Zusatzpatent zum Hauptpatent Nr. 331047 Presse zum Überziehen von Tabletten Die vorliegende Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung derjenigen nach dem Patentanspruch des Hauptpatentes, welcher folgendermassen lautet: Presse zum Überziehen von Tabletten, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine drehbar gelagerte Platte aufweist, welche mit auf einem Kreis angeordneten Prägelöchern versehen ist, und dass jedem Prägeloch je ein oberer und ein unterer Stempel zugeordnet ist, welche Stempel um die Achse der Platte rotierend in ihre Löcher ein- und ausgeschoben werden, wobei die oberen Stempel zur Steuerung ihrer Ein- und Ausschiebebewegung in einer ortsfesten Führungs schiene laufen,
welche mit einer derart angeordneten und beschaffenen Unterbrechung versehen ist, dass jeder obere Stempel beim Vorbeilaufen an dieser Unterbrechung frei in das zugehörige Prägeloch auf die in diesem befindliche Tablette, diese zentrierend, herunterfällt und alsdann infolge seiner fortlaufenden Rotationsbewegung wieder unter den steuernden Ein fluss der Führungsschiene gelangt.
Die vorliegende Erfindung geht nun von der Er kenntnis aus, dass das Zentrieren der Tabletten im Prägeloch in befriedigender und einfacher Weise durch die beim Eindrücken der Tabletten mittels des herunterfallenden oberen Stempels in die auf dem unteren Stempel befindliche Schicht des überzugs- materials sich bildende Randaufstülpung dieses über zugsmaterials, die sich rings um die Tablette herum ausbildet, erfolgen kann. Dementsprechend ist die Presse gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der obere Stempel auf der Unter seite eine ebene Fläche aufweist.
Das hat den Vorteil, dass der obere Stempel beim Herunterfallenlassen auf die im Prägeloch befind lichen Tabletten letztere in der vorbestimmten Weise ausrichtet, so dass ihre Oberfläche genau parallel zur flachen Unterseite des oberen Stempels und daher normalerweise winkelrecht zur Stempelachse zu liegen kommt, im Gegensatz zu vorbekannten Pressen, bei welchen öfters unerwünschte Schräglagen der Ta bletten eintraten, welche dadurch begünstigt wurden, dass die vor Einführen der Tabletten in das Prägeloch auf den unteren Stempel aufgeschüttete lose über zugsmaterialschicht naturgemäss keine winkelrecht zur Stempelachse befindliche Oberfläche aufwies und infolgedessen die in das Prägeloch hineinfallende Tablette eine entsprechende Schräglage einnahm,
welche durch das nachfolgende Einfüllen der oberen Überzugsmaterialschicht sozusagen fixiert wurde und durch das Prägen mittels des oberen Stempels nicht mehr beseitigt werden konnte.
Da ausserdem die Ta blette durch das blosse Herunterfallen auf die untere Überzugsmaterialschicht kein nennenswertes Auf stülpen des Randes dieser unteren Schicht herbei- führen konnte, fehlte es an einer kompakten Zen trierungsschicht der Tabletten im Prägeloch beim Fertigprägen durch den oberen Stempel, so dass gerade infolge der Schräglage der Tabletten diese einseitig gegen den Rand des Prägeloches geschoben werden konnten. Die überzugsschicht fehlte dann an dieser Randstelle, ebenso wie auf der Oberseite an der höchsten Stelle der schrägliegenden Tabletten.
Beide Nachteile werden durch die Presse gemäss der vorliegenden Erfindung unterbunden, indem durch das Fallenlassen des oberen Stempels nicht nur eine zentrierende Randaufstülpung der unteren überzugs- materialschicht rings um die Tablette herum und eine waagrechte Lage der Tablette gewährleistet wird, sondern auch die erwähnte Randaufstülpung eine gewisse Festigkeit durch Zusammenpressen des Überzugschichtmaterials erreicht, welche zur Ge währleistung der Zentrierung der Tablette wirksamer ist als eine nicht kompakte, sondern ganz lose Schicht.
