CH413546A - Verfahren zur Spritzphosphatierung von Eisen oder Stahl - Google Patents
Verfahren zur Spritzphosphatierung von Eisen oder StahlInfo
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Description
Verfahren zur Spritzphosphatierung von Eisen oder Stahl Die übliche Phosphatierung von Eisen und Stahl mit Hilfe von nitrat und nitrithaltigen Zinkphos- phatlösungen führt beim Aufspritzen dieser Lösun gen im Vergleich zum Arbeiten im Tauchverfahren in sehr viel kürzerer Zeit zur Schichtbildung. Aber ge rade bei Spritzverfahren ist die Schlammbildung in den Phosphatierungslösungen besonders störend, da beim Umpumpen schlammhaltiger Phosphatierungs- lösungen die Gefahr der Verstopfung der Spritzdüsen besteht. Durch die Schlammbildung wird auch der Verbrauch an Phosphatierungschemikalien beträcht lich erhöht. Es ist auch bereits bekannt, mit Zinkphosphatlö- sungen, denen nur Nitrat zugesetzt ist, im Spritzen Dberzüge aufzubringen. Das Verfahren hat sich im Grossbetrieb nicht bewährt, da bei den. Temperatu ren, bei denen die Schichtbildung befriedigte, die Heizaggregate, Tunnelwandungen und insbesondere Sprührohre und -düsen innerhalb kurzer Zeit durch steinharte Verkrustungen betriebsunfähig wurden. Ein kontinuierliches Arbeiten war infolge dieser Ab scheidungen von Phosphaten nicht möglich. Bei den niedrigeren, für das bekannte Verfahren genannten Temperaturen in einem Bereich von 60 bis 70 erhält man unter den bekannten Bedingungen keine befrie digende Schichtausbildung. Es wurde festgestellt, dass die Spritzphosphatie- rung von Eisen und Stahl mit Hilfe nitrathaltiger Zinkphosphatlösungen dann praktisch schlammfrei und ohne solche Störungen durchgeführt werden kann, wenn man die Werkstücke mit einer 35 bis 65 , vorzugsweise nicht über 60 , warmen nitrathal- tigen Zinkphosphatlösung bespritzt, in der minde stens nach kurzer Einwirkungszeit Eisen 1I vorhan den ist und bleibt. Es genügen schon geringe Mengen von 0,05 gll FeII. Zu diesem Zweck werden Lösun- gen verwendet, denen keine weiteren Oxydationsmit tel zugesetzt sind, die stärker oxydierend wirken als das Nitrat. Es wurde festgestellt, dass unter diesen Bedingungen praktisch nur der beim Spritzen gegen- wärtige Luftsauerstoff eine oxydierende Wirkung auf das Eisen II ausübt. Inn den üblichen Spritzanlagen und bei den übli chen Durchsätzen genügt der anwesende Luftsauer stoff nicht, um die Lösung frei von zweiwertigem Eisen zu halten. Bei dieser Arbeitsweise geht ein Teil des in der Lösung aufgenommenen Eisens in den Phosphatüberzug ein, wodurch der Verbrauch an Zink bei gegebener überzugsstärke sich vermindert. Der Schlammanfall ist wesentlich geringer als bei den bekannten Verfahren, bei denen mit nitrathaltigen Lösungen bei höherer Temperatur oder mit Lösun gen, die zusätzlich Nitrit enthalten, im Spritzverfah- ren gearbeitet wird. Durch die Verringerung des Eisenphosphatschlamms und den Fortfall des Zink phosphatsehlämms wird eine Ersparnis an P205 be wirkt, da ja bei der Schlammbildung Phosphat aus der Lösung entfernt wird. Der Einsatz dieser eisenhaltigen Zinkphosphatlö- sungen hat jedoch den Nachteil, dass mit zunehmen dem Eisengehalt die Phosphatierungszeit wesentlich erhöht wird. Es wurde nun gefunden, dass dieser verzögernde Einfluss des Eisens auf die Schichtbildung