Einrichtung zum Fernsteuern eines hydraulischen Motors Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Fensteuem eines hydraulischen Motors, insbesondere eines Schiffsrudermotors, mit einer Druckölquelle und einem die Zufuhr des Drucköls zum hydrauli schen Motor steuernden und damit dessen Dreh richtung bestimmenden Hauptventil mit einem axial verschiebbaren Steuerkolben.
Auf Schiffen ist es oft erwünscht, den Rudermo tor von zwei verschiedenen Stellen aus fernbetätigen zu können. Ausserdem sollten aus Sicherheitsgründen die Steuermittel unabhängig voneinander arbeiten. Die Einrichtung nach der Erfindung erfüllt diese For derung auf konstruktiv einfache Weise.
Erfindungsgemäss ist der Steuerkolben einerseits von einem mit einer Steuerflüssigkeitliefernden Pum pe ausgerüsteten Handsteuerstand aus hydraulisch und anderseits von einer zweiten Steuerstelle aus elek trisch betätigbar.
Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes.
Das Hauptsteuerventil umfasst einen Ventilkörper 1 mit einer Bohrung 2, in der ein Steuerkolben 3 axial verschiebbar angeordnet ist. An den beiden Stirnseiten des Steuerkolbens 3 sind Druckräume 4 bzw. 5 angeordnet, die durch eine Leitung 6 mit einander verbunden sind. In der Leitung 6 ist eine einstellbare Drossel 7 angeordnet. Der Steuerkolben 3 wird normalerweise durch Federn 8 und 9 in der dargestellten Mittellage gehalten.
An den beiden Stirnseiten des Ventilkörpers 1 sind gleichachsig zum Steuerkolben 3 Elektroma gnete angebracht, die eine Wicklung 10 bzw. 11 und Anker 12 bzw. 13 umfassen. Die Wicklungen sind als öldichte Druckräume ausgebildet. Ihr Innenraum ist durch Bohrungen 14 mit den Druckräumen 4 bzw. 5 verbunden. Die Anker 12 und 13 enthalten durchgehende Bohrungen 15 bzw. 16 und weisen Verlängerungen 12' bzw. 13' auf, die in die Druck räume 4 bzw. 5 reichen und die Stirnseiten des Steuerkolbens 3 berühren. Federn 17 sorgen dafür, dass die Anker 12 und 13 immer am Steuerkolben 3 anliegen.
Der nur schematisch dargestellte hydraulische Motor 18 ist durch zwei Leitungen 19 und 20 mit dem Hauptsteuerventil verbunden. Dieses ist ferner über eine Leitung 2.1 mit einer ölpumpe 22 verbun den, die über eine Leitung 23 öl aus einem Be hälter 24 ansaugt. Der Ventilkörper 1 ist ferner über Rückflussleitungen 25 und 26 mit dem Behälter 24 verbunden.
An die Leitung 21 ist mittels Leitung 28 ein Druckregler 34 angeschlossen, der über Lei tung 27 mit dem Ventilkörper 1 und über Leitung 29 mit dem Behälter 24 verbunden ist. Ausserdem ist ein Sicherheitsventil 32 über die Leitungen 31 und 27 mit dem Ventilkörper 1 und über Leitung 33 und 29 mit dem Behälter 24 verbunden. Der Druckregler 34 enthält einen axial verschiebbaren Stufenkolben 45, der von einer Feder 46 in der Zeichnung nach links in seine Schliesstellung gedrückt wird. Der Kol ben 45 enthält eine Drosselbohrung 47.
Die Innenräume der Wicklungen 10 und 11 sind über Leitungen 35 bzw. 36 an einen Handsteuer stand 37 angeschlossen, der ein Handrad 38 auf weist, bei dessen Drehung nach links oder rechts eine nicht dargestellte ölpumpe eine Steuerflüssigkeit entweder in die Leitung 35 oder in die Leitung 36 fördert, während die jeweils andere 1 eitung als Rück flussleitung dient.
Die Wicklung 10 ist über eine Leitung 39 mit dem einen Pol einer Stromquelle verbunden und über Leitung 40 und Schalter 41 und Leitung 42 mit dem andern Pol der Stromquelle. Die Wicklung 11 ist über Leitung 39 mit dem einen und über Leitung 43, Schalter 44 und Leitung 42 mit dem andern Pol der Stromquelle verbunden.
