolge-Steuerein
heit 18, einen Fehlerspeicher 17, einen aus einem Takt
zählspeicher 20 und einem Feinabstimmungs-Datenspeicher
21 gebildeten Ereignisspeicher, eine Ereignissummier-
und Skalierlogik 22, einen Ereignisgenerator 24 und
eine Pin-Elektronik 26. Das ereignisgestützte Prüfsy
stem dient zur Bewertung eines Halbleiterbauteilprüf
lings (DUT) 28, bei dem es sich üblicherweise um eine
integrierte Speicherschaltung, beispielsweise einen Di
rektzugriffsspeicher (RAM) bzw. einen Flash-Speicher,
oder um eine integrierte Logikschaltung, etwa einen Mi
kroprozessor bzw. einen Signalprozessor handelt, die
bzw. der mit der Pin-Elektronik 26 verbunden ist.
Als Hauptrechner 12 dient beispielsweise ein mit einem
UNIX-Betriebssystem ausgestatteter Arbeitsplatz. Der
Hauptrechner 12 fungiert als Benutzerschnittstelle, wo
durch es einem Benutzer möglich ist, die Start- und
Endbefehle für die Prüfung einzugeben, ein Prüfprogamm
und andere Prüfbedingungen zu laden oder Prüfergebnis
analysen durchzuführen. Der Hauptrechner 12 ist über
den Systembus 14 und die Busschnittstelle 13 mit einem
Hardware-Prüfsystem und zudem vorzugsweise zum Absenden
bzw. Empfangen von Prüfinformationen von anderen Prüf
systemen oder Rechnernetzen mit einem Datenübertra
gungsnetzwerk verbunden, was jedoch in der Zeichnung
nicht dargestellt ist.
Bei dem internen Bus 15 handelt es sich um einen Bus im
Hardware-Prüfsystem, der üblicherweise mit den meisten
Funktionsblöcken, wie etwa der Adreßfolge-Steuereinheit
18, dem Fehlerspeicher 17, der Ereignissummier- und
Skalierlogik 22 und dem Ereignisgenerator 24 verbunden
ist. Als Adreßfolge-Steuereinheit 18 wird beispiels
weise ein nur dem Hardware-Prüfsystem zur Verfügung
stehender Prüfgerätprozessor verwendet, auf den der Be
nutzer keinen Zugriff hat. Die Adreßfolge-Steuereinheit
18 liefert auf der Grundlage der vom Hauptrechner 12
vorgegebenen Bedingungen bzw. des Prüfprogramms ent
sprechende Befehle an andere Funktionsblöcke des Prüf
systems. Der Fehlerspeicher 17 speichert Prüfergeb
nisse, wobei es sich beispielsweise um Fehlerinforma
tionen über den Bauteilprüfling 28 handelt, an den
durch die Adreßfolge-Steuereinheit 18 vorgegebenen
Adressen ab. Die im Fehlerspeicher 17 gespeicherten In
formationen werden bei der Fehleranalyse des Bauteil
prüflings verwendet.
Die Adreßfolge-Steuereinheit 18 liefert dem Ereignis
zählspeicher 20 und dem Feinabstimmungsdatenspeicher 21
Adreßdaten, wie sich dies Fig. 1 entnehmen läßt. Bei ei
nem tatsächlichen Prüfsystem ist eine Vielzahl von aus
einem Ereignis-Taktzählspeicher und einem Ereignis-
Feinabstimmungsdatenspeicher bestehenden Bauteilgruppen
vorgesehen, von denen jede einem Prüfpin des Prüfsy
stems zugeordnet sein kann. Der Taktzählspeicher und
der Feinabstimmungsdatenspeicher speichern die Zeit
steuerungsdaten für jedes Prüfsignal-Ereignis bzw.
Strobe-Signalereignis, wobei im Ereigniszählspeicher 20
die Zeitsteuerungsdaten gespeichert werden, die einem
ganzzahligen Vielfachen des Referenztakts entsprechen
(ganzzahliger Datenteil), während im Ereignis-Feinab
stimmungsdatenspeicher 21 Zeitsteuerungsdaten gespei
chert sind, welche einen Bruchteil des Referenztakts
darstellen (Bruch-Datenteil). Im Rahmen der vorliegen
den Erfindung entsprechen die Zeitsteuerungsdaten für
jedes Ereignis einem Zeitabstand (d. h. eine Verzöge
rungszeit bzw. Deltazeit) zum vorhergehenden Ereignis.
