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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Überführung eines Bogens mittels
eines Umfangsbereichs einer Walze.
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Einrichtungen
zur Überführung eines
Bogens der hier angesprochenen Art sind bekannt (
DE 195 47 580 A1 ). Die Überführungseinrichtung
ist in einer Druckmaschine für
Bogen eingesetzt, die im Schöndruck
oder im Schön-
und Widerdruck betrieben werden kann, und dient dazu, die Bogen
von einem ersten Bogenführungszylinder
an einen dritten Bogenführungszylinder
registergenau zu überführen. Dies
wird mit Hilfe eines Umfangsbereichs einer in diesem Zusammenhang
auch als Speichertrommel bezeichneten Walze realisiert. Es hat sich
gezeigt, dass bei hohen Druckleistungen, also bei einer hohen Maschinengeschwindigkeit
der am Umfang der Walze anliegende Bogen sich zu wellen beginnt,
was die registerhaltige Bogenführung
beeinträchtigt.
Ursache hierfür
ist sowohl die auf den Bogen wirkende Fliehkraft als auch eine aufgrund
der Relativgeschwindigkeit zwischen der rotierenden Walze und der
stehenden Umgebungsluft über
dem Bogen sich bildende Unterdruckzone. Zur Vermeidung dieses Nachteils
wird bei der bekannten Überführungseinrichtung
auf den den Bogen aufweisenden Umfangsbereich der Walze eine entgegen
der Drehrichtung der Walze gerichtete Luftströmung geblasen, die den sich
wellenden Bogen auf der Walze glatt streicht. Es hat sich gezeigt,
dass auch durch diese Maßnahme eine
glatte Anlage des Bogens an der Walze nicht in allen Fällen gewährleistet
werden kann.
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Die
DE 19516374 A1 zeigt
ein in zwei Stellungen verbringbares Blasrohr, welches unter zwei unterschiedlichen
stumpfen Winkeln α oder β Blasluft auf
einen Bogen ausbläst,
um diesen an einen Druckzylinder anzudrücken.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Überführungseinrichtung, bei der
eine glatte Anlage des Bogens am Umfang der Walze, insbesondere auch
bei hohen Maschinengeschwindigkeiten, gewährleistet werden kann.
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Zur
Lösung
der Aufgabe wird eine Überführungseinrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Diese umfasst eine
Walze, der eine Lufterzeugungseinrichtung zugeordnet ist, mit deren Hilfe
mindestens eine Luftströmung
auf einen Umfangsbereich der Walze aufbringbar ist, auf dem der zu überführende Bogen
angeordnet ist. Die Überführungseinrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass die Luftströmung in Drehrichtung der Walze
gerichtet ist. Aufgrund dieser Maßnahme kann sichergestellt
werden, dass die über
dem auf dem Umfang der Walze liegenden Bogen befindliche Luft sich
in die gleiche Richtung bewegt wie der Bogen. Aufgrund der reduzierten
Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Bogen und der sich darüber befindlichen
Luft ist der Druck, in der sich durch die Relativgeschwindigkeit zwischen
Bogen und Luft bildenden Unterdruckzone so groß, dass eine glatte Anlage
des Bogens am Umfang der Walze realisierbar ist.
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Die
Geschwindigkeit der Luftströmung
ist gleich groß wie
die Geschwindigkeit des auf dem Umfang der Walze liegenden Bogens.
Die Differenzgeschwindigkeit zwischen der Luftströmung und
dem Bogen ist also Null, das heißt, die Luftströmung über dem
Bogen ist relativ zum Bogen in Ruhe, so dass sich keine Unterdruckzone über dem
Bogen bildet. Während
bei bekannten Überführungseinrichtungen versucht
wird, den durch die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Bogen und
der darüber
befindlichen Luft entstandenen Unterdruck abzuschwächen, wird bei
der erfindungsgemäßen Überführungseinrichtung bereits
die Ursache für
die Entstehung einer Unterdruckzone über dem Bogen ausgeräumt, so
dass sich überhaupt
keine Unterdruckzone ausbilden kann beziehungsweise der Unterdruck
in der Unterdruckzone nur noch so gering ist, dass ein Abheben beziehungsweise
eine wellige Anlage des Bogens am Umfang der Walze vermieden wird.
