CH313680A - Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes

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CH313680A
CH313680A CH313680DA CH313680A CH 313680 A CH313680 A CH 313680A CH 313680D A CH313680D A CH 313680DA CH 313680 A CH313680 A CH 313680A
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reserpine
sedative
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rauwolfia
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Schlittler Emil Dr Prof
Johannes Dr Mueller
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Ciba Geigy
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D459/00Heterocyclic compounds containing benz [g] indolo [2, 3-a] quinolizine ring systems, e.g. yohimbine; 16, 18-lactones thereof, e.g. reserpic acid lactone

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description


      Verfahren        zur    Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes         Gegenstand    der vorliegenden Erfindung  ist ein Verfahren zur Gewinnung eines seda  tiven Wirkstoffes aus Pflanzen der     Rauwolfia-          Arten    in reiner Form, insbesondere aus dem  Wurzelmaterial von     Rauwolfia        serpentina          Benth.    Dieser Wirkstoff wird nachfolgend als       Reserpin    bezeichnet.  



  Es ist bekannt, dass sich aus Pflanzen von       Rauwolfia-Arten    Extrakte mit einer seda  tiven Wirkung, deren Träger bis heute noch  nicht isoliert worden ist,     gewinnnen    lassen.  



  Es wurde nun gefunden, dass man zu     Re-          serpin    in reiner Form gelangen     kann,        wenn     man den aus einem sedativ wirksamen Ex  trakt aus Pflanzen von     Rauwolfia-Arten    durch  Entfernung des Extraktionsmittels erhaltenen  Rückstand mit einem     wässrigen,    sauren Mittel  unter Bildung einer sedativ wirksamen, das  entsprechende Salz des     Reserpins    enthaltenden  Lösung behandelt,

   diese mit einem mit Wasser  höchstens teilweise mischbaren     organischen     Lösungsmittel extrahiert und aus dem Extrakt  das     Reserpin    in Form der Base ohne Verwen  dung eines     Adsorptionsmittels    isoliert.  



       Reserpin    bildet, aus Aceton in der Hitze  umkristallisiert, schwach gelbliche Kristalle  vom F. = 262-263  (unter Zersetzung) ;  [a] D -117  (Chloroform). Es     lässt    sich auch  aus einer     Mischung    von Chloroform und  Äther     umkristallisieren.        Reserpin    ist eine  schwache Base und bildet ein     schwerlösliches     Hydrochlorid vom F. = 221  (unter Zerset-         zung)    und ein     Pikrat    vom F. = 183-186 .  Das leichtlösliche Acetat ist nur in überschüs  siger verdünnter Essigsäure beständig.

   Ausser  dem ist     Reserpin    unlöslich -in Wasser und       Petroläther;    mässig löslich in Benzol, Äther,  kaltem Alkohol und kaltem Aceton und leicht  löslich z. B. in Chloroform, 10%iger Essig  säure oder     verdünnter    Phosphorsäure.  



  Das pharmakologische Wirkungsbild des       Reserpins    ist komplex. Es zeigt vorwiegend  eine starke und langdauernde zentralsedative  und blutdrucksenkende Wirkung. Niedere  Dosen genügen, um Tiere für mehrere Stun  den in einen ruhigen Schlaf zu versetzen,  aus dem sie vorübergehend wieder aufgeweckt       werden    können. Es ist für     Reserpin    charak  teristisch, dass auch hohe Dosen keine nar  kotische Wirkung besitzen, sondern dass die  Tiere     aufweckbar    bleiben. Das     Reserpin    soll  therapeutische Verwendung finden.  



  Als Ausgangsmaterial bedient man sich  z. B. eines rohen, zur Trockne eingedampften  Alkohol- wie     Methanolextraktes        des-fein    zer  riebenen     Pflanzenmaterials    von     Raüwolfia-          Arten,    insbesondere des Wurzelmaterials von       Rauwolfia        serpentina        Benth.,    der     vorteilhaft     noch dreimal mit Wasser durchgeknetet und  dann vom Wasser wieder getrennt wurde.  



  _ Zur Gewinnung des Wirkstoffes wird z. B.  der oben genannte Rückstand mit einem     wäss-          rigen,    sauren Mittel, insbesondere der     wäss-          rigen    Lösung einer niederen Fettsäure;     wie         z. B. der Ameisensäure, Essigsäure,     Propion-          säure,    oder einer Phosphorsäure oder eines  sauren Salzes einer mehrbasischen Säure mehr  mals extrahiert. Die so erhaltene sedativ  wirksame saure Lösung kann zur Weiterverar  beitung entweder auf ,ein kleineres Volumen  eingeengt oder mit Wasser verdünnt oder       unverändert    belassen werden.

   Dieser     Auszug     wird dann mit einem organischen, mit Wasser  höchstens teilweise mischbaren Lösungsmittel,  vorzugsweise mit einem     halogenierten    Kohlen  wasserstoff, wie Chloroform,     Äthylenchlorid,          Methy        lenchlorid    oder     Trichloräthylen,    ferner  Benzol oder Essigester, mehrmals extrahiert.  Zur     Isolierung    des Wirkstoffes kann man z. B.  so vorgehen, dass man zunächst die     organische-          Lösung    neutral wäscht und zur Trockne ein  dampft; anschliessend kann der Eindampf  rückstand aus     Alkohol    umkristallisiert werden.

