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Die Erfindung betrifft eine Aufschnittschneidemaschine mit einem Schnittgutwagen, einer
Anschlagplatte für das Schnittgut und einer rotierenden Messerscheibe, wobei der Schnittgutwagen mit einem Antrieb zur Übertragung einer hin- und hergehenden Hubbewegung zwischen einem ortsveränderlichen (A) und einem ortsfesten (B) Reversierpunkt verbunden ist. Diese vielfach als automatische Aufschnittschneidemaschinen bezeichneten Maschinen sind nicht in erster Linie für die Aufstellung auf der Ladentheke bestimmt, sondern werden zum Vorschneiden von Wurst meist in einem Nebenraum eingesetzt. Die Maschinen arbeiten verhältnismässig langsam. Auf die Geschwindigkeit kommt es dabei auch nicht an, da während des vorbereitenden automatischen
Aufschneidens einer Stange Wurst der Verkäufer im Geschäft eine andere Tätigkeit ausführen kann.
Die vorgeschnittene Wurst wird sodann in einer Kühlvitrine für den Kunden sichtbar in Stapeln aufgelegt und in der einer Bestellung entsprechenden Menge vom Vorratsstapel entnom- men. Auf Vorrat aufgeschnittene Wurst trocknet rasch aus und verändert ihre Färbung sowie auch ihre Form.
Zur Einstellung des Hubes eines Schnittgutwagens bei einer Aufschnittschneidemaschine ist es aus der DE-OS 1432527 bekannt, zwischen einem auf einer Führungsstange mit konstantem
Hub gleitenden Schieber und dem Schnittgutwagen einen zweiarmigen Hebel einzuschalten. Der
Drehpunkt dieses Hebels kann dabei entlang der Hebellängsachse mechanisch verschoben werden.
Bei Verschiebung dieses Drehpunktes bewirken die immer gleichen Hübe des Schiebers unterschied- liche Hübe des Lastarmes des zweiarmigen Hebels, der mit dem Schnittgutwagen in Eingriff steht und diesen mitnimmt. Durch manuelle Verstellung des Hebeldrehpunktes kann zwar eine Anpassung an das Schnittgut vorgenommen werden, es werden dadurch allerdings beide Reversierpunkte des Schnittgutwagens verändert. Der messerseitige Reversierpunkt sollte für einen optimalen Schneidvorgang jedoch ortsfest bleiben. Schliesslich muss zum Einstellen des Hubes vorerst ein Probeschnitt erfolgen. Dies ist insbesondere bei häufigem Wechsel der Schnittgutsorten nicht im Interesse eines zügigen Arbeitsablaufes.
Als besonders schwerwiegender Nachteil ergibt sich bei der bekannten Konstruktion, dass mit der variablen Hebelübersetzung zwar eine Hubverkürzung, jedoch keine Zeitverkürzung verbunden ist, denn der konstante Antrieb an der Primärseite des zweiarmigen Hebels bewirkt bei Hubverkürzung gleichzeitig eine Verlangsamung der Hebelbewegung und damit eine Reduktion der Schnittgutwagen-Geschwindigkeit. Ein Zyklus erfordert daher in jedem Fall, wie auch immer der Hub gewählt wurde, ein und dieselbe Zeitspanne.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine automatische Aufschnittschneidemaschine so zu verbessern, dass eine selbsttätige Hubanpassung des Schnittgutwagens an das Schnittgut erfolgt und dass gleichzeitig mit einer Verkürzung des Hubes durch Eliminierung von Leerwegen auch eine zeitliche Verkürzung der Schnittzyklen und damit ein schnelleres Arbeiten verbunden ist.
Dies wird bei einer automatischen Aufschnittschneidemaschine der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass dem Antrieb eine Steuerung mit einem an sich bekannten, den Schnittgutdurchmesser bzw. die Schnittgutbreite abtastenden Fühler, vorzugsweise mit einem in der Anschlagplatte eingebauten oder auf dieser aufgebauten photoelektrischen Sensor, vorgeschaltet ist und das Signal des Fühlers an den Eingang der Steuerung als Führungsgrösse zur Verlegung des ortsveränderlichen Reversierpunktes (A) in einen Abstand zur Schneidkante der Messerscheibe, der etwa dem vom Fühler ermittelten Schnittgutdurchmesser bzw. der Schnittgutbreite entspricht, gelegt ist.
