DE2708545C2

DE2708545C2 - Viergelenk-Möbelscharnier

Info

Publication number: DE2708545C2
Application number: DE2708545A
Authority: DE
Inventors: Karl 6107 Reinheim Lautenschläger jun.; Gerhard 6101 Brensbach Lautenschläger
Original assignee: KARL LAUTENSCHLAEGER KG MOEBELBESCHLAGFABRIK 6107 REINHEIM DE
Current assignee: KARL LAUTENSCHLAEGER KG MOEBELBESCHLAGFABRIK 6107 REINHEIM DE
Priority date: 1977-02-28
Filing date: 1977-02-28
Publication date: 1982-02-25
Also published as: DE2708545A1; ATA801277A; AT373345B; IT1091392B; US4184228A

Description

Die Erfindung betrifft ein Möbelscharnier mit zwei an r, einem Tür-Anschlugteil einerseits und einem als langgestreckter Tragarm ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil andererseits nach Art eines Viergelenks schwenkbar angeon neten Scharnierlenkern, das einen Schnäppermechanismus aufweist, der von einem an >n einem tragarmseitigen Fortsatz des äußeren Scharnierlenkers angreifenden, unter Federvorspannung siehenden Druckstück gebildet wird, welches den äußeren Scharmerlenker bei einer Verschwenkung von der Schließ- in die Öffnungssteliung zunächst bis in eine v> Totpunktsteliung in Schließrichtung und jenseits der Tolpunktstellung in Öffnungsrichtung beaufschlagt.

Scharniere mit einem Schnäppermechanismus. v<el eher die zugeordnete Tür durch Federkraft in zwei stabile F.ndstellungen drängt, nämlich entweder die ganz M) geschlossene oder die ganz geöffnete Stellung der Tür. haben sich — neben Scharnieren mit einer nur in der Schließstellung wirkenden reinen Zuhaltevorrichtung — in den letzten jähren im Möbelbau in erheblichem Maße eingeführt. Sofern es sich hierbei urii sogenannte Viergelenkscharniere handelt, kommen vor allem Konstruktionen der eingangs erwähnten Art in Frage (DE'GM 19 02 919). Ein Problem, das sich bei solchen Schnäpperscharnieren stellt, liegt darin, daß der Schnäppermechanismus die mit dem Scharnier angeschlagene Tür bei zunehmendem Öffnungswinkel stärker in öffnungsrichtung drängt, so daß die Tür

■ beschleunigt wird und mit nicht unbeträchtlicher kinetischer Energie in der Öffnungsstellung anschlägt, falls die die Tür öffnende Person die Tür nicht bewußt ven Hand abbremst. Die kinetische Energie wird dann also beim Anschlagen in der Öffnungsstellung auf kürzestem Weg vernichtet, d. h. es tritt ein Ansch'ngstoß auf, der im Laufe der Zeit zu einer Lockerung der Befestigung des Scharniers an der Tür oder — da der Anschlagstoß über die Scharnierlenker auf den Tragwand-Anschlagteil übertragen wird — der Tragwand

- führen kann. Zur Verringerung des Anschlagstoßes in der Schließstellung bei Scharnieren mit einer Schließdruckvorrichtung ist zwar die Anordnung von in unterschiedlichster Art ausgebildeten Dämpfungselementen am Tür-Anschlagteil bekannt (DE-OS

) 25 39 954), jedoch ist der beim Schließen der Tür auftretende Anschlagstoß hinsichtlich der Scharnierbeanspruchung nicht kritisch, weil dabei die Rückseite des Türflügels direkt am Schrankkorpus anschlägt, d. h. die Stoßbeanspruchung nicht auf die Scharnierbauteile übertragen wird.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Scharniere der hier in Frage stehenden Art so auszubilden, dsß die nachteiligen Auswirkungen eines stoßartigen Anschlagens der mit dem Scharnier angeschlagenen Tür in der Öffnungsstellung vermieden werden.

Ausgehend von einem Scharnier der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vom Druckstück in den Raum zwischen den .Scharnierlenkern ein Dämpferelement in Form eines elastisch verbiegbaren Arms vorspringt, der sich bei Annäherung an die Öffnungssiellung an der dem äußeren Scharnierlenker zugewandten Seite des inneren .Scharnierlenkers anlegt und sich bei fortgesetzter Öffnungsbewegung elastisch verbiegt. Die Öffnungsbewegung der Tür wird also hei Ai,,T>herung an die Öffnunt'sstellung abgebremst, indem die kinetische Knerg'· durtli ι lastische Verbieguiig des vom Druckstück vorspringenden D.impferelements auf ein unschädlicnes Maß abgebaut ivrd. Die Integrierung des Dämpferelements in d'.'n Schnappenrici.h.insmus durch Anordnung des .erbiegbaren Arms am Drikksiuck h.it gegenüber der an sich ebenfalls miiglichenAnoriltuing gesonderlcr Dampfungsclementc 'len Vorteil, d.ilt eine gesonderte Montage des Diimpferelements enifallt

