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Die Erfindung betrifft eine modulare elektrische Steckverbinderanordnung bestehend aus mehreren Steckmodulen, wobei jedes Steckmodul zumindest eine Aufnahmekammer zur Aufnahme eines elektrischen Kontaktes aufweist und auf gegenüberliegenden Seiten je einen Kulissenstein aufweist, weiter bestehend aus einem Rahmen zur Aufnahme der Steckmodule, aus einem komplementären Steckverbinder mit Aufnahmekammern zur Aufnahme komplementärer elektrischer Kontakte zur Kontaktierung der Kontakte der Steckmodule und aus einer Schieberanordnung, die Kulissennuten aufweist, die mit den Kulissensteinen der Steckmodule zusammenwirken.
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Aus der
WO 96/32761 ist eine modulare elektrische Steckverbinderanordnung mit obigen Merkmalen bekannt. In den Rahmen sind von beiden Seiten komplementäre Steckmodule einsteckbar. Es ist eine Schieberanordnung vorgesehen, die für jedes Modul zwei gegenüberliegende Kulissennuten aufweist, die mit den Kulissensteinen der Steckmodule zusammenwirken. Die Schieberanordnung wird mittels eines Hebels, der gleichzeitig als Decke dient, betätigt. Sämtliche Kulissennuten sind gleich ausgebildet. Beim Einbringen der Steckmodule in den Rahmen werden diese gleichzeitig in den oberen Bereich der Kulissennuten eingesetzt. Beim Betätigen des Hebels und somit der Schieberanordnung werden sämtliche Steckmodule gleichzeitig kontaktiert. Eine auf den modularen Aufbau zugeschnittene Verringerung der Steckkraft wird daher nicht erreicht.
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Aus der
DE 43 36 711 A1 ist ebenfalls eine modulare elektrische Steckverbinderanordnung bekannt. Diese modulare elektrische Steckverbinderanordnung weist ebenfalls mehrere Steckmodule auf, wobei jedes Steckmodul zumindest eine Aufnahmekammer zur Aufnahme eines elektrischen Kontaktes aufweist und auf gegenüberliegenden Seiten je einen Kulissenstein aufweist. Weiter weist die Steckverbinderanordnung einen komplementären Steckverbinder mit Aufnahmekammern zur Aufnahme komplementärer elektrischer Kontakte zur Kontaktierung der Kontakte der Steckmodule auf und eine Hebelanordnung, die zur Aufnahme der Steckmodule dient und Kulissennuten zur Aufnahme der Kulissensteine der Steckmodule aufweist. Die Hebelanordnung ist mit den Steckmodulen auf den komplementären Steckverbinder aufschwenkbar, dabei werden die Steckmodule nacheinander gesteckt. Es wird also eine durch die modulare Anordnung ermöglichte Reduzierung der Steckkräfte vorgenommen. Es ist jedoch nicht überall möglich, solche Steckverbinder mit Hebelanordnungen einzusetzen, da diese über dem Steckverbinder sehr viel Raum benötigen. Ausserdem ist eine recht komplizierte Ausformung der Kulissennuten in der Hebelanordung notwendig.
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EP 0 901 294 B1 zeigt eine Einschieb- und Herauszieh-Verbindungselementvorrichtung mit einem Verbindungselementekörper, der ein Paar paralleler Rahmen aufweist, einem Paar Rahmenblöcke, die an zwei Endabschnitten angeordnet sind, und einer Anzahl von Trennbauteilen, die derart ausgebildet ist, dass ein erstes Verbindungselement und ein zweites Verbindungselement in jeder von einer Anzahl von Aufnahmekammern, die durch die Rahmen, die Rahmenblöcke und die Trennbauteile unterteilt werden, aufgenommen werden. Jedes der Trennbauteile weist ein Paar Lanzen mit einer Federcharakteristik auf, wobei die freien Enden der Lanzen jeweils von den Trennbauteilen in einander gegenüberliegende Richtungen vorstehen. Jedes der Verbindungselemente weist einen Einrastril-lenabschnitt auf. Dadurch, dass die Lanzen in dem Einrastrillenabschnitt auf halbem Weg, den jedes der Verbindungselemente in die Aufnahmekammern eingeschoben werden, einrasten, werden die Verbindungselemente daran gehindert, sich in einer Herausziehrichtung zu bewegen.
