DE10020882A1 - Vorrichtun zum Streuen von Streugut auf eine kontinuierlich bewegte Unterlage - Google Patents
Vorrichtun zum Streuen von Streugut auf eine kontinuierlich bewegte UnterlageInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung zum Streuen von Streugut auf eine kontinuierlich bewegte Unterlage im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten, mit zumindest zwei gegensinnig rotierend angeordneten Walzen, die Elemente zum Auflösen von in einem Stoffstrom enthaltenen Verdickungen aufweisen, wobei die Elemente benachbarter Walzen ineinandergreifend zusammenwirken, soll derart weitergebildt werden, daß qualitativ hochwertige Holzwerkstoffplatten hergestellt werden können und Schäden an Vorrichtungsteilen der Produktionsanlge zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten vermieden werden. Dies wird dadurch erreicht, daß die Walzen (6, 6') übereinanderliegend angeordnet sind, wobei die Walzen (6, 6') achsparallel angeordnet sind und wobei eine durch die Mittelachsen der Walzen (6, 6') verlaufende Ebene (7) zu einer waagrechten Ebene (8) einen Winkel alpha 9 von 30 bis 90 DEG aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Streuen von Streu
gut auf eine kontinuierlich bewegte Unterlage gemäß Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten, insbesondere
Holzfaserplatten in einer Anlage mit einer kontinuierlichen
Stahlbandpresse besteht das Problem, daß es zu Streugutver
dichtungen kommen kann, die insbesondere bei hohen Rohdichten
von 800 bis 1100 N/mm2 zu lokalen Beschädigungen der Stahlbän
der der Stahlbandpressen führen können. Weiterhin kann es in
Vorrichtungen in denen sich ein Stoffstrom aus beleimten Holz
partikeln oder Fasern bewegt, zu Anbackungen und Ablagerungen
kommen, die dann plötzlich durch Vibrationen oder andere Kräf
te abgelöst werden und mit dem Stoffstrom mitgerissen werden.
Diese Ablagerungen bestehen meist aus einem Faser-Leim-Gemisch
das durch die lange Liegezeit bereits vollständig ausgehärtet
ist. Diese Ablagerungen werden nachfolgend als Leimknoten be
zeichnet. Zusätzlich können sich im Stoffstrom auch Sandein
schlüsse oder kleine Steine befinden, die vor der Streustation
nicht ausgeschieden wurden. Gelangen derartige Fremdkörper in
die Stahlbandpresse, so führt dies ebenfalls zu Beschädigungen
der Stahlbänder der Presse.
Zum Vermeiden von derartigen Beschädigungen der Stahlbänder
durch Streugutverdichtungen, Leimknoten oder sonstigen Fremd
körpern sind verschiedene Vorrichtungen bekannt. Diese sind
überlicherweise zwischen der Austragswalzenanordnung des
Streubunkers und einer Streukopfanordnung angeordnet.
Aus der DE-AS 11 74 058 sind gegensinnig rotierende Scheiben
walzen oder Stachelwalzen bekannt, die am Umfang reihenförmig
angeordnete Stachel aufweisen, die zwischen den Stachelreihen
der gegenüberliegenden Walze eingreifen.
Weiterhin sind aus der DE 43 02 850 Faserballen-Auflösewalzen
bekannt, die gegensinnig rotierend angetrieben sind. Die Wal
zen sind als Scheibenwellen mit aufgesetzten Zahnscheiben aus
gebildet. Diese Zahnscheiben weisen sogenannte Auflösezähne
auf, die entgegen der Drehrichtung sägezahnartig schräg ge
stellt sind, wobei die Auflösezähne der Walzen ineinandergrei
fen und einen mäanderförmigen Spalt bilden.
Durch die oben beschriebenen bekannten Auflösewalzen kann eine
Auflösung von Streugutverdichtungen erreicht werden. Fremdkör
per werden jedoch nicht wirksam zurückgehalten. Zwischen den
einzelnen Zähnen einer Scheibenwalze bzw. zwischen den einzel
nen Stacheln einer Stachelreihe verbleiben Freiräume, die den
ungehinderten Durchgang von Fremdkörpern zulassen.