Die Ereignissummier- und Skalierlogik 22 dient zur Er
zeugung von Daten, die eine Gesamtzeitsteuerung der
einzelnen Ereignisse auf der Grundlage der vom Ereig
niszählspeicher 20 und dem Ereignis-Feinabstimmungsda
tenspeicher 21 kommenden Delta-Zeitsteuerungsdaten wie
dergeben. Im wesentlichen werden derartige Gesamtzeit
steuerungsdaten durch Summierung des ganzzahligen Da
tenteils und des Bruch-Datenteils erzeugt. Im Verlauf
der Summierung der Zeitsteuerungsdaten wird in der
Zeitsteuerungszähl- und Skalierlogik 22 im übrigen auch
eine Übertrag-Operation der Bruchteildaten (d. h. eine
Verschiebung zum ganzzahligen Datenteil) vorgenommen.
Zudem läßt sich eine Modifizierung der Gesamtzeitsteue
rung vornehmen, indem während der Erzeugung der Gesamt
zeitsteuerung die Zeitsteuerungsdaten mit Hilfe eines
Skalierfaktors entsprechend multipliziert werden.
Der Ereignisgenerator 24 dient dazu, die Ereignisse auf
der Grundlage der von der Ereignissummier- und Skalier
logik 22 gelieferten Gesamtzeitsteuerungsdaten tatsäch
lich zu erzeugen. Die auf diese Weise erzeugten Ereig
nisse (d. h. Prüfsignale und Strobe-Signale) werden dem
Bauteilprüfling DUT 28 durch die Pin-Elektronik 26 zu
geführt. Die Pin-Elektronik 26 besteht im wesentlichen
aus einer großen Anzahl von Baueinheiten, die jeweils
eine Pin-Ansteuerung und einen Komparator sowie Um
schalter enthalten und der Herstellung von Eingabe- und
Ausgabebeziehungen zum Bauteilprüfling DUT 28 dienen.
Das Blockschaltbild gemäß Fig. 2 zeigt eine detaillier
tere Darstellung des Aufbaus einer eine Pin-Ansteuerung
35 und einen analogen Komparator 36 umfassenden Pin-
Elektronik 26. Der Ereignisgenerator 24 erzeugt Steuer-
Ereignisse, die durch die Pinansteuerung 35 einem Ein
gangspin des Bauteilprüflings DUT 28 als Prüfsignale
zugeführt werden. Zudem erzeugt der Ereignisgenerator
24 ein Abtast-Ereignis, das zum Abtasten eines Aus
gangssignals des Bauteilprüflings DUT 28 dem analogen
Komparator 36 als Strobe-Signal zugeführt wird. Das
Ausgangssignal des analogen Komparators 36 wird durch
einen Musterkomparator 38 mit den SOLL-Werten vom Er
eignisgenerator 24 verglichen. Falls es zu keiner Über
einstimmung kommt, wird ein Fehlersignal an den in
Fig. 1 gezeigten Fehlerspeicher 17 gesandt.
Ein Beispiel für die Wellenformen der Steuer-Ereignisse
(Prüfmuster), des vom Bauteilprüfling kommenden Aus
gangssignals und eines Abtast-Ereignisses (Strobe-Si
gnal) läßt sich den Fig. 3C, 3D bzw. 3E entnehmen. Wenn
man die Steuer-Ereignisse gemäß Fig. 3C dem Bauteilprüf
ling DUT 28 durch die Pinansteuerung 35 zuführt, so er
zeugt der Bauteilprüfling DUT 28 in Antwort hierauf ein
Ausgangssignal, wie es in Fig. 3D gezeigt ist, welches
nun mit der durch das Abtast-Ereignis gemäß Fig. 3E be
stimmten Zeitsteuerung abgetastet wird. Wie sich Fig. 3C
entnehmen läßt, bestimmen die Steuer-Ereignisse die
Zeitsteuerung der ansteigenden und der abfallenden
Flanken des Prüfmusters. Hingegen legt das in Fig. 3E
gezeigte Abtast-Ereignis die Zeitsteuerung des Abtast
punkts fest, d. h. ein Strobe-Signal läßt sich mit Hilfe
eines einzigen Ereignisses erzeugen, sofern angezeigt
wird, daß es sich bei diesem Ereignis um ein Abtast-Er
eignis handelt. Der Grund hierfür liegt darin, daß ein
Strobe-Signal eine sehr geringe Impulsbreite aufweist,
wodurch es praktisch unmöglich ist, ein Strobe-Signal
zu erzeugen, indem man sowohl dessen ansteigende als
auch dessen abfallende Flanke festlegt.
