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Die Erfindung bezieht sich auf eine Heustockschneideeinrichtung mit motorischem Antrieb und mindestens zwei relativ gegeneinander bewegbaren, gezahnten, unmittelbar mit ihren Ebenen aneinander liegenden und aneinander geführten Schneidblättern.
Solche Einrichtungen sind bekannt. Sie dienen dazu, die jeweils erforderliche Heufuttermenge aus einem Heustock herauszuschneiden. Solche Heustöcke haben erhebliche Ausmasse und das in ihnen gelagerte Heu ist festgestampft und zusammengepackt, so dass es ohne mechanischer Hilfsmittel kaum möglich ist, die gewünschten Futtermengen zu entnehmen. Die einleitend erwähnten Heuschneideeinrichtungen wurden für diese Entnahmezwecke entwickelt. Sie sind jedoch aufwendig konstruiert, und haben daher ein hohes Gewicht, was ihre Handhabung erschwert. Vor allem aber ist ihre Schneideigenschaft nur gering, so dass diese Heuschneideeinrichtungen trotz ihres motorischen Antriebes nur mit erheblichem Kraftaufwand in den Heustock beim betriebsmässigen Einsatz eingeführt werden können.
Diese bekannten Heustockschneideeinrichtungen sind mit dreieckförmigen Schneidzähnen bestückt, doch ist diese Zahnform für Einrichtungen der gegenständlichen Art nicht zweckmässig, da sie keine ausreichende und befriedigende Schneidleistung erbringt.
Hier setzt nun die Erfindung ein, welche darauf abzielt, eine Zahnform für Heustockschneideeinrichtungen vorzuschlagen, welche eine erhöhte Schneidleistung erbringt, was vorschlagsgemäss dadurch gelingt, dass die an mindestens einer Längsseite der fuchsschwanzartig ausgebildeten Schneidblätter vorgesehenen Schneidezähne in Draufsicht im wesentlichen rechteckig sind und die einzelnen Begrenzungskanten jedes Schneidzahnes konkav verlaufen, wobei von jeder Begrenzungskante schräg geneigte Flankenflächen ausgehen, und zumindest zwischen einzelnen aufeinanderfolgenden Schneidezähnen nach aussen gebogene Schränkzähne angeordnet sind. Bei Rasenmähmaschinen werden Messerbalken mit Zähnen verwendet, deren Form gewisse Ähnlichkeiten mit der beanspruchten Zahnform besitzen (AT-PS Nr. 271070).
Es muss jedoch bedacht werden, dass die Übernahme dieser Zahnform für eine Heustockschneideeinrichtung für den Fachmann keineswegs naheliegt. Die Rasenmähmaschine schneidet nämlich in freistehendem, gewachsenem Gras, und arbeitet somit in einem Schneidgut, das nicht mit dem gepressten und festen Heu in einem Heustock verglichen werden kann. Ein solcher gepresster Heustock gleicht eher einem filzartigen Gebilde und es sind hier durchaus Vergleiche mit entsprechenden Textilien vertretbar.
Es ist bekannt, dass beispielsweise das Schneiden eines Filzstoffes wesentlich schwieriger und anstrengender und kraftaufwendiger ist, als das Durchschneiden von lockeren und faserigen Gebilden. Die bekannten Heuschneideeinrichtungen weisen alle dreieckförmige Schneidezahnformen auf, so dass für den Fachmann an sich keine Veranlassung bestanden hat, von einer für solche Einrichtungen offenbar durchaus üblichen Zahnform abzugehen, und nunmehr auf eine Zahnform auszuweichen, die zum Schneiden von artfremden, lockerem, faserigem Material, wie es nun einmal gewachsenes Gras darstellt, sich vielleicht bewährt haben mag. Die ausserordentliche Schneidleistung der beanspruchten Zahnform wurde in Versuchen ermittelt.
Dazu wurden Heuschneideeinrichtungen der gegenständlichen Art verwendet und diese einerseits mit Sägeblättern ausgestattet, die herkömmliche bekannte dreieckförmige Zähne haben und anderseits mit solchen Schneideblättern, die erfindungsgemässe Zahnformen besitzen. Mit identischer Antriebsleistung wurden dann Vergleichsschnitte in einem Heustock gemacht und das Schnittausmass pro Zeiteinheit ermittelt. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Schnittleistung, die mit der beanspruchten Zahnform zu erbringen ist, im Durchschnitt mehr als ein Drittel grösser ist als jene, die mit den herkömmlichen bekannten dreieckförmigen Zähnen erreicht werden kann.
Wenn auch die theoretische Erklärung für diesen überraschenden Erfolg zur Zeit nicht unterbreitet werden kann, musste doch festgestellt werden, dass Schneidezähne mit gerader Stirnkante wie sie aus der AT-PS Nr. 271070 bekannt sind, überhaupt keine ausreichende Schnittleistung zu erbringen vermochten, ein weiterer Grund für den Fachmann, von der Übernahme einer solchen Zahnform für Heustockschneideeinrichtungen Abstand zu nehmen.
Um die Erfindung zu veranschaulichen und ihre Vorteile geltend zu machen, wird ein Ausführungsbeispiel derselben an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 und 2 eine Gesamtansicht einer Heustockschneideeinrichtung von der Seite und von oben ; Fig. 3 in Draufsicht einen Schneidezahn ; Fig. 4 paarweise angeordnete Schneidezähne in Seitenansicht und in Fig. 5 in Ansicht ; die Fig. 6 und 7 zeigen das aus Fig. 1 entnehmbare Führungsdetail in vergrössertem Massstab, u. zw. im Querschnitt und in Draufsicht.