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Die Überführungseinrichtung
kann in vorteilhafter Weise in einer Bogenrotationsdruckmaschine zum Überführen von
Bogen von einem Führungszylinder
an eine Wendetrommel eingesetzt werden, wo eine registerhaltige
Bogenführung
gefordert wird, um eine Makulatur zu vermeiden. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Walze von einer in dem Bereich zwischen dem Führungszylinder
und der Wendetrommel angeordneten Speichertrommel gebildet.
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In
bevorzugter Ausführungsform
ist die Luftströmung
gegenüber
einer gedachten Tangenten an dem Mantel der Walze um einen Winkel α geneigt, der
größer oder
gleich 0° und
kleiner 90° ist,
wobei die Tangente den Auftreffpunkt einer mittleren Strömungslinie
der Luftströmung
schneidet. Die Luftströmung
ist also derart ausgerichtet, dass sie unter einem spitzen Winkel
auf dem am Umfang der Walze anliegenden Bogen auftrifft oder – bei einem
Winkel α gleich
0° – parallel
zur Verlagerungsrichtung des Bogens im Bereich des Auftreffpunktes
in Drehrichtung der Walze gerichtet ist.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel
der Überführungseinrichtung
ist vorgesehen, dass die Lufterzeugungseinrichtung Druckluft oder
Blasluft erzeugt. Die Geschwindigkeit der mindestens einen in Drehrichtung
der Walze gerichteten Luftströmung
ist vorzugsweise an die Laufgeschwindigkeit und das Material der
Bogen anpassbar, wobei mit Druckluft höhere Geschwindigkeiten der
Luftströmung
realisierbar sind, als mit Blasluft.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Lufterzeugungseinrichtung eine
Luftleiteinrichtung zugeordnet ist, die die Luftströmung ausrichtet.
Die Lufterzeugungseinrichtung, die beispielsweise von einem Ventilator,
einem Kompressor oder dergleichen gebildet sein kann, bringt die
Druckluft beziehungsweise Blasluft also nicht unmittelbar auf den
Bogen auf, sondern führt
sie der Luftleiteinrichtung zu. Hierdurch kann die Luftströmung präzise an
eine gewünschte
Stelle des Umfangsbereichs der Walze gelenkt werden.
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In
bevorzugter Ausführungsform
weist die Luftleiteinrichtung mindestens einen Blaskasten mit einer
oder mehreren Luftaustrittsöffnungen
und/oder mindestens ein Blasrohr mit wenigstens einer Luftaustrittsöffnung auf.
Die Luftaustrittsöffnung
kann kreisförmig
oder schlitzförmig
ausgebildet sein. Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel erstreckt sich
der Blaskasten/das Blasrohr über
die gesamte Länge
der Walze, so dass der Bogen auf seiner gesamten Breite mit mindestens
einer in Drehrichtung der Walze gerichteten Luftströmung beaufschlagbar ist.
Selbstverständlich
ist es auch möglich,
daß – in Längsrichtung
der Walze gesehen – mehrere
Blaskästen
und/oder Blasrohre hintereinander angeordnet sind, wobei deren Luftaustrittsöffnungen
sowohl kreisförmig
als auch schlitzförmig
ausgebildet sein können.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Überführungseinrichtung ergeben sich
aus den übrigen
Unteransprüchen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Überführungseinrichtung
für Bogen;
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2 eine
Detaildarstellung einer in 1 dargestellten
Wendeeinrichtung und
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3 und 4 jeweils
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Überführungseinrichtung
in Seitenansicht.
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Die
im folgenden beschriebene Einrichtung 1 ist allgemein zum Überführen von
Bogen, beispielsweise Papier- oder Kartonbogen, einsetzbar. Rein beispielhaft
wird im folgenden davon ausgegangen, dass die Überführungseinrichtung 1 in
einer Bogenrotationsdruckmaschine eingesetzt wird, die im Schöndruck und/oder
im Schön-
und Widerdruck betrieben werden kann.
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1 zeigt
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Wendeeinrichtung 3, die in der nicht näher dargestellten
Bogenrotationsdruckmaschine zum Wenden von Bogen dient. Die Wendeeinrichtung 3 umfasst
eine Speichertrommel 5, die eine erste Halteeinrichtung 7 für die – in Drehrichtung
der Speichertrommel 5 gesehen – Vorderkante eines an der
Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5 anliegenden Bogens 11 und eine
zweite Halteeinrichtung 13 für die Hinterkante des Bogens 11 aufweist. Ferner
ist eine dritte Halteeinrichtung 15 für die Vorderkante und eine
vierte Halteeinrichtung 17 für die Hinterkante eines nachfolgenden
Bogens vorgesehen, der von einem der Speichertrommel 5 vorgeordneten
Führungszylinder 19 herangeführt wird.