Aus der DE 25 35 461 ist weiterhin eine Vorrichtung zum Auf
streuen von Mattenstreugut auf eine bewegte Unterlage bekannt,
bei der eine Anordnung von Scheibenwalzen vorgesehen ist. Die
se Scheibenwalzen werden alle gleichsinnig rotierend angetrie
ben und bilden Streuschächte für Streugut unterschiedlicher
Körnung. Zusätzlich zur Klassierung der Streugutanteile werden
Fremdkörper wie Leimklumpen, Splitter und so weiter hinter der
Scheibenwalze ausgetragen und in einer Rinne gesammelt.
Desweiteren ist aus der DE 42 12 017 eine Deckschichtstreuvor
richtung bekannt, die unterhalb eines Blasregisters eine Sieb
vorrichtung aufweist, die einen Vibrationsantrieb umfaßt.
Durch diese Siebvorrichtung können ebenfalls Fremdkörper wie
Leimknoten ausgeschieden werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Vorrich
tung zum Streuen von Streugut derart weiterzubilden, daß eine
qualitativ hochwertige Holzwerkstoffplatte hergestellt werden
kann und Schäden an Vorrichtungsteilen der Produktionsanlage
zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten vermieden werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruchs 1 gelöst.
Damit die Fremdkörper wie beispielsweise Leimklumpen, Steine
sowie Leim-Faserzusammenballungen nunmehr nicht in den ge
streuten Formling gelangen, und somit die Gefahr der Beschädi
gung der Stahlbänder der Presse vermieden wird, ist vorgese
hen, daß die Walzen derart angeordnet sind, daß eine durch die
Mittelachsen der Walzen verlaufende Ebene zu einer waagrechten
Ebene einen Winkel von 30° bis 90° vorzugsweise 45° bis 75°
aufweist. Die Partikel des Stoffstromes werden während des
Durchtretens zwischen den Walzen impulsartig beaufschlagt und
in Abhängigkeit ihrer spezifischen Gewichte mit unterschiedli
cher kinetischer Energie geladen. In Abhängigkeit von der ki
netischen Energie der Partikel des Stoffstroms bewegen sich
die Partikel des Stoffstroms in einer unterschiedlichen Wurf
parabel aus der Auflösewalzenanordnung, so daß unerwünschte
Fremdkörper von dem restlichen Stoffstrom separiert werden
können.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgedankens
ist vorgesehen, daß zusätzlich ein Schacht unterhalb der Wal
zen angeordnet ist, in dem die Fremdkörper aufgefangen werden.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an
hand der Zeichnungen. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Formstation
mit Auflösewalzenanordnung;
Fig. 2 eine weitere schematische Darstellung einer Form
station mit Auflösewalzenanordnung.
In Fig. 1 ist schematisch eine Formstation mit mindestens ei
nem Dosierbunker 1, der eine Austragswalzenanordnung 2 auf
aufweist, eine Auflösewalzenanordnung 3, eine Streukopfanord
nung 4 sowie ein Formband 5 dargestellt. Die Auflösewalzena
nordnung 3 besteht aus zwei unterhalb der Austragswalzenanord
nung 2 übereinanderliegend angeordneten Walzen 6, 6' wobei die
Walzen 6, 6' achsparallel angeordnet sind und wobei eine durch
die Mittelachsen der Walzen 6, 6' verlaufende Ebene 7 zu einer
waagrechten Ebene 8 einen Winkel α 9 von 30° bis 90°, vorzugs
weise von 45° bis 75° aufweist.
Die Walzen 6, 6' können wie sie durch den eingangs beschriebe
nen Stand der Technik offenbart sind als gezahnte Scheiben-
oder Stachelwalzen ausgebildet sein.
Die Formstation ist vorzugsweise zur Herstellung von Platten
aus lignocellulose- und oder cellulosehaltigen Teilchen unter
schiedlicher Größe wie Fasern, Späne und dergleichen vorgese
hen. Aus dem Dosierbunker 1 werden beispielsweise beleimte Fa
sern als Stoffstrom über die Austragswalzenanordnung 2 über
eine vorgegebene Breite kontinuierlich ausgetragen und auf die
Auflösewalzenanordnung 3 aufgegeben. Die Walzen 6, 6' sind,
wie es durch die Pfeile 10 dargestellt ist, gegensinnig rotie
rend angetrieben, wobei die Walzen 6, 6' zum Auflösen von Fa
serzusammenballungen Elemente aufweisen, die bei der Rotation
ineinandergreifend zusammenwirken.