Die Zeitsteuerungsgraphik gemäß Fig. 4 zeigt Zeitsteue
rungsbeziehungen zwischen verschiedenen Ereignissen auf
der Grundlage eines Zeitabstands (Deltazeit) zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Ereignissen. Wie bereits un
ter Bezugnahme auf die Fig. 3A bis 3E erwähnt wurde,
wird die Länge des Zeitraums zwischen den Ereignissen
(d. h. der Verzögerungswert) durch eine Kombination ei
nes ganzzahligen Vielfachen des Referenztaktintervalls
(ganzzahliger Datenteil bzw. Verzögerungs-Zählwert) und
eines Bruchteils des Referenztaktintervalls (Bruch-Da
tenteil bzw. Verzögerungs-Feinabstimmungswert) wieder
gegeben.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Beispiel werden die Ereig
nisse 0 bis 7 in bezug zu einem Referenztakt angegeben,
der einen Zeitintervall von T = 1 besitzt. Somit lautet
beispielsweise die Deltazeit (bzw. Verzögerung) ΔV0 für
das Ereignis 0 0,75 (Verzögerungs-Zählwert "0" und
Feinabstimmungswert "0,75") und die Deltazeit ΔV1 für
ein Ereignis 1 beträgt 1,50 (Verzögerungs-Zählwert "1"
und Feinabstimmungswert "0,50"). In diesem Fall beträgt
die Gesamtverzögerung des Ereignisses 1 2,25, wobei
eine Logik im Prüfsystem zwei Ereignistakte "2,0" zählt
und die Summe des Verzögerungs-Feinabstimmungswerts
"0,25" als restliche Bruchteil-Verzögerung berechnet.
Das Diagramm gemäß Fig. 5 zeigt ein Beispiel für die Da
tenspeicherung in einem Ereignisspeicher des ereignis
gestützten Prüfsystems für die in Fig. 4 gezeigte Reihe
von Verzögerungen. Die Verzögerungszeit ΔVn (ΔV0, ΔV1,
ΔV2 . . .) wird durch eine Kombination des Verzögerungs-
Zählwerts Cn (C1, C2, C3, . . .) mit dem Verzögerungs-
Feinabstimmungswert Vn (V1, V2, V3, . . .) wiedergegeben,
wie sich dies Fig. 5 entnehmen läßt. Die Zeitsteuerungs
graphik gemäß Fig. 6 zeigt ein Beispiel für Wellenformen
der Reihe von Ereignissen, die auf der Grundlage von im
Ereignisspeicher gemäß Fig. 5 gespeicherten Zeitsteue
rungsdaten erzeugt werden. Bei dem in den Fig. 5 und 6
gezeigten Beispiel erfolgt keine Verzögerungszeit-Ein
fügung.
Da der Verzögerungs-Feinabstimmungswert stets kleiner
ist, als der Referenztaktintervall T, reicht hier ggf.
eine Wortlänge von mehreren Bits aus, um alle möglichen
Bruchteil-Verzögerungen der Ereignisse vollständig wie
derzugeben. Die Ereignis-Zähldaten (d. h. die Verzöge
rungs-Zählwerte) müssen hingegen eine große Bandbreite
an ganzzahligen Werten von 1 bis 134.217.728 Referenz
taktintervallen wiedergeben, was darauf zurückzuführen
ist, daß die Länge des Zeitraums zwischen zwei Ereig
nissen bei einer tatsächlich durchgeführten Prüfopera
tion einerseits nur einige 10 Nanosekunden, aber ander
seits durchaus auch mehrere hundert Millisekunden be
tragen kann. Bei einer so großen Anzahl von Taktinter
vallen wird jeweils eine Gesamtzahl von 27 Datenbits
für die jeweiligen im Ereignisspeicher gespeicherten
Verzögerungs-Zähldaten benötigt.