Damit wird der bei Maschinen für den Ladentisch meist konstante Hub des Schnittgutwagens automatisch der Grösse des Schnittgutes angepasst. So ist es also bei einem Schnittgut mit kleinem Durchmesser nicht erforderlich, dass bei jedem Schnitt der gesamte Hub zwischen den weit auseinander liegenden Endanschlägen durchgeführt wird. Es wird der erste Reversierpunkt (A) in Richtung auf die Messerscheibe vorgeschoben werden, bis der Hub etwa dem gemessenen Schnittgutdurchmesser entspricht. Auf diese Weise können Leerwege des Schnittgutwagens vermieden werden. Dies führt nicht nur zu einer erwünschten Zeitersparnis, sondern auch zu einer Qualitätsverbesserung beim Schnittgut, da die Stirnfläche des Schnittgutes nicht unnötig über weite Strecken an der Anschlagplatte unter Druck entlangschleifen muss, wodurch Feuchtigkeit ausgepresst wird.
Die Steuerung kann eine Wegmesseinrichtung für den Ist-Wert des Weges des Schnittgutwagens umfassen und dieser Ist-Wert wird mit einem vom ermittelten Schnittgutdurchmesser abhängigen
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Soll-Wert beispielsweise in einer UND-Schaltung verglichen, wobei die Steuerung bei Soll-Ist-Über- einstimmung die Antriebsrichtung umschaltet (Reversierpunkt). Auf Grund der Messung des Schnitt- gutdurchmessers bei zylindrischer Wurst oder der Schnittgutbreite bei quaderförmigen Stücken durch den Fühler wird somit der Hub des Schnittgutwagens gesteuert, so dass ein Leerweg während des Schneidvorganges vermieden werden kann. Der Hub, also die Lage und die Länge der hin- und hergehenden Schlittenbewegung ist auf die Abmessung des Schnittgutes abgestimmt.
Bei
Wurst mit sehr kleinem Durchmesser vollführt der Schnittgutwagen daher nur jeweils einen kurzen
Hub, bei Mortadella hingegen ist der Hub dem Durchmesser entsprechend wesentlich grösser.
Die Bestimmung des Schnittgutdurchmessers oder der Schnittgutbreite erfolgt beispielsweise nach der AT-PS Nr. 355943. Dem ermittelten Wert entsprechend wird der Abstand des ersten (variablen)
Reversierpunktes (A) des Schnittgutwagens vom zweiten (festen) Reversierpunkt (B) eingestellt.
Von der Grundstellung des Schnittgutwagens ausgehend wird vorerst die Messposition durchlaufen, es erfolgt der erste Schnitt, das Reversieren am zweiten Reversierpunkt und das Zurückführen des Schnittgutwagens um etwa den ermittelten Wert in die erste Reversierstellung und nicht wie bei den meisten bekannten Maschinen in die Grundstellung. Der Leerweg zwischen der Grundstellung und dem ersten Reversierpunkt (A) wird somit nicht mehr durchlaufen und die Maschine kann infolge der selbsttätigen Hubeinstellung wesentlich schneller arbeiten, als herkömmliche Maschinen.
Der Antrieb des Schnittgutwagens umfasst bei einem Ausführungsbeispiel einen umsteuerbaren
Elektromotor mit Ritzel, das in eine Zahnstange unter den Schnittgutwagen eingreift. Die
Steuerung, die eine Intervallschaltung bzw. eine die Umdrehungszahl oder eine Impulse für einen Schrittmotor zählende Schaltung enthält, ist dabei an einen Umpolschalter am Motor bzw. an eine Umpolschaltung für den Motor angeschlossen. Die Umpolung des Motors entspricht dem
Reversieren im Zuge der Bewegung des Schnittgutwagens. In Abhängigkeit vom Fühlersignal kann der Bewegungsablauf zeitgesteuert oder impulsgesteuert sein, wobei die Umsteuerung nach fühlersignalabhängigen Zeitintervallen oder Impulszahlen erfolgt.
Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen dargestellt.
Die Fig. l, 2 und 3 zeigen eine schematische Seitenansicht einer Aufschnittschneidemaschine mit dem Schnittgutwagen in Grundstellung (G), im ersten (variablen) Reversierpunkt (A) und im zweiten Reversierpunkt (B), Fig. 4 den Bewegungsablauf des Schnittgutwagens in einem Weg/Zeit- - Diagramm, Fig. 5 ein Prinzipschaltbild einer Aufschnittschneidemaschine nach der Erfindung, Fig. 6 eine Variante zu Fig. 5, wobei lediglich der unterschiedliche Bauteil sinngemäss neben das Schaltbild der Fig. 5 gezeichnet wurde, und Fig. 7 eine Draufsicht auf einen Schnittgutwagen mit schrägliegender Wurst.
