CH660111A5 - Diaet-faserprodukt. - Google Patents
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Description
der Erfindung
Vi-SiblinR
6.0
54.1
48.1
8.0:1
LunelaxR
6.6
76.6
70.0
10.6:1
InolaxolR
5.0
81.5
76.5
15.3:1
Weizenkleie, Kungsörnen
3.5
15.8
12.3
4.5:1
10.0
42.5
32.5
4.3:1
12.0
50.5
38.5
4.2:1
Kungsörnen,
3.5
13.5
10.0
3.8:1
Gemischt-Körnerkleie
7.0
26.0
19.0
3.7:1
10.0
35.0
25.0
3.5:1
und eine starke Wasserretention zu Exkrementen führen, welche sowohl ein grösseres Volumen aufweisen wie auch von weicherer Konsistenz sind.
Beispiel 3 — Wirkung und Toleranz
Das Ziel dieser Untersuchungen war es, den Effekt von erfindungsgemässem Diät-Faserprodukt auf Patienten mit Kolitis oder Obstipation nachzuweisen. Diese Patienten waren vorgängig mit Balaststoff-Laxativen (Lunelax® oder Vi-Siblin1) behandelt worden. Ebenso sollte die Toleranz der neuen Produkte getestet werden.
22 Patienten wurden in das Experiment einbezogen, 5 Männer und 7 Frauen (Alter 25—81 Jahre). Bei 14Patienten war Obstipation diagnostiziert worden, bei 8 Kolitis. Die Krankheiten dauerten in allen Fällen schon mindestens 10 Wochen lang.
Die Patienten wurden mit einem Diät-Faserprodukt gemäss der Erfindung 3 Wochen lang behandelt. Vor der Behandlung und auch nachher wieder wurde aufgenommen, die Defäkationsfrequenz, die Konsistenz der Fäkes sowie subjektive Probleme und die Meinung des Patienten hinsichtlich seiner Krankheit. Nach der Behandlung wurden die Patienten zugleich um ihre Meinung über Kongenialität der Mittel und ihre Eindrücke von den Behandlungsresultaten gefragt.
Die Verabreichung der erfmdungsgemässen Diät-Faser-produkte geschah in Form von Dosen von 2 x 3.5 g.
Am Anfang der Behandlung erfolgte bei allen Patienten mit Kolitis häufige, lockere Evakuation. Nach der Behandlung zeigten 6 Patienten Fäkes von normaler Konsistenz und 2 von weicher Konsistenz. Von den Patienten mit Obstipation defäkierten nach der Behandlung 12 alle 2 oder 3 Tage und 2 weniger häufig als alle 3 Tage. Die Konsistenz der Fäkes von 3 der Patienten war normal, bei 11 Patienten war sie hart. Nach 3 derartigen Behandlungen defäkierten 7 Patienten jeden Tag und 7 alle 2 oder 3 Tage. Die Konsistenz der Fäkes war bei 10 Patienten normal und bei 4 hart. Für beide Gruppen von Patienten verringerten sich die Symptome von 38 zu 17 Messpunkten. Vor der Behandlung empfanden 2 Patienten ihre Situation als extrem schlecht, 12 als schlecht und 11 als nicht so schlecht. Nach der Behandlung war das Verhältnis: 2 Patienten sehr schlecht, 12 nicht sehr schlecht und 8 problemfrei. 6 Patienten fanden den Geschmack des neuen Diät-Faserproduktes unangenehm, die restlichen 16 empfanden den Geschmack des Mittels als neutral, angenehm oder sogar als sehr angenehm. 14 Patienten beurteilten die Behandlung als zufriedenstellend oder sehr zufriedenstellend, währenddem der Arzt das Resultat der Behandlung bei 16 Patienten als zufriedenstellend bis sehr zufriedenstellend hielt.