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DE 196 50 098 A1 zeigt einen Geringkopplungskraft-Steckverbinder mit einer Anschlusssteckerbetätigungsplatte, die an einer oberen Wand eines Steckverbindergehäuses montiert ist. Die obere Wand weist Führungsschlitze auf, die mit zugehörigen Anschlussunterbringungskammern in Verbindung stehen, in denen Anschlussstecker angeordnet sind, die jeweils mit Leitungen verbunden sind. Die Anschlusssteckerbetätigungsplatte weist Arme auf, die sich von ihr aus erstrecken und die mit den Anschlusssteckern in den Anschlussunterbringungskammern im Eingriff stehen, um die Anschlussstecker zu bewegen. Das Steckverbindergehäuse wird mit einem Steckverbindergegengehäuse zusammengepaßt, wobei die Anschlussstecker zunächst in den Anschlussunterbringungskammern angeordnet sind und wobei anschließend die Anschlusssteckerbetätigungsplatte in die Zusammenpassrichtung der Steckverbinder bewegt wird, um die Anschlussstecker in Kontakt mit Anschlussstücken in dem Steckverbindergegengehäuse zu bringen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine modulare elektrische Steckverbinderanordnung anzugeben, die reduzierte Steckkräfte aufweist und einfach aufgebaut ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine modulare elektrische Steckverbinderanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Es ist von besonderem Vorteil, dass die erfindungsgemässe modulare elektrische Steckverbinderanordnung den modularen Aufbau ausnutzt und die Module nacheinander steckt. Dadurch wird eine erhebliche Reduzierung der Steckkraft erreicht. Es ist eine Schieberanordnung vorgesehen, mit der das Nacheinanderstecken der einzelnen Steckmodule erfolgt.
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Es ist von besonderem Vorteil, dass der Rahmen der zur Aufnahme der Steckmodule dient, am komplementären Steckverbinder verrastbar ist. Dadurch wird gewährleistet, dass zum weiteren Steckvorgang nur eine Hand, die die Schieberanordnung betätigt, benötigt wird.
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Es ist weiter von besonderem Vorteil, dass die Steckmodule im Rahmen verrasten. Dadurch wird eine sichere Handhabung aller Steckmodule gleichzeitig mit dem Rahmen ermöglicht. Es ist weiter von besonderem Vorteil, dass die Steckmodule mit den Kulissensteinen im Rahmen verrasten. Dadurch kann auf ein zusätzliches Rastmittel an den Steckmodulen verzichtet werden. Es ist weiter von besonderem Vorteil, dass die Verrastung der Steckmodule im Rahmen mittels der Schieberanordnung lösbar ist. Es ist dadurch sichergestellt, dass bei der Betätigung des Schiebers jeweils nur ein Steckmodul, das als nächstes in den Schieber aufgenommen wird, entrastet wird und die noch nicht mit dem Schieber in Verbindung stehenden Steckmodule weiterhin mit dem Rahmen verrastet und somit gesichert sind.
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Es ist weiter von besonderem Vorteil, dass die Steckmodule im Rahmen in der Steckrichtung geführt sind. Dadurch wird gewährleistet, dass eine exakte Steckung der Steckmodule mit dem Schieber erfolgt, obwohl auf den Seiten der Steckmodule jeweils nur ein Kulissenstein vorgesehen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll nun anhand der Figuren erläutert werden.
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1 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemässen modularen elektrischen Steckverbinderanordnung.
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2 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemässen modularen elektrischen Steckverbinderanordnung, wobei die Steckmodule sich im verrasteten Zustand im Rahmen befinden und der Rahmen am komplementären Steckverbinder verrastet ist, sowie die Lage der Module angedeutet ist.
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3 zeigt einen Querschnitt durch die entsprechende Steckverbinderanordnung entlang der Linie A-A gemäss 2.
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4 zeigt eine kabelseitige Aufsicht vom Rahmen her auf die erfindungsgemässe Steckverbinderanordnung nach 2.
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5 zeigt die modulare elektrische Steckverbinderanordnung in Seitenansicht mit teilweise eingebrachter Schieberanordnung, wobei die Lage der Steckmodule im Rahmen angedeutet ist.
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6 zeigt einen Querschnitt durch die Anordnung entlang, der Linie B-B gemäss 5.
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7 zeigt eine kabelseitige Aufsicht auf die Steckverbinderanordnung gemäss 5 von der Rahmenseite her.
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8 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Steckverbinderanordnung mit vollständig eingebrachter Schieberanordnung und somit im vollständig gesteckten Zustand der Module mit angedeuteter Lage der Module.
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9 zeigt eine kabelseitige Aufsicht auf die erfindungsgemässe Steckverbinderanordnung im vollständig gesteckten Zustand.
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In 1 ist eine modulare elektrische Steckverbinderanordnung 1 gemäß der Erfindung in einer Explosionsdarstellung dargestellt. Nebeneinander sind fünf Steckmodule 2 angeordnet. Jedes Steckmodul 2 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Auf zwei gegenüberliegenden Seiten 3 der Steckmodule weisen diese je einen Kulissenstein 4 auf. Jedes Steckmodul 2 weist zwei Aufnahmekammern 5 zur Aufnahme je eines elektrischen Kontaktes auf. Die beiden Aufnahmekammern 5 sind in einer Reihe zwischen den beiden gegenüberliegenden Seiten 3 angeordnet. Die Steckmodule 2 weisen ein kabelseitiges Ende 6 und ein stirnseitiges bzw. steckgesichtseitiges Ende 7 auf. Vom kabelseitigen Ende 6 her sind die Kontakte, die an elektrische Leiter angeschlagen sind, in die Aufnahmekammern 5 der Steckmodule 2 einbringbar. Das steckgesichtseitige Ende 7 wird beim Zusammenstecken mit einem entsprechenden komplementären Steckverbinder mit dem steckgesichtseitigen Ende dieses Steckverbinders zusammengebracht.