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Die Heustockschneideeinrichtung nach den Fig. 1 und 2 besteht aus zwei fuchsschwanzartigen Schneidblättern --1 und 1'--, welche an ihrer einen Längskante --3-- Schneidezähne --2-- aufweisen.
Diese beiden Schneidblätter --1, 1'-- liegen unmittelbar mit ihren Ebenen aneinander an und sind auch aneinander geführt, so dass sie sich nur längs aneinander, nicht aber quer zueinander bewegen können.
Zum Antrieb dieser Schneideinrichtung dient ein Elektromotor --4--, der mit zwei bügelförmigen Handgriffen --5 und 6--ausgestattet ist. An einem dieser beiden Handgriffe wird auch zweckmässigerweise ein Schalter für die Inbetriebnahme des Motors --4-- angeordnet. Durch diesen Antriebsmotor werden mittels geeigneter Getriebeelemente beim betriebsmässigen Einsatz die beiden Schneidblätter--1 und 1'-- in Richtung des Pfeils --7-- hin und her bewegt, so dass sie eine lineare schwingende Bewegung ausüben.
Da der Antriebsmechanismus für diese Schneidblätter nicht Gegenstand dieser Erfindung ist, wird auf diesen Antriebsmechanismus hier nicht näher eingegangen. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass diese Schneidblätter und l'--fuchsschwanzartige Form aufweisen.
Für eine entsprechende Schneidqualität sind die Zahnformen von grosser Bedeutung. Wie umfangreiche Versuche bestätigt und erwiesen haben, konnten sich Schneidezähne für diesen Zweck bewähren, wie sie aus den Fig. 3, 4 und 5 ersichtlich sind. Jeder Schneidezahn --2-- besitzt eine im wesentlichen rechteckige Gestalt, wobei die Längsrichtung dieses Rechteckes quer zur Bewegungsrichtung --7-- des Schneidblattes steht. Die Begrenzungskanten--9 und 9'sowie 10-- verlaufen leicht konkav gekrümmt. Die dem andern Schneidblatt jeweils benachbarte Fläche --11 bzw. 12--kann eben ausgebildet sein oder aber
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schräg geneigte Flankenflächen --14, 15, 16-- aus, und bilden so eine wa1mdachartige Zahnform.
Die Breite-B-der einzelnen Zähne ist kleiner als die Hubbewegung der Schneidblätter. In Fig. 4 sind paarweise übereinanderliegende Zähne von der Seite gezeigt und in Fig. 5 von vorne. Die Zahnlücken - können ungefähr der Breite der einzelnen Zähne entsprechen oder aber vorzugsweise etwas grösser als diese sein.
Die beiden Schneidblätter --1 und 1'-- sind im Bereich des Antriebsmotors über eine Gleitführung aneinander gehalten. Um zu vermeiden, dass sich im vorderen Bereich diese Schneidblätter spreizen, müssen sie auch hier geführt werden. Dazu ist im vorderen Bereich des einen Blattes-l-ein Langloch - vorgesehen, das sich in der Bewegungsrichtung --7-- erstreckt. Die in Längsrichtung verlaufenden Flanken --18 und 19-- dieses Langloches sind schräg geneigt und verlaufen gegenüber dem benachbarten Schneidblatt --1'-- konvergierend.
Am Schneidblatt --1'-- ist nun ein Gleitstück --20-- befestigt, dessen Länge nur einen Bruchteil der Länge der Langlochausnehmung aufweist und dessen Querschnittsform konvergierend zur Querschnittsöffnung der Langlochausnehmung --17-- ausgebildet ist, so dass dieses Gleitstück zusammen mit dieser Langlochausnehmung --17-- eine schwalbenschwanzartige Führung bildet, welche den Zusammenhalt der beiden Schneidblätter --1, 1'-- im vorderen Bereich gewährleistet.
Über die gesamte Länge dieser Schneidblätter könnten natürlich auch mehrere solche Führungen angeordnet sein.
Da beim vorstehend beschriebenen Schneidblatt nach den Fig. 3 bis 5 die Schneidezähne --2-- in der Ebene dieses Blattes liegen, können nicht allzugrosse Schnittiefen erreicht werden, da dann das Schneidblatt in der Schnittfuge sich festsetzt. Es ist daher zweckmässig und vorteilhaft, die Schneidezähne --2-- etwas zu schränken, d. h. aus der Ebene der Schneidblätter --1 bzw. 1'-- etwas hochzubiegen. Eine solche Schränkung ist in den Fig. 4 und 5 durch die strichpunktierte Linie --21-- angedeutet. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Schränkzähne --22-- zwischen den Schneidezähnen --2'-- anzuordnen. Dies zeigen die Fig. 8 und 9 in Draufsicht und im Schnitt.
In der Verlängerung der Flanken --9"-- sind Einschnitte --23-- eingefräst, die eine rechteckige Lasche begrenzen. Diese Lasche wird seitlich etwas aus der Ebene des Schneidblattes --1"-- zur Bildung eines Schränkzahnes --22-- herausgebogen, wie dies deutlich aus Fig. 9 zu entnehmen ist. Die freien Kanten dieser als Schränkzähne --22-- dienenden Laschen können bearbeitet, geschliffen sein. Beide Schneidblätter können in dieser Weise ausgestattet werden. Die Schränkzähne sind jeweils nur in einer Richtung aus der Ebene des Schneidblattes herausgebogen.
Wie Versuche mit derart ausgebildeten Heustockschneideeinrichtungen zeigen, können ausserordentlich hohe Schnittleistungen erzielt werden, und dies mit einer relativ einfachen Bauart, was zu Erreichen Zweck und Ziel der Erfindung ist.