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Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier für Möbel mit einem Rahmen, der mindestens einen Möbeltürflügel trägt, mit einer rahmenseitigen Montageplatte für einen Scharnierarm und einem türflügelseitigen Scharniertopf od. dgl., wobei der Scharnierarm und der Scharniertopf mittels einer Gelenkachse oder Gelenkachsen und Gelenkhebeln miteinander verbunden sind, und mindestens eine Befestigungsschraube für die Befestigung der Grundplatte am Rahmen vorgesehen ist.
Im modernen Möbelbau finden sogenannte Türrahmen immer weiter verbreitete Verwendung, wobei diese Rahmen als stabiler Teil des Möbels die Scharniere für die Türflügel tragen, und die eigentlichen Seitenwände des Möbelkorpus aus schwächerem Material gefertigt sind. Dies bringt den Vorteil, dass entweder die Gesamtkosten des Möbels verringert werden können, da die Seitenwände äusserst dünn sein dürfen, oder dass für die Seitenwände hochwertigere und somit optisch ansprechendere Materialien gewählt werden können, ohne dass die Möbel gegenüber herkömmlich hergestellten Möbeln teurer sind. Diese neue Art der Möbelkonstruktion wirft in Hinblick auf die Scharniermontage neue Probleme auf, die zur Entwicklung eigener Rahmenscharniere geführt haben.
Schwierigkeiten bereitet es immer noch, den relativ schweren Türflügel auf dem schmalen Rahmen so zu befestigen, dass es auch nach längerer Zeit zu keinem Absinken oder Verkanten des Türflügels kommt, d. h., dass die Scharniergrundplatte, auf die sämtliche Kräfte vom Möbeltürflügel her wirken, sicher am Rahmen befestigt ist.
Die AT-OS 22166 zeigt ein Scharnier mit einer Scharnierlasche, die nicht auf einer Montageplatte befestigt ist, die einen Möbelteil U-förmig umgreift, sondern einen Block, der in einem Führungskanal des Profils, das der Kantenabdeckung dient, verschiebbar ist. Ein besonderer Schutz gegen ein Verkanten des Scharnierarmes ist nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs erwähnten Art zu schaffen, das verzug-und kippsicher am Rahmen gehalten ist, wobei weiters eine Möglichkeit der Höhenverstellung des Scharniers gegeben sein soll, mit vorteilhaft einer vorgegebenen Nullstellung in der Höhe.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Montageplatte den Rahmen U-förmig umfasst, wobei der Scharnierarm vorzugsweise an einem der beiden Parallelstege des U-Profils gelagert ist, und die Montageplatte im Mittelsteg ein Langloch für die Befestigungsschraube aufweist, und dass unterhalb der Montageplatte eine zweiteilige Grundplatte angeordnet ist, mit einem Zentrierteil, der ein Langloch für die Befestigungsschraube aufweist, und einen Gleitteil, der an der Montageplatte gehalten und mit dieser in der Richtung des Langloches am Zentrierteil verschiebbar ist, wobei der Gleit- und der Zentrierteil zwischen sich eine Arretierung aufweisen, die beispielsweise von einer Nocke am Gleitteil und einer Einkerbung im Zentrierteil gebildet wird.
Durch die Anordnung einer zweiteiligen Grundplatte, die vorteilhaft aus Kunststoff gespritzt ist, und bei der der Zentrierteil am Gleitteil gehalten ist, kann durch das Loch in den Zentrierteil, durch das die Befestigungsschraube ragt, eine Nullstellung für die Montageplatte und für das Scharnier in der Höhe des Möbels definiert werden. Das heisst, dass die genaue Position der Montageplatte und des Scharniers nicht jedesmal gesucht werden muss. Erweist sich jedoch eine Höhenverstellung als notwendig, kann die Montageplatte --1-- mit dem Gleitteil entlang dem Zentrierteil in der Höhe des Möbels über die Länge des Langloches in der Montageplatte verschoben werden. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass der Gleitteil eine rechteckige Öffnung aufweist, in der der Zentrierteil aufgenommen ist.
Dadurch, dass der Gleitteil im Zentrierteil aufgenommen ist, ergibt sich eine gute mittige Führung für den ganzen Satz Montageplatte-Gleitteil-Zentrierteil.