Die angegebenen Resultate zeigen, dass das Diät-Faser-2o produkt gemäss der Erfindung in den angegebenen Dosierungen einen normalisierenden Effekt auf Konsistenz und Frequenz der Fäkes hatte und dass dessen Schmackhaftig-keit nicht unter derjenigen von Balaststoffmitteln (Lunelax®, Vi-Siblin®) lag.
25
Beispiel 4 — Wirksamkeit und Toleranz
Das Ziel dieser Untersuchungen war es, den Effekt von erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukten auf Kinder mit Obstipation festzustellen sowie die entsprechende Toleranz 30 nachzuweisen.
In das Experiment wurden 20 Patienten, 14 Mädchen und 6 Knaben von 10 Monaten bis 11 Jahren einbezogen. Das Kriterium für die Einbeziehung war eine mindestens seit 2 Monaten andauernde Obstipation, wobei die Patienten im 35 voraus mit verschiedenen Diäten oder Balaststoff-Laxativen behandelt worden waren.
Die Patienten oder deren Eltern wurden vor der Behandlung hinsichtlich Frequenz und Konsistenz der Fäkes, Qualität der Defakation, Unterleibsschmerzen und Einnahme von 40 andern Laxativen befragt. Bei 8 Patienten hatte der Diätarzt auch eine Diätanamnese erstellt. Die Behandlung dauerte jeweils 1 Monat, worauf die Patienten wiederum hinsichtlich der gleichen Probleme befragt wurden. So weit wie möglich befolgten die Patienten auch während der Behandlung mit 45 den erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukten ihre normale Diät.
Verabreicht wurden in diesen Fällen 1,7 bis 3,5 g pro Tag.
Eine Diätanamnese zeigte auf, dass vier der Kinder klei-50 ne Mengen Gemüse assen, währenddem alle Früchte in irgendeiner Form praktisch jeden Tag einnahmen. Drei der Kinder konsumierten zuviel Milch und eines ass ein Brot, das zu wenig Fasern enthielt.
Vor der Behandlung defäkierten 11 von 19 Kindern in 55 3-Tagesintervallen oder sogar weniger häufig. Nach einem Monat Behandlung mit dem Diät-Faserprodukt defäkierten 10 von 19 der Kinder täglich und 6 jeden 2. Tag. Vor der Behandlung hatten 18 Kinder beim Defäkieren Schmerzen. Nach 1 Monat Behandlung mit dem Diät-Faserprodukt ge-60 mäss der Erfindung hatten nur noch 4 Kinder leichte Schmerzen während der Defäkation. Eine Erhöhung der Defäkationsfrequenz wurde von 16 der 18 Kinder festgestellt. Die Konsistenz der Fäkes wurde in 16 Fällen normal. 12 Kinder hatten vor der Behandlung Unterleibsschmerzen; 65 diese verschwanden in allen ausser zwei Fällen, welche sich gegenüber der Therapie als resistent erwiesen. Vor der Behandlung verwendeten 12 Kinder Balaststoffmittel, 10 Kinder perorale Wirkstoffe und 6 Kinder rektal einzunehmende
66Ü 111
Laxativa. Nach einem Monat Behandlung brauchten nur noch vier der 12 Kinder zusätzlich zu den erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukten andere Laxativa. Die meisten der Kinder fanden den Geschmack der Diät-Faserprodukte gemäss dieser Erfindung neutral und hatten keine Mühe bei der Einnahme derselben. Nur ein Kind brach die Behandlung mit dem neuen Diät-Faserprodukt ab, weil es den Geschmack desselben als unangenehm empfand. Dieses Kind wird deshalb bei den Resultats-Berechnungen nicht berücksichtigt.
Nebeneffekte in Form von Blähungen im Abdomen und erhöhte Flatulenz wurden am Anfang festgestellt; diese Symptome verschwanden jedoch innerhalb einer Woche.