Bei tatsächlich durchgeführten Bauteilprüfungen wird
eine derart große Anzahl von Taktintervallen allerdings
nur selten eingesetzt, während in den meisten Fällen
eine wesentlich geringere Anzahl von Taktintervallen
ausreicht. Somit wäre es wünschenswert, wenn für die
Verzögerungs-Zähldaten im Ereignisspeicher die Verwen
dung einer sehr viel geringeren Bitlänge von beispiels
weise 9 Bits ausreichend wäre. Die vorliegende Erfin
dung betrifft daher ein Verfahren, bei dem eine Verzö
gerungszeit derart in die Ereignisse eingefügt wird,
daß sich unter Verwendung einer relativ geringen Anzahl
von Datenbits Verzögerungszeiten gewinnen lassen, die
eine große Anzahl von Taktintervallen umfassen. Anders
ausgedrückt, bietet die vorliegende Erfindung Mittel
zur Erzeugung eines Ereignisses, dessen Zeitabstand zum
vorhergehenden Ereignis sehr viel länger ist, als sich
dies mit Hilfe der zugehörigen Datenbits im Ereignis
speicher ausdrücken läßt.
Es wird im folgenden davon ausgegangen, daß der Verzö
gerungswert ΔV2 in den Fig. 4 und 5 zur Erzeugung des Er
eignisses 2 keine ausreichende Verzögerung aufweist, so
daß zur Erzielung der beabsichtigten Verzögerungszeit
eine zusätzliche Verzögerungszeit in die bereist exi
stierenden Verzögerungsdaten eingeschoben werden muß.
Der in Fig. 7 gezeigten Zeitsteuerungsgraphik läßt sich
eine entsprechende Situation entnehmen, bei der ein zu
sätzliches Ereignis in die Ereignissequenz eingeschoben
wird, um zwischen dem Ereignis 1 und dem Ereignis 2
eine ausreichend lange Verzögerung herzustellen. Bei
dem Beispiel gemäß Fig. 7 wird dabei das Ereignis 2 in
zwei Ereignisse aufgeteilt, d. h. in ein Ereignis 2a mit
einer Verzögerungszeit ΔV2a und ein Ereignis 2b mit ei
ner Verzögerungszeit ΔV2b. Anders gesagt, wird das Er
eignis 2a, das die maximale Verzögerungszeit aufweist,
in das Ereignis 2 eingeschoben.
Gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung erfolgt die Ope
ration zu einer derartigen Verzögerungseinfügung durch
Vervielfältigung eines vorhergehenden Ereignisses (d. h.
des Ereignisses 1). Fig. 8 zeigt ein Beispiel für die
Datenspeicherung im Ereignisspeicher, wobei eine Ein
schiebung eines die maximalen Verzögerungs-Zähldaten
sowie Feinabstimmungsdaten mit dem Wert 0 umfassenden
Ereignisses 2a erfolgt. Bei dem Ereignis 2a handelt es
sich um ein Ereignis desselben Typs wie beim Ereignis
1, wie sich dies der rechten Spalte in Fig. 8 entnehmen
läßt. Die Ereignisdaten in Fig. 8 sind in Fig. 9 als Wel
lenformen wiedergegeben. Ereignis 2 wird durch eine
Kombination des eine Verzögerungszeit ΔV2a (maximaler
Verzögerungs-Zählwert und Feinabstimmmungswert 0) auf
weisenden Ereignisses 2a mit dem eine Verzögerungszeit
ΔV2b (Verzögerungs-Zählwert C2 und Feinabstimmungswert
V2) aufweisenden Ereignis 2b erzeugt. Das Ereignis 2a
weist beim obigen Beispiel zwar einen maximalen Verzö
gerungs-Zählwert auf; die Verzögerungszeitdaten können
jedoch je nach der einzufügenden Verzögerungszeit vari
ieren und daher auch kürzer als die maximale Verzöge
rungszeit sein. Wenn hingegen zur Erzielung des ge
wünschten Zeitraums die Hinzufügung von mehr als zwei
maximalen Verzögerungs-Zählwerten erforderlich ist, so
wird das den maximalen Verzögerungs-Zählwert aufwei
sende Ereignis 1 mehrfach reproduziert.