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Die
zweite Halteeinrichtung 13 und die dritte Halteeinrichtung 15 sind – in Umfangsrichtung
der Speichertrommel 5 gesehen – in einem Abstand voneinander
in einer in die Außenmantelfläche 9 eingebrachten,
randoffenen ersten Ausnehmung 21 und die erste Halteeinrichtung 7 und
die vierte Halteeinrichtung 17 in einer gegenüberliegend
angeordneten zweiten Ausnehmung 22 angeordnet. Die Ausnehmungen 21, 23 erstrecken
sich zumindest im wesentlichen über
die gesamte Länge
der Speichertrommel 5. Die ersten und dritten Halteeinrichtungen 7, 15 sind
hier als Klemmeinrichtungen ausgebildet, die jeweils mehrere in
einem Abstand voneinander und – in Längsrichtung
der Speichertrommel 5 gesehen – hintereinander angeordnete
Greifer aufweist, die den jeweiligen Bogen in seinem Vorderkantenbereich
halten und den Bogen an der Außenmantelfläche 9 der Speichertrommel 5 positionsgenau
fixieren. Die zweiten und vierten Halteeinrichtungen 13, 17 sind
hier von Saugeinrichtungen gebildet, die jeweils mindestens einen
Sauger, vorzugsweise mehrere in einem Abstand voneinander und – in Längsrichtung
der Speichertrommel 5 gesehen – hintereinander angeordnete
Sauger aufweist, mit deren Hilfe der jeweilige Bogen in seinem Hinterkantenbereich
sicher gehalten werden kann. Die zweiten und vierten Halteeinrichtungen 13, 17 halten
den jeweiligen Bogen auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten auf
der Speichertrommel 5 gespannt, so dass eine registerhaltige,
also positionsgenaue Übergabe
des jeweiligen Bogens an eine – in
Laufrichtung der Bogen gesehen (Pfeil 23) – der Speichertrommel 5 nachgeordnete
Wendetrommel 25 gewährleistet
werden kann.
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Die
Speichertrommel 5, auf der bei diesem Ausführungsbeispiel
zwei Bogen speicherbar sind, ist zweiteilig ausgebildet, wobei die
beiden Trommelhälften
kammartig ausgebildet sind und Zinken aufweisen, die ineinandergreifen,
so dass eine Einstellung der Länge
der Bogen möglich
ist, indem der Abstand der jeweils einem Bogen zugeordneten Halteeinrichtungen 7, 13 beziehungsweise 15, 17 verändert wird.
Die beiden Trommelhälften
sind vorzugsweise exakt gleich ausgebildet und weisen eine genau
geschliffene Außenmantelfläche auf.
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Der
Abstand der Wendetrommel 25 von der Speichertrommel 5 ist
derart gewählt,
dass eine Außenmantelfläche 27 der
Wendetrommel 25 und die Außenmantelfläche 9 der Speichertrommel 5 in
einem sehr geringen Abstand voneinander angeordnet sind. Die Wendetrommel 25 weist
eine Klemmeinrichtung 29 für die Hinterkante des zu wendenden, auf
der Speichertrommel 5 gespeicherten Bogens auf, die bei
diesem Ausführungsbeispiel
mehrere in einem Abstand voneinander und – in Längsrichtung der Wendetrommel 25 gesehen – hintereinander
angeordnete Greifer umfasst. Der Aufbau und die Funktion der Klemmeinrichtung 29 ist
bekannt, so dass hier nicht näher
darauf eingegangen wird. In der in 1 dargestellten
Funktionsstellung hat die Klemmeinrichtung 29 die Hinterkante
eines Bogens 31 erfasst, der bereits im wesentlichen von
der Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5 abgelöst ist.
Ab einer bestimmten Drehstellung der Wendetrommel 25 wird
die Hinterkante des Bogens 31 zur Vorderkante.