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Die modulare elektrische Steckverbinderanordnung 1 weist weiter einen Rahmen 10 auf. Der Rahmen 10 dient zur Aufnahme der Steckmodule 2. Er weist zwei gegenüberliegende Seitenwände 11 und 12 auf. Weiter weist der Rahmen 10 ein kabelseitiges Ende 13 und ein stirnseitiges Ende 14 auf.
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Die Steckmodule 2 sind vom stirnseitigen Ende 14 in den Rahmen 10 einfügbar. Zur Führung der Steckmodule 2 in der Steckrichtung S sind am kabelseitigen Ende 13 des Rahmens 10 entsprechende Führungsstege 15 vorgesehen. Diese Führungsstege 15 wirken mit Phasen 8 an den Steckmodulen 2. Zur Verrastung der Steckmodule 2 im Rahmen 10 sind in den Seiten 11, 12 des Rahmens 10 Rastfederzungen 16 vorgesehen. Die Rastfederzungen 16 verrasten hinter den Kulissensteinen 4 der Steckmodule 2. Die Steckmodule 2 befinden sich dann in einer ersten Stellung verrastet im Rahmen 10 und können mit diesem transportiert werden.
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Die modulare elektrische Steckverbinderanordnung 1 weist weiter eine Schieberanordnung 20 auf. Die Schieberanordnung 20 besteht aus zwei parallelen Schiebern 21, die durch einen Griff 22 miteinander verbunden sind. Die Schieberanordnung 20 ist im Wesentlichen U-förmig ausgebildet, wobei die beiden Schenkel von den Schiebern 21 gebildet werden. Die Schieber 21 sind an ihrem freien Ende 23 abgeschrägt.
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Der Rahmen 10 weist auf gegenüberliegenden Seiten Längsschlitze 17 auf, die zur Aufnahme der Schieber 21 der Schieberanordnung 20 dienen. Der Schieber 21 kann innerhalb des Rahmens 10 senkrecht zur Steckrichtung S verschoben werden.
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Die abgeschrägten Enden 23 der Schieber 21 der Schieberanordnung 20 greifen beim Einbringen des Schiebers 21 durch die Schlitze 17 in den Rahmen 10 jeweils an den Rastfederzungen 16 ein und lösen die Verrastung der Rastfederzungen 16 mit den Kulissensteinen 4.
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Jeder Schieber 21 der Schieberanordnung 20 weist eine Kulissennut 24 auf. Die Kulissennut 24 erstreckt sich vom freien Ende 23 zunächst in einem zur Steckrichtung geneigten Bereich 25 und dann in einem zur Steckrichtung senkrechten Bereich 26.
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Die modulare elektrische Steckverbinderanordnung 1 weist weiter einen komplementären Steckverbinder 30 auf. Der komplementäre Steckverbinder 30 ist als Wanne 31 ausgebildet mit einem umlaufenden Kragen 31 und darin vorgesehenen Kontaktmessern 32. Die Kontaktmesser 32 dienen zur Kontaktierung der in den Steckmodulen 2 angeordneten Kontakte. Auf zwei gegenüberliegenden Seiten der Wanne 31 befinden sich Rastnasen 33. Die Rastnasen 33 wirken mit entsprechenden Rastöffnungen 18 am Rahmen 10 zusammen. Der Rahmen 10 kann mit eingebrachten und verrasteten Steckmodulen 2 auf den komplementären Steckverbinder 30 aufgebracht werden, wobei die Rastnasen 33 in den Rastöffnungen 18 verrasten. Dieser Zustand ist in den 2 bis 4 dargestellt.
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Wird nun der Schieber 21 in den Rahmen 10 hinein geschoben, so wird zunächst von dem dem Schieber 21 am nächsten liegenden Steckmodul 2 die Verrastung mit der Rastfederzunge 16 gelöst. Der Kulissenstein 4 tritt in die Kulissennut 24 ein. Durch weiteres Betätigen des Schiebers 21 wandern die Kulissensteine 4 des ersten Steckmoduls 2 entlang des geneigten Bereiches 25 der Kulissennut 24. Dadurch wird das Modul 2 innerhalb des Rahmens 10 auf den komplementären Steckverbinder 30 zubewegt und gesteckt. Beim weiteren Einbringen der Schieberanordnung 20 wird das nächste Steckmodul 2 aus seiner Verrastung gelöst und gesteckt. Eine Anordnung 1 mit zwei vollständig gesteckten Steckmodulen 2, zwei teilweise gesteckten Steckmodulen 2 und einem Steckmodul 2, das noch im Rahmen verrastet ist in der 5–7 dargestellt.
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Wenn die Schieberanordnung 20 vollständig eingebracht ist, sind sämtliche Steckmodulen 2 vollständig im komplementären Steckverbinder 30 gesteckt. Außerdem befinden sich sämtliche Kulissensteine in dem Bereich 26 der Kulissennut die senkrecht zur Steckrichtung S angeordnet ist.