Die Lösung gemäß dem ersten Aspekt der vorliegenden Er
findung läßt sich bei einer Sequenz von Steuer-Ereig
nissen zur Erzeugung eines Prüfmusters gemäß Fig. 3C
wirksam einsetzen. Allerdings treten bei dieser Lösung
bei der Erzeugung von Abtast-Ereignissen (Strobe-Signa
len) Probleme auf. Wie bereits kurz erwähnt wurde, han
delt es sich bei einem Abtast-Signal um einen sehr
schmalen Impuls, der nicht durch zwei Flanken, d. h.
eine (ansteigende) Setz- und eine (abfallende) Rück
setzflanke, sondern durch eine einzige Flanke bzw. ein
einziges Ereignis definiert wird. Wenn es sich also
beim Ereignis 1 um ein Abtast-Ereignis (bzw. Strobe-Er
eignis) handelt, so wird bei dem in Fig. 9 gezeigten
Beispiel ein Strobe-Signal an einem Zwischenpunkt des
Ereignisses, beispielsweise bei einer durch das Ereig
nis 2a angezeigten Steuerzeit, erzeugt. Ein derartiges
Strobe-Signal wird dann dem in Fig. 2 gezeigten analogen
Komparator zum Abtasten des Ausgangssignals des Bau
teilprüflings DUT zugeführt und das abgetastete Aus
gangssignal wird einem Logikvergleich mit SOLL-Werten
unterzogen. Wenn nun an dieser Stelle allerdings gar
keine Abtastung beabsichtigt war, so kann hierbei als
Ergebnis selbst dann ein Fehler angezeigt werden, wenn
in der Operation des Bauteilprüflings gar kein Fehler
vorliegt.
Der zweite Aspekt der vorliegenden Erfindung bietet
hier nun eine Alternative zur oben beschriebenen ersten
Lösung, wobei ein als NOP (Nulloperation) bezeichnetes
neues Ereignis in den Ereignisspeicher eingeschoben
wird. Fig. 10 zeigt die Datenspeicherung im Ereignis
speicher beim zweiten Aspekt der vorliegenden Erfin
dung. Dabei wird ein als Ereignis 2a gekennzeichnetes
NOP-Ereignis nach dem Ereignis 2 in die Ereignisdaten
eingeschoben. Das Ereignis 2a weist eine Verzögerungs
zeit ΔV2a (maximaler Verzögerungs-Zählwert und Feinab
stimmungswert 0) auf. Der Ereignistyp des neuen Ereig
nisses wird in der rechten Spalte gemäß Fig. 10 als NOP
angegeben. Die in Fig. 10 gezeigten Ereignisdaten lassen
sich durch die Wellenformen gemäß Fig. 11 wiedergeben.
Wird das NOP-Ereignis aufgerufen, so bewirkt die Opera
tion des Prüfsystems alleine die Erzeugung einer ange
gebenen Verzögerungszeit, d. h. im Fall eines Steuer-Er
eignisses würde eine NOP-Einfügung keine Veränderung im
Zustand des Prüfpins hervorrufen. Für eine Sequenz von
Abtast-Ereignissen führt die Einfügung einer Nullopera
tion nicht zur Erzeugung von Abtast-Ereignissen, so daß
hier auch keine falschen Ergebnisse auftreten. Der Ver
zögerungs-Zählwert weist beim Ereignis 2a bei dem er
wähnten Beispiel zwar einen Maximalwert auf; die Verzö
gerungs-Zähldaten können jedoch auch entsprechend der
einzufügenden Verzögerungszeit variieren und dabei kür
zer sein, als die Maximalverzögerung. Zudem kann eine
Einfügung mehrerer NOP-Ereignisse, die jeweils den Ma
ximalverzögerungswert aufweisen, erfolgen, wenn der ge
wünschte Zeitraum mehr als zwei NOP-Ereignisse erfor
dert.
