CH308689A - Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes. - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes.

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Aktiengesellschaft Ciba
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  Verfahren     zur    Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes.         (Tegenstand    der vorliegenden Erfindung  ist die Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes  aus     Rauwolfia-Arten    in reiner Form, insbeson  dere aus dem Wurzelmaterial von     Rauwolfia          serpentina        Benth.    Der Wirkstoff wird als       Reserpin    bezeichnet.  



  Es ist bekannt., dass bei der Aufarbeitung  der     Rauwolfia-Alkaloide    neutrale Harze an  fallen. Diese Harzfraktionen besitzen eine  sedative Wirkung, deren Träger bis heute  noch nicht isoliert worden ist.  



  Es wurde nun gefunden, dass man     ziun     sedativen Wirkstoff von     Rauwolfia-Arten    in  reiner Form gelangen kann, wenn man den       frei    der Behandlung eines Alkoholextraktes  von     Rauwolfia-Arten    mit Wasser erhältlichen  Rückstand mit einer schwachen Säure behan  delt, die erhaltene Lösung, welche das ent  sprechende Salz des     Reserpins    enthält, mit  einem mit Wasser     höchstens    teilweise misch  baren organischen     Lösungsmittel    extrahiert,

    den so gewonnenen Extrakt nach Freisetzen  der Base mit einem     Adsorptionsmittel    behan  delt und den Wirkstoff aus den daran ange  reicherten Fraktionen durch Kristallisation  isoliert.  



  Das     Reserpin    bildet, aus Aceton in der  Hitze     umkristallisiert,    schwach gelbliche Kri  stalle vom F. = 262-263  (unter Zersetzung) ;       j    a] D -117  (Chloroform). Es lässt sich auch  aus einer     Mischung    von Chloroform und  Äther     umkristallisieren.    Das     Reserpin    ist eine  sehwache Base und bildet ein schwer lösliches  Hydrochlorid vom F. = 221  (unter Zerset-         zung)    und ein     Pikrat    vom F. = 183-186 .  Das leicht lösliche Acetat ist nur in über  schüssiger verdünnter Essigsäure beständig.

    Ausserdem ist das Alkaloid unlöslich in Was  ser     und        Petrolät.her,    mässig löslich in Benzol,  Äther, kaltem Alkohol und kaltem Aceton  und leicht löslich z. B. in Chloroform,  10     o/oiger    Essigsäure oder     verdünnter    Phos  phorsäure.  



  Das pharmakologische Wirkungsbild des       Reserpins    ist komplex. Es ist     vorwiegend     durch eine starke und langdauernde zentral  sedative Wirkung beherrscht. Niedere Dosen  genügen, um die Tiere für mehrere Stunden  in einen ruhigen Schlaf zu versetzen., aus dem  sie vorübergehend wieder aufgeweckt werden  können. Es ist für das     Reserpin    charakteri  stisch, dass auch hohe Dosen keine narkotische       Wirkung    besitzen, sondern dass die Tiere auf  weckbar bleiben.  



  Zweckmässig     wird    das erfindungsgemässe       Verfahren    wie folgt. durchgeführt: Ein roher,  zur Trockne     eingedampfter        Methanolextrakt     des fein zerriebenen     Pflanzenmaterials    von       Rauwolfia-Arten,    insbesondere des Wurzel  materials von     Rauwolfia        serpentina        Benth.,     wird dreimal mit Wasser durchgeknetet und  dann vom Wasser getrennt. Der so erhaltene  Rückstand wird mit einer     schwachen    Säure,  insbesondere einer     niederen    Fettsäure, wie  z. B.

   Ameisensäure, Essigsäure,     Propionsäure,     oder einer Phosphorsäure, mehrmals extra  hiert. Der erhaltene Säureextrakt kann zur  Weiterverarbeitung entweder auf ein kleine-      res Volumen eingeengt, mit Wasser verdünnt  oder unverändert belassen werden. Dieser  Auszug wird dann mit. einem organischen Lö  sungsmittel, vorzugsweise mit einem     haloge-          nierten    Kohlenwasserstoff, wie Chloroform,       Äthylenchlorid,        Methylenchlorid    oder-     Tri-          chloräthylen,    oder auch mit Benzol oder  Essigester mehrmals extrahiert.

   Die organi  sche Lösung wird dann neutral gewaschen,  wodurch die Base wieder freigesetzt wird, und       zur    Trockne eingedampft. Anschliessend wird  der     Eindampfrückstand    an einem     Adsorp-          tionsmittel,    insbesondere einem     mittelstarken          Adsorptionsmittel,    wie mässig aktiv ein Alu  miniumoxyd, Kieselsäure,      Hyflo     (Marken  produkt), oder einem andern Silikat,     ehro-          matographiert.    Das     Reserpin    lässt sich durch       Petroläther-Benzol-Gemische,

      Benzol und       Benzol-Aceton-Gemische        eluieren.    Es kristal  lisiert in Gegenwart von wenig Aceton spon  tan. Die     Reinigung    kann z. B. durch     Um-          kristallisieren    aus heissem Aceton,     Alkohol:     oder aus einer     Chloroform-Äther-1Vlischung     vorgenommen werden. Das     Reserpin    soll the  rapeutische Verwendung finden.  