In einer vorteilhaften Weiterbiklung der F.rfindung kann die Ausgestaltung dann so getroffen werden, daß am freien Fnde des elastisch verbiegbaren Armes ein zur tragarmseitigen Schwenkachse des äußeren Scharnierlenkers abgewinkelter Anschlagabschnitt angesetzt ist. dessen Länge so bemessen ist. daß er in der vorgesehenen Öffnungssteliung an dem den äußeren Scharnierlenker schwenkbar am Tragarm anlenkenden Lagerstift b/w. der diesen Stift umgreifenden Lagerose des Scharnierlenkers anliegt. Dieser Anschlagabschnitt bestimmt dann die Lage des Tür Anschlagteils und damit der Tür in der Öffnungssteliung. da er nach seiner Anlage am Lagerstift bzw. der ihn umgreifenden Lageröse eine weitere Verschwenkung des Tür-Anschlägteils in die Öffnungsstellung verhindert. Durch unterschiedlich lange Bemessung des Anschlagabschnitts kann der maximale Öffnungswinkel einer mit dem erfindungsgemäßen Scharnier anzuschlagenden

Tür auch in vorbestimmtem Maße verändert werden. So kann beispielsweise ein aufgrund seiner kinematischen Ausbildung an sich bis zu einem öffnungswinkel von 115° zu öffnendes Scharnier bei entsprechender Bemessung der Länge dieses Anschlagabschnitts auf einen Öffnungswinkel von 90° beschränkt werden.

Das Druckstück, der verbiegbare Arm und gegebenenfalls der Anschlagteil sind vorzugsweise einstückig aus einem Kunststoff mit der erforderlichen elastischen Eigenschaft gespritzt.

Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt

Fig. 1 eine Schnittansicht mit durch die Längsmittelachse gelegter Schnittebenft durch ein in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildetes Viergelenk-Srhnäpperscharnier in der Schließstellung: und

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Schnittansicht durch da-, in Fig. 1 gezeigte Scharnier in der Öffnungsstellung.

Das in den Fig.! und 2 gezeigte, in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete erfindungsgemäße Scharnier ist ein Viergelenk-Scharnier, bei der- der i.i einer entsprechenden Ausnehmung der Möbeltür 12 eingesetzte als Einschlag- oder Einstecktopf 14 ausgebildete Tür-Anschlagteil mit dem als langgestreckter Tragarm 16 ausgebildeten Wand-Anschlagteil über zwei Scharnierlenker 18 und 20 schwenkbar verbunden ist. Die Halterung des Tragarms 16 an der Seitenwand 22 des Möbelstücks erfolgt in bekannter Weise auf einer an der Seitenwand 22 befestigten Montageplatte.

Der Schnäppermechanismus des Scharniers 10 weist einen Fortsatz 26 am tragarmseitigen Ende des Scharnierlenkers 18 und ein in einem Ausschnitt in der Oberseite des Tragarms 16 angeordnetes Federelement 30 auf. das sich im gezeigten Fall aus einem hohlen, einseitig offenen Druckstück 32 aus Kunststoff und zwei parallel nebeneinander im Druckstück angeordneten unter Druckvorspannung stehenden Schraubenfedern 34 zusammensetzt. Die geschlossene Seite des Druck- ι Stücks ist außen mit einer rinnenartig querverlaufenden Vertiefung 36 versehen, in welche das freie Ende des Fortsatzes 26 eingreift, während die an der offenen Seite des Druckstücks liegenden Enden der Schraubtrnfedern 34 an einer ins Tragarminnere weisenden Abwinklung a 38 der den Ausschnitt in der Oberseite des Tragarms 16 innen begrenzenden Tragarmkante abgestützt ist. Die rinnenartige Vertiefung 36 ist vorzugsweise so tief ausgebildet, daß sie am Rinnengrund gerade ins hohle Innere des Druckstücks 32 durchbricht. Der Fortsatz 26 "> des .Scharnierlenkers 18 stützt sich dann also direkt auf der innersten Windung der Federn 34 ab. so daß ein Verschleiß des Druckstücks in der Vertiefung 36 nicht auftritt. An seinem rückwärtigen Ende ist das Druckstück 32 an der Ober- und Unterseile noch etwas verlängert, so daß es die Abwinklung 38 an der Ober- und Unterseite etwas übergreift und in diesem Bereich von der Abwinklung geführt wird. Die in F i g. 2 erkennbare Ausnehmung 40 im oberen verlängerten Teil des Druckstücks 32 ermöglicht den Zugang zu einer im Tragarm darunterliegenden Gewindebohrung, die zur Aufnahme einer Stiftschraube 42 dient, mit welcher die Stellung des Tragarms 16 relativ zur Montageplatte 24 verändert werden kann. Die in der Längseinstellung • veränderliche Befestigung des Tragarms 16 auf der Montageplatte 24 erfolgt in üblicher Weise mittels der in F i g. 1 gezeigten, einen Längsschlitz 44 im Tragarm 16 durchsetzenden und in die Montageplatte 24 eingeschraubten Befestigungsschraube 46.

