Presse zum Überziehen von Tabletten Die vorliegende Erfindung betrifft eine Presse zum Überziehen von Tabletten.
Es ist, bekannt, Tabletten aus pliarmazeu- tisehen Präparaten zu überziehen, indem man auf ihre Oberfläche unter Verwendung eines pulverigen oder körnigen Materials ,einen Überzug aufpresst. Vorzugsweise wird ein zuckerhaltiges Übermigsmaterial verwendet., das über die ganze Oberfläche, die also den Kern der überzogenen Tablette darstellt, anf- gepresst. wird und dann einen sogenannten Pressüberzug bildet.
Das Überziehen der Ta bletten erfolgt. in der Regel in einer Presse, welche eine in der eigenen Ebene rotie rende gelochte Prägeplatte aufweist -und mit obern und untern Stempeln versehen ist, welche mit, der Prägeplatte rotieren und :n die Prägelöcher der Platte. ein- und aus schiebbar sind. Um nun mit einer solchen Presse Tabletten zu überziehen, wird eine Schicht des Ü berzugsmaterials in jedes Prägeloch hinein auf das obere Ende der in den Prägelöchern sitzenden untern Stempel eingeschüttet.
Alsdann wird die ztt über ziehende Tablette in das Prägeloch auf die eiingeschütteite Überzugsmaterxalschieht ein gebracht und eine zweite Schicht von -Tber- zugsma.terial auf diese Tablette gebracht.
Die Tablette wrid nun mit den beiden Überzugs materialschichten zwischen dem obern und dem untern Stempel zur überzogenen Ta blette verpresst. Um in dieser Weise mit einem befriedigenden Ergebnis Tabletten überziehen zu, können, ist es wichtig, dass jede zu überziehende Tablette an allen Stellen eine gleich dicke überzugsschicht aufge- presst erhält. Um dies zu erreichen, muss die zu überziehende Tablette im Prägeloch genau zentriert werden, welche Forderung jedoch bisher nur schwer erfüllt werden konnte.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Presse zum Überziehen von Tabletten, mit welcher es möglich ist, eine genaue Zentrie rung der zu überziehenden Tablette zu er reichen. Es hat nicht an Versuchen gefehlt, das Problem der genauen Zentrierung der zu überziehenden Tablette während .des Über ziehvorganges zu .erreichen. Ein dahingehen der Vorschlag ist z. B. durch die deutsche Patentschrift Nr. 475093 bekanntgeworden, in welcher eine Maschine erläutert ist, die eine drehbare Prägeplatte aufweist. Diese Prägeplatte ist mit einer kreisförmigen Reihe von Prägelöchern versehen, in welche je ein paar Stempel ein- und austreten können.
Die zu überziehende Tablette wird in ein Prägeloch eingebracht, und zwar auf eine Prägemateria.lschicht, die sich auf dem obern Ende des untern Stempels befindet. Alsdann wird der mit diesem Stempel zusammenarbei tende obere Stempel welcher auf der Unter seite ,eine konkave Arbeitsfläche aufweist, mittels einer Führungsschiene so gesteuert, dass er leicht auf der züi überziehenden Ta blette zum Aufliegen kommt. Dadurch soll ein Zentrieren dieser Tablette bewirkt wer den. Es hat sich jedoch herausgestellt, .da.ss hierdurch eine Zentrierung dieser Tablette in befriedigender Weise nicht gewährleistet werden kann.
Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der überraschenden Erkenntnis, dass eine Tablette in befriedigender Weise im Präge- loeh genau zentriert werden kann, wenn der obere Stempel, welcher auf der Unterseite zweckmässig eine konkave Fläche aufweist, im freien Fall auf die zu zentrierende Ta blette auftrifft.