in diesen Nitrat und Eisen enthaltenden Zinkphosphatlösungen dadurch aufgehoben wird, dass man die Werkstücke vor der Phosphatierung mit einer wässrigen Lösung, von einem pH-Wert zwischen 6 und 12, vorzugsweise im alkalischen Bereich, insbesondere im Bereich von 8,5 bis 10, vorbehandelt und die Phosphatierung ohne Zwischenspülung angeschlossen wird. Durch eine solche Vorbehandlung lässt sich die Phosphatie- rung in den eisenhaltigen Zinkphosphatlösungen so durchführen, dass die Schichtbildung nicht längere Zeit benötigt, als bei den bekannten eisenfrei arbei tenden Phosphatierungslösungen. Durch diese Vor behandlung wird es daher möglich, mit wesentlich geringerem Schlammanfall im Spritzverfahren Eisen oder Stahl mit Hilfe von nitrathaltigen Zinkphosphat--' Lösungen auch im Fliessbandverfahren zu phosphatie- ren. Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Ver fahren zur Spritzphosphatierung von Eisen oder Stahl mit Hilfe von nitrathaltigen Zinkphosphatlö- sungen und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke vor der Phosphatierung mit einer wässri- gen Lösung von einem pH-Wert im Bereich von 6 bis 12 in Berührung gebracht werden und dann ohne Zwischenbehandlung mit einer 35 bis 65 warmen nitrathaltigen Zinkphosphatlösung, in der mindestens nach kurzer Einarbeitungszeit Fell vorhanden ist und bleibt und in der in Lösung gegangenes Eisen prak tisch nur von Luftsauerstoff in die dreiwertige Form übergeführt wird, bespritzt werden. Für die Vorbehandlung kann eine beliebige Lösung, beispielsweise eine Sodalösung, ein Gemisch von Natriumkarbonat und Natriumbikarbonat, oder Borax und Dinatriumphosphat, vornehmlich jedoch kondensierte Phosphate, insbesondere Na4P20, oder NaSP,Olo, enthaltende Lösungen oder Lösun gen aus Gemischen dieser Stoffe verwendet werden, sofern sie in, den genannten p11-Bereich eingestellt sind. Besonders günstig ist die Vorbehandlung mit einer Lösung, die mindestens ein kondensiertes Alka- liphosphat enthält. Diese Lösungen können ausser- dem eine aktivierend wirkende Titanverbindung ent halten. Ihre vorbehandelnde Wirkung kann ausser- dem durch Netzmittelzusatz erhöht werden, wobei gleichzeitig eine Reinigungswirkung der Oberfläche herbeigeführt werden kann. Auch ein Gehalt an Natriumnitrat in der Vorbehandlungslösung hat sich als günstig erwiesen. Es ist möglich, diese Vorbehandlung vor der Spritzphosphatierung gleichzeitig als Reinigungsbe handlung auszubilden und sie mit einem bekannten Reiniger, der auf den erforderlichen pH-Wert von 6 bis 12 eingestellt ist, durchzuführen. Wenn die Wir kung des gewählten Reinigers ausreicht, kann daher die Spritzphosphatierung gemäss Erfindung in einer Vierzonenspritzanlage durchgeführt werden, wobei zwei Zonen zur Nachspülung zur Verfügung stehen. Dies ist ein weiterer besonderer Vorteil des erfin dungsgemässen Verfahrens gegenüber den Verfahren mit nitrithaltigen Phosphatierungslösungen. Die Vorspüllösung kann bei Raumtemperatur, aber auch bei erhöhter Temperatur angewandt wer den, wobei Temperaturen von 70 im allgemeinen nicht überschritten werden:. Die höheren Temperatu ren werden insbesondere dann gerne gewählt, wenn man mit der Vorspülung eine Reinigung verbinden will. Es genügt jedoch, zur Erzielung des erfindungs- gemässen Effektes im Hinblick auf die