DE10023331A1

DE10023331A1 - Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE10023331A1
Application number: DE10023331A
Authority: DE
Inventors: Brian Douglas
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Daimler AG
Priority date: 2000-05-12
Filing date: 2000-05-12
Publication date: 2001-06-28

Abstract

Bei bekannten Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs wird die Brennkraftmaschine automatisch abgeschalten, sobald das Fahrzeug steht und des Weiteren eine vorbestimmte Zeitspanne vergangen ist. Diese Zeitspanne beginnt mit dem Fahrzeugstillstand. Eine Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation ergibt sich damit nicht. DOLLAR A Es wird ein vom Fahrer kontrolliertes Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs vorgeschlagen, die über eine Start-Stopp-Einrichtung verfügt, bei welchem nach Erreichen des Stillstands des Fahrzeugs zum Einleiten des Abschaltens der Brennkraftmaschine das Bremspedal in seiner betätigten Stellung kurzzeitig noch stärker betätigt wird. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren ist für Brennkraftmaschinen vorgesehen, die über eine Start-Stopp-Einrichtung zur Reduzierung des Brennstoffverbrauchs verfügen.

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs nach der Gattung des Anspruchs 1. Es ist bereits ein Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs bekannt (EP 0 158 605 B1), bei welchem die Brennkraftmaschine automatisch zur Reduzierung des Brennstoffverbrauchs abgestellt wird, sobald das Fahrzeug steht und außerdem weitere Bedingungen erfüllt worden sind. Eine Bedingung ist beispielsweise, dass nach dem Stillstand des Fahrzeugs eine bestimmte Zeitspanne vergangen ist, nach deren Verstreichen die Brennkraftmaschine abgestellt wird. Je nach Anbieter sogenannter Start-Stopp-Systeme für Brennkraftmaschinen werden diese Bedingungen zum Abschalten der Brennkraftmaschine unterschiedlich gestaltet. Gemeinsam ist allen jedoch, dass das Abstellen der Brennkraftmaschine ohne Berücksichtigung der aktuellen Verkehrssituation erfolgt. So ist es möglich, dass das Abschalten der Brennkraftmaschine in einer Situation vorkommt, in welcher der Fahrer aber gerade losfahren möchte. Das automatische Abstellen der Brennkraftmaschine wird dann als besonders störend empfunden. Diese Situationen können sich beim Rangieren des Fahrzeugs oder auch beim Warten an einer Straßenkreuzung ergeben.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass es im Ermessen des Fahrers liegt, ob und wann ein Abschalten der Brennkraftmaschine erfolgt. Dies führt zur Verbesserung des Fahrkomforts, da der Fahrer stets direkten Einfluss auf das Verhalten der Brennkraftmaschine ausüben kann. Von besonderem Vorteil ist außerdem, dass sich diese Maßnahme ohne großen Aufwand verwirklichen lässt.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs möglich.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Die Zeichnung zeigt ein Bremspedal 2, dessen Betätigungsweg, Betätigungsgeschwindigkeit und Betätigungskraft beispielsweise über einen Sensor 4 oder über mehrere Sensoren bestimmbar ist. Der Sensor 4 ist an ein elektronisches Steuergerät 5 angeschlossen, welches Sensorsignale des Sensors 4 auswerten kann. Über das Steuergerät 5 kann ein Abstellen einer Brennkraftmaschine 7, zum Beispiel durch Unterbrechung der Zündung, erfolgen.

Die Brennkraftmaschine 7 ist mit einer nicht näher dargestellten Start-Stopp-Einrichtung bekannter Bauart zur Reduzierung des Brennstoffverbrauchs ausgestattet. Möglich ist aber auch, Brennkraftmaschinen, die mit einem sogenannten Starter-Generator-System ausgestattet sind, als Start-Stopp- Einrichtung zu betreiben.

Das Abstellen der Brennkraftmaschine 7 wird erfindungsgemäß durch ein kurzzeitiges Betätigen des bereits gedrückten Bremspedals 2 ausgelöst. Hierzu muss sich das Fahrzeug bereits im Stillstand befinden. Die Bestimmung des Stillstands kann durch Detektieren der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, beispielsweise über zu anderen Zwecken (ABS/ASR) bereits verbaute Geschwindigkeitssensoren, erfolgen. Im Steuergerät 5 wird anschließend durch Auswertung dieser Signale der Stillstand des Fahrzeugs festgestellt. Entscheidend für das Abstellen der Brennkraftmaschine 7 ist somit der Wunsch des Fahrers und nicht das Erfüllen vorbestimmter Bedingungen.