  Im nachfolgenden Beispiel besteht zwi  schen Gewichtsteil und     Volumteil    die gleiche  Beziehung wie zwischen Gramm und Kubik  zentimeter. Die Temperaturen sind in Celsius  graden angegeben.    <I>Beispiel:</I>  7000 Gewichtsteile     Rindenpulver    aus der  Wurzel von     Rauwolfia.        serpentina        Benth.    wer  den mit etwa 35 000     Volumteilen    Methanol       percoliert.    Nach dem Verdampfen des     Metha-          nolextraktes        erhält    man 1050 Gewichtsteile  eines dunkel gefärbten Pulvers,

   das     zur    Ent  fernung der Hauptalkaloide mehrmals mit  Wasser behandelt     wird.    Der dabei verblei  bende -unlösliche     Rückstand    wird anschlie  ssend fünfmal mit je 1500     Volumteilen     10     o/oiger    wässriger Essigsäure aasgeknetet,  wobei die Lösung am besten durch Zentrifu  gieren vom schmierigen Rückstand abgetrennt  wird. Die     braune    essigsaure Lösung, die zur  Weiterverarbeitung bei tiefer     Temperatur     auf ein kleineres Volumen eingeengt oder mit    dem halben Volumen Wasser verdünnt wer  den kann, besitzt ein PH von etwa. 3,9.

   Diese  Lösung wird mit.     3500-1000        Volumteilen     Chloroform, aufgeteilt in     3-1    Portionen,  ausgeschüttelt. Die     Chloroformauszüge    wer  den einmal mit     Pottaschelösung    behandelt,  wodurch die Base wieder freigesetzt wird, und  dann zweimal mit. Wasser     gewasehen,    mit.       Natriumsulfat    getrocknet und im Vakuum  zur Trockne eingedampft. Der 70-80 Ge  wichtsteile betragende Rückstand stellt ein  grünbraun gefärbtes Pulver dar.

   Zur Weiter  reinigang wird dieser     Rückstand    in Benzol  gelöst und an 1000-1200 Gewichtsteilen  neutralem Aluminiumoxyd (Aktivität     11-III     nach     Broekmann)        ehromatographiert.    Beim       Eluieren    mit.     Benzol    erhält man zunächst.  kleine Mengen eines gelben Öls und 0,9 Ge  wichtsteile eines inaktiven     Kristallisates    vorn  F. = 238-239 , worauf die sedativ wirksame  Substanz folgt.

   Sobald die     Hauptmenge    des  Wirkstoffes     eluiert    ist, wird mit einem Ge  misch von 2     Volumteilen    Benzol und 1     Volum-          teil    Aceton weiter     elniert.    In dieser Weise ge  winnt man noch den Rest des sedativen Prin  zips und anschliessend ein weiteres inaktives       Kristallisat    vom F. = 111-113 . Die den  sedativen Wirkstoff enthaltenden     Eluatfrak-          tionen    werden     zur    Trockne verdampft.

   Durch       Umlösen    des     Rüekstandes    aus heissem Aceton  oder einem Gemisch von Chloroform und  Äther erhält. man 6,5-7     Gewiehtsteile        R.eser-          pin    als fast, farblose Kristalle vom F. = 262  bis 263      (unter    Zersetzung-);     [a]    D     ---117      (Chloroform).  



  Im obigen Beispiel kann die 10     o/oige    Es  sigsäure z. B. durch 2      /oige        Phosphorsäure     ersetzt werden.

Claims (1)

  1. <B>PATENTANSPRUCH:</B> Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass man den bei der Behandlung eines Alkohol extraktes von Rauwolfia-Arten mit Wasser er hältlichen Rückstand mit einer schwachen Säure behandelt, die erhaltene Lösung, wel che das entsprechende Salz des Reserpins ent= hält, mit einem mit Wasser höchstens teil weise mischbaren organischen Lösungsmittel extrahiert, den so gewonnenen Extrakt nach Freisetzen der Base mit einem Adsorptions- mittel behandelt und den Wirkstoff aus den daran angereicherten Fraktionen durch Kri stallisation isoliert.
    UNTERANSPRÜCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man mit einer niederen Fettsäure behandelt. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit Essigsäure behandelt. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dar durch gekennzeichnet, dass man mit einer ver dünnten Phosphorsäure behandelt. 4. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man mit einem Halogenkohlenwasserstoff extrahiert. 5. Verfahren nach .Patentanspruch und Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man mit Chloroform extrahiert. 6.
    Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass man den gewonne- nen Extrakt mit Aluminiumoxyd behandelt. 7. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man an Aluminiumoxyd ehromatogra- phiert.
CH308689D 1952-07-24 1952-07-24 Verfahren zur Gewinnung eines sedativen Wirkstoffes. CH308689A (de)

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