CH644666A5 - Scharnier. - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier mit einem Zuhaltemechanismus, wobei ein auf einer Möbelseitenwand befestigbarer Scharnierarm mittels zweier Gelenkhebel mit einem an einem Türflügel befestigbaren Scharniergehäuse verbunden ist und einer der Gelenkhebel von einer Druckfeder beaufschlagt ist, die über ein zwischen dem Gelenkhebel und der Druckfeder angeordnetes Zwischenstück auf den Gelenkhebel drückt, wobei das Zwischenstück als die Druckfeder aufnehmende Hülse ausgeführt ist.

Derartige Scharniere finden im modernen Möbelbau und insbesondere im modernen Küchenmöbelbau vielseitige Verwendung. Der Zuhaltemechanismus im Scharnier kann dabei in den meisten Fällen eine eigene Zuhaltevorrichtung an der Türe, beispielsweise einen Schnapper, ersetzen, und so die Kosten für das betreffende Möbelstück günstig beeinflussen. Des weiteren verhindert er das unbeabsichtigte Offenstehen von Türflügeln, wenn diese nur nachlässig zugemacht wurden, da der Zuhaltemechanismus ab einem gewissen Winkel, den der Türflügel zur Schliessebene einnimmt, den Türflügel in die endgültige Schliesslage zieht.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs genannten Art zu verbessern und eine noch sicherere Funktion als bei den herkömmlich bekannten Scharnieren mit Zuhaltemechanismus zu erzielen.

Eine weitere Aufgabe ist es, den Zuhaltemechanismus derartig zu gestalten, dass er sehr kompakt im Scharnierarm untergebracht werden kann, ohne den anderen Teilen des Scharnierarms, die zu dessen Montage notwendig sind, beispielsweise Fixierschrauben und Versteilschrauben, für die Fugen- und Tiefenverstellung im Wege zu stehen.

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein derartiges Scharnier kostengünstig herzustellen.

Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Hülse am Scharnierarm gelagert und um die Lagerstelle um einen Winkel drehbar ist und sich mit ihrem freien Ende sowohl an einem Gelenkhebel als auch an der Gelenkhebelachse, die diesen Gelenkhebel mit dem Scharnierarm verbindet, abstützt, wobei dieses Abstützen bei geschlossenem Scharnier hauptsächlich oder gänzlich am Gelenkhebel und bei offenem Scharnier hauptsächlich oder gänzlich auf der Gelenkhebelachse erfolgt.

Ein Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Hülse an ihrem freien Ende mit zwei zueinander schrägen Anpressflächen versehen ist.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Hülse auf einer Gelenkhebelachse des Scharnierarmes gelagert ist.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Hülse mit mindestens einem seitlichen Mitnehmerzapfen versehen ist, der an einem an einem Gelenkhebel ausgebildeten Auflagesteg anliegt, wobei vorzugsweise der Auflagesteg eine V-förmige Aussparung aufweist, an deren Begrerizungs-flächen der Mitnehmerzapfen anliegt.

Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Gelenkhebelachse mit einem Lagerring, der beispielsweise von einer Drehhülse gebildet wird, versehen ist, an dem die Hülse unmittelbar anliegt. Die Drehhülse kann aus Kunststoff sein.

Dadurch wird ein besonders leichter und stockungsfreier Übergang von der Zuhaltelage zur «freien» Lage und umgekehrt der Teile des Federmechanismus erzielt.

Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden Zeichnungen eingehend beschrieben, ohne dass die Erfindung auf diese Ausführungsbeispiele eingeschränkt werden soll.

Fig. 1 zeigt einen schematisch gehaltenen Schnitt durch ein erfmdungsgemässes Scharnier in der Schliesslage,

die Fig. 2 zeigt einen gleichen Schnitt wie die Fig. 1 bei geöffnetem Scharnier,

die Fig. 3 zeigt schematisch den Schliessmechanismus bei geschlossenem Türflügel,

die Fig. 3a zeigt eine gleiche Ansicht wie Fig. 3 einer Variante des Schliessmechanismus,

die Fig. 4 zeigt den Schliessmechanismus bei offenem Türflügel,

die Fig. 4a zeigt die Variante nach Fig. 3a bei offenem Türflügel,

die Fig. 5 zeigt einen Schnitt analog der Fig. 1 durch ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, und die Fig. 6 zeigt einen Schnitt bei geöffnetem Scharnier.

