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Die Erfindung bezieht sich auf eine Stichplatte für eine zwei- oder dreinadelige Interlock- Nähmaschine zum Nähen einer Kettenstichnaht aus drei oder vier Faden, mit zwei oder drei Nadel- einstichlochern und jeweils einer zwischen zwei Einstichlöchern ausgehenden, sich in Vorschub- richtung unter Freilassung längsseitiger Fadenführungsschlitze vorwärts erstreckenden Stich- zunge.
Mit diesen Interlock-Nähmaschinen lassen sich beispielsweise nach DIN 61400 die Stichtypen 406 und 407 aus drei bzw. vier Fäden erzeugen, wobei jeweils ein unterer Greiferfaden mit zwei bzw. drei oberen Nadelfäden zu einer Kettenstichnaht verkettet wird, die insbesondere zum Säu- men, Randvernähen od. dgl. des Nähgutes Verwendung findet. Beim Nähen stechen die Nähna- deln durch die Nadeleinstichlöcher der Stichplatte hindurch und führen die Nadelfäden durch das Nähgut als Schleifen, durch die dann an der Stichplattenunterseite eine Schleife des Greiferfadens geführt wird, was die Verkettung mit sich bringt, welche Verkettungen gegen das Nähgut gezogen sind.
Die entstehenden Fadenschlingen legen sich um die Stichzunge und werden im Zuge des Nähgutvorschubes von der Stichzunge abgezogen, wobei die Fadenführungsschlitze zwischen Stichzunge und eigentlicher Stichplatte die Schlingenbildung und das Abgleiten der Schlingen von der Stichzunge ermöglichen. Beim Nähen verursacht die Fadenspannung das Zusammenziehen der Schlingen während des Abgleitens von der Stichzunge, wodurch es vor allem bei weichen Stoffen zu einem Einziehen der oberhalb der Führungsschlitze liegenden Stoffbereiche in die Führungsschlitze bzw. einem Ablösen umgeschlagener Saumränder od. dgl kommen kann, so dass eine Beeinträchtigung der Nahtbildung durch dieses Einwölben oder Ablösen von Nähgutteilen zu befürchten ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stichplatte der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die auf einfache Weise ein einwandfreies Nähen auch sehr weichen Nähgutes gewährleistet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, dass die Fadenführungsschlitze durch stichplatten- seitige Randstufen bis auf zur Stichzungenunterseite hin offene Fadendurchlassspalte in Nadelein- stichrichtung abgedeckt sind, wobei vorzugsweise die oberseitig eine Nähgutauflage bildenden Randstufen im Anschlussbereich der Fadenführungsschlitze an die Nadeleinstichlöcher eine Auf- laufschräge aufweisen.
Die Randstufen schliessen daher die Fadenführungsschlitze in Nadeleinstichrichtung weitge- hend ab und ergeben mit ihrer Oberseite eine Nähgutauflage, so dass das Nähgut beim Nähen gegen die auftretenden abwärtsziehenden Kräfte abgestützt wird und keine Unregelmässigkeiten bei der Nahtbildung durch Faltungen oder Wölbungen oder Randablösungen des Nähgutes entste- hen können. Der verbleibende Nadeldurchlassspalt sorgt für den erforderlichen Freiraum zum Abziehen der Fadenschlingen von der Stichzunge, so dass ein exakter, störungsfreier Nähvorgang gewährleistet ist. Um vor allem bei Nähbeginn ein unbehindertes Aufgleiten des Nähgutes auf die Randstufen sicherzustellen, weisen diese im Anschlussbereich der Führungsschlitze an die Nadel- einstichlöcher eine entsprechende Auflaufschräge auf, was ein Hängenbleiben des Nähgutes an der Randstufe vermeidet.
Vorteilhafterweise sind die Randstufen als eigene Stufeneinsätze vorgefertigt und von unten in die Fadenführungsschlitze einsetzbar, so dass es zu einer verhältnismässig einfachen Stichplatten- fertigung kommt und es auch möglich ist, die Stichplatten nachträglich mit entsprechenden Rand- stufen auszustatten.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zei- gen
Fig. 1 eine erfindungsgemässe Stichplatte in Draufsicht,
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 1, die
Fig. 3 und 4 Längsschnitte nach den Linien 111-111 bzw. IV-IV der Fig. 1 sowie
Fig. 5 ein Funktionsschema der Stichplatte an Hand eines Querschnittes nach der Linie
V-V der Fig. 1 grösseren Massstabes.
Eine Stichplatte 1 für eine nicht weiter dargestellte zweinadelige Interlock-Nähmaschine zum Nähen einer Kettenstichnaht weist zwei Nadeleinstichlöcher 2 und eine zwischen den Einstichlö- chern 2 ausgehende, sich in Vorschubrichtung V vorwärts erstreckenden Stichzunge 3 auf, wobei die Stichzunge 3 als eigenes Einsatzstück hergestellt und in eine Ausnehmung 4 der Stichplatte eingesetzt ist, so dass längsseitig der Stichzunge 3 Fadenführungsschlitze 5 entstehen
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Die Fadenführungsschlitze 5 sind durch stichplattenseitige Randstufen 6 bis auf zur Stichzun- genunterseite hin offene Fadendurchlassspalte 7 in Nadeleinstichrichtung abgedeckt, welche Rand- stufen als eigene Stufeneinsätze 8 vorgefertigt und von unten in die Fadenführungsschlitze 5 ein- gepasst sind.
Die Randstufen 6 bilden an ihrer Oberseite eine Nähgutauflage 9, die im Anschluss- bereich 10 der Fadenführungsschlitze 5 an die Nadeleinstichlöcher 2 in eine Auflaufschrage 11 übergehen.
Durch die einfache Massnahme der Randstufen 6, wird, wie in Fig. 5 schematisch angedeutet, für das zu nähende Nähgut N im Bereich der Fadenführungsschlitze 5 eine Abstützung geboten, die ein Einziehen vor allem weichen Nähgutes in die Schlitze verhindert Beim Nähen mit den zwei Nadeln N werden die zwei oberen Nadelfäden F mit einem unteren Greiferfaden G zu einer Ket- tenstichnaht verkettet, wobei die Verkettungen gegen das Nähgut gezogen sind und sich dadurch auf das Nähgut abwärtsgerichtete Zugkräfte auswirken. Durch die Randstufen 6 wird aber stärke- ren Auswölbungen und Randablösungen od dgl. vorgebeugt und das Nähen einer einwandfreien Kettenstichnaht gewährleistet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stichplatte für eine zwei- oder dreinadelige Interlock-Nähmaschine zum Nähen einer Ket- tenstichnaht aus drei oder vier Fäden, mit zwei oder drei Nadeleinstichlöchern und jeweils einer zwischen zwei Einstichlöchern ausgehenden, sich in Vorschubrichtung unter Freilas- sung längsseitiger Fadenführungsschlitze vorwärts erstreckenden Stichzunge, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführungsschlitze (5) durch stichplattenseitige Randstufen (6) bis auf zur Stichzungenunterseite hin offene Fadendurchlassspalte (7) in Nadeleinstich- richtung abgedeckt sind, wobei vorzugsweise die oberseitig eine Nähgutauflage (9) bilden- den Randstufen (6) im Anschlussbereich (10) der Fadenführungsschlitze (5) an die Nadel- einstichlöcher (2) eine Auflaufschräge (11) aufweisen.