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Durch
das Ablösen
des Bogens 31 von der Außenmantelfläche 9 der Speichertrommel 5 und dessen
Mitnahme durch die Wendetrommel 25, also beim Wegbewegen
des Bogens 31 von der Speichertrommel 5 bildet
sich zwischen der der Speichertrommel 5 zugewandten Seite
des Bogens 31, der Wendetrommel 25 und der Speichertrommel 5 ein
Bereich 33, in dem aufgrund der durch den Bogen mitgerissenen
Luft ein Unterdruck vorliegt. Dieser Unterdruck wirkt auf den nachfolgenden,
noch auf der Speichertrommel 5 aufliegenden Bogen 11,
der dadurch unter Umständen
von der Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5 abgehoben werden kann, was sich nachteilig
auf eine registerhaltige Überführung des Bogens
an die Wendetrommel 25 auswirken kann.
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Beim Überführen des
jeweiligen Bogens vom Führungszylinder 19 an
die Wendetrommel 25 mit Hilfe eines Umfangsbereichs der
Speichertrommel 5 bildet sich insbesondere bei hohen Druckleistungen, das
heißt
bei einer hohen Maschinengeschwindigkeit, unter anderem an dem Umfangsbereich
der Speichertrommel 5, an dem der Bogen am Mantel der Speichertrommel 5 anliegt, über dem
Bogen eine in 1 schraffiert dargestellte Unterdruckzone 35. Wie
aus 1 ersichtlich, erstreckt sich die Unterdruckzone 35 vom
Walzenspalt zwischen Führungszylinder 19 und
Speichertrommel 5 bis vor den Walzenspalt zwischen Wendetrommel 25 und
Speichertrommel 5. Die Unterdruckzone 35 bildet
sich aufgrund der Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der im wesentlichen
stehenden Umgebungsluft und der sich mit hoher Geschwindigkeit bewegenden
Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5. Der über
dem auf der Außenmantelfläche 9 aufliegenden
Bogen 11 wirkende Unterdruck führt dazu, dass der Bogen 11 – wie in 1 dargestellt – wellig
auf der Speichertrommel 5 liegt, beziehungsweise wie in 2 dargestellt,
die Welle sich immer mehr vergrößert, was
eine registergenaue Bogenführung
unmöglich
macht. Insbesondere die Überströmung des
welligen Bogens führt
zur Bildung der Unterdruckzone 35. Ein örtliches Anheben des Bogens
von der Speichertrommel 5 wird durch die auf den zu überführenden
Bogen wirkende Fliehkraft weiter begünstigt. Das Abheben des Bogens
ist insbesondere deshalb möglich,
weil dessen Hinterkante erst beim Passieren des Walzenspalts zwischen
der Speichertrommel 5 und dem Führungszylinder 19 von
den Saugern erfasst wird. Während
also über
dem auf der Speichertrommel 5 aufliegenden Bogen ein Unterdruck
besteht, liegt bei diesem Ausführungsbeispiel
der Speichertrommel 5 in Freiräumen zwischen den Zinken der
Speichertrommel 5, von denen in der Darstellung gemäß 1 lediglich
der Freiraum 37 erkennbar ist, aufgrund des auf die in
den Freiräumen
befindlichen Luftteilchen wirkenden Fliehkraft ein auf die Bogenunterseite
wirkender Überdruck
vor, der ebenfalls zum Abheben des Bogens beiträgt.
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2 zeigt
eine Detaildarstellung der in 1 dargestellten
Speichertrommel 5 im vergrößerten Maßstab. Gleiche
Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass insofern
auf die Beschreibung zur 1 verwiesen wird. Aus 2 geht
der Bogen 11 hervor, der nach dem Überführen vom Führungszylinder 19 an
die Speichertrommel 5 nicht glatt an der Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5 anliegt, sondern eine relativ kleine
Welle 38 aufweist. Aufgrund der mit Pfeilen angedeuteten Überströmung der
Welle 38 durch die Umgebungsluft wird die Unterdruckbildung
an der Außenmantelfläche 9 der Speichertrommel 5 verstärkt, was
dazu führt,
dass die Welle 38 sich während ihres Transports zur
Wendetrommel 25 immer mehr vergrößert, also immer höher wird.
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Im
folgenden wird anhand der 3 und 4 jeweils
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Überführungseinrichtung 1 näher erläutert. Teile,
die in 1 dargestellt sind und bereits anhand von 1 erläutert wurden,
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass insofern auf die Beschreibung
zur 1 verwiesen wird.