In den Fig. 1 bis 3 sind jeweils nur Teile einer Schneidemaschine für Lebensmittel, nämlich eine rotierende Messerscheibe --1--, eine Anschlagplatte --2-- für das Schnittgut --3-- und ein Schnittgutwagen --4-- dargestellt. Auf letzterem wird das Schnittgut --3-- aufgelegt, eingespannt und durch Federkraft gegen die Anschlagplatte --2-- gedrückt. Ein Antrieb für den Schnittgutwagen --4-- sorgt für die hin- und hergehende Hubbewegung des Schnittgutwagens - zur Messerscheibe die jeweils ein Blatt abschneidet.
Bei bekannten Maschinen erfolgt die Rückführung des Schnittgutwagens --4-- jeweils unabhängig von der Grösse des Schnittgutes --3-- in die Grundstellung G nach Fig. 1. Die beiden Reversierpunkte des Schnittgutwagens entsprechen den Endstellungen G und B nach den Fig. 1 und 2.
Der Antrieb bewegt also bei bekannten Maschinen den Schnittgutwagen zwischen den Positionen G und B hin und her (Hub). Wie man leicht erkennt, ist der Hub für eine Wurst mit dem Durchmesser des Schnittgutes --3-- zu gross. Die Stirnfläche des Schnittgutes --3-- gleitet über die gesamte Länge der Anschlagplatte --2-- sowohl bei der Hin- als auch bei der Rückbewegung des Schnittgutwagens --4-- bei vollem Anpressdruck entlang. Dadurch tritt nicht nur ein Qualitätsverlust des Schnittgutes infolge Auspressens der natürlichen Feuchtigkeit z. B. von Wurst, Schinken od. dgl. ein, es ist mit dem unnötigen Leerweg auch ein Zeitverlust bei jedem Abschneiden des Wurstblattes verbunden. Erfindungsgemäss ist der erste Reversierpunkt A gegenüber dem zweiten Reversierpunkt B veränderbar, so dass der Hub der Schnittgutgrösse angepasst werden kann.
In Fig. 3 ist der erste Reversierpunkt aus der Grundstellung (Fig. l) in die Position A vorverlegt worden, so dass der Hub nur über einen kurzen Weg erfolgt. Das Weg/Zeit-Diagramm nach
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bewirkt wird.
Auf Grund des Schnittgutdurchmessers, der Schnittstärke und des spez. Gewichtes lässt sich das Gewicht eines Wurstblattes ermitteln. Der Steuerung --8-- ist ergänzend ein Tastenfeld vorgeschaltet, über welches eine gewünschte Blattzahl (Anzahl der Schnittbewegungen) oder ein gewünschtes Zirkagewicht (im Sinne der AT-PS Nr. 349923 oder 366616) durch Eintasten vorgegeben werden kann, so dass die automatische Maschine bei Erreichen der Blattzahl bzw. des Gewichtes selbsttätig abschaltet.
Durch Abkuppeln des Antriebes kann die Maschine nach Fig. 5 auch von Hand aus betätigt werden. Der photoelektrische Sensor bzw. dessen Signal kann ferner nicht nur zur Beeinflussung des Hubes AB, sondern auch zur Steuerung eines an die Messerscheibe anschliessenden Ablegesystems beispielsweise gemäss AT-PS Nr. 349354 herangezogen werden. Dies gilt insbesondere auch für die Ausführung nach Fig. 7, bei welcher das Durchmessersignal unabhängig von der Lage des Schnittgutes --3-- auf dem Schnittgutwagen --4-- durch Erfassung des Anfangs --6-und des Endes --7-- des Schnittgutes --3-- gebildet wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aufschnittschneidemaschine mit einem Schnittgutwagen, einer Anschlagplatte für das Schnittgut und einer rotierenden Messerscheibe, wobei der Schnittgutwagen mit einem Antrieb zur Übertragung einer hin-und hergehenden Hubbewegung zwischen einem ortsveränderlichen (A) und einem ortsfesten (B) Reversierpunkt verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass dem Antrieb eine Steuerung (8) mit einem an sich bekannten, den Schnittgutdurchmesser bzw.
die Schnittgutbreite abtastenden Fühler, vorzugsweise mit einem in der Anschlagplatte (2) eingebauten oder auf dieser aufgebauten photoelektrischen Sensor (5), vorgeschaltet ist und das Signal des Fühlers an den Eingang der Steuerung (8) als Führungsgrösse zur Verlegung des ortsver- änderlichen Reversierpunktes (A) in einen Abstand zur Schneidkante der Messerscheibe (1), der etwa dem vom Fühler ermittelten Schnittgutdurchmesser bzw. der Schnittgutbreite entspricht, gelegt ist.