Der Gegenstand gemäss der vorliegenden Er findung ist nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Die Zeichnung entspricht dem schematischen Schaubild gemäss Fig. 1 des Hauptpatentes, in wel chem das mit einem Prägeloch zusammenarbeitende Stempelpaar in verschiedenen Verfahrensschritten im Aufriss dargestellt ist. Die dargestellte Presse weist wieder eine drehbar gelagerte Prägeplatte 2 auf, welche wieder mit einer kreisförmigen Reihe von Prägelöchern 1 versehen ist, entsprechend der in Fig.5 des Hauptpatentes veranschaulichten An ordnung. Jedem Prägeloch ist wieder ein oberer Stempel 3 und ein unterer Stempel 4 zugeordnet, welche Stempel mit der Platte rotierend in ihre Löcher ein- und ausschiebbar gelagert sind.
Die oberen Stempel laufen zur Steuerung ihrer Ein- und Ausschiebebewegung in einer ortsfesten Führungs schiene 9. Die unteren Stempel 4 laufen mit der Unterseite wieder in einer Führungsschiene. Beide Führungsschienen haben dieselbe Funktion und gleiche Ausbildung wie beim Ausführungsbeispiel nach dem Hauptpatent. Dasselbe gilt von den Präge walzen 13, 14, welche mit den einander abgekehrten Stempelköpfen der oberen Stempel 3 bzw. der un teren Stempel 4 in der im Hauptpatent beschriebenen Weise zusammenarbeiten. Die Stempel 3 und 4 sind an den einander zugekehrten Stirnseiten mit einer ebenen, winkelrecht zur Stempelachse versehenen Fläche 5 versehen.
Zum Einfüllen des überzugsmaterials sind zwei mit geringem Spiel über der Prägeplatte 2 ange ordnete Kästen 7 bzw. 12 vorgesehen.
Beim Gebrauch der Presse gelangt wieder, wie in der Zeichnung beim linksseitig äussersten Stempel paar dargestellt ist, ein Prägeloch unter den Auslauf des Kastens 7, und zwar bei angehobenem unterem Stempel 4. Es fällt daher beim Hindurchbewegen des betreffenden Prägeloches unter den Kasten 7 eine entsprechende Schicht 1 von Füllmaterial in das Prägeloch. Diese Schicht liegt auf der oberen Fläche 5 des betreffenden Stempels 4 auf. Nach Verlassen des Kastens 7 wird in der beim Hauptpatent er läuterten Weise eine Tablette 8 auf diese Schicht 6 aufgesetzt.
Es folgt dann beim Weiterdrehen der Prägeplatte gemäss der Bewegungsrichtung in der Zeichnung von links nach rechts das Absenken des unteren Stempels 4 durch die Steuerung mittels der unteren Führungsschiene, alsdann das freie Herunter- fallen des oberen Stempels 3 auf die Tablette B. Dieses Herunterfallen wird wieder durch eine Unter brechung in der oberen Steuerschiene 9 herbeigeführt, welche derart angeordnet und beschaffen ist, dass jeder obere Stempel 3 beim Vorbeilaufen an dieser Stelle frei in das zugehörige Prägeloch 1 auf die in diesem befindliche Tablette fällt.
Da die Schicht 6 pulverig und lose ist, hat das Aufprallen des oberen Stempels 3 unter seinem Eigengewicht ein schlag artiges Hineindrücken der Tablette 8 in die Schicht 6 zur Folge, wobei die Tablette durch die innere Fläche 5 der Unterseite des oberen Stempels in der waag rechten und winkelrecht zur Stempelachse liegenden Lage gehalten wird.
Das plötzliche teilweise Ein pressen der Tablette 8 in die Schicht 6 hat ein ent sprechendes Aufstülpen der Schicht 6 im Ringraum zwischen dem Rand der Tablette 8 und dem Rand des Prägeloches 1 zur Folge, so dass die Schicht einen nach oben hervortretenden Randring 10 bildet, wel cher infolge der stossweisen Aufstülpung und der Reibung zwischen dem Lochrand der Prägeplatte 2 und dem Stempel 3 eine kompakte Konsistenz an nimmt und dadurch einen wirksamen Zentrierungs- ring für die Tablette 8 bildet, welche diese im weiteren Verlauf des Verfahrens im Prägeloch 2 in zentraler Lage fixiert.
Es folgt dann durch Hindurchführen des be treffenden Prägeloches unter dem zweiten Einfüll- kasten 12 das Aufschütten der oberen Füllmaterial schicht 11 und alsdann beim Hindurchführen des betreffenden Stempelpaares zwischen den Presswalzen 13 und 14 das Aufpressen und Fertigprägen des Überzugsmaterials auf die Tablette sowie anschliessend das Ausstossen der überzogenen Tablette aus dem Prägeloch und die Abfuhr der Tablette.