AT389839B - Verfahren zur herstellung einer schleif- oder polierscheibe und aus mehreren danach hergestellten scheiben bestehendes schleifoder polierwerkzeug - Google Patents
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Description
Nr. 389839
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Schleif- oder Polierscheibe, bei dem ein rechteckiges Blatt über seine gesamte Länge von beiderseits der sowie im Abstand von der Mittellinie liegenden Stellen bis zu den zugeordneten, einander gegenüberliegenden Rändern unter Bildung streifenförmiger Lamellen durchschnitten wird, danach um die Mittellinie umgebogen und mit einem entlang der Mittellinie eingelegten drahtförmigen Halteelement versehen wird, worauf das Blatt mit innenliegender Mittellinie zu einem Ring geschlossen wird.
Die Erfindung betrifft auch ein Schleif- oder Polierwerkzeug, bestehend aus mehreren Schleif- oder Polierscheiben, die auf einer gemeinsamen Spindel angebracht sind.
Aus der US-PS 2 879 631 ist eine vergleichbare Schleifscheibe bekannt, die aus Blättern aufgebaut ist, welche aus Stahl oder einem gleichwertigen Material bestehen; das Halteelement besteht ebenfalls aus Stahl. Solche Scheiben bzw. aus diesen hergestellte Werkzeuge sind zur Bearbeitung profilierter Holzbauteile wenig geeignet, da sie die Profilierung zerstören. Zur Herstellung solch einer Schleifscheibe wird in einem rechteckigen Blatt im Bereich der Mittellinie eine Doppelreihe Löcher gestanzt, die als Ausgangspunkte für bis zu den Rändern reichende Schnitte dienen. Sodann werden mehrere Lagen Blätter übereinandergelegt, zusammengedrückt und gemeinsam durchschnitten. Nach Ausbildung der Schnitte wird das Blatt um die Mittellinie schwach gebogen, worauf ein spezielles Haltelement mit Nasen hergestellt wird, an der Unterseite des Blattes angeordnet und mit seinen Nasen durch die Löcher gesteckt wird, worauf die Nasen umgebogen werden. Danach wird das Blatt samt Halteelement U-förmig um die Mittellinie umgebogen, wobei gegebenenfalls ein Stützdraht eingelegt wird. Dann werden die Blätter in Ringform gebracht und mehrere Ringe zu einem Werkzeug vereinigt
Die Nachteile dieser Herstellungsweise liegen vor allem in den zahlreichen und aufwendigen Verfahrensschritten.
Weiters zeigt die DE-PS 127 218 ein Schleifband aus Leder, das aus mehreren kleinen quadratischen oder rechteckigen Lederstücken besteht, die mit zueinanderweisenden Vorderseiten übereinander sowie seitlich gegeneinader derart versetzt zusammengesetzt sind, daß die Verbindungslinie zweier Lederstücke über der Mittellinie des benachbarten Lederstückes zu liegen kommt Die Lederstücke sind mittels Klebstoff und durch die übereinanderliegenden Lederstücke hindurchreichender Fäden miteinander verbunden.
Aus der FR-PS 1 115 628 ist eine auf einer Nabe angeordnete Poliertrommel bekannt, wobei die Nabe aus zwei kreisförmigen parallelen Scheiben besteht, die an ihren äußeren Rändern durch parallele, gleich lange Stifte verbunden sind, und mit einer zentralen Bohrung zum Aufsetzen auf eine Spindel versehen ist Zur Herstellung der Poliertrommel werden rechteckige Blätter in gleicher Anzahl wie die Stifte an rechtwinkelig zur Längsrichtung verlaufenden Linien gefaltet, wobei die Länge eines gefalteten Blattes dem Axialabstand der Scheiben entspricht Jedes Blatt wird sodann derart um einen der Stifte gelegt daß seine beiden Längsränder radial von der Nabe abstehen.