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3 zeigt
eine Seitenansicht der Überführungseinrichtung 1,
die dazu dient, einen Bogen vom Führungszylinder 19 an
die Wendetrommel 25 mit Hilfe eines Umfangsbereichs einer
Walze, die hier von der Speichertrommel 5 gebildet ist,
zu überführen. Die Überführungseinrichtung 1 umfasst
eine Luftleiteinrichtung 39, die einen Blaskasten 41 aufweist,
der in einem geringen Abstand oberhalb der Speichertrommel 5 angeordnet
ist. Der Blaskasten 41 erstreckt sich vorzugsweise über die
gesamte Länge
und über
einen Umfangsbereich der Speichertrommel 5, der bei diesem
Ausführungsbeispiel kleiner
ist als die Länge
des Bogens 11. Der Blaskasten ist an die Außenkontur
der Speichertrommel 5 angepasst, das bedeutet, dass eine
der Speichertrommel 5 zugewandte Bodenwand 43 des
Blaskastens 41 derart gekrümmt ist, dass die Höhe des Spalts
zwischen dem Blaskasten 41 und der Speichertrommel 5 im
wesentlichen konstant ist.
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Der
Blaskasten 41 ist mit einer in 3 nicht dargestellten
Lufterzeugungseinrichtung, zum Beispiel ein Gebläse oder ein Kompressor, verbunden und
weist mehrere Luftaustrittsöffnungen 45 auf,
die sich in der Bodenwand 43 befinden. Die Luftaustrittsöffnungen 45 sind über den
Umfang der Speichertrommel 5 hintereinander angeordnet
und vorzugsweise schlitzförmig
ausgebildet, das heißt,
die Luftaustrittsöffnungen 45 erstrecken
sich im wesentlichen über
die gesamte Länge
des Blaskastens 41. Die Luftaustrittsöffnungen 45 sind derart
angeordnet beziehungsweise ausgebildet, dass die jeweilige daraus
austretende Luftströmung 47,
die in 2 als Pfeil dargestellt ist, in Drehrichtung der
Speichertrommel 5 gerichtet ist. Die Geschwindigkeit der
Luftströmungen 47 ist
vorzugsweise gleich groß wie
die Umfangsgeschwindigkeit der Speichertrommel 5 beziehungsweise
die Geschwindigkeit des auf der Außenmantelfläche 9 gehaltenen Bogens 11.
Die Differenzgeschwindigkeit zwischen dem auf der Speichertrommel 5 aufliegenden
Bogen 11 und der darüber befindlichen
Luft ist in diesem Fall also gleich Null, so dass sich keine Unterdruckzone 35,
wie sie anhand von 1 erläutert wurde, bilden kann. Durch
das Aufbringen von in Drehrichtung der Speichertrommel 5 gerichteten
Blasluft oder Druckluft kann eine glatte, das heißt falten- und wellenfrei Anlage
des Bogens an der Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5 sichergestellt werden, so dass eine registergenaue Übergabe
des Bogens an die nachfolgende Wendetrommel 25 möglich ist.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel
der Überführungseinrichtung 1 ist
die Geschwindigkeit der aus der Luftaustrittsöffnung 45 austretenden
Luftströmung 47 kleiner
als die Geschwindigkeit des Bogens, was dazu führt, dass sich möglicherweise über dem
auf der Speichertrommel 5 aufliegenden Bogen eine Unterdruckzone
ausbildet, wie sie beispielsweise anhand von 1 erläutert wurde,
wobei der Unterdruck jedoch nur so groß ist, dass eine glatte Anlage
des Bogens an der Außenmantelfläche 9 der Speichertrommel 5 gewährleistet
werden kann.
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Die
aus der Luftaustrittsöffnung 45 in
Richtung der Speichertrommel 5 austretende Luftströmung ist
derart gegenüber
der Außenmantelfläche 9 der
Speichertrommel 5 ausgerichtet, dass sie gegenüber einer
gedachten, gestrichelt dargestellten Tangenten 49 um einen
Winkel α geneigt
ist, der kleiner 90° und
größer oder
gleich 0° sein
kann und der hier circa 10° beträgt. Die
Tangente 49 schneidet den Auftreffpunkt 51 einer
mittleren Strömungslinie
der Luftströmung.
Unter ”mittlerer
Strömungslinie” wird ein
in der Mitte der Luftströmung
befindlicher Teilluftstrahl verstanden.