Insbesondere, wenn der Gleitteil und der Zentrierteil aus Kunststoff gefertigt sind, kann, wenn eine Höhenverstellung notwendig ist, der Gleitteil händisch verschoben werden, wobei die Nocke aus der Einkerbung gedrückt wird.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel für die Verankerung der Montageplatte sieht vor, dass der Gleitteil einen Schlitz aufweist, in dem einer der Parallelstege der Montageplatte formschlüssig gehalten ist.
Um einen satten Halt für die Montageplatte zu gewährleisten, ist in einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass der Gleitteil einen in Montagelage an der Vorder-
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fläche des Rahmens anliegenden Steg mit vorzugsweise einer auf den Rahmen drückenden Nocke aufweist, wobei der Parallelsteg der Montageplatte in einem Schlitz im Steg des Gleitteiles eingeschoben ist.
Herstellungstechnisch hat sich ein Ausführungsbeispiel als vorteilhaft erwiesen, bei dem vorgesehen ist, dass der Zentrierteil und der Gleitteil, die vor der Montage im Scharnier übereinander angeordnet sind, gemeinsam aus Kunststoff gespritzt und über Verbindungsstege, die Sollbruchstellen bilden, an den oberen Kanten des Gleitteiles und den unteren Kanten des Zentrierteiles, aneinander gehalten sind.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnungen eingehend beschrieben. Fig. 1 zeigt schematisch ein Schaubild eines Möbels, bei dem ein erfindungsgemässes Scharnier zur Anwendung kommt, Fig. 2 zeigt schematisch eine Draufsicht auf ein erfindungsgemässes Scharnier in der Offenstellung, Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf den Bausatz Montageplatte-Grundplatte in der Nullstellung, Fig. 4 zeigt eine gleiche Draufsicht bei verstellter Montageplatte, Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 3, Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf die Grundplatte, Fig. 7 zeigt einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 6, Fig. 8 zeigt einen gleichen Schnitt durch die Montageplatte und Fig. 9 zeigt einen Schnitt analog der Fig.
7 durch eine Fertigungsvariante der Grundplatte vor der Montage des Scharniers.
In dieser Beschreibung wird auf die türflügelseitigen Teile des Scharniers, d. h. den Scharniertopf oder ein eventuelles Scharnierblatt, sowie die Gelenkhebel und den Scharnierarm, nicht eingegangen, da sie nach dem herkömmlichen Stand der Technik ausgebildet sein können. Die erfindungsgemässe Ausgestaltung bezieht sich lediglich auf die Befestigung der Montageplatte, die den Scharnierarm trägt.
Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, ist die Montageplatte --1-- U-förmig ausgeführt und umfasst mit ihren beiden Parallelstegen --2, 3-- in Montagelage den Rahmen --4--. Der Mittelsteg --5-- der Montageplatte --1-- liegt an der Stirnfläche --4'-- des Rahmens --4-- auf.
Im Mittelsteg --5-- der Montageplatte --1-- ist ein in Montagelage vertikales Langloch --6-- vorgesehen, durch das die Befestigungsschraube --7-- greift.
Am in Montagelage äusseren Parallelsteg--2--der Montageplatte--1--sind Haltestege--8-- vorgesehen, in die der Scharnierarm einschiebbar ist. Der Scharnierarm wird dabei vorzugsweise durch eine bekannte Klemmschraube gehalten.
In die Montageplatte --1-- eingesetzt ist die zweiteilige Grundplatte --9--, die aus einem inneren Zentrierteil --10-- und einem äusseren Gleitteil --11-- besteht.
Der innere Zentrierteil --10-- weist ein zylindrisches Loch --12-- auf, durch das in Montagelage die Befestigungsschraube --7-- ragt und ist mit der Befestigungsschraube --7-an der Montageplatte --1-- befestigt.
Der Zentrierteil --10-- wird vom Gleitteil --11-- umfasst, wobei im Ausführungsbeispiel der Gleitteil --11-- eine viereckige Öffnung --13-- aufweist, innerhalb der in Montagelage der Zentrierteil --10-- angeordnet ist. Der Gleitteil --11-- weist einen seitlichen Steg --14-- auf, in dem ein Schlitz --15-- ist, der in Montagelage den Parallelsteg--3--der Montageplatte-l-aufnimmt.