      <I>Beispiel 1</I>  1000 Gewichtsteile gemahlene Wurzeln von       Rauwolfia        serpentina        Benth.    werden mit 1000       Volumteilen    Methanol angefeuchtet und drei  bis viermal mit je 2000     Volumteilen    Methanol  unter 10- bis     16stündigem    Rühren und jewei  ligem     Abnutschen    extrahiert. Mit Vorteil wird  von der zweiten Extraktion an auf etwa 65   erwärmt.  



  100 Gewichtsteile des eingedampften     Me-          thanolextrakteswerden    mit 70 Gewichtsteilen        Hyflo    Super     Cel     vermischt und mit 100       Volumteilen    15%iger Essigsäure angefeuchtet.  Hierauf wird das Gemisch drei- bis viermal  mit je 150     Voliunteilen    15%iger Essigsäure  extrahiert, wobei es jeweils zerrieben,     abge-          nutscht    und der Rückstand mit 100     Volum-          teilen    15%iger Essigsäure gewaschen wird.

   Die  vereinigten     Essigsäiureauszüge    werden mit  total 770     Volumteilen    Chloroform     extrahiert,     die     Extraktlösung    mit Wasser gewaschen, mit  Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum zur  Trockne eingedampft, wobei man 20 Gewichts  teile Rückstand erhält.

   Der obige     Chloro-          formrückstand    wird in 200     Volumteilen    Ben  zol bei     30-40     gelöst, vom ungelösten Rück  stand     abfiltriert    und das Filtrat im Vakuum  zur Trockne eingedampft (Rückstand 5,2 Ge-         wichtsteile)    und durch     Erwärmen    in der ein  bis zweifachen Menge     142ethanol    und längeres  Stehenlassen kristallisiert, wobei     Reserpin    in  reiner Form erhalten wird.  



  <I>Beispiel 2</I>  1750 Gewichtsteile Wurzelrinde von     Rau-          wolfia        serpentina        Benth.    werden mit $500     Vo-          lumteilen    Methanol     percoliert.    Nach dem Ein  dampfen der     Extraktlösung    erhält man 261  Gewichtsteile eines dunkelbraunen Harzes, das  zur Entfernung des löslichen Anteils mehr  mals mit Wasser     ausgeknetet    wird. Dann wird  der hierbei verbleibende Rückstand fünfmal  mit je 350     Volumteilen    0,5-n.

   Phosphorsäure       ausgeknetet    und die kombinierten sauren Ex  trakte viermal mit je 400     Volumteilen    Chloro  form ausgezogen. Die     Chloroformlösung    wird  wie üblich mit     Pottaschelösung    und Wasser  gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und  im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der  Rückstand wird wie in Beispiel 1 beschrieben  behandelt, und das     Reserpin    in reiner Form  erhalten.  



  <I>Beispiel 3</I>  1000 Gewichtsteile gemahlene Wurzeln von       Rauwolfia        serpentina        Benth.    werden mit 4000       Volumteilen        Äthylenchlorid    während 24 Stun  den am     Rückfluss    extrahiert. Die Extrakt  lösung wird unter vermindertem Druck auf  ein Volumen von 500     Volumteilen    eingeengt  und 100 Gewichtsteile      Hyflo    Super     Cel     und  300     Volumteile    Wasser hinzugegeben.

   Dann  wird das     Äthylenchlorid    im Vakuum vollstän  dig     entfernt,    das zurückbleibende     Gemisch        ab-          genutscht    und noch wiederholt mit Wasser  gewaschen. Der unlösliche Rückstand wird  wiederholt mit 2-n. Essigsäure     ausgeknetet     und die gesammelten essigsauren Lösungen ,  dreimal mit Chloroform extrahiert. Die ver  einigten     Chloroformextrakte    werden mit Na  triumbica,rbonatlösung und Wasser gewaschen,  mit Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum  zur Trockne eingedampft.

   Die so erhaltenen  6,9 Gewichtsteile des Rückstandes     kristallisiert          man    aus Methanol, reinigt die Base über das  Hydrochlorid und erhält so     Reserpin    in reiner  Form.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Gewinnung von Reserpin, dadurch gekennzeichnet, dass man den aus einem sedativ wirksamen Extrakt aus Pflan zen von Rauwolfia-Arten erhaltenen Rück stand mit einem wässrigen sauren Mittel unter Bildung einer sedativ wirksamen, das ent sprechende Salz des Reserpins enthaltenden Lösung behandelt, diese mit einem mit Wasser höchstens teilweise mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert und aus dem Extrakt das Reserpin in Form der Base ohne Verwen dung eines Adsorptionsmittels isoliert. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man aus Wurzel material von Pflanzen der Rauwolfia-Arten gewonnenes Ausgangsmaterial verwendet. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man von Rauwolfia serpentina Benth. gewonnenes Ausgangsmaterial verwendet. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man als wässriges saures Mittel die wässrige Lösung einer niederen Fettsäure verwendet.
    Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, dass man als wässriges saures Mittel eine verdünnte wässrige Lösung einer Phosphorsäure verwendet.. 5. Verfahren nach- Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch ge kennzeichnet, dass - man die erhaltene sedativ wirksame saure Lösung mit einem Halogen kohlenwasserstoff extrahiert.
CH313680D 1952-09-26 1952-08-07 Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes CH313680A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1099545B (de) * 1957-04-15 1961-02-16 Ciba Geigy Verfahren zur Gewinnung von Alkaloiden der Raunescingruppe

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1099545B (de) * 1957-04-15 1961-02-16 Ciba Geigy Verfahren zur Gewinnung von Alkaloiden der Raunescingruppe

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