Die erfindungsgemässe Presse ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine drehbar gela; fierte Platte aufweist, welche mit auf einem Kreis angeordneten Prägelöchern versehen ist, und dass jedem Prägeloch je ein oberer -Lind ein unterer Stempel zugeordnet ist, welche Stempel um die Achse der Platte ro:
tierend in ihre Löcher ein- und anisgeschoben werden, wobei die obern Stempel zur Steue rung ihrer Ein- und Ausschiebebewegung in einer ortsfesten Führungsschiene laufen, wel che mit einer derart angeordneten und be schaffenen Unterbrechung versehen ist, dass jeder obere Stempel beim Vorbeilaufen an dieser Unterbrechung frei in das zugehörige Prägeloch auf die in diesem befindliche Ta blette, diese zentrierend, herunterfällt und alsdann infolge der fortlaufenden Rotations- bewegung wieder unter den steuernden Ein fluss der Fühiaingsschiene gelangt.
Die Presse gemäss der Erfindung ist nach stehend beispielsweise an Hand der beige fügten Zeichnung näher erläutert.
In Fig. 1 sind zwei mit. einem Prä.geloeh zusammenarbeitende Stempel in verschiede nen aufeinanderfolgenden Lagen im Aufriss dargestellt.
Die Fig. 2 und 3 zeigen in giösserem -Mass stab Lid im senkrechten Mittellängsschnitt, durch ein Prägeloch die Lage einer Tablette unmittelbar vor dem Zentriervorgang bzw. nach erfolgter Zentrierung,. Fig. 4 zeigt im Aufriss schematisch den obern Teil der Presse.
Fig. 5 zeigt. einen Gru.ndriss hierzu. Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, weist die Presse eine kreisrunde Prägeplatte 2 auf, die in nicht, dargestellter Weise um ihre vertikale Achse rotierbar angetrieben werden kann. Die Platte ist durch eine kreis förmige Reihe von runden, gleichmässig über den Kreisumfang verteilten Prägelöchern 3 durchbrochen. Jedem Prägeloeh 3 ist. je ein oberer Stempel 4 und, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, ein unterer Stempel 5 zugeord net.
Diese Stempel sind auf den einander zugekehrten Seiten mit je einer konkaven Ar beitsfläche 6 bzw. 7 versehen und weisen an den einander abgekehrten Enden je einen Kopf 8 bzw. 9 (Fug. 1) auf. Sämtliche obern Stempel sind gemäss Fig. 4 mit ihrem mittle ren Schaftteil in einem mit der Platte rotie renden Fühitingsstüek 19 in leichtem Gleit- sitz senkrecht. frei versehiebbar geführt, und zwar derart, dass sie genau koaxial zu je einem der Prägelöcher 3 angeordnet sind.
In analoger, nicht dargestellter Weise sind aueli die untern Stempel 5 mit. der Platte rotie rend in .die Presslöcher ein- und aussehieb- bar gelagert. Zur Steuerung ihrer Ein- und Ausschiebebewegung laufen sämtliche obern Stempel 4 einerseits und sämtliche untern Stempel 5 anderseits mit. ihrem Kopf 8 bzw. 9 in je einer ortsfesten Führungssehiene 10 bzw. 11.
Diese Führungsschienen 10 und 11 sind, wie noch näher erläutert. wird, derart gestaltet, dass sie während der Rotation der Prägeplatte 2 und der Stempel 4 und 5, letz tere in vorbestimmter, gesetzmässiger Weise unter Einschieben in die Prägelöcher paar weise aufeinander zu- und wieder voneinan der wegsehieben. Abgesehen von der beson deren Art, wie nun diese Bewegring der obern Stempel 4 erfolgt, entspricht die Ge staltung der Presse dem eingangs erwähnten, vorbekannten Stand der Technik und bedarf daher keiner eingehenderen Erklärung.
Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist, gemäss welcher das dargestellte Stempel paar sich entsprechend der Pfeilrichtung, mit dem Prägeloch von rechts nach links beweg', befindet sieh beim Beginn des Arbeits prozesses in der ersten Einfüllstellung A der untere Stempel vermöge der entsprechenden Uestaltung der Führungsschiene 11 in in das Prägeloch eingeschobener Lage.