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Bei
dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in einem
Freiraum 53 zwischen dem Blaskasten 41 und dem
zwischen dem Führungszylinder 19 und
der Speichertrommel 5 gebildeten Walzenspalt eine Blaseinrichtung 55 vorgesehen,
die zwei in Umfangsrichtung der Speichertrommel 5 hintereinander
angeordnete Blasrohre 57 und 59 aufweist, die jeweils
mindestens eine nicht dargestellte Luftaustrittsöffnung aufweisen. Die Blasrohre 57, 59 sind
mit einer nicht dargestellten Druckluft- oder Blaslufterzeugungseinrichtung
verbunden, so dass entgegen der Drehrichtung der Speichertrommel 5 gerichtete, gestrichelt
dargestellte Luftströme 61 geblasen
werden können,
die eine glatte Anlage der Bogenhinterkante an der Speichertrommel 5 sicherstellen
sollen, so dass der Bogen in Längsrichtung
gespannt werden kann.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der Überführungseinrichtung 1,
deren Luftleiteinrichtung 39 Blasrohre 63 bis 79 aufweist,
die in Umfangsrichtung der Speichertrommel 5 hintereinander
und auf einer gedachten Kreislinie mit dem Mittelpunkt der Speichertrommel 5 angeordnet
sind. Die Blasrohre 63 bis 79, die oberhalb der
Speichertrommel 5 und in einem Abstand zu dieser angeordnet
sind, weisen jeweils mindestens eine in 4 nicht
dargestellte Luftaustrittsöffnung
auf, die sich vorzugsweise über die
gesamte Länge
des jeweiligen Blasrohrs erstreckt. Aus den Luftaustrittsöffnungen
der mit einer Lufterzeugungseinrichtung verbundenen Blasrohre 63 bis 79 ist
jeweils eine auf den den zu überführenden
Bogen aufweisenden Umfangsbereich der Speichertrommel 5 gerichtete
Luftströmung 47 ausbringbar,
die in Drehrichtung der Speichertrommel 5 gerichtet ist.
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Die
aus den Blasrohren 63 bis 79 austretende Luftströmung 47 ist
auch bei diesem Ausführungsbeispiel
gegenüber
einer den Auftreffpunkt 51 der Luftströmung 47 auf der Speichertrommel 5 schneidenden
Tangente 49 um einen Winkel α geneigt, der größer oder
gleich 0° und
kleiner 90° sein
kann. Auch bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel kann
bei entsprechender Geschwindigkeit der auf die Außenmantelfläche 9 gerichteten
Luftströmungen 47 die
Bildung einer Unterdruckzone über
dem Bogen infolge einer Relativbewegung zwischen der Umgebungsluft
und des auf einem Umfangsbereich der Speichertrommel 5 gehaltenen
Bogens entgegengewirkt werden kann, so dass eine registergenaue Überführung des
Bogens an die Wendetrommel 25 gewährleistet werden kann.
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Bei
dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Überführungseinrichtung 1 ist
der Umfangsbereich der Speichertrommel 5, mit dessen Hilfe
der Bogen 11 an die Wendetrommel 25 überführt wird,
von der die Blasrohre 63 bis 79 aufweisenden Luftleiteinrichtung 39 nicht
vollständig
abgedeckt, wie mit dem anhand der 2 erläuterten
Blaskasten 41. Dennoch kann die über dem auf dem Umfangsbereich
der Speichertrommel 5 gehaltenen Bogen 11 befindliche
Luft mit Hilfe der Blasrohre 63 bis 79 in Umfangsrichtung
der Speichertrommel 5 mit gewünschter Geschwindigkeit bewegt
werden.
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Den
anhand der 3 und 4 beschriebenen Überführungseinrichtungen 1 ist
gemeinsam, dass die mit Hilfe des Blaskastens 41 beziehungsweise
der Blasrohre 63 bis 79 auf den den Bogen aufweisenden
Umfangsbereich der Speichertrommel 5 aufgebrachten Luftströmungen 47 auch
zum Abbau des sich beim Wenden eines Bogens bildenden Unterdrucks
in dem zwischen dem zu wendenden Bogen, der Wendetrommel 25 und
der Speichertrommel 5 begrenzten Bereich 33 beiträgt, da das
Einströmen der
zusätzlichen
Luft aus der Luftleiteinrichtung 39 durch den Walzenspalt
zwischen der Speichertrommel 5 und der Wendetrommel 25 in
den darunter liegenden Bereich 33 möglich ist.