Die US-PS 3 451 093 zeigt eine Schleifscheibe, die mehrere an einer Nabe angebrachte kreisförmige Scheiben aufweist die von beiderseits des Scheibenpaketes vorgesehenen Metallscheiben mit gebördelten Rändern zusammengepreßt sind. Nachteilig ist daß derartige Schleifscheiben ein relativ hohes Gewicht besitzen, was ihre Verwendung bei Handwerkzeugen erschwert, und wegen ihrer Massenträgheit bei Anlaufen und Anhalten des Werkzeuges große Kräfte erfordern. Ferner ergibt sich bei der Herstellung der Scheiben großer Verschnitt
Ziel der Erfindung ist eine mit geringstmöglichem Aufwand einfach herstellbare Schleifscheibe, die vor allem zur Bearbeitung profilierter Holzbauteile dienen soll. Die Schleifscheibe soll in erster Linie Blätter aus Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier aufweisen, die eine vergleichsweise niedrige Lebensdauer besitzen, wobei diese aber durch die einfache Herstellung und den geringen Aufwand kompensiert werden soll.
Dieses Ziel wird einerseits mit einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch erreicht daß erfindungsgemäß als Halteelement ein Draht aus schmelzbarem Material verwendet wird, daß das vorzugsweise aus Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier bestehende Blatt nach Einlegen des Halteelementes sowie mit freiliegendem Bugriicken gefalzt wird und daß das Halteelement nach dem Falzen sowie nach dem Schließen des Blattes zum Ring erhitzt wird.
Anderseits wird das gesteckte Ziel mit einem Schleif- oder Polierwerkzeug der vorstehend angegebenen Art dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß jede Schleif- oder Polierscheibe zwischen zwei auf der Spindel sitzenden Haltescheiben eingeklemmt ist, die jeweils mit dem Falzbereich des Blattes angepaßten umfänglichen Ausnehmungen ausgebildet sind.
Auf diese Weise werden gegenüber dem aus der US-PS 2 879 631 bekannten Verfahren nicht weniger als acht Verfahrensschritte eingespart, wodurch das erfindungsgemäße Verfahren beträchtlich vereinfacht und folglich wesentlich kostengünstiger ist.
Der Draht aus schmelzbarem Material dient einerseits zur Verbindung der Innenseiten des gefalzten Blattes im Bereich der Mittellinie, anderseits als Verstärkungseinlage und außerdem zur Befestigung der einzelnen Scheiben im Werkzeug. Auf diese Weise ist ein eigenes, außenliegendes Halteelement mit Nasen, das ja auch eigens angefertigt werden muß, entbehrlich. Weiters bildet das schmelzbare Material durch seine radiale Ausdehnung als Ergebnis des Erhitzens eine Verstärkungszone, welche die beiden Blatthälften fest und sicher Zusammenhalt und nach dem Härten einen geschlossenen, halbstarren Ring bildet, der die Montage der Scheibe an einer Spindel erleichtert
Diese Zone bildet auch eine feste Basis für die durch sie sehr sicher und zuverlässig gehaltenen Segmente. -2-
Nr. 389839
Alle Segmente werden daher an ihrer Basis festgehalten, wodurch sie auf gleicher Höhe bleiben. Ferner wird den Segmenten eine von der Basis aus fortschreitend abnehmende Steifigkeit verliehen, und die fächerartige Form der Scheibe verhindert ein Überkreuzen benachbarter und einander gegenüberliegender Segmente und dadurch ein Einrollen ihrer Enden. S Da bei dem Schleif- oder Polierwerkzeug die Scheiben in erster Linie aus Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier bestehen, lassen sich damit Holzprofile ohne Beschädigung bearbeiten. Das Werkzeug ist zwar größerem Verschleiß ausgesetzt, doch wird dies aufgrund der billig produzierbaren Schleifscheibe kompensiert Die billige Herstellungsmöglichkeit ergibt sich einerseits aus dem äußerst einfachen Aufbau der Schleifscheibe und anderseits aus dem vereinfachten Herstellungsverfahren. 10 Da die Masse der gesamten Schleif- oder Polierscheibe nur unbedeutend größer als diejenige des Blattes selbst ist, kann eine große Anzahl Scheiben unter Bildung einer trommelförmigen Schleifvorrichtung an einem Handwerkzeug angebracht werden, wobei der Benutzer desselben dennoch nur geringe Kraft aufwenden muß.