Diese Lage ist in Fig. 2 und 3 für den untern Stempel 5 veranschaulicht.. In dieser Einfüllstellung A befindet sieh das betreffende Prä.geloeh 3 genau unter dem Auslauf einer gemäss Fig. -1 über der Platte 2 angeordneten Rutsche 1:3, durch welche nun in das Prägeloch 3 eine vor bestimmte Dosis von pulverigem Überzug- rnaterial eingeschüttet wird. Dieses Material gelangt auf die konkave Arbeitsfläche 7 des untern Stempels 5 und bildet dort gemäss Fig. 2 eine lose Schicht. 12.
Bei der weiteren Rotation der Platte 2 gelangt das betref fende Prägeloch 3 mit den zugehörigen Stempeln 4 und 5 in die Tabletteneinfüll- stelle B (Fig. 1). In dieser Stellung hat der untere Stempel 5 seine Lage noch beibehal ten, wogegen der obere Stempel sieh vermöge entsprechender Gestaltung der Führings- sehiene 10 etwas abgesenkt hat, aber sich rzoclr völlig oberhalb der Platte 2 befindet.
Das betreffende Prägeloch 3 befindet. sieh hierbei unter der in Fig. 4 dargestellten Zu, fahrplatte 14, welche eine kreisförmige Reihe von Öffnungen 15 hat und so gesteuert ist, dass jeweils eine öffnrnmg 15 mit einem Prägeloch 3 konzentrisch liegt, wenn das 1'r,ägeloeh 3 sieh in der genannten Stellung B befindet.. Dementsprechend ist die Dreh geschwindigkeit der Zuführungsplatte 14 auf die Drehgeschwindigkeit, der Platte 2 ab gestimmt.
Durch eine nicht. dargestellte Ein richtung wird in jede Öffnung 15 der Zu führungspla.tte 14 je eine zu überziehende Tablette 1 eingefüllt., so dass diese Tablette aus der Öffnung 15 selbsttätig in das Präge loch 3 fällt., wenn dieses an der Stelle. B an gekommen ist.
Die Tablette 1 fällt, also auf die Schicht. 12 und kann hierbei, wie in Fig. 2 dargestellt, exzentrisch zum Prägeloch 3 zu liegen kom men. Bei der weiteren Drehung der Platte 2 und der Stempel gelangen diese in die in Fig. 1 mit C bezeichnete Zentrierstellung. Diese ist dadurch charakterisiert, dass die Führungsschiene 10 an dieser Stelle mit einer derart angeordneten und beschaffenen Unterbrechung 18 versehen ist, dass jeder obere Stempel beim Vorbeilaufen an dieser Stelle frei in das zugehörige Prägeloch auf die in diesen befindliche Tablette 1 herunter fallen kann.
Vermöge der konkaven Form der Arbeitsfläche 6 des obern Stempels 4 und dem Umstande, dass die zu zentrierende Tablette 1 nur ganz locker auf der Schicht 1.2 des Überzugsmateria.ls aufliegt, findet eine Zentrierung der Tablette 1 im Prägeloch 3 statt, sobald der Stempel 4 mit seiner kon kaven Fläche 6 auf die Tablette aufschlägt. Die Tablette 1 hat nun die in Fig. 3 darge stellte, genau zentrierte Lage.
Bei der wei teren Drehbewegung der Platte 2 und der Stempel gelangt. der obere Stempel 4 sofort wieder unter den steuernden Einfluss der entsprechend gelegenen und gestalteten Füh- raingsschiene 10, welche ein Wiederheraus- heben des obern Stempels 4 aus dem Präge loch 3 bewirkt. Das Prägeloch 3 gelangt nun in die zweite Ü berzugsma.terialeinfüllstelle D (Fig. 1).
An dieser Stelle liegt das Präge loch 3 unmittelbar unter dem Auslauf einer Rutsche 16 (Fig. 4) bzw. einer ähnlichen Zu- führungseinriehtung, durch welche in das Loch eine zweite vorbestimmte Dosis an Über zugsmaterial eingefüllt wird.