Durch Betätigen des Bremspedals 2 wird das Fahrzeug in den Stillstand gebracht. Möchte nun der Fahrer, beispielsweise beim Warten an der Ampel, die Brennkraftmaschine 7 des Fahrzeugs zur Verbrauchsreduzierung bewusst abschalten, so erreicht er dieses, in dem er nach dem Stillstand des Fahrzeugs auf das bereits gedrückte Bremspedal 2 kurzzeitig stärker drückt, wonach ein Abstellen der Brennkraftmaschine 7 eingeleitet wird. Zur Auswertung des Fahrerwunsches "Abstellen der Brennkraftmaschine 7" kann zum Beispiel die Mindestbetätigungsgeschwindigkeit und/oder die Mindestbetätigungskraft und/oder der Betätigungsweg des Bremspedals 2 herangezogen werden. Über einen Vergleich des Sensorsignals des Sensors 4 des Bremspedals 2 mit einem Kennfeldwert des Sensorsignals, der beispielsweise im Steuergerät 5 abgelegt ist, wird dann nach Überschreiten der Mindestbetätigungsgeschwindigkeit und/oder der Mindestbetätigungskraft und/oder des Mindestbetätigungswegs des Bremspedals 2 und vorheriger Feststellung des Stillstands des Fahrzeugs das Abstellen der Brennkraftmaschine 7 vom Steuergerät 5 ausgelöst. Zur Bestimmung der Betätigungsgeschwindigkeit und/oder der Mindestbetätigungskraft und/oder des Mindestbetätigungswegs des Bremspedals 2 können die Signale des Sensors 4 herangezogen werden. Möglich ist aber auch, anstelle oder zusätzlich zu den Sensorsignalen des Sensors 4 den vom Bremspedal 2 erzeugten Bremsdruck in den Bremsleitungen, beispielsweise von einem Drucksensor bestimmt, heranzuziehen.

Das Abschalten der Brennkraftmaschine 7 kann nach dem Bremsvorgang zum Erreichen des Stillstands des Fahrzeugs eingeleitet werden, wobei zu dem bereits zurückgelegten Bremspedalweg X1 zur Zeit t1 durch verstärktes Drücken das Bremspedal 2 den Bremspedalweg X2 in der Zeit t2 erreicht. Beispielsweise beträgt dieser zusätzliche Bremspedalweg (X2 - X1) etwa 15 mm oder mehr. Zur Einleitung des Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine 7 ist es des Weiteren erforderlich, dass der größere Bremspedalweg X2 - X1 in einer bestimmten, kurzen Zeitspanne von zum Beispiel weniger als 1 Sekunde (t2 - t1 kleiner 1 s) erreicht wird. Liegen beide Bedingungen vor, so kann die Brennkraftmaschine 7 abgeschaltet werden.

Von Vorteil ist dabei, dass zum Abstellen des Fahrzeugs keine besondere Anstrengung des Fahrers erforderlich ist, da sich das Bremspedal 2 bereits in betätigtem Zustand befindet, um zuvor das Fahrzeug zum Stehen bringen zu können. Das nachträgliche kurze Drücken des Bremspedals 2 ist daher wenig aufwendig und einfach durchzuführen, so dass sich eine hohe Akzeptanz für ein derartiges System ergeben dürfte. Zur Weiterfahrt wird das Bremspedal 2 losgelassen und das Gaspedal gedrückt, wonach ein Starten der Brennkraftmaschine 7 eingeleitet wird. Das kurze Verlassen der Bremse ist daher als Eingangssignal für das Steuergerät 5 ausreichend, um die Brennkraftmaschine 7 neu starten zu können. Möglich ist aber auch, zum Neustart nur das Signal des zum Start gedrückten Gaspedals heranzuziehen, was zum Beispiel bei betätigter Feststellbremse und losgelassenem Bremspedal 2 sinnvoll ist.

Claims

1. Verfahren zum Abstellen einer Brennkraftmaschine eines Fahrzeugs, die über eine Start-Stopp-Einrichtung verfügt, dadurch gekennzeichnet, dass zum Einleiten des Abschaltens der Brennkraftmaschine (7) das Bremspedal (2) nach Erreichen des Stillstands des Fahrzeugs in seiner betätigten Stellung stärker betätigt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremspedal (2) zum Einleiten des Abschaltens der Brennkraftmaschine (7) einen zusätzlichen Weg von mindestens etwa 15 mm stärker gedrückt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremspedal (2) kurzzeitig betätigt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitdauer des stärkeren Betätigens des Bremspedals (2) zum Einleiten des Abschaltens der Brennkraftmaschine (7) weniger als 1 Sekunde beträgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nach Überschreiten einer vorgegebenen Mindestbetätigungsgeschwindigkeit und/oder einer vorgegebenen Mindestbetätigungskraft und/oder eines vorgegebenen Mindestbetätigungswegs des Bremspedals (2) die Abschaltung der Brennkraftmaschine (7) eingeleitet wird.