DE308983C

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Publication number: DE308983C
Application number: DENDAT308983D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMI.

Die Erfindung betrifft eine Doppelnaht zur Verbindung stumpf zusammenstoßender oder aneinander grenzender Kanten von Geweben, insbesondere bei Strickware u. dgl. Dabei ergeben sich zwei Notwendigkeiten: zunächst, daß die losen Fadenenden der Gewebekanten gut abgeschlossen oder bedeckt werden, alsdann, daß die Nähte in dem Gewebe gut festgehalten werden, damit sie auch bei kräftiger ίο Beanspruchung nicht ausreißen können.

Zu diesem Zwecke werden die zu verbindenden Gewebeteile ZUPaChSt₁ durch eine gewöhnliche, aber breite zweireihige Doppelkettenstichnaht verbunden, deren Nadelfäden und Greiferfaden sich kettenstichartig verriegeln. Zwischen den äußeren Stichreihen dieser breiten Doppelkettenstichnaht wird der Erfindung gemäß eine zweite Zweifadendöppelkettenstichnaht in Zickzacklinie so geführt, daß sie als Decknaht die Kreuzfäden der ersten Naht niederzieht und die Stoßstelle der Gewebe überdeckt.

Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und zeigt
Fig. ι eine Unteransicht, der Doppelnaht,

Fig. 2 eine Oberansicht,

Fig. 3 in schaubildlicher Darstellung die breite Zweifadendoppelkettenstichnaht,

Fig. 4 in schaubildlicher Darstellung die Zickzacknaht.

Hiernach werden die Gewebeteile 1 und 2 an der Stoßstelle 3 mit den zugerichteten Kanten zusammengelegt und auf einer Doppelkettenstichnähmaschine mit zwei in entsprechender Breite angeordneten Nadeln vereinigt. Die Nadeln führen die Nadelfäden 4 und 5 (Fig. 3), die auf der Oberseite des Stoffes zwei von Stichreihe zu Stichreihe laufende sich kreuzende Deckfäden ii einbinden, während ihre nach der Unterseite des Stoffes durchgeführten Fadenschleifen durch einen ebenfalls von Stichreihe zu Stichreihe laufenden Unterfaden 8 jede in ihrer Stichreihe kettenstichartig verriegelt werden, indem der Unterfaden in Schleifenform durch die beiden gegenüberliegenden Nadelfadenschleifen 6 und 7 der beiden Stichreihen hindurchgeführt ist und dabei selbst in jeder Stichreihe zu einer durch die folgende Nadel fadenschleife verriegelten Schleife ausgezogen ist. Der Faden 8 wird also zu einer Schleife 9 geformt und erstreckt sich zunächst durch die Nadelfadenschleife 7 und alsdann durch die Nadelfadenschleife 6 an der entgegengesetzten Seite der aneinander anstoßenden Ränder des Gewebes. Ein Schenkel 10 der Fadenschleife 9 ist nach dem Durchtritt durch die Nadelfadenschleife 7 von dem anderen Schenkel des Greiferfadens abgesondert und zu einer Schleife ausgezogen, durch die die nächste Nadelfadenschleife 7 hindurchgeführt ist. Dieser Unterfaden stellt somit einen Verbindungsfaden dar, welcher die Nadelfadenschleifen unter dem Gewebe verbindet und dabei über den aneinanderstoßenden Stoffkanten hin und her läuft.

Es werden also zunächst zwei Reihen Fadenschleifen an gegenüberliegenden Seiten der stumpf zusammenstoßenden Stoffkanten gebildet. Genannte Stichreihen erstrecken sich im wesentlichen parallel zu den Stoffkanten. Zur Verriegelung dieser Fadenschleifen dienen unter Überkreuzen der Stoßfuge ein Faden

unterhalb des Gewebes und zwei Fäden oberhalb desselben. Nachdem diese breite Doppelkettenstichnaht gebildet ist, wird zwischen deren äußere Stichreihen die zweite in Zickzacklinie geführte Naht gelegt, und zwar werden zwei Reihen aus einem Nadelfaden 12 hergestellte Verbindungsschleifen gebildet, die gegeneinander in der Längsrichtung der Naht versetzt sind. Diese Nadelfadenschleifen 13 und 14 dringen durch das Gewebe zwischen den Fadenschleifen 4 und 5 zu beiden Seiten der Stoßfuge 3. Zur Verbindung der Nadelfadenschleifen unterhalb des Gewebes dient ein Schleifenfaden 15, der diese Nadelfadenschleifen festlegt.

Der Nadelfaden 12 läuft über die aneinanderstoßenden Kanten des Gewebes hin und her, indem er die Kreuzfäden 11 an der oberen Fläche des Gewebes festbindet. An der Unterseite erstreckt sich der Greiferfaden 15 quer über die Schenkel des Greiferfadens 8, indem er diesen dicht an der Unterseite des Gewebes anlegt.

Die im Gewebe durch die Nadel gebildete Fadenschleife muß bis zum Ausziehen der nächsten Schleife im Gewebe durch ein Zubehörteil des Mechanismus gehalten werden; hierauf wird ein Faden durch einen Greifer durch die festgehaltenen Schleifen geführt, worauf die erstgenannte Schleife freigegeben und die nächste festgehalten wird, während der Greifer wiederum, aber in entgegengesetzter Richtung durch die beiden Schleifen geht.

Claims

Patent-Anspruch:

Doppelnaht zur Verbindung stumpf zusammenstoßender Gewebeteile u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den äußeren Stichreihen einer zweireihigen breiten Doppelkettenstichn aht, bei der die Nadelfäden und der Greiferfaden sich kettenstichartig gegenseitig verriegeln, eine zweite aus zwei Fäden (12, 15) gebildete Doppelkettenstichnaht in Zickzacklinie so geführt ist, daß sie als Decknaht die Kreuzfäden der ersten Naht und die Stoßstelle der Gewebe einschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.