Bei der weiteren Drehung der Platte 2 und der Stempel werden beide Stempel ge mäss Fig, 1 noch etwas gesenkt., welche Senkbewegung für den obern Stempel grösser ist, so dass dieser wieder in das betreffende Prägeloch hineingeschoben wird und auf der zuletzt eingefüllten Schicht an Überzugs material zur Auflage kommt.
Die Stempel gelangen dann mit dem Prägeloch in die Pressstellung E, in welcher die Stempel mit ihren Köpfen auf Presswalzen 17 auflaufen, welche ein zwangläufiges Aufeinanderzube- wegen der beiden Stempel in vorbestimmtem Ausmasse bewirken,
wodurch der aus den beiden überzllgsschichten und der zwischen ihnen befindlichen Tablette 1 bestehende In- halt des Prägeloches zwischen den beiden Stempeln zur überzogenen Tablette verpresst wird. Alsdann gelangen bei der weiteren Drehung der Platte 2 und der Stempel letz tere wieder unter den Einfluss der Führungs schienen 10 bzw. 11.
Dadurch wird ein An heben der beiden Stempel bewirkt, wobei der obere Stempel völlig aus dem Prägeloch herausgehoben wird, wogegen der untere Stempel in die Ausstossstellung<I>F</I> gelangt., in welcher die überzogene Tablette aus d3m Prägeloch 3 nach oben herausgeschoben ist und durch nicht dargestellte Mittel von der Platte 2 abgezogen wird.
Es ist. zur Erreichung einer sicheren Zen trierung der zu überziehenden Tablette 1 in der Zentrierstellung C wesentlich, da.ss der freie Fall des obern Stempels 5 auf die Ta blette 1 durch nichts gehindert wird, weil sonst, wie sich gezeigt hat., eine befriedigende Zentrierung bei einer als wirtschaftlich zu betrachtenden Arbeitsgeschwindigkeit nicht gewährleistet werden kann. Zu diesem Zwecke soll der obere Stempel im Führungsstück 19 (Fig. 4) derart gelagert sein, dass er sieh axial im freien Gleitsitz und nicht. etwa in strammer Führung verschieben kann.
Ausser dem ist es jedoch erwünscht, die Oberfläche des obern Stempels möglichst trocken zu halten und eine Verschmutzung durch Schmiermittel zu vermeiden. Wenn .es ans irgendwelchen Gründen trotzdem erforder lich sein sollte, die; Stempel zu schmieren, dann sollte: dies in der Weise ,erfolgen, dass die Stempel mit einem Tuch abgerieben wer den, welches mit einem sehr leichten Öl 2e- tränkt ist.
Die Stempel werden zu diesem Zwecke aus dem Führungsstück 19 einzeln herausgenommen und durch die Behandlung mit dem Tuch mit. einem blossen Anflug eines Schmiermittels versehen, worauf die Stempel wieder in das Führungsstück 19 eingesetzt werden. Wenn die Führung der obern Stempel im Führungsstück 19 zu stramm ist., dann besteht die Gefahr, dass die:
Stempel beim Passieren der Zentrierstellung C (Fig. 1) nur zum leichten Aufliegen auf der zu zentrierenden Tablette gelangen, wo durch, wie eingangs unter Hinweis auf die deutsche Patentschrift Nr. 475093 erwähnt worden ist, eine sichere Zentrierang der Ta bletten nicht gewährleistet wird.
Die zu überziehenden Tabletten können eine übliche Form haben, das heisst, sie kön nen im mittleren Teil zvlirrdriseh und an den beiden Enden konvex gewölbt sein, oder aber sie können kugelig gestaltet. sein.
Die zu über ziehenden Tabletten können auch eine zen trale Durehbrechung aufweisen, durch welplre ein stabförmiger Kern von t'berzugsmater ial beim Verpressen hindurelrgepresst wird, @;o dass er einen Verband zwischen der untern und der obern L"berzugsselrieht und dadurch eine Sicherung gegen Abheben dieser beiden Schichten von der Tablette bildet.