AT397836B - Zweitakt-brennkraftmaschine mit indirekter kraftstoffeinspritzung und kurbelgehäusespülung - Google Patents

Description

AT 397 836 B

Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweitakt-Brennkraftmaschine mit indirekter Kraftstoffeinspritzung und Kurbelgehäusespülung, wobei die vom Kurbelgehäuse in den Zylinderraum führenden Überströmkanä-le im Sinne einer Umkehrspülung in die vom Auslaßkanal abgekehrte Zylinderhälfte gerichtet und Über-strömöffnungen vorhanden sind, deren Entfernung vom Auslaßkanal in Umfangsrichtung des Zylinders größer als die Entfernung der übrigen Überströmöffnungen ist, und wobei ein zusätzlicher Überströmkanal mit einer Einspritzdüse vorgesehen ist.

Bei einer bekannten Zweitakt-Brennkraftmaschine dieser Art (GB-A 2 115 485) ist der zusätzliche Überströmkanal mit der Einspritzdüse dem Auslaßkanal diametral gegenüberliegend angeordnet, so daß, insbesondere bei schneller laufenden Maschinen, wenig Zeit für eine gute Gemischbildung zur Verfügung steht. Wesentlich ist aber, daß der zusätzliche Überströmkanal und die Umgebung seiner Mündungsöffnung im Vergleich mit anderen Maschinenbereichen eine niedrige Temperatur aufweist, so daß keine gute Vergasung des Kraftstoffes stattfindet. Die Folge schlechter Gemischbildung sind nicht nur ein Leistungsabfall, sondern auch ein erhöhter Kraftstoffverbrauch und ungünstige Emissionswerte.

Es ist zwar auch schon bekannt, eine Einspritzdüse in einen Einiaßkanal gegen dessen Trennwand von einem Auslaßkanal zu richten (US-PS 4 438 750), jedoch handelt es sich hiebei um einen dem Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine eigens vorgeschalteten Wärmetauscher, bei dem die gesamte Verbrennungsluft durch den Einlaßkanal strömt und durch die Verdampfung des Kraftstoffes vor dem Eintritt in den Zylinder ein homogenes Gemisch erreicht werden soll. Von einer Kurbelgehäusespülung kann keine Rede sein.

Schließlich ist es bekannt (DD-PS 209 675), den Einlaßkanal an der Seite des Auslaßkanals anzuordnen, jedoch ist dabei die Zuführleitung für die Frischladung durch den Abgaskrümmer geführt und außerhalb des Zylinderblockes vorgesehen, so daß sich nicht nur eine ungünstige Konstruktion ergibt, sondern vor allem auch eine schlechte Gemischbildung und ein erhöhter Kraftstoffverbrauch eintreten, weil die Frischladung unmittelbar in den Auslaßkanal gelangen kann.

Somit liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Brennkraftmaschine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, bei der eine gute Gemischbildung gewährleistet ist und Spülverluste weitgehend vermieden sind.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß sich der in an sich bekannter Weise an der Seite des Auslaßkanals angeordnete zusätzliche Überströmkanal knapp unterhalb des Auslaßkanals in Zweigkanäle gabelt, die zu den entfernteren Überströmöffnungen fuhren und daß die Einspritzdüse in dem Gabelungsbereich des zusätzlichen Überströmkanals - wie an sich ebenfalls bekannt - auf dessen Trennwand vom Auslaßkanal gerichtet ist.

Der Strahl der Einspritzdüse gelangt also nicht unmittelbar in den Zylinderraum, sondern wird im Gabelungsbereich des zusätzlichen Überströmkanales an jener Trennwand versprüht, die durch die Auspuffgase im Auslaßkanal stark aufgeheizt ist. Es ergibt sich also bereits eine gute Vergasung und auch eine ausreichende Zeit zur Gemischbildung, da ja der Kraftstoff mit der vom Kurbelgehäuse zugeführten Spülluft durch die Zweigkanäle bis in den Zylinderraum strömen muß und bei durch den Kolben verschlossenen Zweigkanälen gespeichert wird. Da die Überströmöffnungen der Zweigkanäle vom Auslaßkanal entfernt sind und zwischen ihnen und der Eintrittsöffnung zum Auslaßkanal noch die üblichen Überströmkanäle in den Zylinderraum münden, wird eine Schichtladung herbeigeführt und der Spülverlust auf Luft oder nur mageres Luft-Kraftstoffgemisch beschränkt.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 die erfindungswesentlichen Teile einer Zweitakt-Brennkraftmaschine im Axialschnitt, Fig. 2 einen zugehörigen Querschnitt nach der Linie ll-ll der Fig. 1 und Fig. 3 einen Teiliängsschnitt nach der Linie lll-lll der Fig. 2.

Auf das Kurbelgehäuse 1 ist der Zylinder 2 mit Zylinderkopf 3 aufgesetzt. Vom Kurbelgehäuse 1 führen Überströmkanäle 4 zu in der Zylinderwand ausgesparten Überströmöffnungen 5, wobei die Überströmkanäle 4 im Nahbereich dieser Öffnungen 5 so geformt sind, daß die Spülluft in die vom Auslaßkanal 6 abgekehrte Zylinderhälfte aufwärts strömt und sich somit eine sogenannte Umkehrspülung ergibt.

Erfindungsgemäß ist nun an der Seite des Auslaßkanals 6 ein zusätzlicher Überströmkanal 7 vorgesehen, der sich knapp unterhalb des Auslaßkanals 6 in zwei Zweigkanäle 8 gabelt, deren Überströmöffnungen 9 vom Auslaßkanal 6 in Zylinderumfangsrichtung noch weiter als die Öffnungen 5 entfernt sind. Im Gabelungsbereich des zusätzlichen Überströmkanals 7 ist eine Einspritzdüse 10 vorgesehen, wobei ihr Strahl auf die vergleichsweise dünne Trennwand 11 zwischen dem Auslaßkanal 6 und dem Gabelungsbereich des zusätzlichen Überströmkanals 7 gerichtet ist.

Wie in Fig. 1 strichliert angedeutet, kann im zusätzlichen Überströmkanal 7 ein die Rückströmung in das Kurbelgehäuse 1 hinderndes Rückschlagventil 12 eingebaut sein. 2

Claims (2)

1. AT 397 836 B Patentansprüche 1. Zweitakt-Brennkraftmaschine mit indirekter Kraftstoffeinspritzung und Kurbelgehäusespülung, wobei die vom Kurbelgehäuse in den Zylinderraum führenden Überströmkanäle im Sinne einer Umkehrspülung in die vom Auslaßkanal abgekehrte Zylinderhälfte gerichtet und Überströmöffnungen vorhanden sind, deren Entfernung vom Auslaßkanal in Umfangrichtung des Zylinders größer als die Entfernung der übrigen Überströmöffnungen ist, und wobei ein zusätzlicher Überströmkanal mit einer Einspritzdüse vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der in an sich bekannter Weise an der Seite des Auslaßkanaies (6) angeordnete zusätzliche Überströmkanal (7) knapp unterhalb des Auslaßkanals (6) in Zweigkanäle (8) gabelt, die zu den entfernteren Überströmöffnungen (9) führen und daß die Einspritzdüse (10) in dem Gabelungsbereich des zusätzlichen Überströmkanals (7) - wie an sich ebenfalls bekannt - auf dessen Trennwand (11) vom Auslaßkanal (6) gerichtet ist. Hiezu
2. 2 Blatt Zeichnungen 3