Die Untersuchung zeigt also, dass die Behandlung mit erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukten zu günstigen Resultaten führte hinsichtlich der Anzahl Defäkationen und hinsichtlich der Qualität und der Konsistenz der Fäkes von Kindern zwischen 10 Monaten und 11 Jahren mit Obstipation. Sobald die Evakuations-Vorgänge normalisiert waren, verschwanden auch die Unterleibsschmerzen.
Während der Behandlung mit den Diät-Faserprodukten gemäss dieser Erfindung wurde die Einnahme von andern Laxativa verringert und am Schluss brauchte nur noch ein Kind mit extrem schwerer Obstipation ein zusätzliches La-xativum. Im übrigen wurden die erfmdungsgemässen Zusammensetzungen sehr gut toleriert.
Beispiel 5 — Effekt auf Plasma-Cholesterol
Untersuchungen haben gezeigt, dass die Einnahme von Diät-Faserprodukten gemäss dieser Erfindung die Plasma-Lipoproteingegebenheiten von Patienten mit Hyperchol-esterolaemie verändern können. Um die Gründe dieses positiven Effektes feststellen zu können, wurde die Fähigkeit zur Adsorbtion von Gallensalzen in vitro für die Diät-Faserprodukte gemäss der Erfindung sowie für auf Psyllium basierende Zusammensetzungen (Lunelax®, Metamucil®, Vi-Siblin®) sowie für Cholestyramin (Questran®), ein eigentlicher Ionen-Tauscher und nicht ein Diät-Faserprodukt, bestimmt. Cholestyramin ist ein registriertes Heilmittel zum Binden von Gallensalzen mittels seiner Ionen-Austauscherfähigkeit.
Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte eine hohe Adsorptionsfähigkeit für sowohl konjugierte wie nicht-konjugierte Gallensalze aufweisen. Der Adsorptionsprozess ging bis zu einer Sättigung, war reversibel und zeigt keine Speziflzität hinsichtlich Tauro-konjugierter oder Glycin-konjugierter Gallensalze.
Der Adsorptionsvorgang war rasch, pH-abhängig und zu einem gewissen Grad bei hohen Salzkonzentrationen mit 6 M Harnstoff inhibiert. Dies zeigt an. dass die Adsorption sowohl hydrophoben wie auch hydrophilen Charakter hat. Die 5 Diät-Faserprodukte gemäss dieser Erfindung adsorbierten Natrium-Taurodeoxycholat in einer signifikant grösseren Menge als dies bei Psyllium-Zusammensetzungen ( Lunelax ". Metamucil", Vi-Siblin") der Fall war. Cholestyramin (Questran ") zeigte, wie zu erwarten war, die höchste Adsorption-10 rate im Vergleich mit den oben genannten Zusammensetzungen.
Die Resultate zeigen also, dass die essbaren Diät-Faser-produkte gemäss dieser Erfindung sowohl Tauro-konjugier-te wie auch Glycin-konjugierte Gallensalze besser adsorbie-i5 ren als andere Diät-Faserprodukte. Der Mechanismus, welcher hinter diesem positiven Effekt steht, beruht wahrscheinlich auf einer Inhibierung der Readsorption von Gallensalzen in den distalen Gedärmen. Dies führt dann zu einer erhöhten Zersetzung von Cholesterol bei der Gallensäure-20 Synthese.
Beispiel 8 — Beständigkeit
Die Beständigkeit der erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte wurde in Lagertests bei 25 und bei 45 C bestimmt. 25 Je 200 g des Produktes wurden in nicht-versiegelten Poly-thene-Säcken 24 Monate lang bei 25 C und in offenen Glas-Behältern 24 Monate lang bei 45 C aufbewahrt.
Da üblicherweise chemische Reaktionsgeschwindigkeiten bei Temperaturerhöhungen von 10 C verdoppelt werden. 30 entspricht eine Lagerung von 24 Monaten bei 45 C etwa einer von 95 Monaten bei 25 C.
Um die Beständigkeit der Produkt zu bestimmen wurden die folgenden Parameter untersucht:
Veränderung im Fasergehalt,
35 Hygroskopizität und
Veränderung in Geruch und Geschmack des Produktes.
