DE10034513A1 - Desinfektion des gesamten Zirkulations-Volumenstromes - Google Patents
Desinfektion des gesamten Zirkulations-VolumenstromesInfo
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Abstract
Vorrichtung zum Erwärmen von Trinkwasser, umfassend einen Zirkulations-Wasserzufluß (B), eine Wassererwärmungseinrichtung (25, 15), einen Desinfektionsraum (2), in dem das auf Desinfektionstemperatur (65 DEG C) erwärmte Wasser eine ausreichend lange Zeitspanne zwecks Abtötung von Legionellen verweilt. Ein Entnahmetrichter (E.Tr.) ist im Desinfektionsraum (2) vorgesehen, von dem aus das desinfizierte Trinkwasser über einen Wärmeübetrager (10 und/oder 25) und Mischventile (11, 12) - hinsichtlich der Menge und der Temperatur (45...55 DEG C) geregelt - in ein Verteil- und Zirkulations-Rohrleitungsnetz (A) mit einer Mehrzahl von Zapfstellen gelangt. Der gesamte von den Zapfstellen des Verteil- und Zirkulations-Rohrleitungsnetzes bei Zapfruhe zurückkehrende Zirkulations-Volumenstrom (B) wird über einen Zirkulationswassererwärmer (25, 15, Fig. 1; 10, 1, Fig. 3; 10, 15, Fig. 4) auf Desinfektionstemperatur (ca. 65 DEG C) gebracht und verweilt im Desinfektionsraum (2) zwecks Abtötung der Legionellen durch thermische Desinfektion hinreichend lange (Fig. 1).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Erwärmen
von Trinkwasser, umfassend einen Zirkulations-Wasserzufluß
(B), eine Wassererwärmungseinrichtung, einen
Desinfektionsraum, in dem das auf Desinfektionstemperatur
(65°C) erwärmte Wasser eine ausreichend lange Zeitspanne
zwecks Abtötung von Legionellen verweilt, und einen
Entnahmetrichter (E. Tr.) im Desinfektionsraum, von dem aus
das desinfizierte Trinkwasser über einen Wärmeübertrager und
Mischventile - hinsichtlich der Menge und der Temperatur
(45 . . . 55°C) geregelt - in ein Verteil- und Zirkulations-
Rohrleitungsnetz (A) mit einer Mehrzahl von Zapfstellen
gelangt.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Erwärmen
von Trinkwasser und zum Abtöten von Legionellen in diesem
Trinkwasser durch thermische Desinfektion über einen
definierten Zeitraum mit möglicherweise vor- oder
nachgeschalteten oder in diese Vorrichtung integrierten
anderen Desinfektions-Verfahren sowie aus hygienischen,
wirtschaftlichen und betriebstechnischen Gründen mit
anschließender Kühlung dieses hochtemperierten Trinkwassers
auf Verbrauchstemperatur sowie zum Schutz der Nutzer dieses
erwärmten Trinkwassers vor Verbrühungen, mit besonderer
Anordnung von Wärmeübertragern in dieser Vorrichtung zur
ständigen thermischen Desinfektion des vollen Zirkulations-
Volumenstromes während Zapfruhe.
Bei bekannten Vorrichtungen ist es üblich, den bei Zapfruhe
zurückkehrenden Zirkulations-Volumenstrom in zwei Teilströme
aufzuteilen. Der eine Teilstrom gelangt über ein
Zirkulationswasserverteilventil direkt in das Zirkulations-
Rohrleitungsnetz. Der andere Teilstrom wird in den
Desinfektionsraum eingeleitet. Aus dieser Betriebsweise
ergibt sich der Nachteil, daß bei Zapfruhe
legionellenhaltiges Wasser in dem Zirkulationskreislauf
verbleiben kann, da es eben nicht über den Desinfektionsraum
geleitet wird. Nur das vom Desinfektionsraum kommende Wasser
gelangt legionellenfrei in den Zirkulationskreislauf.