Das erfindungsgemässe Scharnier weist einen Scharnierarm 1 auf, der mittels einer Fixierschraube 2, die durch ein Langloch 3 im Scharnierarm 1 ragt, auf einer Grundplatte 4 befestigt ist. Die Grundplatte 4 ist ihrerseits mittels Schrauben 5 an der Möbelseitenwand 6 angeschraubt, doch käme jede andere Art der Befestigung, beispielsweise durch Dübel, ebenso in Frage.

In einer Gewindebohrung 7 des Scharnierarmes 1 lagert eine Stellschraube 8, mittels der im Zusammenwirken mit der Fixierschraube 2 eine Verstellung des Scharnierarmes 1 und damit des Scharniers in der Breite der Möbeltürfuge möglich ist.

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In den Türflügel 9 ist das Scharniergehäuse 10 eingesetzt und das Scharniergehäuse 10 und der Scharnierarm 1 sind mittels zweier Gelenkhebel 11,12 miteinander verbunden, die auf Lagerachsen 13 im Scharniergehäuse 10 und Lagerachsen 14 am Scharnierarm 1 gelagert sind.

Zwischen den beiden Gelenkhebeln 11,12 und den beiden Gelenkhebelachsen 14 des Scharnierarmes 1 ist die Hülse 15 angeordnet. Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 lagert die Hülse 15 mittels Aussparungen 16 auf der Gelenkhebelachse 14, die den Gelenkhebel 12 mit dem Scharnierarm

I verbindet.

In der Hülse 15 ist eine Schraubenfeder 17 angeordnet, die sich einerseits innen an der Hülse 15 und andererseits an der besagten Gelenkhebelachse 14 abstützt. An ihrem freien Ende weist die Hülse 15 (Fig. 1 -4) zwei Anpressflächen 18,19 auf, wobei die Anpressfläche 18 gerade, die Anpressfläche 19 gekrümmt ausgeführt ist. Wie aus Fig. 2 und 4 ersichtlich, stützt sich die Hülse 15 bei offenem Türflügel 9 praktisch zur Gänze an der Gelenkhebelachse 14, die den Gelenkhebel 11 mit dem Scharnierarm 1 verbindet, ab. Auf den Gelenkhebel

II kommt nur ein ganz geringer oder kein Druck zur Wirkung.

Bei geschlossenem Türflügel 9 hingegen (Fig. 1, Fig. 3) drückt die Hülse 15 unter der Kraft der Feder 17 direkt auf den Gelenkhebel 11 und hält diesen somit in der Schliessposi-tion.

Derselbe Effekt ergibt sich beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3a und 4a. Hiebei ist jedoch die Hülse mit einem Mitnehmerzapfen 20 versehen, der in eine V-förmige Aussparung 21 in einem am Gelenkhebel 11 angeformten Steg 22 ragt. Der Mitnehmerzapfen 20 wird dabei auf den Begrenzungsflächen 23 der Aussparung 21 geführt. Bei offenem Scharnier bzw. Türflügel 9 befindet sich die Hülse 15 und der Mitnehmerzapfen 20 in der in der Fig. 4a gezeigten Lage, wobei die Kräfte der Druckfeder 17 radial auf die Gelenkhebelachse 14, die den Gelenkhebel 11 mit dem Scharnierarm 1 verbindet, wirken. Es kommt daher zu keiner Ausübung eines Drehmomentes auf den Gelenkhebel 11.

Bei geschlossenem Scharnier hingegen befindet sich die Hülse 15 in der in der Fig. 3a gezeigten Stellung, d.h. dass die Federkraft auf den Gelenkhebel 11 drückt.

Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 5 und 6 ist die Hülse 5 15 anders als beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 auf der Gelenkhebelachse 14 gelagert, die den Scharnierarm 1 mit dem Gelenkhebel 11, d.h. dem inneren Gelenkhebel, verbindet. Das freie Ende der Hülse 15 drückt mit seinen Anpressflächen 24,25 auf den Gelenkhebel 12 bzw. auf die 10 Gelenkhebelachse 14, die den Gelenkhebel 12, d.h. den äusseren Gelenkhebel, mit dem Scharnierarm 1 verbindet.

Der Gelenkhebel 12, auf den die Hülse 15 unter dem Druck der Feder 17 wirkt, ist dabei als doppelarmiger Hebel ausgebildet, wobei die Hülse 15 auf den freien, d.h. nicht mit dem Scharniergehäuse 10 verbundenen Hebelarm drückt. Wenn dabei, sowohl bei offenem als auch geschlossenem Scharnier, die Hülse 15 nicht ausschliesslich entweder auf den Gelenkhebel 12 oder auf die Gelenkhebelachse 14, die diesen Gelenkhebel mit dem Scharnierarm 1 verbindet, drückt, so wird doch entsprechend der jeweiligen Stellung des Schar-nieres entweder ein Grossteil der Federkraft auf den Gelenkhebel 12 übertragen (Fig. 5), wodurch auf diesen eine Schliesswirkung ausgeübt wird, oder es kommt ein Grossteil der Federkraft auf die Gelenkhebelachse 14 zu wirken (Fig. 6), so dass die restliche, auf den Gelenkhebel 12 wirkende Kraft vernachlässigbar ist.

Um den Übergang der Hülse 15 von der Schliessstellung zur Offenstellung und umgekehrt zu erleichtern, ist auf der 30 Gelenkhebelachse 14, auf die die Hülse 15 wirkt, eine Drehhülse 26 angeordnet.

Die Drehhülse 26 dient dabei als Lagerring, ist auf der Gelenkhebelachse 14 frei drehbar und setzt die Reibung zwischen der Hülse 15 und der Gelenkhebelachse 14 wesentlich herab.

Die Drehhülse 26 kann aus Metall oder Kunststoff gefertigt sein.

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2 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

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1. Scharnier mit einem Zuhaltemechanismus, wobei ein auf einer Möbelseitenwand befestigbarer Scharnierarm mittels zweier Gelenkhebel mit einem an einem Türflügel befestigbaren Scharniergehäuse verbunden ist und einer der Gelenkhebel von einer Druckfeder beaufschlagt ist, die über ein zwischen dem Gelenkhebel und der Druckfeder angeordnetes Zwischenstück auf den Gelenkhebel drückt, wobei das Zwischenstück als die Druckfeder aufnehmende Hülse ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (15) am Scharnierarm (1) gelagert und um die Lagerstelle um einen Winkel (a) drehbar ist und sich mit ihrem freien Ende sowohl an einem Gelenkhebel (11,12) als auch an der Gelenkhebelachse (14), die diesen Gelenkhebel (11,12) mit dem Scharnierarm (1) verbindet, abstützt, wobei dieses Abstützen bei geschlossenem Scharnier hauptsächlich oder gänzlich am Gelenkhebel (11,12) und bei offenem Scharnier hauptsächlich oder gänzlich auf der Gelenkhebelachse (14) erfolgt.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (15) an ihrem freien Ende mit zwei zueinander schrägen Anpressflächen (18,19,24,25) versehen ist.

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PATENTANSPRÜCHE

3. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (15) auf einer Gelenkhebelachse (14) des Scharnierarmes (1) gelagert ist.

4. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (15) mit mindestens einem seitlichen Mitnehmerzapfen (20) versehen ist, der an einem an einem Gelenkhebel (11) ausgebildeten Auflagesteg (22) anliegt. (Fig. 3a,

4a.)

5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auflagesteg (22) eine V-förmige Aussparung (21) aufweist, an deren Begrenzungsflächen (23) der Mitnehmerzapfen (20) anliegt. (Fig. 3a, 4a.)

6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkhebelachse (14) mit einem Lagerring, der beispielsweise von einer Drehhülse (26) gebildet wird, versehen ist, an dem die Hülse (15) unmittelbar anliegt.

7. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehhülse (26) aus Kunststoff ist.