Keine Veränderung konnte hinsichtlich des Fasergehaltes sowohl nach der Lagerung bei Normaltemperatur wie 40 nach derjenigen bei erhöhter Temperatur festgestellt werden.
Keine Änderung im Gewicht konnte bei irgendeinem Lagerversuch festgestellt werden.
Sowohl Geruch wie Geschmack wurden nach allen Lagerversuchen als gleich empfunden und waren charakteri-45 siert durch einen schwachen Geruch und Geschmack nach Getreide.
55
60
S
Claims (6)
1. Diät-Faserprodukt basierend auf der Hülse von Getreidekörnern, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Fasern von über 70 Gewichts-%.
2. Diät-Faserprodukt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Phytinsäure von weniger als 0,5 Ge-wichts-%.
3.5
27.0
23.5
3
66Ü 1 II
Schalen von Weizenkörnern und enthält mindestens 70 Gewichtsprozent Fasern, welche aufgebaut sind aus
Zellulose 18 G%
Hemizellulose 35 G%
Pektin 4 G%
Lignin 13 G%,
max. 8 G% Protein,
max. 4 G% Fett,
max. 2 G% Mineralien und max. 0,5 G% Phytinsäure.
Aus der genannten Analyse der erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte ist ersichtlich, dass das Produkt einen tiefen Energiegehalt aufweist und weder Zucker noch Stärke enthält, welche zu Energie-Nährstoffen abgebaut werden können.
Der Proteinanteil der erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte wird durch Human-Enzyme nicht zugänglich gemacht und kann deshalb prinzipiell nicht zu Energie-Nährstoffen abgebaut werden.
Gemäss einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform der erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte enthalten diese zumindest 80 Gewichtsprozent Fasern.
Das Produkt liegt bevorzugterweise in Form von Partikeln vor. Davon haben mindestens 80% einen Teilchendurchmesser zwischen 0,2 und 2 mm, und der mittlere Teilchendurchmesser liegt bei etwa 1 mm. Die Partikelgrösse ist wichtig, da die Zersetzung im Kolon für die genannten grösseren Teilchen langsamer verläuft als beispielsweise für Weizenkleie. Zudem ist die Partikelgrösse wichtig für eine erleichterte orale Einnahme. Währenddem Weizenkleie einen bitteren Geschmack aufweist, sind die erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte praktisch geschmackfrei und können mit einer grossen Zahl von andern Nahrungsmitteln gegessen werden, beispielsweise mit Sauermilch, Brot usw. Wegen des hohen Fasergehaltes zeigen die erfmdungsgemässen Faserprodukte schon bei tiefen Dosierungen bessere klinische Effekte. Die Staubbildung der neuen Produkte wird ebenfalls verringert, da das Produkt in Form von relativ grossen Partikeln vorliegt. Da aber die benutzten Fasern im wesentlichen frei sind von Zucker und Stärke, können die erhaltenen partikelförmigen Produkte relativ leicht in kleinere Teilchen zerfallen.
Das Diät-Faserprodukt gemäss dieser Erfindung behält auch seine Qualitäten besser als vergleichbare Produkte auf dem Markt und zwar ist das teilweise bedingt durch den tieferen Wassergehalt und den kleineren Anteil an Mikroorganismen der neuen Produkte.
Die Struktur der Diät-Faserprodukte zeigt zudem einen gewissen Zahn-Reinigungseffekt. Dies ist zum Teil zurückzuführen auf reine mechanische Einwirkung und zum Teil auf die Tatsache, dass Plaque-bildende Bakterien (Streptococcus mutans) an die Faser gebunden werden und deshalb nicht am Zahn anhaften.