Wie bereits erläutert, rieselt der Stoffstrom ausgehen von der
Austragswalzenanorndung 2 durch seine Schwerkraft nach, unten
und trifft mit geringer Geschwindigkeit auf die Walzen 6, 6'.
Diese drehen mit sehr hoher Drehzahl von 600 bis 3000 Umdre
hungen pro Minute bevorzugt 800 bis 1200 Umdrehungen pro Minu
te und beschleunigen so die auftreffenden Partikel des Stoff
stroms auf die Umfangsgeschwindigkeit. Die Stoffpartikel des
Stoffstroms werden aufgrund der Ausbildung der Walzen 6, 6' als
gezahnte Scheibenwalzen oder Stachelwalzen die gegensinnig zu
einander rotierend angetrieben werden, durch den zwischen den
Walzen 6, 6' verbleibenden Spalt gefördert und werden somit mit
dieser Geschwindigkeit aus der Auflösewalzenanordnung 3 kata
pultiert. Zusammen mit den Partikeln wird auch ein Luftstrom
durch die Auflösewalzenanordnung 3 gezogen. Dieser Luftstrom
expandiert unmittelbar hinter der Auflösewalzenanordnung 3,
wodurch eine schnelle Verzögerung der Luftgeschwindigkeit her
vorgerufen wird. Die leichten Partikel werden durch ihre ge
ringe kinetische Energie zusammen mit dem Luftstrom verzögert.
Fremdkörper mit einem höheren spezifischen Gewicht dagegen,
besitzen eine erheblich höhere kinetische Energie und verzö
gern ihre erreichte Geschwindigkeit nur sehr langsam. In Ab
hängigkeit von der kinetischen Energie der Partikel des Stoff
stroms bewegen sich die Partikel des Stoffstroms in einer un
terschiedlichen Wurfparabel aus der Auflösewalzenanordnung, so
daß unerwünschte Fremdkörper von dem restlichen Stoffstrom se
pariert werden können.
Da die Walzen 6, 6' wie zuvor beschrieben übereinanderliegend
angeordnet sind, tritt der Stoffstrom im wesentlichen in hori
zontaler Richtung aus der Auflösewalzenanordnung 3 aus. Durch
die in vertikaler Richtung auf den Stoffstrom wirkenden Gravi
tationskräfte bewegt sich der Stoffstrom in einer Wurfparabel
aus der Auflösewalzenanordnung 3. Die unerwünschten Fremdkör
per, die mit hoher Geschwindigkeit in einer flachen Wurfpara
bel die Auflösewalzenanordnung 3 verlassen, werden in einem
separaten Schacht 11 aufgefangen, und somit von dem restlichen
Stoffstrom getrennt. Mittels einer Förderschnecke im Schacht
oder einer schräg ausgebildeten Bodenplatte des Schachtes 11
können die Fremdkörper entnommen und entsorgt werden. Der
Stoffstrom hingegen trifft auf die unterhalb der Auflösewalze
nanordnung 3 angeordnete Streukopfanordnung 4 auf und wird
nachfolgend auf das Formband 5 zu einem Vlies 12 gestreut.