Das ereignisgestützte Halbleiterprüfsystem gemäß der
vorliegenden Erfindung ist in der Lage, zur Bewertung
eines Halbleiterbauteils Ereignisse mit unterschiedli
cher Zeitsteuerung auf der Grundlage von im Ereignis
speicher gespeicherten Ereignisdaten zu erzeugen. Die
Zeitsteuerung jedes einzelnen Ereignisses wird dabei
durch einen Zeitabstand (Deltazeit) zum vorhergehenden
Ereignis festgelegt. Die Deltazeit zwischen Ereignissen
kann auf einfache Weise durch Einfügung einer Verzöge
rungszeit vergrößert werden, wobei man nach der Einfü
gung der Verzögerungszeit eine Gesamtdeltazeit erhält,
die größer ist, als die maximale Wortlänge des Ereig
nisspeichers. Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird die
Operation zur Verzögerungszeit-Einfügung beim erfin
dungsgemäßen Prüfsystem durchgeführt, indem ein dem ge
genwärtigen Ereignis unmittelbar vorausgehendes Ereig
nis so lange wiederholt wird, bis die gewünschte Zeit
länge erzielt ist, während gemäß einem anderen Aspekt
die Operation zur Verzögerungszeit-Einfügung im ereig
nisgestützten Prüfsystem erfolgt, indem für das gegen
wärtige Ereignis solange eine NOP (Nulloperation) auf
gerufen wird, bis die gewünschte Zeitlänge erreicht
ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Erzeugung von Prüfmustern und
Strobe-Signalen auf der Grundlage von Ereignisdaten
in einem Halbleiterprüfsystem, wobei die Vorrichtung
die folgenden Bestandteile umfaßt:
einen Ereignisspeicher zur Speicherung von Zeit steuerungsdaten und Ereignistypdaten für jedes Ereignis, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzöge rungszeit gegenüber einem dem gegenwärtigen Er eignis unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Verwendung einer festgelegten Anzahl von Daten bits wiedergegeben werden; und
Mittel, die ein Einfügen einer Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spezifizierten Ereignisses in einer solchen Weise ermöglichen, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärti gen Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit, die sich durch die festgelegte Anzahl von Datenbits im Ereignis speicher ausdrücken läßt;
wobei die Mittel zum Einfügen der Verzögerungs zeit Mittel zur Vervielfältigung der Zeitsteue rungsdaten und der Ereignistypdaten des dem spe zifizierten Ereignis unmittelbar vorausgehenden Ereignisses umfassen.
einen Ereignisspeicher zur Speicherung von Zeit steuerungsdaten und Ereignistypdaten für jedes Ereignis, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzöge rungszeit gegenüber einem dem gegenwärtigen Er eignis unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Verwendung einer festgelegten Anzahl von Daten bits wiedergegeben werden; und
Mittel, die ein Einfügen einer Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spezifizierten Ereignisses in einer solchen Weise ermöglichen, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärti gen Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit, die sich durch die festgelegte Anzahl von Datenbits im Ereignis speicher ausdrücken läßt;
wobei die Mittel zum Einfügen der Verzögerungs zeit Mittel zur Vervielfältigung der Zeitsteue rungsdaten und der Ereignistypdaten des dem spe zifizierten Ereignis unmittelbar vorausgehenden Ereignisses umfassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Zeitsteue
rungsdaten im Ereignisspeicher Verzögerungs-Zählda
ten, die aus einem ganzzahligen Vielfachen eines Re
ferenztaktintervalls bestehen (ganzzahliger Daten
teil), und Verzögerungs-Feinabstimmungsdaten umfas
sen, die aus einem Bruchteil des Referenztaktinter
valls bestehen (Bruch-Datenteil).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Vervielfälti
gung der Zeitsteuerungsdaten und der Ereignistypda
ten des dem spezifizierten Ereignis unmittelbar vor
hergehenden Ereignisses zur Erzeugung der Gesamtver
zögerungszeit des gegenwärtigen Ereignisses mehrmals
wiederholt wird.
4. Vorrichtung zur Erzeugung von Prüfmustern und
Strobe-Signalen auf der Grundlage von Ereignisdaten
in einem Halbleiterprüfsystem, wobei die Vorrichtung
die folgenden Bestandteile umfaßt:
einen Ereignisspeicher zur Speicherung von Zeit steuerungsdaten und Ereignistypdaten für jedes Ereignis, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzöge rungszeit gegenüber einem hierzu unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Verwendung einer festgelegten Anzahl von Datenbits wiedergegeben werden; und
Mittel, die ein Einfügen einer Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spezifizierten Ereignisses in einer solchen Weise ermöglichen, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärti gen Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit, die sich durch die festgelegte Anzahl von Datenbits im Ereignis speicher ausdrücken läßt;
wobei die Mittel zum Einfügen der Verzögerungs zeit Mittel zum Einfügen eines NOP-Ereignisses (Nulloperations-Ereignissses) umfassen, welches eine zusätzliche, zum spezifizierten Ereignis hinzuzuaddierende Verzögerungszeit angibt, und zum Einfügen einer NOP (Nulloperation) als Er eignistypdaten, wodurch die zusätzliche Verzöge rungszeit eingefügt wird, ohne daß vom Prüfsy stem irgendwelche Operationen durchgeführt wer den.