Obwohl die Diät-Faserprodukte gemäss dieser Erfindung in Partikelform erhalten werden, müssten sie nicht notwendigerweise in dieser Form auch verteilt werden. Die Partikel können behandelt werden zur Erreichung von granulären, schuppigen oder blättrigen Formen. Auch Tabletten können aus dem ursprünglichen Material hergestellt werden und zwar mittels Zugabe eines Bindemittels und durch Ver-pressen. Um derartige Tabletten zu erhalten, ist es von grosser Wichtigkeit, im wesentlichen alles Fett aus den Faserprodukten zu entfernen und dann dieses Fett im Prinzip durch das Bindemittel zu ersetzen. Viele Leute ziehen es vor, Diät-Faserprodukte in Form von Tabletten einzunehmen, als dieselben in Teilchenform anderen Nährmitteln wie Sauermilch, Wasser usw. zuzugeben. Durch Verwendung eines geeigneten Bindemittels und durch richtige Verpressung des Materials kann erreicht werden, dass die Tablette nicht vor 5 dem Erreichen des Magens disintegriert.
Die Eigenschaften der erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukte, die aus 80% Fasern, 8% Protein, 4% Fett, 1,5% Mineral, 0,2% Phytinsäure und 6,3% Wasser — ausgedrückt in Gewichts-% — zusammengesetzt sind, werden nun io anhand einiger Beispiele illustriert.
Beispiel 1 — Volumenvergrösserungseffekt Je 1 g des erfmdungsgemässen Diät-Faserproduktes und von verschiedenen Weizenkleie-Typen wurden in graduierte i5 Zylinder gegeben. Dann wurde mit Wasser von 20 C auf 100 ml aufgefüllt. Die Volumenzunahme wurde nun verfolgt anhand der Änderung in der ml-Graduation und zwar nach einer halben, einer 12 und 24 Stunden. Die Untersuchungsresultate sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt:
20
Tabelle I
Produkt
25
Diät-Faserprodukt gemäss Erfindung Juvel's Weizenkleie Kungsörnen's Weizenkleie 30 Kungsörnen's Gemischtkörnerkleie
Volumenvergrösserung in ml Vi Std. 1 Std. 12 Std. 24 Std.
17
17
17
17
11
9
9
9
3. Diät-Faserprodukt nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Gehalte
70 bis 90 Gewichts-% Fasern, max. 8 Gewichts-% Protein, max. 4 Gewichts-% Fett, max. 2 Gewichts-% Mineralien und max. 0,5 Gewichts-% Phytinsäure.
4
Tabelle!!
Produkt
Anfangs
Gewicht nach
Wassermenge
Verhältnis
gewicht
Wässersättigung
(g)
(g)
(g)
Diät-Faserprodukt gemäss
4. Diät-Faserprodukt nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Fasern von mindestens 80 Ge- . wichts-%.
5
11
10
10
9
Aus der obigen Tabelle ist ersichtlich, dass das Diät-Faserprodukt gemäss dieser Erfindung ausgezeichnete Volu-35 menvergrösserungs-Werte zeigt. 1 g schwillt an zu 17 ml und das Produkt hält diesen Anschwellungsgrad bei sogar nach 24 Stunden.
Beispiel 2 — Wasserretention 40 Die Fähigkeit, Wasser zurückzuhalten, wurde an verschiedenen Diät-Faserprodukten wie folgt bestimmt: Das Produkt wurde bei 20 CC eine Stunde lang mit Wasser gesättigt. Dann wurde die Probe auf ein Filterpapier gegeben, wobei freies Wasser ablaufen konnte. Das Faserprodukt mit 45 dem zurückgehaltenen Wasser wurde hierauf auf ein Uhrenglas gegeben und gewogen. Da das Gewicht des Musters ohne Wasser im voraus bestimmt worden war, konnte so die Wasserretention bestimmt werden. Die dabei erhaltenen Resultate sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt, so Da praktisch alle Stärke und auch ein gewisser Teil Protein aus dem erfmdungsgemässen Diät-Faserprodukt entfernt worden ist, beträgt dessen Faseranteil wie oben ausgeführt mindestens 70 G%. Dies bedeutet, dass das erfin-dungsgemässe Diät-Faserprodukt klar die bessere Wasserre-55 tentionsfahigkeit aufweist als die zu vergleichenden Kleieprodukte.
