BESCHREIBUNG
Die Erfindung bezieht sich auf einen Behälter oder ein Gestell zum Einhängen eines Kehrichtsackes, auf dessen oberen Rand ein Rahmen mit scharnierendem Deckel aufgelegt ist. Der im Haushalt anfallende Kehricht besteht zum überwiegenden Teil aus leeren Verpackungen wie Milch- und Getränkepackungen, leeren Büchsen, Eierpackungen und andem Wegwerfhüllen. Die meisten dieser Verpackungen sind so stabil, dass sie im Kehrichtsack nicht zusammengedrückt werden. Dies hat zur Folge, dass mehr Kehrichtsäcke zur Müllabfuhr wandern als nötig wäre. Die Packungen von Hand zusammendrücken, damit sie weniger Raum beanspruchen, ist mühsam. Zertritt man sie auf dem Fussboden, muss man nachher die dabei auslaufenden Reste wie Milch oder Fruchtsaft aufputzen.
Man hat diese Nachteile erkannt und für den Haushalt bestimmte Kehrichtsackpressen geschaffen, mit deren Hilfe der anfallende Kehricht hydraulisch, unter hohem Druck zusammengepresst wird. Bei einem System wird der Kehricht in einem gesonderten, in den Kehrichstsack eingesetzten Kartonbehälter verdichtet. Bei einem anderen System hängt der Kehrichtsack in einem Plastikeimer, der wiederum in einem kugelgelagerten Wagen steht.
Die Druckkraft dieser Pressen wird mit 1,5 oder mehr Tonnen angegeben. Der Antrieb erfolgt mechanisch oder elektrohydraulisch. Derart aufgebaute Kehrichtpressen sind konstruktiv aufwendig und so teuer, dass sie einen ausgesprochenen Luxus darstellen. Die durch sie mögliche Einsparung an Kehrichtsäcken steht in keinem Verhältnis zu den Anschaffungskosten.
Trotzdem ist die Grundidee richtig!
Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, die an sich richtige Grundidee auf einfache und billige Weise zu verwirklichen.
Sie geht dabei von einem Behälter oder Gestell zum Einhängen eines Kehrichtsackes aus, auf dessen oberen Rand ein Rahmen mit scharnierendem Deckel aufgelegt ist. Die gestellte Aufgabe wird durch einen derartigen Behälter oder Gestell gelöst, der die Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist.
Der besondere Verdienst der Erfindung besteht darin, dass er erkannt hat, dass die Mantelflächen von Patrize und Matrize der Pressvorrichtung nach einer Kreisevolvente gekrümmt sein müssen. Eine Pressvorrichtung mit einer horizontalen, im Rahmen angeordneten Pressplatte und einer mit dem Deckel mitschwenkenden Pressplatte ist unbrauchbar, weil sich beim Pressen das z pressende Gut herausschiebt. Eine gelenkig am Deckel befestigte Stösselplatte kippt beim Pressen.
Einzig eine Presse mit nach einer Kreisevolvente gekrümm- ten Pressfläche führt zu einer brauchbaren Lösung. Bei einer Schwenkung um den Mittelpunkt des beschreibenden Kreises zeigt sich nämlich überraschendenveise, dass die Distanz zwischen den beiden Pressflächen über deren volle Länge gleichmäs sigverkleinert wird. Dadurch ist die Gefahr gebannt, dass der zu zerquetschende Gegenstand beim Pressen herausgeschoben wird. Dies wird anhand der Zeichnung erläutert, die auch Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes zeigt.
Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 einen Kreis mit seiner Evolvente;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines mittelgrossen Gegenstandes;
Fig. 3 und 4 die Pressvorrichtung beim Zerquetschen eines extrem grossen und kleinen Gegenstandes;
Fig. 5 einen Kehrichtbehälter mit Pressvorrichtung im Schnitt;
Fig. 6 einen Kehrichtbehälter nach Fig. 5, mit abgenommenem Deckel in Ansicht von oben;
Fig. 7 den Kehrichtbehälter nach Fig. 5 mit geschlossenem Deckel in Ansicht von oben;
Fig. 8 eine Variante zu Fig. 5.
Fig. 1 zeigt einen Kreis mit Zentrum Z und die vom Punkt o ausgehende Evolvente E dieses Kreises, die nach dem Prinzip de sogenannten Fadenabwicklung konstruiert ist. Die schematisch dargestellte Pressvorrichtung nach Fig. 24 macht von dem in Fig. 1 voll ausgezogenen Teil dieser Evolvente Gebrauch. Die Aussenkontur der Patrize P wie die Innenkontur der Matrize M entsprechen genau dem in Fig. 1 angedeuteten Teil der Evolvente E. Vom Punkt o ausgehend, führen Linien a und b zum Zentrum Z des Kreises. Bei der Pressvorrichtung ist der Scharnierpunkt Z' zwischen Patrize und Matrize genau dort angeordnet, wo das Zentrum eines imaginären Kreises liegt, von dem die Evolvente die Abwicklung darstellt.