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist fol gende Die dauernd laufende Ölpumpe 22 saugt Öl über Leitung 23 aus dem Behälter 24 und fördert es in Leitung 21: Befindet sich der Steuerkolben 3 in der gezeichneten Mittellage, so kann kein Drucköl in die Bohrung 2 des Ventilkörpers 1 strömen. Das geför derte Öl fliesst deshalb über Leitung 28 und 29 wie der in den Behälter 24 zurück, wobei der Kolben 45 gegen den Druck- der Feder 46 in der Zeichnung nach rechts in die dargestellte Lage verschoben wird, in der er die Leitung 29 freigibt.
Die durch die Drossel bohrung 47 strömende, geringe Ölmenge fliesst durch die Leitungen 27, 26 und 25 wieder in den Be hälter 24.
Wird das Handrad 38 des Steuerstandes 37 bei spielsweise im Uhrzeigersinn gedreht, so fördert die im Steuerstand 37e irrgebaute Pumpe Steuerflüssig keit in die Leitung 36. Die Flüssigkeit gelangt durch die Bohrungen 16 und 14 in den Druckraum 5 und verschiebt den Steuerkolben 3 in der Zeichnung nach links. Die Verbindung von Leitung 26 nach Leitung 27 wird dadurch unterbrochen. Es entsteht somit Druckausgleich zwischen Leitung 28 und 27. Da der Stufenkolben 45 auf der Seite der Leitung 27 eine grössere wirksame Fläche besitzt, wird er nach links verschoben und verschliesst Leitung 29.
Das geförderte Drucköl gelangt somit von Leitung 21 über die Bohrung 2 und Leitung 20, zum hydrau lischen Motor 18 und versetzt diesen in Drehung. Der Rückfluss erfolgt über Leitung 19, Bohrung 2 und Leitung 25 in den Behälter 24.
Die über Leitung 36 in den Druckraum 5 strö mende Steuerflüssigkeit fliesst über Leitung 6 in den Druckraum 4 und über Leitung 35 zum Steuer stand 37 zurück. Durch die Drossel 7 kann die durch Leitung 6 fliessende Steuerflüssigkeit derart regu- liert werden, dass sich der Steuerkolben 3 beliebig langsam oder schnell verschiebt.
Wird während des Betriebes der für die Anlage zulässige Höchstdruck erreicht, so öffnet sich das Sicherheitsventil 32, wo durch über die Drosselbohrung 47 ein Druckgefälle entsteht, so dass sich der Stufenkolben 45 nach rechts verschiebt und die Rückflussleitung 29 freigibt.
Wird das Handrad 38 angehalten oder ganz leicht zurückgedreht, so hört die Zufuhr von Steuerflüs sigkeit in den Druckraum 5 auf, und der Steuer kolben 3 kehrt unter dem Druck der Feder 8 in seine Mittellage zurück, und der hydraulische Motor 18 steht still. Die Verbindung zwischen Leitung 26 und 27 ist wieder frei, und das im Raum rechts. des Stufenkolbens 45 vorhandene Drucköl kann über Leitungen 27 und 25 abfliessen. Der Stufenkolben 45 wird nach rechts gedrängt und gibt die Leitung 29 frei.
Wird das Handrad 38 im Gegenuhrzeigersinn ge dreht, so fördert die im Steuerstand 37 eingebaute Pumpe Steuerflüssigkeit in die Leitung 35, und der Steuerkolben 3 wird nach rechts verschoben. Der Steuervorgang läuft nun in analoger Weise ab, und der hydraulische Motor wird über Leitung 19 ge- spiesen und rotiert in umgekehrter Richtung.
Es ist aber auch möglich, den Motor 18 durch Betätigung der elektrischen Schalter 41 oder 44 in Betrieb zu setzen. Wird z. B. der Schalter 41 ge schlossen, so wird die Wicklung 10 erregt und der Anker 12 schiebt den Steuerkolben 3 nach rechts. Die im Druckraum 5 vorhandene Flüssigkeit wird über Leitung 6 in den Druckraum 4 verdrängt, wo bei die Drossel 7 verzögernd wirkt, so dass die Be wegung des Steuerkolbens gedämpft wird.
Durch Schliessen des Schalters 44 wird die Wick lung 11 erregt, und der Steuerkolben 3 in analoger Weise nach links verschoben, wodurch der Motor 18 in umgekehrtem Drehsinn rotiert.
Werden die Schalter 41 oder 44 geöffnet, so be wegt sich der Steuerkolben 3 unter der Wirkung der zentrierenden Federn 8 bzw. 9 wieder in seine Mittel lage.