Anderseits zeigen die auf Psyllium basierenden Produkte, welche wie gesagt 40 bis 50% Zucker enthalten, noch bessere Wasserretentionseigenschaften. Dies ist sehr wahrscheinlich 60 hauptsächlich bedingt durch die chemische Zusammensetzung, dieser Mittel und durch die darin enthaltenen wasserlöslichen Herrnzellulosen, aus denen sie ja beinahe gesamthaft bestehen. Eben aus diesen Gründen können diese Produkte aber nicht mit den erfmdungsgemässen Diät-Faser-65 produkten verglichen werden und sie sind hier nur aus Informationsgründen aufgeführt.
Die in den Beispielen 1 und 2 beschriebenen Untersuchungen sind signifikant, da eine hohe Volumenzunahme
660 111
5
5
5
5. Diät-Faserprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es im wesentlichen aus der Hülse von Getreidekörnern besteht.
6. Diät-Faserprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Partikeln vorliegt und dass mindestens 80% der Partikeln einen Teilchendurchmesser zwischen 0,2 bis 2 mm aufweisen und dass das Teilchendurchmesser-Mittel etwa 1 mm beträgt.
7. Diät-Faserprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Granulen vorliegt.
8. Diät-Faserprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form von Blättchen vorliegt.
9. Diät-Faserprodukt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Fettgehalt der Fasern auf nahezu Null Gewichts-% verringert ist und dass die Faser-Partikel mit einem geeigneten Bindemittel zu Tabletten komprimiert sind.
Die vorliegend beschriebene Erfindung betrifft ein Diät-Faserprodukt, speziell ein Diät-Faserprodukt, das im wesentlichen aus der Hülse oder der Schale von Getreidekörnern besteht.
Es wird heute angenommen, dass die Ernährung mit tiefem Fasergehalt verantwortlich ist für viele unserer meisten Wohlstandserkrankungen wie Obstipation, Divertikula-Krankheiten, Kolitis, Haemorrhoiden, Dickdarmtumore und Gallensteine. Die Einnahme von essbaren Fasern, im folgenden auch Diät-Fasern genannt, verhindert das Auftreten der eben genannten Krankheiten; die Fasern können aber auch für die Behandlung derselben eingesetzt werden. Die Einnahme derartiger Fasern ist aber auch effektiv in der Prophylaxe von andern Krankheiten, so wie Diabetes mellitus II, Arteriosklerose und Übergewichtigkeit.
Mit dem Ausdruck Diät-Fasern werden hier diejenigen Teile der Pflanzenzellwände bezeichnet, welche ohne Einwirkung durch Enzyme den Verdauungstrakt passieren. Pflanzenfasern haben vier Hauptkonstituenten, das sind Zellulose, Hemizellulose, Pektin und Lignin. Im Kolon (Dickdarm) werden hauptsächlich die Hemizellulose und das Pektin durch Enzyme abgebaut; erhalten werden dabei freie Fettsäuren, Milchsäure und gasförmige Verbindungen. Diese Substanzen werden im menschlichen Körper nicht resorbiert und verursachen daher Irritationen durch osmotische Aktivität, was wiederum zu laxativen Effekten führt.
Bekannt sind verschiedene Zusammensetzungen, wie beispielsweise Weizenkleie, die alle vorteilhaften Eigenschaften von Diät-Fasern aufweisen sollen. Die genannte Weizenkleie aber enthält nur 25 bis 35% Fasern, der Rest besteht aus Stärke, Protein und Fett. Dieser relativ tiefe Fasergehalt führt zu einem hohen Energiewert der Zusammensetzung 5 verglichen mit äquivalenten Dosen von konzentrierten Fa-ser-Produkten.