einen Ereignisspeicher zur Speicherung von Zeit steuerungsdaten und Ereignistypdaten für jedes Ereignis, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzöge rungszeit gegenüber einem hierzu unmittelbar vorausgehenden Ereignis unter Verwendung einer festgelegten Anzahl von Datenbits wiedergegeben werden; und
Mittel, die ein Einfügen einer Verzögerungszeit in die Zeitsteuerungsdaten eines spezifizierten Ereignisses in einer solchen Weise ermöglichen, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärti gen Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit, die sich durch die festgelegte Anzahl von Datenbits im Ereignis speicher ausdrücken läßt;
wobei die Mittel zum Einfügen der Verzögerungs zeit Mittel zum Einfügen eines NOP-Ereignisses (Nulloperations-Ereignissses) umfassen, welches eine zusätzliche, zum spezifizierten Ereignis hinzuzuaddierende Verzögerungszeit angibt, und zum Einfügen einer NOP (Nulloperation) als Er eignistypdaten, wodurch die zusätzliche Verzöge rungszeit eingefügt wird, ohne daß vom Prüfsy stem irgendwelche Operationen durchgeführt wer den.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Zeitsteue
rungsdaten im Ereignisspeicher Verzögerungs-Zühlda
ten, die aus einem ganzzahligen Vielfachen eines Re
ferenztaktintervalls bestehen (ganzzahliger Daten
teil), und Verzögerungs-Feinabstimmungsdaten umfas
sen, die aus einem Bruchteil des Referenztaktinter
valls bestehen (Bruch-Datenteil).
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Einfügung ei
nes NOP-Ereignisses zur Erzeugung der gewünschten
Gesamtverzögerungszeit des gegenwärtigen Ereignisses
mehrmals wiederholt wird.
7. Verfahren zur Einfügung einer Verzögerungszeit in
Zeitsteuerungsdaten von Ereignissen, die zum Prüfen
von Halbleiterbauteilen dienen, wobei das Verfahren
die folgenden Verfahrensschritte umfaßt:
- - Speichern von Zeitsteuerungdaten und Ereignis typdaten für jedes Ereignis in einem Ereignis speicher, wobei die Zeitsteuerungsdaten eines gegenwärtigen Ereignisses durch eine Verzöge rungszeit gegenüber einem unmittelbar vorherge henden Ereignis unter Verwendung einer festge legten Anzahl von Datenbits wiedergegeben wer den; und
- - Einfügen einer Verzögerungszeit in die Zeit steuerungsdaten eines spezifizierten Ereignisses in einer Weise, daß eine Gesamtverzögerungszeit des gegenwärtigen Ereignisses erzielt wird, die länger ist als die Gesamtverzögerungszeit, die sich durch die festgelegte Anzahl von Datenbits im Ereignisspeicher ausdrücken läßt;
- - wobei der Verfahrensschritt der Verzögerungs zeit-Einfügung entweder durch Vervielfältigung der Zeitsteuerungsdaten und der Ereignistypdaten des dem spezifizierten Ereignis unmittelbar vor ausgehenden Ereignisses oder durch Einfügung ei nes NOP-Ereignisses (Nulloperations-Ereignis ses), das eine zusätzliche, dem spezifizierten Ereignis hinzuzuaddierende Verzögerungszeit an gibt, und durch Einfügung einer NOP (Nulloperation) als Ereignistypdaten erfolgt, wodurch die zusätzliche Verzögerungszeit einge fügt wird, ohne daß das Prüfsystem irgendwelche Operationen durchführt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Zeitsteuerungs
daten im Ereignisspeicher Verzögerungs-Zähldaten,
die aus einem ganzzahligen Vielfachen eines Refe
renztaktintervalls bestehen (ganzzahliger Daten
teil), und Verzögerungs-Feinabstimmungsdaten umfas
sen, die aus einem Bruchteil des Referenztaktinter
valls bestehen (Bruch-Datenteil).
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