AT395881B - Bagger - Google Patents
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Description
AT 395 881 B
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bagger mit einem mit Rädern oder Ketten bestückten Unterwagen und einem darauf angeordneten Oberwagen als Träger für die Antriebsaggregate und den Führerstand und am Oberwagen ein mindestens zweiarmiger Ausleger schwenkbar angelenkt ist, an dessen freiem Ende ein Arbeitsgerät, beispielsweise eine Baggerschaufel angelenkt ist, wobei die von einem Lagerbock getragene, 5 oberwagenseitige Schwenkachse des zweiarmigen Auslegers rechtwinkelig zur Schwenkebene dieses Auslegers steht und vorzugsweise der Oberwagen gegenüber dem Unterwagen um 360° mittels eines zwischen ihnen vorgesehenen Drehkranzes verdrehbar ist und der Lagerbock mit der oberwagenseitigen Schwenkachse des Auslegers um eine in der Schwenkebene der Auslegerarme liegende, rechtwinkelig zur Schwenkachse stehende, horizontale Achse verdrehbar gelagert ist. 10 Ein Bagger dieser Art ist bekannt (Hokuetsu Industries - Nr. 3 HM 85-03). Der Unterwagen dieses Baggers ist mit Raupen bestückt. Der vom Oberwagen getragene Ausleger ist dreiarmig, wobei die Arme gegeneinander mit hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten in einer vertikalen Ebene verschwenkbar sind. Der Lagerbock, der die oberwagenseitige Schwenkachse des Auslegers trägt, ist am Oberwagen zusätzlich um eine vertikal stehende Achse schwenkbar, so daß der Ausleger gegenüber der Mittelachse des Oberwagens nach beiden Seiten um zirka 15 fünfzig Winkelgrade verschwenkt werden kann. Diese Verschwenkbarkeit mag für verschiedene Grabarbeiten vielleicht zweckmäßig sein, die Einsatzrichtung des Grabgerätes gegenüber dem Boden ist jedoch durch diese Verschwenkbarkeit des erwähnten Lagerbockes nicht veränderbar.
Bekannt ist auch ein Bagger mit einem von Rädern getragenen Unterwagen (AT-PS 312 519), wobei der am Oberwagen schwenkbar angelenkte, ebenfalls dreiarmige Ausleger so gestaltet ist, daß der mittlere Arm dieses 20 dreiarmigen Auslegers gegenüber dem oberwagenseitigen Arm um eine zu dessen vertikaler Schwenkebene parallel liegende Achse verschwenkt werden kann. Diese Konstruktion verbessert ohne Zweifel die Einsatzfähigkeit des Grabgerätes, jedoch ist diese Konstruktion außerordentlich aufwendig, wobei darüber hinaus durch diese massiven und gewichtigen Bauteile im mittleren Bereich des Auslegers der Schwerpunkt des Baggers in ungünstiger Weise verlagert wird. Durch diese aufwendige Konstruktion ist es aber beispielsweise möglich, 25 einen quer zu einem Hang verlaufenden Graben mit vertikalen Seitenwänden auszuheben, obgleich der fahrbare Unterwagen schräg steht, also die die Räder des Unterwagens verbindenden Achsen mit einer gedachten Horizontalebene einen Winkel einschließen, der dem Neigungswinkel des Hanges entspricht. Trotzdem aber kann bei dieser vorbekannten Konstruktion der dreiarmige Ausleger in einer vertikalen Ebene verschwenkt werden, so daß also schräg zu Hängen verlaufende Gräben mit vertikal stehenden Seitenwänden ausgehoben werden können. 30 Dieses im Zusammenhang mit der vorstehenden Konstruktion erwähnte Problem ist auch schon früher erkannt worden und bei einer älteren Baggerkonstruktion (US-PS 3 184 867 - 1965), die einen Unterwagen mit Raupen aufweist und dessen einen zweiarmigen Ausleger tragenden Oberwagen von einem Drehkranz gestützt ist, ist dieser Drehkranz gegenüber dem Unterwagen verschwenkbar gelagert, so daß der Drehkranz gegenüber einer gedachten horizontalen Mittelebene des Unterwagens unterschiedliche Winkelstellungen einnehmen kann. Der 35 Drehkranz ist dabei aber nur um eine Längsmittelachse des Unterwagens kippbar.
Schlußendlich ist noch jener Bagger mit einem zweiarmigen Ausleger zu verwenden, bei welchem der die Grabschaufel tragende Arm in Längsrichtung unterteilt ist, wobei diese beiden Armteile durch einen Drehkranz miteinander verbunden sind, dessen Drehachse in oder zumindest parallel zur Längsachse der beiden Armteile liegt Mit dieser Einrichtung kann die Grabschaufel um die Längsachse des sie tragenden Armes verschwenkt 40 werden, jedoch sind die damit erzielbaren Verbesserungen hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten dieses Baggers im Vergleich mit dem damit verbundenen konstruktiven Aufwand sehr bescheiden.