Zudem stellt Weizenkleie ein Nebenprodukt dar und der Bakteriengehalt darin kann extrem hoch sein. Auch der Gehalt an Phytinsäure in Weizenkeie ist hoch, wodurch verhin-lo dert wird, dass im menschlichen Verdauungstrakt Mineralien absorbiert werden können. Die genannten Mineralien formen nämlich komplexe Chelate mit der Phytinsäure.
Baiaststoffe werden hauptsächlich in der medizinischen Behandlung von Konstipation verwendet. Beispiele solcher 15 Stoffe sind auf Psyllium beruhende Zusammensetzungen, wie sie unter den Handelsmarken Lunelax®, Metamucil® und Vi-Siblin® vertrieben werden sowie die auf Kautschuk beruhende Zusammensetzung Inolaxol®. Die Fasern in diesen Produkten bestehen beinahe vollständig aus wasserlösli-20 eher Hemi-Zellulose. Es gibt auch eine Anzahl Probleme und Schwierigkeiten, die mit der Verabreichung dieser Baiaststoffe verbunden sind: einmal werden normalerweise keine Angaben gemacht über den Fasergehalt, was die Dosierung kompliziert. Dann sind sie relativ teuer und weniger wirk-25 sam als Weizenkleie. Sie sind nicht kongenial, da sie beim Mischen mit Flüssigkeiten ein Gel oder Pflanzenschleim bilden, das nicht gut schmeckt. Sie haben einen hohen Zuckergehalt, und es sind Fälle bekannt geworden, bei denen die Verabreichung solcher Baiaststoffe zu Allergien und Ob-30 struktionen im Oesophagus wegen der erheblichen Gelbildung geführt haben. Zudem muss daraufhingewiesen werden, dass die häufige und über längere Zeit praktizierte Einnahme von derartigen Baiaststoffen zu höherer Karies führt, da die Produkte wie gesagt Zucker enthalten und wegen ih-35 rer Gel-bildenden Eigenschaften an den Zähnen kleben bleiben. Auch der hohe Energie-, d.h. Nährstoffgehalt muss erwähnt werden und die Tatsache, dass diese Fasern nicht in unseren normalen Nahrungsmitteln enthalten sind; sie werden aus einer indischen Pflanze gewonnen.
40 Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Diät-Faserprodukt zu schaffen, welches das Volumen der Exkremente vergrössert und dieselben weicher macht. Das gleiche Produkt soll die Durchgangszeit durch den Verdauungstrakt verringern, organische Verbindungen binden, Gallensalze 45 absorbieren, den Lipidgehalt im Blut senken, den Kohlenwasserstoffmetabolismus beeinflussen und ein verbessertes Gefühl von Zufriedenheit vermitteln.
Ein weiteres Ziel dieser Erfindung ist es, ein Diät-Faser-produkt bereitzustellen, welches vollständig auf natürlichen so Substanzen beruht, welches kongenial ist und welches im wesentlichen keinen Geschmack aufweist.
Die genannten Ziele werden erreicht durch die in den Patentansprüchen definierten und in der folgenden Spezifikation beschriebenen, essbaren Diät-Faserprodukte, welche im 55 wesentlichen einen Fasergehalt von mindestens 70 Gewichtsprozent aufweisen.
Der Gehalt an Phytinsäure soll bevorzugterweise höchstens 0,5 Gewichtsprozent betragen, so dass deren Inhibie-rungseffekt auf die Absorbtion von Eisen, Kalzium und 60 Zink vernachlässigbar ist. Diese Mineralien sind von spezieller Wichtigkeit für Schwangere, Kinder im Wachstum, für die Heilung von Wunden usw. Durch den niedrigen Gehalt an Phytinsäure können also grosse Quantitäten derartiger Diät-Faserprodukte eingenommen werden, ohne dass dabei 65 befürchtet werden muss, dass die Mineralabsorption beeinträchtigt wird.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beruht das Diät-Faserprodukt auf Hülsen und/oder
6.7:1
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