Der Fortsatz 26 des Scharnierlenkers 18 ist relativ zur Anlenkachse des Scharnierlenkers 18 am Tragarm 16 so gerichtet, daß die von den Schraubenfedern 34 über das Druckstück 32 auf ihn ausgeübten Federkräfte ein Moment erzeugen, welches den Scharnierlenker in der Schließstellung (Fig. 1) in Schließ- und in der Öffnungssteilüng (Fig. 2) in Öffnungsnchiung zu verschwenken versucht.

Zur tragarmseitigen Lagerung weist dt/· Scharnierlenker 18 in seinem Endbereich zwei seitliche rechtwinklig umgebogene Wangen 48 auf. in denen Lagerbohrungen für den im Tragarm vernieteten zugehörigen und die Anlenkachse für den Scharnierlenker 18 bildenden L.igerstift 50 vorgesehen sind.

An der dem inneren Scharnierlenker 20 zugewandten Unterseite des Druckstücks 32 ist einstückig ein schräg zwischen die Scharnierlenker 20, 18 vorspringender Arm 52 angespritzt, der — wie in F i g. 2 erkennbar ist — beim Verschwenken des Scharniers 10 in die Öffnungsstellung kurz »or Erreichen der ganz geöffneten Stellung auf der dem äußeren Scharnierlenker 18 zugewandten Seite des inneren Scharnierlenkers 20 zur Anlage kommt und sich dann auf dem restlichen Öffnungsweg elastisch verbiegt und die mit dem Scharnier angelenkte Tür 12 abbremst. Die Bremswirkung ist durch die Wahl des Kunststoffs sowie die Dicken- und Längenbemessung und die Form des Armes 52 in weitem Bereich veränderbar.

Am freien Ende des Armes 52 ist ein in Richtung auf den Lagerstift 50 abgewinkelter Anschlagabschnitt 56 angespritzt, der bei Erreichen der ganz geöffneten Scharnierstellung am Lagerstift 50 zur Anlage kommt. Ein Überbiegen des Armes 52 wird also mit Sicherheit vermieden. Durch Veränderungder Längedes Anschlagabschnitts 56 kann auch der maximale Öffnungswinkel eines Scharniers auf einen vorgegebenen Wert eingestellt werden. Durch Verlängerung des Anschlagabschnitts 56 könnte beispielsweise das im dargestellten Fall von der Viergelenk-Kinematik her einen Öffnungswinkel von 115° aufweisende Scharnier 10 beispielsweise auf e'.ien Öffnungswinkel von 90° begrenzt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Möbelscharnier mit zwei an einem Tür-Anschlagteil einerseits und einem als langgestreckter Tragarm ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil andererseits nach Art eines Viergelenks schwenkbar angeordneten Scharniergelenken, das einen Schnäppermechanismus aufweist, der von einem an einem tragarmseitigen Fortsatz des äußeren Scharnierlenkers angreifenden, unter Federvorspannung stehenden Druckstück gebildet wird, welches den äußeren Scharnierlenker bei einer Verschwenkung von der Schließ- in die Öffnungsstellung zunächst bis in eine Totpunktsteliung in Schließrichtung und jenseits der Totpunktstellung in Öffnungsrichtung beaufschlagt, dadurch gekennzeichnet, daß vom Druckstock (32) in den Raum zwischen den Scharnierlenkern (18; 20) ein Dämpferelement in Form eines elastisch verbiegbaren Arms (52) vorspringt, der sich bei Annäherung an die Öffnungsstellung an der dem äußeren Scharnierlenker (18) zugewandten Seite des inneren Scharnierlenkers (2ü) anlegt und sich bei fongesetzter Öffnungsbewegung elastisch verbiegt.

2. Möbelscharnier nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende des elastisch verbiegbaren Arms (52) ein zur tragarmseitigen Schwenkachse (50) des äußeren Scharnierlenkers (18) abgewinkelter Anschlagabschnitt (56) angesetzt ist, dessen Länge so bemessen ist, daß er in der vorgesehenen Öffnungsstellung an dem den äußeren Scharnierlenker (18) schwenkbar am Tragarm (16) anlenkenden '.agerstift (50) bzw. oer diesen Stift umgreifenden Lageröse des "^chamierlenkers anliegt.

3. Möbelscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (32), der verbiegbare Arm (52) und gegebenenfalls der Anschiagabschnitt (56) einstückig aus Kunststoff gespritzt sind.