In den Fig. 24 ist durch eine Reihe von strichpunktierten Kreisen angedeutet, dass der Spalt zwischen Patrize P und Matrize M beim Pressvorgang über den Bereich, der der Evolventenkrümmung entspricht, immer gleich breit ist. Man könnte diese Kreise auch als eine zu zerquetschende zylindrische Büchse auffassen. Man sieht dann sofort, dass auch in einem solchen schwierigen Fall die Büchse keine Neigung hat, sich aus dem Pressspalt heraus zu schieben. Der Übergang von der Evolventenkrümmung im Punkt o in die gerade Linie hat zur Folge, dass hier eine Art Knackzahn gebildet wird.
In den Fig. 2 und 3 ist diese Knackzahnform durch Punkt o und Begrenzungslinie a angedeutet. Insbesondere in Fig. 3 ist ersichtlich, dass dieser Knackzahn eine darunterliegende zylindrische Buchse knacken kann, da die Hebelübersetzung gross ist.
Die Verbindungslinie vom Anfangspunkt o der Evolvente zum Zentrum Z könnte auch entlang dem Radius R geführt sein.
Dass diese Verbindungslinie stattdessen geknickt ist, ist rein konstruktiv begründet. Dies geht aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen nach Fig. 98 deutlich hervor.
Die Fig. 97 zeigen einen Behälter 10 mit eingehängtem Kehrichtsack 20, einen Rahmen 30 mit scharnierendem Deckel 31 und einer generell mit 40 bezeichneten Pressvornchtung. Der Behälter 10 hat die Form eines kreiszylindrischen Kübels oder Eimers mit einem Boden 11, der der Stabilität dient. In den Behälter ist ein Kunststoff-Kübelsack 20 auf bekannte Weise eingehängt, indem dessen oberer Rand über den Rand des Behälters nach aussen gestülpt ist.
Auf den Rand des Behälters ist ein runder Rahmen 30 mit Tförmigem Querschnittsprofil aufgelegt. An seiner Rückseite ist mittels eines breiten Scharniers 32 der Deckel 31 angelenkt. Das Scharnier 32 muss breit und solid ausgebildet sein, da es auch als Gelenk für die Pressvorrichtung 40 dient.
Die Pressvorrichtung ist entsprechend den anhand der Fig.
2-4 beschriebenen Grundsätzen geformt. Am Deckel ist die Patrize 41 befestigt und ist zusammen mit diesem um das Scharnier 32 schwenkbar. Die Lage des Scharniers, bezüglich der gemäss der Evolvente gekrümmten Mantelfläche der Patrize 41, entspricht der Lage des Drehpunktes Z' nach Fig. 2. Die Matrize 42 ist am Rahmen 30 befestigt. Dazu ist im Rahmen 30 eine etwa diagonal verlaufende Stützleiste 33 angebracht. Die gemäss einer Evolvente gekrümmte Mantelfläche der Matrize 42 liegt auf dieser Stützleiste 33 und auf dem nach innen ragenden Rand des Rahmens 30 auf. Dies ist besonders deutlich in Fig. 6 ersichtlich, die den Rahmen mit abgenommenem Deckel in Ansicht von oben zeigt. Fig. 7 zeigt den Behälter mit geschlossenem Deckel in Ansicht von oben. Sie zeigt den solid ausgebildetenDeckelgriff 34.
Der Griff muss solid ausgebildet sein, da er nicht nur dem Öffnen des Deckels dient, sondern zugleich als Bedienungsgriff für die Pressvorrichtung dient.
Der Kehrichtbehälter nach Fig. 8 unterscheidet sich vom Behälter nach Fig. 1-7 dadurch, dass der Kehrichtsack statt in einem Kübel 10, in einem offenen Gestell eingehängt ist. Das Gestell besteht aus einem oberen ringförmigen Rand 51, der mittels vier Streben 52 mit einem unteren, im Querschnitt Lförmigen Rand 53 verbunden ist. Der obere Rand 51 ist so dimensioniert, dass der Kehrichtsack 20 über diesen nach aussen gestülpt werden kann. Auf diesem oberen Rand 51 ist der Rahmen 30 mit dem Deckel und der Pressvorrichtung 40 wie oben beschrieben, aufgelegt.
Die in Fig. 8 dargestellte Patrize ist durch geschlossene Seitenwände verstärkt, damit auch bei grösserer Belastung beim Pressen deren evolventenförmig gebogene Form erhalten bleibt.
Statt geschlossene Seitenwände könnten im Innern der Patrize auch Verstärkungsrippen angebracht sein.
Beim Pressen drückt der Rahmen auf die über den Rand des Behälters gestülpten Kehrichtsäcke. Es kann daher von Vorteil sein, an der unteren Innenseite des Rahmens 30 einen Gummiring einzulegen, damit das Material des Kehrichtsackes 20 nicht beschädigt wird.
Die Verwendung der Pressvorrichtung 40 dürfte klar sein.
Wird eine Getränkepackung in die Presse eingelegt und zerquetscht, tropft ein noch vorhandener Rest von selber in den Kehrichtsack. Die zerquetschte Packung wird danach aus der Presse herausgenommen und in den Sack geworfen.