Des weiteren aber ist hier die Baggerkonstruktion nach der EU-OS 318 271 zu erwähnen, die am Oberwagen einen absatzartig abgestuften Lagerzapfen mit horizontaler Achse vorsieht, der von einer Lagerbockplatte randseitig Übergriffen wird. Zur Verschwenkung dient eine Kolben-Zylinder-Einheit, die an der Lagerbockplatte 45 angreift und die andererseits an der Chassisplatte abgestützt ist. Daß eine solche Kolben-Zylinder-Einheit nur einen beschränkten Schwenkwinkel zuläßt und darüberhinaus die hier gezeigte Lagerung wohl problematisch erscheint, braucht im Detail wohl nicht näher erläutert werden.
Auch die US-PS 2 847 134 zeigt dazu eine vergleichbare Konstruktion. Auch hier ist am Chassis des Fahrzeuges ein als Zapfen ausgebildetes Drehlager mit horizontaler Achse befestigt, das in dieser 50 Veröffentlichung im Detail gezeigt ist. Eine seitlich angreifende Kolben-Zylinder-Einheit dreht den Ausleger um den horizontalen Bolzen des Drehlagers in einem beschränkten Schwenkwinkel. Die zweite Kolben-Zylinder-Einheit, die hier vorgesehen ist, verschwenkt den Ausleger um die Achse der Lagerhülse. -2-
AT 395 881 B
Beim Gegenstand der US-PS 3 463 336 ist der Ausleger unterteilt durch ein Drehlager, das über eine Achse und eine daran angreifende Kolben-Zylinder-Einheit verschwenkt werden kann.
Die FR-PS 1 167 295 zeigt einen zweiarmigen Ausleger, der um die horizontale Achse verschwenkbar ist, wobei diese horizontale Achse in der Längsachse des Fahrzeugchassis liegt Dieser Auslegearm ist über Kolben-Zylinder-Einheiten seitlich abgestützt Mit ihnen wird die Verschwenkung des Auslegearmes um die erwähnte horizontale Achse erzielt Die Verschwenkwinkel sind in dieser Veröffentlichung mit strichpunktierten Linien angedeutet sie stellen gleichzeitig den Grenzwinkel für diese Verschwenkbarkeit dar.
Beim Bagger nach der FR-PS 1 379 708 ist auf dem Drehkranz mit der vertikalen Drehachse ein Lagerbock gelagert, der unterteilt ist wobei der Teil um die schrägstehende Achse verschwenkbar ist Zur Verschwenkung dieses Teiles wird hier ein Seilzug verwendet
Alle diese vorbekannten Konstruktionen sind für den praktischen Einsatz ungeeignet was wohl dadurch hinreichend bescheinigt wird, daß bislang solche Konstruktionen auf dem Markt nicht angeboten wurden.
Von diesem hier aufgezeigten Stand der Technik geht nun die Erfindung aus und die ihr zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die bekannten Konstruktionen dahingehend zu verbessern, daß sie für den praktischen Einsatz tauglich sind, was erfindungsgemäß dadurch gelöst wird, daß dar Lagerbock mit der oberwagenseitigen Schwenkachse des Auslegers Teil eines, eine horizontale Drehachse aufweisenden Drehkranzes ist und dieser Drehkranz mit der horizontalen Drehachse eine mittig liegende Hydraulik-Drehdurchführung aufweist an welcher die Schlauchleitungen für die Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheiten für die Betätigung und Verstellung der Arme des Auslegers bzw. des Arbeitsgerätes angeschlossen sind.
Das kennzeichnende Merkmal der Erfindung ist auf die Anordnung des Drehkranzes in Verbindung mit einer Hydraulik-Drehdurchführung abgestellt. Solche Konstruktionseinheiten gehören zum Stand der Technik, ihr vorschlagsgemäßer Einsatz ist in Verbindung mit dem Ausleger des Baggers offenbar in Hinblick auf den bislang berücksichtigten Stand der Technik neu. Es liegt aber auch gegenüber diesem Stand der Technik eine ausreichende Erfindungshöhe vor, denn wie oben aufgezeigt, wurde bislang - über mehr als eine Generation - zur Lösung des anstehenden Problemes nicht auf diese seit ebenso langer Zeit bekannten Bauelemente zurückgegriffen, obgleich solche selbst im Baggerbau bekannt sind.
Ein solcher Drehkranz, der eine äußere oder innere Verzahnung haben kann, wird in moderner Bauart durch in der Regel doppelte Kugelreihen abgestützt, wobei im Falle der Innenverzahnung des Drehkranzes die Konstruktionseinheit als Ganzes gekapselt ausgeführt werden kann. Infolge der Kugellagerung wird kein Königszapfen zur Zentrierung benötigt, denn die Kippmomente werden unmittelbar von den Kugelreihen aufgenommen. Im Zentrum eines solchen Drehkranzes wird dann die Hydraulikdurchführung angeordnet.
Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles. Die Figuren 1 bis 3 zeigen einen Bagger in verschiedenen Ansichten bzw. bei unterschiedlichen Stellungen des Auslegers.
Der Bagger nach den Figuren 1 bis 3 weist einen Unterwagen (1) auf, der mit Raupenketten (2) ausgestattet ist. Ein auf diesem Unterwagen (1) montierter Drehkranz (3) herkömmlicher Bauart trägt den Oberwagen (4) mit dem Führerstand (5) und den verschiedenen Arbeitsmotoren, die in einem kastenartigen Gehäuse (6) untergebracht sind. Der Ausleger (7) weist zwei Arme (8) und (9) auf, die mit einer Kolben-Zylinder-Einheit (11) gegeneinander um die Achse (10) verschwenkbar sind. Der teleskopartig verlängerbare Arm (9) trägt das Arbeitsgerät, hier eine Baggerschaufel (12), die ebenfalls mit einer Kolben-Zylinder-Einheit (13) verschwenkbar gelagert ist Anstelle einer solchen Baggerschaufel (12) können auch andere Arbeitsgeräte angeordnet werden.
Das oberwagenseitige Ende des Armes (8) des Auslegers (7) ist von einem Lagerbock (14) mit einer Schwenkachse (15) getragen, wobei die zur Verschwenkung dieses Armes (8) dienende Kolben-Zylinder-Einheit (16) ebenfalls an diesem Lagerbock (14) abgestützt ist.
Wesentlich ist nun, daß dieser Lagerbock (14) auf einem weiteren Drehkranz (17) montiert ist, der vom Oberwagen (4) getragen ist so daß dieser Lagerbock (14) und mit ihm der Ausleger (7) um die Horizontalachse (20) dieses Drehkranzes (17) verschwenkbar ist. Diese Horizontalachse (20) ist in Fig. 2 angedeutet
In einer besonderen Aüsführungsform der Erfindung kann dieser Drehkranz (17) noch als Ganzes mittels einer weiteren Kolben-Zylinder-Einheit (18) um eine horizontale Achse (19) am Oberwagen (4) schwenkbar gelagert sein. Der Drehkranz (17) weist einen an sich bekannten Aufbau auf. Dieser Drehkranz (17) mit der horizontalen Drehachse (20) besitzt eine mittig liegende Hydraulik-Drehdurchführung bekannter Bauweise, an welcher die Schlauchleitungen für die Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheiten (11,13) und (16) angeschlossen sind. -3-
Claims (2)
- AT 395 881B Fig. 1 zeigt den Bagger von der einen; Fig. 2 von der anderen Seite, jeweils mit der gleichen Stellung des Auslegers (7); Fig. 3 entspricht der Ansicht nach Fig. 2, jedoch ist hier der Ausleger (7) mittels des Drehkranzes (17) um 180° verschwenkt Ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Unterwagen mit einem Raupenlaufwerk veranschaulicht, so liegt es im Rahmen der Erfindung, diesen Unterwagen mit Rädern auszustatten, oder aber mit schwenkbaren Armen, die zum Teil mit Rädern, zum Teil mit Haltekrallen bestückt sind. PATENTANSPRÜCHE 1. Bagger mit einem mit Rädern oder Ketten bestückten Unterwagen und einem darauf angeordneten Oberwagen als Träger für die Antriebsaggregate und den Führerstand und am Oberwagen ein mindestens zweiarmiger Ausleger schwenkbar angelenkt ist, an dessen freiem Ende ein Arbeitsgerät, beispielsweise eine Baggerschaufel angelenkt ist, wobei die von einem Lagerbock getragene, oberwagenseitige Schwenkachse des zweiarmigen Auslegers rechtwinkelig zur Schwenkebene dieses Auslegers steht und vorzugsweise der Oberwagen gegenüber dem Unterwagen um 360° mittels eines zwischen ihnen vorgesehenen Drehkranzes verdrehbar ist und der Lagerbock mit der oberwagenseitigen Schwenkachse des Auslegers um eine in der Schwenkebene der Auslegerarme liegende, rechtwinkelig zur Schwenkachse stehende, horizontale Achse verdrehbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (14) mit der oberwagenseitigen Schwenkachse (15) des Auslegers (7) Teil eines, eine horizontale Drehachse (20) aufweisenden Drehkranzes (17) ist und dieser Drehkranz (17) mit der horizontalen Drehachse (20) eine mittig liegende Hydraulik-Drehdurchführung aufweist, an welcher die Schlauchleitungen für die Beaufschlagung der Kolben-Zylinder-Einheiten (11,13,16) für die Betätigung und Verstellung der Arme (8, 9) des Auslegers (7) bzw. des Arbeitsgerätes (12) angeschlossen sind.
- 2. Bagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehkranz (17) um eine Horizontalachse (19) verschwenkbar am Oberwagen (4) angelenkt ist Hiezu 2 Blatt Zeichnungen -4-
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