In Fig. 2 ist schematisch eine weitere Ausführung einer Form
station mit Dosierbunker 1, einer Auflösewalzenanordnung 3,
einer Streukopfanordnung 4 und einem Formband 5, auf das das
Materialvlies 12 aus beleimten Fasern aufgestreut wird, darge
stellt. Im Dosierbunker 1 wird der Stoffstrom aus beleimten
Fasern zwischengespeichert und auf eine vorgesehene Austrags
breite verteilt und nach unten über die gesamte Breite des Do
sierbunkers 1 ausgetragen. Der Stoffstrom wird anschließend
auf die Auflösewalzenanordnung 3 aufgegeben, die aus zwei ge
gensinnig rotierend angetriebenen Walzen 6, 6' besteht. Die
Walzen 6, 6' sind, wie es bereits zu Fig. 1 beschreiben ist,
achsparallel angeordnet, wobei eine durch die Mittelachsen der
Walzen 6, 6' verlaufende Ebene 7 zu einer waagrechten Ebene 8
einen Winkel α 9 von 30 bis 90°, vorzugsweise von 45° bis 75°
aufweist. Als Auflösewalzenanordnung 3 können alle durch den
Stand der Technik bekannten Auflösewalzen eingesetzt werden,
die geeignet sind, Streugutverdichtungen von Stoffströmen so
wie Leimknoten aufzulösen. Unterhalb der Auflösewalzenanord
nung 3 ist eine zusätzliche Fördervorrichtung 13 vorgesehen,
die den Stoffstrom einer Streukopfanordnung 4 zuführt. Die zu
sätzliche Fördervorrichtung 13 ist dabei als Dosierbandwaage
ausgebildet, die kontinuierlich eine regelbare Fördermenge in
die Streukopfanordnung 4 fördert, so daß je nach Plattendicke
und -breite von der Streukopfanordnung eine vorgebbare Menge
auf das Formband 5 streubar ist. Die Förderrichtung des Form
bandes 5 ist hier durch den Pfeil 14 dargestellt.
In einer weiteren nicht dargestellten Anordnung könnte die Fa
serauflösewalzenanordnung 3 auch zwischen der Fördervorrich
tung 13 und der Streukopfanordnung 4 angeordnet sein.
Weiterhin wäre es auch denkbar, daß eine Separierung von
Fremdkörpern bereits mittels der Austragswalzenanordnung 2 des
Dosierbunkers 1 erreicht wird.
Da die Austragswalzenanordnung 2, wie es in den Fig. 1 und
2 ersichtlich ist, ebenfalls aus mehreren schräg übereinander
liegend angeordneten rotierenden Walzen besteht, könnte auch
hinter der Austragswalzenanordnung 2 eine Aussonderung von
Fremdkörpern in einen gesonderten Schacht unter Ausnutzung der
unterschiedlichen ballistischen Wege von Partikeln mit unter
schiedlichem spezifischem Gewicht erfolgen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Streuen von Streugut auf eine kontinuier
lich bewegte Unterlage im Zuge der Herstellung von Holz
werkstoffplatten, mit zumindest zwei gegensinnig rotie
rend angeordneten Walzen, die Elemente zum Auflösen von
in einem Stoffstrom enthaltenen Verdickungen aufweisen,
wobei die Elemente benachbarter Walzen ineinandergreifend
zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen
(6, 6') übereinanderliegend angeordnet sind, wobei die
Walzen (6, 6') achsparallel angeordnet sind und wobei eine
durch die Mittelachsen der Walzen (6, 6') verlaufende Ebene
(7) zu einer waagrechten Ebene (8) einen Winkel α (9) von 30
bis 90° aufweist.
2. Vorrichtung zum Streuen von Streugut auf eine kontinuier
lich bewegte Unterlage nach Patentanspruch 1, wobei der
Winkel α (9) vorzugsweise 45° bis 75° beträgt.
3. Vorrichtung zum Streuen vor Streugut auf eine kontinuier
lich bewegte Unterlage nach Patentanspruch 1 oder Patent
anspruch 2, wobei die Walzen (6, 6') zwischen dem Dosier
bunker und einer Fördervorrichtung (13) angeordnet sind.
4. Vorrichtung zum Streuen von Streugut auf eine kontinuier
lich bewegte Unterlage nach Patentanspruch 1 oder Patent
anspruch 2, wobei die Walzen (6, 6') zwischen einer För
dervorrichtung (13) und einer Streukopfanordnung (4) an
geordnet sind.
5. Vorrichtung zum Streuen von Streugut auf eine kontinuier
lich bewegte Unterlage nach einem der vorhergehenden Pa
tentansprüche, wobei zusätzlich ein Schacht (11) zur Auf
nahme von Fremdkörpern mit hohem spezifischem Gewicht
vorgesehen ist.
Priority Applications (3)
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