Wenngleich nun über den über den Desinfektionsraum geführten
Teilvolumenstrom desinfiziertes Wasser in den
Zirkulationskreislauf gelangt, so kann dennoch nicht
sichergestellt werden, daß bei Zapfruhe legionellenfreies
Trinkwasser zirkuliert.
Hier nun setzt die vorliegende Erfindung an und will
aufgabengemäß erreichen, daß im Verteil- und Zirkulations-
Rohrleitungsnetz ausschließlich legionellenfreies
Trinkwasser zirkuliert.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß das aus dem Verteil-
und Zirkulations-Rohrleitungsnetz zurückkehrende Wasser
nicht unmittelbar in den Zirkulationskreislauf gelangt,
sondern ohne jede Aufteilung vollständig in den
Desinfektionsraum gegeben wird und von dorther
legionellenfrei in den Zirkulationskreislauf gelangt.
Gemäß der Erfindung wird der gesamte Zirkulations-
Volumenstrom des warmwasserführenden Verteil- und
Zirkulations-Rohrnetzes in einer Vorrichtung zum Erwärmen
von Trinkwasser und zur Abtötung von Legionellen in diesem
Trinkwasser bei Zapfruhe ständig thermisch desinfiziert und
damit wird erreicht, daß alle Legionellen, die aus dem
warmwasserführenden Verteil- und Zirkulationsrohrnetz durch
die Zirkulationspumpe in die Vorrichtung zum Abtöten von
Legionellen zurückgeführt werden, auch sicher abgetötet
werden und nicht, wie bisher bei bekannten Systemen üblich,
nur in einem Teilstrom des Zirkulations-Volumenstromes, die
Legionellen abgetötet wurden und in einem zweiten Teilstrom
wieder in das warmwasserführende Rohrnetz zurückgebracht
werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen
beispielsweise erläutert:
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung in Form eines Schaltungsplanes.
Fig. 2 zeigt eine Ausführung einer Vorrichtung des Standes
der Technik in Form eines Schaltungsplanes.
Fig. 3 und 4
zeigen weitere Ausführungsformen von Vorrichtungen
gemäß der Erfindung in Form von Schaltungsplänen.
In den Fig. 1 bis 4 sind für einander entsprechende Elemente
die gleichen Bezugszahlen gewählt worden und zur Erhöhung
der Übersichtlichkeit befinden sich die gewählten
Bezugszahlen und Bezeichnungen auf den Figuren selbst. Es
wird mit der Beschreibung einer Vorrichtung nach dem Stand
der Technik anhand der Fig. 2 begonnen.
Im linksseitigen Teil der Figuren befinden sich der
Desinfektionsraum 2, in den über einen Durchfluß-
Wassererwärmer 1 kaltes, vorgewärmtes und auf ca. 65°C
nacherwärmtes Wasser gelangt. Dieses Wasser verbleibt für
eine bestimmte Zeit im Desinfektionsraum 2 und wird an einer
geeigneten Stelle bei E.-Tr. entnommen. Von dorther gelangt
das 65°C warme Wasser während des Zapfvorganges mit einem
Teilstrom zum Mischventil 11 und mit dem zweiten Teilstrom
über den Warmwasserkühler 10 als gekühltes, thermisch
desinfiziertes Wasser mit etwa 25°C ebenfalls zum Mischventil
11. Wird dort auf Solltemperatur gemischt und gelangt am
Punkt "A" in das warmwasserführende Rohrnetz
(Zirkulationskreislauf).
Bei Zapfruhe pumpt die Pumpe 14 einen definierten
Volumenstrom ständig im Kreislauf von "B" über 1, 2, 12 nach
"A" und weiter nach "B", um im Rohrnetz eine ständig
gleichbleibende Temperatur zu halten. Hierbei fließt eine
Teilmenge des von "B" kommenden Volumenstroms direkt dem
Zirkulationswasser-Verteilventil 12 zu, während eine zweite
Teilmenge über 1 fließt und auf 65°C erwärmt wird, von dort
in den Desinfektionsraum 2 fließt, diesen über den
Entnahmetrichter E.-Tr. thermisch desinfiziert verläßt und
über entsprechende Rohrleitungen dem zweiten Anschluß des
Zirkulations-Wasserventils 12 zufließt und auf
Solltemperatur gemischt wird.