Phosphatie- rang die Lösung bei Raumtemperatur anzuwenden, wenn, die Oberfläche metallisch rein ist. Das Verfahren: sei anhand eines Beispiels näher beschrieben. Stahlbleche von Tiefziehqualität wurden mit einem alkalischen Reiniger im Spritzen entfettet und anschliessend mit Wasser im Spritzen abgespült. Da nach wurden die Bleche 30 Sekunden mit einer Lösung, enthaltend EMI0002.0072 1,8 <SEP> g/1 <SEP> Na4P20, <tb> 5 <SEP> mg/1 <SEP> Ti <SEP> als. <SEP> aktivierend <SEP> wirkendes <tb> Titanorthophosphat <tb> 0,2 <SEP> gll <SEP> NaH2PO4 bei 40 bespritzt. Der pH-Wert dieser Lösung beträgt 9,3. Die so vorbehandelten Bleche wurden im Sprit zen bei einer Temperatur von 45 mit einer Phosphatierungslösung folgender Zusammensetzung behandelt: 2,5 bis, 0,8 g/1 Zink 4,5 g/1 P205 1,9 g/1 <B>NO,</B> 0,05 bis, 2 g/1 FeII. Die Lösung wurde beim Ansatz durch Zusatz von Natriumhydroxyd so weit abgestumpft, dass das Verhältnis von freier Phosphorsäure: Gesamtphos phorsäure (0,04 bis 0,06) : 1 betrug. Nach einer Einwirkungszeit der Phosphatierungslösung von 60 Sekunden waren festhaftende, 1 bis 1,5 ,u dicke Deckschichten auf der Stahloberfläche ausgebildet. Die Schichten enthielten, insbesondere nachdem die Phosphatierungslösung eine grössere Menge zwei wertigen Eisens aufgenommen hatte, neben Zink phosphat eine merkliche Menge Eisen II-Phosphat. Während des Durchsatzes von 4 m2 Blechoberfläche pro 11 Phosphatierungslösung waren die überzüge noch einwandfrei. Im Bad hatten sich nur geringe Mengen an Schlamm angesammelt. Eine Verstopfung der Spritzdüsen im Phosphatierungsbad ist während des Durchsatzes nicht beobachtet worden. Das Phosphatierungsbad wurde während der Behandlung der Bleche auf Punktkonstanz mit einer Lösung fol gender Zusammensetzung ergänzt: 12,3 Gew.-% Zn 24,3 Gew.-% P205 8,5 Gew.-% NO, Dichte 1,603.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Spritzphosphatierung von Eisen oder Stahl mit Hilfe von nitrathaltigen Zinkphos- phatlösungen, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstücke vor der Phosphatierung mit einer wässri- gen Lösung von einem pH-Wert im Bereich von 6 bis 12 in Berührung gebracht werden und dann ohne Zwischenbehandlung mit einer 35 bis 65 warmen nitrathaltigen Zinkphosphatlösung,in der mindestens nach kurzer Einarbeitungszeit Fell vorhanden ist und bleibt und in der in Lösung gegangenes Eisen prak- tisch nur von Luftsauerstoff in die dreiwertige Form übergeführt wird, bespritzt werden. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass für die Vorbehandlung eine Lösung verwendet wird, die einen pH-Wert im Be reich von 8,5 bis 10 aufweist. 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass für die Vorbehandlung eine Lösung verwendet wird, die mindestens ein konden siertes Alkaliphosphat enthält. 3.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass für die Vorbehandlung eine Lösung verwendet wird, die eine aktivierend wir kende Titanverbindung enthält. 4. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass für die Vorbehandlung eine Lösung verwendet wird, die Netzmittel enthält. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch ge kennzeichnet, dass für die Vorbehandlung eine Lösung verwendet wird, die Natriumnitrat enthält.
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