In vorteilhafter Weiterbildung des Schleif- oder Polierwerkzeuges kann vorgesehen sein, daß die Spindel zumindest an einem Ende mit einer oder mehreren axialen Führungsnuten und mit einer zentralen 15 Gewindebohrung versehen ist, in die ein Gewindebolzen zur Befestigung einer Scheibe mit einem zentralen Loch zum Durchtritt des Gewindebolzens und mit einem oder mehreren in die Fiihrungsnut bzw. Führungsnuten der Spindel eingreifenden Mitnehmerzapfen eingeschraubt ist.
Auf diese Weise werden die Scheiben in derartigem gegenseitigen Axialabstand gehalten, daß für die Segmente die besten Voraussetzungen zur Anpassung an die Werkstückobeifläche erzielt werden. Dadurch ergibt sich ein 20 Werkzeug, das zur Bearbeitung profilierter Holzbauteile mit Muster bildenden Vorsprüngen und Vertiefungen besonders geeignet ist, da die Segmente ohne weiteres dem Oberflächenverlauf folgen können und auch das Bearbeiten konkaver Werkstücke problemlos ermöglichen. Außerdem ist sogar das Bearbeiten eckig» Oberflächen ohne übermäßige Holzabtragung möglich, sodaß feine Details unbeschädigt und erhalten bleiben. Das Schleifen oder Polieren von Holzoberflächen erfolgt also ohne Änderung der Werkstückabmessungen und kann vor oder 25 nach einer Lackierung durchgeführt werden. Beim Schleifen lackierter Oberflächen werden nur diejenigen Holzfasern entfernt, die sich beim Lackieren aufgerichtet und die Lackoberfläche uneben gemacht haben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert, das in den Zeichnungen schematisch dargestellt ist; es zeigen Fig. 1 ein Blatt nach dem Ausstanzen der Lamellen, Fig. 2 das Blatt nach seinem Schließen zu einem Ring, Fig. 3 ein aus einer Spindel mit Haltescheiben und aus Ringen 30 bestehendes Werkzeug, Fig. 4 den unteren Teil der Spindel und Fig. 5 einen Schnitt durch die Spindel nach der Linie (V-V) in Fig. 4.
Das Ausgangsmaterial zur Herstellung des erfindungsgemäßen Schleif- oder Polierwerkzeuges besteht aus einem in Fig. 1 gezeigten rechteckigen Blatt (1) aus entweder Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier oder -leinen oder aus nicht abrasivem Kunststoff, Leder, Metall od. dgl. 35 Das Blatt (1) wird über seine gesamte Länge von beiderseits der sowie im Abstand von der Mittellinie liegenden Stellen bis zu den zugeordneten, einander gegenüberliegenden Rändern mit Einschnitt»! (3) versehen, wodurch streifenförmige Lamellen (2) gebildet werden. Danach wird in der Mitte zwischen den Lamellen (2) auf das Blatt (1) ein über die Blattlänge reichender Draht (5) aus schmelzbarem Material aufgelegt. In dem Fall, daß das Blatt (1) anschließend zusammengeklebt werden soll, wird für den Draht (5) eine Heizschmelzmasse 40 (Hotmelt) verwendet, während in dem Fall, daß das Blatt (1) aus Metall besteht, ein Lötdraht vorgesehen ist.
Sodann wird das Blatt (1) um seine Mittellinie gefaltet, so daß die Lamellen (2) übereinander zu liegen kommen, und mit innenliegender Mittellinie zu einem Ring geschlossen, wie in Fig. 2 gezeigt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das aus Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier bestehende Blatt nach Einlegen des Drahtes (5) aus einer Heizschmelzmasse mit freiliegendem Bugrücken gefalzt und der Draht (5) 45 nach dem Falzen sowie nach dem Schließen des Blattes (1) zum Ring erhitzt
Gemäß Fig. 3 sind zur Bildung des Werkzeuges mehrere derartige Ringe auf einer Spindel (6) angeordnet. An der Spindel (6) ist im Abstand von ihrem freien Ende ein Bund ausgebildet, der als Anschlag für eine Scheibe dient Neben dieser Scheibe ist eine Haltescheibe (8) z. B. aus Kunststoff angeordnet welche an ihr» zum Bund weisenden Oberseite eine Ausnehmung (9) mit schräg» Randflanke und an ihrer Unterseite einen 50 randseitigen rückspringenden Absatz aufweist. Der in Fig. 3 gezeigte Querschnitt der Haltescheibe (8) verdeutlicht, daß die radiale Breite der Randflanke deijenigen des Absatzes und die Axialabmessungen der Randflanke sowie des Absatzes einander entsprechen.