Die weiterhin erforderlichen Teile, wie Ventile, Fühler und
Steuergeräte sind in der Figur gezeigt, brauchen aber für
das Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht im
einzelnen erläutert zu werden.
Es ist jedoch wesentlich festzustellen, daß das
Zirkulations-Wasserverteilventil 12 zwei Volumenströme
zusammenführt, wobei es sich bei dem einen Volumenstrom um
legionellenfreies thermisch desinfiziertes Wasser handelt,
während es sich bei dem anderen Volumenstrom um aus dem
Zirkulationsrohrleitungsnetz zurückkehrendes
Zirkulationswasser handelt, welches durchaus
legionellenhaltig sein kann.
Bei Betrachtung der Fig. 1, 3 und 4 ist nun zu erkennen, daß
bei den dort gezeigten Ausführungsformen gemäß der Erfindung
diese direkte Verbindung vom Zirkulationswasserkreislauf (B)
zum Zirkulations-Wassermischventil 12 nicht vorhanden ist,
sondern daß das aus dem Zirkulationskreislauf zurückkehrende
Zirkulationswasser vollständig in den Desinfektionsraum 2
gelangt und von dorther als legionellenfreies Wasser in den
Zirkulationskreislauf zurückgegeben wird.
Im Gegensatz zum Stand der Technik weist die Ausführungsform
nach Fig. 1 einen zusätzlichen Zirkulationswasserkühler 25
auf, der vom rückkehrenden Zirkulationswasser durchströmt
wird. Von dorther gelangt das rückkehrende
Zirkulationswasser in einen Zirkulationswassererwärmer 15
und von dorther schließlich in den Desinfektionsraum 2.
Nachdem das Wasser dort eine definierte Zeit verblieben ist,
so daß es thermisch desinfiziert, also legionellenfrei
geworden ist, gelangt es zu einer Abzweigstelle Ast, von der
ein Teil-Strom zum Zirkulationswassermischventil 12 geführt
wird und daher eine Temperatur im Bereich von 65°C hat,
während ein zweiter Teil-Strom über den
Zirkulationswasserkühler 25 geführt wird. Dieser zweite
Teilwasserstrom wird durch den Zirkulationswasserkühler 25
auf etwa 46°C gekühlt, zum Zirkulations-Wassermischventil 12
gegeben. Das Zirkulations-Wassermischventil 12 mischt die
beiden Teilströme, die unterschiedliche Temperatur haben,
aber beide legionellenfrei sind, auf die eingestellte
Solltemperatur von z. B. 50°C.
Wesentlich ist in diesem Zusammenhang, daß der thermisch zu
desinfizierende gesamte Zirkulations-Volumenstrom unter
Berücksichtigung eines entsprechend großen
Desinfektionsraumes 2 die Ladeleistung und den
Ladevolumenstrom der Vorrichtung zum Erwärmen von
Trinkwasser und zum Abkühlen von Legionellen in diesem
Trinkwasser nicht beeinträchtigt, diese in ihrer Gesamt-
Desinfektionswirkung aber wesentlich verbessert.
Bei erforderlichen Wartungsarbeiten an dem Mischventil 11
kann über das andere Mischventil 12 eine eingeschränkte
Versorgung mit thermisch desinfiziertem Trinkwasser
aufrechterhalten werden, wenn die Ventile U2 u. V1
umgeschaltet werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist das Zirkulations-
Mischventil 12 an eine an sich geschlossene Umgehung U1
installiert, die bei Bedarf jedoch geöffnet werden kann, so
daß mit der Zirkulationspumpe 14 das gesamte Warmwasser
führende Rohrnetz mit hoher vorsehbarer Wassertemperatur
thermisch desinfiziert werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 gelangt bei Zapfruhe das
aus dem Zirkulationskreislauf bei B zurückkehrende Wasser
unmittelbar zum Warmwasserkühler 10 und wird dort durch das
im Gegenstrom fließende 65°C warme Wasser auf eine höhere
Temperatur gebracht. Der in Fig. 1 dargestellte
Zirkulationswasserkühler 25 ist bei dieser Ausführungsform
nicht vorhanden.