An der Wandung des Schlitzes --15-- sind im Ausführungsbeispiel zwei Noppen --16-- vorgesehen, die bei in den Schlitz --15-- eingeschobenem Parallel steg --3-- in Ausnehmungen--17--im Parallelsteg--3--einrasten. Auf diese Art und Weise ist die Grundplatte --9-- an der Montageplatte --1-- arretiert und kann während der Montage nicht verloren werden.
Um die Nullstellung für den Gleitteil --11-- und somit für das gesamte Scharnier festzustellen, ist im Ausführungsbeispiel der Gleitteil --11-- mit einer Nocke --18-- versehen, die in der Nullstellung in eine Einkerbung --19-- im Zentrierteil --10-- einrastet.
Wie bereits erwähnt, ist diese Einrast-und Nullstellung in Fig. 3 gezeigt. Erweist sich eine Verstellung der Montageplatte --1-- als notwendig, kann diese zusammen mit dem Gleit- stück --11-- verschoben werden und die Nocke --18-- wird aus der Einkerbung --19-- heraus- gedrückt.
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Der Steg --14-- des Gleitteiles --11-- ist weiters im Ausführungsbeispiel mit einer Nokke --20-- versehen, die in Montagelage an den Rahmen --4-- drückt und somit einen satten Halt des Bausatzes Montageplatte --1-- - Grundplatte --9-- am Rahmen --4-- sicherstellt.
Die zweiteilige Grundplatte --9-- wird vorteilhaft, so wie in Fig. 9 gezeigt, im Spritzverfahren hergestellt, u. zw. so, dass der Zentrierteil --10-- und der Gleitteil --11-- mittels Verbindungsstegen --21-- verbunden sind. Diese Verbindungsstege --21-- bilden Sollbruchstellen und brechen, wenn der Zentrierteil --10-- in die Ausnehmung --13-- des Gleitteiles --11-- gedrückt wird, problemlos.
Vor dem Aufsetzen der Montageplatte-l-mit der Grundplatte --9-- auf den Rahmen - -4--, wird ein Loch für die Befestigungsschraube --7-- in den Rahmen --4-- gebohrt. Nach dem Aufsetzen der Grundplatte --9-- und der Montageplatte-l-auf den Rahmen --4--, wird die Befestigungsschraube --7-- in das Loch im Rahmen so weit eingeschraubt, dass die Montageplatte-l-mit der Grundplatte --9-- am Rahmen --4-- zwar gehalten, aber nicht festgeklemmt ist. Falls notwendig, kann in dieser Stellung eine Höhenverstellung der Montageplatte-lerfolgen.
Nach einer derartigen Verstellung oder falls sich eine derartige Verstellung als nicht notwendig erweist, wird die Montageplatte --1-- mit der Grundplatte --9-- durch Festschrauben der Befestigungsschraube --7-- endgültig an den Rahmen --4-- geklemmt.
An der Montageplatte-l-können innerhalb des U-Profils Nocken-22--angeformt sein, um den Halt der Montageplatte auf dem Zentrierteil --10-- zu verbessern.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Scharnier für Möbel mit einem Rahmen, der mindestens einen Möbeltürflügel trägt, mit einer rahmenseitigen Montageplatte für einen Scharnierarm und einem türflügelseitigen Scharniertopf od. dgl., wobei der Scharnierarm und der Scharniertopf mittels einer Gelenkachse oder Gelenkachsen und Gelenkhebeln miteinander verbunden sind und mindestens eine Befestigungsschraube für die Befestigung der Grundplatte am Rahmen vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Mon-
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ein Langloch (6) für die Befestigungsschraube (7) aufweist und dass unterhalb der Montageplatte (1) eine zweiteilige Grundplatte (9) angeordnet ist mit einem Zentrierteil (10), der ein Langloch (12) für die Befestigungsschraube (7) aufweist und einen Gleitteil (11), der an der Montageplatte (1)
gehalten und mit dieser in der Richtung des Langloches (6) am Zentrierteil (10) verschiebbar ist, wobei der Gleit- und der Zentrierteil (10,11) zwischen sich eine Arretierung aufweisen, die beispielsweise von einer Nocke (18) am Gleitteil (11) und einer Einkerbung (19) im Zentrierteil (10) gebildet wird.