Das Zusammensetzen des Werkzeuges erfolgt durch abwechselndes Aufschieben der Ringe und Haltescheiben (8) auf die Spindel (6). Letztlich wird auf die Spindel (6) eine außenliegende Scheibe (7) aufgeschoben, d»en 55 Rand komplementär zum Absatz der Haltescheibe (8) ausgebildet ist. Zum Zusammenspann»i der Haltescheiben (8) und somit zum Einklemmen der Ringe zwischen den Haltescheiben (8) ist eine Spanneinrichtung, z. B. ein Gewindebolzen (11) vorgesehen.
In Fig. 4 und 5 ist der Bereich des freien Endes der Spindel (6) dargestellt. Daraus ist ersichtlich, daß sie eine zentrale Gewindebohrung aufweist, in welche der Gewindebolzen (11) zur Befestigung der Scheibe (7) 60 eingeschraubt ist. Weiters ist die Spindel (6) am freien Ende mit drei axialen Führungsnuten (10) versehen, in die an der Scheibe (7) vorgesehene Mitnehmerzapfen (12) eingreifen. Auf diese Weise kann sich die Scheibe (7) während des Zusammenspannens der Ringe und Haltescheiben (8) axial auf der Spindel (6) verschieben, wobei -3-
Claims (4)
- Nr. 389839 die Scheibe (7) mit der Spindel (6) drehfest verbunden und ein Lösen während des Betriebes des Handwerkzeuges verhindert ist. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur Herstellung einer Schleif- oder Polierscheibe, bei dem ein rechteckiges Blatt über seine gesamte Länge von beiderseits der sowie im Abstand von der Mittellinie liegenden Stellen bis zu den zugeordneten, einander gegenüberliegenden Rändern unter Bildung streifenförmiger Lamellen durchschnitten wird, danach um die Mittellinie umgebogen und mit einem entlang der Mittellinie eingelegten drahtförmigen Halteelement versehen wird, worauf das Blatt mit innenliegender Mittellinie zu einem Ring geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß als Halteelement ein Draht aus schmelzbarem Material verwendet wird, daß das vorzugsweise aus Sand-, Glas- oder Schmirgelpapier bestehende Blatt nach Einlegen des Halteelementes sowie mit freiliegendem Bugrücken gefalzt wird und daß das Halteelement nach dem Falzen sowie nach dem Schließen des Blattes zum Ring erhitzt wird.
- 2. Schleif- oder Polierwerkzeug, bestehend aus mehreren nach dem Verfahren nach Anspruch 1 hergestellten Schleif- oder Polierscheiben, die auf einer gemeinsamen Spindel angebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß jede Schleif- oder Polierscheibe zwischen zwei auf der Spindel (6) sitzenden Haltescheiben (8) eingeklemmt ist, die jeweils mit dem Falzbereich (4) des Blattes (1) angepaßten umfänglichen Ausnehmungen (9) ausgebildet sind.
- 3. Schleif- oder Polierwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (6) zumindest an einem Ende mit einer oder mehreren axialen Führungsnuten (10) und mit einer zentralen Gewindebohrung versehen ist, in die ein Gewindebolzen (11) zur Befestigung einer Scheibe (7) mit einem zentralen Loch zum Durchtritt des Gewindebolzens (11) und mit einem oder mehreren in die Fühnmgsnutbzw. Führungsnuten (10) der Spindel (6) eingreifenden Mitnehmerzapfen (12) eingeschraubt ist. Hiezu
- 4 Blatt Zeichnungen -4-
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