Über die Ladepumpe 4 fließt das Wasser in den Durchfluß-
Wasserwärmer 1, wird auf die Desinfektionsremperatur von 65°C
nacherwärmt und gelangt schließlich in den Desinfektionsraum
2.
Dadurch, daß der gesamte Zirkulationsvolumenstrom in die
Kaltwasserzuleitung 22 vor dem Wasserkühler 10 eingebunden
wird und dieser Warmwasserkühler 10 auch als Kühler für
einen Teil des Zirkulationswassers dient, entsteht bei
bestimmten Betriebszuständen ein Nachteil dadurch, daß die
Betriebsweise der Vorrichtung zum Erwärmen von Trinkwasser
und Abtöten von Legionellen in diesem Trinkwasser besonders
bei großen Zirkulationsvolumenströmen jedenfalls, die bei
Sanierung von alten Systemen sehr häufig notwendig sind,
gestört wird und nur eingeschränkt und nicht mehr optimal
möglich ist.
Bei der Ausführungsform gemäß der Erfindung nach Fig. 4 ist
im Gegensatz zur Ausführungsform nach Fig. 1 kein
Zirkulationswasserkühler 25 vorgesehen, ansonsten arbeitet
diese Vorrichtung entsprechend. Dadurch, daß in dieser
Vorrichtung der Zirkulationswassererwärmer 15 mit
Wassertemperaturregler 16 und Fühleranschluß 17 zur
separaten Erwärmung des gesamten Zirkulations-Volumenstroms
herangezogen wird, könnten Probleme des hydraulischen
Abgleiches zwischen dem Zirkulationswassererwärmer 15 und
dem Durchflußwassererwärmer 1 auftreten, die sich jedoch
durch zusätzliche Datenerfassungen, Regelorgane und
Armaturen bewältigen lassen.
Für die vorliegende Erfindung gleich welcher
Ausführungsform, ist wesentlich, daß der
Zirkulationskreislauf in sich geschlossen ist und daß in
diesem geschlossenen Zirkulationskreislauf bei Zapfruhe
ausschließlich ständig erneut thermisch desinfiziertes
Wasser umläuft. Dies steht im Gegensatz zu bisher bekannten
Einrichtungen, bei denen dieses Ziel mit den oben
beschriebenen Mitteln nicht erreicht werden konnte.
Claims (1)
1. Vorrichtung zum Erwärmen von Trinkwasser, umfassend einen
Zirkulations-Wasserzufluß (B), eine
Wassererwärmungseinrichtung (25, 15), einen
Desinfektionsraum (2), in dem das auf
Desinfektionstemperatur (65°C) erwärmte Wasser eine
ausreichend lange Zeitspanne zwecks Abtötung von Legionellen
verweilt, und einen Entnahmetrichter (E. Tr.) im
Desinfektionsraum (2), von dem aus das desinfizierte
Trinkwasser über einen Wärmeübertrager (10 und/oder 25) und
Mischventile (11, 12) - hinsichtlich der Menge und der
Temperatur (45 . . . 55°C) geregelt - in ein Verteil- und
Zirkulations-Rohrleitungsnetz (A) mit einer Mehrzahl von
Zapfstellen gelangt, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte
von den Zapfstellen des Verteil- und Zirkulations-
Rohrleitungsnetzes bei Zapfruhe zurückkehrende Zirkulations-
Volumenstrom (B) über einen Zirkulationswassererwärmer (25,
15, Fig. 1; 10, 1, Fig. 3; 10, 15, Fig. 4) auf
Desinfektionstemperatur (ca. 65°C) gebracht wird und im
Desinfektionsraum (2) zwecks Abtötung der Legionellen durch
thermische Desinfektion hinreichend lange verweilt.
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